Kein Titel von Darius (1) ================================================================================ Kapitel 1: Der Aufbruch ----------------------- Man hörte bereits im frühen Morgen das Hämmern von Stahl auf Eisen, Stein auf Stein und die erhitzten Schreie der Markthändler als Henna die Tür ihres kleinen Häuschens aufstieß und auf die Sonne schaute, die gerade am Horizont emporstieg um das Tal unter Ihr mit warmen Sonnenstrahlen zu segnen und selbst die längsten Schlafmützen aus Ihrem tiefen Schlummer zu treiben. Doch eine Person trotzte den Sonnenstrahlen, sie hatte die Fähigkeit selbst im grellsten Licht den Weg ins Reich der Träume zu finden, ihr Name war Tabea von Steinecke, eine Hohepriesterin Alustriels und eine meisterhafte Schlafmütze. Henna derweil lief den weiten Feldweg entlang, der von Ihrem Haus in die Innenstadt führte, um wie jeden morgen den einzigen Menschen im Dorf zu wecken der Ihr etwas bedeutete, einfach aus dem Grund, weil Sie die einzige Person war, die etwas mit der exzentrischen Kriegerin anfangen wollte. Henna war trotz Ihrer feinen Züge und ihrem anmutigen Gang eine starke und zähe Kriegerin, deren Augen rot waren wie das Blut in den Adern der Menschen. Ihre Haare waren kastanienbraun und fielen wild an ihr herunter. Ihre schmalen Muskulösen Schultern wurden von je zwei Fellen, einmal die eines Winterwolfes, und ein andermal von einem Fell eines Schattenwolfes bedeckt. Ihre Brust zierte eine rote Rüstung, welche, so schien es, aus hunderten Rosenblättern zusammengesetzt war, wobei diese Rüstung nicht nur den Oberkörper schützte, mehr noch die Beine und die Armschienen der Kriegerin bestanden aus ein und demselben Material. Sie legte geschwind die halbe Meile zurück und lief am geschäftigen Marktplatz vorbei, auf dem Ihr viele Blicke voller Abscheu entgegen geworfen wurden. Man wollte Sie in diesem Dorf nicht haben, sie war eine Kriegerin und dazu noch eine besondere. Sie war kein gewöhnlicher Mensch, da sah man Ihr an, so erzeugte sie keine Ehrfurcht unter den Männern die sich selbst als Krieger sahen, sondern eher als Gefahr. Sie befürchteten, dass Henna eine Menge gefahren anlocken würde. So versuchten Sie erst gar nicht ihre Missbilligung gegenüber der Kriegerin zu verstecken, sondern äußerten dies sehr offen. Henna hatte gelernt solche Leute zu ignorieren. Ihre Stimme war kalt und doch bezaubernd, als sie ein Lied anstimmte, eine Hand auf ihr Schwertknauf legte und sich eine bahn durch die Menschenmassen trieb. Ihr Schwert war schwarz wie die Nacht und hieß Seda’Ur, was soviel hieß wie „Richtende Finsternis“. Henna erreichte Ihr Ziel recht flott und stand nun vor dem einstmals bezauberndem anwesen der Steineckes, das nun eher einem Schuppen glich als einem Anwesen. Henna nahm sich nicht die Mühe, an der Tür zu klopfen, so vernahm man doch ein lautes Grollen aus dem Inneren des Hauses. Die Kriegerin nutzte ihre Schulter wie sie es oft auf dem Schlachtfeld tat, und rammte ihren Körper schwungvoll gegen die Eingangstür, welche nachgab und ihr den Weg in das Haus bahnte. Das Grollen, welches sich als ein wohliges schnarchen entpuppte war nicht leiser geworden. Henna lächelte und schritt langsam auf die große Tür aus Edelholz zu, hinter der sich die schlafende „Prinzessin“ befand, die ihr Ziel gewesen war. Sie nahm ihr Schwert vom Rücken, zog zwei diagonale Schnitte durch die Luft und sah genüsslich dabei zu wie sich ihre Arbeit entfaltete und die Tür in vier Stücken zu Boden fiel. Dahinter lag ein junges hübsches Mädchen in einem großen rosanem Himmelbett, welches von feinem Stoff überspannt war. Die Kriegerin lief neben das Bett und rief so laut es ihre Stimme vermöchte „Tabea!!!“, doch nichts rührte sich, lediglich das Schnarchen hielt an. Sie war, etwas näher betrachtet eine wunderschöne junge Frau, die beim Schlafen einen sehr süßen Anblick garantierte. Wie sich der Eindruck doch täuschen konnte, das wusste Henna nur zu gut. Henna grinste, beugte sich zu Ihrem Ohr hinab und flüsterte „ Die Königin ist in Gefahr!“, noch ehe Sie sich wieder aufrichtete, sprang Tabea auf und rief voller Motivation: „Warum sagst du das nicht gleich? Beeil dich wir müssen los!“ Tabea begann sich im Laufen durch die Haare zu fahren und wollte vom Bett graziös herunter springen, doch ihr rechter Fuß verhedderte sich in der Decke woraufhin diese zu Boden stürzte und erst einmal liegen blieb. Hennas Lachen über diese Tollpatschigkeit erreichte nur ein grummeln bei der Priesterin und als sie versuchte Sich aufzurichten, half Henna ihr liebend gern. „Wie du sagtest, wir müssen uns beeilen“, sagte Henna und zwinkerte ihr verschmitzt zu. „Ich warte vor dem haus auf dich“, bemerkte die Kriegerin und begann aus dem Zimmer und dem Haus zu laufen. Wenige Minuten später erschien Tabea in einem prachtvollen Gewand. Eine silberne Rüstung aus feinstem Mithril schützte Ihre Brust und ihre Schultern, wobei an Ihrem Rücken ein weißer Mantel herab fiel, auf dem ein Emblem der Familie Steinecke prangte. Ein Einhorn, dessen Augen ebenso grün waren wie die Ihrer jüngsten Tochter, dessen Haare ebenso blond waren und deren Ausstrahlung der Priesterin in nichts nach stand. An Ihrem Gürtel waren zweierlei Dinge befestigt, zum einen eine kleine Harfe, zum anderen ein Beutel mit den verschiedensten Gewürzen und Reagenzien. An Ihren Handschuhen war ebenfalls eine Schnur beschäftigt, reißfest und schneidend wie das schärfste Schwert im Königreich. Eine Priesterin die sich durchaus selbst verteidigen konnte. Ihr langes blondes Haar war zu einem Bauernzopf zusammen geflochten und hing an Ihrer rechten Schulter nach vorne gehend, herab. „Bin wie immer bereit!