Shower von abgemeldet (Ein Reita, ein Aoi, eine Dusche) ================================================================================ Shower ------ Hallo. =) Vielen Dank, dass ihr hier reinschaut. Die Idee ist mir gekommen, als ich gemerkt hab, wie furchtbar eng meine eigene Dusche ist. ^^ Viel Spaß beim Lesen. -~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~- „Na los, tu es!“ „Nein!“ „Komm schon.“ „Auf keinen Fall.“ Ich weiß genau, dass du es tun wirst, wenn ich aufhöre, dich darum zu bitten. Bitten liegt eigentlich sowieso nicht in meiner Natur. Aber trotzdem tue ich dir den Gefallen. Weil ich weiß, dass du es dann lieber tun wirst. Und vor allem nur für mich. „Mach schon, Aoi.“ Mein Blick signalisiert dir, dass ich anfange, ungeduldig zu werden. Ich bin nicht ungeduldig. Ich spiele lediglich dein Spiel mit. „Bin ich denn dein Gogo-Girl?“ Du siehst mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an, aber deine Mundwinkel zucken und das verrät dich. „Und überhaupt, warum willst du mich unbedingt tanzen sehen?“ Die Antwort auf diese Frage ist einfach. Weil du lachst, wenn du tanzt. Weil du in der Musik aufgehst. Und ganz nebenbei dabei auch noch verdammt heißt aussiehst. „Ich will dich nicht unbedingt tanzen sehen“, entgegne ich möglichst gleichgültig und tanze selbst weiter. Die Musik ist laut. Der Bass pumpt das Blut durch meine Adern, während ich mich selbst zu den Klängen bewege und versuche, dich zu ignorieren. Das umherzuckende, ständig wechselnde Licht spiegelt sich in deinem Haar. Die schwarze Spirale in deiner Unterlippe blitzt auf. Du lachst. Ich kann es nicht hören, aber ich kann es sehen. Und spüren kann ich es auch. Ich liebe dein Lachen. Es ist das ehrlichste Lachen, das ich kenne. Du konntest deine Gefühle noch nie gut zurückhalten. Du weinst, wenn du weinen möchtest, du schmollst, wenn du schmollen willst, und vor allem lachst du, wenn dir danach ist. „Was schaust du mich so an, Rei?“ „Darf ich dich denn nicht anschauen?“ „Natürlich darfst du.“ Und da weiß ich, dass du es tun wirst. Mein Blick ist an dich geheftet, als du auf mich zukommst, dich ein Mal um mich herum bewegst, dabei auf die Musik achtest, um in den Rhythmus hineinzukommen, und dann direkt vor mir, die Arme über den Kopf gehoben, lasziv in die Knie gehst. Ich grinse dich an und du grinst zurück, als du wieder vor mir stehst und normal mit mir weitertanzt. Du legst sogar deine Arme in meinen Nacken. Du beugst dich zu meinem Ohr vor. In dem Moment freue ich mich fast über die laute Musik. „War dir das gut genug?“ „Ganz passabel“, entgegne dich und kann mir nur mühsam ein Lachen verkneifen, als ich dein empörtes Gesicht sehe. „Was soll das heißen, ganz passabel?“ Wieder tanzt du mich an, gehst mit einer flüssigen Bewegung in die Knie, kommst wieder hoch und siehst mich beifallheischend an. Ich höre auf mich zu bewegen und lege den Kopf schief. Einen Augenblick lang sehe ich dich so an. Dann strecke ich den Arm aus und tätschele deinen Kopf. „Ganz toll gemacht. Braves Hundi. Kriegst’n Keks.“ „HEY!“ Unter deinem heftigen Gezeter wende ich dir meine Kehrseite zu und gehe zurück zu den anderen. Ich grinse, aber das musst du ja nicht wissen. „Reeei!