Kaizoku Gakuen von Milli (Update 2023: in Überarbeitung) ================================================================================ o4. Kapitel – Geburtstag [~2005-03-14 – Monday~] Um halb sieben Uhr morgens piepte der Wecker, um den weißhaarigen Lehrer zu wecken. Anfangs wurde er noch ignoriert, bis dem Morgenmuffel nach zehn Minuten das penetrante Piepen dann doch zu viel wurde. Genervt drehte er sich zu seinem Nachtschrank und erschlug das nervtötende Geräusch. Mit noch halb geschlossenen Augen setzte er sich auf und rieb sich den Schlaf weg. Eine Weile blieb er noch in seinem warmen, gemütlichen Bett sitzen, dann raffte er sich hoch und tapste ins Badezimmer. Seine Nachtboxershorts segelten zu Boden und er hüpfte unter die Dusche, um richtig wach zu werden. Nachdem er im Bad alles gemacht hatte, was man halt im Bad tat, schlurfte er zurück in Wohn- und Schlafbereich seiner Unterkunft, wo er sich bekleidete. Dann verließ er seine Wohnung, wenn man es denn so nennen wollte, und schließlich auch das Lehrerhaus. Der Tag begann für ihn schon mal mehr als scheiße, allerdings tröstete es, dass er damit nicht der einzige war. Auf dem Weg zur Mensa holte er schon einmal eine Liste aus seiner Hosentaschen, auf der die Namen derer standen, die heute Küchendienst hatten und somit für das Vorbereiten des Frühstücks verantwortlich waren und deren Anwesenheit diesmal er überprüfen musste. Die armen Schweine mussten genauso früh aufstehen wie er und diese Tatsache besserte seine Laune doch etwas. In der Mensa angekommen schlug er den Weg Richtung Küche ein, wo er erst einmal Carne, ihren Küchenchef, grüßte. Bis auf Carne und Smoker selbst war noch niemand da, so schnappte er sich einen Aschenbecher aus einem der Regale, die an der Wand hingen und setzte sich auf einen Stuhl vor eine der Arbeitsplatten, wo er sich eine Zigarre anzündete und sie sich in den Mund stecke. Das Murren des Küchenchefs, dass er es nicht guthieß, dass in der Mensa und insbesondere in der Küche geraucht wurde, ignorierte er und qualmte den Raum mit dem graublauen Dunst voll. Es dauerte noch ein Weilchen, bis die zum Küchendienst Verdonnerten eintrafen und er die Namen auf seiner Liste abhaken konnte. Dann hatte er eigentlich nicht mehr viel zu tun. Die Führung dieser paar Leute übernahm Carne, er selber hatte nur dafür zu Sorgen, dass sie auch auf ihn hörten, was eigentlich mit seiner bloßen Anwesenheit gewährleistet war. Mit Rauchen, die anderen bei der Arbeit beobachten und ab und zu jemanden ermahnen ging die Stunde bis die Mensa eröffnet wurde, recht schnell um. Bevor dann der Rest der Schüler eingelassen wurde, bekamen er und die Küchenaushilfen schon einmal ihr Essen, da sie danach wieder an die Arbeit mussten, Trinken in die Becker füllen, neue Brötchen zur Ausgabe bringen, und immer wieder das ein oder andere nachfüllen. Er selber hatte dann dafür zu sorgen, dass keiner sich vordrängelte, es keinen Streit gab, niemand mit dem Essen warf und alles seinen geregelten Gang lief. Da es bei ihm allerdings niemand wagte, auch gegen nur die kleinste Regel zu verstoßen, hatte er eine Menge Zeit, seinen Gedanken nachzuhängen. Der Tag hatte, abgesehen, dass er heute früh raus gemusst hatte, einen ganz normalen Anfang gehabt, auch wenn es kein ganz normaler Tag war. Eigentlich hatte er vermutet, dass einige ganz spezielle Schüler ihm gleich am Eingang auflauern würden, um ihm auf ihre Art zum Geburtstag zu gratulieren. Doch dem war nicht so gewesen, im Gegenteil. Ruffy und Co. waren spät wie immer gekommen und hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihn zu grüßen, Ace war nicht unter ihnen. Zugegeben war er schon ein bisschen neugierig, was der Schwarzhaarige sich ausgedacht hatte und es wurmte ihn ein bisschen, dass er nicht einmal da war. Er war es schließlich ganz anders gewohnt. Allerdings war er sich hundertprozentig sicher, dass das nicht den ganzen Tag so weiter gehen würde. Er traute Ace wirklich alles zu, damit er ihm eins auswischen konnte. Er erinnerte sich noch an seinen letzten Geburtstag. Ace hatte für ihn das Lied 'Wie schön, dass du geboren bist' umgeschrieben, es aufgenommen und ihm in einer Karte geschickt, aus der dann sein furchtbar schiefer Gesagt dröhnte, wenn man diese öffnete. Im ganzen Lehrerzimmer war dann seine Stimme zu hören, die: "Heute kannst du reden, brüllen oder schrei'n, denn wir wissen ja, du bist unser Sonnenschein! Heut ist dein Geburtstag, darum kommen wir, alle deine Sorgen, sind nun hier bei dir! … Wie schön, dass du am Leben bist, sonst wüsst' ich was Langeweile ist! Wie schön dass du noch bei uns bleibst, wir hätten dich sonst her geschleift!