Eine Schifffahrt mit Folgen... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Strify saß mit einer Schnute und verschränkten Armen im Tourbus, er hatte seinen Ipod auf volle Lautstärke gedreht und die Augen geschlossen. Er war so tierisch angepisst, nicht nur, dass er absolut keine Lust hatte, auch nur einen Schritt auf eine Fähre zu setzen.. nein, jetzt sollten sie auch noch den Support für Tokio Hotel übernehmen! Für Tokio Hotel!! Jetzt wurden sie sowieso schon bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit mit dieser Band verglichen, und jetzt sollten sie auch noch die Vorband spielen. Die hatten doch alle einen Knall. Wenn er schon an diesen Bill dachte wurde er grantig. Seitdem Cinema Bizarre im Musikbusiness aufgetaucht waren, musste er sich nahezu täglich anhören, dass er Bill kopierte. Die Menschen hatte ihre Scheuklappen mal wieder aufgesetzt und sahen einen jungen Kerl mit einer vielleicht nicht ganz alltäglichen Frisur, Make up und schon war er Bill’s Kopie. Plötzlich merkte er, wie sich jemand auf den freien Platz nehmen ihn fallen ließ. Er öffnete die Augen, drehte den Kopf und sah schon das breite Grinsen von Kiro. Ihr Bassist war nahezu widerlich gut gelaunt und fing an ihm in die Seite zu pieksen. „Ach komm schon Strify, sei kein Frosch! Ist doch toll, wir werden auf einem Schiff spielen – ist das nicht großartig?!?!“ Strify verdrehte die Augen „Ja, ganz große klasse Kiro! Ich werde bestimmt seekrank und muss auf die Bühne kotzen!“ er überlegte kurz, dann hellte sich sein Gesichtsausdruck auf „vielleicht rutscht Bill ja dann auf meiner Kotze aus!!!“ seine Augen funkelten. Kiro zog eine Augenbraue hoch und sah Strify vorwurfsvoll an: „Du bist ja total besessen!!“, stand auf und verzog sich in den hinteren Teil des Busses. Strify friemelte die Kopfhörer wieder in seine Ohren und malte sich aus wie Bill auf seiner Kotze ausrutschte, dabei hatte er ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen. Sie würden es schon noch allen beweisen, dass sie besser als Tokio Hotel waren. Er musste eingeschlafen sein, denn einige Zeit später schrak er hoch, als ihn jemand leicht antippte. Verstört sah er sich um, draußen war es bereits dunkel geworden. „Sind wir schon da?“ fragte er mit verschlafener Stimme Shin, der ihn scheinbar geweckt hatte. „Naja, schon wäre wohl etwas übertrieben, aber wir sind am Hafen angekommen.“ Sie waren gestern Abend in München losgefahren, wo sie noch ein Konzert gegeben hatten, und nun endlich in Rostock angekommen. Von dort sollte es mit der Fähre, auf dieser eben die beiden Konzerte stattfinden sollten, nach Südschweden und wieder zurückgehen. Die anderen waren scheinbar schon alle ausgestiegen, also schnappte er sich seinen Rucksack und verlies ebenfalls den Bus. Es war, gelinde gesagt, saukalt draußen. Na gut, es war Anfang November und der Winter stand praktisch vor der Tür. Strify fing sofort an zu frösteln. Die anderen standen noch ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt vor dem Bus rum, hatten allerdings an ihre Jacken gedacht. Er machte also kehrt und wollte zurück um seine ebenfalls zu holen, da sah er Luminor grinsend an der Bustür stehen „Schätzchen, suchst du die hier etwa?“ Strify griff nach der Jacke und murmelte ein, immer noch verschlafenes „Danke“. „Und wie geht’s nun weiter?“ fragte Kiro, der trotz Jacke mit den Zähnen klapperte. Just in diesem Moment kam ein weiterer Bus um die Ecke, das mussten dann wohl Tokio Hotel sein. Der Bus hielt an und öffnete die Tür. Alle, außer Strify, der sich schon an seinem Koffer zu schaffen machte, starrten gebannt auf die Bustür. Plötzlich sprang eine dunkle Gestalt mit Kapuze auf dem Kopf aus dem Bus und streckte sich ausgiebigst. „Scheiße ist das kalt“ kreischte Bill und aus dem Buseingang kam eine Jacke geflogen. Bill zog sie an, nun hatte er scheinbar auch die starrenden Jungs von Cinema Bizarre bemerkt und kam grinsend auf die Jungs zu. Er steuerte direkt auf Shin zu und streckte ihm die Hand entgegen. „Hi, ich bin Bill!“ Strify, der immer noch versuchte seinen Koffer aus dem Chaos im Unteren des Busses zu ziehen, verdrehte mal wieder die Augen. Bill stellte sich nun auch den anderen Jungs vor. „Aber da fehlt doch noch einer, oder?“ fragte er, als er schließlich bei Kiro angekommen war. „Ja, der steckt da halb im Bus“ entgegnete dieser und zeigte grinsend auf Strify’s Hintern, den er ihnen entgegen streckte. Bill stellte sich hinter ihn „Hi!“. In diesem Moment lockerte sich Strify’s Koffer und er flog rückwärts, mitsamt dem Koffer auf Bill und riss diesen zu Boden. „Autsch!“ Da lagen sie nun, unten Bill, dann Strify und auf ihm der Koffer. Kapitel 2: ----------- „Scheiße!!“ Strify trat mit dem Fuß nach seinem Koffer und rappelte sich langsam hoch. Bill, der eben noch fröhlich die Band begrüßt hatte, guckte nun ziemlich grimmig aus der Wäsche. Nachdem Strify von ihm runtergekrabbelt war, stand auch er wieder auf. Die 4 anderen Jungs standen währenddessen neben den beiden und mussten sich das Lachen verkneifen. Einen Moment lang herrschte eine peinliche Stille, die aber schließlich von Kiro unterbrochen wurde, der seinen Lachanfall nicht mehr zurückhalten und nun losprustete. „Sehr witzig Kiro!!