“, quengelst du mit weinerlicher Stimme hinter mir her, aber ich tue, als hätte ich dich nicht gehört. „Ich brauch Platz“, lasse ich Kai wissen, ehe ich unseren Drummer mit einem seichten Schubs beiseite schiebe und mich auf die Sitzbank fallen lasse. Das Kissen ist noch warm von ihm. Normalerweise hätte er jetzt die halbe Disko zusammengeschrieen, aber er scheint auch schon etwas angetrunken zu sein, denn seine Reaktion beschränkt sich auf ein Murren und einen halbherzigen Patscher auf meinen Arm. „Will noch jemand was trinken?“, fragt Ruki, dem offenbar langweilig ist. „Ich weiß nicht, wie es bei euch aussieht, aber wenn ich mir noch so ein Gerät erlaube, brauchen wir’s nicht mehr probieren...“ Mit einem schwammigen Kopfnicken deutet Uruha auf die beiden leeren Cocktailgläser, die vor ihm auf dem Tisch stehen. Nur noch bunte Schirmchen und die Zuckerränder deuten darauf hin, dass sich in diesen Gläsern mal etwas Trinkbares befunden hatte. „Hast eigentlich Recht.“ Kais Blick ist tatsächlich schon ziemlich glasig, als er Uruha antwortet. „Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich von Anfang an...“ Die Stimme unseres schönen Gitarristen erstirbt schlagartig und sein Blick bleibt am Hintern irgendeines Typen hängen, der gerade an uns vorbeischlendert. „Uuuh“, machen Ruki und Kai im Chor. Uruha steht auf und streicht mit seinen langen, schlanken Fingern sein Hemd glatt. „Ich für meinen Teil geh mir noch was zu trinken holen. Wartet nicht auf mich, ich komm allein heim.“ Neben meinem Ohr ertönt ein fröhliches Lachen und gleich darauf spüre ich deine Arme, die sich von hinten um meinen Oberkörper schlingen. „Schleppt sich unser Uruha da etwa gerade einen Typen ab?“, kicherst du und lehnst deinen Kopf an meinen Hals. Ich schnaube bloß: „Hätt mich auch gewundert, wenn mal ein einziger Abend Party mal anders ausgehen würde.“ „Och Rei, lass ihn doch.“ „Du hast angefangen.“ Ich hebe die Schultern an, um dich hinter mir wegzuscheuchen, so sehr ich deine Berührungen auch genieße. Du murrst und schwingst dich neben mir auf die Sitzbank. Ruki beginnt ein Gespräch mit dir, Kai döst vor sich hin. Ich beobachte dich verstohlen. Du bist so unbeschreiblich schön, wenn du lachst, weißt du das eigentlich? Unsinn, natürlich weißt du es nicht. Ich hab es dir nie gesagt. Mir fällt ein weiteres Mal auf, wie dein Piercing das unruhige Licht reflektiert, und wenn du lachst, blitzen deine Zähne auf. Wenn eine pechschwarze Strähne in dein Gesicht fällt und du befindest, dass sie dich stört, wischst du sie mit einer kurzen, anmutigen Bewegung weg. Wenn du etwas nicht verstehst, weil Ruki zu leise geredet hat, neigst du leicht den Kopf zur Seite. Du bist süß, wenn du erstaunt die Augen aufreißt, oder wenn deine Lippen vor Überraschung einen Spalt weit offen stehen. Das ist nicht zuletzt Rukis Verdienst, das weiß ich auch. Ruki kann Wunder mit seiner Stimme vollbringen, und wenn er anfängt zu erzählen, wünscht man sich, dass er so schnell damit nicht wieder aufhören möge. Vor allem du kannst dich auf seine Art zu reden einlassen. Und das wiederum ist ganz allein deine Fähigkeit. Ich sehe mir dieses Spiel eine Weile an, aber irgendwann wird es mir auch zu dumm. Kai schnarcht fast, Uruha befindet sich wahrscheinlich schon längst jenseits von Gut und Böse und du amüsierst dich mit Ruki. Ruckartig stehe ich auf. Ich sehe aus den Augenwinkeln deinen erschrockenen, fragenden Blick. „Mir reicht’s. Wenn hier gar nichts Anständiges zum Ficken rumläuft, mach ich jetzt ’nen Abgang.