“, rief Sie voller Tatendrang mit ihrer immer fröhlichen Stimme und schritt eilig gen Norden. Sie war bereits so schnell, dass Henna Sie rufen musste, sonst hätte Sie sie nicht mehr gehört. „Tabea! Das ist die falsche Richtung! Wir müssen nach Süden!“, rief die Kriegerin fröhlich, denn es freute Sie, Tabea in solch einer geistigen Haltung zu sehen. Die Priesterin kehrte augenblicklich um und spurtete zu der Kriegerin zurück. Im vorbeilaufen murmelte Sie nur „natürlich wusste ich das...“, was bei der Kriegerin ein noch breiteres Grinsen verursachte. Henna wurde von Ihrer Begleiterin förmlich mitgerissen und begann auch im schnellen Lauf die Straßen entlang zu eilen. „Wir müssen nach Ilmgard und dort Anna und Sebastian treffen.“, bemerkte Henna im rennen, woraufhin ihre Begleiterin stumm nickte und sich auf den Weg vor Ihnen konzentrierte. „Sebastian, wird am schwersten zu finden sein. Soweit ich weiß, ist er vom Weg des Druiden abgekommen und hat sich der schwarzen Magie verschrieben….“, Henna seufzte und erinnerte sich an Ihre ersten Tage mit dem verrückten Kauz. „Zuerst war er ein Krieger wie ich, dann beschloss er der Natur zu dienen und nun, ist er etwas anderes geworden. Ich hoffe er erkennt uns noch als die die wir sind.“ Beide sahen sich kurz an und man sah in Ihren Augen, dass Sie auf ein positives Ergebnis hofften. Die Beiden Gefährtinnen verließen die kleine Stadt Duin’rell und eilten weiter gen Süden, zum Glück ereigneten sich keine Zwischenfälle, die Ihre Reise vielleicht verzögert hätten. Kapitel 2: Der Dritte Krieger ----------------------------- Nach gut zwei Tagen erreichten Sie den Silberwald, ein Ort von magischen Strömungen und unwirklichen Gestalten. Es gab mehrere Pfade durch diesen Wald, doch keiner war immer sicher, so wählten die Beiden den, den Sie damals gekommen waren, als Sie noch beisammen waren und nicht getrennt im Exil verweilen mussten. Damals als noch einiges anders war. Doch das sollte später aufgeführt werden. Der Wald wurde immer dichter und ein schaben wurde lauter, als würde etwas Schweres über den Boden geschliffen werden. „Was ist das?“, fragte Henna vorsichtig und leise mehr zu sich als zu Ihrer Freundin. „Ich weiß es nicht“, antwortete Sie prompt, „aber wie es scheint kommt es in unsere Richtung…“, wie recht sie hatte, denn das Schaben wurde immer lauter. „Hallo“, das Schaben verstummte, und eine Stimme, tief und wohlig, und doch von einem bedrohlichem unterton begleitet, erschall hinter Ihnen. Beide erschraken und wandten sich um, um dem Unbekannten gegenüberzustehen, doch als Sie sich umdrehten, war dort niemand, nur der Wald. „Wer seid ihr? Ich kenne euch irgendwoher…“, wieder erschien diese Stimme, dieses mal schien es jedoch als käme Sie direkt aus dem Boden. „Mein Name ist Henna Canada, eine Kriegerin im Dienste der Königin, neben mir ist Tabea von Steinecke, Priesterin und Dienerin Alustriels. Wir suchen Sebastian, ehemals Druide, Gefährte und Freund.“ Einen Moment war alles still, doch dann begann um Sie herum der Wald mit neuem Leben zu erwachen. Bäume bäumten sich, als würde ein Sturm tosen, kleine Blätter fielen zu Boden und bedeckten diesen völlig. „Ich wusste dass ich euch kenne. Es ist lange her meine alten….Freunde. Was bringt euch zu mir?“, die Stimme erschien hallend von dem Walde wieder, und immer noch war kein Punkt auszumachen, von dem dies erschall. „Die Königin ist in Gefahr, wir müssen Ihr helfen! Wir müssen die Gruppe vereinen und erneut gegen die drohende Finsternis zu Felde ziehen.“ Henna sprach all jenes, während Tabea ruhig hinter der Kriegerin stand und all dem mit verwirrtem Ausdruck zusah. „Der Königin wurde auf den Thron geholfen, meine Pflicht ward getan. Ich schulde Ihr nichts mehr und du genauso wenig. Wieso sollten wir nun unser Leben riskieren und jemandem helfen der uns in die Verbannung schickte? Uns, die halfen Ihrem Leben einen Sinn zu geben?“, die Stimme schwoll immer mehr an, der Trotz der darin mitschwang war unüberhörbar, doch Henna ließ sich nicht beirren. „Wir werden Ihr dennoch helfen, alleine aus dem Grund, weil Sie in diesem Falle das Opfer ist, und Sie wie auch wir einst eine Gruppe bildeten. Wenn du diese Zeiten vergessen hast, kannst du uns nicht mehr helfen, doch wenn dir etwas an deinen Freunden liegt, die dich in Ihrer Not brauchen, dann komm mit uns mit. Wir brauchen jedes Wesen, und dir können wir vertrauen. Komm heraus aus den Schatten deines Waldes und schließe dich uns an, danach wird es für uns kein Exil mehr geben, nur noch die Wahl zwischen Freiheit und Tod.“ Hennas Rede verblieb nicht ohne Reaktion, kurz darauf legte sich eine schwarze Pranke auf ihre Schultern, eine schwere große Hand, doch eindeutig menschlich. „Gut gesprochen, so werde ich euch begleiten, auch wenn es nur dazu dient, meinem eigenen längst schon sehnsüchtig, erwartendem Tod zu begegnen.