One night stand von cork-tip (Let my pain be yours (Ruki x Miku)) ================================================================================ Prolog: good bye? ----------------- Hier also mal wieder was neues von mir. Wobei... Neu ist das eigentlich gar nicht wirklich. Ich hab's neulich bei mir rumliegen sehen und beschlossen, die Idee wieder aufzugreifen, falls es jemandem gefällt. Das Abi ist ja jetzt vorbei, da hab ich Zeit zum schreiben.^^ Viel Spaß damit! Sanft fuhr Ruki durch die fast schulterlangen, blondierten Haare des zierlichen, femininen Mannes, der friedlich neben ihm im Bett lag und tief und fest schlief. Sein Atem ging ruhig und regelmäßig und seine Haut war von einem dünnen, silbrig schimmernden Schweißfilm bedeckt. Sein Kopf lastete schwer auf Rukis Brust, sodass er den warmen Atem seines Bettgefährten sanft über seine nackte Haut streifen spürte. Der schmale Körper strahlte eine unglaubliche Wärme aus, die ihm ein Gefühl absoluten Friedens vermittelte. Ein trügerischer Eindruck. Trotz all dem, was in den letzten paar Stunden geschehen war, war Rukis Verstand noch klar und ungetrübt genug, um einzusehen, dass überhaupt nichts in Ordnung war. Er sollte nicht hier sein... Seufzend betrachtete er den hübschen Körper in seinen Armen. Er hätte sich wirklich nicht auf ihn einlassen sollen. Was hatte ihn überhaupt dazu bewogen, allen Ernstes mit diesem überkitscht niedlichen Etwas das Bett zu teilen, dessen Kleidung sieben Tage die Woche aussah, als hätte jemand einen Farbtopf darüber ausgeleert? Gut, momentan trug er keine quietschbunten Sachen. Er trug überhaupt nichts. Und das war auch gut so. Besagtes Nichts stand ihm viel besser, als diese total überzuckerten Bonbonfarben. Zumindest Rukis Meinung nach. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob sich seine Einstellung zu dem Kleinen während dieser Nacht nicht grundlegend geändert hatte... Aber darüber wollte er eigentlich gar nicht so genau nachdenken. Vorsichtig schob er den Schlafenden von seiner Brust herunter, sodass er zurück in die weichen Kissen sank. Der Blonde murrte leise und drehte sich auf die Seite. Leise raschelnd rutschte die Bettdecke von seinen Schultern und gab den Blick auf seinen schönen, schlanken Rücken frei. Straff und einladend spannte sich die glatte, samtige Haut über die feinen Muskeln und glänzte aufregend im Dämmerlicht. Mühsam unterdrückte Ruki den Drang, ihn zu berühren und stieg aus dem Bett. Er musste weg, bald würde es hell werden. Er wollte auf keinen Fall mehr hier sein, wenn der Kleine erwachte. Nicht auszudenken, wenn das jemand herausfand! Er hatte das Gelächter seiner Freunde schon in den Ohren. So wie er sich über den Blondschopf lustig gemacht hatte, konnte wirklich nichts peinlicheres passieren, als dass einer von ihnen erfuhr, wohin ihr gemeinsamer Saufabend noch geführt hatte. Dennoch... Er konnte nicht sagen, dass er hundertprotzentig bereute, was sie getan hatten. Dieser wandelnde Farbkleks war auch bei weitem nicht so abgedreht, wie er angenommen hatte. Gut, zugegeben: Abgedreht hatte er auch in der Bar, die sie zuvor besucht hatten, nicht gewirkt. Auch, wenn ihn das nicht wenig überrascht hatte. Vielleicht war Aois Vorwurf am Ende doch berechtigt gewesen und er bildete sich von Zeit zu Zeit wirklich etwas vorschnell Urteile über seine Mitmenschen. Vor allem, wenn er sie nicht nähers kannte. Etwas unsicher betrachtete er den Schlafenden. Der zierliche Blonde hatte sich ein Kissen gegriffen und kuschelte sich daran. Ruki lächelte. Wahrscheinlich vermisste er die Wärme des Körpers, der bis vor kurzem noch neben ihm gelegen hatte... Sollte er wirklich einfach so verschwinden? Ruki zögerte. Sicher, hierbleiben konnte und wollte er nicht. Aber vielleicht wäre ein Wort des Abschieds angebracht. Sollte er eine Nachricht schreiben? Nein, das wirkte irgendwie kitschig. Das war doch kein schnulziger, französischer Liebesfilm. Aber was dann? Unschlüssig ließ er den Blick durchs Zimmer schweifen. Und dann kam ihm eine Idee. Er hob den Mantel des Blonden vom Boden auf und durchsuchte ihn leise und vorsichtig, wurde schließlich in einer Innentasche fündig. Mit einem amüsierten Grinsen stellte er fest, dass selbst das Handy des Kleinen nicht von seiner Quietschfarben-Manie verschont geblieben war und ihm in knalligem Blau entgegen strahlte. Er hatte Glück, das Gerät war eingeschaltet. Rasch tippte er seine eigene Nummer ein und speicherte sie. Nun lag es an dem Blonden, ob sie sich wieder trafen oder nicht. Wenn er sich melden wollte, hatte er die Gelegenheit. Wenn nicht, war es auch in Ordnung. Wenn nicht sogar besser... Eilig ließ er das Handy zurück in die Manteltasche gleiten und hängte das Kleidungsstück ordentlich über einen Stuhl. Dann sammelte er seine eigenen Kleider auf und zog sich an. Es wurde Zeit zu gehen. Noch einmal drehte er sich zu dem Schlafenden um und besah ihn mit einem fast liebevollen Blick. Er regte sich nicht, nur die Bettdecke hob und senkte sich leicht im Rhythmus seiner sanften Atemzüge. Es dauerte eine ganze Weile, bis Ruki sich losreißen konnte. Dann öffnete er leise die Zimmertüre und trat hinaus auf den Flur. „Mach’s gut, Miku“, flüsterte er noch, dann war er verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)