…", verkündete. Ace konnte weder singen noch dichten, das war ihm auch schon vorher klar gewesen, aber dass man von seinem Gesang nicht nur Kopf- sondern auch noch Ohrschmerzen bekommen konnte, das war eine neue Erfahrung gewesen… Er war schon mehr oder weniger gespannt, was der Spinner dieses Jahr ausgeheckt hatte. Garantiert wieder etwas, womit er ihm auf die Nerven gehen konnte. Mittlerweile war das Frühstück zu Ende und auch der Rest der Schüler, die noch schnell die ein oder andere Hausaufgabe zusammengekliert hatten, machten sich auf den Weg ins Schulhaus. Smoker schaute auf seine Uhr, acht Uhr fünfzig. Er konnte sich Zeit lassen, der Unterricht fing erst in zehn Minuten an. Gemächlich schlenderte er den Hauptweg entlang zu seinem Klassenraum. In der ersten Stunde hatte er bei seiner Klasse, Latein. Ace war nicht dabei, er studierte schließlich schon, aber Ruffy und der Rest der Bande waren in seiner Klasse. Aber er könnte schwören, dass die sich nicht anders als sonst verhalten würden. Schließlich würde Ace es sich nie verzeihen können, wenn er bei seiner Aktion nicht dabei sein könnte. Und auch wenn es so wäre und sie wirklich schon mal anfangen würden, ihm ihre Grüße zu übermitteln, so konnten sie doch den ganzen Tag so viel Terror machen, wie sie wollten, denn eins würden sie an diesem Tag nicht ändern können, Kuro und Crocodile würden besonders nett zu ihm sein und das konnte ihm keiner vermiesen, nicht ein mal Ace. [~same time – boy's rooms~] "Nun steh schon auf, Ace! Wir kommen sonst zu spät zur ersten Vorlesung", ermahnte Shanks seinen Freund nun schon zum dritten Mal, doch dieser zog sich nur die Bettdecke über den Kopf und murmelte etwas Unverständliches. "Ace, jetzt komm schon!" Er begann an der Bettdecke zu zerren, um sie ihm wegzunehmen, doch Ace blieb unbeeindruckt. "Komm jetzt! Oder ich hol' Mihawk", drohte er. Erst schien dem Schwarzhaarigen auch das nichts auszumachen, doch nachdem die Wort durch sein Unterbewusstsein gesickert waren, saß er auch schon aufrecht im Bett. "Nein! Alles, nur Mihawk nicht", flehte er. "Geht doch", lobte Shanks. "Und jetzt ab ins Bad, fertig machen. Ich schmier dir 'n Brot, damit du noch was futtern kannst, die Mensa hat nämlich schon wieder zu, du Schnarchnase!" Ace nickte nur Abwesend, mittlerweile schon wieder im Halbschlaf. Eine Kopfnuss von Shanks erinnerte ihn allerdings wieder an seine Aufgabe. Der Rothaarige wartete noch, bis Ace auch wirklich im Bad war, holte dann Butter aus ihrem Miniaturkühlschrank hervor und eine Scheibe Brot aus einem Keramikbrotkasten. Als er fertig mit schmieren war, schaute er im Badezimmer nach, ob Ace nicht vielleicht beim Zähneputzen eingeschlafen war. Alles in Allem brauchten sie noch eine Viertelstunde, bis sie vor ihrer Zimmertür standen –Ace das Butterbrot in der Hand – und machten sich auf den Weg zum Universitätsgebäude. "Und? Alles vorbereitet für den großen Tag?", fragte Shanks unterwegs und schielte zu Ace, der breit grinste. Er schluckte den Bissen, den er gerade im Mund hatte hinunter und antwortete dann: "Allerdings! Wir wollen doch nicht, dass etwas schief geht! Ich hab' Ruffy und den anderen gestern extra noch mal gesagt, dass sie sich den Vormittag ruhig verhalten sollen…" … Und das taten Ruffy die anderen auch. Smokers Unterricht, wenn man ihn denn noch so nennen konnte, verlief ohne besondere Vorkommnisse, was zu einem Teil auch daran liegen könnte, dass kaum noch jemand Unterricht machte – wobei Smoker nicht zu den 'kaum noch jemanden' gehörte. Die einzige, die auch die letzten Stunden vor den Ferien zum Abhandeln der Stoffgebiete nutzte, war – sehr zum Leidwesen der Schüler – Hina. Und da Französisch weitläufig nicht gerade als Lieblingsfach bekannt war, war die Folter doppelt so schlimm, abgesehen davon, dass es Hina war, die dieses Fach Unterrichtete. Aber es war kurz vor Jahresende, die Zeugnisnoten standen fest, der Kopf war geschrieben. Nur noch größere Verstoße konnten an den Ergebnissen noch etwas ändern. Und so kam es, dass es auch bis zur Mittagspause nicht mehr viel zu tun gab… und die Stunden nach der Mittagspause fielen aus… Die Mittagspause. Nachdem Smoker klar geworden war, dass vorher auf keinen Fall etwas passieren würden, freute er sich auf diese nicht mehr besonders. Und