Beyblade Guardian - Staffel 1 von Rakushina (Love between a cursed Life) ================================================================================ Kapitel 18: Kyrie Eleison – Teil 2 ---------------------------------- Zum Thema: Themes and Voices In letzter Zeit hab ich ne Leidenschaft für Themesongs entwickelt. Vor allem die aus Kingdom Hearts find ich besonders schön. Besonders einer mit dem Titel „the 13th Struggel“, hat´s mir angetan, diesen Ohrwurm bekommt man nie mehr los. Jedes mal auch, wenn das leibhaftige Böse in der Story auftaucht, spielt in meinen Kopf der Themesong der Organisation XIII ab. Dennoch ist es hauptsächlich Kairi´s Theme, das bei mir hoch und runter läuft, ebenso die Musik, wenn man gegen Roxas im Final Mix kämpft. Früher hab ich mir oft so Themesongs für meine OCs überlegt, oder auch Stimmen. Heute net mehr, aber dennoch stell ich mir Kisa oft noch mit der Stimme von Nana aus Elfen Lied vor. Zwar etwas weniger quietschig, aber dennoch unterstreicht er genau Kisa´s Charakter. Dazu die Stimme von Mayu für Rika. - Kyrie Eleison – Teil 2 Als Schülerin einer japanischen Mittelschule hatte ich schon so manche langweilige Tage erlebt. Net nur langweilig, weil man net wusste, was man machen sollte. Sondern so richtig langweilig, dass man fast dachte, an dieser Öde zu vergehn. Und die zwei Tage in der Abtei waren mit abstand die Langweiligsten. Ich wurde im Zimmer der Demolition Boys festgehalten wie ein Tier und durfte das Bett nur verlassen, um aufs Klo zu gehn (das aber mehr mit einem Fieber zutun hatte). Die Demolition Boys hielten abwechselnd Wache und wechselten sich nur alle paar Stunden aus. An diesem Morgen war Spencer bei mir und wie immer und genauso wie seine Teamkollegen redete er kein einziges Wort mit mir. Ich glaubte, er wollte es a net. Er hielt sein Buch direkt vors Gesicht, so dass er weder mich, noch ich ihn ansehn konnte. Dennoch starrte ich ihn die ganze Zeit an, während ich auf dem Bett saß, mit einer abgebrochenen Bleistiftspitze Smileys auf ein Stück Papier zeichnete und mir zeitgleich Chips reinstopfte, die ich gefunden hatte. Wie gesagt. Langeweile! „Duuu Spencer...“ „Was?!“, fragte er mit vollkommen desinteressierter Stimme und dachte net mal daran, dass Buch beiseite zu legen. „Wie spät ist es?“ „Was weiß ich... Wahrscheinlich fast Mittag.“ „Müsste Bryan eigentlich nicht glei mit dir die Schicht wechseln? Wo der so lange bleibt...“ „Keine Ahnung. Bryan is eh nie sehr pünktlich.“ Damit war das Gespräch auch schon wieder beendet. Jedes Mal, wenn ich versucht mit irgendeinem von den vieren ein Gespräch aufzubauen, blockten sie ab oder gingen gar net drauf ein. Musste wohl Standart in dem Laden sein, Kai war ja net anders. Und obwohl Spencer bei mir so oder so unten durch war, nachdem er Max Dracil und Kai Dranzer weggenommen hatte, hatte ich dennoch keinen Bock drauf an Langeweile zu sterben. „Spencer..?“ „Was jetzt?“, fragte er langsam etwas wütender. „Was liest du da überhaupt?“ „Das geht dich nix an.“ „Is es etwa Schweinkram?!“, fragte ich naiv und versuchte zu lachen. Doch auch dieser Versuch scheiterte. „Hm... Sag mal, Spencer...“ „WAS!??“, fragte er nun richtig wütend, funkelte mich an und schlug dabei sein Buch zu. Zumindest hatte ich es geschafft, das er mich ansah. „Äh... Chips?“, fragte ich eingeschüchtert und hielt ihm die Packung hin. „Nee, kein Bedarf. Außerdem will ich deswegen keinen Kleinkrieg anzetteln.“ „Check ich nicht.“ „Wirst du noch. Denn du musst wissen...“ „HEY!!!“, schrie auf einmal Bryan auf, der im Raum stand. „PFOTEN WEG VON MEINEN CHIPS!!!“ „Hä?!“ „Was ich sagen wollte!“, meldete sich Spencer wieder zu Wort. „Dass sind nämlich Bryan´s Chips und er wird stinksauer, wenn man die sich einfach krallt.“ „Danke für die überaus verspätete Information!“, meinte ich nur spöttisch, wandte mich aber dann wieder voll und ganz Bryan zu, dieser hielt mir aber nur die offene Hand hin. „RÜCK DIE CHIPS RAUS, ODER ES PASSIERT WAS!!!!“ „Die hab ich gefunden und wer´s findet, dem gehört´s!“ „DIE SIND MIR, DIE HAST DU NUR GEKLAUT!!!“ „BEWEIS ES!!!“ „GIB SIE HER!!!!“ „NEIN!!!“ „HER DAMIT!!!“ „ICH SAGTE NEIN!!!“ Und so entwickelte sich diese überaus geschmacklose wie sinnloses Diskussion zu einem Gefecht um Hunger und Chips. Spencer war der Einzige der schlau genug war um zu wissen, dass es besser war sich rauszuhalten. Bryan und ich stritten uns weiter um die Chips, obwohl mittlerweile das, was ich davon noch übrig gelassen hatte sich auf dem Boden verteilt hatte. Irgendwann stand auch wieder Tala im Raum, der leicht verwirrt auf die Szene sah, die sich vor ihm abspielte. Ich nahm ihn nur halbherzig war, da mir Tala von den Vieren immer noch am unsympathischsten und mir daher auch so ziemlich egal war. „Hm, Fragen oder nicht Fragen, das is hier die Frage...“, sagte er, während er auf mich und Bryan hinuntersah, als wir uns auf dem Boden rumwälzten und uns gegenseitig vermöbelten. „..Aber – Was machen die beiden da?“ „Sieht man doch. Sie kämpfen um den dominanten Part in der Beziehung.“ „BITTE?!?!“, schrie Bryan auf und schmiss mich dabei zu Seite, als er Spencer das sagen hörte. „Jetzt komm, Bryan. Jeder der euch sieht, würde euch für ein zankendes Pärchen halten!“ „WER HAT DICH NACH DEINER MEINUNG GEFRAGT!!!!“, keifte ich Tala an, er das gesagt hatte. „Er ist einfach ein Egoist!“ „ICH BIN NICHT EGOISTISCH, DU BIST EINFACH NUR NE VERDAMMTE DIEBIN!!!“ „NOCH NIE VON NÄCHSTENLIEBE GEHÖRT!??!“ „NEIN, ABER VON ANSTAND!!!!“, schrieen Bryan und ich uns wieder gegenseitig an, während Tala nur genervt die Hand gegen die Stirn klatschte. „Bryan, jetzt gib ihr einfach welche, damit dieses Theater hier aufhört!“ „Weißt du eigentlich wie teuer so ne kleine Packung ist?! Außerdem sind MEINE Chili-Pulver-Chips mit Parmesan!“ „Ürgs, du isst die also wirklich? Ich dachte, du machst Witze!“, sagte Tala und verzog das Gesicht. „Die interessanter Frage ist ja wohl: Es gibt noch en Freak, der die isst?!“, sagte Spencer und warf mir angewiderte Blicke zu. „Was? Die sind klasse. Ihr zwei habt doch keine Ahnung!“ „Nein, aber Geschmack.“ „Lass sie einfach, Spencer. Hauen wir lieber ab, Ian wartet schon. Und wenn wir Pech haben, merkt Boris noch was.“ So machten sich schließlich Tala und Spencer aus dem Staub und ließen mich mit Bryan zurück. Ich setzte mich wieder aufs Bett und atmete erleichtert auf, Tala´s Anwesenheit hatte auf mich immer was Bedrückendes. Aber auch, da mir leicht schwindlig wurde und ich nicht mehr stehn konnte. „Na ja, muss ich halt versuchen die paar Stunden mit dir auszukommen...“, meinte mein russischer Aufpasse und mich durchzuckte ein leichtes Zucken der Wut. Wenn ich ihnen so eine Last war, warum behielten sie mich dann hier? Fehlte eigentlich noch, dass sie mir ein Halsband umhängen und mit mir Gassi gehn würden. „Aber was soll´s...