Between Darkness and Light von Hielo (Axels Zukunft (AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 1: Heartbeat -------------------- Ich weiß nicht mehr, wann ich aufgewacht bin. Aber ich habe bestimmt mehrere Stunden in dieser Seitenstraße gelegen. Ich weiß noch nicht mal, warum ich dort gelegen habe. Das letzte woran ich mich erinnerte war, dass ich im Jenseits von Hier und Jetzt in zwei unendlich blaue Augen geschaut habe. Und dann... ...dann bin ich gestorben. Als ich dann wieder zu mir kam, lag ich bereits in der Gasse. Benommen, verstört und vor allem verwirrt. Meinen Mantel hatte ich zwar, glücklicherweise, noch an, jedoch war dieser völlig zerfetzt, der Reißverschluss war kaputt und die Kette, die um die Brust hängen sollte, war abgerissen. Es hatte wohl erst vor kurzem geregnet, oder vielleicht regnete es immernoch, ich hatte kein Gespühr mehr dafür. Allein in den Pfützen konnte ich das Plätschern der Regentropfen sehen, wenn auch nur verschwommen. Tse, ich muss zu diesem Zeitpunkt ein merkwürdiges Stück Elend abgegeben haben. Jetzt, im nachhinein, kann ich mich wage erinnern, wie ich ausgesehen haben muss. Meine feuerroten 3-Wettertaft Haare hatten ihren Halt verloren und hingen nun schlaff nach unten...oder eher in sämtliche Richtungen, nur leider nicht so wie sie sollten. Von meinem Mantel hab ich ja bereits berichtet. Meine Tropfen unter den Augen hatten sich ich richtige Tränen verwandelt und rannen mein trübes Gesicht herunter. Auf jeden Fall hatte ich mich aus der Gasse geschleppt, stand endlich auf der großen Hauptstraße und blickte stumm in Richtung des Kingdom Hearts der Organisation. Ein großes Loch zierte den herzförmigen Mond und ich meinte eine weiße Tür gesehen zu haben. Ich schaute mich um. „Wo ist er...? Wo...?“, dachte ich immer wieder, bis ich erneut in die Knie gezwungen wurde. Mein Körper fühlte sich schwer an, als hätte ich einen Stein auf dem Rücken...oder in der Brust. „Warum fühle ich mich so schwer? Etwas tut weh...“ Ich fasste mir an die linke Seite meiner Brust. „...an einer Stelle wo nichts schmerzen dürfte...wo nichts ist, das schmerzen könnte?!...Warum ist er nicht hier...?“ Meine Gedanken kehrten zu dem ominösen „er“ zurück und ich ließ meine Hand wieder sinken. Unabhängig davon, das es regnete (ha, ich weiß es doch noch), spürte ich, wie sich meine grünen Augen langsam mit Tränen füllten. „Wo ist er...? Ich will zu ihm...er soll bei mir sein...“ Langsam trottete ich weiter. Es regnete immernoch, doch das fahde Licht des Mondes, sowie den Mond selbst, sah man noch klar und deutlich. Zwischenzeitlich konnte man Erschütterungen fühlen, es schien ein Kampf im Gange zu sein. Allerdings interessierte mich das im Moment reichlich wenig. Ich hob müde den Kopf, um den großen Wolkenkratzer, vor dem ich jetzt stand, in seiner ganzen, bitteren Schönheit zu sehen. Die blauen und grünen Neonlichter verschwammen im Regenschleier zu einer bunten Wand aus Wasser. Auch hier suchte ich vergeblich. Niemand war hier. Nur ich. In mir machte sich langsam, aber sicher Verzweiflung breit. „ROXAAAAS!!“, brach es dann aus mir heraus. „ROXAAAAS!!“, ein zweites Mal, dann ging mir die Luft aus. „Er hört mich nicht...warum...“ Als ich gerade zu einem weiteren Schrei ansetzen wollte, konnte ich leise ein ungewöhnliches, wenn auch nicht unbekanntes Geräusch hören. Bubum Bubum Erneut fand meine Hand zu meinem Oberkörper. „Was...war das?“, fragte ich mich selbst, doch ich wusste die Antwort bereits. „Das kann...doch nicht...? Ein Herzschlag?! MEIN Herzschlag?!“ Unter meiner Hand wurde meine Haut warm. Eine Wärme, von der wohl jeder Niemand träumte. Aber...war ich jetzt überhaupt noch ein Niemand? „Ich habe...tatsächlich ein Herz, ich als Niemand...aber warum?“ Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern, was passiert sein könnte, dass ich auf einmal ein Herz hatte. Moment...auf ein Mal? Ich war tot gewesen, ich hatte mein Leben für den gegeben, den ich am meistens respektierte...ich war in Roxas’ Armen gestorben. Nein, nicht in Roxas’. Es waren die gleichen Augen, aber ein Anderer. Sora. Das muss der Grund gewesen sein, warum ich jetzt ein Herz hatte, oder hatte es doch andere Ursachen. Noch immer geschockt von der plötzlichen Erkenntnis, stand ich im Regen und schaute den Tropfen zu, wie sie von meiner Nasenspitze auf den, sowieso schon nassen Asphalt tropften. Ich lächelte, obwohl mir ganz und gar nicht nach Lächeln zumute war. „Mein erster Herzschlag galt dir...Roxas!“ Mein Entschluss stand fest. Ich musste einfach herausfinden warum Roxas nicht bei mir war, als ich starb. Schließlich hatte ich mich für keinen geringeren als ihn geopfert, war aus der Organisation XIII ausgetreten und hatte mir damit auf einen Schlag alle Niemande zum Feind gemacht. Natürlich hatte ich gewusst, dass Roxas und Sora wieder eins geworden waren, aber ich wollte und konnte das einfach nicht akzeptieren. Bis zuletzt klammerte ich mich an jedes Fünkchen Hoffnung, ging sogar soweit, Sora in einen Herzlosen verwandeln zu wollen. Und alles nur um ihn, Roxas, nur noch einmal wiedersehen zu können. Und alles nur um ihm, Roxas, sagen zu können, was ich empfand. Das es mehr als nur Freundschaft gewesen sein musste. Das Grün meiner Augen wurde eisern. „Ich werde ihn finden!“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)