“ Die Priesterin erschrak ebenso wie die Kriegerin, doch beide spürten keine Gefahr von dem Mann der vor bzw. hinter Ihnen stand. „Du hast dich verändert, mehr als ich es aus den Gerüchten glauben mochte.“, sagte Tabea die Ihren Augen kaum trauen konnte. „Päh, Gerüchte, wechselnde Worte von unwichtiger Bedeutung, ohne Emotion ohne Wahrheit. Ich habe mich nicht verändert, nicht dermaßen dass es euch beunruhigen müsste.“ Sebastian stand nun vor ihnen, er war knapp 2 Meter groß und schien wie ein Schatten in dem Wald zu stehen. Sein Körper war von schwarzen Leinenstoffen umhüllt, die wie die abgestorbene Rinde der Bäume erschien. An seinen Händen trug er je ein Handschuh mit einem Runenverziertem Drachenmaul auf dem Handrücken eingraviert, welches ebenso rot war, wie die Rüstung der Kriegerin. Die Handschuhe glänzten metallisch und schienen nicht nur die Hände zu bedecken, doch man konnte nicht mehr ausmachen. Seine Beine waren ebenso schwarz verhüllt, wobei auch sein Gesicht dunkler wirkte als üblich. Wo war der frohe Krieger, gutgelaunte Druide hin? „Was ist denn los? Stimmt etwas nicht mit meinem Gesicht?“, er lächelte und da war es wieder, das Lächeln das den krassen Gegensatz zu seinem Erscheinungsbild war, ein Lächeln voller Freundschaft und Lebenslust. „Was ist passiert?“, die Frage der Priesterin ließ den groß gewachsenen „Schatten“, seinen Blick auf Sie richten. „Einst war ich ein Krieger, der die Natur liebte, daraufhin war ich ein Druide den es nach mehr Macht gierte, nun bin ich etwas anderes. Ein Kämpfer, voller Überraschungen,“ er grinste Sie an, und fuhr dann fort..“ Wie ich sehe ist Anna nicht bei euch, gehe ich also recht der Annahme dass wir Sie noch finden müssen?“ „Das ist richtig“, sprach Henna und wand sich von ihrem Gefährten ab, begann bereits wieder mit dem marsch durch den Wald. Sebastian schloss sich Ihr an und lief Ihr hinterher, während auch Tabea, begann sich wieder in Bewegung zu setzen. Die Reise aus dem Wald hinaus verlief recht ruhig, ab und an neckte der groß gewachsene Kerl seine beiden Gefährtinnen wie er es bereits früher getan hatte. Oftmals fing er sich einen Hieb oder einen Tritt ein, doch alles in allem machte es allen viel Spaß und die Veränderung an Ihrem Freund rückte in den Hintergrund. Kapitel 3: Die Amazone ---------------------- Nach 2 weiteren Tagen erreichten sie schließlich das Duergar-Tal, welches vor Ilmgard lag, eine blühende Landschaft vor einer wunderschönen Stadt. Wunderschön, in der Tat, nur heute war Sie von einem rötlichen Schimmer überzogen, denn diesmal brannte die Stadt. Ohne sich abzusprechen verfielen alle drei in einen schnellen Lauf, der zwar ermüdend war, aber so geschickt dosiert, dass Sie, wenn nötig, noch kämpfen könnten. Noch bevor Sie die Stadttore erreichten, sahen Sie zwei Gestalten auf dem Boden liegen. Ihre Körper waren mit Schnittwunden übersät, die sich in die orangefarbene Lederrüstung ihren Weg bahnten, und das Leben ihrer Träger nahm. Tabea erkannte, dass eine Nachprüfung nicht nötig war, diese Wachen waren bereits dem ewigen Tode erlegen. Ein Schrei hallte durch die Straßen, welcher die drei Gefährten durch den Rauch spähen ließ. Weiter hinten in der Stadt, etwa auf dem Marktplatz, gab es einen heftigen Tumult. Tabea nahm ihre Beine in die Hand und begann in diese Richtung zu laufen, doch Henna war schneller und rannte noch vor Tabea in die Richtung aus der der Schrei kam. Sebastian, lief ebenfalls los, brauchte jedoch einige Augenblicke mehr, da er seinen recht schweren Körper erst in Bewegung setzen musste. Sie rannten eilig die weiten Straßen und engen Gassen entlang, bis Sie endlich den Marktplatz erreichten. Auf diesem standen mehrere Soldaten des Königs, in schwarzer Rüstung und mit Schild sowie Schwert bewaffnet. In der Mitte des Platzes war eine Art Amazone zu sehen, die gewandt zwischen den Reihen Ihrer Feinde durchsprang und ein Meer aus Flammenpfeilen losschickte. Sie war etwa so groß wie die Priesterin, hatte ebenso blondes Haar, und grüne Augen wie der Wald. Ihr Körper war von einer bläulich metallenen Platte bedeckt, der das Wappen der Skops trug. Zwei Lanzen welche sich in der Mitte kreuzten und auf dem Kreuz war eine junge Amazone mit dem Kopf eines Mannes, hoch erhobenen Hauptes, stolz stehend wie ein Fels. Die Rüstung war ein Familienerbstück und nur in Zeiten des Krieges sollte Sie getragen werden, wieso nun Anna diese Rüstung anhatte ließ sich leicht erklären. Eine Eigenart der Rüstung war es, dass Sie sich dem Körper ihres Trägers perfekt anpasste und somit eine uneingeschränkte Beweglichkeit verlieh, das blaue Schimmern rührte von der Kraft des Wassers her, auch wenn Sie, Anna, nicht das Wasser beherrschte. Die Rüstung war magisch und konnte Ihren Träger heilen, wenn auch nur kleine Wunden, auch war sie sehr hart, welches kleinere Waffen wie Dolche oder Wurfwaffen mühelos abwehren konnte. Im Vergleich zu der Priesterin und der Kriegerin war Sie jedoch am wenigsten bekleidet, so war lediglich ihre Brust, ihre Hüfte und an ihren Armgelenken und ihren Unterknien Platten angebracht. Dank des geringen Gewichtes und der hohen Beweglichkeit nutzte Anna keine gewöhnlichen Nahkampfwaffen, zumal Sie von einer