“, sagte er schließlich und reichte mir die Hand. „Mach wir halt mal das beste aus diesen Stunden... Aber Pfoten weg von meinen Chips...“ „Okay...“, sagte ich wenig begeistert und schüttelte seine Hand, bis plötzlich ne Gabel aus seinem Ärmel fiel. Nun schaute ich etwas stutzig und noch verwirrter, als Bryan noch mehr solche Wunderwerke wie Teller und Becher rausholte. „Was in Gottes Namen...“ „Ich hab beim Mittagessen ein wenig was gehamstert!“, meinte er nur mit einem leichten Grinsen und holte noch andere Sachen aus seiner Wunderjacke, wie Brot, sogar Marmelade! „Hast du das alles eingepackt ohne zu Essen?“ „Quatsch! Das hab ich den anderen Knirpsen geklaut!“ „Du bist en Idiot. Aber, ich geb zu.. Ich bin beeindruckt“, sagte ich erstaunt. „Wie hasten das geschafft...?..“ „En Kinderspiel. Tala und ich haben früher immer nur geklaut.“ „Sieht man ihm gar net an“, meinte ich und biss missbillig in eins der Brotstücke. „So abgehoben wie der sich aufführt, wär er der Letzte, dem ich so was zutrauen würde.“ „Na ja... Tala is schon etwas eigen, aber er hat meist seine Gründe“, erklärte Bryan sachlich. „Wenn er jemanden net mag, hat das en tieferen Sinn.“ „Was für en Sinn?! Ich kenn ihn ja kaum... Oder hat er den Transen-Witz doch zu ernst genommen?“ „Kann sein. In dem Sinne, mein Beileid, Mädchen!“, lachte Bryan auf und ich, keine Ahnung wieso, lachte mit. „Ihr habt sie wirklich nicht mehr alle. Und eigentlich... Kann ich euch ganz gut leiden“, meinte ich. „Können wir nicht einfach Freunde sein?“ „... Was willst du von mir?“, fragte Bryan nur misstraurig. „Wieso?“ „Wir sind doch in deinen Augen und in den deines Teams en Haufen Arschlöcher... Nein, wir SIND Arschlöcher und ich persönlich find das ja toll... Aber wieso willst du mit uns befreundet sein? Bist du sicher, dass du da oben noch richtig tickst?“ „Na ja... Im Grunde seit ihr doch ganz in Ordnung. Wenn man euch etwas kennt, seit ihr richtig lustig. Richtige Chaoten und ich mag solche Leute. Wenn dass mit der Abtei net wäre, hätten wir uns sicher alle miteinander anfreunden können.“ „In deiner Fantasie!“, meinte der Russe nur kalt. „Oh, wieso net? Ich hab ne sehr lebhafte Fantasie“, sagte ich und während Bryan mich immer noch merkwürdig ansah. „Du hast sie net mehr alle“, sagte er und schüttelte den Kopf. „Du bist nicht der Erste, der das behauptet.“ Auch wenn Bryan mich immer noch für dämlich hielt, fing ich trotzdem an zu lachen. Und ich musste immer mehr zugeben, dass ich sie mochte, auch wenn es umgekehrt net der Fall zu sein schien... Da fiel mir ein... „Sag mal, Bryan... Hast du einen Typen mit blonden Haaren gesehen und grünen Strähnen? Er müsste auch ein kleines Mädchen dabei haben. Sie ist braunhaarig.“ „Wieso willst du das wissen? Und Nein, so einen hab ich net gesehen!“, antwortete er leicht bissig. Die Frage war mehr als dämlich und naiv zugleich. Dennoch hatte ich nicht das Gefühl, dass er mich anlügen würde. Vielleicht wusste er wirklich net, was aus Sacré und Tsubasa wurde... Vielleicht... wussten die Demolition Boys generell nicht ganz, was hier ablief. Oder zumindest nur ein Bruchteil. Sie schienen ja nicht einmal gewusst zu haben, weshalb ich hierher geschleppt wurde. Ahr, irgendwie war das alles zu verrückt... Viel zu verrückt... Was ging an diesem Ort eigentlich vor...? Kyrie Eleison… „Was. Zum. Teufel...?!“, fragte Tala, als er abends irgendwann ins Zimmer kam, um seine Schicht zu übernehmen. Allerdings verzerrte sich seine Miene als er mich, Spencer, Ian und Bryan auf dem Boden sitzen sah, während wir uns kaputtlachten. Bryan und ich hatten irgendwann angefangen uns Witze zu erzählen, aus totaler Langeweile. Als Ian nachmittags kam, haben wir angefangen mit einer leeren Colaflasche »Wahrheit oder Pflicht« zu spielen. Irgendwann kam dann Spencer, um nach Bryan zu suchen, der ja geblieben war und ehe wir uns versahen saßen wir zu viert im Kreis. Nun war auch Tala dabei, aber er sah net aus, als ob er mitmachen wollte. „Warte mal kurz, Kisa will grad das Peinlichste erzählen, was ihr je passiert is!“, lachte Ian und wandte sich wieder mir zu. „Oh, da gab´s zu viel. Mir passiert doch andauernd was peinliches!“, lachte ich ebenfalls, fiel dabei noch fast um. Der Rothaarige schaute skeptisch und kniete sich zu Bryan runter. „Mal ehrlich, was habt ihr ihr gegeben?“ „Schokopralinen mit Rumfüllung. Hat sie alle allein verputzt und jetzt ist sie voll wie ein Eimer!“ „Ausgezeichnet!“ „Talaaaaaa... Wischte nisch a mitmachen? Dasch isch totchal lustich...“, sagte ich mit dem merkwürdigen Dialekt eines Betrunkenen, wobei ich nur halb so voll war, wie ich tat. „Danke, kein Bedarf!“ „Boah, du Spielverderber. Selbst Spencer und Bryan machen mit.“ „Weil du so lang genervt hast, bis wir keine andere Wahl hatten!“, antworteten beide. „Also ich find´s lustig!“, meinte Ian. „Wer fragt dich denn? Und du, müsstest du net im bett liegen? Ich dachte, du wärst so krank!“, meinte der rothaarige Russe mit der komischen Frisur nur. „Mir geht´s etwas besser. Und den ganzen Tag im Bett liegen ist langweilig!“ „Wir haben aber auch andere Dinge zutun. Bessere Dinge! Schließlich haben wir ne Weltmeisterschaft am Laufen!“, erklärte er. Ich selbst versuchte mir die Bemerkung »Wir Bladebreakers werden sowieso gewinnen« zu verkneifen. „Ich weiß, was du denkst...“, sagte Spencer, nachdem er nur einen kurzen Blick auf mich geworfen hatte. „Dann weißt du auch, dass es wahr is, beziehungsweise wird!“ „Und du, das du noch was nehmen musst!“ „Wäh...“, sagte ich angewidert, als Tala eine kleine, weisse Tablette hochhielt. „Muss ich die nehmen?“ „Wenn du willst, das dein Fieber runtergeht, ja! Und es ist ja runter gegangen, oder?“ „Ja, ist es...“, sagte ich gequält und schluckte diese dämliche Tablette. Wobei man sagten musste, dass ich nur so tat. Ich behielt sie unter der Zunge versteckt. Ich hasste diese Teile, ich wurde immer schwindlig und schlapp, wenn ich die zu mir nahm. Dennoch war ich müde, wahrscheinlich lag es an den Pralinen, die ich verputzt hatte... Ich weiß gar net, wann ich mich hingelegt hatte, aber ich wusste, dass ich schnell wieder eingeschlafen war, wegen dem Fieber. Die Tablette spuckte ich hatte ich heimlich aus dem Fenster, als die Demolition Boys kurz net hingesehn hatten. Aber ich war überzeugt, dass ich sie net brauchte. Wenn Frust und Trauer den Fluch auslösten und verschlimmerten, musste Glück logischerweise das Gegenteil hervorrufen. Und die Demolition Boys... Okay, sie waren allesamt mürrisch und zynisch... Aber ich mochte sie einfach. Und das durch sie der Fluch nachgelassen hatte, war sicher en gutes Zeichen... Ich wachte mitten in der Nacht auf, was mich sehr überrascht hatte. Doch noch viel überraschender war, das kein einziger der Demolition Boys anwesend war. Merkwürdig... Normalerweise hatte doch Tala seine Schicht. Zumindest er müsste hier sein. Doch fehlte auch von ihm jede Spur... „Und wie sind ihre Ergebnisse?