da entdeckte er wieder das Gute an der Sache, dass er heute für die Aufsicht beim Küchendienst eingeteilt war. Er aß mit den Jungs vom Küchendienst bereits vorher und hatte dann wieder damit zu tun, dass alle sich gesittet verhielten. Trotzdem blieb eine Rest Angst bestehen. Nur weil er schon gegessen hatte, hieß das nämlich nicht, dass er nicht mehr in der Mensa war. Und da sah er wieder das Negative an der Sache mit dem Küchendienst. Er würde auch bis zu letzt bleiben müssen, bis alle Schüler gegangen waren. Und die letzten, die die Mensa räumten, waren meist Ace und sein gefräßiger Bruder… Smoker seufzte. Das waren ja rosige Aussichten. Ziemlich überrascht starrte er dann der Tür nach, als Ruffy und Co. unter den ersten waren, die die Mensa wieder verließen. Sie hatten nicht ein Wort zu ihm gesagt, nicht eine Gemeinheit. Insbesondere Ace, der immer der erste war, wenn es darum ging, ihn zu ärgern, war ihm gegenüber besonders zurückhaltend, was nicht hieß, dass er und seine Freunde nicht die ganze Zeit herumgealberten und ordentlich Krach gemacht hatten. Damit waren sie allerdings nicht die einzigen gewesen. Auch wenn sie vielleicht etwas mehr auffielen, so war das doch eigentlich eine recht lebhafte Schule und hatte dementsprechend auch recht lebhafte Schüler… Doch auch wenn Ace im Moment noch keine Anstalten machte, ihm in irgendeiner besonderen Form zu seinem Geburtstag zu gratulieren, war er sich sicher, dass das noch kommen würde. Vielleicht gehörte dieses Desinteresse, das er momentan an den Tag legte auch zu seinem Plan… [~few minutes later – behind the teacher's house~] Ace hatte die ganze Truppe um sich herum versammelt. "Okay Jungs, habt ihr alle Blätter verteilt, wie ich es euch in der Pause aufgetragen habe?" Die Jungs nickten. "Gut, dann müssten die ersten ja bald hier sein", freute sich Ace. Sie warteten insgesamt eine halbe Stunde. In der Zeit hatte sich ein Großteil des Internat hinter dem Lehrerhaus eingefunden. Als dann eine ganze Zeit vergangen war und niemand neues mehr dazu gestoßen war, versammelte Ace alle bei sich und begann zu erklären. "Wie ihr ja alle wisst, ist heute dieser eine Tag im Jahr, an dem wir feiern", begann er. "Und dieses Jahr haben wir uns für unseren Lieblingslehrer etwas ganz besonderes ausgedacht, eine Überraschungsgeburtstagsparty! Also, das ganze läuft wie folgt ab…" Ace holte aus einer Tasche das Konfetti, ein paar Luftschlangen und die Tröten und verteilte alles unter den anderen. "Shanks, sind die Batterien im CD-Player?" Der Rothaarige nickte. "Okay, Mihawk, vortreten! Ich hab' hier eine wunderschöne CD für dein Schmuckstück." Etwas wiederwillig trat Mihawk zu Ace. "Das sind aber keine Schlager, oder? Schlager kommen mir nicht in mein Baby!" "Keine Sorge", beruhigte Ace ihn. "Das sind nur harmlose Geburtstagslieder." "Nicht viel besser", brummte Mihawk, ließ Ace aber gewähren. "Ich frag' mich immer wieder, wo du nur immer diesen Schrott herbekommst." "Ach, das lass mal meine Sorge sein", grinste Ace. "Haltet lieber Ruffy fest, denn jetzt kommt noch eine Überraschung!" Etwas verwirrt stellte Mihawk seinen CD-Player auf den Boden ab und er und Shanks packten Ruffy an den Schultern. "Den hab' ich erst gestern Abend gemacht und ihn dann vorsichtshalber versteckt, damit Ruffy auf gar keinen Fall die Witterung aufnehmen konnte", erklärte Ace und holte ein Tablett hervor, über das ein Karton gestülpt war. "Hey!", rief Ruffy und seine Augen begannen zu leuchten. "Ich rieche … KUCHEN! " Es war weise gewesen, so gut vorzusorgen, denn selbst Mihawk und Shanks zusammen hatten Mühe, den ausgehungerten Ruffy – der gerade zu Mittag gegessen hatte – von dem Kuchen fernzuhalten. "Haltet ihn ja gut fest", befahl Ace. "Der ist nämlich nicht für dich, Ruffy! Wenn du Geburtstag hast, bekommst du auch einen." "Wirklich?!", freute sich Ruffy und Ace nickte. Der Jüngere überlegte einen Moment. "Aber das ist noch so lange hin…" "Mach dir nichts draus", versuchte Shanks zu trösten. "Du bekommst zwei, von mir einen und von Ace einen!" "Quatsch, du bekommst drei", stöhnte Mihawk, "aber hör endlich auf, so zu zerren." "Oh, okay!" Ruffy, der bis eben auf der Stelle gerannt war – am Platz gehalten von Shanks und Mihawk – blieb stehen. Erleichtert atmeten die beiden aus und ließen sich nebeneinander auf den Boden sinken. "Puh, der Kleine hat zu viel überschüssige Energie", japste Shanks und lehnte sich erschöpft an seinen Leidensgenossen. "Da das mit dem