Fushin von abgemeldet (Storyboard von 2006) ================================================================================ Kapitel 14: Entzug ------------------ Aber etwas hatte sich dadurch schon verändert. Ich wagte es gar nicht mehr zu den Kazumotos zu gehen. Ich dachte das, was ich da tat, sei auf mein Gesicht geschrieben, eintätowiert, mit Großbuchstaben, quer übers ganze Gesicht. Aber das war ja nicht weiter schlimm. Schließlich waren nun schon Seit längerem Ferien und ich hatte keinen Grund die Nachhilfe besuchen gehen zu müssen. Aber damit meine Tätigkeiten im Verborgenen geblieben wären, hätte ich das schon anders machen müssen. Mein größter Fehler war es, wie so oft, Hinata zu vernachlässigen. Ich kann mir gut vorstellen, wie Hinata eines Abends zu Hiro gegangen war, in Sorge um mich. „Du, Papa…hast du eigentlich in letzter Zeit etwas von Kira gehört? Er hat sich bei mir seit deinem Umfall nicht mehr gemeldet. Er wird doch wohl nicht etwa ein schlechtes Gewissen und Schuldgefühle haben, deswegen...oder?“ „Ach, sicher nicht. Er ist bestimmt nur kurzfristig in die Ferien und hat dir nicht Bescheid sagen können oder es ist sonst was dazwischen gekommen.“ Hiro hatte viel mehr den Verdacht, dass sich Kira wegen der Nacht im Krankenhaus nicht meldete. „..Kann schon sein…aber…schon ganze drei Wochen habe ich jetzt nichts mehr von ihm gehört, nicht das Kleinste…Ich mach mir wirklich Sorgen um ihn.“, kurz schrak sie zusammen, „er wird sich doch wohl nicht etwas getan haben…vielleicht ist ihm auch etwas zugestoßen…!“, Entsetzt von all diesen Gedanken, die nun in ihr wach wurden, schaute sie Hiro verzweifelt an. Dieser lächelte nur und strich ihr über den Kopf. „Geh du jetzt schlafen, ich kümmere mich darum.“ Man sah es Hinata zwar an, dass sie jetzt nicht einschlafen konnte, dafür war sie zu aufgewühlt. Aber sie nickte und ging in ihr Zimmer. Hiro rief sofort bei Kira zu Hause an. Yura nahm das Telefon entgegen. „Otawa Yura.“ „Hallo, ich bin’s, Hiro. Ich rufe nur wegen Kira an. Er erscheint nicht zur Nachhilfe und ich sehe ihn kaum noch. Weißt du, wo er ist?“ „Ach, Hiro…ich wüsste nicht, was dich das angeht. Außerdem nimmt man in den Ferien doch keine Nachhilfe aber um dich zu beruhigen, wo sich Hinata immer mit ihm herumtreibt, er ist gerade mit ihr unterwegs und sie machen sie ein paar schöne Tage.“ Mit Hinata unterwegs? Die war doch eben voller Sorgen in ihrem Zimmer verschwunden. Da musste etwas nicht stimmen! „Yura…“, begann er nun mit einem ernsten Ton, „wenn er das nächste Mal nach Hause kommt, sag mir bitte sofort bescheid. Es ist wirklich wichtig, ja?“ Eine Weile hörte man nichts mehr von Yura, dann seufzte sie und willigte ein. „Hmm…vielleicht sollte ich meine Vorurteile gegenüber dir endlich unter Wasser setzten…ich glaube du hast dich inzwischen wirklich verändert. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend“, verabschiedete sie sich und legte sogleich den Hörer auf. Hiro war nun genau so aufgewühlt wie Hinata. Diese kam auch gleich wieder herunter und fragte nach, was denn sei. „Wie vermutet….er ist in den Ferien.“, belog er seine Tochter. Er wollte jetzt einfach nicht unnötige Besorgnis verbreiten, da noch gar nicht klar war, was überhaupt mit Kira los war. Und wenn es etwas mit dieser Nacht auf sich hatte, dann durften die anderen erst recht nichts davon erfahren. Es vergingen einige Tage und dann kam der Anruf. Hiro ließ alles stehen und liegen um Kira noch zu erwischen. Yura verstand nicht, weshalb Hiro deswegen so aufgebracht wäre, als müsste er jemandem vom Selbstmord abhalten, aber sie gewährte ihm den Eintritt. Auf Hiros bitte hin, ja nicht ins Zimmer zu kommen, setzte sie sich verdutzt hin. Ich hatte mich diesmal etwas länger bei Roy aufgehalten. Mit dem konnte man sich noch ziemlich gut unterhalten, fiel mir mit der Zeit auf. Durch die plötzlichen Schritte, die ich von der Treppe vernahm, zuckte ich zusammen. Das war nicht meine Mutter, das musste jemand anderes sein…bloß wer? Viele Personen blieben mir ja nicht in der Auswahl. Wessen Schritte hörten sich schon so an und wer brachte es immer hin, in einem unerwarteten Moment aufzutauchen? Die Antwort darauf erledigte sich gleich von Selbst. Hiro riss die Tür auf und stand mit gegenüber. Die Drogen hatten mich verändert, sie ließen mich kühler und gelassener auf das Leben und die Ereignisse vor mir blicken. Mit einem fast schon leeren Blick schaute ich Hiro an, musste dann ironisch und leise lachen. Was suchte dieser Mann noch hier? Er musste doch nicht zu mir kommen, wenn ich ihn sehen wollte, dann konnte ich das auch…ich brauchte nur zu Roy zu gehen… Hiro ließ mich gar nicht weiterdenken. Er packte meinen Arm und schob den einen Ärmel zurück. Ziemlich kühl und gelassen sah er auf die Spuren von Einstichen. Ich lachte immer noch etwas. Wollte er wieder den Held in der Not spielen? Wie lustig. Ich brauchte diesen Mann nicht mehr, ich hatte es geschafft von ihm loszukommen, ich liebte jetzt einen anderen, den Hiro, denn ich immer mehr treffen konnte, wenn mir danach war. „Sag nur…du hast dir Sorgen um mich gemacht?“ Ich lächelte, ja es musste ziemlich krank gewirkt haben. „Deine Mutter muss blind gewesen sein!“ Er packte mich, legte mich auf die Schulter und trug mich die Treppe herunter. Ich wehrte mich wild. „Lass mich los! Was fällt dir ein, mich so anzufassen?!! Lass mich runter!“, fluchte ich und hämmerte immer wieder wild gegen den Rücken des anderen. Aber der machte kein Anzeichen, mich runter zu lassen. Irgendwann gab ich’s dann auch auf und schaute nur geschlagen zu meiner Mutter. Die stand natürlich auf und wollte wissen, was das alles soll. „Ich entführe ihn für die nächsten Wochen. Werde so bald wie möglich vorbei kommen und dir alles erklären. Aber zur Vorinformation. Der Junge ist krank, ist wohl in Berührung mit Drogen gekommen. Ich bring ihn jetzt unter Zwangsentzug. Es liegt also in deinem Interesse, mich nicht an meinem Handeln zu hindern.“ Und schon stand er mit mir draußen im Dunkeln der eintretenden Nacht und warf mich in sein Auto herein. Das alles machte er noch ohne Problem, auch mit gebrochenem Arm. Wir fuhren dann eine ganze Weile, schweigend nebeneinander sitzend bis in die Tiefe eines Waldes. Vor einer kleinen Waldhütte hielt Hiro und öffnete mir die Tür. „Raus mit dir!