Between Darkness and Light von Hielo (Axels Zukunft (AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 5: Another XIII ----------------------- Da stand er...und wir. Der Herzlose war nicht unbedingt ein Riese, dennoch seine Keulen in Form von Schädeln, flössten genug Respekt ein. Selbst mir, dem, neben Demyx, respektlosesten Etwas unter der Sonne. Aber im Gegensatz zur Nr. IX lebte ich und hatte ein Ziel vor Augen. Und um dieses Ziel, namens Roxas, werde ich kämpfen. Simba fletschte die Zähne und stieß kurz darauf ein markerschütterndes Brüllen aus. „Meine Güte...Immer langsam!“, sagte ich etwas eingeschüchtert und nuschelnd, denn ich hatte eines meiner Chakram im Maul. „Keine Sorge. Auch ich habe mit Sora gekämpft und bin nicht wehrlos, glaub mir.“ „Schon klar...das sieht man!“ Der König der Löwen und ich stellten uns dem grün-gelben Ungetüm entgegen, das uns zuerst nicht bemerkte und sich umsah. ‚Nach was oder wem der wohl sucht? Ob er auf Auftrag arbeitet?’, dachte ich, während ich meine Energie auf die Chakrams konzentierte. Als Flammen aus eben diesen emporloderten, entdeckte uns der Herzlose und holte zu einem kräftigen Schlag mit einer der Käulen aus. Simba setzte zum Ausweichsprung an. „Pass auf!“ „Ja...du auch!“ Der Schlag ging ins Leere. Zusammen mit dem Chakram, das ich mit dem Schwanz festhielt, schleuderte ich dem Monster einen Feuerball entgegen. Doch er prallte an der schweren Keule ab. Nun sprang Simba dem Herzlosen ins Gesicht und verbiss sich in das empfindliche Augenlied, aus dem dann schwarze Flüssigkeit heraustrat. Ziemlich eklig, ich weiß, aber das gehört nunmal dazu. Durch die Verletzung wütend gemacht, schüttelte der Herzlose den Kopf so heftig, dass Simba durch die Luft geschleudert wurde und einige Armlängen neben mir auf seinen Pfoten landete. „Wow...ob ich das jetzt auch kann?“, fragte ich mit einem ironischen Unterton, behielt die wild umherfuchtelnden Keulen des Monsters aber im Augenwinkel. „Ich würde sagen, wir sitzen ziemlich in der Falle...schau dich mal um, Axel!“ Simba hatte Recht. Hinter uns tat sich eine gewaltige Schlucht auf, die alles, sogar Echos in sich zu verschlingen suchte. Hätte ich eine felllose Stirn gehabt, wäre mir wohl literweise Schweiß heruntergelaufen. „Na toll...was machen wir jetzt?“ Zwei bedrohliche, schwarz-rote Augen funkelten mich und meinen Partner hasserfüllt an. Mit wenigen schweren Schritten standen wir im Schatten des Ungetüms, das seine schweren Keulen zum vernichtenden Schlag erhob. Sollte das das Ende sein...? Ich hörte Simba neben mir laut brüllen. „Nein, ich darf nicht aufgeben! Ich bin der König dieses Landes und muss meine Familie beschützen!“ Der Schatten des Herzlosen wurde intensiver. Die Keule sauste mit einem ohrenbetäubenen Geräusch auf uns herab. Ich schloss krampfhaft die Augen. „Verdammt! ROXAAAS!!!“ Auf ein Mal war es still, kein Geräusch, gar nichts. Zaghaft öffnete ich meine grünen Smaragdaugen wieder und was ich sah ließ mich erstmal schlucken. Ich konnte sehen wie der massige Körper des Herzlosen in sich zusammensank. Verkohlt, schwarz vor Ruß und an einigen Stellen rot glimmend entschwand das Monster in unzählige dunkle Partikel. „Axel, schau da! Wer ist das?“ Ich wand meinen Blick in die Richtung, die Simba mir mit dem Kopf angedeutet hatte. Am Ende der Luftlinie stand ein wolfähnliches Etwas mit rotem Fell, nicht ganz so rot wie meines, sonders etwas heller. Ein Auge war von einer Narbe durchzogen und an den Wangenknochen hatte er zwei dunkelrote Male. Die Mähne, die eigentlich gar keine war, lag wie eine Rasierklinge zwischen den großen, spitzen Ohren und hinter ihnen konnte ich Federschmuck erkennen. Darüberhinaus hatte er eine Tätowierung auf dem linken Schulterblatt. Eine 13. Simba legte fragend den Kopf schräg und blickte den Fremden skeptisch an. „Hast du uns geholfen? Ich danke dir.“, sagte der König in einem sehr höflichen Tonfall und trat einige Schritte nach vorn. „Scheint wohl so, die Herren. “, entgegnete der Wolf. Ich hingegen hielt mich aus der Unterhaltung erstmal raus. Mich irritierte die 13 auf der Schulter unseres Retters. Das war Roxas’ Nummer in der Organisation gewesen und wird es wohl auch immer sein und genau das verwirrte mich. Ich ließ meine Chakrams verschwinden und trat zu Simba und dem Fremden, der in etwa die gleiche Größe wie der Löwenkönig hatte. „...Roxas? Bist du das?“ Der Angesprochene blickte mich verdutzt an, als hätte ich etwas Revolutionäres gesagt. Vermutlich klang es für ihn auch revolutionär. „Roxas? Wer soll das denn sein? Mein Name ist Red XIII, oder auch Nanaki genannt.“ Schweigend ließ ich den Kopf sinken. Eine weitere Hoffnung schwand dahin. „Hey, tut mir Leid, Kleiner! Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein, nein ist okay...“ Simba schaltete sich ein: „ So, Red XIII, wie bist du hierher gekommen? Du scheinst mir nicht aus dieser Welt zu stammen.“ Nanaki nickte. „Ja, das stimmt. Ich komme aus einer Welt namens Midgar. Vor ein paar Tagen fand ich ein Portal in der Nähe der Kapelle und als ich später hindurchging, bin ich hier gelandet. Eigentlich wollte ich sofort umkehren, aber dann hörte ich Kampfgeräusche und bin...“ „Was?! Du wolltest umkehren?“ Ich wusste, was das bedeutete. Es musste hier irgendwo ein offenes Portal in eine andere Welt geben und das wollte ich ausnutzen. Ungeduldig verlagerte ich mein Gewicht von der einen, auf die andere Seite. „Ist das Portal noch offen? Kann ich dadurch?“ Der rote Wolf nickte erneut. „Ich denke schon, jedenfalls hat es sich nicht geschlossen, als ich mich entfernt hatte. Wenn du gedenkst hindurchzugehen, werde ich dich mit Freuden begleiten.“ Simba schielte zu mir runter. Er sah etwas traurig aus, allerdings wusste ich nicht über was genau. Entweder war er enttäuscht, dass ein Fremder mir helfen konnte und er nicht, oder er wollte nicht, dass ich gehe. Abschiede sind etwas grausames. Nach einem Kopfschütteln, lächelte der König aber wieder. „Vergiss uns nicht, Axel! Und komm bald wieder. Wir brauchen noch einen Babysitter für Kiara, unser Baby.“, sagte er schließlich und drückte mir seine schwere Pranke auf den Kopf. „Aber klar! Und ihr solltet mich auch besser nicht vergessen, sonst komm ich und mach Bettvorleger aus euch, kannst du dir das merken?“ Zusammen mit Nanaki kehrte ich Simba, nach einem letzten Umdrehen und Winken, den Rücken und marschierte in die Richtung einer Schlucht. Während wir nebeneinander liefen, wobei Red XIII immer etwas voraus war, um mir den Weg zu zeigen, merkte ich wie der Wolf immer mal wieder zu mir herunter lugte. „Was ist los? Hab ich was im Gesicht?“ „Äh, nein nein. Nur, wenn du als Mensch auch lange, rote Haare hast und die Zeichnungen im Gesicht, ähnelst du jemandem, den ich kenne.“ Nanaki grinste, als er mein verwirrtes Gesicht sah. „Ach...und wer soll das sein?“ „Ist nicht so wichtig, wir sind gleich da. Sag mal, wie heißt du eigentlich?“ „Axel, kannst du dir das merken?“ Der Wolf grinste weiter, während wir uns langsam dem Ende der Schlucht näherten. Die zerklüffteten Felsformationen, an denen wir vorbeischreiteten sahen im Licht der Mittagssonne aus wie Herzlose und wäre Sora hier gewesen, wäre er wahrscheinlich auf sie losgegangen. Und da war er...der alte Bekannte. Kurz vor dem Portal blieben wir stehen und Nanaki fragte: „Was wirst du jetzt tun?“ Mit eisernem Blick legte ich meine Hoffnung ein weiteres Mal in einen dunklen Korridor. „Ich werde meinen besten Freund suchen und ich hoffe ich finde Destiny Island, wo er sich befindet, hinter diesem Portal.“ „Verliere nie die Hoffnung und gehe stolz deinen Weg, dann ist nichts unmöglich!“ Ich lachte laut und schüttelte den Kopf, sodass meine Mähne nochmal durchgewuschelt wurde. „Hallo?! Stolz ist mein zweiter Name, fallst du das noch nicht gemerkt hast...Ich hoffe nur, wir werden wieder Menschen, wenn wir da durchgehen...“ Nun lachte Red XIII. „Du, sicher, ich bleib so!“ Noch bevor ich verdutzt gucken konnte, stieß Nanaki mich in das Portal und sprang kurz danach selbst hinein. Ein kräftiger Schritt nach vorne, ließ meinen Blick klarer werden und ich fand mich im ‚Jenseits von Hier und Jetzt’ wieder. Ich war wieder ein Mensch...und allein. Nach kurzem und erfolglosem Suchen...Moment, falsch...wie sollte ich in einem völlig leerem, weiß-blau-lilanem Raum etwas, oder jemanden suchen? Also noch mal... Nach kurzem und erfolglosem Umschauen trat ich einige Meter nach vorn, in die Mitte des großen Raumes. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, während ich auf den Boden blickte. „Hier war es, Roxas und Sora...“ Mit dem Zeige- und Mittelfinger streifte ich über die Stelle, an der vor einigen Tagen oder Monaten, ich weiß es nicht, mein Leben als Niemand endete. Ich seufzte tief. „Und wohin jetzt? Sonst ist hier nix...Warum bin ich überhaupt hier gelandet?“ Auf ein Mal merkte ich wie mir der Boden unter den Füßen entglitt. Unter mir machte sich Dunkelheit breit, stauchelte meine Beine rauf und drohte mich zu verschlingen. Ich fiel erneut, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Es sollte sich herausstellen, dass es gut so wahr, dass ich mich nicht wehren konnte. Aber dazu später. Mein Blick verfinsterte sich erneut. Weit entfernt hörte ich eine Stimme... „Hab keine Angst...“ Roxas, wenn du wüsstest was ich alles für dich mache... Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)