The "Yakushi Kabuto" Story von Halfangelic (By your Side) ================================================================================ Kapitel 2: Undercover in the Shadows ------------------------------------ Kabuto befand sich in einem seiner unterirdischen Arbeitsräume und mischte an der Zusammenstellung einer neuen Tinktur. Bis auf die helle Lampe, unter der er stand, lag der gekachelte Raum im dunkel. Nur ein regelmäßiges Piepen, welches von einem im Schatten verborgenen Gerät stammte, und das leise Zischen der Mischung, die er gerade zusammenbraute, durchbrach gelegentlich die nahezu unheimliche Stille. Erst ein lautes Klopfen an der Tür ließ ihn aufsehen. „Kabuto, bist du da?“ Der Weißhaarige erkannte die Stimme seines Vorgesetzten, der auch gleich ungefragt die Tür öffnete, sofort. Er war groß und trug dieselben Sachen wie er. Im Gegensatz zu Kabuto jedoch verdeckte er mit einem schwarzen Bandana, mit einer eingravierten Note, dem Zeichen Oto-Gakures, seine Haare und mit einem Tuch die Hälfte seines Gesichtes. Die kleine runde Sonnenbrille, hinter der sich seine Augen verbargen, rundete sein mysteriöses Äußeres ab. Doch den Oto-Nin vermochte es nicht einzuschüchtern. Er kannte den vier Jahre älteren Mann, welcher auf den Namen Akado Yoroi hörte, nur zu gut und wusste auch um dessen Abneigung ihm gegenüber. Denn obwohl er über ihm stand, war Kabuto Orochimarus Favorit. „Orochimaru-Sama verlangt nach dir!“, meinte Yoroi kurz angebunden. „Ist gut.“, der Sechzehnjährige lächelte freundlich: „Ich komme sofort.“ „Er ist in seinem Badezimmer.“ Dann war er wieder allein. Kabuto verschloss die kleinen Flaschen, mit denen er gearbeitet hatte, und verließ dann seinen Arbeitsraum in Richtung Orochimarus Privatgemächer. *** Sein Weg führte ihn durch ein weit verzweigtes Netz von unterirdischen Gängen, welche einzig von Fackeln, die alle drei Meter in die kalten Steinwände eingelassen waren, erleuchtet wurden. Der Herrscher von Oto-Gakure hatte einige, meist unterirdische, Geheimverstecke und Kabuto kannte sie alle inzwischen in und auswendig. Überhaupt hatte er viel gesehen in den zwei Jahren, in denen er nun schon Orochimarus Untergebener war. Dinge, die er sich nicht mal im Traum vorgestellt hätte. In dieser Zeit hatte er unglaublich viel gelernt und war zum engsten Vertrauten seines Meisters aufgestiegen. Ja, er war stolz darauf, dass er sein volles Vertrauen genoss und er tat alles um ihn nach all seinen Kräften zu unterstützen. An einer eigentlich eher schlichten Tür blieb er schließlich stehen und klopfte an. Diese Unauffälligkeit war nur eine der zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen gegen Eindringlinge, doch Kabuto hatte sie einwandfrei als die Badezimmertür seines Meisters erkannt. „Komm rein, Kabuto!“ Der Arzt tat wie ihm geheißen. Er betrat einen großen Raum, welcher einzig von zahlreichen Kerzen erleuchtet wurde, die an Haltern angebracht waren und dessen warmes Licht sich an den grau gekachelten Wänden widerspiegelte, und ihm eine unwirkliche Atmosphäre gaben. Orochimaru selber saß, ihm zugewandt, in einem großen Becken, von dem weiße Rauchschwaden aufstiegen, in der Mitte des Raumes, seine Arme am Rand abgestützt und fixierte in mit seinen undurchsichtigen goldenen Schlangenaugen. Der Weißhaarige glaubte den Schatten eines Grinsens auf seinen Lippen zu erkennen. „Gut das du gekommen bist!“, begrüßte ihn der Sannin mit trügerisch süßer Stimme: „Komm näher, du kannst mir den Rücken waschen!