Kuchen ja geklärt ist, könnt ihr auf eure Plätze. Macht euch bereit zum Zimmerstürmen! Und ordentlich Krach machen und Konfetti werfen, er liebt Konfetti", befahl Ace und setzte den Trupp in Gang. Sie marschierten hinter dem Lehrerhaus hervor und hinein, vorbei an zwei Zimmertüren und stoppten schließlich vor der dritten und letzten. Durch den Krach, der hauptsächlich von den Tröten und dem voll aufgedrehten CD-Player, der 'Happy Birthday' spielte, verursacht wurde, wurden auch Crocodile und Kuro angelockt, denen die ersten beiden Zimmer gehörten. Auf der Seite gegenüber, der Mädchenseite, tat sich hingegen gar nichts, die beiden waren wohl noch im Lehrerzimmer. Auch Smoker, der sich eigentlich ein bisschen hinlegen wollte, wurde von dem Krach wieder zum Aufstehen bewegt. Er war fast an der Tür angekommen, als diese aufgestoßen wurde und Ace und Kumpanen hereingedrängt kamen, Konfetti werfend und Krach machend. "Hey, was soll das?", rief er ärgerlich, doch seine Stimme ging in dem Lärm unter. Und während das Dröhnen des CD-Players das ganze Haus wackeln ließ, versank man im Zimmer in einer Konfettiflut. Ace hatte seinen Kuchen mittlerweile auf einem Tisch abgestellt und plünderte nun den Kühlschrank. Er verteilte die erste Runde an Getränken und machte es sich dann auf dem Sofa bequem. Der Rest der Gruppe hatte sich im Raum verteilt. Einige standen zu zweit oder mehreren zusammen und unterhielten sich, einige andere inspizierten den Raum und wieder andere waren bereits von Smoker wieder rausgeworfen worden. Er tippte gerade jemanden, der eine seiner Zigarrenschatullen in der Hand hielt und öffnen wollte, auf die Schulter, um ihm dann die Tür zu zeigen. Schließlich stampfte er zu Mihawk um endlich dieses Lied verstummen zu lassen. "Hey", protestierte dieser, als man einfach seinen Schatz abschaltete, doch die sehr verärgerte Miene Smokers ließen ihn seine Widerworte vergessen. "Raus!", befahl er ziemlich lautstark und fast keiner wagte es, diesem Befehl nicht nachzukommen. Der ausgestreckten Hand ihres Lehrers folgend, verschwanden die meisten durch die Tür. Smoker schob auch Mihawk zu eben dieser und ehe er ihn über die Türschwelle schubste, zischte er noch: "Und wag es ja nicht, das Teil noch mal in meiner Gegenwart anzuschalten!" Mihawk schlang schützend seine Arme um seinen CD-Player. "Wenn du ihm was tust, dann musst du ihn ersetzen." Der Blick, mit dem Smoker ihn darauf hin bedachte ließ ihn dann doch lieber aus dem Zimmer treten. Nami drückte er im Vorbeigehen einen Hundert-Yen-Schein in die Hand, diese bedankte sich und verschwand. Er packte Shanks am Arm und Ruffy, der sich gerade am Kuchen vergreifen wollte, am Kragen. "Ihr zwei auch! Los raus!", befahl er und schubste sie zur Tür. Zorro drückte er eine Flasche Bier in die Hand. "Und jetzt verschwinde!" Nun drehte er sich zu Sanji, der ihn gelassen ansah. "Und du bringst ihn besser zu seinem Zimmer, bevor er sich noch verläuft." Als Sanji sich nicht rührte, gab er auch ihm ein Bier. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein, da er noch keinerlei Vorlieben des Blonden kannte, doch der schien damit zufrieden gestellt und folgte seinem Zimmergenossen. Bei Lysop hatte ein Blick genügt und er war mit schlotternden Knien unter den ersten gewesen, die das Zimmer fluchtartig verlassen hatte, also blieb nur noch einer… "Und jetzt zu dir, du Nervensäge." Das Grinsen auf seinem Gesicht wirkte schon etwas irre… "Ja, was ist mit mir?", fragte Ace frech und lächelte verschmitzt. "Du machst jetzt, dass du verschwindest." "Sonst was?", wollte der Schwarzhaarige wissen. "Du willst wirklich dein Schicksal herausfordern, was?" Ace grinste. "Jepp!" Und im nächsten Moment hüpfte er zur Seite, aus Smokers Reichweite, woraufhin eine wilde Verfolgungsjagd begann, immer im Kreis um den Sofatisch herum. "Ich kann dir sagen, was passiert, wenn du nicht sofort verschwindest", schimpfte Smoker, immer dicht hinter Ace. "Da bin ich aber gespannt!", rief der, immer darauf bedacht, den anderen nicht zu nahm kommen zu lassen. "Wenn ich dich in die Finger kriege, dann prügel' ich dich windelweich, bis dir deine Sommersprossen aus deinem elenden Grinseface fallen!" Ace lachte nur. "Das will ich sehen!" "Du glaubst mir nicht?", rief Smoker. "Bleib stehen, dann zeig ich's dir!" Ace drehte seinen Kopf zu seinem Lehrer. "Nö! So blöd bin ich nun auch wieder nicht!" Er grinste wieder und streckte dem anderen die Zunge raus. "Ahrg, du unverschämte