“ Einen Augenblick lang schaust du mich stumm an, dann ziehst du einen Schmollmund: „Moah, Rei, du Spielverderber!“ „Was regst du dich so auf? Kannst ja noch bleiben.“ „Aber ich wollt doch bei dir pennen.“ „Zwingt dich niemand.“ „Meine Sachen sind aber schon bei dir!“ Angesichts deines weinerlichen Gesichts kostet es mich alle Mühe, weiterhin gleichgültig auszusehen. „Pech gehabt“, sage ich bloß und krempele die Ärmel meiner Shirtjacke runter, „Dann musst du jetzt wohl oder übel mit mir kommen.“ Du schnaubst enttäuscht und verschränkst die Arme vor der Brust. „Sorry, Ruki“, sagst du zu unserem Sänger, „Aber der alte Sack da muss jetzt ins Bett, sonst klappt der uns heute Abend noch zusammen.“ Ruki grinst und ich schicke dir meinen allertödlichsten Deathglare: „...wer bestimmt, wo du heute pennen darfst?“ Ich bekomme einen erschrockenen Blick und dann ein schlagartiges Strahlen: „Hey, sagte ich schon, dass mir gerade superlangweilig ist und ich eigentlich unbedingt hier weg will?“ Jetzt kann ich mich doch nicht mehr zurückhalten. Ich gestatte mir ein winziges Lächeln: „Dann komm endlich.“ Ich gehe schon mal vor und als ich den Ausgang erreicht habe, kommst du bereits mit voller Wucht angerannt und springst übermütig auf meinen Rücken. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich taumele vorwärts, fange meinen Sturz in letzter Sekunde ab und fauche dich ungehalten an. Du hast erkannt, dass ich es nicht wirklich böse gemeint habe. Du lachst und gleitest von meinem Rücken. Deine Arme bleiben allerdings, wo sie sind. Bis zum Auto kabbeln wir uns mehr oder weniger ernsthaft. Ich genieße es, so mit dir zu reden. Ein bisschen zu flirten, ohne es ernst zu meinen. Dich ein klitzekleines bisschen anzumachen. Gerade so viel, dass du verstehst, dass ich verrückt nach dir bin, auf meine Weise. Genug, um dir zu zeigen, dass du es wert bist, und zu wenig, als dass du dich wirklich bedrängt fühlen könntest. Ich weiß, dass du jede einzelne Geste meinerseits richtig deutest. Ich sperre die Tür meiner Wohnung auf und sobald wir uns die Schuhe von den Füßen gestreift haben, flitzt du Richtung Bad. „Ich geh duschen!“, rufst du mir über die Schulter zu und ich kann dein triumphierendes Grinsen quasi vor mir sehen, als die Badezimmertür mit einem mittellauten Krachen zufällt. Ich resigniere und gehe erst mal in mein Schlafzimmer, mich meiner Klamotten entledigen. Normalerweise würde ich an dieser Stelle auch mein Nasenband abnehmen, aber da du ja noch da bist, werde ich es dieses Mal wohl auch für die Nacht anlassen. Ich drücke meine hinter dem Stoff verborgene Nase gegen mein Shirt und rieche trotz des Bandes Rauch und Schweiß. Muss ja wirklich übel stinken, wenn ich es selbst durch das Band hindurch rieche. Normalerweise macht mich dieses Ding eher geruchsunempfindlich. Verdammt, ich will nicht stinken. Ich will duschen. Trotzig schlurfe ich zum Bad und drücke die Türklinke herunter, was eigentlich Schwachsinn ist, weil du ja wohl abgesperrt haben wirst. Zu meiner Überraschung öffnet sich die Tür trotzdem. Einen Moment lang zögere ich. Ich bin nackt und du bist da drinnen, wahrscheinlich auch nicht sehr viel bedeckter. Aber irgendwie macht mir der Gedanke nicht genug aus, als dass er mich jetzt noch zum Umdrehen bewegen würde. Ich stoße die Tür auf. Du stehst wie erwartet unter der Dusche, hast den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen, lässt