“, sagte ein Mann, der draußen stand. Vor Schreck legte ich mich wieder hin und warf die Decke über meinen Kopf. „So weit so gut. Besser wie vorher. Das Fieber dieses Mädchens ist abgeklungen. Gospodin wird erfreut sein.“ „Zumindest etwas gutes. Für die Demolition Boys soll es ja im Moment nicht so gut aus“, sagten die beiden unbekannten Männer und ich hörte, wie sie sich wieder davon machten. Mein Herz raste noch vor Schreck. Hatten die mich etwa bemerkt? Wer weiß, vielleicht hatte ja noch jemand hier Fieber... Aber so weit ich wusste, gab´s hier keine Frauen... Und wo in Gottes Namen waren die Demolition Boys?! Letztendlich und entschlossen sprang ich regelrecht aus dem Bett und machte mich auf die Suche, obwohl das mehr als leichtsinnig war. Mein Weg führte mich wieder in den Untergrund der Abtei. Dort, wo auch das Labor war, dass Sacré und Tsubasa auseinander genommen hatten. Aus dem Raum kam Licht und ich in meiner Neugier spänte hinein. Die Demolition Boys standen im Raum, vor ihnen Boris, der ihnen etwas auf nem Monitor zeigte. Es waren einige Aufzeichnung von dem Spielnachmittag zwischen mir, Bryan, Spencer und Ian, wahrscheinlich von ner Überwachungskamera aufgenommen. „Nun... Ihr scheint euch ja glänzend mit ihr zu verstehn. Zu gut für meinen Geschmack. Ich erwarte eine Erklärung, warum ihr das Training schwänzt und stattdessen Flaschendrehen spielt?!“, fragte Boris wütend, von den Demolition Boys rührte sich allerdings keiner. Letztendlich war es Ian, der sich zu einem Satz ermutigt hatte. „Nun... Wir können das net, Gospodin. Wir haben en schlechtes Gewissen bei der Sache.“ GEWISSEN?!!“, schrie Boris auf und die Demolition Boys zuckten zusammen. „Das ich nicht lache! Soll ich euch sagen, was das ist?! Der Einfluss von diesem Mädchen. Sie ist ein halber Engel und benutzt ihre Kräfte um euch weich zuklopfen!“ „Aber...“, wollte Ian wiedersprechen, doch Boris musste ihn nur ansehen, schon verstummte er. „Habt ihr euren Auftrag vergessen?! Ihr solltet euch bei ihr einschleimen, um sie hinzuhalten und den Fluch hinauszuzögern, bis das Labor wieder funktionstüchtig ist, dass diese anderen beiden Bastarde von Engeln auseinander genommen haben. Sie ist ein Mittel, um euch stärker zu machen, und keine kleine Freundin. Ahr... Ich hätte sie doch lieber in die Kerker schmeißen sollen, auch wenn sie wohlmöglich noch krepiert wäre...“ „Wenn Sie mich erklären lassen dürften, Gospodin“, sagte schließlich Tala, währen dich noch zitternd an der Wand stand. „Natürlich verstehn wir uns mit dem Mädchen. Aber das is Sinn und Zweck. Ich denke, dass sie nicht so dumm ist, wie sie tut und merken würde, wenn wir nur »so tun«. Wir müssen uns auf einen Gewissengrad mit ihr anfreunden, sonst würde sie uns net glauben.“ „He, he, he... Deine Gerissenheit überrascht mich immer wieder Tala.. Dennoch bin ich nicht so dumm wie dieses Kind. Mich könnt ihr nicht täuschen. Aber da ihr vier nun einmal meine qualifiziertesten Blader seit, werde ich von einer Strafe absehen... Zumindest vorerst...“ Boris kalte Stimme hatte ich für diesem Moment kaum wahrgenommen. Zu sehr hatte mich Tala´s Äußerung getroffen... War das alles wirklich nur gespielt...? Das alles sollte nur vorgetäuscht gewesen sein?! Geschockt wie ich in dem Moment war trat ich von der Wand weg, durch die Tür und stand nun kaum zwei Meter von den Demolition Boys entfernt. „Aber.... Wieso...?“, sagte ich, meine Stimme klang piepsig. Die vier Jungs schreckten auf und drehten sich schließlich um, um in mein enttäuschtes Gesicht zu sehen. „Kisa...“ „Was macht die hier...?“, fragten Ian und Bryan überrascht. „Sicher hat sie die Schlaftabletten doch net geschluckt“, meinte Tala genauso überrascht, ich stand währenddessen immer noch unter Schock. „Wieso?... Ich dachte, ihr seit anders... Ich hab euch doch geglaubt...“, stammelte ich mehr als enttäuscht und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Die Jungs tauschten undefinierbare Blicke aus. Letztendlich war es Tala, der mir antwortete. „Sorry, Kleine. Das Leben ist nun mal ein Spiel mit grausamen Regeln. Gefressen oder gefressen werden. Man darf dabei einfach keine Lügen scheuen“, erklärte er kaltherzig. Seine Worte trafen mich jedoch sehr. Frust und Zorn ließen meinen Magen rebellieren, währen dich verzweifelt auf die Knie sank und der Fluch sich wieder bemerkbar machte. Meine Arme zitterten, ich biss mir mit aller Kraft auf die Unterlippen. Ich hatte sie wirklich gemocht... Und nun musste ich feststellen, dass sie mich nur verarscht hatten... „Gospodin, was sollen wir nun mit ihr machen?“ „Sperrt sie ein. Die Reparaturen sind so gut wie beendet, da ist es egal, was der Fluch mit ihr anstellt!“, befahl Boris, ich spürte wie einige Wachen mich an den Armen packten, mich auf meine Beine zerrten und versuchten mich mitzuschleifen. Ich versuchte mich zu wehren, hatte aber kaum noch Kraft. Doch ich wollte hier weg! Ich schlug um mich, schrie, aber es half alles nichts. Ich wollte nicht! Und dann spürte ich etwas in meinem Inneren. Etwas regte sich. Mein Herzschlag wurde schneller, mein Kopf schmerzte, mein Körper zitterte. War das der Fluch? Nein, das ist etwas anderes gewesen. Irgendetwas versucht mich zu lenken. Aber mir war es egal... Ich wollte nur hier weg. Und wenn ich dafür den ganzen Laden auseinander nehmen musste... Und kaum, dass Carrie White vom bitteren Geruch des Blutes umgeben war, setzte sie ein Inferno frei, dass all ihre Peiniger, all jene, die sie ausgelacht hatten, für immer verschwinden lassen würde. Wie in Trance schritt sie durch die Dunkelheit und verbrannte und zerstörte und tötete alles und jeden, der versuchte, sie an ihrer Heimkehr vom Frühlingsball zu hindern... Kyrie Eleison… Ich musste hier weg… Hier raus… Musste diesen Körper hier weg schaffen… Das bisschen Kraft noch zusammennehmen. Egal wer oder was sich mir in den Weg stellte. Ich musste hier weg! Gestalten kamen auf mich zu. Menschen? Nein... Dämonen... Jede Menge niedere Dämonen, die sich mir versuchten in den Weg zu stellen. Sie versuchten meinem Weg zu blockieren, doch nur ein Hauch meiner Kraft reichte, um sie in der Luft zu zerfetzen. Sie zerfielen zu Staub, der Geruch von Schwefel und Asche verteilte sich in der Luft. Vor mir war eine große Tür. Ich schlug sie auf, kalter Wind kam mir entgegen. Ich war draußen. Endlich. Ich schlenderte über den Hof, wieder kamen mir diese Vampire entgegen, doch erlitten sie, bevor sich mich überhaupt gerührt hatten dasselbe Schicksal, dass ihre Artgenossen Minuten zuvor erlitten hatten. Wieder breitete sich der Schwefelgeruch aus, zusammen mit dem frischer Blüten, der von meinem Angriff ausging. Niemand war mehr zu sehn, ich versuchte weiterzugehen, stockte aber schließlich. Ich hatte ein merkwürdiges Geräusch, dicht neben mir gehört. Ich sah über die Schultern. Ein Mann stand neben mir, lilane, doch leicht zerzauste Haare schimmerten in dem Mondlicht. Er hatte eine merkwürdige Brille auf, mit roten Gläsern, die das Licht reflektierten und unheimlich ausblitzen ließen. Er hielt mir eine Waffen an den Kopf. „So, nun hat die kleine Verfolgungsjagd ein Ende“, sagte er mit einem merkwürdigen Akzent. „Sie werden nun tun, was ich sage!