“ giftete Strify ihn an. Er drehte sich zu Bill um, jetzt musste er sich auch noch bei ihm entschuldigen – und Kiro hatte nichts besseres zu tun als in einem Lachanfall zu versinken. ‚Nette Begrüßung!’ raunzte Bill ihm zu, während er mit seinen Händen den Dreck von seinen Klamotten fegte. Strify streckte ihm widerwillig seine Hand hin „Tut mir leid.“ „Schon gut.“ kam, immer noch etwas säuerlich über Bills Lippen. Dann schrie eine dominante Stimme „Biiiiiiillll, würdest du vielleicht auch mal herkommen!“ aus Richtung des Tokio Hotel Busses. „Ich geh dann mal, wir sehen uns.“ sagte Bill etwas abgehakt, drehte sich um und ging. Die anderen Tokio Hotel Jungs waren schon dabei ihre Koffer in Richtung Schiff zu schleppen. Strify hörte Bill von weitem noch motzen: „Was für ein Idiot!!!“. Er? Ein Idiot? Was musste dieser aufgeplusterte Gockel sich auch genau hinter ihn stellen!? Er kochte innerlich vor Wut. Bevor er jedoch in einen ausgewachsenen Wutanfall ausbrechen konnte, packte Yu ihn am Arm „Komm schon, vergiss es und hilf uns, wir müssen unsere Sachen langsam mal an Bord bringen.“ Jetzt bereute Strify bereits, dass er soviel eingepackt hatte, mit einem Rucksack, seinem ca. 25 kg Koffer und einer kleinen Umhängetasche beladen machte er sich auf den Weg auf die Fähre. Ihm graute wirklich davor, er musste ständig an die Titanic denken, die war schließlich auch einfach so untergegangen – obwohl sie doch unsinkbar hatte sein sollen. Er war kein besonders guter Schwimmer, das wusste er, deshalb wohl auch seine dezente Panik vor dieser Überfahrt. Er würde gleich an Board überprüfen ob es genug Rettungsboote und Schwimmwesten gab. Man konnte ja nie vorsichtig genug sein. Als sie endlich am Eingang der Fähre angekommen waren, erwartete sie dort eine riesige Halle, in der sich die Rezeption befand. Strify war total fasziniert, er hatte sich das Schiff ganz anders vorgestellt. Die Dame händigte Shin gerade den Kabinenschlüssel aus, als Strify auch den Tresen erreicht hatte. Er wandte sich an die Rezeptionistin „Entschuldigung, sind hier denn auch genügend Rettungsboote und Westen vorhanden?“ fragte er sie nervös. Mit einem etwas verstörten Gesichtsausdruck antwortete sie „Aber selbstverständlich, sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!“ „Sind sie sich sicher?“ bohrte er noch mal nach, als Shin ihn wegzog und der Dame zurief: „Entschuldigen sie bitte, er ist ein bisschen nervös“. „Aber Shiiiiiiiiin!!!!“ protestierte er lautstark ‚ich muss mich doch informieren!!!’ „Jaja wir gehen gleich die Boote nachzählen!“ sagte Shin während er den Knopf an den Aufzügen drückte. „Aber Shiiin.. du weißt doch, dass ich nicht so gut schwimmen kann .. was soll ich denn dann machen, wenn das Schiff wirklich untergeht?“ quengelte Strify weiter. Er hatte nicht bemerkt, dass sich hinter ihnen gerade Bill und sein Bruder Tom eingefunden hatten, die ebenfalls auf einen Aufzug warteten. „Strify, das Schiff wird nicht untergehen!“ gab Shin grinsend zurück. „Aber Shiiiiin, weißt du noch, die TITANIC!! Die sollte auch nicht sinken und hat es doch getan..“ Strify biss sich nervös auf die Unterlippe. In diesem Moment kam ein schallendes Lachen aus dem Hintergrund. Strify drehte sich um und zuckte zusammen, als er Bill und Tom dort stehen sah. „Sag bloß du hast Angst vor der Schifffahrt?“ prustete Bill. „Hab ich gar nicht!“ Strify merkte wie ihm langsam die Schamesröte ins Gesicht stieg. Mist, warum musste nun ausgerechnet Bill hinter ihnen stehen und ihr Gespräch belauschen? Hatte der nichts anderes zu tun. Er überlegte fieberhaft, wie er sich nun am besten rausreden konnte. „Tom, hast das gehört, unser Aushilfsrocker hat Angst vor der Überfahrt!“ prustete Bill und ihm stiegen schon die Tränen in die Augen. Strify war nun auf 180, was bildete sich dieser Typ eigentlich ein! „Ich hab keine Angst, ich bin nur gern auf alle Möglichkeiten vorbereitet!“ gab Strify nun beleidigt zurück. „Ja ne, ist schon klar!“ jappste Bill. In diesem Moment öffnete sich der Aufzug vor ihnen und Shin zog Strify hinein um ihn vor noch mehr Gelächter zu bewahren. Als sich die Türen geschlossen hatten konnte Strify seine Wut nicht mehr zurückhalten: „So ein Arsch! Aushilfsrocker??? Shin!!! Der kann mich doch nicht einfach Aushilfsrocker nennen! So ein aufgeblasener Gockel! Ich könnte ihm die Augen auskratzen!“ „Ach komm Streifenhörnchen, lass dich doch nicht provozieren.. da stehst du doch drüber.“ „Nein, tu ich nicht!“Strify schob die Unterlippe vor und schmollte. Der Aufzug blieb mit einem heftigen Ruck stehen. Sie luden ihr Gepäck aus und standen etwas desorientiert auf dem, nach beiden Seiten endlos erscheinenden, Gang herum. „Welche Nummer haben wir denn?