Amazonen Familie abstammte, nutzte Sie meisterhaft Distanzwaffen. Doch durch ihre Kraft mit dem Feuer umzugehen, wurde diese Fähigkeit noch vernichtender, so rief Sie immer einen Brennenden Bogen zu sich. Sie beschrieb mit ihrer offenen Handfläche einen Halbbogen in der Luft, und der Bogen erschien. Sie führte ihre freie Hand zu dem Feuer und zog es an sich heran. Ein feuriger Strahl folgte ihrer Hand und ein neuer Pfeil ward geboren um Ihre Feinde zu vernichten. Dies geschah jedoch so schnell, dass man die Entstehung der Pfeile nicht mehr sah, sondern nur noch die Flammenpfeile die auf Ihre armen Gegner zuschossen. Jedoch… auch Sie hatte Schwächen. Zum einen brauchte Sie genug Platz zum anderen war Sie keine Göttin. Selbst wenn Sie meisterhaft sich verteidigen konnte, Sie selbst spürte wie der Zahn der Zeit begann an Ihr zu nagen. Die Arme wurden schwächer, die Bewegungen langsamer und mit jeder Minute die verstrich, wusste Sie dass Sie so den Tag nicht überleben würde. „Sie weist zahllose Verletzungen auf“, meinte die Priesterin mit einem prüfenden Blick auf die Situation in der sich Ihre Freundin befand. „Dann heil Sie doch…“, meinte Sebastian drängelnd, denn er musste etwas tun, er hasste es wenn er nur warten konnte. Auch Henna wollte nicht weiter warten bis jemand mit einer Taktik kam, sie zog ihr Schwert Seda’Ur, stürmte nach vorn und Hieb dem ersten Soldaten der ihr entgegenkam, das schwarze Schwert in die Brust. Die Klinge fraß sich durch den Körper des Soldaten welcher röchelnd zu Boden ging. Die Aufmerksamkeit teilte sich rasch, nun war nicht nur eine Amazone im Kampf, auch noch eine Kriegerin, eine Priesterin und ein…. Kerl. Die Soldaten konnten Ihm keine bessere Bezeichnung geben, aber das war letzten Endes egal, denn Sie würden nicht lange genug leben um davon zu berichten. „Pass auf die Priesterin auf!“, fuhr Henna Sebastian an, welcher grummelnd einen Blick hinter sich warf. „Natürlich, dann pass du auf dich auf!“, erwiderte er und erwartete den ersten Soldaten der aus den Reihen sprang und auf Ihn zustürmte. „Ich brauche keine Hilfe“, meinte Tabea und stellte sich vor Sebastian, der im ersten Moment nicht fassen konnte das das Mädchen sich vor Ihn stellte. „He, wer beschützt hier wen?“ fragte er, doch der Soldat war schon zu Nahe. Tabea indes packte mit ihrer rechten Hand etwas in ihrem Linken Ärmel und begann etwas zu murmeln. Sebastian konnte es nicht verstehen, doch das brauchte er auch nicht, denn er konnte sehen was geschah. Tabea zog aus Ihrem linken Ärmel weite silberne Saiten, welche sich magisch um die Gelenke des Soldaten wanden und Ihn wie eine Fliege im Spinnennetz festhielten. „Nett…“, meinte Sebastian, kam jedoch nicht dazu mehr zu sagen, denn ein weiterer Soldat war bereits auf dem Weg zu Ihnen. „Nun darfst du mir helfen“, meinte Tabea, was der groß gewachsene Begleiter zu gerne hörte. Der Soldat, bewaffnet mit einem Speer stürmte heran und stieß zu. Der Angriff war gut ausgeführt, bemerkte Sebastian, doch nicht gut genug. Mit einem Ausfallschritt zur Seite befand er sich neben dem Speer und erwartete das kommen des Soldaten. Dieser, überrascht dass sein Gegner so schnell ausweichen konnte, geriet ins schlingern und wäre fast gestürzt, wenn dort nicht die freundliche Faust von Sebastian gewartet hätte, die Ihm zu einem Freiflug verhalf. „Du hast dich nicht verändert…“, meinte die Priesterin und begann in einer Sprache zu singen, die selbst Sebastian verstand. „Viele können Es geben, keiner darf Es nehmen, viele nehmen Es, viele beweinen Es, alle lieben es, als Priesterin gegeben an die die Leben. Bewahrt es gut, euren stählernen Mut.“ Magie ist etwas wunderbares, so bemerkte es auch Anna, die plötzlich von einer wohligen Wärme erfüllt wurde. Ein Seitenblick zum Rand des Platzes ließ Sie die Priesterin sehen. Neben ihr stand ein groß gewachsener Mann, der gekonnt einem Soldaten den Himmel zeigte. Und dort im Gedränge, mitten im Platz, sah Sie ihre Freundin Henna auf sie zueilen, Schlag auf Schlag, wie der Bauer im Feld, fielen Ihr die Soldaten zum Opfer wie das Getreide der Sense. „Henna!“. Annas Schrei verlieh Ihr neue Kraft, sie musste durchbrechen, durch die Reihen der Feinde, welche sich immer mehr bemühten beide auseinander zu halten. Doch es gelang den Soldaten nicht und so standen wenige Augenblicke später, Henna und Anna, Seite an Seite, Rücken an Rücken aneinander und wehrten gezielt die Angriffe ab und verursachten Angst und Schrecken unter den Soldaten. Flammende Pfeile versengten die Haut der Feinde im nahen Umkreis, ab und an entkam einer diesen todbringenden Salven, doch jene schafften es immer noch nicht bis zu den beiden vorzudringen, da das dunkle Schwert der Kriegerin jedes vorankommen verwehrte. Durch Tabeas Schlachtgesang gestärkt, wurde die Anstrengung gemindert und die Abwehr der beiden Freundinnen unüberwindbar. Auch Sebastian trug seinen Teil bei, indem er jedem Soldaten den schnellsten Wege zur Flucht zeigte. Nun dauerte es nicht mehr lange und die Soldaten waren besiegt, jene die noch am Leben oder bei Bewusstsein waren, flohen in alle Himmelsrichtungen. „Sieg?