“ „Und wer bitte wagt es, MIR Befehle zu erteilen?“, fragte ich zornig. „Ich bin nur ein bescheidener Diener des leibhaftigen Bösen. Sicherlich erinnern Sie sich noch an ihn. Wieso auch nicht, schließlich hat er sie damals hinrichten lassen. Und es freut mich Sie hier in meiner bescheidenen Abtei begrüßen zu dürfen, Engel der Erde und der Materie. Erzengel Uriel.“ Uriel... Ja... Ja, so lange hatte mich niemand mehr genannt... 5000 Jahre hatte ich diesen Namen nicht gehört... Seit 5000 Jahren war ich tot. Ich schmunzelte, lachte leise und sah zum Himmel hinauf. „Aaaah... Wie lange ist es her, dass ich mit meinem Namen angesprochen wurde...?.. Seit ich als Hexe verurteilt und verbrannt wurde, bin ich eine namenlose, verwirrte Seele im Reich der Toten. Und nun, nach 5000 Jahren bin ich wieder auf der Erde... Meiner geliebten Erde... Ich habe die Klageschreie dieses Mädchens gehört, wie der Fluch und der Wahnsinn an ihrem Verstand zerrten und langsam zerfraßen. Nun bin ich hier, um zu verhindern, dass eins meiner Kinder erneut an diesem grausam Fluch vergehen muss... Endlich hatte ich es geschafft, die Tore des Hades zu durchbrechen und ihr Bewusstsein zu übernehmen... Und ich werde jeden niederstrecken, der versuchen sollte ihr etwas anzutun. Also legen Sie ihre Waffe weg... Bringen Sie mich nicht dazu, eine Sünde zu begehen.“ „Verzeihen sie mir, Hoheit, aber dass kann ich nicht zulassen. Ich brauch das Blut dieses Mädchens“, erklärte er, weiterhin mit seiner Waffe auf mich gerichtet. „Ich sage es noch mal.... Legen Sie sich nicht mit mir an... Ich bin bei weitem stärker wie dieses Kind hier... Auch wenn sie verflucht ist, ist meine Seele stark genug, nicht an diesem Fluch zu vergehen und die Kräfte zu kontrollieren. Ich greife grundsätzlich keine Menschen an... Und Sie wollen doch nicht die Ausnahme der Regel sein, oder...?“ „Wagen Sie es nicht mir zu drohen, sonst...“ „Boris!“, mischte sich jemand drittes in unsere kleine Diskussion ein. Ein älterer Mann mit einem verärgerten Blick stand nicht weit von uns weg. Und während ich noch über sein Erscheinen rätselte fiel mir etwas an ihm auf... An diesem Kerl stimmte etwas nicht. Der war nicht normal, das merkte man auf dem ersten Blick, doch fiel es nicht auf Anhieb ein, an was es lag. Erst nach langem Überlegen erkannte ich diese kalte und düstere Ausstrahlung wieder... Und dabei hatte ich erwartet, sie nie wieder zu sehn... Sie nie wieder sehn zu MÜSSEN. „Oh, sieh an... Wenn das mal keine Überraschung ist“, meinte ich leicht ironisch und leise und hob die Augenbrauen. „Jetzt wird mir das alles hier auch langsam klar...“ „Lassen Sie sie gehen, Boris. Das hat keinen Sinn.“ „Aber Voltaire! Die Reparaturen sind fast vollendet, es besteht keinerlei Grund dafür. Ohne ihr Blut und ihre Gene werden wir unseren Plan kaum in die Tat umsetzen können!“, erklärte dieser Boris und hielt mir aber weite seine Waffe an den Kopf. „Mag sein. Aber in diesem Zustand nützt sie uns nichts. Bevor Sie sie erschießen können, hat sie schon die ganze Abtei auseinander genommen. Ich kenne dieses Engelspack nur zu gut. Und ich an ihrer Stelle würde meinen Kopf nicht für etwas riskieren, wo so oder so keine Chance besteht. Also lassen Sie es lieber sein!“ „Aber...“ „Das ist ein Befehl!!!“ Während ich überrascht zu diesem merkwürdigen Mann sah, knurrte dieser Boris nur zornig. Letztendlich ließ er die Waffe sinken, wenn auch nicht grad mit Begeisterung. „Sie machen einen Fehler, Voltaire, seinen Sie sich das bewusst... Aber gut... Dann gehen Sie eben, Erzengel Uriel!“ „Das werde ich!“, meinte ich und setze mich wieder in Bewegung. „Ich seh eh keinen Grund, weiter hier zu sein. Ich hab bei weitem bessere zutun. Allerdings... Hatte ich mit einem von euch nicht gerechnet...“, meinte ich nüchtern und lief direkt an diesem alten Mann vorbei. „Es stimmt wohl was man sagt. Euch wird man nie los, solang es noch Menschen gibt...“ „Du hast doch keine Ahnung. Du bist auch nur ein Engel, der von den Schattenseiten der Dunkelheit keine Ahnung hat“, sagte er und würdigte mich dabei keines Blickes. „Mehr wie du vielleicht denkst... Und ich bemitleide dich.“ „Zu Schade, dass ich dies nicht von dir behaupten kann. Ich will euch widerliches Pack nicht in meiner Nähe haben. Ihr kommt mir schon zu oft in die Quere!“ „Oh, ich sehe schon...“, meinte ich im abfälligen Ton, als ich die Worte hörte. Eine Erinnerung stieg auf, nicht meine, ehe einer, die diesem Mädchen gehörte. Die Worte hatte sie schon einmal gehört, als sie entführt wurde. „Du warst das. Du hast dieses Mädchen entführt.“ „Und wenn schon? Bringst du mich nun dafür um? Weil ich eure Rasse so sehr verabscheue?“ „Nein...“, antwortete ich und lachte kurz auf. „Dafür bist du mir zu amüsant. Und wie ich es sagte... Ich bemitleide dich.. Ich würde es nicht übers Herz bringen, jemanden wie dich umzubringen. Und? Was hat der Leibhaftige dir genommen? Mit was hat er dich gequält?...“ „Verschwinde einfach! Ehe ich es mir anders überlege!“, keifte er, sein Blick schweifte ab, als er mich kurz angesehen hatte, also tat ich ihm den Gefallen. Ich ließ diesen grausigen Ort hinter mir, doch war ich mir sicher, dass die mich nicht so leicht gehn lassen würden. Und auch dieser Mann ging mir nicht mehr aus den Kopf. Wieso hatte er mich gehn lassen? Er hätte sich wehren, mich locker aufhalten können... War ihm seine Bestimmung so unwichtig? Das passte gar nicht, zu einem dieser Sorte. Vielleicht hatte er doch recht, als er zu mir meinte, ich hätte keine Ahnung von der »Schattenseite der Dunkelheit«. Die Erde fing an leicht zu vibrieren. Jemand kam auf mich zu. Diener von diesem Mann? Ich hätte ahnen müssen, dass der mich nicht so einfach gehn lassen würde. Scheinheiliges Pack. „Na kommt her, wenn ihr glaubt, es mit mir aufnehmen zu können...“, sagte ich zu mir selbst, atmete einmal tief ein und starrte in die Richtung, aus der diese Typen kamen. Doch ich hielt inne. Das sind keine Dämon! Menschen, aber da war noch etwas. Etwas, was ich ebenfalls kannte. „STEHN GEBLIEBEN!!!!