Hawk's Quest von propheiy (Die Legende von Nevermore) ================================================================================ Kapitel 4: Das Symptom der Zeit ------------------------------- >Kapitel 4: Das Symptom der Zeit< Er blickte um sich, verwundert über den schlagartigen Ortswechsel. Nichts war, wie es in der Sekunde zuvor war. „Du bist ohnmächtig geworden“, begann Akira zu erzählen und er musterte Java von oben bis unten. „Zugegebenermaßen haben wir uns ernsthaft Sorgen um dich gemacht.“ Sora war jetzt noch mehr besorgt um Java. „Ja, ich dachte du müsstest sterben“, sagte sie halb flüsternd. „Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte er und sah sich um. Es war bereits dunkel geworden und sie hatten ein Feuer gemacht. Erst jetzt bemerkte Java, dass er in einer Decke gelegen hatte, die einer von beiden auf ihn gelegt haben muss. „Fast den ganzen Tag“, sagte Akira. „Wir haben viel Zeit verloren, aber du warst erst einmal wichtiger.“ Java wurde unruhig. „Wir müssen weiter“, sagte er kraftlos und versuchte sich aufzuraffen, was ihm aber nicht gelang. „Kommt nicht in Frage!“, sagte Akira und lenkte ihn zurück auf die braune Wolldecke. „Du bist noch viel zu geschwächt und außerdem sind wir in einen Bereich des Landes vorgestoßen, in dem es nicht ratsam ist, nachts zu wandern. Wir werden bis zum Sonnenaufgang warten müssen.“ Akiras Miniaturbaum warf einen Langen Schatten über das kreisförmig vom Feuer erhellte Gras. Java fühlte sich, als hätte jemand eine Flasche auf seinem Kopf zerschlagen. Sora machte es sich gemütlich und sie mummte sich in ihrer Decke ein. Sie schlief wenige Minuten später ein. Java und Akira blieben aber noch wach. Java blickte eine Zeit lang ins Feuer. Es fing an zu knistern und ein paar Funken flogen in Richtung Akira. „Ich wünschte“, begann Java, „ich hätte mich von den Anderen besser verabschiedet. Selbst Elda hab ich nichts gesagt.“ Elda war wie gesagt ein Jahr jünger als Java aber um ein vielfaches stärker als er. Dennoch war er Javas bester Freund und er schämte sich dafür, dass er ihn einfach so zurückgelassen hatte. „Kann ich gut verstehen, aber die Zeitraum wird immer enger und enger…“, sagte Akira und brach ab. Er schien in Gedanken zu versinken. „Was ist los?“, fragte Java. „Nichts, gar nichts!“, antwortete Akira und schüttelte seinen Kopf, als wolle er nichts mehr von dem Gedanken wissen. Java blickte ihn skeptisch an. Akira gab nach. „Ja, okay, mir kam da grade so ein schrecklicher Gedanke…“ „Ja?“, sagte Java ungeduldig. „Zowan“, begann Akira langsam und wohl bedacht, „ich glaube, dass er viel mehr vorhat, als wir ahnen können. Er strebt ein neues Ziel an.“ „Er will Nevermore einnehmen, dass weiß ich“, sagte Java und war sich sicher, dass das Thema damit erledigt hatte. „Das wird er, aber auf einen Weg, wie man ihn unmöglich aufhalten kann!“ Java verstand noch nicht genau, was Akira damit sagen wollte. „Es gibt immer einen Weg, wenn…“, begann er aber Akira unterbrach ihn. „Nicht immer! Als du im Himmel etwas gesehen hast, wo wir nichts sehen konnten und dann auch noch bewusstlos wurdest wurde es mir klar.“ „Was wurde dir klar?“, fragte Java, der immer ungeduldiger wurde. „Das Symptom der Zeit. Es ist ein seit vielen tausend Jahren bekanntes Phänomen, das demjenigen erscheint, der versucht, denjenigen zu bekämpfen, welcher die Zeit gebraucht oder zumindest irgendetwas mit ihr zu tun hat. In deinem Fall bist du ja schließlich auch derjenige, der Zowan stürzen muss. Der Weise hat dich schließlich mit der Bestimmung belegt, Zowan aufzuhalten.“ In Java legte sich buchstäblich ein Schalter um, der ihm den Sinn in Akiras Worten begreiflich machte. „Soll das bedeuten, Zowan will die Zeit beherrschen?“, sagte Java. „Ja, zumindest versucht er das. Und es wird ein harter Brocken, ihm die Suppe zu versalzen. Ich habe keine Ahnung wie er es machen will und auch Keine, wie du es machen sollst.“ Java fragte ihn nicht weiter und machte sich Gedanken darüber, wie man es schafft, die Zeit unter seine Kontrolle zu kriegen. Doch da fiel ihm etwas ein. „Du sagtest doch, dass der Weise Adler auch die Zeit beeinflussen kann, oder?“, fragte er Akira. „Ganz richtig, aber wie ich schon sagte: er würde sie niemals missbrauchen.“, erklärte er. Java dachte kurz nach. „Und wie bekam der Adler diese Fähigkeit?“ Akira machte ein ungläubiges Gesicht. „Das ist etwas ganz anderes. Der Adler bekommt diese Kraft vom guten Willen, Zowan braucht Hilfe.“ Obwohl er nicht die geringste Ahnung hatte, was Akira damit sagen wollte, legte er sich unter seine Wolldecke und machte es sich bequem. Ehe er einschlief, dachte er über seine Vision nach. Was hatte die Sanduhr zu bedeuten? Und warum erschien sein Abbild in den Wolken? Doch er war einfach zu müde, um noch weitere klare Gedanken zu verfassen. Daher schlief er wenig später ein. In der Feuerstelle war nur noch ein leichtes Glühen der verkohlten Holzreste zu vernehmen und alle drei schliefen tief und fest ohne zu ahnen, was schon bald Schreckliches auf sie zukommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)