“, fragte Henna mehr sich selbst und ließ dabei einen erleichterten Seufzer hören, während Sie spürte wie hinter Ihr etwas zu Boden fiel, es war Anna, die der Erschöpfung nachgab nun da es eine Möglichkeit gab sich auszuruhen und Sie sich innerhalb dieser Gruppe sicher fühlen konnte. „Anna!“, rief die Priesterin und sprang behände über die Körper der gefallenen hinweg um sich um sie zu kümmern. Dort angelangt beugte Sie sich herab und legte eine Hand auf Ihre Brust. Sie schloss kurz die Augen und ließ einen Teil ihrer eigenen Kraft in den Körper Ihrer Freundin fließen um sie zu stärken. „Deine Sorgen sind unbegründet, so schnell stirbt Sie nicht.“, sagte Sebastian und trat neben Sie, während er sich auf ein Knie niederließ um sich Ihrer Wunden anzunehmen. „In aller Eile geschwind, heile die Wunden von diesem Kind.“ Ein grüner Schimmer ging von seiner Hand aus und legte sich auf den Körper von Anna, deren Wunden sich langsam zu regenerieren begannen. Ein Staunen huschte über das Gesicht der beiden anderen, doch er ging nicht darauf ein. „Wir müssen von hier weg“, sagte er plötzlich und signalisierte Henna dass er Ihre Hilfe beim tragen ihrer Freundin benötigen würde. So sanft es Ihnen möglich war, trugen Sie sie vom Marktplatz davon durch die engen Gassen, vorbei an zerstörten und ausgeraubten Häusern, brennenden Bäumen und zerstörten Erinnerungen. „Raus aus der Stadt“, murmelte Henna und das war in der Tat die einzige Möglichkeit die Ihnen noch blieb. Ilmgard brannte, obwohl die Bewohner sich bemühten die Flammen zu kontrollieren, wuchs das Inferno immer mehr. Alle vier verließen in Eile die Stadt durch das Südtor und begaben sich in Richtung der Berge. Die Berge die hinter der Stadt lagen waren nicht allzu weit entfernt und dazwischen wuchs eine üppige grüne Steppe heran voller Blumen und Obstbäumen. Ein Fluss, klar wie die eisige See ergoss sich von einem der Berge ab, bis hinab zur Stadt, so war Ihnen zwar kein luxuriöses, aber immerhin vorhandenes Essen und Trinken garantiert. Kapitel 4: Die Flucht aus Irmgard --------------------------------- Sie waren noch nicht weit gereist, gerade mal eine halbe Stunde, als Anna wieder Ihre Augen aufschlug und somit jedes Gemüt um Sie herum beruhigte. „Danke, dass Ihr gekommen seid“, meinte Sie und sah ein jeden dankend an. Ihre Freunde schüttelten nur den Kopf und lächelten, Worte waren unwichtig zu dieser Zeit, ihrer Freundin ging es gut und das war es was zählte. Sie bestand darauf wieder von selbst zu laufen, was ihr niemand, selbst die kleine Priesterin nicht ausreden konnte. „Wieso werden wir angegriffen?“, fragte Sebastian geradeheraus, doch Henna und Tabea sahen Ihn nur fragend an. „Wieso angegriffen, Anna war doch die einzige die angegriffen wurde…“, meinte Tabea, doch Sebastian schüttelte nur den Kopf. „Nein, vor wenigen Zehntagen kam ein Trupp Soldaten durch den Silberwald, sie suchten nach euch und auch nach mir. Nun, was Sie fanden war nicht das was sie erwarteten, aber ich glaube Sie wussten sowieso nicht wer wir sind… Sonst hätte man nicht nur einfache Soldaten geschickt.“, als er endete, sahen Ihn zwei Augenpaare entrüstet an. „Und damit rückst du erst jetzt raus? Schon mal drüber nachgedacht dass es vielleicht wichtig sein könnte?“, Henna war gereizt, aber er konnte das gut verstehen. „Du glaubst doch nicht etwa ernsthaft dass es was gebracht hätte wenn ich es früher gesagt hätte. Ich habe damit niemanden in Gefahr gebracht sondern lediglich meine Bedenken geäußert, was ich scheinbar in deiner Gegenwart nicht mehr tun sollte, Kriegerin!“, spottete er und fing sich damit einen wütenden Blick ein, nicht nur von Henna. „DAS REICHT JETZT!“, die Stimme war sauer, niemand hätte das von dieser Person erwartet, die sonst so ruhig und friedlich war. „Erst wollen uns Soldaten killen und nun wollt Ihr euch gegenseitig an die Gurgel. Wenn das so weiter geht, hätten wir uns nicht wehren müssen, nicht kämpfen müssen sondern einfach stehen bleiben können und nichts tun. Das Ergebnis wäre das gleiche! Reist euch am Riemen! Wenn wir das durchstehen wollen, müssen wir zusammenhalten!“. Die Priesterin war außer sich und es war keine gute Idee sie zu verärgern, das wussten alle. Sie konnte wunderschön singen, aber auch ihre Stimme in eine schreckliche Waffe verwandeln. „Sie hat recht…“, meinte Anna und trat zwischen die Beiden. „Wir haben schon viel zusammen durchgemacht, da werdet Ihr euch doch nicht wegen einem kleinen Streit prügeln…“, Anna sah erst Henna und dann Sebastian an, und beide wussten, dass Sie gegen Anna und Tabea Ihren Streit nicht fortsetzen könnten. Sebastian grummelte etwas, streckte Henna seine Hand entgegen und sagte „Entschuldigung, wir sollten das alles am besten vergessen.“, auch Henna entschuldigte sich und nahm seine Hand entgegen. „Nachdem das nun geklärt ist, und Anna scheinbar wieder genesen ist, lasst uns diese Gegend schnell verlassen. Sicher werden die Soldaten des Königs wiederkommen, und ich habe kein Bedürfnis danach, es mit einem ganzen Heer aufzunehmen.“, Tabea lief nun voran, vielleicht um Ihrer Wut Luft zu lassen, jedenfalls blickte Sie jedes Mal, da Henna die Führung übernehmen wollte, diese böse an, welches keinen Widerspruch zuließ. Doch weit kamen Sie nicht, sie entfernten sich zwar immer mehr von der Stadt, doch hinter sich sahen sie wie vier Reiter zügig näher kamen. Tabea motivierte Ihre Gruppe durch ein Lied zum weitergehen, doch umso weiter sie zogen, umso mehr fühlten Sie sich verfolgt. Die Umgebung war recht freundlich, grüne Wiesen, ein plätschernder Bach in der Nähe und viele Tiere die Ihrem natürlichen Lauf des Lebens nachgingen. „Warum laufen wir eigentlich weg?