genüsslich das heiße Wasser auf dich hinunterprasseln. Die Glaswände der Duschkabine sind schon angelaufen, um deine Knie wabert Wasserdampf. Ich steige über deine auf dem Boden verstreute Kleidung hinweg, öffne immer noch unbemerkt den kleinen Schrank neben dem Waschbecken und lege zwei große blaue Handtücher bereit, die flauschigsten, die ich besitze. Dann halte ich inne und gestatte mir, dich ein bisschen zu betrachten. Dein Körper ist groß, schmal, beinahe schlaksig, aber gleichzeitig wunderschön. Deine Beine scheinen ins Endlose zu reichen, deine Arme hast du um deinen Oberkörper geschlungen. Ich sehe dich im Profil, die Kurve deines Rückens fasziniert mich, deine Hüfte kann ich wegen deinen Beckenknochen nicht sehen. Deine Haut ist hell und sieht vollkommen unberührt aus. Das schwarze Haar klebt dir nass im Gesicht, gerade hebst du die Hand und streichst es beiseite. Ich sammle mich einen Augenblick, schiebe ungefragt die Trennwand beiseite und steige schließlich zu dir unter die Dusche. Dein Blick ist Gold wert. Du schaust mich aus großen Augen heraus an, kaust auf deinem Piercing herum, rutschst beinahe aus, als ich dich zugegebenermaßen etwas grob beiseite schiebe und mich selbst unter den Strahl stelle. Oh verflucht, tut das gut. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass du protestierend den Mund öffnest, aber ich bin schneller und bringe dich mit einer einzigen Handbewegung zum Schweigen: „Ich benutze meine Dusche wie es mir passt.“ Meine Stimme klingt ungewöhnlich flach in der Duschkabine. Du zögerst. Aber dann drängst du dich zu mir unter das Wasser. „Solange du mich nicht wegschickst“, flüsterst du leise. Das würde ich nie tun. Du drehst dich um und greifst nach dem Shampoo. Ich nutze die Gelegenheit, um dir kurz durchs Haar zu wuscheln. Als du dich überrascht herumdrehst, tue ich so, als sei nichts gewesen. Ehrlich, wie kannst du nur so etwas von mir denken. „Du, Rei?“ „Mh?“ Du schaust mich an und blinzelst ein paar Mal. „Darf ich... dich nochmal ohne dieses...“ An dieser Stelle fuchtelst du etwas hilflos mit deinen Händen herum. Ich muss ausweichen, damit du nicht versehentlich meinen Bauch kratzt. „...Dings da sehen?“ Ich sollte wirklich lernen, diesem Kerl eine Bitte auszuschlagen. Ich hebe die Hände, lasse sie hinter meinen Kopf gleiten, um den Knoten in meinem Nacken zu lösen, aber du hältst meine Handgelenke fest. Ich blicke dich stumm an. Meine Augen fragen dich, was das soll, aber du lächelst nur und gleich darauf spüre ich deine schlanken Finger, wie sie um meinen Hals rutschen und schließlich ungeschickt anfangen, den Knoten aufzunesteln. Du brauchst eine Weile, aber schließlich hast du es geschafft und lässt das Band achtlos auf die Fliesen fallen. Ich will mich umdrehen, um nach dem Shampoo zu greifen, das du gar nicht erst geholt hast. Ich würde es dir nicht sagen, aber jetzt erst fühle ich mich wirklich nackt. Doch du nagelst mich mit deinem Blick fest, streckst die Arme aus, beginnst, nach und nach jeden Zentimeter freigelegter Haut in meinem Gesicht abzutasten. Auf jede Wange legst du eine Hand, sie bewegen sich synchron über meine Haut. Stumm sehe ich dir dabei zu, betrachte fasziniert deine funkelnden Augen, sehe in den Winkeln meines Blickfeldes verschwommen deine Fingerspitzen, die über meine Wangen fahren. Wie betäubt warte ich, bis zu deine Tätigkeit beendet hast, mich