“ Ich stieg aus, was blieb mir auch Großes übrig. Jetzt hatte ich keinen blassen Schimmer mehr, wo ich mich gerade aufhielt. Ich stand also aus dem Wagen und wartete nur noch so darauf, dass Hiro die Tür in diese Bruchbude öffnete und ich die Erlaubnis bekam, da rein zu gehen. Ich mochte jetzt nicht rum stehen. Ich wollt schlafen. Hiro öffnete mir dann auch die Tür, kam selbst mit rein. Von innen sah es gemütlicher aus, als erst angenommen, aber man merkte, dass hier schon lange niemand mehr war, so verstaubt und verschmutzt wie alles war. Hiro machte erst einen kleinen Kontrollgang, kam dann wieder zu mir zurück. Ich hatte mich bereits im Eingangsbereich, also in der Küche niedergelassen und lag mit dem Oberkörper auf dem Tisch. Er staubte erst einmal die Oberfläche des gegenüberliegenden Stuhles ab, ehe er sich darauf setzte und mich ins Visier nahm. Sein bis dahin noch strenger Blick, lockerte sich nun. Er seufzte, legte seine Hand auf meine und etwas Besorgnis machte sich in seinem Gesicht breit. „Was machst du nur für Dummheiten, Mensch, Kira.“ Ich schaute ihn benommen und mit Fragezeichen an. Irgendwie schien sich mein Verstand erst jetzt so langsam zu klären. „Weshalb hast du damit angefangen, sag mir den Grund, bitte!“ Aber ich schüttelte nur meinen Kopf. Wenn er das hört, dann…dann…! Nein, er dürfte es nicht erfahren. Seine Hand, die auf meiner Ruhte, packte mehr zu. „Schau mich an, wenn ich mit dir Rede!“ Vorsichtig, für einen kurzen Augenblick schaute ich hoch, senkte meinen Blick aber sogleich wieder. Weshalb ausgerechnet jetzt musste ich Reue spüren? Meine Hand zitterte. Gedemütigt hielt ich meinen Kopf gesenkt. Daraufhin stand Hiro auf, ging in einen Raum und ich hörte, wie er da einige Sachen machte. Nach einer Weile kam er zu mir und bat mich ins Zimmer. Es war das Schlafzimmer. „Leg dich erst einmal hin. Morgen reden wir, wenn es dir wieder besser geht.“ Ich nickte nur und verschwand unter der Decke. Irgendwie konnte ich nicht einschlafen. Lange lauschte ich dem Werken von Hiro, der bereits damit begonnen hatte, das Notwendige für das Leben in dieser kleinen Hütte startklar zu machen. Am nächsten Morgen wartete er auch schon mit Frühstück auf mich. Durch den Schlaf hatte ich mich erholt, zu gut erholt, nach meinem erachten, denn mich biss das schlechte Gewissen. „Guten Morgen.“, begrüßte er mich und rückte mir einladend den Stuhl zurecht. Ich setzte mich noch halb schlafend darauf. Als gäbe es noch etwas zu verbergen, hielt ich meine Linke Armbeuge. „Was magst du essen?“ Ich starrte weiter vor mich hin, ohne eine Antwort zu geben. Hiro konnte mich nur wieder mit einem Seufzen betrachten. Schließlich zog er meinen Stuhl in seine Nähe, packte mich und kein Moment verging, da lag ich auch schon in seinen Armen, mit den Wangen fest an seine Brust gedrückt. Er strich mir durchs Haar und ich musste dadurch einfach, wie aus dem nichts anfangen zu weinen. Als würde er mir weglaufen, wenn er etwas erfährt, klammerte ich mich an ihn und heulte einfach drauf los. Es vergingen wohl einige Tage, die ich weiterhin schweigsam verbrachte. Hiro gab mir einige Aufgaben, die ich erledigen konnte. Die meisten betrafen das Saubermachen der Hütte. Ich führte diese auch ohne Widerstand aus. Aber eines Abends, da fühlte ich, wie mir ganz kalt wurde, wie mein Körper zitterte. Wieder kugelten die Tränen unkontrolliert über mein Gesicht und ich hielt die Decke ganz fest an mich gedrückt. Nie hätte ich gedacht, dass ich süchtig danach werden könnte, jedenfalls nicht so heftig. Ich wollte wieder einen solchen Traum haben, ich wollte wieder unter Hiro weg schmelzen, in seine Arme genommen werden, von ihm geliebt werden. Aber wie so oft in solchen Momenten, er war nicht da und ich hatte nicht einmal die Möglichkeit wieder dieses wahre Wundermittel zu mir zu nehmen. So schlich ich zur Tür und ging nach draußen. Ich blickt mich um, sah nur einen Waldweg. Ich wusste nicht einmal mehr, in welche Richtung ich gehen müsste, damit ich irgendwann einmal wieder zu Hause ankommen würde. So setzte ich mich an den Wegrand, in der Hoffnung, dass in dieser verlassenen Umgebung irgendwann einmal ein Auto vorbeikommen würde, dass mich zurück fahren könnte. Zum Glück war es Sommer. Sonst hätte ich nicht bemerkt, wie ich langsam erfror, denn mein Körper strahlte schon so viel Kälte aus, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnahm. Irgendeinmal überkam mich dann auch die nagende Müdigkeit aber einschlafen konnte ich Trotzdem nicht. Die ganze Nacht hindurch verharrte ich so, von meinem Körper spürte ich nichts mehr. Nur meine Augen blieben geöffnet und nahmen unscharf das wahr, was sich in meinem Blickfeld abspielte. Als alles um mich herum schon von der Sonne erhellt worden war, trat ein Mann vor mich. Kraftlos schaute ich hoch. War ja klar, dass das Hiro war. Als hätte sich der Sinn dieser stundenlangen Warterei nun ergeben, kippte ich nach hinten, um mich herum wurde wieder alles so schwarz wie eine Winternacht bei Neumond. Irgendwann wachte ich dann auf und dachte im ersten Moment, dass ich bereits wieder alleine war. Meist schaute Hiro ja nur am Morgen vorbei und überließ mich die restliche Zeit mir selbst. Aber diesmal war es anders. Er saß neben mir auf einem Stuhl und beobachtete mich mit diesem durchdringenden Blick. „Willst du mir nicht langsam erzählen, was war? Oder vor was hast du Angst?“ Wieder schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte sagen, dass es mir Leid tut, dass mir Roy was ins Getränk gemischt hat, dass ich von ihm geträumt hatte…ich hätte es ihm echt gerne erzählt, alleine damit ich diese Last, diesen Druck, in mir los werden würde aber ich konnte es nicht sagen, ich konnte nur denken, was ich gerne sagen würde. Gerne hätte ich ihn darum gebeten, mich in den Arm zu schließen, aber es ging einfach nicht! Es ging verdammt nochmal nicht! „Hast du Angst davor, dass ich dir böse sein könnte, dass ich dich deswegen von mir weisen würde?