“ fragte Strify seinen Drummer. „Öhm, 483 – da guck, wir müssen nach rechts, 480-490“. Endlich in ihrer Kajüte angekommen, ließ Strify einfach sein ganzes Gepäck fallen und schmiss sich laut seufzend aufs Bett. Er starrte die an die Decke, stützte sich dann auf seine Ellenbogen guckte zu Shin, der erstmal seine Sachen beiseite räumte, da die Kabine nicht sonderlich groß war. „Shin, warum haben sie uns nur so bestraft? Mit dieser Band - diesem KERL ein Konzert spielen .. und das alles noch auf einem sinkenden Schiff?!“ er ließ sich wieder in die Kissen plumsen und verschränkte die Hände über seinem Kopf. Shin sprang nun zu ihm aufs Bett, legte seinen Kopf auf Strify’s Brust. Nach kurzem Schweigen hob er den Kopf, und sagte lächelnd: „Streifenhörnchen, du bist echt die tollste Dramaqueen der Welt!“ „Ich bin gar keine Dramaqueen…aber für diesen Bill lasse ich mir schon noch was fieses einfallen, der braucht nicht glauben, dass er mich hier so verarschen kann!“ protestierte Strify. Kapitel 3: ----------- Strify lag auf dem Bett, Shins Kopf ruhte immer noch auf seiner Brust, unterbewusst fuhr er mit seiner Hand durch Shins Haare, während er über potentielle Rachepläne für Bill grübelte. Er rollte eine Strähne des blonden Drummers um seinen Finger und ließ sie wieder los – es war so schön mit Shin, er verstand ihn auch ohne dass er etwas sagte und so herrschte angenehme Stille. Strifys Hand verließ Shins Haare und fuhr ihm ganz zart über die Wange, seine Haut war so weich und glatt. Plötzlich spürte er, wie Shin seine Hand auf seine legte und sie sanft streichelte. Dann hob Shin seinen Oberkörper, stützte sich auf einen Ellenbogen und sah ihm tief in die Augen. Strify durchfuhr ein leichter Schauder, Shin hatte wunderschöne Augen und da war wieder diese Vertrautheit zwischen den beiden. Strify erwiderte den Blick und sein Gesicht näherte sich langsam dem des Jüngeren. Er hob wieder die Hand und streifte sanft über Shins Wange, bis sein Daumen schließlich an seinen Lippen ankam, ganz vorsichtig strich er mit ihm über seine Unterlippe. Shin schloss die Augen, während Strify nun so nahe an dem hübschen Gesicht des Drummers angekommen war, dass er seinen warmen Atem spüren konnte. Er strich noch ein letztes Mal mit dem Daumen über die hellroten, weichen Lippen des Blonden und berührte sie dann zärtlich mit seinen eigenen. Er schob seine Zunge behutsam nach vorne und suchte den Eingang zu Shins Mund. Dieser legte dabei zärtlich die Hand in Strifys Nacken, was ihm einen erneuten Schauder bescherte. Als seine Zunge endlich in Shin’s Mund eingedrungen war, suchte er behutsam nach seiner Zunge und stupste sie leicht mit der eigenen an. Shin antwortete mit leichten, kreisenden Bewegungen, die langsam fordernder wurden. Jetzt legte Strify beide Hände hinter Shins Kopf und zog ihn vorsichtig, aber bestimmend noch näher an sich heran und seine Zunge wurde nun fordernder und gieriger, sie versanken in einem innigen Kuss. Strify richtete sich langsam aus seiner doch etwas unbequemen Position auf, ließ aber unterdessen nicht von Shin ab. Er setzte sich auf seine Knie, Shin tat das Gleiche und während sich ihre Zungen immer noch gierig bedrängten, knieten sie nun voreinander auf dem Bett. Strifys Hand wanderte langsam vom Shins Nacken über seinen Rücken hinunter. Er schob das Shirt des Drummers ein Stückchen nach oben und glitt mit seiner Hand nun darunter. Shin ließ von ihm ab und fing an zu quietschen „Ihhhhhh, du hast so kalte Hände“ sagte er atemlos und grinste den Älteren dabei schelmisch an. Auf Strifys Lippen machte sich nun auch ein Grinsen breit‚ er rieb hastig seine beiden Hände aneinander, damit sie wärmer wurden, dann packte er das Shirt am unteren Rand und zog es Shin langsam über den Kopf. Shins blasser Oberkörper vor ihm ließ es in seiner Hose langsam enger werden. Er legte die nun etwas angewärmten Hände um Shins Taille, während sich seine Lippen dem Oberkörper näherten. Langsam fing er an Shins Brustwarze mit seiner Zungenspitze zu liebkosen, die sich auch sofort aufrichtete. Seine Hand fuhr währenddessen in Richtung des Hosenbundes. Er drückte seinen erregten Körper etwas fester an den des Blonden und spürte nun auch dessen Erregung deutlich. Shin stöhnte leicht auf, als Strifys Körper seinen traf. Der Ältere machte sich jetzt an Shins Hosenknopf zu schaffen, er wollte ihn jetzt sofort. Shin konnte den Druck zwischen seinen Beinen kaum mehr aushalten, aber Strify machte der Hosenknopf wohl zu schaffen. Er kam ihm mit seinen Händen helfend entgegen. Nachdem der Knopf geöffnet war, schob Shin seine Hand unter Strifys Kinn und hob den Kopf des schwarz-blonden leicht an. Er küsste ihn auf den Mund und wanderte dann mit seinen Lippen zu dessen Hals, dort angekommen, saugte er leicht daran und biss dann vorsichtig hinein. Der Ältere stöhnte auf. Langsam begann er Strifys Shirt hochzuschieben und zog es ihm, während dieser die Arme hob, über den Kopf. Kaum war der Oberkörper entblößt, setzte Shin sein Spiel fort. Er knabberte