“, schrie jemand auf und riss mich zu Boden, als dieser mich ansprang. Ich fiel auf den Rücken, schlug mir dabei mit den Kopf fast auf den Boden. Auf mir saß ein Junge, nicht viel älter wie dieses Mädchen. Er hielt mich am Kragen fest, seine Augen funkelten vor Zorn auf. „Geh runter von mir!“, sagte ich und versuchte dabei ruhig zu klingen, obwohl ich es unverschämt fand und ihn am liebsten getreten hätte. „Tala, was soll das?!“, fragte ein weiterer Junge, der angerannt kam. „Bryan, komm. Wir schleppen sie wieder in die Abtei zurück.“ „Das macht ihr NICHT!!!“, brüllte ich und schlug diesen Tala von mir runter. „HEY, STEHN BLEIBEN!!!“ „Davon träumst du!“, meinte ich und stand wieder auf, bis mich jemand am Arm packte. „Sehr gut, Spencer. Lass bloß nicht los!“, feuerte Bryan diesen großen Typen an. „He, hat man dir nicht beigebracht, dass man nett zu seiner Frau sein soll?!“ „Erzähl das jemanden, den´s interessiert!“, sagte er nur trocken, während ich mich versuchte loszureißen. Ich schaffte es auch, wobei aber ein Ärmel der Jacke, die ich trug abriss. „Hey!!“ „Na warte, du entkommst uns nicht. Ian, mach was!“ „Kein Problem. Let it Rip!“, sagte so ein kleiner Kerl, der anscheinend auch zu denen gehört und feuerte mit irgendwas auf mich, ich wusste aber nicht genau, was es war. Es war irgendeine Art Kreisel, doch da war noch etwas. Schon wieder diese Energie. „Meinem Bitbeast wirst du net entkommen. Wyborg, halt sie auf!!“, schrie er, sein komisches Spielzeug kam auf mich zu. Skeptisch beobachtete ich dieses Spielzeug, bis das Bild einer Schlange für eine Millisekunde vor meinen Augen erschienen, ähnlich wie ein Blitzschlag. „Also hatte ich doch Recht...“, sagte ich leise und behielt dieses Ding im Blick. Es verlor an Geschwindigkeit und hörte schließlich ganz auf sich zu bewegen. Die Jungs verzogen ihre Mienen gänzlich von Verwirrung. „Wyborg, was ist? Wieso hat er nicht angegriffen?!“ „Weil dein... Bitbeast, oder wie ihr es genannt habt mich niemals angreifen würde“, erklärte ich, als der Kleine sein Spielzeug aufhob. „Auch wen sie allesamt nun Gefallene sind... Ihre Erinnerungen leben weiter. Schließlich waren ich es und meinesgleichen, die ihnen das Leben möglich machten. Ein Hoffnungsschimmer in ihren Herzen, ein Licht... Und als es erlichte, fielen sie in den Abgrund der Dunkelheit...“ „Das heißt...?“, hackten sie nach, doch ehe ich antwortete, ließ ich meinen Blick über alle schweifen. „In der göttlichen Schöpfung rumzupfuschen kann fatal sein, besonders wenn dabei zwei Wesen aufeinander treffen, die absolut gar nicht miteinander zutun haben... Bei normalen Tieren und Engeln ist diese Distanz besonders groß. Nur fand der Leibhaftige es besonders lustig Tieren mit Engeln gleichzustellen und so unschuldige Geschöpfe in den Wahnsinn zu treiben. Er ist und bleibt ein zynisches Schwein, dessen einzige Befriedigung der Sadismus und Lustmord ist. Und das Ergebnis dieses kranken Planes... die einzigen Überlebenden dieses Blutbades... Sind nun in eurem kleinem Spielzeug eingesperrt.“ „Soll das heißen, unsere Bitbeasts sind nichts weiter als Mutanten?“, fasste der Rothaarige zusammen. „So kann man es sagen, wobei mir das Wort missfällt. Es klingt so erschreckend, als seien sie etwas Grausames. Dabei sind sie es nicht mal bei weitem... Ich weiß es... Schließlich haben ich, Gabriel, Michael und Raphael... Wir haben sie in den Himmel geholt... Sie haben uns geliebt... Ah, was für ein Dilemma, dass gerade mein und das Ableben meiner Kameraden der Ursprung dessen war, dass eure Schicksalsfäden verworren hatte“, meinte ich schließlich theatralisch und schlug die Hand vor die Augen. „Wer hätte aber denken können, dass gerade wir, die mächtigen Vier das Licht in den Herzen dieser Wesen waren, geschweige denn, dass sie ohne dieses sofort der Dunkelheit verfallen würden? Und ihr mittendrin. Ihr unschuldigen Geschöpfe der Erde, die in diesen sinnlosen Krieg um Macht und Blut hineingezogen wurdet.“ „So wie Sie das sagen, klingt das als würden Sie sich über uns lustig machen“, bemerkte dieser Spencer. „Nein. Ich selbst empfinde diesen Krieg nur als lächerlich und vieles hätte nicht sein oder passieren müssen. Ich hatte auch nicht mal diesen Körper übernehmen müssen, wäre dieses ewige Machtspiel nicht, dass dieses Mädchen zum Opfer des Fluches machte. Das und ihr Kummer, aber das mag eine andere Sache sein.“ „Und was haben Sie jetzt mit uns vor?“, fragte der Kleinste dieser Truppe. „Nun... Ihr gehört zu diesem Mann und seit somit automatisch Anhänger meines Erzfeindes, dem Leibhaftigen. Nach den Spielregeln müsste ich euch jetzt umbringen.“ „BITTE!??!?“, schrieen sie alle auf. „Dazu hab ich aber keine Lust. Und ich muss diesen Körper schnell zu jemanden bringen, ehe ich die Kontrolle verliere und das Fieber wieder steigt. Daher frag ich euch: Wo muss ich eigentlich lang?“ „Das is ganz einfach“, sagte einer der Jungs, Bryan hieß er, wenn ich mich recht erinnerte und kam zu mir. „Sie...“ „Sag ruhig »du«“ „... Also am besten schicken wir dich in ein Krankenhaus, damit ein Arzt Kisa behandeln kann. Da musst du die Straße runterlaufen, dann müsste irgendwann ne Kreuzung mit einer kaputten Ampel kommen, da musst du nach links, da kommt gleich darauf ne dreißiger Zone, da musst du bis zum anderen Ende laufen, dann rechts, bist du wieder an der Hauptstraße und...“ „Stop, Stop, Stop!“, schrie ich auf und unterbrach somit seinen Vortrag. „Ich hab nen besseren Vorschlag. Ihr kommt grad mit.“ „Müssen wir?“, fragte Bryan ohne einen Funken Begeisterung. „JA! Oder ich verwandle euch in Bäume! Und dann werde ich euch zerhacken.“ „Das wagst du nicht!“, fauchte der Rothaarige. „Willst du mich wirklich herausfordern?!“ „Nein... Aber nur, weil mir das zu blöd mit dir wird. Aber schön. Wir kommen mit.“ „Ich wusste, wir würden uns einig werden.“ Auch wenn ich zugeben musste, das meine Drohung ein Bluff war. Nie hätte ich sie in Bäume verwandelt – konnte ich auch gar nicht – aber blieb mir ne Wahl? Ich musste dieses Mädchen in Sicherheit bringen... Ich spürte, wie ihr Unterbewusstsein kämpfte. Sie hasste mich... Und ich fragte mich weshalb... „Warum machen wir das überhaupt?“, fragte dieser Ian Bryan. Die vier Jungs liefen voraus, ich hinterher, aber mit einem Mindestabstand von drei Metern. „Weil Tala das so will!“, erklärte er und schaute dabei zu dem Rothaarigen. „Und warum willst du das, Tala?“ „Lass das mein Problem sein. Ich brauch sie einfach lebend.“ „DU brauchst SIE lebend? Muss ich den Sinn dahinter verstehen?“, fragte Spencer. „Solange ich ihn versteh, is alles okay.“ „Und das soll uns jetzt ernsthaft beruhigen?