Poison von Armie (Bela x Farin) ================================================================================ Kapitel 5: Geschnappt! ---------------------- Als Bela an der Stelle ankam an der er Jennys Leiche hatte liegen lassen, musste er feststellen, dass sie spurlos verschwunden war. MoG machte seine Sache ziemlich gut, es war nicht mal mehr ein Tropfen Blut auf der Straße zu erkennen und nicht ein winziger Hinweis führte zu der grausigen Tat die vor so kurzer Zeit noch hier verübt wurde. Jenny war fort. Oder irrte Bela sich gerade und das Mädchen wurde in einer anderen Straße vor den Augen seines besten Freundes ermordet? Schließlich war er vorhin so in Panik gewesen, dass er blindlings in den Nebel gerannt war und gar kein rechtes Ziel vor Augen gehabt hatte. Um auf Nummer sicher zu gehen, beschloss er auch die anderen Straßen kurz abzulaufen, doch außer gähnender Leere, müde flackernden Straßenlaternen und verschlossenen Türen fand er nichts vor. Wie konnte das sein? Er hatte Farin doch nur schnell aufs Hotelzimmer gebracht und war dann sofort wieder hergekommen. Ein mulmiges Gefühl stieg in dem Drummer auf während er versuchte sich in dem milchigen Nebel zu orientieren. Was sollte er jetzt tun? Er kramte sein Handy aus der Tasche und warf einen flüchtigen Blick auf die digitale Uhr auf dem Anzeigedisplay, es war mitten in der Nacht und ein Besuch auf der Polizeistation würde wahrscheinlich ohne Erfolge enden. Womöglich war sie an einem Ort wie diesem nachts noch nicht einmal besetzt. Außerdem, wie würde es wirken, wenn er mitten in der Nacht dort aufkreuzte, von einem Mord erzählte und keinerlei Beweise bei sich hatte? Geradezu lächerlich, wenn man bedachte, dass er vorhin in der Kneipe auch noch eine große Menge Alkohol zu sich genommen hatte. Die würden ihn eher in eine Ausnüchterungszelle stecken, als ihm auch nur ein Wort abzukaufen. Und die Gefahr heute Nacht nicht mehr zu Farin zurück zu können, wollte er einfach nicht eingehen. Der Blonde brauchte ihn jetzt, wahrscheinlich mehr als je zuvor. Deshalb sollte er ihn auch nicht noch länger warten lassen. Bela warf einen letzten Blick zurück auf die Straße, ehe er sich zögernden Schrittes in Richtung Hotel bewegte. Ruhig atmete er die kühle Luft ein und lauschte dem Echo seiner Schritte, das beinahe gespenstisch in den Straßen und Gassen wiederhallte. Tapp... tapp.... tapp.... Allmählich wurde er schneller, sein Puls beschleunigte sich unweigerlich. Warum war er eigentlich die ganze Zeit davon ausgegangen, allein zu sein?? Lag es nicht viel viel näher, dass MoG noch in der Gegend war, ihn vielleicht sogar beobachtete? Dass zwischen dem Mord, dem Verschwinden der Kinderleiche und seinem erneuten Aufkreuzen viel zu wenig Zeit vergangen war, begann ihn zu beunruhigen. Verdammt, es war leichtsinnig gewesen im Dunkel und komplett wehrlos hier zu erscheinen! Langsam begann er zu rennen, immer wieder panische Blicke hinter sich zu werfen... Tapp ... tapp... tapp, tapp, tapp... Seine hallenden Schritte gewannen an Lautstärke, sein Atem ging stoßweise und rasselnd. Bildete er es sich ein oder passte das Echo teilweise nicht ganz zu seiner Schrittfolge? “Oh scheiße, scheiße, scheiße...