If I had a million dollars... von abgemeldet (OS-Sammlung [KakuxHidan]) ================================================================================ Kapitel 10: Einzigartig ----------------------- Die Partnerschaft mit Hidan war das Seltsamste, was Kakuzu je erlebt hatte. Was eine ziemliche Leistung war, zog man dessen immenses Alter und seine Erfahrung in Betracht. Die anderen Mitglieder von Akatsuki nannten sie nur "Das Ehepaar", weil sie sich ständig anschrieen und über die belanglosesten Kleinigkeiten stritten. Sie waren das wohl gegensätzlichste Team, das man sich vorstellen konnte, was das Äußere, die Techniken und sie Lebensweisen betraf. Hidan war auch der merkwürdigste Mensch, den Kakuzu je getroffen hatte. Unbeugsam, aufmüpfig und frech, ohne jegliche Angst. Gesegnet mit perfekter Unsterblichkeit. Und vollkommen besessen von einem grausamen Gott, für den er sich Schmerzen zufügte, Menschen opferte und wertvolle Zeit verschwendete. Er kritisierte Kakuzu von vorn bis hinten, fiel ihm auf die Nerven und trieb ihn zur Weißglut. Irgendwann hatten sie angefangen, miteinander zu schlafen. Kakuzu hatte den Vorschlag gemacht; auf irgendeiner Mission, in irgendeinem Hotelzimmer. Er hatte es `einen Weg um Aggressionen abzubauen´ genannt. Hidan hatte ihn ausgelacht, ihn erst verrückt, dann einen geldgeilen alten Sack und dann einen Softie genannt. Aber als der Größere ihn auf das Hotelbett gedrückt und geküsst hatte, war sein Widerstand bald vergessen gewesen. So lernte Kakuzu, Hidans Gegenwart, seine große Klappe und seine Widerspenstigkeit zu ertragen, ja fast zu genießen, denn all diese Dinge machten Sex mit dem Jashinisten zu etwas Einzigartigem, Berauschendem. Und auch Hidan begann die grobe, dominante Art seines Partners als weniger negativ zu betrachten. Er merkte, dass Kakuzu sich beim Sex gehen lassen, die Kontrolle fallen und die ansonsten ständig aufrechte Abwehr sinken lassen konnte. Und er selbst war in der Lage, es zu genießen. Natürlich hatte die ganze Sache einen gewissen Einfluss auf ihre Partnerschaft, aber der war durchaus positiv. Sie stritten weniger, waren gelassener in der Gegenwart des jeweils Anderen. Und Hidan musste sich keine Sorgen darüber machen, wegen seines Gemeckers zusammengeschlagen zu werden. Auch den anderen Akatsuki entging das nicht. Obwohl die natürlich den Grund dafür nicht kennen konnten. Oder? Sonst hatte sich zwischen ihnen nicht viel verändert, und Kakuzu war froh darüber. Trotzdem fielen ihm ein paar Dinge in Hidans Verhalten auf: Zum Beispiel die Sache mit dem Küssen. Nicht dem während dem Sex, sondern das Hidan manchmal völlig zusammenhangslos - sei es unterwegs auf einer Mission oder, wenn sie alleine im Hauptquartier waren - vor ihm auftauchte und ihn küsste. Ganz kurz nur, meistens auf die Maske, aber manchmal gelang es dem Jashinisten auch, sie vorher herunterzuziehen. Kakuzu quittierte das Ganze mit einem Knurren, einem wütenden Blick und einem Schlag auf den Hinterkopf. Warum machte Hidan das? Und warum genoss er selbst es irgendwie? Weshalb schlug er ihn dann dafür? Es war ihm ein Rätsel; Hidan war ihm ein Rätsel. Zu ihm machte er sich mehr Gedanken, stellte sich mehr Fragen als zu irgendeinem seiner vorigen Partner, vermutlich mehr als zu allen zusammen, da er vorher fast nie auch nur einen Gedanken an sie verschwendet hatte. Jetzt hockte er auf einem großen Stein, sein Partner lag einige Meter von ihm entfernt und wartete darauf, dass seine Ritualzeit abgelaufen war. Kakuzu beobachtete