Göre, wart' nur, bis ich dich erwische!" Er legte noch einen Zahn zu und sprintete hinter Ace her, der wiederum auch schneller vor ihm davonrannte. Nach zwanzig Minuten, in denen sie unablässlig um den Tisch gesprintet waren, schienen beide mehr als erschöpft. "Wollen wir es nicht bei einem Unentschieden belassen?", keuchte Ace. Beide krochen mehr, als dass sie noch rannten und während Smoker sich immer wieder freute, wenn er am Sofa vorbeikam, weil er sich dort abstützen konnte, griff Ace immer wieder im Vorbeigehen nach einer Wasserflasche, die er vorhin auf dem Esstisch, der an der Wand hinter dem Sofa stand, abgestellt hatte. "Vergiss es! Ich hab' dich gleich, jetzt geb' ich nicht auf", schlug der Weißhaarige das Friedensangebot aus, wobei er sich mindestens genauso erschöpft anhörte wie sein Widersacher. Es ging noch drei Runden weiter im Kreis, bis Smoker sich dann doch einen Ruck gab. "Okay, Unentschieden, aber nur…, weil mir schwindlig ist…" Das ließ sich Ace kein zweites Mal sagen und im nächsten Moment ließ er sich schon auf der Couch nieder, streckte alle Viere von sich und versuchte sein hastiges Nach-Luft-Hecheln wieder unter Kontrolle zu kriegen, während Smoker wohl wirklich etwas neben der Spur war. Er taumelte ziemlich und es schien zwischendurch gar nicht so sicher, ob er das Sofa auch erreichen würde. "Mensch, Smoky, du siehst gar nicht gut aus", stellte Ace besorgt fest. "Ich hab' doch gesagt, mir ist schwindlig", murrte Smoker. Ihm war es wohl nicht so angenehm, das vor Ace zuzugeben. Dem Schwarzhaarige war das egal. Er packte Smoker am Arm und platzierte ihn auf der Couch. "Setz dich erst mal, wird bestimmt gleich besser." Er selber stand auf um für sich beide etwas zu trinken zu holen. Dabei fiel ihm der Kuchen wieder ein, der immer noch auf dem Tisch stand. Mit zwei wassergefüllten Gläsern und zwei Kuchentellern kam er schließlich wieder zum Sofa zurück. Wortlos hielt er Smoker seinen Anteil hin, der es ihm genauso schweigsam abnahm. Unentschlossen stocherte in dem Stück herum. "Hast du den selbst gemacht?", fragte er schließlich. "Na klar, nur für dich", antwortete Ace stolz und grinste Smoker an. Smoker verzog das Gesicht. "Ach echt, nur für mich?" "Was soll das denn heißen!? Ich hab ihn schon nicht vergiftet!" "Mit Absicht vielleicht nicht…" "Gut, dann beweis' ich es dir eben. Ich nehm' zuerst ein Stück." Gespannt schaute der Weißhaarige zu Ace rüber, der sich einen großen Brocken in den Mund schob und kaute… und kaute… und herunterschluckte. "Du… lebst noch…", stellte Smoker verblüfft fest. "Klar, was denkst du denn?!", rief Ace verärgert und verpasste seinem Lehrer eine Kopfnuss. "Au, is' ja gut. Man scheint es essen zu können. Konnt' ich doch nicht wissen." Schnell schob er sich auch ein Stück Kuchen in den Mund, um Ace zu besänftigen. "Hm… schmeckt sogar", nuschelte er mit vollem Mund. Zufrieden widmete sich Ace wieder seinem Stück. "Is' ja auch mit Liebe gemacht!" [~some time later – Croco's room~] Zaghaft klopfte Klahadore an Crocodiles Tür. Nur einen Augenblick später, als ob der andere davor gestanden und auf ihn gewartet hätte, ging diese auf. "Hey, es sind alle wieder weg…", meinte er und schaute besorgt zu Crocodile auf. "Ja, alle außer Ace…", ergänzte dieser und schaute mit einem ebenso besorgten Blick hinüber zu Smokers Tür, "…und dafür ist es verdammt ruhig." "Zu ruhig", versicherte Klahadore. "Kuro, da stimmt was nicht", bestimmte Crocodile. "Sollen wir nachschauen?", fragte der Schwarze unsicher. Crocodile schien eine Weile zu überlegen, dann meinte er: "Besser ist es. Mach dich auf alles gefasst und halt schon mal die Nummer vom Notruf bereit!" Klahadore nickte und folgte dann seinem Kollegen zur Tür Smokers. Vorsichtig drehte der Größere am Türknauf. "Nicht verschlossen", flüsterte er und öffnete die Tür einen Spalt, um hinein zu lugen. Klahadore duckte sich unter seinen Arm, um auch etwas sehen zu können, als Crocodile die Tür ganz aufschob. "Sie schlafen", murmelte er überrascht und gab den Blick auf Ace frei, der zur Seite gekippt war und nun über Smokers Arm lag, den Kopf im Schoß des Weißhaarigen. Klahadore betrachtete die Szene eine Weile, dann rief er: "Oh! Sie haben Kuchen gegessen!" Crocodile legte ihm die Hand auf die Schulter. "Sieht ganz danach aus und ich bin sicher, wenn sie wieder aufwachen und Ace weg ist und er zu uns kommt, bietet er uns auch etwas davon an, aber jetzt sollten wir sie vielleicht noch etwas schlafen