“ Wieder konnte ich nichts sagen. „Kira…ich werde nur böse und wütend, wenn du nicht endlich sagst, was geschehen ist. Ich wollte es ihm ja erzählen. Ich wollte wirklich endlich mit jemandem darüber reden, aber ich konnte nicht. Mein Mund war wie zugeschnürt. Wieder musste ich anfangen zu weinen. Geduldig, wie ich es gar nicht von ihm kannte, strich er mir besänftigend über den Kopf und wartete ab, dass ich mich wieder beruhigt hab. Dann krallte ich mich an seinem Hemd fest. „..Nach Hause…“, murmelte ich. Ich wollte nach Hause. Ich wollte nicht so leiden. Hiro drückte mich nur wieder ins Bett zurück. „Schweig dich meinetwegen aus, bis du hier vergammelt bist, aber ehe ich es nicht für richtig empfinde, halt ich die hier eingesperrt, meinetwegen auch die ganzen nächsten Schuljahre. Er stand schon auf und stand in der Tür. Ich bewegte mich etwas, wollt meine Hand nach ihm ausstrecken, ihn danach bitten, doch hier zu bleiben aber wieder versagte ich. Ich schluckte, fuhr über meinen Mund, als müsste ich mich vergewissern, ob der überhaupt noch vorhanden war. Hiro war gegangen. Viele Zeit verbrachten wir so. Dass ich Tag zu Tag mehr unter dem regelrechten Entzug stand, bemerkte man schon. Es fiel mir immer schwerer, irgendetwas normal zu tun. Ich musste mir auch eingestehen, dass ich Hiro von Mal zu Mal eine größere Last wurde und ich wusste auch, dass mein Schweigen die Sache nur unterstützte. Irgendeinmal nahm ich allen meinen Mut zusammen und riskierte es. Ich erzählte ihm, was war, was ich mir dabei gedacht habe und was ich davon halte. Erst war es schwer für mich den Mund aufzutun, aber durch das aufmerksame und ernste Zuhören von Hiro, ging es dann doch irgendwie. Eine Rückmeldung bekam ich von ihm nicht. Ich weiß nur, dass er am selben Abend noch einmal weggefahren war. Wahrscheinlich um die Wut, die ich in ihm geweckt hatte, an Roy auszutoben. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er noch am selben Tag wieder zurückkommen würde aber er tat es. Er hatte von Roy vermutlich erfahren, was es mit der Droge auf sich hatte. „Mensch Kira, wenn das der einzige Grund war, dass du damit angefangen hast…du hättest doch zu mir kommen können, ich hätte dir behilflich sein können. Sag mir gefälligst bescheid, wenn du etwas von mir haben willst.“ Ich betrachtete ihn leicht verunsichert. Hiro wusste nun also wirklich alles. Wieder schluckte ich und schon wieder drohte meine Stimme zu versagen. „Kira, wenn du dich nach Wärme sehnst, dann sag mir das einfach. Hab Vertrauen in mich.“ Seine Stimme, sie brannte sich in meinen Kopf und es war wie damals im Krankenhaus, ich konnte mich nicht mehr zügeln, ich konnte mich nicht mehr zurück halten und fiel ihm um den Hals. Ganz fest drückte ich mich an ihn und es ging nicht lange, da tat er es mir gleich und erwiderte die Umarmung. „Willst du, dass ich mit dir schlafe?“, fragte er, mit dem Mund direkt an meinem Ohr. Ich konnte nicht richtig Antwort geben sondern nickte nur schüchtern. Danach küsste er mich und ich erlebte das richtige zweite Mal mit ihm. Es war wunderschön. Auch wenn er noch immer wegen dem Armbruch eingeschränkt war. Danach lagen wir zu Zweit auf dem Bett, das eigentlich für eine Person gedacht war. Ich ließ ihn mit meiner Körpersprache spüren, wie wichtig er mir war, und wie sehr mir das gefiel, was er da mit mir tat. Irgendeinmal hielt ich es vor Neugierde nicht mehr aus und fragte nach: „Du, sag mal, Hiro…wo warst du vorhin?“ „Ach…ich hab dem ehrenwerten Verursacher von dem Ganzen hier nur einen kleinen Besuch abgestattet und ihm mächtig eine übergebraten.“ „An Roy? Mit nur …einem Arm?“, erneut verdutzt musterte ich Hiro. Der war echt für Überraschungen zu haben „Jepp. War kein Problem. Der Gute wusste schließlich auch nicht, zu was ich tauge, wenn ich einmal ernst mache. Der wird sich wohl in den nächsten Wochen auch nicht mehr in der Öffentlichkeit blicken lassen.“ Hiro drehte sich auf den Rücken, drohte dadurch fast vom Bett zu fallen, „aber genug jetzt. Du solltest besser schlafen. Es ist Zeit dass du dich wieder erholen kannst. Jetzt musst du nämlich endlich lernen, dass dieser Drogenmist keine Lösung ist. Wenn du es nötig hast, bevor du zu Roy in die Kiste springst… ruf mich an und ich besorge es dir.“ Er grinste wieder einmal typisch unverschämt. Und genau daran hielt ich mich ab sofort auch. Ich sagte Hiro nun alles ganz direkt, meine Verlangen, meine Gelüster, meine Sorgen, meine Gedanken, alles sagte ich ihm und mein Vertrauen zu ihm wuchs und stabilisierte sich. Er wendete so viel Zeit für mich auf, dass er selbst die Firma und seine Familie total vernachlässigte. Dadurch kamen uns Teru und Hinata auch ziemlich schnell auf die Schliche. Aber wir sagten ihnen nichts alles. Roy hielten wir aus der Geschichte heraus. Aber das mit den Drogen hielten wir nicht weiter geheim. So war es nun unter den vertrauten Personen bekannt, dass ich in einen Drogensumpf gefallen war und ich mich auf Entzug befand. Teru übernahm auf Hiros bitte hin einen großen Teil der Geschäftsführung. Wann auch immer ich mich nach Hiros Wärme verzerrte, war er nun da für mich, so verlor ich doch langsam den Sinn in den Drogen, bis ich sogar wieder nach Hause durfte. Irgendeinmal klingelte es an meiner Haustür und Hinata stand da, mit einem verheulten Gesicht. In ihren Augen widerspiegelte sich Misstrauen und Angst. Ihre Körperhaltung zeigte, dass sie momentan niemanden an sich heranlassen wollte. Ihre Kleider waren verschmutzt und zerrissen. Sie sagte mir nicht einmal hallo, sondern fragte verzweifelt: „Das stimmt doch nicht! Sag mir, dass das nicht stimmt. Du hast nichts mit meinem Vater…oder?!! Das ist nicht wahr!“, von neuem weinte sie los. Ich schaute sie erschrocken an. Ich durfte jetzt nichts Falsches sagen. „Was….was redest du denn für einen Unsinn? Wie kommst du denn auf so eine absurde Idee? Ich habe doch nur Augen für dich…außerdem, ich bin doch nicht schwul…wieso fragst du so was überhaupt?“ Sie schaute mich mit ihren rot unterlaufenen Augen an, versuchte sich wieder etwas zu beruhigen. „Wirklich…? Da ist nichts…?“, hoffnungsvoll sah sie zu mir hoch, entspannte etwas ihre Körperhaltung. Ich nickte nur. „Da ist wirklich…nichts. Er ist nur wie ein Vater für mich, aber mehr….“, bestätigend schüttelte ich den Kopf, strich über ihre Wangen, strich ihr die Tränen weg, „Aber sag, wie kommst du nur auf so eine Idee?“ Sogleich fiel sie mir um den Hals. „Roy….dieser Typ aus dem Karate…er hat mich...!“ Wieder hörte man ein Schluchzen, das von ihr ausging. Trost und Hilfe suchend klammerte sie sich an mich. Ich drückte sie nur an mich. Starrte voller Entsetzen ins Leere. Was hatte er mit ihr gemacht? Was will dieses Schwein eigentlich sonst noch alles zerstören? „Komm, meine Süße, gehen wir hoch in mein Zimmer.“ Sie folgte mir dann schüchtern, hielt sich mit großem Druck an meiner Hand fest. Oben im Zimmer, ließ ich sie erst einmal Platz nehmen und ich ließ ihr Zeit, strich durch ihr Haar, gab ihr einen Kuss in dieses. Sie sollte Zeit haben, um von sich aus zu erzählen. Nur langsam taute sie dann auf. „Er…er stand einfach plötzlich vor mir…packte mich und zog mich….