“ „Ähm, wenn ich mal was dazu sagen dürfte...“ „NEIN!“, meckerten alle vier gleichzeitig, als ich schließlich etwas sagte. „Tz... Ihr seit echt merkwürdig. Kein Wunder, dass euch dieses Mädchen für verrückt hält.“ „Das liegt im Auge des Betrachters, Uri.“ „Wie hast du mich eben genannt?!“, fragte ich Bryan wütend, schmunzelte aber kurz. „Ihr habt echt einen Macken. Dieses Mädchen mag euch wahrscheinlich deshalb so.“ „Du hast wohl net aufgepasst! Wir haben sie verarscht, deswegen bist du hier“, erinnerte mich der Rothaarige. „Mag sein... Aber ich empfinde keine Abscheu wenn ich euch sehe. Es ist eher ein Lachen. Also sauer kann sie auf euch nicht sein.“ „Hm... So Jungs, und was sagt uns das?“, fragte Tala die anderen drei. „Das Mädel spinnt!“, antworteten sie alle gleichzeitig. „Denkt was ihr wollt. Aber ich bin sicher, in Wirklichkeit seit ihr ein Haufen Trottel... Und wer kann einem Haufen Trottel schon wiederstehen?“, schmunzelte ich, erntete aber nur wieder abfällige Blicke. „Ihr werdet es schon noch verstehn, Jungs. Ihr werdet sehn, das Trottel sehr lustig sind.“ „Ach, deswegen leide ich immer an chronischen Lachanfällen!“, bemerkte jemand, der anscheinend nicht weit von uns stand. Verwirrten schauten wir uns um, schwere Schritte waren hinter uns zu hören. Eine junge Frau stand nicht weit von uns weg und ihr Anblick ließ mich aufschrecken. „Du bist ein Halbdämon, nicht war?“ „Welch veraltete Bezeichnung“, antwortete sie hämisch auf meine Frage. „Heutzutage nennt man uns Vampire. Und auch im Gegensatz zu damals, gibt es nun weit mehr von uns... He, he...“ „Tala, kennen wir die net?“, fragte Bryan Tala. „Jetzt wo du es sagst... Die hängt doch manchmal mit Boris rum.“ „Schlauer Junge, du hast anscheinend gut aufgepasst. Allerdings hättest du eher nach dir und deinem Team schauen sollen. Hängt mit nem Engel rum, dass wird Boris überhaupt nicht gefallen. Den Wutausbruch Voltaires will ich mir gar net vorstellen. Wie dem auch sei... Ihr habt die Kleine aufgeschnappt, daher werde ich, je nachdem wie meine Laune ist, euch nicht an Boris verpfeifen.“ „Das wagst du eingebildeter Punk sowieso nicht!“, fauchte Ian zurück. „Oh, überstürzt diese Sache nicht. Ich kenn ja eure Motive net, is mir auch egal“, meinte sie nur mit rotglühenden Augen und wedelte schließlich mit der hand rum. „Aber wenn ihr sie mir überlässt, könnte ich bei Boris und bei meinem Meister ein gutes Wort für euch einlegen. Und ihr wärt die ersten, die die neuen Kräfte ausprobieren dürften.“ „Von denen, bei denen man verrückt wird, wohlbemerkt!“, fügte Tala noch hinzu. „Ach, was ist schon verrückt? Aber ich wüsste etwas – Nämlich sich diese Chance entgehn zu lassen! Habt ihr euch Boris nicht angeschlossen, weil ihr Macht haben wolltet? Anerkennung?! Gefürchtet werden wollt?“ „Doch...“ „Na also! Macht hier keine auf Mutter Teresa und haltet euch raus!“ „Nun lass diese Kinder endlich in Ruhe!“, keifte ich sie an. „Es sind nur Menschen und dieser Körper steht unter meinem persönlichen Schutz! Kein Tropfen ihres Blutes bekommst du, dazu hast du kein Recht!“ „Ach? Tatsächlich?!“, fragte sie wieder in so einem gehässigen Unterton, rannte plötzlich auf mich zu und versetzte mit einen Tritt in den Bauch. Ich flog einen Meter weit und landete hart auf dem Boden. „Hey du Punk, was soll das werden?!“, schrie Tala, doch stummte er schließlich als diese Dämonenbraut ihre Waffe auf ihn richtete. Ich lag noch auf dem Boden, kam aber langsam wieder auf die Knie, hielt mir aber dabei den Bauch. Ich sah zu ihr auf und sie lachte mich innerlich aus. „In der Sache muss ich dich enttäuschen, Engelchen! Ob Wächter, Bitbeasts, Vampire, egal auf welcher Seite wir stehn, wir sind alle nur Fehler der Evolution, die aus diesem Krieg hervorgegangen sind. Wir alle haben kein Recht zu existieren und dieses Mädchen ist da keine Ausnahme, dass weißt du, Uriel. Oder soll ich dich bei deinem wahren Namen nennen?“ „Was? Was redest du da?", fragte verwirrt und sah zu ihr auf. „Wahrer Name?! Du willst mich nur verwirren, ich kenne die Methoden von euch Dämonenpack.“ „Aber auch Dämonen können die Wahrheit sagen. Und ich meine es, wie ich es sage. Du bist nicht Uriel, du denkst es nur. Die Erinnerungen sind nur Trugbilder aus Erzählungen die dir zu Ohren kamen.“ „Red keinen Unsinn. Natürlich bin ich... ich...“ Ich konnte ihn nicht aussprechen. Ich wollte meinen Namen nennen, brachte ihn aber nicht über die Lippen. Irgendwas in mir sagte mir, würde ich ihn nennen, würde ich lügen. „Siehst du, du kannst ihn nicht mal aussprechen, den Namen des legendären Erdengels, der einst sein Ende am Scheiterhaufen fand. Weil du genau weißt, dass du das nicht bist, dessen Körper öffentlich gegrillt wurde. Du fandest einst ein anderes, früheres Ende. Na los, wie ist dein wahrer Name? Wessen Seele steckt im Körper dieses Mädchens, die vor 5000 Jahren verschwand?“ „Mein... wahrer Name...?“ „Hey Uri, von was redet die?!“, fragte mich Bryan. „Ich hab keine Ahnung, von was diese Person redet.“ „Jetzt tu nicht so scheinheilig, Engel!“, meinte sie bedrohlich und hielt mir wieder diese merkwürdige Waffe an den Kopf, die auch dieser Boris auf mich gerichtet hatte. „Na los!!! Erforsche die Erinnerungen, die in deinem Herzen versiegelt sind!!! KOMM SCHON!!! WIE IST DEIN NAME??!!! WER HAT DICH UMGEBRACHT??!! DU WEIßT ES!!!“ „Ich weiß es doch nicht!!! Ich hab nur diese Erinnerungen!! Ich...“ Ich stockte, irgendwas hatte mich verstummen lassen... Bilder.. Nein, es sind Erinnerungen. Doch sind sie echt?! Oder Fälschung?! Ich wusste es einfach nicht...! Verzerrte Bilder zogen an mir vorbei, die verschwand und auftauchten, wie sie wollten... Ich werde euch für immer dienen, mein– Sie ist verrückt! Verrückt, genau wie er- Was ist? Wollt ihr nicht zu uns kommen? Nein, das waren nicht meine Erinnerungen... Nicht sie Uriels.. Es sind andere... Wessen Erinnerungen sind es..?.. Nein, ich werde nicht zu ihm zurückkehren! – Bitte, überleg es dir, noch ist es nicht zu spät, ich werde..– Wieso vertraust du ihm? – Weil ich mir sicher bin, dass er noch Gutes in sich hat. Ich weiß es, Ga– Immer wieder Schnitte von Bildern, lückenhaft und ohne Zusammenhang. Ich kannte sie nicht, und dann wieder doch... Mein Herz schmerzte.. Ich wollte das nicht mehr sehn! Ich warte auf dich - Nein, sie haben uns eine Falle gestellt!!! – Wir sind zu spät. Unsere Heimat ist zerstört... Unser schönes Ba- Wieso? Wieso hast du uns hintergangen? Warum hast du mich hintergangen?! – Du bist zu dämlich... Und letztendlich haben sie dafür bezahlen müssen... – NEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIN!!!! „Na? Haben wir uns erinnert?“, fragte mich Cherry´s Stimme, doch starrte erst nur auf den Straßenboden, auf dem ich Kniete. Schließlich sah ich sie auch vor mir, als ich meinen Kopf hob. „Was... Was ist passiert... Wo bin ich..?