lassen. Wer weiß, was die getrieben haben, dass sie so müde waren, dass sie so eingeschlafen sind." Klahadore nickte. "Wie du meinst…" [~same time – Zorro & Sanji's room~] Zorro hatte sich auf sein Bett gesetzt, das Bier, das er bekommen hatte, in der Hand und immer wieder mal einen Schluck nehmend. Sanji hatte es ihm gleich getan und saß ihm gegenüber auf seinem eigenen Bett. Hin und wieder schaute er zu Zorro hinüber, der seine Blick allerdings stur ignorierte. Nachdem der Grünhaarige seine Flasche geleert hatte, stand er vom Bett auf, zog sich sein Oberteil über den Kopf, schnappte sich seine Hantel und begann zu trainieren. Sanji, beeindruckt von den Muskeln des anderen, vergaß, dass er eben noch 'angeberischer Macho', gedacht hatte und beobachtete ihn dabei. Er fand es faszinierend, wie sich die Muskeln unter Zorros Haut bewegten. Wie sie sich immer wieder anspannten und locker ließen, das Gewicht hoben und wieder sinken ließen. Er bekam nicht einmal mit, dass der Schwertkämpfer seinen Blick seit geraumer Zeit erwiderte. Doch der Grünhaarige ließ es darauf beruhen, den Blonden auch eine Weile anzustarren und konzentrierte sich dann wieder auf sein Training. Sanji fand es so spannend, dieses Schauspiel, dass er nicht merkte, wie die Zeit verging. Er bekam nicht mit, dass mittlerweile einige Stunden des Trainings vergangen waren. Zorro hatte inzwischen wieder aufgeschaut, überrascht, dass Sanji ihn immer noch wie versteinert beobachtete. Er hatte seinen Blick schon gar nicht mehr bemerkt, als wäre er etwas ganz natürliches gewesen, als wäre er es gewohnt gewesen, immer von Sanji beobachtet zu werden. Er konnte gar nicht anders, als den anderen ansehen. Er fand es faszinierend, dass er einfach nur so da sitzen konnte, ohne etwas zu tun, nur dasitzen konnten, um ihn zu beobachten. Auch Zorro bemerkte nicht, wie die Zeit verstrich, das Heben der Gewichte war zu einer Nebensache geworden, die er einfach machte, ohne darüber nachzudenken, vielmehr war er darin versunken, Sanji zu beobachten, wie er ihn beobachtete. Wobei Sanji nicht mehr nur Zorros Muskelspiel betrachten konnte. Mittlerweile überzog ein feiner Schweißfilm den Oberkörper des Schwertkämpfers und der Blonde verfolgte jeden einzelnen Tropfen, der sich bildete und sich seinen Weg, Zorros Brust und Bauch entlang bis zu dessen grüner Bauchbinde bahnte. Es war ruhig im Zimmer, vollkommen ruhig und nichts schien die beiden beim gegenseitigen Beobachten unterbrechen zu wollen. Der Blonde vergaß sogar zu rauchen! Draußen war es schon dunkel geworden, ebenso im Zimmer von Zorro und Sanji. Doch die Augen hatten sich mit dem stetig weniger werdenden Licht an die Dunkelheit gewöhnt und sie konnten den jeweils anderen ohne Schwierigkeiten erkennen. Der Himmel vor ihrem Fenster zog sich mit dunklen Wolken zu und ließ noch weniger Licht in das Zimmer, doch die beiden störten sich nicht daran. Erst ein gleißender Blitz und der darauf folgende Donner konnte sie aus ihrer Starre lösen. Beide schauten sie zum Fenster. Zorro legte seine Hantel beiseite und erhob sich. Sanji wandte seinen Blick vom Fenster ab und schaute ihm hinterher. Zorro verschwand hinter der Badezimmertür. Sanji hörte, wie das Wasser angedreht wurde. Zorro duschte nicht lange, er wollte sich nur kurz erfrischen und den Schweiß abwaschen. Bald wurde das Wasser wieder abgedreht. Kurze Zeit später stand ein erfrischter und frisch angezogener Zorro wieder im Raum. Seine Haare waren noch feucht und einige Wasserperlen hingen ihm in den kurzen Ponyfransen. Der Grünhaarige schaute sich kurz im Raum um, wunderte sich, warum es denn so dunkel war und meinte dann: "Hunger!" Einen Moment herrschte Schweigen, dann fragte Sanji: "Und?" Zorro überlegte kurz… "Wie spät ist es?" Sanji blinzelte verwirrt, bis auch ihm klar wurde, wie dunkel es bereits war und, dass es demzufolge schon später sein musste. Beide Köpfe drehten sich zu den Weckern auf ihren Nachtschränken, um verblüfft festzustellen, dass es bereits kurz vor neun war. Sie mussten Stunden im Zimmer gesessen haben, nur damit beschäftigt, den anderen anzustarren. Sanjis Blick richtete sich wieder auf Zorro. Der ignorierte ihn und ging zur Tür. Links daneben war eine Nische, in der auf einer Art Arbeitsfläche eine Wärmeplatte stand und daneben in der Wand eine Steckdose um diese anzuschließen. Daneben lag ein kleines Tablett, auf dem ein Flaschenöffner und zwei Gläser standen. Über dieser recht dürftigen Kochstelle war eine