Fushin von abgemeldet (Storyboard von 2006) ================================================================================ Prolog: Flashback ----------------- Mehr als zwei Jahre nachdem ich umgezogen war und meine Verlobte getroffen hatte, sass ich nun hier, in einem dunklen, ordentlich Raum, auf meinem Bett. Meine Arme hingen schlapp zur Seite. Die Kraft verliess mich immer mehr. Auch das Zeug, das ich zu mir nahm, brachte nicht mehr die Wirkung, die es früher erzeugt hatte. Schlaftabletten, Heroin oder andere Mittel, nichts konnte mich mehr beruhigen und mir meinen ersehnten Frieden bringen. So sass ich wieder da, mit einer Spritze neben mir: Erhöhte Dosis. Bereits jetzt fühlte ich, wie ich von diesem Gefühl umtänzelt wurde und welches mich langsam in eine Dunkelheit zog. Die Karte, die ich dauernd in meiner Hand hielt und nicht aus den Augen lassen wollte, entglitt aus meinem schwachen Griff, als ich rückwärts auf das Bett fiel. Ich spürte nur noch ganz leicht, wie das Telefonkärtchen ähnlich einer Feder auf meine Brust niedersank. Ich wollte das es nicht verlieren, so tastete ich meinen Körper ab, ohne jeglichen Orientierungssinn. Schliesslich hielt ich es in der Hand und umschloss es mit meinen Fingern, ganz fest. Kaum hörbar murmelte ich einen Namen vor mich hin. Ich lag regungslos auf dem Bett und musste einem Toten geglichen haben. Meine Haut war um einiges gealtert und hatte auch an Farbe verloren, da ich in den letzten Jahren jeglichen Kontakt zur Aussenwelt mied. So wusste ich nicht einmal mehr, wie lange es her war, seit ich das letzte Mal die Sonne erblickt hatte. Meine Haare, die einmal ein kräftiges Orange hatten, waren nun mehr braun-grau und ganz verfilzt und ungepflegt. Meine Verlobte musste sich ziemlich für mich schämen, bei meinem Zustand. Ich glich nicht mehr dem Sonnenschein, wie sie mich früher manchmal betitelte. Viel mehr war ich ein Häufchen Elend, welches keinen Sinn mehr im Leben sah, vor sich hin vegetierte, weil es diese graue Welt nicht verlassen durfte. Wenigstens blieb mir die Ausflucht in meine Träume. Ich brauchte sie, damit ich nicht gänzlich dem Wahnsinn verfiel. Zurück in die schönen Zeiten, als das Leben noch lebenswert war, zurück in das Leben, das dem Paradies glich. Kaum war ich ganz von diesem undefinierbaren Rausch erfüllt, öffnete sich vor mir eine Welt, jene von damals. Ich sah mich selbst, als 18-jähriger, munterer Junge, der vor jenem Haus stand, in welchem ich nun lag und vor mich hinträumte. Wie so oft versetzte ich mich in die Haut von diesem Jungen, um meine Geschichte ein weiteres Mal erleben zu können und auch um jene wieder zu treffen, die ich wohl nie wieder sehen würde. Es war nur ein kleiner Trost in meinem sinnlosen Leben aber ich gab mich damit zufrieden. Schliesslich würde ich nun wieder auf die Suche nach den Antworten auf so manche Fragen gehen können, was ich falsch gemacht hatte, weshalb alles so weit kommen musste, ob das Ganze wirklich krankhaft abnormal war und ob ich, oder jemand anderes, das Ganze hätte abwenden können, um somit einigen Menschen vor ihrem Unheil zu bewahren. Heute würde ich mir alles noch einmal mit seinen guten, wie auch schlechten Seiten vor Augen führen. Von Anfang an. Wobei sich bereits hier die Frage stellte; wo hatte alles begonnen? War es die Scheidung meiner Eltern? Der Umzug? Meine Geburt? Die Entstehung der Menschheit? Auf diese Frage wusste ich keine Antwort und ich entschloss mich, bei dem Ereignis einzusteigen, als ich ihr das erste Mal begegnete: Meiner grossen Liebe, die ihre Schicksalsfäden um mich wickeln sollte und mich zu dem machte, was ich jetzt war: Ein drogenabhängiges Häufchen Elend, dass sich eben in einem seiner Träume auf Zeitreise begeben hatte. In eine Zeit der Intrigen, der Lügen, der Liebe, der Drogen, der Treue, des Verrates und der Affären; dem Schauplatz eines Familiendramas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)