“, scharf zog Hinata die Luft ein, zitterte unter den erlebten Geschehnissen, „Er…er hat mich angefasst…“, Sie krallte ihre Finger an ihren Brustkorb und die andere Hand presste sie auf ihren Schoss, „…und hat mir gleichzeitig Sachen erzählt…von dir…und Papa.“ Mit einem vor Angst bebenden Körper, lehnte sie sich an mich heran, schlang ihre Hände um mich, „Er hat gesagt, dass du…dass du…es für die Drogen…dass du mit ihm….geschlafen hast.“ Und wieder überkam sie eine Heulattacke. Ich hielt vorläufig einfach meine Klappe und versuchte sie mit Streicheleinheiten zu trösten und zu beruhigen. „Dann…dann hat er noch gesagt, dass…dass ich ein naives Mädchen wäre….und vor blinder Liebe gar…gar nicht sehen würde, wem du alles schöne Augen machst…dass du es angeblich….damals im Wald…ständig…mit meinem Vater gemacht hast.“ Wieder überkamen sie die Tränen. Vor lauter Schluchzer und Geheule, verstand ich sie fast nicht mehr. Aber das, was ich verstehen musste, bekam ich mit. Ich war nun stocksauer. Überführt fühlte ich mich nicht. Hinata würde diesem dahergelaufenen Perversen kein Wort glauben. „Sag mir, hat er dich vergewaltigt?“, die Frage stellte ich zurecht. So wie Hinata aussah und sich verhielt, hätte mich diese Tat von Roy auch nicht weiter überrascht. Hinata schüttelte allerdings nur den Kopf, „Nein…nein…er hat mir nur…betatscht…und…“, weiteres wollte sie nicht erzählen. Es kostete ihr ohnehin schon genug viel Mut und vertrauen das hier so zu sagen. Sie Strich ihre Haare zurück, entblößte dadurch ihren Hals, auf dem ein Knutschfleck sichtbar wurde. Ihre Hände zitterten noch. Der Schock saß noch tief in ihren Knochen. Ich streichelte schließlich über den Fleck, zog sie dann wieder etwas an mich heran. „Du brauchst dich dafür bei mir nicht zu schämen.“ Ich schluckte, „es stimmt…es stimmt, dass ich die Drogen von ihm hatte…“, bei dem, was ich ihr jetzt sagen wollte, zog es mir die Kehle zusammen, „…es stimmt auch, dass ich es mit ihm getan habe…aber ich war nicht bei Bewusstsein, er hatte mir die Drogen heimlich eingeflößt und mich…auf diese Weise genommen. Ich wusste nicht, dass er ein krimineller und zusätzlich auch noch schwul ist….ich wusste das nicht.“ Ich verdeckte mein Gesicht mit der Hand. Jetzt war es raus. „Hiro hatte ihn dann zur Rechenschaft gezogen und ihn verprügelt…Roy schien seine Rache nun durch dich ausgelebt zu haben….er wollte das Vertrauen zwischen uns Dreien zunichte machen…das mit Hiro…das stimmt aber nicht, das ist bei den Haaren herbeigezogen.“ Sie schaute mich überrascht an, dann musste sie lächeln. Es war ein vertrauensvolles Lächeln, das sie mir schenkte. Dadurch, dass ich nun auch mit der Sprache rausgerückt war, nahm ich ihr gleichzeitig etwas die Last von der Schulter. Das wollte ich damit auch bezwecken, auch wenn ich sie nun auf eine sehr schlimme Art belogen hatte. Kaum war Hinata gegangen, zog ich mich an. Wenn dieser Roy etwas von mir wollte, musste er dafür doch nicht noch unschuldige Personen in die Sache reinziehen. Nur zu gut wusste ich noch, wo seine herabgekommene Wohnung zu finden war und stand auch bald schon vor der Tür. Ich klingelte und hörte daraufhin Schritte. Es dauerte ein Weilchen, bis er mir die Tür aufmachte und mich mit seinem tückischen Grinsen hereinbat. Diesmal blieb ich aber hart und wagte es nicht in die Wohnung einzutreten. Dieses Unterfangen barg zu viele Risiken für mich. „Was willst du eigentlich von uns? Ich mache bei deinen kranken Spielchen nicht länger mit! Und lass gefälligst Hinata aus dieser Angelegenheit raus. Das ist eine Sache die alleine dich und mich etwas angeht!“ Er hatte mich wohl noch nie mit diesem entschlossenen Blick gesehen. Man sah ihm noch an, dass er von Hiro einmal in den Schwitzkasten genommen worden ist, das war nicht zu übersehen. Aber er schien aus all dem noch keine Lehre gezogen zu haben. So spürte ich ziemlich bald seine Hand, die sich um meinen Arm krallte und mich in die Wohnung zog, mich regelrecht zu Boden schmetterte. Ein ‚Klick’ verriet mir, dass er die Eingangstür verriegelt hatte. Nun wandte er sich meiner Wenigkeit zu. Ich knirschte mit den Zähnen und knurrte, wie ein gefangenes Raubtier. Er neigte sich nur über mich, setzte sich auf meine Beine, so dass ich mich schon mal mit diesen nicht weiter wehren konnte, und drückte beide meiner Arme fest dem Boden entgegen. Ich war ihm nun wieder wehrlos ausgeliefert und sein Grinsen…ich verleugne es nicht, es jagte mir Angst ein. Dann kam er mir mit seinem Gesicht auch noch so bedrohlich nahe, hauchte mir seinen Alkohol getränktem Atem entgegen. „Was ich will? Verstehst du das noch nicht? Ich will deinen geliebten Hiro ins Unglück stürzen, ihm das nehmen, was ihm lieb ist. Ich will sehen, wie er vor mir am Boden kriecht und mich anfleht Gnade walten zu lassen…“, raunte Roy mir gegen die Lippen, grinste noch bestialischer. Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Der reine Hass umgab diese Person. Er hielt ab sofort meine Hände nur noch mit einer fest, war aber genug stark, dass ich mich nicht befreien konnte. Mit der freien Hand, schnallte er sich seinen Gürtel auf und benutze ihn, um meine Hände still zu legen. Dann zog er sein Shirt aus, wand es und machte es zu einem Stoffknäuel, den er mir gewaltsam in den Mund stopfte und mich so zum Schweigen brachte. Er grinste mich hinterhältig an, schnappte sich meinen Kopf und rammte ihn gegen den Boden. Sogleich verlor ich mein Bewusstsein. Ich wachte erst wieder auf, als ich langsam wieder etwas Leben in mir verspürte. Ich fand mich irgendwo in einer Lagerhalle wieder, total benommen. Mein Körper schmerzte. Wenigstens war er noch durch eine Decke geschützt. Eine Ewigkeit schien ich da zu sitzen, ohne klaren Gedanken, ehe ich langsam wieder zu mir kam. Ich war nackt, eben noch ziemlich geistesabwesend, hatte Schmerzen an meinen Gliedern...ein sehr bekanntes Gefühl. Nach Bestätigung meines Verdachtes suchend, hob ich meinen tauben Arm an, schaute auf die Armbeuge...wie gedacht, da waren neue, frische Einstiche erkennbar. Da ich aber keinen Traum hatte, musste das etwas anderes gewesen sein. Ich schwankte etwas, bis ich mit dem Oberkörper, der bislang noch an der Wand angelehnt war, zur Seite kippte. Weiterhin starrte ich vor mich hin, ins Leere. Noch immer schien es zu wirken. Kaum konnte ich mich auf den Beinen halten, wollte ich mein Handy hervor holen, aber das war weg. So suchte ich nach Geld oder sonst etwas, alles war weg. Das einzige, was ich noch finden konnte, war Hiros Nummer. Mit ihr in der Hand schlenderte ich aus der Halle, umwickelt mit dem Tuch. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Auf diesem Gelände war ich noch nie gewesen. Inzwischen war Herbst. War ich froh, als ich nach langem Gehen in der Kälte endlich an einer Straße ankam. Es schien nicht sonderlich viel Verkehr zu haben, dennoch lehnte ich mich an einen Straßenbeleuchter. Ich konnte mich nur mit Müh und Not auf den Beinen halten. Irgendwann kippte ich dann auch wieder um. Es war verdammt kalt und mein Körper war extrem mitgenommen. Roy schien mir eine ziemlich hohe Dosis verpasst zu haben. Schließlich wachte ich durch ein andauernd wiederholendes Klatschen auf meine Wange auf, ein leichtes Rütteln nahm ich auch war und eine Stimme eines Mannes. „Hey, Junge! Wach auf…komm zu dir!“ Ich schlug die Augen auf und sah ins Gesicht eines älteren Mannes. Sogleich richtete ich mich auf. Es ging mir mal wieder miserabel. „Handy….“, nuschelte ich, „haben sie ein…Telefon?“ Der Mann musterte mich skeptisch. Ich merkte, dass wir irgendwo an einem Straßenrand standen. Schließlich reichte er mir sein Handy. Ich tippte mit meinen zitternden Finger Hiros Nummer ein. Während ich darauf wartete, dass er annahm, fragte ich den Herrn noch, wo wir uns gerade aufhielten. Etwa eine halbe Stunde darauf, übernahm mich Hiro und trug mich in sein Auto. Er steckte dem Herrn noch ein Dankensgeld zu, ehe er sich verabschiedete. Ohne nach meiner Meinung zu fragen, fuhr er mich direkt wieder zur Waldhütte. Die ganze Zeit schlief ich, in der schönen Wärme des Autos. Hiro hatte mich noch mit einer zweiten Decke warm gehalten. Als der Weg dann langsam holpriger wurde, öffnete ich meine Augen. Ich setzte mich etwas auf und sah als erstes durch die Fenster. Sie zeigten mir nichts anderes als einen dichten Wald. „Na, wach, Sorgenkind?“, fragte Hiro und nahm mich per Rückspiegel ins Visier. Ich saß beziehungsweise lag nämlich auf der hinteren Sitzreihe. Die Frage beantwortete ich mit einem Nicken. Dann setzte ich mich ganz auf, mir war immer noch kalt. Aber die Kälte kam aus meinem Innern. Ich befand mich nun direkt hinter Hiro, so streckte ich meine Hand nach vorne, legte sie auf seinen warmen Hals. Mein Oberkörper folgte der Hand und neigte sich nun ebenfalls gegen den Fahrersessel. „Wir sind gleich da. Dann mache ich dir einen warmen Tee.“ Wieder nickte ich nur. Schon wie beim letzten Mal schien es mir einfach die Sprache verschlagen zu haben und sie wollte gar nicht mehr wiederkommen. Das Telefonat hatte ich ja aus reinem Überlebenstrieb hinter mich bringen können, aber nun...ich schwieg. Schätzungsweise zehn Minuten später hielt Hiro vor der bekannten Hütte. Ohne, dass er mich hätte auffordern müssen, stieg ich aus dem Auto heraus, wollte schon herein gehen, als ich bemerkte, dass die Tür abgeschlossen war. So stand ich zur Seite und wartete darauf, dass er die Tür auftat. Schließlich trat er ein und schaute in meine Richtung, wollte dass ich ihm folgte. Aber ich umschloss mir nur mehr mit der Decke, blieb stehen. Ich schaute Hiro erst noch in die Augen, ehe ich dem Blick nicht weiter standhalten konnte und raus Richtung Auto blickte. Meinen Körper lehnte ich an den Eingangsbereich. Hiro beobachtete mich, trat dann vor mich hin und strich mir die Strähnen aus dem Gesicht, strich mir mit der Hand bis an den Hinterkopf und verübte einen einladenden Druck aus, dem ich dann auch dankbar nachgab und mich gegen seinen stark gebauten Oberkörper pressen ließ. Schwer seufzend schloss ich meine Arme um ihn, versteckte nun mein Gesicht an seinem Körper. Er geduldete sich, aber ich merkte bald, dass er das nur aus Liebe zu mir machte und er eigentlich rein wollte. Somit löste ich die tröstende Umarmung, um hinein zu gehen. Noch immer hatte ich nichts an, außer die Decke und hier würde es wohl auch keine Klamotten geben. So begab ich mich gleich aufs Bett und kuschelte mich in die Decken. Ich horchte den Lauten in der kleinen Küche. Ohne Zweifel, er machte gerade Tee. Es war ein komisches Gefühl, das nun in mir inne wohnte. Als hätte ich mehrere Personen zu tiefst enttäuscht. Irgendwie schämte ich mich auch dafür, dass mir das, was heute geschehen war, gar nichts mehr geschadet hatte. So sehr war mein Stolz schon angefressen. Ich legte mich auf den Bauch, hielt den Kopf der Tür zugedreht, dass ich Hiro gleich sehen würde, wenn er kommt. Das tat er bald darauf auch schon, überreichte mir die dampfende Tasse. Ich setzte mich auf und nahm sie in Empfang, blies etwas dagegen, damit ich mir nicht gleich etwas weg brannte, bei der ersehnten Wärme. Hiro setzte sich neben mich, legte seinen Arm um meine Schultern und kraulte mich in den Haaren. „Wieso bist du wieder zu ihm gegangen? Ich habe dir doch gesagt, wenn du es nötig hast, dann sollst du mich anrufen.“ Zum Glück sagte er mir das nicht mit einem verärgerten sondern einem ganz sanften und lieben Ton. Sonst hätte ich mich aus reinem schlechtem Gewissen nicht getraut zu sagen, was war. „….Es war dumm von mir zu glauben, dass ich ihn mit Worten zu anderem Handeln hätte bringen können. Er ist mir einfach zu weit gegangen. Er hat Hinata einfach so mit reingezogen und ihr von uns erzählt…aber ich konnte es ihr zum Glück noch als Unsinn verklickern.“ Vorsichtig schlürfte ich an der Tasse. Der Tee war wirklich noch verdammt heiß. Ich wollte gar nicht sehen, wie überrascht und verärgert Hiro jetzt schaute, also sah ich auf die Flüssigkeit in der Tasse, die unter meinen leichten Bewegungen etwas schwankte. Was mich dann doch etwas wunderte, dass so kein Wort von Hiro kam. Ich schaute zu ihm hoch aber er sah nachdenklich und ziemlich ernst auf seine Hände, die er nun wieder zurückgezogen hatte. Was er sich jetzt wohl überlegte? Irgendwie war er mir immer noch gleich fremd, wie anfangs. Ich hatte keinen Schimmer, was in der Gedankenwelt dieses Mannes vor sich ging. „…Wir müssen langsam auf der Hut sein. Wenn das so weitergeht, wird das bald kein Geheimnis mehr sein und das wird Folgen haben – gravierende!“ Hiro stand auf. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Er war unruhig. So starrte ich wieder auf meine Teetasse. „ich…ich werde sonst versuchen einen Beitrag meinerseits zu leisten, damit niemand dahinter kommt…“ Hiro drehte sich um. „Und was wäre das bitteschön? Teru ist kurz davor handfeste Hinweise zu haben, das wir was miteinander haben, auch wenn ich bei ihm nicht Angst haben müsste, dass er das gegen mich ausspielt…aber bei Hinata…sie wird sich mit deinen Worten alleine nicht zu Frieden geben. Sie wird dich im Auge behalten, bis sich ihr Verdacht bestätigt oder ohne Zweifel niederlegt.