“ Kabuto trat, der Auforderung folgend, hinter seinen Meister, und kniete nieder. Mit einer Hand strich er, fast bedächtig, die langen rabenschwarzen Haare Orochimarus über dessen eine Schulter, wobei seine Fingerkuppen, wie zufällig, über seine samtene Haut streiften. Dann griff nach dem weichen Schwamm, welcher auf dem breiten Rand des Beckens lag, tauchte ihn kurz ins angenehm warme Wasser und begann damit seinen bleichen Rücken mit gezielten Bewegungen sanft zu massieren. Der Shinobi bildete sich ein, dass sich die harten Muskeln unter seine Behandlung entspannten. Seine Augen wanderten wie selbstverständlich über den schneeweißen muskulösen Rücken seines Meisters. Ihm fiel auf, wie imposant und außergewöhnlich der Körper seines Meisters war. So imposant und außergewöhnlich wie er selbst. Er war so unglaublich faszinierend und anziehend zugleich. Seine dunkle Macht, die alles und jeden, der nach Stärke gierte, um sich herum in seinen Bann zog. Kein Wunder, dass die Schlange sein vertrauter Geist war. Wie das Reptil war er todbringend, verschlagen, hinterlistig und einfach nicht zu fassen. Auch er war seinem Bann erlegen. Ob nun zu seinem Verderben oder nicht, Kabuto würde bis zu seinem Ende bei ihm bleiben. Nach einer Weile entschied der Junge sich die Stille zu unterbrechen. „Warum sollte ich kommen?“, ein kleines Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus: „Doch wohl nicht, um euch den Rücken zu waschen!?“ Orochimaru lachte kurz auf: „Wie Recht du doch wieder mal hast!“. Dann wurde er wieder schlagartig ernst: „Nein, ich habe einen neuen Auftrag für dich.“ Diese Aussage ließ Kabuto aus irgendeinem Grund aufhorchen. Was konnte so wichtig sein, dass es keinen Aufschub duldete? Auch hatte sein Meister diese Art der Formulierung noch nie benutzt. „Du hast viel gelernt und erstaunliches Talent gezeigt.“, unterbrach der Sannin seine Gedankengänge: „Deine Fähigkeiten waren mir eine große Hilfe.“ Er drehte sich leicht zu ihm, fixierte ihn und machte eine künstlerische Pause: „Aber du bist bei weitem der Beste für diese Mission.“ Nun hatte Orochimaru sein Interesse geweckt: „Um was geht es dabei?“ Ein Grinsen breitete sich auf dem bleichen Gesicht des Sannin aus: „Ich möchte, dass du dich mit Yoroi und Misumi auf den Weg nach Konoha-Gakure machst und dich bei der Chunin-Auswahlprüfung einschleichst.“ Kabuto verstand: „Ich soll Informationen für euch beschaffen?“ Erneut lachte Orochimaru auf: „Du hast es wie immer genau erfasst.“ Der Schwarzhaarige drehte sich komplett zu dem Jüngeren um, so dass sich ihre Augen trafen, griff nach der rechten Hand, in der sein Untergebener den Schwamm hielt, und sah ihn durchdringend an, während sich ein süffisantes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete: „Es ist sehr wichtig. Ich vertraue niemanden so wie dir. Vergiss das nicht!“ „Ich habe verstanden.“ Orochimaru nahm seinen Untergebenen den Schwamm aus der Hand und drehte sich wieder um: „Du darfst dich entfernen!“ Kabuto erhob sich, verbeugte sich leicht und verließ dann das Badezimmer. *** Kabuto betrat sein Zimmer und betätigte den Lichtschalter. Ein kühles Licht erleuchtete den kleinen Raum, in dem sich nur ein Bett, ein Schreibtisch und ein Kleiderschrank befanden. Das Zimmer wirkte wenig einladend und besaß keinerlei persönliche Gegenstände. Doch dem Shinobi war das nur Recht. Für ihn war es trotzdem irgendwie ein Zuhause. Bei dem Gedanken huschte der flüchtige Schatten ein kleines Lächeln, teils bitter, teils belustigt, über sein Gesicht. Diese Bezeichnung war einfach zu absurd. Er ging zu seinem Schreibtisch, öffnete eine Schublade und holte eine schlichte schwarze Tasche hervor, die beim herausheben leicht metallen klirrte. Der Weißhaarige öffnete sie und holte ein Ninjastirnband mit dem Zeichen Konohas