If I had a million dollars... von abgemeldet (OS-Sammlung [KakuxHidan]) ================================================================================ Kapitel 8: By your side ----------------------- By your side Hidan lag auf dem breiten Bett. Mondlicht fiel durch das Fenster darüber und auf die Falten der Decke, die den Mann halb bedeckte. Dessen helle Haut schimmerte im Licht wie Porzellan, das silbrige Haar wirkte noch heller. Seine Augen waren geschlossen und eine Hand ruhte auf dem Rosenkranz, der auf seiner Brust funkelte, sich im Rhythmus des Atems hob und senkte. Die Vorhänge bewegten sich im leichten Luftzug, der durch das auf Kipp gestellte Fenster drang. Außer leisen, tiefen Atemzügen war kein Laut zu hören; der Rest des Raumes lag im Dunkeln. Die Szene hatte etwas Unwirkliches, Durchscheinendes und Zerbrechliches. "Verficktes Mondlicht!" Wütend öffnete Hidan die Augen und setzte sich auf. Er zerrte den Vorhang zu, ließ sich dann zurückfallen. Jetzt war das gesamte Zimmer komplett schwarz. Der Nuke-Nin schloss die Augen, dann drehte er sich zur Seite. Und zur Anderen. Auf den Bauch. Auf den Rücken. "Scheiße." So ging das jetzt schon seit Stunden. Seit er sich hingelegt hatte, um genau zu sein. Was er auch anstellte, Hidan konnte einfach nicht einschlafen. Unwillig drehte er sich noch einmal. Er verstand es nicht. Warum lag er noch immer wach? Erst hatte er es auf die schlechte Luft geschoben. Aber das Öffnen des Fensters hatte nichts genützt. Danach hatte er immer wieder seine Liegeposition verändert, die Decke hoch- und heruntergezogen, war zur Toilette gegangen und hatte ein Glas Wasser getrunken. Aber obwohl er müde war, wollte der Schlaf nicht kommen. Von Kisame hatte er gehört, dass Itachi nicht schafen konnte, wenn nicht absolute Ordnung herrschte. Also war er aufgestanden und hatte das Hotelzimmer aufgeräumt. Auch das war erfolglos geblieben. Inzwischen war er sich sicher, am nächsten Tag Augenringe zu haben. Seine Laune wurde immer schlechter. Es war zum Verzweifeln. Eigentlich hatte Hidan geglaubt, gerade heute besonders gut zu schlafen, da er das Bett zunächst für sich allein hatte. Sein Partner war nicht da, sondern schon am frühen Abend aufgebrochen, um einige seiner `Geschäftspartner´ zu treffen. Also hätte Hidan sich auf dem Bett breit machen können, ohne von Kakuzu geschlagen oder an den Rand geschoben zu werden. Warum schlief er dann nicht schon längst? Schließlich war er sogar aufgestanden, hatte sich auf den Boden des Hotelzimmers gekniet und ein langes Gebet gesprochen. Aber die tiefe Ruhe und Zufriedenheit, die ihn sonst nach einem Ritual befiel, blieb diesmal aus. Unruhig wälzte er sich hin und her. Seine Gedanken schwirrten ihm wirr im Kopf herum, ließen sich nicht fassen. Nur eine Frage leuchtete klar aus dem Wirrwar heraus: Warum? Warum gelang es ihm verdammt noch mal einfach nicht einzuschlafen? Damit hatte er noch nie Probleme gehabt. Hidan schloss die Augen, versuchte sich zu konzentrieren. Welchen Grund könnte es geben? Innerlich stellte er eine Liste auf. Es war dunkel. Die Luft war frisch. Er hatte weder Hunger, Durst noch Schmerzen. Ihm war nicht zu kalt oder zu heiß. Er war müde und lag bequem, hatte aufgeräumt und gebetet. Es gab nichts mehr zu erledigen. Trotzdem sagte irgendwas in ihm, dass etwas nicht in Ordnung war. Sonst würde er längst schlafen. Wütend kneteten seine Finger die Decke. Er biss sch auf die Lippe und schlug die Augen wieder auf. Etwas fehlte. Aber was? Ihm fiel nichts ein, dass er brauchen könnte. Nachdenklich runzelte er die Stirn. Seine Arme schlangen sich um das Kissen und Hidan drückte sein Gesicht hinein. Als ihm klar wurde, was er da tat, schleuderte er das Kissen auf den Boden. Was war das denn gewesen? Seit wann kuschelte er mit Kissen? Seit wann kuschelte er überhaupt? Er war Nuke-Nin, verdammt noch mal, keine Schmusekatze! Ganz hinten in seinem Kopf wurde eine Stimme