“ Das hatte etwas an sich… „Außerdem“, fuhr Hiro fort, „…wir wissen nicht, zu was Roy sonst noch fähig ist. Er ist ein verdammt guter Schauspieler und spielt mit seinen Opfern, bis es ihm genug ist.“ Noch ernster und nachdenklicher schaute ich in die Tasse. Um einfach so zu tun, als wäre nie etwas geschehen, war es jetzt wohl ohnehin schon zu spät. „…ich werde ganz einfach ihre Verlobung annehmen…“ Unsicher, ob das eine gute Idee war, schaute ich nun wieder hoch zu Hiro. Der sah mich mit undefinierbarem Ausdruck an. Ich dachte schon, da käme ein ‚spinnst du jetzt vollkommen?!!’ oder ‚Geht’s noch?!!“. Aber ich sollte Hiro besser kennen. Seine Gesichtszüge entspannten sich wieder. „Das musst du wissen.“ Er wollte schon gehen, da fasste ich mir ans Herz. Wir hatten es schließlich schon oft genug getan, da war das doch nur normal, dass ich es wieder wollte…vor allem jetzt, in einer solchen Situation. Die Decken, die mich ‚bekleideten’ fielen von meinem Körper und ich umschlang seinen Bauch nun vollkommen nackt von hinten. Ich streckte mich hoch zu seinem Nacken, strich die Haare da weg und küsste diesen. „Du willst gehen…? Mich einfach wieder hier alleine lassen?“ Fest schmiegte ich mich an seinen Körper, „Du weißt doch, wie sehr ich dich brauche…“ Klar wusste er gleich, worauf ich hinaus wollte. Er legte seine Hand auf die meine, welche auf seiner Brust verharrte. Erst glaubte ich, er würde sich doch dazu um entscheiden, zu bleiben, doch dann löste er meine Hand und zu Schluss sich selbst ebenfalls. Er drehte sich nicht noch einmal zu mir um, bis er in der Tür stand. „Ich besorge dir doch nur neue Kleider. Du kannst nicht ewig so rumlaufen….außerdem mute ich deinem Körper nicht noch mehr Strapazen zu.“ Dann war er wieder einmal weg. Aber ich verlor keine unnötige Zeit sondern schmiss mich unter die bescheidene Dusche. Na ja…warmes Wasser hatte es ja, auch wenn es nicht endlos vorhanden war. Aber jetzt verstand ich, was er meinte. Es musste wohl schlimm auf ihn gewirkt haben, überall Flecken…ob es Prellungen oder Knutschflecken waren…das spielte hier jetzt keine Rolle. Es war ihm wohl nicht entgangen, dass mich Roy wieder einmal mit Gewalt genommen hatte. Und die Spuren des Gurtes…wie könnte Hiro so was übersehen haben… Unter der Dusche versuchte ich wenigstens einen kleinen Teil der sichtbaren Zeichen wegzubekommen, aber mehr als meine Haut unnötig zu reizen, lag nicht drin. Ich versuchte mich auf den möglicherweise folgenden Sex mit Hiro vorzubereiten, wollte schon meinen After säubern, als ich merkte, dass dieser fürchterlich brannte. Hiro hatte vor mir erkannt, dass ich dazu jetzt nicht in der Lage war, obwohl er nicht in meinem Körper steckte. Ich schnappte mir ein Tuch, wickelte mich in dieses ein und legte mich hin. Jetzt konnte ich gerade nichts anderes machen, als warten. Ein Weg mit dem Auto dauerte eine gute Stunde…somit musste ich jetzt mindestens noch so lange rum liegen, abwarten und Tee trinken eben. Inzwischen war es wieder spät abends geworden. So langsam hätte Hiro schon wieder hier sein dürfen. Ob er es sich anders überlegt hatte und doch nicht wiederkam? Nein – so ein Mensch war er nicht. Ich schaute in die leere Tasse, stand dann schließlich auf um mir neuen Tee zu machen. Kaum war das Wasser in der Pfanne, hörte ich, wie die Tür aufging. Sofort ließ ich alles stehen und liegen um zu Hiro zu eilen. Ich wollte ihm schon um den Hals fallen, da drückte er mir eine Tüte ins Gesicht. „Geh dich erst einmal anziehen, bevor du dich so an mich ranschmeißt.“ Wie gesagt so getan, wenn auch sichtlich schmollend. Durch das Geräusch, dass das dämpfende Wasser auslöste, zog es Hiro wieder einmal mehr in die Küche. Ich blieb erst mal im Bett, auch als ich schon längst angezogen war. So langsam hatte ich genug davon, ständig von ihm abgewiesen zu werden. Sonst war er nie so, aber heute… Irgendwann stand ich dann auf, lehnte mich gegen den Türrahmen und musterte ihn von hinten. „Sag mal Hiro,….hast du heute schon wieder zu viel mit anderen rum gevögelt, oder wieso zeigst du mir ständig die kalte Schulter?“ „…Das hat damit nichts zu tun. Du musst einfach nicht glauben, dass du ungeschoren davon kommst. Da sorgt man sich wochenlang um dich, nur dass du wieder einen Rückfall bekommst. Außerdem, was verlangst du eigentlich von mir?“, Er drehte sich zu mir um, „Ich bin nur ein gewöhnlicher Mann auf dem Weg in die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Es mag sein, dass ich ein notgeiler, sexbesessener Kerl bin, aber auch ich komme so langsam in eine ruhigere Phase.“ Ich versuchte ihn ernsthaft zu mustern, vor allem wegen dem zweiten Teil, konnte mir das Lachen dann aber doch nur schwer unterdrücken. „..und das sagt mir der Nimmersatt?“ Ungläubig schaute ich ihn an, musste mir sichtlich einen Lacher verkneifen, ich entspannte mich dann allerdings wieder, seufzte etwas, „Du kannst es ruhig zugeben, dass du nur Angst davor hast, irgendwelche Narben und Wunden in mir aufzureißen…“ „Red nicht so einen Unsinn. Das eben war mein voller Ernst.“ Immer skeptischer wurde ich, bis ich schließlich auf ihn zuging und mich an der Wahrheit seiner Worte selbst überzeugen wollte. Den Sommer hindurch hatte ich mich wirklich sehr entwickelt, zu einem frechen, unverschämten jungen Mann eben. Und wer war der Schuldige daran? Ich drückte Hiro gegen die Einrichtung und verwickelte ihn sogleich in einen meiner Küsse…aber wirklich. Es kam keine Reaktion. Irgendwann gab ich es dann auf, schaute schmollend zu ihm hoch, drehte mich dann ab, „Maa~an…“, stöhnte ich leicht beleidigt und eingeschnappt. Hiro ließ mich obendrein auch noch einfach ziehen. Sofort verzog ich mich wieder auf mein Bett, blies dort eine Weile Trübsal. Draußen, beim Auto, da tat sich derzeit etwas. Der Wagen wippte etwas auf und ab, bis sich schließlich die Klappe beim Kofferraum öffnete. Zwei türkisfarbene Augen linksten aus dem Spalt heraus, nahmen erst einmal die Umgebung war, ehe die Person den Kofferraum ganz öffnete. Das Mädchen mit den langen, schwarzen Haaren ließ ein Stück Pappe fallen und schlich an die Hauswand, pirschte sich eng an diese gedrückt zum Fenster, das Licht aufwies. Ganz vorsichtig schaute sie herein und sah nur Hiro, der gerade den Tee fertig machte, dann auch schon verschwand. Sie – Hinata – schlich weiter um das Haus herum, bis zur Wand, durch die sie nun undeutlich Stimmen vernehmen konnte. „hier, dein Tee“ „….