schließlich angrinst und dich dann endlich dem Shampoo widmest. Ich genieße das warme Wasser. Es weckt mich ein bisschen auf. Ich beobachte deine Finger, wie sie die Flasche öffnen und einen guten Klecks der Seife auf deine Handfläche geben. Dann stellst du sie zurück, grinst mich an und klatschst ohne Vorwarnung beide Hände auf meinen Kopf. Ich starre dich entgeistert an, aber du lachst nur und beginnst, das Shampoo sanft einzumassieren. Diese Geste bewirkt Wunder. Das fühlt sich verdammt gut an. Ich habe nicht mehr vor, dich wegzuschieben, sondern bleibe still stehen und lasse dich machen. Der Apfelduft des Shampoos beginnt sich auszubreiten. Deine Hände gleiten durch mein Haar, ich spüre den Schaum an meinen Ohren herunterrinnen. Du lässt dir Zeit. Nach einer Weile scheinst du zu denken, dass du fertig bist, und schiebst du mich unter den Wasserstrahl, um mir die Seife aus den Haaren zu waschen. Für einen Moment verschwimmst du hinter einer Wand aus Wasser. Deine Augen werden zu schwarzen Punkten, dein Mund zu einem kleinen rosa Oval. Ich spüre, wie das Wasser über mein Gesicht rinnt, hebe die Hand, halte sie mir vor den Mund, um Luft zu holen. Deine Finger in meinem Haar fühlen sich jetzt noch intensiver an. Nach einigen Minuten ziehst du mich wieder unter dem Strahl hervor und lächelst mich mit diesem alles lahmlegenden Lächeln an. Ich erwidere deinen Blick scheinbar unbeeindruckt, aber innerlich strahle ich mit voller Wucht zurück. Du greifst erneut nach der Shampooflasche und beginnst nun, dir selbst die Haare zu waschen. Du fragst mich gar nicht erst, ob ich das für dich tun würde, und das passt zu dir. Du verlangst nichts von mir. Ich seife mich währenddessen ein und rasiere mich. Als du mir das Duschgel abnehmen willst, halte ich es dir zwar hin, lasse aber nicht los, als du danach greifst. Du schaust mich verdutzt an, ziehst an der Flasche, aber ich gebe nicht nach. Schließlich lässt du die Arme sinken und dein Blick wandert fragend zwischen mir und dem Duschgel hin und her. Ich öffne die Flasche, lasse ein bisschen von der Seife auf meine Handfläche fließen, stelle sie anschließend weg. „Umdrehen“, sage ich leise. Du lächelst und tust, worum ich dich bitte. Ehrfürchtig betrachte ich deinen wunderschönen Rücken. Deine Schulterblätter stehen hervor, die sanften Erhebungen deiner Wirbelsäule ziehen sich hin bis zu deinem Po, über deinem Steiß sehe ich zwei kleine Dellen, die deine Wirbel flankieren. „Rei?“, höre ich dich leise fragen. Offenbar habe ich mir ein bisschen zu viel Zeit für meine Musterung genommen. Entschuldigend fahre ich mit Zeige- und Mittelfinger die Linie deiner Wirbelsäule nach, dann mache ich mich nun meinerseits daran, massierend das Duschgel auf deiner Haut zu verteilen. Meine Hände lassen keinen Zentimeter deines Rückens aus. Als ich an deinen Nackenmuskeln angelangt bin, lässt du ein wohliges Seufzen verlauten. Ich beiße mir auf die Unterlippe und lächele leicht, ohne Bedenken, du kannst es schließlich nicht sehen. Ich streiche viel länger als nötig über deinen Rücken. Genau wie du, als du mir die Haare gewaschen hast. Von daher komme ich mir nicht allzu idiotisch vor. Aber irgendwann ist es genug und ich höre einfach auf. Du drehst dich herum und lächelst mich an. „Danke“, flüsterst du leise, was ich zwar sehr wohl registriert habe, aber geflissentlich ignoriere und insgeheim aufs