Abzugshabe, wobei Sanji diesen Komfort fast für ausgeschlossen gehalten hatte. Unter der Arbeitsfläche stand ein kleiner Kühlschrank und summte leise vor sich hin. Zorro öffnete diesen und holte sich eine Flasche Wasser und einen Joghurt heraus, dann ging er wieder zurück zu seinem Bett, um dort seine Mahlzeit zu sich zu nehmen. "Das ist dein Abendessen?", fragte Sanji verblüfft. "Ja, was dagegen?", blaffte Zorro. "Die Mensa hat zu, da bekomm' ich jetzt nichts mehr. Und wag es ja nicht, dir auch etwas aus dem Kühlschrank zu nehmen, das Zeug gehört mir, das hab' ich bezahlt." "Schon gut, ich wollte dir dein mühsam Erspartes nicht wegessen. Aber warum kochst du dir nicht etwas Anständiges?" … Okay, die Frage war eigentlich überflüssig gewesen, wenn man überhaupt in dieser Küche etwas kochen konnte, dann garantiert nichts Anständiges. Doch Zorro nannte einen anderen Grund. "Ich kann nicht kochen." Was hatte Sanji auch anderes erwartet? Er sprach hier schließlich von einem Muskelprotz, der nur aus dem Bauch heraus handelte und lieber trainierte, anstatt etwas zu lernen, beispielsweise, wie man sich richtig ernährte. "Ich kann kochen", meinte er schließlich nach eingehenden Überlegungen, ob er das nun sagen sollte oder nicht. Zorro schaute ihn an, mit einer Mischung aus Verwunderung, Neugier und Misstrauen. "Und? Warum erzählst du mir das? Geh und mach dir was." Sanji überlegte eine Weile, dann fragte er: "Was muss ich tun, um mir bei dir etwas auszuleihen, um zu kochen?" Auch Zorro überlegte eine Weile. "Das kommt drauf an, was du brauchst und ob du das dann nur für dich machst." "Gut, sagen wir, ich würde für zwei Personen kochen und bräuchte Mehl, Fleisch, Sake, Öl, Sojasauce, Knoblauch, Lauch und Salz und Pfeffer, was würde das für eine Gegenleistung voraussetzten?" "Es würde voraussetzen, dass die Portion für die zweite Person für mich ist." "Das ließe sich einrichten." "Gut, dann komm." Sanji stand auf und folgte dem Grünhaarigen zur Tür. Er öffnete die Kühlschranktür und holte Sake, Lauch und Sojasauce heraus. "Fleisch ist schwierig, was brauchst du?" "Ist eigentlich egal." "Sehr genau." Zorro verdrehte genervt die Augen. "Ich hab' noch etwas Hackfleisch, kannst du damit was anfangen?" "Wird schon gehen…" Er drückte alles Sanji in die Hand, dann öffnete er einen Schrank neben der Kochstelle, wo er Mehl, Öl, Knoblauch und Gewürze hervor kramte. Derweil betrachtete Sanji die Kochstelle kritisch. Er war sich nicht wirklich sicher, ob er an dem Teil mehr als Tee kochen konnte. Umso mehr war er erstaunt, als Zorro die Zimmertür öffnete und ihn nach draußen lotste. "Wo gehen wir hin?", fragte er verwirrt. "Na, in die Küche, du Genie. Oder kannst du hier arbeiten?" Sanji schüttelte den Kopf und folgte dem anderen nach draußen. Zorro führte ihn die Treppe runter und aus dem Jungenhaus hinaus. "Wir können in die Mensa, da in der Küche dürfen wir auch kochen, allerdings nur, wenn alles danach wieder aufgeräumt wird und alle Geräte wieder an ihren Platz geräumt werden. Wird man erwischt, wenn man das nicht macht, hat man das letzte Mal dort außerhalb der Essenszeiten gestanden", erklärte der Grünhaarige unterwegs. Es dauerte gut fünf Minuten und sie waren an der Mensa angekommen. Zorro führte ihn hinein und nach links durch die Tür zur Küche. "Et voilà, hier kannst du dich austoben." Sanji ignorierte den Schwertkämpfer, ging an ihm vorbei, zur Arbeitsfläche, die durch die Mitte der Küche ging, sodass man links und rechts daran arbeiten konnte, und legte seine Zutaten ab. Zorro platzierte die, die er getragen hatte, daneben. Dann setzte er sich an der anderen Seite der Arbeitsfläche Sanji gegenüber auf einen Stuhl. Der Blonde schaute sich noch kurz in der Küche um, dann wusch er sich die Hände, bevor er damit begann, sich die notwenigen Küchenwerkzeuge zusammenzusuchen und den Reis auf zu setzten. Zorro legte sein Kinn auf seinen Unterarmen ab, die er vor sich auf dem Tisch verschränkt hatte und betrachtete den Koch gelangweilt, wie er das Mehl mit Wasser zu einem Teig verknetete. Aber insgeheim war er froh, dass er dafür nicht den Mixer nahm, denn Zorro mochte das Geräusch nicht, genauso wenig, wie er das Geräusch von einem Staubsauger mochte. Der Mehl-Wasser-Teig wurde abgedeckt und zur Seite gelegt. Stattdessen nahm Sanji sich den Schnittlauch und den Knoblauch und zerstückelte das Gemüse. So klein und so schnell, dass Zorro schon Angst hatte, der Tollpatsch würde sich die Finger