“ „jetzt tu nicht so eingeschnappt deswegen. Wir müssen wirklich vorsichtig sein.“ „Ich bin nicht eingeschnappt“ „…ach nein…kein bisschen. Dann trink doch endlich.“ Eine Weile war Ruhe, aber Hinata verharrte weiter an Ort und Stelle. Das war doch mal spannend. Sie mussten also vorsichtig sein…so, so…Klar, es gab ja auch böse Wölfe und Löwen in diesem Wald. Vielleicht sogar Monster. Hinata konnte nur die Augen verdrehen. Sie wollte zwar nicht glauben, was dieser Roy ihr da verzapft hatte, aber irgendwie ließ es ihr doch keine Ruhe. Vielleicht war wirklich etwas daran. Schließlich hatte sie mit mir verdächtig wenig Sex…allgemein trafen wir uns immer weniger. „…wieso bist du heute bloß so’ Sonst bist du doch immer anders.“ „Ich mag jetzt einfach nicht….außerdem habe ich ein ungutes Gefühl“ „…das würde ich an deiner Stelle auch haben.“ Und wieder war eine kleine Ruhepause. „…bitte, nur einmal…nur ein Kuss…“ Hinata wollte ihren Ohren nicht trauen. Hatte sie da eben Kuss gehört??? Dann war da wirklich etwas dran. Sie entschloss sich, für ein und alle Mal Klarheit zu verschaffen. So versuchte sie zu dem schwer zugänglichen Fenster zu kommen, um sich einen eigenen Eindruck zu ermöglichen, was da gerade ablief. Aber dann stand sie auf einen dürren Ast, der laut knackste. Sofort ging sie in Deckung, verharrte und kam sofort ins Schwitzen. Wenn wir sehen würde, dass sie uns nachspioniert…sie wollte gar nicht wissen, was dann geschah. Hiro öffnete sogleich das Fenster, stieg aus diesem heraus. Ein lautes, schmerzhaftes Jaulen verriet ihm sogleich den Täter…oder besser, die Täterin. „…Hinata? Du? Hier?“ Sie hielt noch immer ihre Hand fest, auf die Hiro mit voller Wucht gelandet war. Sie wimmerte unter dem Schmerz etwas. Nun lehnte auch ich mich aus dem Fenster heraus und wollte sehen, was da von statten ging. „Wa...??! Hinata? Was machst du denn hier?!!“, fragte ich sichtlich ertappt nach. „Komm erst einmal herein….Dann sehe ich gleich noch nach, ob du dir nicht noch etwas verstaucht oder gar gebrochen hast. Hiro führte seine Tochter vorsichtig wieder um das Haus herum zum Eingang. Derzeit überlegte ich mir scharf, wie er diese Situation jetzt glaubwürdig retten konnte. Dass sie das mit dem Kuss gehört hatte, das war ja klar…aber ob sie auch gesehen hatte, wie ich mich zu ihm vorgeneigt hatte, um ihn zu küssen? Wie viel hatte sie gesehen…und wie viel gehört? Also wenn wir hier mit einem blauen Auge davon kamen, dann wäre das noch ziemlich gut. Aber schon wurde meine verzweifelte Pläneschmiederei durch das hysterische und erzürnte Geschmetter und Gestampfte von Hinata unterbrochen. „Erzählt mir jetzt ja nichts von …von…irgendwelchen Märchen und Heldengeschichten! Was spielt ihr hier eigentlich? Sagt jetzt bloß nicht, ihr hättet nichts miteinander? Gott….Kira…KIRA??! Wo bist du, verdammt noch mal?!!“ Ui, ui, ui…da war jemand wirklich sauer…und mit einem Märchen würde sich da nichts retten lassen. So kam ich, wie ein begossener Pudel vor sie gedackelt. Dass ich nur ein langes Hemd von Hiro anhatte, machte mir das alles nicht gerade leichter…und dann all die Flecken und Spuren, die noch von Roy übrig waren…Das konnte man nur eindeutig auffassen. „Hallo, Hinata…wie kommt’s, dass du hier bist?“ Dass ich mich bei etwas Unerlaubtem ertappt fühlte, das war mir fast schon auf die Stirn geschrieben. Das machte Hinatas Blick nur noch härter und erbarmungsloser. „.Sag bloß, dass ich mir einen schwulen Freund geangelt habe??!“ Kurz schaute ich zu Hiro. Irgendwie war es auch gut, dass sie mit dem Blick so auf mich fixiert war. So konnte sich Hiro in aller Ruhe etwas ausdenken…ich musste nur schauen, dass ich es ihm nicht vermasselte…na ja…zu verlieren gab es nicht sonderlich viel. Noch gab ich keine Antwort auf ihre Fragen sondern versuchte ihr auszuweichen. „…willst…willst du dich nicht lieber hinsetzen…und etwas trinken…zur Beruhigung?“ Unsicher schaute ich sie an. Aber das verärgerte sie nur noch mehr. Ich hatte sie wirklich noch nie so aufgebracht und wütend erlebt. „Ich will nichts zu trinken! Ich will auch gar nicht erst zur Ruhe kommen! Ich will verdammt nochmal, dass du jetzt gefälligst mit der Wahrheit rausrückst! Und zwar sofort! Sag mir, was ihr zu verbergen habt….wieso ihr euch wohl so unwohl fühlt und ein ungutes Gefühl habt…und wieso du um Gottes Willen MEINEN VATER um einen KUSS anbettelst?!!“ Sie glich mir irgendwie langsam wie ein überkochender Wasserkocher. Aus Angst, sie würde mir gleich den Kopf abreißen, machte ich zwei, drei Schritte rückwärts. „Das….das können wir dir erklären…stimmt’s Hiro?“ Hilflos schaute ich an. Er ging nur auf Hinata zu, legte ihr die Hand auf die Schulter. „Bitte, reg dich nicht so auf. Es handelt sich um ein Missverständnis. Du solltest uns doch genug gut kennen, dass wir so was nicht machen würden.“ Hinata drehte sich um, glaubte nun weder richtig hören, noch richtig sehen zu können. „Aha! Ein Missverständnis….dann erklär mir doch einmal wie es dazu kommen kann, dass Kira dich darum bittet, ihn doch wenigstens ein einziges Mal zu küssen? Auf DIE Erklärung bin ich jetzt doch gespannt!“ Auch mich nahm es wunder, wie Hiro uns jetzt aus der Klemme befreien wollte. „Hinata, du weißt doch, dass Kira Drogen bekommen hat…“ „…von Roy, wie ich es dir gesagt habe….“, ergänzte ich, nun mit eindeutig mehr Beherrschung. „Genau, von Roy. Weißt du, was das für Drogen waren?“ Hinatas Blick wechselte immer wieder die Richtung. Einmal sah sie mich an und dann wieder Hiro. Diese ernste Stimmung, die nun aufkam, schien sie etwas beruhigen zu können zugleich aber hatte sie mit einem unguten Gefühl zu kämpfen. Auf die Frage hin, schüttelte sie dann nur bescheiden den Kopf. „…das sind Drogen, die einem die Umgebung falsch wahrnehmen lassen…und es sind Aufputschmittel für sexuelle Sachen. Kira ist heute noch einmal zu Roy gegangen und wollte alles diplomatisch regeln….als Belohnung hat er eine Überdosis verabreicht bekommen, die bis eben noch etwas gewirkt hatte. Er wollte nur etwas diesen Gefühlen entkommen, indem er sich bei irgendjemandem abreagierte…so bat er mich darum. Ich habe ihm aber klar gesagt, dass das nicht in Ordnung ist. Dann wollte er wie gesagt…einen Kuss von mir, aber das hast du scheinbar mitbekommen.