“, fragte ich verwirrt und schaute mir die Gegend an. Ich war draußen... Wie konnte das sein...? War ich nicht zuvor in der Abtei...?.. „Kisa..?“, fragte jemand hinter mir vorsichtig. Als ich über meine Schultern schaute, sah ich die Demolition Boys mit verwirrten Blicken. „I-Ihr?!...“, stammelte ich überrascht, doch sah ich wieder zu Cherry, als ich sie knurren hörte. „Scheiße! Das Miststück hat sich wieder verzogen.“ „Hö...? Ich versteh grad überhaupt nix...“, sagte ich nur, doch Cherry, wütend wie sie war, verpasste mir nur nen Tritt in den Bauch. Ich fiel zur Seite und biss dabei die Zähne zusammen. „Blöder Mist! Wär auch zu schön gewesen. Knall ich dich eben so ab, damit heut wenigstens Blut geflossen ist. Hab ich wenigstens was davon.“ „Nicht so voreilig!“, mischte sich Tala ein und stand schließlich mit festen und entschlossenem Blick zwischen mir und Cherry. Cherry selbst schaute nur abfällig. „Hä? Was soll das werden, wenn´s fertig is? Geh bei Seite, Wurm, oder du hast ne Kugel im Schädel!“ „Nein...“, antwortet er nur belanglos. „Was soll das heißen, Nein?! Ich hör wohl schlecht!!! Ihr gehört zu Boris und damit automatisch zu Voltaire und zum Leibhaftigen“, erklärte sie verärgert. „Ihr habt zu gehorchen und dieses Mädchen auszuliefern.“ „Und ich hab »Nein« gesagt“, machte Tala noch mal verständlich. Inzwischen hatten sich auch Bryan, Spencer und Ian unterstützend zu ihm gestellt. „Gut.. Dieses Mädchen ist laut, herrisch und nervt tierisch...“, fing der Rothaarige zu erklären an. „Aber dennoch rücken wir sie net raus, vergiss es. Schließlich ist sie sozusagen... Hm... Ja, unser persönliches Haustier.“ „Bitte?!“, fragte ich empört, Cherry dagegen lachte spöttisch. „Euer Haustier also? Na gut. Dann kennt ihr sicher den Spruch, Herrchen haften für ihre Haustiere! Seit ihr als erstes dran. Ihr seit nur Menschen und damit ersetzbar. Um euch ist es nicht schad drum, wenn ich euch töte!“ „Versuch´s erst mal, Punk!“, meinte Bryan entschlossen und starteten zusammen mit den anderen Demolition Boys ihre Beyblades, ihre Bitbeasts ließen net lang auf sich warten. Ich lag noch weiter auf dem Boden, starrte gebannt auf die Szene die sich vor mir abspielte... Und ich fragte mich, war das, was sie zu Boris sagten... wahr? „MEINT IHR WIRKLICH, DAMIT KÖNNT IHR MICH AUFHALTEN?!?!“, schrie Cherry gehässig auf und sprang immer wieder weg, wenn die Vier Blades auf sie zukamen. „Ihr könnt mich nicht aufhalten!! Ihr seit nur Menschen und wisst doch überhaupt net, wie man einen Gefallenen richtig zu gebrauchen weiß!“ „Mag sein, aber wir lernen schnell! FALBORG, STROBLITZ!!!“ „Lächerlich“, kommentierte Cherry, blieb aber stehn. Doch war da irgendetwas gewesen, dass den Angriff an ihr abprallen ließ. „WAS?!?“ „War das alles? Also ich hätte eigentlich erwartet, dass sich Boris ein paar ganze Besondere für seinen Plan auswählt. Aber dass hier ist ehr als enttäuschend!“ „Du hast ja auch noch nicht alles gesehen!!“, meinte Ian selbstbewusst und auch Wyborg machte sich zum Angriff bereit, doch auch wie zuvor sprang Cherry weg. „Tz! Denkt euch was neues aus!“, meinte sie nur. „Abwarten!“, konterte Spencer. Cherry sah darauf über ihre Schultern. Während sie noch in der Luft war und sah Seaborg. Hinter ihm eine große Welle, wie die, die damals Dracil überrollt und besiegt hatte. „Na und?! So ein wenig Wasser beeindruckt mich net!“ „Oh, das war noch längst nicht alles!“ „WAS?!!“, schrie der Vampir auf, als ein Eissturm von Tala´s Blade auf sie traf. Ich selbst saß immer noch auf dem Boden und starrte mit weitaufgerissenen Augen auf die vor mit abgespielte Szene. Seaborg´s Attacke traf Cherry frontal und mit dem Schneesturm von Tala war alles beendet. Cherry stand nun vor uns, allerdings war sie in nem Eisblock eingefroren. Ihr Gesicht erstarrt vor Schreck, im wahrsten Sinne. „Sie... is festgefroren...“, sagte ich total geplättet. „Sie hat uns eben unterschätzt!“, meinte Bryan knapp. „Trotzdem. Ziehn wir Leine, bevor noch mehr von der auftauchen. Noch so en paar von der Sorte kann ich net gebrauchen“, sagte Spencer und legte meinen Arm um seine Schultern, um mich so zu tragen. Wir waren gerade Mal ein paar Schritte gelaufen, bis hinter uns etwas zu bröckeln anfing und uns schließlich Eisbrocken um die Ohren flogen. Kalter Nebel stieg auf, dennoch sahen wir Cherry vor uns stehn. Befreit und sauer. „So, jetzt reicht´s! Anfangs war´s ja noch lustig... Aber jetzt geht ihr mir auf den Keks. Nun seit ihr fällig.“ „Versuch´s doch!“, rief Tala selbstbewusst und zuckte wieder seinen Blade. Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Vampirs breit, man konnte sogar ihre Eckzähne auffunkeln sehn. Da kam aber plötzlich etwas von der Seite geschossen. Es leuchtete Grün auf und traf Cherry am Kopf. Sie taumelte einige Schritte zurück und Blut floss über ihr Gesicht. „Was zum...“, fragte Ian verwirrt und sah gespannt auf diese Etwas, dass Cherry angeschossne hatte. Es war ein Beyblade. Ray´s Beyblade!! „DRIGGER!!! Der Beyblade is Drigger!!“, rief ich begeistert auf und schaute in die Richtung, aus der der Beyblade gekommen war. Auch der Blade selbst kreiselte in die Richtung und wieder in die Hand seines Besitzers, der dort stand, zusammen mit dem Rest des Teams. Ich spürte regelrecht wie sich meine Mundwinkel nach oben bewegten und meine Augen vor Freude strahlten. „Jungs!!!“, quietschte ich als ich endlich wieder Tyson, Max, Ray und Kai sah. Und diesmal nicht in meinen Tagträumen, sondern nur en paar Meter von mir entfernt. Sie lächelten alle und Tyson zwinkert. „Na, hast du uns schon vermisst?!“ „Das glaubst du doch wohl selbst net!“, rief ich zurück und lachte dabei. Doch unser sehnliches Wiedersehen wurde von Cherry´s Kichern unterbrochen. „Ihr auch noch... He, he, um so besser. Um so mehr Blut gibt es für mich...“ „CHERRY!!“, donnerte eine tiefe Stimme, ich und die Demolition Boys zuckten heftig zusammen, Cherry aber ebenso. Und kaum eine Sekunde später stand er auch schon vor uns, die große Gestalt in einer dunklen Kutte eingehüllt. Das leibhaftige Böse. Er selbst warf uns einen kurzen Blick zu, den niemand von uns deuten konnte, da er verborgen war. Doch sah er daraufhin gleich wieder zu Cherry, die das erste Mal, seit ich sie kannte eine Spur von Angst zeigte. „Ich hoffe, du hast eine Erklärung hierfür...“, fragte er, zwar nicht mehr mit donnernder Stimme, aber immer noch furchteinflößend genug. „Du kennst den Plan und wir werden uns auch danach richten. Stör ihn gefälligst nicht mit deinem egoistischem Treiben...“ „Verzeiht, mein Herr!