“: fragte Sebastian, nachdem Sie eine kurze Rast eingelegt hatten. „Ich meine das sind vier Reiter, wir sind stark genug um diese Ritter oder was auch immer, auszuschalten, sollten Sie uns verfolgen. Davonzurennen, ermüdet uns nur und verschafft Ihnen, die auf Pferden reiten, einen noch größeren Vorteil.“ Henna lächelte und Sebastian wusste dass er aus Ihrer Seele gesprochen hatte. Doch Tabea blickte besorgt in die Ferne hinter Ihnen. Sie sah, wie die vier Reiter immer noch Ihrer Spur folgten, und scheinbar wirklich Sie verfolgten. „Ich möchte nicht kämpfen, Krieg ist etwas Trauriges und ich bin nicht gewillt des Kreislauf des Lebens durch unnötige Kämpfe zu verändern. Der Tod ist etwas Endgültiges und niemand verdient Ihn vorzeitig.“, Tabea blieb standhaft mit Ihrer Meinung, das wussten die anderen Gefährten, denn eine solche Diskussion gab es oft. Eine Hand legte sich auf die Schulter von Tabea, sodass die Priesterin sich herumdrehte und Anna die Amazone ansah, welche sie mitfühlend ansah. „Ich verstehe dich, aber die Zeit des Weglaufens ist vorbei. Wir müssen uns verteidigen, wenn diese Personen etwas böses uns antun möchten.“, auch Henna nickte und Tabea wusste dass sie überstimmt war. „Dann lasst uns eben warten,…“, schmollte Sie und setzte sich an den nächsten Baum um sich auszuruhen. Die anderen ließen sich auch nieder, streckten Ihre Glieder aus und entspannten sich. Nach eigener Einschätzung rechnete Henna mit der Ankunft der Reiter in weniger als 20 Minuten. Das würde jedoch reichen um wieder zu Kräften zu kommen Kapitel 5: Vier Freunde gegen Vier Reiter ----------------------------------------- Diese kurze Zeitspanne verging nicht so schnell wie man es vielleicht erwarten würde. Die vier Freunde bereiteten sich auf den Kampf vor so gut sie konnten, die Priesterin sprach Gebete, die Kriegerin schärfte Ihr Schwert, die gewandte Kriegerin dehnte sich, um Ihre Agilität zu steigern und der letzte lag einfach nur faul am Stamm einer gewaltigen Tanne und döste vor sich hin. Als die vier Reiter schliesslich ankamen, standen Hennah, Tabea, Darius und Anna kampfbereit auf dem Wegstück, der Ankunft der Reiter trotzig entgegenblickend. Das Tempo der vier, verringerte sich, bis sie wenige Meter vor der Gruppe zum stehen kam. „Mutig seid Ihr, nicht mehr fortzulaufen,…“ sagte der erste der Reiter, er war recht groß und stämmig, sein Gesicht verziert mit Narben und einem grünen Auge zur Linken, einem blauen Auge zur Rechten Seite. Seine Rüstung war pechschwarz als bestünde Sie aus Teer, ebenso war nicht auszumachen ob Sie aus Platten oder Leder bestand, da keine Ringe erkennbar waren, die bspw eine Plattenrüstung zusammenhalten würde. Seine Waffe schien ein Stab zu sein, den er sich diagonal auf den Rücken gebunden hatte. Auf der Spitze seines Stabes war ein Skelettschädel angebracht und das Ende war angespitzt, sodass es einem Speer glich. „Mutig seid Ihr euch dem König zu widersetzen…“, führte der zweite Reiter fort. Er war ebenfalls groß, doch sehr hager und schmächtig. Sein Erscheinungsbild war neben dem schwarzen Hühnen lächerlich. Einige Lumpen bedeckten sein Leib, barfuß saß er auf seinem Roß und seine Augen hatten die gleiche müde Ausstrahlung wie die eines alten kranken Mannes. Auf den ersten Blick konnte niemand eine Waffe erkennen. „Schön seid Ihr, eure Seelen das sind…“, eine süße piepsige Stimme erklang hinter den beiden ersteren und eine junge Frau schritt hervor, auf Ihrem weißen Ross. Ihre Kleidung war ebenso rot wie Ihr Haar, das in weiten Locken Ihr über die Schulter fiel und fast die zwei Griffe über Ihren Schultern verdeckte, welche wohl die Griffe eines Schwertes sein sollten. „Töricht seid Ihr euch uns in den Weg zu stellen!“, ertönte eine grollende Stimme hinter den ersten drei Reitern woraufhin diese respektvoll den Weg frei machten. Auf einem grauen Pferd, saß ein Mann von ungeheurer Ausstrahlung. Seine Haare waren grau angehaucht und sein Blick zeigte die Erfahrung und Schlachten die er bereits erlebt hatte. Seine Rüstung war gräulich, wie der Morgennebel, auf dessen Brust ein Symbol des Königs prangte. An seinem Gürtel hing ein schwerer Kriegshammer, eine Waffe die man gewöhnlich schultern musste. „Ihr habt euch schweren Verbrechen schuldig gemacht, unser König verlangt die sofortige Eliminierung von euresgleichen!“, der älteste, letzte Reiter führte sein Pferd soweit vor, dass er direkt in der Reichweite von Hennas Schwert war, wobei sie längst von Annas Feuerpfeilen hätten gegrillt werden können. Anna gab ein Wink, unauffällig als würde sie zu Ihrer Hüfte fassen, doch Ihre Gefährten verstanden diese Geste zu gut. Sie sprangen auseinander und hechteten in verschiedene Richtungen davon. Der scheinbare Anführer der Reiter reagierte sofort und teilte seine Krieger jeweils einen der Flüchtlingen zu, welche daraufhin lospreschten. „Eure Freunde suchen Ihr heil in der Flucht, nun so verlassen, so hilflos wollt Ihr noch kämpfen?