Flucht in den Abgrund von Aosagibi (wenn dich ein Dorf in die Verzweiflung treibt...) ================================================================================ Kapitel 1: Zwei gebrochene Versprechen -------------------------------------- Hinweis der Autorin: Auch gut zu Tsubasa von MUCC zu geniesen; Kapitel 1: Zwei gebrochene Versprechen „Sakura, hast du Naruto gesehen?“, fragte Sasuke das Mädchen erschöpft. Er hatte die Stadt nach ihm abgesucht. „Nein, was ist denn los? Wolltet ihr nicht zusammen zum Herbstfest kommen?“ „Er ist nicht aufgetaucht“, antwortete er. „Suchen wir ihn. Er kann nicht spurlos verschwunden sein. Warst du bei seiner Wohnung?“ „Ja, die Tür war nicht abgeschlossen, aber alles ordentlich und kein Anzeichen für einen Kampf.“ Sakura überlegte. Sie schien alle Möglichkeiten, wo Naruto sein könnte, durchzuspielen. „Wir gehen jetzt zu Meister Iruka und Meister Kakashi. Vielleicht wissen die etwas.“ Besorgt machten sie sich auf den Weg. „Nein, ich habe ihn heute nicht gesehen. Da fällt mir ein, er war auch in den letzten paar Tagen nicht mehr bei mir“, antwortete Iruka, als die zwei bei ihm eintrafen und ihn gefragt hatten. „Gehen wir zu Kakashi, er könnte mehr wissen.“ Doch auch Kakashi war ratlos. Da in ganz Konoha das Herbstfest vorbereitet worden war, hatten die Schüler frei bekommen, damit sie ihren Eltern und Bekannten bei den Vorbereitungen helfen konnten. Und Naruto hatte niemanden, dem er helfen könnte. „Hat er nicht irgendwie eine Nachricht hinterlassen?“, fragte Kakashi die Gruppe, die sich mittlerweile um Hinata, Neji und Lee vermehrt hatte. „Uns hat er nichts gesagt“, berichteten die zuletzt eingetroffenen. Zumindest Hinata hätte etwas wissen können, denn zu ihr schien er am meisten Vertrauen gefasst zu haben in letzter Zeit. Geschlossen machten sie sich auf den Weg zu Narutos Wohnung. „Mensch, ist das hier ordentlich“, staunte Neji. Selbst sein Zimmer, das stets aufgeräumt war, konnte da nicht mithalten. Sie suchten die Zimmer nach Hinweisen ab. „Hier, ich habe etwas, kommt alle mal ins Schlafzimmer!“, rief Sakura und der Rest tat wie geheißen. Sie wedelte mit einem Brief in der Luft herum. „Was steht drin?“, fragten Sasuke, Hinata und Lee unisono. „Also: Konoha, wenn irgendjemand diesen Brief hier findet, werde ich schon fort sein. Macht euch keine Sorgen, ich komme nicht zurück. Der Tag bricht gerade an, ich muss mich also beeilen, damit ich vor morgen bei der Pforte bin. Dann werdet ihr mich für immer los sein. Ich bin mir sicher, es wird nicht wehtun. Habe ich Angst vor dem, was geschehen wird? Nein, ich glaube nicht. Ich bin eher erleichtert, dass mir die Entscheidung so leicht gefallen ist. Hoffentlich findet ihr mich erst nach dem Fest, ich will es euch nicht verderben. Diesen Tag habe ich nur gewählt, um mich nicht von euch verabschieden zu müssen. Ihr hättet mich nicht gehen lassen, ein Erklärung verlangt, die ich selbst nicht habe. Hinata, erinnert du dich an das Versprechen, das du mir geben solltest? Ich habe es dir abgenommen, in der Hoffnung, ich müsste es nie brechen. Doch heute bitte ich dich darum, es ihm zu erzählen. Er soll es wissen, mach dir keine Gedanken darum, ich bin dir nicht böse. Es tut mir leid, dass ich euch so viel Kummer bereitet habe und immer noch bereite. Versprecht mir, mich nicht zu suchen, bitte. Folgt mir nicht. Selbst am Grund der Totenwelt würde ich euere Trauer noch hören, also weint nicht. Aber was bilde ich mir ein, dass jemand ein Monster wie mich vermissen würde? Es tut so weh. Die Menschen haben meinen Schmerz nie verstanden... Auf ewig, lebt wohl, Naruto“ Sakura sah die anderen an. Ihre Stimme hatte versagt, als sie die letzten Sätze gelesen hatte. Auch in den Gesichtern der anderen spiegelte sich das Entsetzen wieder, das Narutos Worte in ihnen auslöste. „Hinata“, fragte Kakashi bewusst ruhig, „was hat er dir gesagt?“ Hinata wurde rot. „I-ich kann es ni-nicht sa-sagen...