“, knurrte Cherry und verschwand genauso schnell wieder. Der Leibhaftige selbst blieb noch zwischen meinem Team und den Demolition Boys stehn und sein Blick wechselte immer wieder zwischen uns. „Das... ist der Typ also?“, fragte Ray leise. „Irgendwie hab ich mir den anders vorgestellt...“, bemerkte schließlich Max. „Unterschätzt ihn lieber mal nicht. Und was machen wir nun...?“ „Kämpfen natürlich“, antwortete Tyson Max entschlossen und holte Dragoon raus. „Hmpf.. Für euch hab ich keine Zeit... Außerdem mach ich mir an dummen Kindern nicht die Hände schmutzig. Dafür bin ich mir zu fein.“ „Mann, ist der eingebildet!“, stellten meine Teamkollegen schließlich fest. „Und wie ich seh, seit ihr nicht auf den Mund gefallen und ich hege Sympathie für diese Art von Mensch. Deswegen schlag ich euch nen kleinen Tausch vor. Ihr bekommt das Mädchen und wir kriegen Black Dranzer.“ „Was?!“, fragte Kai empört. Merkwürdige Blicke wurden untereinander ausgeteilt, auch bei den Demolition Boys. „Was denn? Ist sie euch etwa so wenig wert? Dann können wir sie ja wieder mitnehmen und...“ „HALT!“, schrie Kai plötzlich und unsere Blicke richteten sich auf ihn. Aus seiner Hosentasche holte er schließlich den Bit raus, auf dem Black Dranzer abgebildet war. „Hier! Nehmt ihn.“ „Findest du wirklich, dass das ne gute Idee sei, Kai?“, fragte Tyson skeptisch. „Haben wir ne Wahl? Oder hast du ne bessere Idee?“ „Nun...“ Tyson überlegte für einen Moment, dabei trafen sich unsere Blicke. Und nach seiner Mimik zu urteilen, hatte er keine. „Halt, einen Augenblick!“, mischte sich Tala schließlich ein. „Wer sagt, dass wir einverstanden sind?!“ „Und was heißt hier bitte wir?!“, fragte Bryan genauso empört wie Kai zuvor. „Wieso sollten wir sie wieder mitnehmen?“ „Weil ich es sage! Ich bin noch net fertig mit der.“ „Tala, wenn es darum ging, dass ich dich Transe und so genannt hab... Dann.. dann tut´s mir Leid“, sagte ich während ich kraftlos an Spencer´s Arm hing. „Ich weiß.. I-Ich bin gern ne Pseudo-Komikerin und wenn solche Sachen passieren...“ „Das meinte ich net!!!“, keifte er zurück, ich selbst war verwirrt. Zwar war es beruhigend zu hören, dass Tala anscheinend doch Spaß verstand und net nachtragend war... Allerdings fragte ich mich nun, was dann der Grund war. Zum Glück griff Ian für mich Partei ein. „Tala, jetzt lass gut sein. Du siehst doch selbst, dass sie krank is. Was die braucht is ein richtiger Arzt und Boris wird ihr sicher keinen besorgen. Und schließlich willst du sie lebend haben! Also jetzt geh auf den Tausch ein und gut ist.“ „Von dir Giftzwerg muss ich keine Befehle annehmen!!“, schnauzte der Rothaarige zurück. Dennoch wandte sich mein Blick nicht von mir ab. Ich selbst sah Tala nur noch recht erschwommen. Mir war wieder so schlecht... „Ahr... Na gut!“, sagte Tala schließlich. „Ihr kriegt sie ja.“ „Na also, es geht doch“, meinte der Leibhaftige spöttisch und letztendlich warf Kai ihm den Bit zu, den der Rotschopf auffing. Tala sah daraufhin zu Spencer und bewegte seinen Kopf in Richtung der Jungs. Dieser legte meinen Arm über seine Schultern und half mir zu meinen Teamkollegen zu kommen. Ray und Kai stützen mich schließlich, mein Kopf hing recht leblos runter, ebenso meine Arme. Bewegen? Unmöglich. „Ich wusste doch, dass wir uns verstehen würden!“, meinte der Leibhaftige, grinste wahrscheinlich und was man wegen der Kutte schlecht sehn konnte. Schließlich er sah zu noch den Demolition Boys. „Und was euch angeht... Darum wird sich Boris noch kümmern... Verlasst euch auf drauf. Denn wenn ich etwas nicht leiden kann, sind´s Freidenker!“, meinte er und verstand vor unseren Augen. Erleichterung aber auch ein Hauch von Verblüffung machte sich unter uns allen breit. Etwas zu sagen wagte sich erst einmal keiner, man hörte nur mein beschwerliches Rangen nach Luft. „Geht´s?“, fragte mich Ray, als ich dabei war von seinem Arm zu rutschen. „Könnte besser sein... Aber Hey, ich leb noch.“ „Aber net mehr lang, wenn wir dich nicht schnell ins Krankenhaus bringen.“ „Dann geht endlich. Wir haben nichts mehr zu bereden. Leute, wir verduften!“, befahl Tala, seine Freunde folgen ihm sofort. Mit halbgeschlossenen Augen konnte ich sehn, wie sie sich auf den Rückweg machten. „J.. Jungs...“, stöhnte ich und versuchte meinen Kopf zu heben. Meine Teamkollegen fühlte sich angesprochen, doch sie meinte ich nicht. „Jungs!“, sagte ich schließlich lauter und nun hatten auch die Demolition Boys gemerkt, dass ich sie meinte. „Was?“, fragte mich Bryan und auch die andere drei schauten zurück. „D.. Danke...“ „Für was?“ „Das.. ihr mir geholfen habt...“, antwortete ich mit einem Lächeln, erntete aber nur misstraurige Blicke. „Du hast en ziemlich Schlag abbekommen, oder? Schon vergessen? Wir haben dich reingelegt“, erklärte Ian noch mal. „Ach, das ist schon okay. Ihr... habt es sicher nicht so gemeint...“ „Kisa, bist du dir da sicher, was du da redest...?“, flüsterte Max, aber er bekam keine Antwort. „Langsam versteh ich euch... In Wirklichkeit seit.. Seit ihr sehr nett...“ „Träum weiter...“, antwortete Tala halbherzig und schließlich verschwanden die Jungs die Straße runter. Mein Team und ich sahen ihnen kurz nach, etwas verwirrt wie baff. Doch war ich mir mit dem sicher, was ich gesagt hatte... Sie waren im Grunde ganz okay.. Sonst hätte sie mich nicht vor Boris verteidigt oder vor Cherry... War das daher nicht etwas logisch...?... „Was war das?“, fragte Tyson und schaute schließlich zu mir. „Kannst du uns erklären, was überhaupt passiert ist, Kisa?“ „Gern, aber... Ich hab keine Kraft mehr...“ „Schon gut. Wir bringen dich zu nem Arzt!“, sagte schließlich Kai und hob mich hoch, so dass ich auf seinem Rücken lag und er mich huckepack tragen konnte. „Gehen wir!“, kündigte Tyson an und wir setzten uns in Bewegung. „Jag uns nie wieder so nen Schrecken ein“, flüsterte Kai, als wir ein paar Meter gegangen war. „T.. Tut mir Leid... Es ging nicht eher.“ „Schon okay.. Hauptsache is ja, dass du wieder da bist.“ Als ich Kai das sagen hörte, wurde ich etwas verlegen, ich glaub, ich war auch rot im Gesicht. Das letzte bisschen Kraft, dass ich hatte verwendete ich daher meine Arme, die sonst nur schlapp da hingen, um Kai zu legen. Dann war ich auch schon eingeschlafen. Der Tag war zu lang gewesen. Geträumt hatte ich schließlich von Lachen, Vertrauen und göttlichem Erbarmen... Kyrie Eleison… Herr, erbarme dich... Zum Schluss noch: Ich hab diese Chipssorte mal selbst zusammengemixt und probiert. Es hält sich in Grenzen. Empfehlen würde ich den Geschmack net xD Das lange Geschreibsel basierd auf das Buch "Carrie" von Stephen King (Im Übrigen was ich schon einige Kapitel zuvor fragen wollte: Ist Kisa Mary Sue-mäßig? Is sie eine oder net? Ganz ehrlich [den Teil mit Uriel(?) jetzt mal ignorierend]!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)