lauter, die schon die ganze Zeit dagewesen war. Eine Stimme, die ihm sagte, dass er den Grund für seine Schlaflosigkeit längst wusste. Sie zog ihn auf. Er versuchte, sie auszublenden, aber sie bohrte sich in sein Bewusstsein, lachte ihn aus. Aber es konnte nicht daran liegen, dass er nicht da war. Das war nicht möglich, durfte nicht möglich sein. Wo lag da der Sinn? Was hatte die Abwesenheit seines Partners damit zu tun? Nichts. Rein gar nichts. Nur...einen anderen Grund wusste er auch nicht. Na gut. Hidan setzte sich auf. Er musste die Sache logisch angehen, den Gedanken zulassen. Falls Kakuzu tatsächlich der Grund war, musste er sich fragen, warum. Was könnte er damit zu tun haben? Sorgen machte er sich keine, dafür gab es keinen Anlass. Kakuzu hatte, anders als er selbst, keinen Hang dazu, Aufmerksamkeit zu erregen oder in Schwierigkeiten zu geraten. Selbst wenn, er konnte gut auf sich aufpassen. Sorge fiel also weg. Das wäre ja auch absurd. Es würde vorraussetzen, dass sein Partner ihm etwas bedeutete. Und das tat er nicht. Natürlich, er war der erste Mensch seit langem, mit dem Hidan überhaupt irgendwie zurechtkam, wenn sie auch ständig stritten und sich schlugen. Ihre Partnerschaft war schwierig, aber sie funktionierte. Sie hatten so gut wie nie Fehlschläge, und der Leader war zufrieden. Trotzdem wäre es ihm egal, wenn Kakuzu sterben würde. Oder? Hidan versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, einen neuen Partner zu bekommen. Vor Kakuzus Leiche zu stehen. Und er stellte fest, dass es nicht ging. Der Gedanke hinterließ ein unangenehmes Gefühl in seinem Magen. Aber das war eh überflüssig. Sein Partner würde nicht sterben. Und nur, weil er sich seinen Tod nicht vorstellen konnte, musste er ihn noch lange nicht mögen. Nur warum fehlte ihm der Bastard dann, wenn er nur ein paar Stunden weg war? Damit war er wieder bei seiner Grundfrage angekommen. Stöhnend sank er zurück aufs Bett. Seine Gedanken wanderten zu der Sache mit dem Kissen. Warum hatte er das gemacht? Nun, warum kuschelten Menschen? Um etwas zum Festhalten zu haben. Um Wärme und Nähe zu bekommen. Aber er musste sich an nichts festhalten. Kalt war ihm auch nicht. Normalerweise kuschelte er nicht mit Kissen. Normalerweise lag auch Kakuzu neben ihm, oder zumindest im selben Raum. Sekunde. Hieß das, Kuscheln war Ersatz für Kakuzu? Die Sache wurde immer absurder. Er massierte sich die Schläfen. War es also die Nähe, die ihm fehlte? Eigentlich konnte das nicht sein. Früher, vor Akatsuki, hatte er auch problemlos alleine geschlafen. Aber damals war er es auch nicht gewöhnt gewesen, jemanden an seiner Seite zu haben. Und jetzt schien er ohne jemanden nicht mehr schlafen zu können. Eigentlich sollte man nicht meinen, dass Mitglied in einer Organisation voller Mörder zu sein, ihn in ein solches Weichei verwandelt hatte. Erbost knirschte er mit den Zähnen. Wenigstens hatte er endlich den Grund für die verdammte Schlaflosigkeit gefunden, auch wenn ihm diese Abhängigkeit von seinem Partner überhaupt nicht gefiel. Was sollte werden, wenn Kakuzu tatsächlich irgendwann starb? Wenn einer von ihnen Akatsuki verließ? Oder die Organisation sich auflöste? Wieder verspürte er ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Lieber nicht darüber nachdenken. Schließlich lebte er ja auch sonst für den Moment. Da drängte sich ihm die Frage auf, ob es Kakuzu genauso ging. Sein Partner war zwar überhaupt nicht der Typ für sowas, aber das hatte er bisher auch immer von sich gedacht. Der Gedanke, den Älteren auf diese Weise an sich zu binden, gefiel Hidan seltsamerweise. Hieß das, dass er ihm doch etwas bedeutete? Das wäre schlecht, sehr schlecht. Aber er fühlte sich nicht schlecht. Im Gegenteil; er war seltsam glücklich. Der Jashinist verstand es nicht, musste es auch nicht verstehen. Für den Moment reichte ihm die Erkenntnis. Allerdings blieb ihm keine Zeit, sich weiter damit zu beschäftigen, denn