daraus hervor. (Zur Info: In dem Täschchen befinden sich allerlei Ninjastirnbänder verschiedener Dörfer.) Gedankenverloren strich er mit seinen Fingern über das kühle Metall und der Hauch eines melancholischen Lächelns legte sich, nur für den Bruchteil einer Sekunde, auf seine Lippen. Nun war es also wieder soweit, dass er als Spion arbeiten sollte. Kabuto zuckte leicht mit den Schultern und band den Stoff mit ein paar geschickten Handgriffen um seine Stirn. Dann sollte es eben so sein. Er suchte sich noch seine Waffentasche, die er mitnehmen wollte, warf sich seinen schwarzen Reismantel über, der über der Stuhllehne hing, und verließ anschließend, da er nichts weiter mitnahm, sein Zimmer und machte sich auf den Weg nach draußen. *** Die frische Nachtluft begrüßte Kabuto, als er aus dem unterirdischen Geheimversteck trat. Seine Augen brauchte keine Sekunde um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, wo Yoroi und Misumi bereits warteten. Wortlos machten sie sich auf den Weg nach Konoha-Gakure. Den ganzen Tag, bis in die nächste Nacht hinein, brauchten die Oto-Nin bis sie zu den Grenzen von Hi no Kuni kamen. Die Sonne dämmerte schon fast wieder, als sie zu den Toren Konohas kamen. Sie landeten auf einer Waldlichtung, in der Nähe des Dorfes und setzten den Rest der Strecke auf dem Weg fort, um die Anbu, die überall im Wald Streife gingen, nicht unnötig auf sich aufmerksam zu machen. Schon bald kam das Haupttor Konoha-Gakures in Sicht, vor dem zwei Wachen postiert waren. Die Männer richteten ihre Speere auf die drei Jungen, als diese näher kamen: „Wer seid ihr?“ Kabuto schob die schwarze Kapuze zurück und lächelte freundlich: „Wir sind von unser Mission zurück. Unser Sensei dürfte bald nachkommen.“ Die Konoha-Nin, welche das Zeichen auf seinem Stirnband erkannt hatten, und glaubten eine einfache Gruppe Ge-Nin vor sich zu haben, gaben den Weg frei. „Das war ja wirklich einfach!“, meinte Yoroi verächtlich als sie das Tor passiert hatten und außer Hörweite der Wachen waren. „Ihr kennt unseren Auftrag. Wir trennen uns vorerst, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.“, gab er die Anweisung. Dann verschwanden die beiden Älteren mit Hilfe des Shunshin-no-Jutsu und ließen den Weißhaarigen allein zurück. *** Kabuto blieb einen Augenblick regungslos stehen bevor er sich, mit bedächtigen Schritten, in Bewegung setzte. Das gesamte Konoha-Gakure lag im Dunkeln. Allerlei nächtliche Geräusche und wohnliche Gerüche webten durch die verlassenen Strassen zu ihm herüber. Alles fühlte sich so fremd, so ungewohnt an. Wie eine Welt, in der man eigentlich nicht hingehörte. So wanderte er geräuschlos, wie ein Schatten, durch das stille Dorf, einen Weg entlang, der in bekannt, und doch nicht, war. Seine Schritte führten ihn, fast ohne dass er es merkte, seinem Ziel entgegen. Vor einem schlichten mehrstöckigen Haus blieb er schließlich stehen. Hier war sie also: Die Wohnung seines verstorbenen Adoptivvaters. Die Tür war nicht verschlossen und so kam Kabuto ohne Probleme in den dunklen Hausflur. Er orientiert sich am Treppengeländer, welches ihn in den ersten Stock führte. Er achtete peinlich genau darauf, nicht das leiseste Geräusch zu verursachen und stellte dabei belustigt fest, dass er jede morsche Stelle der Stufen noch genauestens kannte. An der Wohnungstür kniete der Junge nieder und hob die Fußmatte an. Darunter befand sich tatsächlich ein einfacher Schlüssel aus Messing. Mit einem geschickten Dreh hatte er auch schon aufgeschlossen. Er öffnete die Tür, die leise knarrte, schlüpfte hinein und lehnte sich erstmal gegen das Holz. Blind tastete er nach dem Lichtschalter