ihn dabei. Er sah das Blut, den Kreis, die Sense und in seinen Kopf schlichen sich Bilder von einem Bett, von Schweiß, von Lust statt Schmerz in den Augen des Kleineren. Und als Hidan unter gequältem Stöhnen den Namen seines Gottes hervorpresste, musste er daran denken, wie eben diese Stimme seinen Namen stöhnte, wie Hidan sich unter ihm wand statt von der Sense festgepinnt auf dem Boden. Er versuchte die Bilder zu verdrängen, aber sie tanzten in seinem Kopf, ließen ihn nicht in Ruhe. Ein unangenehmes Gefühl beschlich ihn, das erst am Abend im Hotel von ihm wich, als sie ineinander verkeilt auf dem Bett lagen, die Nägel des Jüngeren sich in seinen Rücken bohrten, er die Hände in seinem hellen Haar vergrub, die Zunge in seinem Mund, sich ihre verschwitzten Oberkörper aneinander rieben und Hidan endlich, endlich seinen Namen wisperte. Es wunderte Kakuzu immer wieder, wie heiß Hidans Körper war, wie viel Wärme von ihm ausging, wenn man bedachte, dass der Kerl schon längst unter der Erde liegen müsste, so oft, wie der Tod schon nach ihm gegriffen hatte. Oder wurde er bei jeder tödlichen Verletzung quasi neu geboren? Jedenfalls besaß er makellose Unsterblichkeit, etwas, nach dem viele Menschen strebten. Er selbst kam der Sache schon recht nahe, aber Hidan übertraf ihn bei Weitem. Umso unverständlicher war ihm der Todeswunsch seines Partners. Auf alle Drohungen, die sein Leben betrafen, antwortete er nur, er wünsche sich wirklich, irgendjemand könne ihn umbringen. Warum? Nur, um seinem Gott zu begegnen? Es machte ihn auf eine abwegige Art und Weise zufrieden, wenn er seinen Namen von Hidans Lippen hörte, wenn der Mensch, der sein Partner war, ihm gehörte, nicht Jashin, wenn alle Gedanken aus Hidans Kopf gefegt waren und nur Verlangen, nur er übrig war. Und wieder fragte sich Kakuzu warum, was los war mit ihm. Was war das Besondere an Hidan? Was hatte ihn dazu gebracht, sein System zu verändern, das mit all seinen anderen Partnern bestens funktioniert hatte? Warum küsste er ihn jetzt, anstatt ihn zu schlagen? Was war mit dem Gefühl, während Hidan seine dummen Rituale durchzog? Wie kam es, dass ihre Missionen immer öfter durch Sex verzögert wurden? Gut, Sex war ein Plus in jedermanns Leben, aber das sie dafür ihre Pflichten vernachlässigten, ging zu weit. Und es nahm ihm die Zeit, nebenbei seiner Tätigkeit als Kopfgeldjäger nachzugehen, was zur Folge hatte, dass er Geld verlor - eigentlich eine Undenkbarkeit. Dann war da noch die Frage, wie es weitergehen sollte. Würde es für immer so sein wie jetzt? Konnte das funktionieren? Würde er mit einer Beziehung wie dieser ewig zufrieden sein? Oder würde Hidan es sein? Wäre dieser Idiot bereit, mehr zu geben? War er selbst es? Und warum dachte er überhaupt über so einen Schwachsinn Gedanken? Ob Hidan es auch tat? Viele Fragen, die er nie stellen würde. Teils, weil er nicht wusste, ob er eine Antwort bekommen würde, teils, weil er nicht wusste, ob er eine Antwort bekommen wollte. Aber hauptsächlich, weil er nicht zugeben wollte, dass ihn die Angelegenheit überhaupt beschäftigte, dass diese Fragen existierten, dass er nicht einfach Sex mit Hidan haben konnte, ohne nachzudenken und Gedanken an die Zukunft zu verschwenden, wie es eigentlich geplant gewesen war. Aber für den Moment war es ihm egal, jetzt genoss er ihre Situation zu sehr, um sich mit diesen Fragen Kopfschmerzen zu bereiten. Sie mussten jetzt noch nichts klären. Schließlich hatten sie eine Ewigkeit Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)