wieder leicht an Strifys Hals und fuhr dann mit seinen Lippen langsam über seine nackte Brust hinter bis zu dessen Bauchnabel, wo er stoppte und nun mit seiner Zunge kleine Kreise zog. Strify stöhnte abermals auf; wenn Shin ihn nicht sofort aus dieser Hose befreite, würde er durchdrehen. „Shin“ stöhnte er, als er merkte, dass dieser seinen Bauchnabel weiterhin mit seiner Zunge bearbeitete. Shin ließ nun vom Bauchnabel ab, er wollte Strify ja nicht zu sehr quälen. Seine Hände friemelten geschickt und schnell den Knopf von Strifys Hose auf, die er sogleich runterschob. Ohne lange zu zögern, streifte er ihm ebenfalls die engen Shorts runter und befreite damit seine Erregung endlich aus ihrem Gefängnis. Er legte seine Hände vorsichtig auf die Schultern des Älteren und drückte ihn langsam zurück in die Kissen. Bevor er sich wieder Strifys beträchtlicher Erregung widmete, schob er seine eigene Hose mitsamt den Shorts hinunter. Strify lag nun auf dem Rücken und konnte es kaum noch aushalten, dass Shin ihn erlöste. Er beobachte, wie dieser sich seiner restlichen Bekleidung entledigte. Er selbst streifte derweil mit Hilfe seiner Füße seine eigenen Sachen gänzlich von sich. Shin beugte sich nun wieder über Strify und berührte dessen nackte Brust mit seiner, drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und wanderte abwärts. Er umfasste Strifys Penis, öffnete seinen Mund, wobei er die Lippen leicht über die Zähne legte, und umschloss ihn schließlich. Zuerst langsam, dann etwas schneller ließ er seine Lippen nun über ihn gleiten. Strify seufzte und langsam fing es an sich in seinem Kopf vor Erregung zu drehen. Er drückte Shins Kopf behutsam noch etwas stärker gegen sein Becken, welches er dabei leicht anhob. „Schneller“ stöhnte er heiser. Shin nahm ihm beim Wort und er schob die Lippen immer schneller auf und ab. Nochmals hob Strify sein Becken und stöhnte laut auf. Plötzlich wurde die Tür zu ihrer Kabine aufgerissen. „Hey Leuteeeee, ich …“ Strifys Herz blieb beinahe stehen, während Shin den Kopf hochriss. Luminor stand mit offenem Mund in der Tür und starrte auf die beiden nackten Bandkollegen die ihn ebenfalls entsetzt ansahen. Strify griff wie gelähmt nach der Bettdecke und versuchte, so gut es ging, diese über sich und Shin zu werfen. „OH MEIN GOTT!!“ stotterte Luminor und die Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Shin rutschte langsam immer weiter unter die Bettdecke, während Strify rumstotterte „Äääähm, w-w-w-w..was.. RAUS!!!!“ schrie er entsetzt und merkte wie sein Gesicht immer mehr die Farbe einer roten Ampel annahm. Luminor stand immer noch wie versteinert mit aufgerissenen Augen an der Tür und bewegte sich keinen Zentimeter. Strify wurde langsam sauer, richtete sich auf, wobei er die Bettdecke enger um sich wickelte und presste zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen: „ Hättest du bitte die Güte das Zimmer zu verlassen!!!!“ heraus. Luminor drehte sich in Zeitlupe um und schloss leise die Tür. Strify ließ sich zurück in die Kissen fallen und zog sich die Bettdecke über den Kopf. Er würde dieses Zimmer, nein, dieses Bett NIE wieder verlassen…. Kapitel 4: ----------- Nach guten 10 Minuten Schweigen wagte Strify es, seinen Kopf von der Bettdecke zu befreien, jedoch eigentlich nur, weil er kurz vor einem Erstickungsanfall stand, und beschämt guckte er auf die andere Seite des Bettes. Von Shin gab es kein Lebenszeichen, die Decke war nach wie vor über seinem Kopf. Ob er schon erstickt war? Was sollten sie denn ohne Drummer machen? Panisch griff sich Strify die Bettdecke und schlug sie ruckartig weg. Shin lag auf dem Rücken und starrte in die Luft. „Shin du lebst, was bin ich froh!!“ Shin sah ihn verstört an: „Geht’s dir gut Strify??“ Der stellte vielleicht Fragen, wie sollte es ihm gut gehen, wenn er grade kurz vorm Kommen von seinem Keyboarder angestarrt wurde und dann auch noch eine leichte Panikattacke hatte, weil er nicht wusste, woher er so schnell einen neuen Drummer bekommen sollte? „Nein, aber das ist ja nun auch egal, wie kommen wir denn nun aus dieser Peinlichkeit wieder raus Shiiiiin?“ „Naja, Luminor kann das schon verkraften, wir können uns ja nun schlecht hier verbarrikadieren…“ Verbarrikadieren? Das klang doch mal nach einem konstruktiven Vorschlag! Dann müsste er auch diesem Bill nicht mehr über den Weg laufen. Bill, den hatte Strify schon wieder völlig vergessen, mit ihm hatte er ja auch noch eine Rechnung offen. „Ja, du hast schon Recht, mich würde eigentlich auch mal interessieren, was Luminor eigentlich wollte?“ sagte Strify während er seine Klamotten zusammensuchte, die überall verteilt in der Kabine lagen. „Hmmmm.. gute Frage eigentlich.“ „Ob wir mal anrufen sollen?“ Strify, der seine Hose mittlerweile wieder gefunden hatte, kramte in ihr und zog sein Handy heraus. „Oh, ne SMS von Luminor…“ er bekam große Augen. „Ich trau mich gar nicht sie zu lesen.“ „Los mach schon, vielleicht wars wichtig.