“, keuchte er leise vor sich hin, seine Beine wurden mit jedem Schritt schwerer und seine Gedanken malten die grausamsten Horrorszenarien aus. Das hier war schlimmer als jeder Film den er jemals gesehen hatte. Aber so war das ja immer mit der Realität. Wenn das was man sonst so begeistert im Fernsehen ansah auf einmal Wirklichkeit wurde, schienen sich 2 Welten zu vermischen und versetzten einen in einen Alptraum wie er schlimmer nicht sein konnte. Kalter Angstschweiß rann Belas Gesicht hinab und tropfte auf sein schwarzes Shirt. Abermals drehte er sich nach hinten... das zweite Echo war verstummt. Vielleicht hatte MoG aufgehört ihn zu verfolgen? Doch als er den Blick wieder nach Vorne drehte, erlangte er die erschreckende Erkenntnis, dass ein noch schlimmerer Fall eingetreten war. MoG verfolgte ihn nicht mehr: MoG hatte ihn gefunden! Mit einem erschrockenem Aufschrei, versuchte Bela seinen Lauf noch zu bremsen, doch es war zu spät und er lief direkt in die schwarze Gestalt. Starke, unglaublich muskulöse Arme schlangen sich um ihn und hielten ihn fest im Griff. Keine Frage, das war ein Mann. Der ganze Körperbau verriet es, auch wenn der Fremde eine schwarze Stoffmütze -die nur mit zwei kleinen Schlitzen für die Augen versehen war- über sein komplettes Gesicht gezogen hatte. Bela musste angestrengt nach Luft schnappen, so sehr presste der Mann ihn an sich. “Wa... was willst du, du verdammter Mörder?“, presste der deutlich kleinere hilflos hervor und versuchte sich aus dessen Griff zu befreien, um wieder besser atmen zu können, doch sämtliche Versuche blieben erfolglos. Die Stimme des Fremden erklang und jagte Bela einen eiskalten Schauer über den Rücken. Sie war dunkel, ruhig, überlegen und unglaublich ... bösartig. Hätte er Satan eine Stimme geben müssen, diese wäre es gewesen. „Was ich will habe ich Jan bereits geschrieben. Du weißt es. Stell dich nicht dumm... Felsenheimer.“ Das diabolische Grinsen klang unversteckt in seiner Stimme mit. MoG hatte momentan die absolute Macht und Kontrolle und genau das zeigte er. Natürlich, alle Kriminellen wollten ‚Bewunderung’ für das was sie taten. Bela rief sich den Brief an Farin noch mal in Erinnerung: Lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Deine Verzweiflung wird mein Herz schneller schlagen lassen, dein Unwissen meine Erregung vergrößern und das vergossene Blut wird meinen Schmerz lindern. „Du... krankes... Schwein!!“, gab der Drummer stoßweise von sich, hob den Blick und suchte Augenkontakt zu dem –seiner Meinung nach- eindeutig Geisteskranken. Eisblaue Augen bohrten sich scheinbar durch ihn hindurch und nicht eine menschliche Eigenschaft schien in ihnen zu liegen. Kein Anzeichen von Wärme, Verständnis oder Güte lag in dem Blick des Erpressers. Geschockt sog Bela den Atem zwischen den Zähnen ein, als MoG sich wieder zu Wort meldete: „Oh nein, ich bin nicht das Schwein. Jan ist es. Und darum werde ich ihn leiden lassen. Meine Rache wird grausam sein... noch viele unschuldige Menschen stehen auf meiner Abschussliste...“ MoG beugte sich etwas zu Bela hinab und flüsterte in dessen Ohr. „... und der finale Schlag, der absolute Höhepunkt der Jan vor Verzweiflung zerreißen wird... bist DU!“ Noch bevor Bela verarbeitet hatte was er soeben hören musste, wurde er mit einem heftigen Stoß nach hinten geschleudert, torkelte ein paar Schritte und landete dann krachend am Boden. MoG stand noch vor ihm und die eisblauen Augen blickten herablassend auf ihn nieder. „Aber noch ist es nicht soweit. Noch ist mein Spieltrieb nicht befriedigt. Geh, geh zu deinem Jan und hilf ihm durch die Nacht.“ Ein diabolisches Gelächter ließ die Stille der Nacht zerbersten, ehe MoG im Dunkel einer Seitenstraße verschwand. ----------------- *euch allen ein ferrero küsschen in die hand drück* fleißige leser verdienen ein küsschen *love* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)