Augenblick von Whoopi ("Es war so ein Moment, den man sonst aus dem Kino kennt...") ================================================================================ Kapitel 27: Wegen dir --------------------- Wegen dir Es war Morgen. Wie am gestrigen Tag schien die Sonne unermüdlich auf Hamburg hinab. Aber dieses Mal, wirkte sie dabei nicht mehr schadenfroh und grausam. Inzwischen war es wahrscheinlich Mittag und so gut wie jeder aus der Ärzte Family lag noch im Bett und ratzte in seinen Träumen sämtliche Wälder nieder. Wovon Jan jedoch geträumt hatte, konnte er sich nicht mehr erinnern Leise stahl sich das Sonnenlicht heimlich durch die Gardinen in das Zimmer und eine leichte Brise kitzelte Jan auf der nackten Haut. Langsam erwachte er aus seinem tiefen Schlaf und vernahm die angenehme Wärme der Sonnenstrahlen auf seinem Bauch. Er schlug die Augen auf und blickte zu dem offenen Fenster. Kurz war er irritiert, dann war er sich sicher, wer es geöffnet hatte. Er fühlte sich komplett anders, als in der ganzen Zeit davor. So… Erfüllt… Allmählich kehrte in ihm auch die Erinnerung der letzten Nacht zurück. ´Stimmt ja…´ Ein Grinsen huschte über sein Gesicht, welches von seinem Wohlbefinden berichtete. Noch halb verschlafen tastete er mit seiner Hand nach ihr, doch er fand sie nicht. Egal wie weit er ging um ein Stück ihres Körpers zu erwischen, da war nichts. Müde blickte er zur Seite und musste feststellen, dass der Platz neben ihm lehr war. Mit einem mal putzt munter richtete er sich auf. Das hätte er echt nicht erwartet! War sie etwa einfach gegangen? Doch kaum hatte er sich aufgesetzt setzte etwas ein, was ihn augenblicklich wieder zum hinlegen zwang. Muskelkater… Und was für einer! Ächzend legte er sich in Zeitlupe zurück auf die weiche Matratze und rieb sich die schmerzenden Stellen. Als sich noch ein wenig mehr vom Geschehenen in seinen Schädel einblendete, wunderte ihn gar nichts mehr. Aber auch schon wieder alles. Anscheinend hatte er ja Gestern ein recht gutes durchhalte Vermögen bewiesen… Er schob die Gedanken schnell beiseite und überlegte stattdessen, was mit Henrike sein konnte und weshalb sie verschwunden war. Er kam zu dem Schluss, dass es nicht zu ihr passte und grade deshalb, kam es ihm noch seltsamer vor. Die Augen reibend drückte er seinen Kopf noch einmal zurück ins Kissen, richtete sich aber sofort wieder auf. Er wollte gucken wo sie abgeblieben war. Vielleicht hatte sie ja noch ein Problem…. Natürlich konnte sie auch einfach nur gegangen sein, aber er wollte lieber sicher gehen. Immerhin war auch Gestern, insbesondere die letzte Nacht, so einiges passiert… Auf den Knien las er geduldig seine Klamotten auf, die ja überall im Raum verteilt waren, und zog sich an. Das Waschen und Kämmen ließ er erst einmal aus, es war ihm viel wichtiger zuerst Henrike zu finden. Nachdem er seinen Gürtel umgeschnallt hatte schlürfte er zur Tür und als er sie öffnete stand Celina vor ihm. Abrupt blieb er stehen, fast wäre er in sie hinein gerannt. „Oh… Morgen.“ Jan begrüßte sie, doch er bekam keine Antwort. Nur eine ihn anglotzende Celina, die wohl, innerlich, ziemlich mit sich herum druckste. Abwartend zog er eine Augenbraue nach oben und in seiner Magengegend machte sich ein ungutes Gefühl breit. Irgendetwas stimmte nicht… „Du könntest mich erst einmal begrüßen oder du sagst mir gleich, was los ist.“, sagte er sarkastisch und lehnte sich an den Türrahmen. Das kam ihm ziemlich Ungelegen, er wollte doch nach Rike suchen. „Nun sag schon!“, drängte er ungeduldig aber freundlich. „Jan…“ Endlich brach sie das Schweigen und er atmete erleichtert aus, doch dann: „Wir haben ein Problem… ein großes Problem…“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mehr hatte sie ihm nicht gesagt, nur dass Dirk und Rodrigo sie geschickt hatten ihn zu holen. Eilig liefen die beiden den Flur entlang, bis er einen ungewöhnlich unruhigen Rodrigo erblickte, der gegen eine Tür hämmerte, welche sich wohl partout weigerte auf zu gehen. Er wurde gerade von Dirk abgelöst, der irgendwas von ´Tür eintreten´ laberte. Jan sah dem Schauspiel halb verwirrt, halb belustigt zu, bis ihm eine Kleinigkeit auffiel: ´Moment mal; Das ist doch Rikes Zimmer! ´ Sein Gang beschleunigte sich. „Was ist denn mit euch los?! Ihr habt gleich das gesamte Hotel wach gekriegt!