Wo die Liebe hin fällt... von Kao (~Aoi & Reita~) ================================================================================ Kapitel 1: Jeder Anfang ist schwer und mancher noch schwerer ------------------------------------------------------------ Müde und noch mit halb geschlossenen Augen schlug der Junge auf das Gerät, welches seiner Meinung nach ein viel zu nerviges Geräusch von sich gab. Mit noch immer nicht weit geöffneten Augen schwang er seine dünnen Beine aus dem Bett und gähnte erstmal herzhaft. Es war eindeutig zu früh, wenn man ihn fragte, was er auch gleich darauf wiedermal deutlich zu spüren bekam. Er stieß mit dem Fuß gegen eine Kiste und flog erstmal hin. "Verdammt...wieso steht der scheiß auch mitten im Weg?“ fluchte er und versuchte den Gedanken zu verdrängen, das er selbst diese dorthin gestellt hatte. Mit durchaus weiter geöffneten Augen erhob er sich langsam vom Boden und trottete weiter ins Badezimmer. Er war froh, dass er sein eigenes Bad hatte und dieses auch noch an sein Zimmer grenzte. Der Schwarzhaarige stellte sich in die Dusche und schaltete das Wasser an. Morgens brauchte er einfach kaltes Wasser um wach zu werden. Ab heute würde er eine neue Schule besuchen müssen, da sie neu in die Stadt gezogen waren. Er mochte die Schule noch nie, auch wenn er gut war, doch da seine Eltern ständig umziehen mussten, fiel ihm das eingewöhnen schwer. Er war auch noch nie einer von denen, die sich unbedingt anpassen mussten und so war er ganz offen Schwul, zeigte seine Lieblings Musikrichtung an Hand der Buttons an seiner Tasche und zog sich an, so wie er wollte. Das es seinen Eltern nicht gefiel interessierte ihn herzlich wenig. Sie waren kaum da, arbeiteten ständig und nur wenn sie mit ihm Schimpften waren sie da. Sie waren zwar nicht reich, aber auch nicht arm, so das ihnen das Gerede um sie herum doch wichtig war. Dem Jungen waren seine Eltern mittlerweile egal, da er sie kaum als solches ansah. Er war froh wenn sie nicht da waren und er seine Ruhe hatte. Fertig geduscht stieg er wieder aus der Dusche und trocknete sich gleich ab. Er nahm sich einen Föhn zur Hand und trocknete sich die Haare, welche er dann gut durchkämmte. Täglich die gleich Prozedur, doch sie war für ihn schon alltäglich geworden. Er nahm sich eine Creme aus einem kleinen Karton, der neben dem Klo stand und cremte sich ganz ein. Während diese einzog putzte er sich die Zähne und schminkte sich etwas. Diese gehörte einfach zu seinem Leben und mit ihr fühlte er sich besser. Gähnend ging er nackt zurück ins Zimmer und suchte sich aus einer großen Kiste einige Sachen. Er war so froh, dass diese Schule keine Uniformen hatte. Endlich Sachen tragen die passen und gut aussehen! Dachte er sich und zog sich an. Ein schwarzes T-Shirt mit einem Rosenmuster, eine schwarze Hose mit roten Verzierungen am Oberschenkel und schwarze Armstulpen mit einigen Sicherheitsnadeln dran. Nachdem er alles so an hatte wie er wollte ging er zurück zum Bad. Dort nahm er sich einige Spangen und machte seine ins Gesicht fallenden Haare nach hinten. Der Rest wurde mit etwas Haarspray etwas aufgestellt und fertig war er. „Hm...noch nicht ganz...“ nuschelte er sich selbst zu und griff zur Piercingbox. In die zwei Löcher an der rechten Seite seiner Lippe steckte er jeweils einen Ring und schloss diesen. „So...perfekt!“ Immer noch etwas müde schnappte er sich seine Umhängetasche und stieg die wenigen Treppen runter. Obwohl sie nun in Tokio lebten, und das ziemlich nah an der Innenstadt, konnten seine Eltern sich ein kleines Haus leisten. Tja, sie hatten schon ziemlich viel Geld. In der Küche nahm er sich eine Tasse aus dem Schrank und goss sich etwas heißen Kaffee ein. Seine Eltern waren wohl schon wach und hatten gefrühstückt. Normalerweise gingen sie danach gleich aus dem Hause und zur Arbeit. Auf dem Küchentisch stand auch schon für ihn Frühstück bereit und daneben lag ein Zettel mit etwas Geld drauf. Es war nicht grad wenig, doch er steckte es ein und las den Wisch seiner Mutter, wo mit einer hübschen Handschrift drauf stand, dass er sich ein Taxi nehmen sollte statt mal wieder zu spät zu kommen. Er sah auf die Uhr und rief doch lieber ein Taxi bevor er wirklich noch zu spät kam. „Auf in den Kampf...