“ Ganz vorsichtig schob Strify seinen Finger auf den „Mitteilung anzeigen“ Knopf. „Ich kann nicht!!! Mach du!!“ sagte er und warf Shin das Handy zu, als wäre es plötzlich heiß geworden. Dieser rollte mit den Augen und öffnete die Mitteilung. „Sperrt das nächste mal ab! Ach ja und wir treffen uns um 21 Uhr im Foyer!“ las er laut vor. „Absperren.. ja der hätte ja auch mal klopfen können!!!“ grummelte Strify „Wie spät ist es eigentlich?“ „Zehn vor Neun!“ „So spät schon? Aber ich muss doch noch duschen!“ „Dann muss es nun eben ohne duschen gehen.“ „Nein, ich will vorher duschen!“ nörgelte Strify während er seinen Koffer aufs Bett hiefte und darin rumkramte. „Dann kommst du eben nach.“ „Aber ich weiß doch gar nicht, wo ihr dann seid..“ „Ruf mich an wenn du soweit bist?“ „Und wenn ich mich hier verlaufe?“ „Wirst du schon nicht.“ „Und wenn doch?“ „Boah Strify!!!!!!!!!!!!! Entweder du kommst nun ungeduscht mit oder du kommst nach! Punkt!“ sagte Shin nun etwas leicht angenervt. „Is ja gut“ Strify schob die Unterlippe vor, schnappte sich seinen Kulturbeutel und verschwand ins Bad. Er würde doch nicht ungeduscht rausgehen, die anderen konnten sicher riechen, was er und Shin gerade veranstaltet hatten. Und wenn sie das nicht konnten, hatte Luminor sicher eh schon alles erzählt. Er drehte den Duschhahn auf und entledigte sich, während er das kalte Wasser durchlaufen ließ, seiner Shorts und des Shirts, welches er vorhin kurz übergezogen hatte. Prüfend schob er eine Hand unter das plätschernde Wasser, das mittlerweile eine angenehme Temperatur erreicht hatte. Also schlüpfte er in die Duschkabine. Es war herrlich, wie das Wasser über seinen Körper prasselte. Was war das nur für ein schrecklicher Tag gewesen? Und er war ja noch nicht zu Ende. Aber schlimmer konnte es ja eigentlich schon fast nicht mehr kommen. Außerdem musste er zugeben, dass sein kleines „Abendteuer“ mit Shin doch sehr nett gewesen war. So hin und wieder war es wirklich toll mit dem blonden Drummer. Allerdings war es immer eher Zeitvertreib oder Notgeilheit gewesen, die sie zusammenbrachten, da war einfach nie mehr entstanden. Strify hatte lange niemanden neues mehr kennen gelernt, was mittlerweile auch nicht mehr so einfach war, da sie ständig von 13jährigen Zahnspangenträgerinnen umgeben waren und sich dank der aufmerksamen Presse, nicht mehr oft in Szenelokale wagten. Er stieg aus der Dusche und trocknete sich ab, seine Gedanken waren nun wieder bei Bill, er hatte immer noch keinen Racheplan für diesen parat, aber vielleicht hatte er Glück und würde diesem heute einfach nicht mehr über den Weg laufen. Nachdem er sich angezogen und seine Haare einigermaßen zufrieden stellend gerichtet hatte, verlies er die Kabine. Während er auf dem Gang stand und nach Orientierung suchte, wühlte er wieder nach dem Handy in seiner Hosentasche. Er musste ja erstmal Shin anrufen, schließlich war es mittlerweile nach halb zehn und die anderen würden sicher nicht mehr im Foyer auf ihn warten. Er drückte die 2 auf seinem Handy, die Kurzwahltaste für Shin und wartete auf das Freizeichen. Leider sollte ihm dieses verwährt bleiben, ein penetrantes Piepsen drang im stattdessen ins Ohr. „Kein Netz gefunden“ stand auf dem Display. Na wunderbar, ganz vorzüglich! Für was zahlte er eigentlich diese horrenden Grundgebühren, wenn man im Notfall keinen Empfang hatte? Er würde sich beschweren wenn sie wieder zu Hause waren. Das Handy hoch in die Luft gehoben und nach Netz suchend, lief er nun den endlos wirkenden Gang entlang. Das konnte doch einfach nicht sein, sie waren doch sicher noch nicht mal eine Stunde auf See, da musste es doch irgendwo Netz geben? Immer wieder senkte er seinen Arm und guckte auf das Display. Und ebenfalls immer wieder stand dort die selbe Meldung. „Du blödes Mistding“ schimpfte er mit seinem Mobiltelefon. Was sollte er nun tun? Das Mobilfunknetz war ihm nicht gnädig gestimmt und er stand hier rum … ja wo stand er eigentlich rum? Er war eine ganze Weile gelaufen auf der Suche nach Empfang. Etwas orientierungslos blickte er nach rechts und links. Zu beiden Seiten befanden sich nur diese langen, unendlich wirkenden Gänge. Keine Menschenseele war zu sehen. Irgendwie war das gruslig. Er musste nun unbedingt in dieses blöde Foyer, vielleicht konnte ihm die Dame an der Rezeption Auskunft geben. Aber wo zum Teufel waren die Aufzüge? Sie waren doch vorhin nur 2 mal abgebogen, bevor sie ihr Zimmer erreicht hatten. Ah, er wusste schon, da vorne einfach noch mal links und da müssten dann auch wirklich die Aufzüge sein. Also bog er an der nächsten Abzweigung links ab – doch da befand sich leider wieder nur ein langer Gang, der haargenau so aussah wie der , aus dem er grade gekommen war. Hatte er es Shin nicht noch prophezeit??? Er hatte es gewusst! Wie konnte so ein dämliches Schiff auch nur so groß sein.. wenn sie jetzt sinken würden müsste er auch noch alleine ertrinken! Er spürte, wie ein Anflug von Panik sich durch seinen Körper schlängelte. Dieses Handy musste doch irgendwann mal funktionieren? Während er den neu entdeckten Gang entlang ging, hob er seinen Arm wieder hoch und drückte nun wild auf den Tasten rum. *Baffff* Er merkte einen dumpfen Schlag, sein Handy glitt ihm aus der Hand und schrammte über den Boden, wo es sich in seine Einzelteile zerlegte. „Hast du keine Augen im Kopf, Aushilfrocker?