Schizophrenie zum mitnehmen von Toboe ================================================================================ Kapitel 7: Lagerfeuer --------------------- Die stille Nacht bricht herein. Einsam sitzt man am Lagerfeuer mit einem guten Freund. Einem treuen Freund. Man hat sich viel zu erzählen. Die vergangenen Jahre sind nicht spurlos vorübergegangen. Zu viel ist in der Schmacht des Seins passiert. Leute kamen und gingen. Man fand neue Freunde und verlor sie wieder schnell. Verlust des Sehens. Musik half weiter. Seien es Balladen die unter die Haut gingen oder pure Wut in stoßartigen Bässen. Hunderte Nächte wurden alleine verbracht. Die meisten in Traurigkeit. Einige wenige in blankem Hass. Lange war man auf der Suche nach dem was einem fehlt. Experimentierfreude in Überfluss. Alkohol. Nicotin. Schmerz. Zerstörung. Zwischenmenschliche Beziehungen werden eingegangen. Schulabschluss im Endviertel verhauen. Nachspielzeit ausgesetzt. Arbeitsamt schaltet sich ein. Zwangs'arbeit' im Jugendhilfezentrum zum erlernen der Grundkenntniss der Erwachsenenwelt. Das erste Jahr abgeschlossen, mit Zufall eine Ausbildung ergattert. 3 Jahre abhängen und nichts tun. Verlust der Lebenslust. Monotomie es Lebens tritt ein. Aufstehen, Schule, Essen, Zocken, Saufen, Internet .... schlafen bei Übermüdung. Lehrer geben keine Perspektiven. Sagen man wäre nichts wert und würde eh nie was erreichen. Professionelle Eruption der Emotionen. Kontrolle ist nicht mehr. Bandenkrieg bricht aus. Blut fließt in strömen. Gerichtsverhandlung. Anklage lautet klar: Vorsetztliche Körperverletzung mit Raub. Langes Diskutieren. Vorheucheln von Schuldgefühlen. Maskerade bröckelt. Verhaspelungen. Urteil klar: schuldig! 2 Jahre Jugendknast. Verstreichen von Illusionen und Wünschen. Bereuen der Taten. Genügend Zeit zum nachdenken. Entschluss gefasst. Das Lagerfeuer knistert und streicht mit der warmen Luft um das Gesicht. Man schaut den treuen Freund an. Ein lächeln fliegt über die Lippen. Man erzählt weiter. Von seinem Leben und den Erfahrungen. Es wird zwischen drin lange geschwiegen und ins Feuer gestarrt. Flasche setzt am Mund an. Man nimmt einen großen Schluck des Biers. Erleichtertes seufzen. JA, du bist mein bester Freund. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)