Neue deine eindrucksvolle Erscheinung bewundere, während du dich abduschst. Als du fertig bist, drehe ich kurzerhand das Wasser ab und stoße die Glastür auf. Du schaust mich enttäuscht an und eigentlich finde ich es auch schade, diesen Moment so abrupt abzureißen, aber wenn wir noch geblieben wären, wäre ich in die Gefahr gelaufen, mich weichkochen zu lassen. Ich weiß, dass du die einzige Person bist, die dazu im Stande wäre, und ich will es so lange wie möglich verhindern. Ich sehe dich auffordern an, aber du reagierst nicht, also steige ich selbst aus der Dusche, greife mir eins der Handtücher und trockne mich grob ab. Mein Blick wandert zu dir, du hast dich immer noch nicht vom Fleck gerührt. Deine Augen blicken mich unschlüssig an, von überall an dir tropft Wasser: von deinen Wimpern, von deiner Nase, von deinem Kinn, von deinen Fingerspitzen, von deinem Glied. Mit einem Seufzen greife ich nach deinem Handtuch, nehme die Enden in jeweils eine Hand und breite meine Arme aus. Ich spiele dir vor, dass ich genervt bin, aber eigentlich freue ich mich über diese Gelegenheit, dich in die Arme zu nehmen, und das weißt du genauso gut wie ich. Wahrscheinlich bist du allein deswegen nicht schon rausgekommen. Über deine Lippen huscht ein Lächeln, während du mit tapsigen Schritten aus der Dusche steigst und dich ganz dicht an mich stellst. Ich schließe meine Arme mit dem Handtuch um dich, rubbele leicht über deinen Rücken. Eine Weile bleiben wir so stehen, bis ich spüre, dass du anfängst zu zittern. „Beeil dich“, sage ich und löse mich von dir, „Dir wird kalt.“ Dann husche ich aus dem Bad in mein Schlafzimmer und ziehe mir ein Paar Shorts über. Als du, ebenfalls mit Unterwäsche bekleidet, aus dem Badezimmer kommst, liege ich schon unter der Decke. Vielleicht denkst du, ich bin zu müde und habe nicht auf dich warten wollen, vielleicht durchschaust du meine wahre Absicht, nämlich dass ich das Bett für dich vorwärmen wollte, weil dir doch kalt war. Du zeigst mir wieder dein wunderschönes Lächeln, als du die Decke anhebst und dich neben mich legst. Ich schließe die Augen und öffne sie sofort wieder, als ich einen kleinen Kuss auf meiner Nasenspitze spüre. „Gute Nacht, Rei“, flüsterst du und rückst noch ein Stück an mich heran. „Ich liebe dich.“ Jetzt muss ich mir wirklich viel Mühe geben, um mein eigenes Lächeln zu unterdrücken. Ich liebe es, dass du mir einfach so sagen kannst, dass du mich liebst, und genau weißt, dass ich es richtig verstehe. Ich brauche dich. Ich will bei dir sein. Ich liebe dich. Ich dich auch, denke ich und schlinge einen Arm um dich. Dein Atem kitzelt mich am Hals, das nervt ein bisschen, aber deine nackte Haut fühlt sich gut an. Ich atme unauffällig deinen Duft ein, du riechst gut, frisch geduscht wie du bist. Und das Wissen, dass ich genauso rieche, macht diesen Duft noch um einiges wertvoller. Urplötzlich kommt mir der Gedanke, dass ich nicht vergessen darf, mein Nasenband aus der Dusche zu holen. Es schimmelt sonst. Ich hebe vorsichtig den Arm, um dich nicht aufzuschrecken, und fahre dir übers Haar. Du schmatzt leise und drückst dich noch näher an mich. Du scheinst schon zu schlafen. Nachdenklich starre ich meine Zimmerdecke an. Irgendwann müssen wohl auch mir die Augen zugefallen sein. -~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~-~*~- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)