“ hörte er eine Stimme genau vor seinem Gesicht. Oh nein!! Er war jetzt nicht wirklich in Bill hineingerannt, oder? Doch, denn genau dieser starrte ihn nun grimmig an. Einerseits hätte er diesen jetzt am liebsten erwürgt (denn einen anderen Racheplan gab es ja noch nicht) andererseits war er froh, überhaupt noch eine Menschenseele auf diesem dämlichen Schiff zu treffen. „Nenn mich nicht immer Aushilfsrocker!“ grummelte Strify während er seinen Körper von dem des schwarzhaarigen Sängers entfernte und sich zu den Einzelteilen seines Handy bückte. „Und außerdem hast du auch Augen im Kopf, ich war grad beschäftigt!“, raunzte er Bill entgegen, während er den Akku wieder in das Handy friemelte. „Wie auch immer, ich hab jetzt keine Zeit, ich bin sowieso zu spät.“ erwiderte dieser. Er konnte doch nun nicht zugeben, dass er sich verlaufen hatte? Aber was sollte er machen? Die anderen waren sicher schon erbost über seine Verspätung und alleine hatte er den Weg ja nicht gefunden. Er biss sich auf die Unterlippe. Nein, er würde diesen aufgeplusterten Igel nicht nach dem Weg fragen, seinen Stolz musste er bewahren. „Wo willst du eigentlich hin? Da hinten geht’s nicht mehr weiter..“ Ausrede? Er hatte keine .. natürlich nicht, woher auch. „Ähm, ich wollte mich nur mal umsehen.“ .. *tolle Antwort Strify* dachte er sich und klatschte sie imaginär an die Stirn. „Komisch, ich dachte ihr seid jetzt auch bei dem Abendessen dabei?“ Abendessen? Ihm hatte niemand was von einem Abendessen gesagt? Und warum sollten sie mit DENEN zu Abend essen? Aber wenn er ihm nun sagte, dass er gar nichts von diesem Essen wusste, würde er sie für unprofessionell halten, dass konnte er nicht zulassen. „Ach das Abendessen! Ja doch, klar sind wir dabei..“ „Und warum bist du dann nicht schon da, sondern siehst dich hier um?“ fragte Bill jetzt. Er war so unglaublich penetrant! Was sollte er denn nun noch groß antworten? Am liebsten hätte er ihm eine reingehauen und wäre davon gelaufen, doch leider hätte ihn das auch nicht wirklich weitergebracht. Also dann auf in den Kampf! „Naja, also – ich glaub ich hab irgendwie die falsche Kreuzung genommen“ sagte er kleinlaut, während er merkte, wie es in seinem Gesicht immer wärmer wurde. Bill sah ihn ein paar Sekunden sprachlos an und brach dann in einen dezenten Lachanfall aus. „Du hast dich hier verlaufen???“ „Ja, ist das so schlimm? Das Schiff ist riesig!!“ sagte Strify bockig, während er den PIN in sein Handy eintippte um Bill nicht noch bei seinem Lachanfall ansehen zu müssen. „Das ist einfach zu herrlich! Vielleicht sollten dich deine Bandkollegen anketten, denn so ohne Sänger ist schon doof.“ Strify fiel beinnahe die Kinnlade bei Bills Worten runter, der war schon wirklich unverschämt, Zorn stieg in ihm hoch. *Piep* Eine SMS? Hatte er etwa endlich wieder so was wie Empfang? Schnell öffnete er diese, während Bill immer noch nach Luft jappste. Shin hatte geschrieben. „Wo zum Teufel steckst du? Wir warten im kleinen Speisesaal auf Deck 3 auf dich! Schwing deinen Arsch hierher!!!“ Mist, die waren wohl wirklich schon sauer. Also sprang er über seinen Schatten. „Ist dieses Abendessen denn auf Deck 3?“ fragte er zwischen seinen zusammengepressten Zähnen hindurch. „Ja,“ sagte Bill immer noch grinsend „soll ich dich an die Hand nehmen, damit du nicht verloren gehst?“ ein böses Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. „Nein danke, laufen kann ich noch alleine!“ Bill drehte sich um, schulterte seinen Rucksack neu und lief los. Strify lief ihm grummelnd hinterher. Ein bisschen Sicherheitsabstand hielt er ein und sie schwiegen sich während des ganzen Weges an. Strifys Blick wanderte an dem schwarzhaarigen Sänger hinunter. Also diese Haare gingen ja mal gar nicht. Plötzlich bemerkte er, dass sein Blick auf Bills Hintern hängen geblieben war. Was tat er hier? Dieser Kerl war der größte Idiot, den er jemals getroffen hatte! Sie waren nun endlich bei den Aufzügen angekommen. Da bereits einer mit offener Tür dastand stiegen sie beide in denselbigen ein. Auch während der Fahrt sprachen sie kein Wort miteinander, Strify guckte immer noch grimmig während Bill ein Dauergrinsen auf den Lippen liegen hatte. Auf Deck 3 angekommen stand dort bereits ein Wegweiser, der auf den Speisesaal verwies. Diesem folgten sie weiterhin schweigend. Bill ging als erster hinein, Strify folgte ihm – eigentlich unauffällig, aber da nur die jeweiligen Bandmitglieder und Tourbetreuer in diesem Raum saßen, war es dann doch nicht unauffällig. „Strify!!! Wo warst du bitteschön?