“ seufzte er, als wenig später das Taxi eintraf und ihn zur Schule fuhr. Zwar war der Weg nicht weit, doch er sah trotzdem verträumt aus dem Fenster, bis das Auto anhielt. Und sofort als er Ausstieg wurde er neugierig angesehen und senkte den Blick kurz verschämt. Das kann ja heiter werden, dachte er sich, biss sich auf die Unterlippe und betrat den vollen Schulhof. Alle Schüler standen zu kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich. Er war noch nie ein Freund von so was gewesen und so ging er schnell über den Hof und ins Gebäude. Doch auch drinnen sah es nicht anders aus, überall kleine Grüppchen. Man konnte leicht unterscheiden, welche die Coolen und welche die Freaks waren. Er seufzte schwer und machte sich sofort auf die Suche nach dem Lehrerzimmer, doch sein Weg fand ein schnelles Ende, als er eine kleine Gruppe entdeckte die ziemlich auffällig aussah. Der Eine...oder war es eine Sie, trug einen ziemlich kurzen Rock, welcher den Blick auf wunderschöne Beine freigab. Der Andere trug eine Tapete vor der Nase, wozu auch immer. Der Dritte war ziemlich klein und guckte total grimmig drein. Und da war da noch der Vierte. Der sah ziemlich normal aus, er fiel bloß durch seine braunen Haare und das Lächeln auf, welches nicht bezaubernder sein konnte. Der blonde Junge mit der Tapete vor der Nase sah ihm plötzlich direkt in die Augen, wodurch auch die anderen drei auf ihn aufmerksam wurden. Noch mehr Freaks...dachte er sich bloß und biss sich auf die Unterlippe. Trotzdem konnte er den Blick einfach nicht von dem komischen Jungen nehmen, der seine Nase versteckte. Die Schulglocke läutete plötzlich und so erinnerte er sich schlagartig wieder dran, wo er eigentlich hin wollte. Er ging weiter zum Lehrerzimmer und holte sich seinen Stundenplan. Noch immer etwas müde, von dem Umzug gestern stiefelte er zu seinem neuen Klassenraum und dachte daran, dass er nur noch ein Jahr hier aushalten musste, dann hatte er die Schule fertig. Er klopfte an, wartete auf das Herein und betrat dann den Raum. Er hatte den Kopf etwas gesenkt und gab der Lehrerin den Zettel. Diese sah zur Klasse und zog Aoi etwas näher. „Klasse, ab heute haben wir einen neuen! Sein Name ist Shiroyama Yuu...kann ihn heute bitte jemand herumführen und ihm helfen die Räume zu finden? Kouyou?“ Der braun haarige Junge mit dem Minirock stand auf und als er ihn erkannte wusste er, dass das ganz sicher kein Mädchen war. Der Name war doch ziemlich männlich fand er und man sah auch keine Brust. Doch noch bevor er seine Stimme hören konnte stoppte er ihn. „Schon okay, ich komme ganz sicher zurecht...wo darf ich mich hinsetzen?“ fragte er höflich und sah sich um. Die Dame sah ihn ziemlich verwundert an, doch dann zeigte sie auf den Platz neben dem Braunhaarigen, welcher sich nun wieder hingesetzt hatte. Er ging zu seinem neuen Platz und ließ sich drauf sinken, als ein Geräusch durch die Klasse ging, was ihn ziemlich erröten ließ. Gleich darauf fing die gesamte Klasse an zu lachen, was ihn noch röter werden ließ. Er erhob sich leicht und nahm das Pupskissen drunter vor, welches er achtlos auf den Boden warf. „Kindisch...“ „Aber du musst zugeben, dass es ziemlich lustig war!