abhacken. Doch es sah ganz danach aus, als wüsste Sanji, was er tat und nach den gut erhaltenen Fingern des anderen zu urteilen, schnitt er sich nicht oft – nie. Nur wenn man ganz genau hinsah, konnte man zwei blasse Narben an Sanjis rechtem Daumen erkennen. Als er noch klein war und bei Jeff in der Küche geholfen hatte, hatte er sich beim Apelschälen in den Finger geschnitten. Das war ihm nicht noch einmal passiert und mittlerweile schälte er einen Apfel deutlich schneller als damals, ohne sich zu verletzten. Dank dem rasanten Tempo, das der Blonde auch beim Schneiden drauf hatte, war auch bald nichts mehr zum Schneiden da und er konnte das Grün- und Weißzeug zum Fleisch geben, wo er das dann mit Salz, Pfeffer, Sojasauce, Sesamöl und etwas Sake vermischte. Als alles fertig vermengt war, drehte er sich um und stellte sich an den Herd, um das Fleischgemisch anzubraten. Danach machte er eine Pause. Er lehnte sich Abseits von dem vorbereiteten Essen gegen die Arbeitsfläche und zündete sich eine Zigarette an. "Hey, warum machst du nicht weiter? Wir hatten einen Deal", beschwerte sich Zorro. "Keep cool, Kleiner! Alles zu seiner Zeit", beruhigte ihn Sanji, schaute auf seine Uhr und nahm noch einen Zug Abgase. "Dieser…", knurrte der Grünhaarige, ließ sich aber wieder auf seinen Stuhl sinken und starrten den Koch finster an. Sanji rauchte seine Zigarette auf, dann schaute er noch einmal auf seine Armbanduhr. "Ich mach ja schon weiter", zischte er Zorro zu und nahm das Tuch, das er über den Teig gelegt hatte, beiseite. Die Masse war noch recht klebrig und blieb ihm zuerst an den Fingern hängen, doch mit etwas Mehl und sehr geübten Händen, war schnell aus der anfangs ziemlich widerspenstigen Masse ein handzahmer, nicht klebender Teig geworden. Der Teig wurde dann geteilt – gedreißigteilt, um genau zu sein, aber nur, wenn Zorro richtig mitgezählt hatte. Und dann wurden alle dreißig Teile ausgerollte und das erstaunliche daran war, dass sie am Ende rund waren! Zorro bekam das nie hin, nicht mal mit 'nem Pizzateig. Und vor allem hätte er dreimal so lange gebrauch, wenn nicht noch länger. Anschließend wurden in die Mitte der ausgerollten Teigstücken etwas des Hackfleisches gegeben, dann wurden sie gefaltet zusammengeklappt, wobei der Blonde mit dem Finger immer etwas Wasser auf den halben Rand gab, damit es besser klebte. Am Ende sahen die Teigtaschen aus wie kleine Schiffe mit gezacktem Segel. Wieder drehte Sanji sich zum Herd um. Dort briet er die Schiffchen, auch als Gyoza bekannt, in einer Pfanne mit Erdnussöl an, um das ganze dann mit Wasser abzulöschen (wobei die Schiffchen dann auch schwammen) und weiterkochen zulassen, bis das Dazugegebene verdunstet war. Was Zorro lustig fand, war die Erdnussölflasche, da stand nicht etwas 'Peanut Oil' drauf, sondern 'Groundnut Oil'. Groundnut hörte sich noch dümmer an als Peanut… Jaja, Zorro war manchmal leicht zu beglücken... Gyoza und Reis waren fast zeitgleich fertig und Zorro bekam beides mit einem Sojasaucen-Essig-Dipp serviert. Schweigend, nur mit einem "Itadakimasu!" und ohne ein Wort des Dankes an Sanji begann er zu essen. Sanji tat es ihm gleich, mit dem Unterschied, dass er sich höchstens für die Zutaten bedanken könnte. Sie schauten sich nicht an, starrten nur auf ihre Teller und schaufelten Reis und Gyoza in sich hinein. "Schmeckt ganz gut…", murmelte Zorro schließlich und Sanji nahm es hin, wusste er doch, dass er von dem nicht mehr erwarten konnte. Allein diese Worte zeigten ihm schon, dass er zufrieden war, sehr zufrieden. Mit einem "Gochiso sama deshita!" beendeten sie die Mahlzeit. Der Abwasch blieb natürlich an Sanji hänge. Zorro hatte seinen Part erfüllt, die Zutaten zu stellen und Sanji hatte diese verarbeitet, über den Abwasch hatten sie nicht geredet, also gehörte er auch nicht zu seinen Aufgaben. Außerdem war es Sanji, dem etwas an der Benutzung der Küche lag, also sollte er auch für deren Sauberkeit sorgen. Wenn Zorro selbst Küchenverbot bekam, würde ihn das nicht weiter stören. Also fügte der Blonde sich seinem Schicksal und begann mit einer neuen Kippe im Mundwinkel zu Spülen… Um zirka elf Uhr, die Zeit, in der man auf sein Zimmer gehen musste, denn um zwölf mussten die Lichter ausgeschaltet werden, machte Sanji sich auf den Weg, Zorro hinter her. Wie nicht anders zu erwarten, schlief der schon und Sanji verschwand nur noch kurz im Band, um dann auch schlafen zu gehen. mikan... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)