One night stand von cork-tip (Let my pain be yours (Ruki x Miku)) ================================================================================ Kapitel 1: pink rabbit ---------------------- Hallole!^^ Keine Angst, das letzte Kapitel war nur so kurz, weil Prologe bei mir selten länger sind. Jetzt geht's ja erst richtig los.^^ Ruki und shizo? Hm, naja... Kann man vielleicht so nennen. Er hat einfach ein Problem damit, dass das was er denkt, und das, was er fühlt plötzlich ein bisschen arg weit auseinander liegt. Dieser Konflikt wird auch so schnell keine Lösung finden... Jetzt aber erst mal genug der Vorrede! Vielen Dank für die lieben Kommis und viel Spaß beim Lesen!^^ 'Das rosa Kaninchen hoppelte zielstrebig auf die Fahrbahn, blieb genau auf dem Mittelstreifen sitzen. Ruckartig drehte es sich zu Miku um und musterte ihn vorwurfsvoll aus großen, dunklen Knopfaugen. Miku blieb ebenfalls stehen. Er konnte das Tierchen unmöglich einfangen, wenn es ihn so ansah. Das brachte er nicht übers Herz. Und wo er schon einmal dabei war, die ganze Aktion zu hinterfragen – warum wollte er es überhaupt fangen? Was sollte er mit einem rosa Kaninchen? Ach, egal.... Er hatte ehrlich keine Lust, darüber nachzudenken. Mit einem vergnügten Quieken hoppelte das Kaninchen weiter – und wurde prompt von einem 30-Tonnen-LKW von der Platte geputzt. Entsetzt starrte Miku dem riesigen Gefährt nach. Tja, damit hatte sich die Sache wohl erledigt. Ein zermatschtes Kaninchen konnte man nicht fangen, ob rosa oder nicht. Klug wie er war verzichtete Miku darauf, die Straße zu überqueren, auch wenn er das eigentlich vorgehabt hatte. Er war nicht wirklich scharf darauf, das grauenvolle Schicksal dieses armen, kleinen Geschöpfs zu teilen... Leise seufzend tapste er ein paar Schritte am Straßenrand entlang und starrte gelangweilt in die Gegend. Braun-gelb vertrocknete Wiesen und Felder und ein paar halb tote Bäume. Mehr war nicht zu sehen. Frustriert ließ er sich zu Boden sinken und stützte den Kopf in die Hände. Diese Landschaft deprimierte ihn. Alles wirkte so trostlos und leer... Und seit das rosa Kaninchen weg war, hatte er nicht einmal mehr etwas zu tun. Es gab nichts, absolut nichts, das erstrebenswert schien. Warum sollte er wieder aufstehen und weitergehen? Er würde nicht wissen, wohin. Er wusste ja nicht einmal, wo er sich befand, geschweigedenn wie er in diese Einöde gekommen war. Miku fühlte sich elend. Er konnte nur warten... Aber worauf? Auf ein Wunder? Auf einen Propheten, der ihm den Sinn des Lebens offenbaren konnte? Auf eine Straßenkarte? Auf Hilfe? Auf den Weihnachtsmann? Das war doch alles sinnlos... Da, plötzlich, wurde er von einem lauten Dröhnen aus seiner Apathie gerissen. Erschrocken wandte er sich um, hielt nach dem Ursprung des Geräuschs Ausschau. Und dann sah er es: Ein schicker, knallroter Sportwagen mit offenem Verdeck raste mit einer geradezu irrsinnigen Geschwindigkeit um die Kurve und kam mit quietschenden Reifen direkt neben ihm zum Stehen. Als Miku den Fahrer des Wagens erkannte, setzte sein Herz einen Schlag lang aus. „Takuya...“, flüsterte er leise, fast ehrfürchtig. „Takuya...“ Und dann stand der Gitarrist auch schon vor ihm und streichelte ihm sanft über die Wange. Die Wärme seiner Berührung ließ Miku erleichtert aufatmen. Er hatte ihn so vermisst... „Is lange her, ne, Miku-chan.“ Takuya lachte leise. Seine weiches, braunes Haar wehte sanft in einem schwachen Windzug und seine tiefen, dunklen Augen funkelten geheimnisvoll. Seine bloße Anwesenheit schien die Trostlosigkeit etwas weniger trostlos und die Einöde etwas weniger öde zu machen. Miku bemerkte die Veränderung mit Staunen. Ein zögerliches Nicken war alles, was er zustande brachte... „Du hast mir gefehlt“, stellte Takuya glücklich lächelnd fest und breitete einladend die Arme aus. Doch bevor er Miku an sich ziehen konnte, wurde ihre traute Zweisamkeit von einer leisen Melodie durchbrochen. Überrascht hielt Takuya inne. Dann kramte er etwas aus seiner Jackentasche hervor und hielt es Miku auffordernd unter die Nase. „Willst du nicht rangehen?