“ Ich nickte nur verlegen und zustimmend zu. Ob sie uns diese Geschichte abkaufte. Zum Teil stimmte sie ja. „….ach…und wieso habt ihr denn so reagiert, als ob ihr gleich beim Flagranti erwischt worden wärt?“ Hinata schenkte uns doch noch nicht ihren vollen Glauben. „Wie würdest du denn reagieren? Jeder würde diese Situation falsch auffassen…die Knutschflecken, die stammen noch von Roy. Dass Kira so leicht bekleidet ist, das ist auch nur, weil ich ihm etwas Provisorisches von mir gegeben habe. Wir wussten schließlich beide nicht, dass wir wieder hier landen werden. Und dass Kira sich so eigenartig benimmt, das ist doch nur verständlich. Er wurde heute vergewaltigt…Herrgott. Also wirf uns bitte nicht solche Sachen vor.“ Das schien zu sitzen. Sie senkte getroffen und fürs erste geschockt den Kopf. „Das…das wusste ich nicht…Da…das tut mir leid…wirklich.“ Ich senkte nun ebenfalls meinen Kopf. Puh! Der Happen war geschluckt. Ich krallte nun meine Hand in mein Hemd, spielte das arme, arme Opfer und schaute geschändet zur Seite. „Ihr…ihr hättet mir das doch sagen können…“ Ich sah es ihr an, wie sie mich schon trösten wollte, wie sie mir ihr Mitleid austeilen wollte…ich hoffte, dass mich Hiro nun auch vor diesem Geschnulze bewahren würde. „Komm, Hinata, ich bring dich nach Hause. Wir können hier nicht zu dritt bleiben. Es hat nur ein Bett.“ Hinata nickte, schaute mich noch einmal an, kam auf mich zu und streifte kurz meine Hand. „…Sag mir bitte bescheid, wenn ich dir helfen kann…bitte…ich will nicht teilnahmslos zuschauen müssen, wie du leidest.“ Schien es mir nur so….oder traute sie mich nun gar nicht mehr anzufassen? Schon hatte sie sich zu Hiro umgedreht, welcher sie auch schon nach Draußen führte, fiel mir noch etwas ein. „Hinata…! Warte….!“, ich sprang den Beiden nach, bis ich ihre Hand erreichte. „Ich…ich wollte dir eigentlich noch etwas sagen….Du hast mich doch einmal gefragt, ob ich dich heiraten würde…und…ich kann dir nur so viel sagen, Ja, ich will. Es soll nicht nur ein versprechen sein, dass ich dich irgendeinmal zu meiner Frau nehmen werde, sondern auch, dass ich dich liebe und niemanden anderes. Egal war Roy erzählt hat, es stimmt nicht. Er ist bloß eifersüchtig auf Hiro, wie auch auf mich.“ Kurz streichelte ich ihr über die Wange, zog ihr Gesicht an mich heran und küsste sie. Hiro wandte sich ab und stand bereits am Auto, schloss den noch immer geöffneten Kofferraum. Er wartete, bis wir fertig waren, fuhr dann Hinata nach Hause. Ich wusste nicht, ob er wiederkommen würde. So wartete ich nicht extra auf ihn, sondern legte mich gleich schlafen, Aber einschlafen konnte ich nicht. Zum einen, weil ich fast schon den ganzen Tag hindurch geschlafen hatte und zum Zweiten, weil es mir einfach keine Ruhe ließ. Wenn es wieder zu einer solchen Situation kam, ob Hiro da wieder einen solchen Einfall bereit hatte um uns aus dem Schlamassel zu holen? Ich lag noch lange wach. Dass ich sogar noch mitbekam, wie der Wagen draußen parkierte zeigte mir, dass es nun wirklich schon spät abends sein musste. Dann hörte ich das Klimpern der Schlüssel. Ich lag noch immer wach. Meine Augen glitzerten im Dunkeln des Raumes. Das mehrfach aneinander folgende Quietschen verriet mir immer, wo er sich gerade aufhielt. Als ich dann merkte, wie seine Schritte immer näher ans Bett kamen, drehte ich mich um, schaute hoch zu ihm. Irgendwie hatte ich Sehnsucht nach ihm. Der Sommer hatte mich süchtig nach ihm gemacht. Ich richtete mich etwas auf, machte ihm zuvor noch Platz auf dem Bett. Er setzte sich allerdings nur hin. „…ich habe es dir doch gesagt, wir müssen vorsichtig sein…außerdem habe ich das Gespür dafür, das etwas nicht stimmt.“, unterbrach er die Stille. Ich setzte mich nun nur ganz auf und umschlang ihn von hinten, schmiegte meinen Kopf an seinen Rücken. „…und was verrät dir dein Gefühl jetzt? Herrscht immer noch eine Gefahr?“ Als gäbe es etwas zu überlegen, schwieg er eine Weile „…es herrscht die Ruhe vor dem Sturm.“, stellte er dann mit ernster Miene fest. „Wir müssen wirklich vorsichtig sein.“ Wieder begann ich ihn zu liebkosen. „Hmm….dass du dich so einer Gefahr ausliefert…zeugt das von Übermut oder darf ich mir Hoffnungen machen, dass du etwas mehr als nur Nächstenliebe zu mir empfindest?“ Ich streckte meinen Kopf nach vorne. „Gibst du mir jetzt das, was uns Hinata vorhin geraubt hat?“ Hiro seufzte, drehte sich zu mir und gab mir einen Kuss, wie immer war er einfach nur göttlich. „Hiro….du weißt, dass das mit der Verlobung nur Klischee ist, oder? Wenn ich mir die Person aussuchen könnte, der ich das Ja-Wort geben würde…du weißt schon, wer das sein würde, oder?“ Ich vernahm nur ein Nicken, ehe er sich wieder meinen Lippen widmete und diese immer und immer wieder küsste, mich schließlich aufs Bett nieder drückte und mich wie so oft in den siebten Himmel brachte. Wobei dieses Mal beschränkte er sich auf die reine Handarbeit, im wahren Sinn des Wortes. So begann eine neue Zeit des Entzuges. So langsam glaubte ich, wenn ich wieder Drogen nehmen würde, dann alleine aus dem Grund, dass ich mit Hiro zusammen sein konnte, aber dem Echten. Das neue Schuljahr hatte schon längst begonnen. Aber ich saß noch immer in der Hütte festgebunden. Hiro ließ mich einfach nicht zur Schule gehen. Dadurch, dass mir Roy das letzte Mal härtere Drogen verabreicht hatte, fielen dieses Mal die Entzugserscheinungen auch verstärk aus. Damit ich aber trotzdem den Anschluss in der Schule nicht verlor, gab mir Hiro täglich Hausaufgaben und Nachhilfe. Teru fiel das auf, dass Hiro immer weniger Zeit für das Geschäft hatte und immer mehr Arbeit an ihm hängen blieb. Irgendwann war es ihm dann einmal genug. Er gab Hiro zwar die Möglichkeit, sich etwas freier zu bewegen, aber irgendwo war dann auch Schluss. Teru wollte es erst einmal mit dem direkten Ansprechen versuchen, aber Hiro blockte sogleich ab. Dass er außerdem schon seit vielen Wochen keinen Sex mehr in Anspruch nahm, weckte noch mehr Verdacht, dass da etwas nicht stimmte. Teru mobilisierte all seine Kontakte um die Ursachen für Hiros eigenartiges Verhalten ausfindig zu machen. Die Hauptgründe waren auch schnell gefunden…zum einen Kira, da gab es nicht viel zu machen und zum anderen Roy. Dem stattete Teru höchst persönlich einen Besuch ab. Roy beging aber einen großen Fehler. Er zeigte vor Teru seinen Hass, den er Hiro gegenüber hatte. Teru machte mit solchen Leuten kurzen Prozess. Er ließ sie verschwinden, so dass sie nie mehr auftauchten. Er machte sie ganz einfach kalt. 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