“ schallte es ihm schon entgegen. Ach bitte nicht, er wollte sein kleines Missgeschick nun hier nicht vor allen erklären müssen. Tja, das musste er auch nicht, denn Bill hatte bereits das Wort ergriffen: „Der arme hatte sich verirrt und ich hab ihn unterwegs aufgegabelt!“ sofort brach Bill wieder in schallendes Gelächter aus. Oh wie sehr er ihn doch hasste! Er warf ihm vernichtende Blicke zu und setzte sich an den Tisch neben Shin. „Hast du dich echt verlaufen?“ fragte dieser ungläubig. „Toll, ich hab ja niemanden erreicht!! Ich hatte kein Netz“ sagte er bockig und verschränkte die Arme vor der Brust. Was für ein Scheißtag!!!! Kapitel 5: ----------- Während des ganzen Abends saß Strify am Tisch und zog eine Schnute. Wie konnte dieser Bill nur! Er fand es eine unglaubliche Unverschämtheit und wünschte er wäre heute morgen gar nicht erst aufgestanden. „Und wie siehst du das, Strify?!“ Er zuckte zusammen. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen, als dass er zuhören hätte können. „Ähhhmmm, was?“ „Ich finde es ziemlich unprofessionell von dir, erst kommst du zu spät und dann hörst du nicht mal zu! Wir besprechen hier gerade wichtige Dinge bezüglich des Auftritts und du massakrierst hier dein Gemüse!“ raunzte Eric, ihr Manager, ihn an. Strify sah auf seinen Teller, und Eric hatte recht, sein Essen sah mittlerweile alles andere als appetitlich aus. „Es tut mir leid“ sagte er kleinlaut. „Das will ich auch hoffen! Also noch mal: ihr werdet morgen Mittag als erstes auftreten. Ich erwarte euch pünktlich um 9 Uhr im Konzertsaal. Für jeden, der zu spät kommt, werde ich mir was Besonderes ausdenken!“ Strify malte sich bereits das Schlimmste aus, er musste morgen unbedingt pünktlich sein, ein grantiger Manager war alles andere als schön. Und Eric konnte ganz schön fies sein, Shin hatte sich mal 1 Woche nicht die Nägel lackieren dürfen! Eine ganze Woche! „So, und nun geh ich schlafen, was ihr im Übrigen auch tun solltet!“ mit diesen Worten stand Eric auf und verschwand aus dem Raum. Die Tokio Hotel Crew war ebenfalls in Aufbruchsstimmung. Strify war viel zu sauer, um nun schlafen zu gehen. „Shiniii, was hältst du von einem kleinen Absacker in der Bar? Ich könnte nen Drink gebrauchen, du weißt schon dieser Tag!“ jammerte er, während er an Shins Ärmel zupfte. „Ne Strify ich wollte noch kurz was mit Gustav besprechen, schließlich „muss“ ich ja morgen seine Drums spielen!“ Strify guckte seinen besten Freund ungläubig an „Du willst mit dem reden? Aber Shiiiin, das darfst du nicht, er ist doch der Feind!“ Shin lachte kurz auf „Streifchen, das verstehst du nicht, du kannst ja noch nicht mal ne Gitarre halten!“ Strify wollte sich gerade verteidigen, als Luminor sich zwischen sie stellte. Den hatte er ja bei der ganzen Aufregung total vergessen! Dieser legte nun einen Arm und Strify und den anderen um Shin, dann holte er tief Luft und hauchte „Also meine lieben, was auch immer ihr treibt – es geht mich ja nichts an – aber ich bitte euch : SCHLIEßT NÄCHTES MAL AB!!“ Damit ließ er beide wieder los und verlies den Speisesaal ohne auch noch ein Wort über den Vorfall zu verlieren. Shin und Strify standen beide mit halb geöffnetem Mund da. „Ich brauche nun dringend einen Drink!“ sagte Strify und guckte sich nach einer möglichen Begleitung um. Kiro fachsimpelte mit Georg und spielte dabei den Luftbass, während Yu gerade mit Tom den Raum verlies. So ein Gespräch unter Weiberhelden oder wie? Darauf konnte Strify gut und gerne verzichten. Also würde er wohl alleine gehen müssen. Aber das war vielleicht sogar ganz gut. Noch mehr Katastrophen würden seine Nerven heute nicht vertragen. „Wir sehen uns nachher“ sagte er zu Shin und verlies nun auch den Speisesaal. An den Aufzügen angekommen, studierte er aufmerksam den Plan des Schiffes und fand auch gleich das gesuchte. Die Bar „Zur blauen Ente“ das klang doch nett und sie war genau auf diesem Deck. Zehn Minuten später fand er sich am Tresen der wenig besuchten Bar und bestellte erstmal einen Cosmopolitan. „Prost lieber Strify – so einen Tag hast selbst du nicht verdient!“ sagte er zu sich selbst und exte den Cosmo erstmal. Sein Hals brannte wie Feuer, als der Alkohol hinunterfloss, aber es tat gut. Also bestellte er sich gleich noch einen. Er ließ den ganzen Tag noch mal im Kopf Revue passieren und kam zu dem Ergebnis, dass er definitiv ganz hoch in seiner „Strifys grausamste Tage“ – Liste stehen musste. Nebenbei exte er den nächsten Cosmo, welcher nun fast gar nicht mehr brannte und bestellte sogleich noch einen. Als der Barkeeper ihm den 3. vor die Nase stellte, fragte er nebenbei „Wohl nen schlechten Tag gehabt?“ „Schlecht wäre wohl geprahlt. Aber nun ist er ja zum Glück vorbei.