“, fragte er, auf einmal sichtlich genervt. Und in diesem Augenblick erkannte Miku das knallig blaue Gerät, das eine Version von ‚Vanilla‘ vor sich hin piepste, die mit der ursprünglichen Fassung Gackts nicht mehr allzu viel zu tun hatte.' Leise murrend schlug Miku die Augen auf. ‚Vanilla‘ zeigte sich wirklich hartnäckig, aber dem Blonden fehlte schlichtweg die Lust nachzusehen, wer da so verzweifelt versuchte, ihn zu kontaktieren und so verzichtete er darauf, ans Handy zu gehen. Das letzte Mal, dass er das getan hatte, hatte er es bitter bereut. Wenn er nur daran dachte, war ihm zum heulen zumute... Wieso? Wieso hatte er ihm das angetan? Und warum musste er jetzt schon wieder daran denken? Das war doch nicht fair! Mit einem verzweifelten Schluchzen rollte er sich auf den Bauch und vergrub sich Schutz suchend unter seinem Kopfkissen. Niemals zuvor hatte ihm jemand so weh getan. Oder besser gesagt: niemals zuvor hatte ihm jemand so weh tun können, denn niemals zuvor hatte er jemand so sehr geliebt wie ihn. Takuya. Und das machte ihn verletzlich. Er war so glücklich gewesen, als sie zusammengekommen waren. Vor zwei Wochen. Vor zwei Wochen erst. War es seine Schuld, dass ihre Beziehung so schnell wieder zerbrochen war? Das alles vorbei war, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte? Vielleicht. Und trotzdem! Wie hatte Takuya ihm das nur antun können?! Hätte er ihm nicht wenigstens ins Gesicht sagen können, dass es aus war? Nein, das hielt Monsieur ja nicht für notwendig. Wozu auch über Probleme reden, wenn sich doch alles so wunderbar via SMS regeln ließ? Miku fühlte blanke Wut in sich hochkochen. Der Kerl war ja so ein Arschloch! Wieso hatte er sich auch ausgerechnet in ihn verlieben müssen? Das war einfach nicht fair! Das hatte er nicht verdient... Er hätte alles für Takuya getan, wirklich alles. Und was war die Quittung für diese Leidenschaft? Eine beschissene 5-zeilige SMS: ‚Hey, Miku-chan. Ich glaube, das mit uns wird nichts. Es ist sicher besser, wenn wir uns jetzt trennen, bevor es richtig weh tut. Bitte versteh das und vergib mir. Taku-‘ Wie feige war das denn bitte?! Und wie sollte er jemals Verständnis dafür aufbringen? Es tat doch jetzt schon so verdammt weh. Wie konnte Takuya so anmaßend sein, seine Gefühle einfach zu missachten? Er hatte ihm doch gesagt, dass er ihn liebte, dass er ihn nicht verlieren wollte... Wütend kroch Miku unter dem Kopfkissen hervor und warf es mit Schwung gegen die Wand. Sicher, es konnte nichts dafür, dass Takuya ihn sitzen gelassen hatte, aber irgendwie musste er seiner Enttäuschung doch Luft machen. Dann schlug er ruckartig die Bettdecke zurück und stand auf. Etwas irritiert stellte Miku fest, dass er nackt war. Perplex sah er sich im Zimmer um. Da lag ja sein T-Shirt, halb unter einem Beistelltischchen versteckt. Daneben eine einsame Socke. Dort sein Gürtel... Ach, stimmt. Da war ja was. Vor lauter Takuya hatte er diese Nacht völlig vergessen... Ein bisschen erschrocken über sich selbst schüttelte Miku den Kopf. Diagnose One night stand. Eigentlich war sowas gar nicht seine Art. Hatte ihn die Enttäuschung tatsächlich schon so weit getrieben? Wie auch immer: groß Sorgen machen musste er sich wohl nicht. Ruki würde es ihm kaum krumm nehmen. Soviel Miku wusste, hatte der Gazette-Vocal ohnehin nicht allzu viel für ihn übrig. Es grenzte geradezu an ein Wunder, dass er sich überhaupt mit ihm abgegeben hatte. Miku war es jedenfalls nur recht gewesen. Er hatte jede Art von Trost und Ablenkung wirklich dringend nötig, und jede Minute, die er nicht an Takuya denken musste, war unschätzbar wertvoll für ihn. Ruki hatte ihm diese ‚Takuya-Last‘ wenigstens vorübergehend von den Schultern genommen und ihm wieder ein bisschen Luft zum atmen gegeben. Dafür war er mehr als dankbar. Ruki war wirklich ein cooler Typ. Gut, er kannte ihn erst seit groben 24 Stunden, da konnte er kaum genauere Aussagen über ihn treffen. Aber er war mit zwei seiner Bandkollegen, Kai und Aoi, gut genug befreundet, um schon so einiges über ihn gehört zu haben. Der Sänger gehörte anscheinend nicht gerade zu den Menschen, die ohne Vorurteile durchs Leben gingen und gegen Miku hatte er wohl auch einen ganzen Sack voll, doch so wie es aussah war er wenigstens nicht so himmelschreiend arrogant und engstirnig, dass sein abgehobenes Wesen nicht von ein paar Drinks wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden konnte. Sonst wäre er die Nacht nicht hier gewesen. Und im Endeffekt war Miku das alles auch herzlich egal. Er rechnete nicht damit, Ruki in den nächsten Wochen wiederzusehen, also musste er sich auch keine Gedanken um ihn machen. So einfach war das. Sein Handy war inzwischen verstummt, der Anrufer hatte wohl aufgegeben. Und so machte sich Miku daran, seine Kleider vom Boden aufzusammeln, sie sorgfältig beiseite zu legen und sich dann mithilfe einer Dusche und eines guten Frühstücks für einen weiteren Tag voller Takuya-Schmerz zu rüsten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)