“, stammelte sie. Ihre Augen waren geweitet. „Hinata, bitte“, mischte sich Iruka ein. Mit einer Handbewegung brachte Kakashi ihn zum Schweigen. Alle sahen Hinata an, die ihren Blick auf den Boden senkte. „Bitte, er hat doch gesagt, dass er dir nicht böse sein wird“, flehte Sakura beinahe. „Naruto hat mir etwas erzählt, das ich niemandem weitersagen darf. Er wollte dafür noch wenigstens ein Jahr die Blicke und Worte der Dorfbewohner ertragen...“, antwortete sie leise. „Was hat er dir gesagt, Hinata? Weißt du das noch?“, fragte Kakashi, während er in die Knie ging und die Hände auf ihre Schultern legte. „I-ich darf niemandem verraten... nein, ich kann es nicht“, schluchzte sie. „Hinata, bitte...“, flehte Sasuke. Hinata sah ihn an. Als sich ihre Blicke trafen, schaute sie schnell wieder auf den Boden. „Er... hat mir erzählt, dass er... verliebt ist“, brachte sie schließlich heraus. „Er war verliebt... in...“ Sie geriet wieder ins Stocken und Tränen liefen über ihr Gesicht. „Bitte, seid mir nicht böse. Naruto war verliebt in... Sasuke.“ Ihre Stimme verlor sich in einem Weinkrampf. Zwischen den Schluchzern konnte man deutlich die Worte „es tut mir so leid, Naruto“ heraushören. Sakura nahm sie vorsichtig in den Arm. „Schhhh... ganz ruhig... kein Grund so zu weinen...“, beruhigte sie Hinata. „Aber wenn ich es erzählen soll, dann hat er sein Versprechen auch gebrochen“, stieß sie mühsam hervor. „Ihr habt ihn nicht mehr gesehen, ich meine, seit Montag, oder?“, fragte Hinata. Es war bereits Freitag. „Nein“, mussten alle zugeben. „Ich habe ihn vorgestern gesehen“, fuhr die Hyuga fort. „Er hat sich so sehr verändert... seine Augen waren grau, seine Haut fahl. Als ein Mann auf dem Markt ihn aus Versehen mit einem Messer gestreift hat, hat er noch nicht einmal gezuckt. Als könnte er den Schmerz nicht spüren...“ Neji sah auf den Brief. Dieser war für Freitag datiert, Naruto hatte ihn also heute geschrieben und war dann aufgebrochen. „Wo wollte er hin?“, fragte Kakashi Sakura. „Da stand doch irgendetwas, oder?“ Sie sahen die Zeilen noch einmal durch. „Einen Tagesmarsch entfernt, ‚Pforte’, wenn das alles stimmt...“, überlegte Iruka laut. „...dann muss er die ‚Pforte zur Dunkelheit’ meinen“, ergänzte Kakashi. Die anderen sahen sie an, um herauszufinden, was die beiden Lehrer meinten. Kakashi und Iruka wurde bleich. Sie wussten beide, was das zu bedeuten hatte. Die „Pforte zur Dunkelheit“ war eine abgelegene Schlucht, an deren Grund ein schmaler Bach floss. Selbst tagsüber war sie dunkel und das Wasser eiskalt. Auch aus geringer Höhe hineinzustürzen konnte den Tod bringen, da der Boden uneben und von spitzen Steinen übersät war. Man sagte, je höher man stieg, um sich herabfallen zu lassen, desto langsamer und qualvoller wurde der Tod, denn man fiel gleichmäßig mit geringer Geschwindigkeit, da der Wind von unten kam, aber unaufhaltsam. Es gab keine Möglichkeit, den Fallenden zu retten. Auch Hinata schien wieder einzufallen, wo sie den Namen schon einmal gehört hatte. „Nein, das darf nicht wahr sein“, keuchte sie entsetzt. Kakashi und Iruka begannen, den anderen zu erklären, worum es ging. „Er will sich umbringen?“, schlussfolgerte Sakura entsetzt. „Scheint so. Wie spät ist es? Wenn er bei Sonnenaufgang los ist, können wir ihn vielleicht noch einholen“, sagte Sasuke. Er versuchte, nicht an das zu denken, was Hinata ihnen offenbart hatte. „Die Sonne geht in zwei Stunden unter“, antwortete Lee mit einem Blick aus dem Fenster. „Schnell, ich kenne einen kurzen Weg, wir können es noch schaffen“, forderte Kakashi und lief los. Dass das ausgerechnet bei einem seiner Schüler passieren musste... Die ersten Sterne leuchteten bereits über ihren Köpfen, als sie den Stein der Schlucht erreichten. Sie standen oben, wo auch Naruto einige Sekunden gestanden hatte. „Ich habe ihn gerade eben noch gesehen“, japste Sakura. Narutos Stirnband lag am Rand des Gesteins. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ So, das eigentliche erste Kapitel^^. Vielen Dank fürs Lesen!^^ Die anderen Kapitel folgen, zumindest bis zum 5. oder 6., nach Möglichkeit in kurzen Abständen rein. Bis bald, Flügelschlägchen Nike *Kekse hinstell* *Melonen für euch aufschneid* *winkt* *in Laub auflöst* *"Danke" säuselt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)