“ Seine Bandkollegen unterbrachen augenblicklich ihre Tätigkeit und sahen zu ihm auf. Beide wirkten gestresst und waren, ganz offensichtlich, sehr beunruhigt. „Jan, wir haben echt ein Problem.“ „Das ist nicht zu übersehen. Aber kann mir mal bitte einer sagen WAS los ist?“ Keiner sagte etwas. Nach kurzem Schweigen regt Rodrigo sich hielt ihm einen Zettel hin. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck nahm Jan diesen entgegen. „Ließ!“, forderte der schwarzhaarige Chilene. Jan faltete das kleine Stückchen Papier aus einander und las stumm. Sein Gesicht war zu Anfang eher entspannt, doch nach und nach nahmen seine Gesichtszüge einen Ausdruck von totaler Fassungslosigkeit an. „Das ist nicht euer Ernst…?“ Er sah von dem Zettel auf. „Das ist nicht ihr Ernst!!!“ „Scheinbar doch!“, seufzte Rodrigo, dem der Zettel durch seine Zimmertür durch gesteckt worden war. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das passte gar nicht zu ihr. Normalerweise schlief sie immer bis in den Nachmittag, wenn sie die Möglichkeit hatte. Doch plötzlich war sie aus ihrem unendlich tiefen Schlaf erwacht und konnte danach kein Auge mehr zu tun. Jetzt stand sie hier, quasi zwischen Tür und Angel. Vor einer halben Stunde hatte sie noch am Fenster gesessen. Mit einer der beiden Decken aus dem Doppelbett um den Schultern und hatte sich den Wind um die Ohren wehen lassen. Was bei dem Schweißfilm auf ihrem Körper unglaublich gut getan hatte. Das konnte noch an ihm liegen, aber größtenteils an dieser Hitze, die um und in ihr noch herrschte. Kurz davor hatte sie lange (waren es Stunden?) im Bett gelegen. Hatte seinen Körper, der in die Matratze gepresst vor sich hin schlummerte, betrachtet, ihn sanft gestreichelt und auch einfach nur beobachtet. Sein Atem ging regelmäßig und erschien ihr unglaublich tief. Dazu noch der feste Rhythmus seines Herzens. Was für ein geiles und wunderbares Gefühl sich mit dem Gesicht auf seine Brust zu legen und diesem Schlag Stunden lang zu lauschen. Selbst diese Kleinigkeit war Genuss pur. Sie hatte sich nie wieder von ihm lösen wollen, doch nun stand sie hier. Sie hatte eine Menge nachgedacht… …Sein Arm hatte noch recht lange um sie gelegen, auch lange nachdem sie wieder erwacht war… Wieder musste sie an die ganzen Gesten denken. Nachdem sie sich angezogen und ihren Schlüssel unter den kleinen Chaosbergen hervor gebuddelt hatte, saß sie eine ganze Weile auf dem Bett. Doch nun stand sie. Bereit und fertig. Zumindest hoffte sie das. Sie zögerte. Sollte sie nicht vielleicht noch einmal zu ihm gehen…? … … … Nein, lieber nicht. Das würde es ihr kein bisschen leichter machen. Aber… ARGH, schon wieder dieses scheiß Aber!!! Manchmal hasste sie es regelrecht. Aber hier gewann, mal wieder, ihr Bauchgefühl. Nach wenigen Schritten war sie wieder bei ihm. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, beugte sich hinunter. Ihre Hand verkrampfte sich kurz zu einer Faust, wodurch der Zettel in ihr zerknüllt wurde. Sie stützte sich auf dem Bett ab und schloss noch einmal die Augen. „Jan… du Arsch…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Rod, ich steige aus. Ich habe lange mit mir gehadert, bin mir in meiner Entscheidung aber nun vollkommen sicher. Ich werde das letzte Konzert hier, das am 25 Juli, noch mit machen, danach könnt ihr mich hier in Hamburg zurück lassen. Ich bin nicht unersetzbar und wenn ihr wollt schlage ich euch noch ein paar andere Sängerinnen vor, die sich bestimmt über die Stelle freuen würden. Es hat sich bei mir ein Problem ergeben, über das ich nicht sprechen will und ehe das in einer totalen Katastrophe endet, gehe ich lieber. Ich hoffe euch nicht zu sehr in Schwierigkeiten zu bringen. Es tut mir Leid. Henrike Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)