“ Er drehte den Kopf nach links und sah in die braunen Augen des Tapeten tragenden Jungen und erst jetzt fiel ihm auf das die vier komischen Jungs alle in seiner Klasse waren. Vor ihm saß dieser mit dem Minirock, welcher wohl Kouyou hieß, neben ihm dieser kleine Blonde. Neben Aoi selbst saß dieser mit der Tapete und neben diesem saß der Braunhaarige. Womit hatte er das bloß verdient? Er seufzte leise und versuchte sich auf den Unterricht zu konzentrieren. Sie hatten gerade Mathe und das war Aois Lieblingsfach, nach Musik jedenfalls. Es dauerte keine 5 Minuten und die Lehrerin schrieb eine Gleichung auf die Tafel, doch keiner der Leute in seiner Klasse schien auch nur ein bisschen zu verstehen. So meldete er sich und trat an die Tafel, wo er in Sekundenschnelle die Lösung auf schrieb und sich dann umdrehte. „Kannst du das bitte erklären?“ Wieder war es der freche blonde, welcher die Stimme erhob. „Hai...“ Mehr als ein Hauchen brachte er nicht raus, drehte sich nochmal um und fing an die Rechnung zu erklären. „Nun verstanden?“ fragte er immer noch ein bisschen leise, als er wieder zu dem Tapeten Jungen sah. „Schon beim ersten Mal...ich wollte bloß nochmal einen Blick auf deinen Hintern werfen!“ grinste dieser frech und wieder kam nur schallendes Gelächter der Klasse. Ihm selbst blieb der Mund fast offen stehen. Als er sich endlich lösen konnte setzte er sich still wieder hin und sah an die Tafel. Quälend langsam schienen die folgenden Minuten zu verstreichen, bis es endlich zur großen Pause klingelte. Sofort stürmten alle aus den Raum, außer Aoi. Er packte seine Sachen langsam zusammen und ging zur Tür. Gerade als er hinaus treten wollte stellte ihm jemand einen Fuß, so das er heute schon zum zweiten Mal den Boden küsste. Jemand fing neben ihm an zu Lachen und diese Lache konnte nur einem gehören. Diesem arroganten, aufgeblasenen und eingebildeten Freak mit der Tapete und als er auf sah bestätigte sich sein Gedanke. Doch er atmete einmal aus, richtete sich auf und ging einfach stumm an ihm vorbei. Er musste so schnell es geht weg von hier. Weg von diesem Ort und weg von dem Blonden, bevor er noch platzen würde. Da das Rauchen an dieser Schule verboten war ging er schnell um das Gebäude rum und ging hinter einige große Büsche. Dort zündete er sich eine Zigarette an, als er einen dunkelhaarigen Jungen entdeckte, welcher auf einem liegenden Baumstamm saß und rauchte wie er. „Entschuldige...darf...darf ich mich zu dir setzen?“ fragte er freundlich und setzte zum ersten Mal an diesem Tag ein Lächeln auf. Der schwarzhaarige Junge mit dem Piercing in der Unterlippe zuckte kurz zusammen, doch dann nickte er stumm. So setzte Aoi sich dazu und zog an seiner Zigarette. „Wie heißt du?“ Verwundert sah er auf und sah in grüne hübsche Augen. „Ähm...Aoi...eigentlich Shiroyama Yuu, aber nenn mich lieber Aoi!“ sagte er hielt ihm die Hand hin. „Ich bin Shinji Amano, aber wenn du magst nenn mich einfach Tora!“ Er musste grinsen und Aoi viel auf, wie hübsch dieser dabei war. „Bist du immer hier, Tora-kun?“ „Jep, jede Pause...auf dem Unigelände darf man leider nicht mehr rauchen!“ seufzte er und warf seinen Stummel weg. „Du gehst auf die Uni? Also ich bin heute neu in diese Schule gekommen und da darf man ja leider auch nicht rauchen...dabei brauch ich das einfach!“ Er musste wieder an den Blonden denken und wie sehr seine Nerven unter dem geschehenen leiden. „Du bist noch Schüler? Wie süß! Noch ganz klein und unschuldig, ne?“ kicherte er. „Eh! Wer ist hier klein und unschuldig?“ Aoi blies die Wangen auf und prustete dann einfach los, wobei Tora mit einstieg. „Du bist lustig, Aoi-chan! Wie wär's wenn wir uns öfter hier treffen würden? Ich bin wie gesagt fast immer hier, wenn nicht gerade ein Seminar läuft! Wir sehen uns sicher nochmal später!“ Damit stand Tora auf und lief wieder auf das Unigelände. „Es gibt ja doch jemanden hier, der es lohnt zur Schule zu kommen...“ sagte er fröhlich und nahm einen letzten Zug. Danach warf er die Kippe weg und ging wieder zurück zur Klasse. Dabei sah er nicht, dass sobald er das Gelände wieder betreten hatte ihn zwei dunkle Augen beobachteten. Die nächsten Stunden verliefen nicht spannender als die letzten. Sie hatten Englisch und das war eine der Fächer in denen Aoi recht wenig sagte und lieber zuhörte. „Takanori, kannst du bitte den nächsten Text vorlesen und übersetzen?