zu seiner Rechten. Ein leises Klicken und schon wurde er vom kühlen Licht geblendet. Kabuto musste sich erstmal an die plötzliche Helligkeit gewöhnen. Sie offenbarte einen kleinen Wohnraum, mit angrenzender Küche, in der sich nur eine karge Einrichtung befand. Von ihm ausgehend befand sich nur noch ein weiterer Raum: das Badezimmer. Keinerlei persönliche, oder dekorative Gegenstände befanden sich in der Wohnung und alles wirkte eher kühl. Es war eines der Unterkünfte, die meist von den Sanitätern (ohne Familien) bewohnt wurden. Auch nachdem sein Adoptivvater ihn bei sich aufgenommen hatte, war er in keine größere Wohnung gezogen. Kabuto hatte sowieso die meiste Zeit im Krankenhaus verbracht und hatte medizinische Jutsus gelernt während sein Adoptivvater gearbeitet hatte. Doch eigentlich war es das einzig richtige Zuhause, dass er je gehabt hatte, und dass man auch als so eines bezeichnen konnte. Er fühlte ein komisches Gefühl, bei dem eigentlich so vertrauten Anblick, in sich hoch kommen. Es war die letzte Zeit aus seiner Vergangenheit an der er sich wirklich ungetrübt erinnern konnte. Trotzdem wirkte alles so unwirklich. Als ob man eine Kulisse, die man in einen Film gesehen hatte, später durch Zufall besuchte. Doch ein entscheidender Punkt zerstörte dieses Szenenbild. Staub. Anscheinend hatte seit Jahren, seit Kabuto sie verlassen hatte, keiner die Wohnung betreten. Auch die Luft war stickig. Deswegen durchquerte er mit wenigen Schritten das Zimmer, zog die schweren vergilbten Vorhänge beiseite und öffnete das schmutzige Fenster. Er seufzte leise. Nun war er also wieder hier. Sein Blick streifte sehnsüchtig über die dunklen Häuser Konohas. Nein, auch dieser Ort war nie sein wirkliches Zuhause gewesen. Erst Orochimaru hatte ihm ein Gefühl der Zugehörigkeit gegeben. Vorher hatte er nie eine Wahl gehabt. Aber zu ihm war er aus freien Stücken gegangen. Beim Gedanken an seinen Meister breitete sich ein verächtliches Grinsen auf seinem Gesicht aus. Ja, er würde dieses friedliebende Dorf unterwerfen. Daran hatte der Arzt keine Zweifel. Er fühlte fast schon Abneigung gegen die Bewohner Konohas in sich aufsteigen. Sie alle schienen so behütet und ahnungslos, einfach töricht ihre Leben zu leben und sich ganz ihren dummen Träumen und Wünschen hinzugeben. Kabuto fühle das diabolische Gefühl der Überlegenheit durch seine Adern strömen. Eigentlich sollte er Mitleid fühlen, doch alles was blieb war Verachtung. Und hier würde er nun heimlich, aus dem Schatten heraus, unbemerkt, für die Intrige seines Meisters Informationen beschaffen. *** Kapitel Ende *** Ich hatte wirklich viel Spaß beim schreiben dieses Kapitels. Ich liebe die Interaktion der Beiden einfach!^^ Obwohl der Schreibstil auf Dauer ganz schön Anstrengend ist. Aber ich liebe diese ff einfach zu sehr, als dass ich schlampig arbeiten würde^^ Ich glaube ich bin im letzten Teil, wo Kabuti (Ein Spitzname, den Orochimaru-Chan bei unserem RPG zufällig erfunden hat^^) in Konoha ist, etwas emotional geworden. Hatte aber Bombenstimmung. Mystery… Ich sehe übrigens in meinen Notizen, dass es im nächsten Kapitel heiß hergehen wird. Aber nicht zwischen Oro und Kabu, falls ihr das jetzt denkt^^ Der Titel wird “Who´s my Heart beating for?“ heißen. Ihr dürft aber trotzdem sehr gespannt sein! Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich eigentlich etwas mehr Resonanz erwartet hätte. Je mehr Rückmeldung ich bekomme, desto motivierter bin ich und umso schneller schreibe ich auch. Dabei ist mir eigentlich so alles Recht^^ Sogar Wünsche und Ideen sind mir willkommen! Also: See you!^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)