“, der alte Ritter stieg von seinem Pferd hinab und sah Anna lange und eindringlich an. Als ein Pfiff erschall, aus dem Wald hinter Ihr und zwei weitere ähnliche Laute aus der Umgebungen zu vernehmen waren, lächelte die junge Amazone verschmitzt. „Wer sagt denn dass wir weglaufen würden?“, ihr grinsen verwirrte den alten Krieger für einen kurzen Moment, jedoch nicht lange genug um von der plötzlichen Attacke der Amazonin, welche einen Bogen aus Feuer in die Luft zeichnete, überrascht zu werden. Anna zeichnete den Bogen mit der Handfläche nach außen, und schlug auf den sich in der Luft bildenden Flammenschweiß mit Ihrer anderen Hand, woraufhin dieser dem Ritter entgegengeschleudert wurde. Mit einer Beweglichkeit die man dem alten Mann nicht zugetraut hätte, hechtete er aus der Schusslinie, vollführte eine Rolle auf dem Boden und stand wenige Meter von der jungen Kriegerin entfernt wieder auf, die sich ein „nicht schlecht…“ nicht verkneifen konnte. Anderswo zur gleichen Zeit begannen ebenfalls ähnliche Kämpfe. Die Priesterin rannte soweit Sie konnte, doch Ihrem Verfolger auf dem Pferde würde Sie nicht entkommen können, das wusste Sie. Etwas weiter voraus sah sie eine kleine Lichtung im Walde, die Sie ansteuerte. Dort angekommen, vernahm Sie das Hufklappern Ihres Verfolgers, doch bevor Sie sich Ihm zuwenden würde, spitzte Sie Ihre Lippen und pfiff einen schrillen Ton, der im ganzen Walde widerschallte. Nun stellte Sie sich Ihrem Verfolger der bereits insofern aufgeholt hatte, dass Tabea Ihn als den ersten Reiter ausmachen konnte. Der große schwarze Hüne sprang gekonnt von seinem Pferd, das an der jungen Priesterin vorbeipreschte und den Boden auflockerte. „Sieh an sieh an, was für ein hübsches junges Fräulein. Euer Flehen und euer weinen wird mich nicht daran hindern euch euer junges unbedeutendes Leben zu nehmen. Auch eure Schönheit wird nichts daran ändern können.“, der Reiter nahm seinen Stab vom Rücken und stach Ihn in den Boden. „Das werden wir noch sehen…“, flüsterte die junge Priesterin mehr zu sich selbst und beobachtete den Fremden mit Adleraugen. „Nun ist aber Schluss mit dem herumrennen, findet Ihr nicht auch?“, die Stimme der Frau war immer noch so piepsig, sodass Henna sich im vollen Lauf ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Die junge Reiterin ritt neben Ihr und lächelte ebenfalls, doch Ihr Lächeln war arrogant und spöttisch. Henna stoppte Ihren Lauf und zog in derselben Bewegung Ihr schwarzes Schwert hervor, pfiff einmal laut was einen verwirrten Blick der Fremden verursachte. „Was war das?“, fragte Sie ungerührt, als Sie von Ihrem Pferd herabstieg, welches Sie im gleichen Moment gezügelt hatte, indem Henna Ihren Spurt beendet hatte. „Ich habe kein Interesse dies euch mitzuteilen“, erwiderte die Kriegerin trotzig und hob Ihr Schwert um Ihre Drohung zu untermalen. Die junge Frau schüttelte den Kopf und griff verkreuzt nach den Waffen auf Ihren Schultern und zog zwei Kurzschwerter hervor, welche rote Klingen besaßen. „So ungestüm…“, flüsterte die Reiterin und wirbelte die Schwerter in Ihrer Hand. Darius hielt in dem Moment an, indem er zweimal einen Pfiff hörte. Er selbst setzte dazu an, blieb stehen und wand sich um seinem Nachfolger entgegenzublicken. Sein Pfiff war ebenfalls widerhallend, doch im Vergleich der anderen, hatte es keinerlei Reaktion auf den Gegner gehabt. „Pfeift, singt ein Lied wenn Ihr wollt. Doch eure Zeit ist abgelaufen. Ihr hättet euch nicht dem König widersetzen dürfen.“, der Reiter trottete mit seinem Pferd auf Ihn zu und stieg ab. Er war fast genauso groß wie Darius, jedoch um einiges schmäler und dünner. „Wir unterstehen keinem König, so haben wir uns Ihm auch nicht widersetzt…“, antwortete Darius und musterte den Fremden verwirrt. Dieser Mann hatte allem Anschein nach keine Waffe am Leib, so blieben noch zwei Möglichkeiten. Entweder war er Magiebegabt oder eine Art Mönch. „Eure Redereien werden euch nicht helfen Sohn, Ihr wart unartig und böses wird sofort bestraft!“; seine Hände packten die Lumpen seiner Oberbekleidung und warfen diese zu Boden. Zum Glück, dachte Darius, behielt er zumindest seine Hose an. „Ihr könnt mich nicht mit bloßen Händen besiegen“, sagte Darius und zum ersten Mal zeigte sein Gegenüber deutlich Emotionen…..denn er lachte. Laut lachte er und begab sich in eine Stellung, die Darius kaum eine Möglichkeit bot, eine Stelle zu treffen, die Lebenswichtig war. „Sohn, ihr wisst nicht mit was Ihr euch angelegt habt!