er konnte Schritte hören, die dumpf über die Holzdiehlen des Ganges näher kamen. Schließlich stoppten sie vor der Tür. Hidan hörte einen Schlüssel klirren, und ihm wurde klar, dass die Tür verschlossen war. Aber warum sollte Kakuzu ihn einschließen? Seinen Koffer hatte er dabeigehabt, also konnte es nicht aus Angst vor Dieben gewesen sein. Da öffnete sich die Tür. Ein schmaler Lichtstreifen fiel von der Nachtbeleuchtung des Hotelflurs ins Zimmer, dann verschwand er wieder und die Tür wurde von innen verschlossen. Im Dunkeln konnte Hidan die vermummte Gestalt seines Partners gerade noch ausmachen. "Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen." Seine Stimme klang leise, aber klar durch die Stille des Raumes. Kakuzu schaltete das Licht ein. Der Jüngere blinzelte in den hellen Schein. "Warum schläfst du noch nicht?" "War nicht müde" Sein Partner bedachte ihn mit einem zweifelnden Blick, fing dann aber an, sich auszuziehen. Den Koffer hatte er neben einen Stuhl gestellt. Hidan lag, auf einen Ellenbogen gestützt, seitlich da und beobachtete ihn. "Hast du aufgeräumt?" "Jap. Hatte nichts Besseres zu tun." In seinem Bauch breitete sich ein warmes Gefühl aus. Das hier war er gewohnt, eine knappe Unterhaltung bevor sie ins Bett gingen. Er sah zu, wie sein Partner die Kleidung gefaltet auf den Stuhl legte und dann das Licht wieder ausschaltete. Kakuzu ging auf das Bett zu, stieß dabei mit dem Fuß an etwas. "Warum liegt das Kissen auf dem Boden?" "Vielleicht wollte es seinen Horizont erweitern?" Da bekam Hidan besagtes Kissen ins Gesicht und stieß ein ersticktes: "Hey!", aus. Im selben Moment fühlte er, wie die Matratze eingedrückt wurde und der Größere sich neben ihn legte. "Mach dich nicht so breit, Hidan." Und der rückte, wenn auch nur ein kleines Stück. Sein Partner rückte auf. Das warme Gefühl verstärkte sich, strömte durch seinen gesamten Körper. Da wurde ihm bewusst, dass er etwas wie...Freundschaft dem Anderen gegenüber empfand. Nur schien das nicht das richtige Wort zu sein. Hidan drehte sich zu seinem Partner, rutschte näher an ihn heran. Seine Hand wanderte über das Laken und kam auf einer Schulter zum Liegen. "Hidan...", knurrte der Ältere. Die Antwort kam als Schnurren knapp unter Kakuzus Ohr hervor, da Hidan seinen Kopf inzwischen in die Halsbeuge des Anderen geschmiegt hatte. "Was denn?" "Verzieh dich." "Warum?" "Weil ich das sage." "Das ist kein Grund." "Doch, und zwar ein verdammt guter." Der Kleinere drückte sich fester an ihn. "Ich finds so aber gemütlich." "..." "Na also. Du auch." Er kassierte einen Schlag auf den Hinterkopf. "Au. Wofür war das denn?" "Dafür, dass du ein anschmiegsamer kleiner Idiot bist." Kakuzu tat nichts, um den Kontakt zwischen ihnen zu erhöhen oder zu verstärken, aber er schob Hidan auch nicht weg. Als der Jashinist sprach, geisterte sein Atem über den Nacken des neben ihm Liegenden. "Sei dankbar, dass ich mich nicht auf dich drauf lege. Und jetzt hau mich nicht wieder, Mistkerl, ich will schlafen." Kakuzu schnaubte und schielte auf den Kleineren herunter, der sich jetzt sichtlich entspannte. "Eben hast du noch gesagt, du wärst nicht müde." Hidans Stimme war leise und schon vom Schlaf durchzogen. "Jetzt schon...", murmelte er. Wenige Augenblicke später war er eingeschlafen. ________________________________________________________________________________ Bla. Irgendwie doof und kitschig, aber mir gefällts trotzdem. Duh. Der nächste ist länger und auch schon fertig, aber ich weiß nicht, wann ich den abtippe... Bald fängt die Schule wieder an, außerdem hat das RL gerade viel mit mir vor. Am Samstag wird erstmal aufm Spielplatz gesoffen und dann gehts ab aufs Stadtfest. Da sind nämlich zu viele Bullen, die den Flascheninhalt kontrollieren, also wird quasi vorgeglüht. (Bitte haltet mich nicht für eine asoziale Säuferin, ja?) Hosted by Animexx e.V. 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