“ fragte ihr Lehrer und der kleine Blonde, welcher ihm schon vorher aufgefallen war erhob sich. Nun wusste er auch wie dieser hieß, aber zu gerne würde er wissen wie sein Banknachbar hieß. Er schielte zu diesem und sah in dunkel braune fast schwarze Augen. Er übersah das dreckige Grinsen auf seinen Zügen einfach mal und sah wieder vor zu dem kleinen Takanori, welcher nun den Text las. Er musste zugeben, das es sich zwar nicht perfekt anhörte, er es aber wirklich gut übersetzen konnte. Das fand auch der Lehrer und lobte ihn gleich mal. Der Kleine sah ihn aber bloß kurz böse an und setzte sich wieder. Doch um sich zu wundern hatte Aoi nun keine Zeit mehr, denn da klingelte es auch schon und er sprang auf. Er schnappte sich seine Tasche und lief als erster aus dem Raum, was einen verwirrten Blonden die Stirn runzeln ließ. Tora hatte recht behalten und als er eintraf sah er den älteren schon da sitzen. „Tora-sempai!“ rief er ihm zu und setzte sich gleich neben ihn. „Hey, Aoi-chan! Wie war der Unterricht?“ fragte dieser gleich und hielt ihm ne Packung hin. „Der war langweilig...wir hatten Englisch...das mag ich nicht so sehr...“ sagte er verlegen und sah sich die Packung an. „Hm...ich glaub ich nehm lieber meine...die sind stärker!“ grinste er und holte die Packung hervor. Doch zu seinem erstaunen war keine Zigarette mehr drin. „Oh...dann genehmige ich mir doch eine von dir!“ kicherte er verlegen und nahm sich eine. "Danke schön!" „Wie süß, du bist ja ganz rot geworden!“ lachte der Größere und legte beide Hände auf seine Wangen, was den Jüngeren nur noch verlegener werden ließ. „Schämst du dich etwa?“ fragte er lieb und hauchte ihm ein Küsschen auf die Lippen. „Das brauchst du nicht, Kleines! Ich bin ganz lieb!“ Ein unschuldiges Grinsen kam von Tora und er stand auf. „Ich muss leider Montags immer früh los, muss noch zur Arbeit! Wir sehen uns sicher morgen Aoi-chan!“ Und damit verschwand er und ließ einen verdutzten Schwarzhaarigen zurück, welcher noch immer verlegen war. Er beschloss die Zigarette wieder in seine Packung zu legen und sich was zu essen zu suchen. Langsam hatte er doch ziemlichen Hunger. Er ging durch die Büsche und ihm wurde fast schlecht. „Was machst du denn hier?“ fragte er auch so gleich angepisst und blickte den blonden Jungen mit der Tapete vor der Nase böse an. „Ich wollte bloß gucken, wo du so schnell hin wolltest...“ Sein Grinsen wurde noch breiter und er hätte es ihm so gerne ausgeschlagen. „Und ich wurde ziemlich gut belohnt...jetzt weiß ich endlich wieso du so komisch bist! Du bist ne kleine Schwuchtel!“ sagte er und tippte ihm auf die Brust. „Normal sag ich da einfach Schwul zu...aber mach doch was du willst!“ Nun konnte er sich nicht mehr beherrschen und sah ihn böse an. „Ich bin schwul was dagegen? Ich schäme mich nicht dafür und ich steh zu dem was ich tue!“ knurrte er genervt. „Und nun lass mich in Ruhe!“ sagte er schnell und lief zurück aufs Schulgelände. Er konnte diese dreckige Fresse einfach nicht länger ertragen. Ohne drauf zu achten, dass er noch eine Stunde Unterricht hatte ging er in die Stadt und kaufte sich ein neues Spiel für seine neue PS3. Mit diesem warf er sich in seinem Zimmer auf sein Bett und war froh, dass alles schon angeschlossen war. Er schob die CD in die Konsole und startete das Spiel. Dieser blöde Typ war dabei sein Gegner und diesen schlug er zu Brei. „**** Arsch...“ fluchte er und machte dann alles aus. „Gott...wie der mich aufregt...Ich hoffe morgen wird ein besserer Tag...vielleicht seh ich Tora wieder...“ Seine Wangen färbten sich bei dem Gedanken an den dunkelhaarigen Jungen leicht rot und er warf sich zurück aufs Bett. Das kann ja alles noch heiter werden... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)