“. Derweil, am Anfang des Waldes entbrannte der Kampf zwischen Anna und dem älteren Ritter, der seinen Kriegshammer bereits gezogen hatte und Ihn leicht mit einer Hand herumwirbelte. Anna musterte jede seiner Bewegungen genau, denn Sie wusste bisher, dass dieser Mann kein gewöhnlicher Krieger war, er hatte eine seltsame Aura an sich, die Sie frösteln ließ. „Wenn Ihr nicht angreift werde ich das für euch übernehmen…“, sein Handeln war unerwartet, so stand er doch mit einer Nahkampfwaffe mehrere Meter von der gewandten Amazone entfernt. Anna, in der Erwartung eines herannahenden Hammers, spannte Ihre Muskeln an, um in jedem Falle rechtzeitig auszuweichen. Doch der Ritter verließ nicht seine Position, noch warf er seinen Hammer, im Gegenteil. Er zog seine Waffe hoch hinauf in den Himmel, sah Sie mit einer Mischung aus Überlegenheit und Mitleid an, bevor er schließlich den Hammerkopf auf den Boden donnerte. Sobald das Metall des Hammers den Boden berührte, ging ein sich immer mehr ausdehnender Ring aus bläulicher Energie von Ihm aus. Alles was diese Energie traf, gefror zu Eis, einem Eis das so dämonisch wirkte, dass es Anna nicht nur wegen der Temperatur eiskalt den Rücken hinab lief. Doch sie hatte bereits viele Schlachten geschlagen und war nicht gewillt so einfach sich besiegen zu lassen. Sie ging in die Hocke, und bevor die Wellen aus Eis Ihre Position erreichen konnte, sprang sie mit Ihrer ganzen Kraft nach oben und feuerte wild Feuerpfeile auf Ihren Gegner und den Boden unter sich. Der Boden, auf dem der seltsame Frost war, begann sich durch die Flammen schwarz zu färben, doch die Pfeile die Ihren Gegner treffen sollten, trafen Ihr Ziel nicht. Die Pfeile wurden immer dünner, umso näher sie dem knienden Ritter kamen. Als würde eine Aura aus Kälte Ihn umgeben und schützen, berührte kein einziger Funke seine Rüstung. „Erstaunlich dass Ihr diesen Angriff so leichtfertig und Ohne Frostbeulen überstanden habt.“, sein anerkennendes Grinsen erwiderte Anna mit einem säuerlichen Ausdruck voller Verachtung. „Ihr sprecht von einem Verbrechen dass wir begangen haben sollen. Doch welches Vergehen mag schlimmer sein, als sich mit Mächten aus dem Schattenreich zu verbünden?“, die Amazone beschwor sich Ihren Flammenbogen erneut herauf, spannt die Sehne und zielt mit dem angelegten Feuerpfeil auf den knienden Ritter. „Feuer kann mir nichts ausmachen, ich dachte das hättet Ihr bereits gemerkt, doch wie mir scheint, lernt Ihr doch nicht so gut wie man es von einer Person eures Schlages erwartet hätte.“, völlig ignorierend die Anschuldigung der Amazone, begann der Ritter sich zu erheben und seinen Hammer senkrecht vor sich zu halten. „Mein Eis wird eure Flammen im Keim ersticken lassen! Kommt und zeigt mir eure Kraft!“, rief er und begann den Hammer insoweit zu drehen, dass der Hammerkopf auf die Amazone zeigte. Diese ließ sich noch einen Moment Zeit und konzentrierte sich auf Ihre Flammenmagie. Der angelegte Pfeil wurde in der Zwischenzeit um einiges größer, sodass selbst die tiefer hängenden Äste am Waldesrand fast Feuer fingen. „Wie Ihr wollt, törichter Narr!“, Anna ließ mit der rechten Hand los, ein Feuerschweif raste auf den Ritter zu, der standhaft seinen Hammer den Flammen entgegengestreckt hielt. Die Flammen trafen auf die Spitze des Hammers, was eine plötzliche Dampfwolke verursachte. Das Lachen des Ritters verriet der Amazone, dass Ihr Angriff fehlgeschlagen hatte… Tatsächlich, als der Dampf sich verzog, stand hoch erhobenen Hauptes der Ritter in seiner glänzenden Rüstung und erhobenem Hammers auf dem Wanderweg, doch sein Lachen verwandelte sich schnell wieder in ein ernstes und aufmerksames Horchen, denn die Amazone war nicht mehr dort, sie hatte die kurze Zeitspanne, in der der Dampf die Sicht des Ritters verdeckte ausgenutzt, um sich aus dem Blickfeld des Ritters zu bewegen. Dieser sah sich nach allen Seiten um, doch er konnte Sie nicht sehen. „Nun sucht Ihr euer Heil doch in der Flucht?“, rief er in den Himmel, unwissend ob er gehört werden würde, oder nicht. Das schwarze Schwert raste heran, ein diagonaler Schnitt von rechts oben nach links unten, beidhändig geführt und voller Zerstörungskraft. Die rothaarige Kämpferin wich nach hinten aus, verlagerte Ihr Gewicht etwas um im gleichen Moment, in dem das Schwert Sie verfehlt hatte, nach vorne zu stürmen und mit Ihren beiden Kurzschwertern ein V-Schlag von beiden Seiten ausführte. Henna wusste dass Sie Ihr Schwert nicht rechtzeitig zurückziehen könnte, Ihr blieb nur die Möglichkeit sich nach unten zu ducken. Eben diese Reaktion hatte die Kriegerin erwartet und nachdem beide Klingen von den Seiten sich in der Mitte trafen, riss Sie mit einer unmenschlichen Schnelligkeit beide Schwerter nach oben, wechselte den Griff an Ihren Schwertern, sodass die Klingen nun nach unten zeigten und versuchte Henna zu erstechen. Doch die geübte Kriegerin, Henna Canada, war sich dieser offenen Lücke wohlbewusst. Mit einem wilden Schrei, warf Sie sich nach vorne, in die Magengegend der Kriegerin und schleuderte Sie somit einige Meter zurück. Die feindliche Kriegerin kam zu Boden, doch noch ehe Ihr Rücken vollends den Boden berührt hätte, sprang Sie wieder auf Ihre Beine. „Ihr seid gut, eine Schande solche ein Talent zu vernichten. Nennt mir euren Namen, Kriegerin!“; die piepsige Stimme war ebenso nervend wie die Präsenz der Fremden. „Damit Ihr wisst, wer euch gleich die Tür zum Jenseits zeigt, bitte sehr. Man nennt mich Henna, Henna Canada. Wie kann ich euch nennen, o baldige Leiche?“, Henna verbarg Ihren mörderischen Willen nicht und selbst wenn Sie wüsste, wie man diese Gefühle verbergen könnte, würde Sie es nicht tun. „Mein Name? Hihi, mein Name? Welcher der vielen? In eurer Sprache, dürft Ihr mich Vah’len nennen. Hihi, so zeigt mir diese Tür, ich helfe euch über die Schwelle.“, ein Kurzschwert flog rasant auf Henna zu, die Ihr treues Schwert nach oben brachte und die herannahende Waffe abwehren konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)