“ Nach dem mittlerweile 4. oder 5. Cosmo, er hatte nicht mehr mitgezählt, sah er plötzlich Yu und Tom mit zwei Mädels im Schlepptau auf ihn zukommen. Es war ja so klar gewesen. Wie sie das nur machten? Keiner von beiden war auch nur annähernd charmant oder witzig, von der Optik mal gar nicht zu sprechen. Tom immer in diesen Nachthemden, Strify fragte sich schon seit langer Zeit, warum so was nicht einfach verboten wurde. Und dann noch Yu, der wieder so eine gruslige Weste anhatte und nicht mehr als seine blanke Haut darunter. Strify fand das ziemlich unsexy, aber Yu war der festen Überzeugung, dass es völligst sexy sei. Scheinbar hatte er gar nicht so unrecht, die Tussis schienen es zu mögen. Zum glück war Yu nicht schwul. „Ey Strify, was machste hier ganz allein?“ fragte Yu, als er vor ihm stand. „Misch sinnlosch besaaaufen, weil mein Tasch soooooo JEIL war Yuuuuuuu!“ hups, er hatte wohl doch schon nen halben Cosmo zuviel. „Na dann mal noch viel Spaß Streifchen!“ lachte Yu. „Und denk dran, 9 Uhr .. pünktlich!“ rief er noch beim hinausgehen hinterher. 9 Uhr? Ach ja, 9 Uhr.. das Treffen. Naja das schaffte er schon, er würde nur noch austrinken *hicks* und dann zu Shin gehen. Wenn er an den Drummer dachte, wurde er ganz wuschig, vielleicht konnte er ja mit Shin noch ein bisschen rummachen. Ein breites Grinsen huschte beim Gedanken daran über Strifys Gesicht. Er hob seinen Cosmo hoch und leerte das Glas, ein bisschen schwummrig war ihm nun schon im Kopf. Als er gerade aufstehen wollte, stelle der Barkeeper wieder ein volles Glas vor ihn. „Aber isch hab doch nischts mehr beschtellt!“ „Der ist von der blonden Dame am Tisch da hinten links!“ sagte der Barkeeper während er ihm zuzwinkerte. Wurde er etwa gerade angebaggert? Von einer Frau? Strify nahm das Glas, grinste und prostete der jungen Dame am Tisch zu, welche peinlich berührt zu Boden sah und ebenfalls grinste. Wenn die wüsste, dachte er sich und setzte grinsend das Glas an seine Lippen. Er schüttete dem Cosmo in einem Zug hinunter, schließlich wollte er doch noch mit Shin rummachen und außerdem hatte er keine Lust, sich noch mit der edlen Spenderin zu unterhalten. Zehn Minuten später ging, nein, er schwankte mehr schlecht als recht aus der Bar Richtung Aufzug. Der letzte war wohl doch schlecht gewesen. Als er nach gefühlten 3 Stunden endlich bei den Aufzügen ankam, hatte er ganz vergessen, auf welchem Stockwerk ihre Kabine war. Aber gar kein Problem, er würde einfach Shiniii anrufen, der würde ihn sicher abholen kommen. Also friemelte er sein Handy aus der Hosentasche. Mist! Er hatte ja total vergessen, dass er kein Netz hatte. Naja er würde die Kabine schon finden, so schwer konnte das schließlich nicht sein. Also drückte er den Knopf des Fahrstuhls und lehnte sich wartend an dessen Tür. Dabei hatte er natürlich nicht bedacht, dass diese sich wohl oder übel irgendwann öffnen würde. Er merkte nur noch, wie sich die „Wand“, an der er lehnte in zwei Hälften teilte und schon fiel er ins Leere. „Waaaahhhhhhhhhhhhh!“ war alles, was er in diesem Moment noch hervorbrachte. Wild mit den Armen rudernd, suchte er nach Halt, aber da war nichts. Da spürte er , wie sich eine Hand fest um seinen Arm krallte und ihn davor bewahrte, dass er Bekanntschaft mit dem Boden machte. *hicks* „Dasch war abba knäpplisch!“ lallte er und blickte zu seinem vermeintlichen „Retter“. Wie sollte es auch anders sein, er blickte in zwei dunkelbraune, schwarz umrandete Augen, die nur einem gehören konnten. Empört riss Strify sich von Bill los: „Ey fass duuuu misch nur nisch an du Arsch du !“ pöbelte er den Sänger an. „Haha .. ohne mich würdest du nun fein auf der Schnauze liegen!“ sagte Bill überheblich grinsend. „Isch kann noch janz guuuut selbscht stehn, vielen dankkkkkkkk!“ „Das hab ich grad gesehen.“ „Es war nuuuur eine klitschekleiine Unaufmerschamkeit! Wollescht du nischt aussteigen?!“ „Ich glaub ich zeig dir lieber den Weg, den findest du ja nicht mal nüchtern.“ Strify wurde sauer, der geplatzte Igel sollte ihn gefälligst in Ruhe lassen, er ging auf Bill zu und schuppste den dunkelhaarigen leicht, aber bestimmt aus dem Fahrstuhl. „Spinnst du?!“ rief Bill nun. Er ging wieder in den Aufzug und trat mit grimmigem Blick auf Strify zu. Er packte den blonden Sänger am Oberteil und presste durch die Zähne „Tu das nie wieder!“ Und was passiert wenn ichs trotzdem mache?“ Strify zeigte sich völlig unbeeindruckt schuppste Bill erneut weg von sich. Die Aufzugtüren schlossen sich. Bill trat wieder auf ihn zu, er sah dem Blonden tief in die Augen und sagte kein Wort. Er umklammerte seine Handgelenke fest und schob ihn langsam auf die Wand des Fahrstuhls zu. Strify versuchte sich zu wehren, hatte aber dank seiner Trunkenheit keine Chance. Ob er es zu weit getrieben hatte? Langsam bekam Strify etwas Muffensausen, irgendwie hatte Bill gerade einen total irren Blick. Wobei er wirklich tolle Augen hat, dachte Strify und ermahnte sich selbst nicht abzuschweifen und sich seine Hormone für Shin aufzuheben. Bill hatte ihn mittlerweile an die Wand gedrängt, so sehr, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. „Dann passiert DAS!“ Strify schloss die Augen, er hatte auf einmal wirklich Angst. Würde Bill ihn nun verprügeln? Was würde Eric sagen, wenn er morgen beim Auftritt mit einem blauen Auge dastand? Er würde ihn kaltblütig umbringen, falls Bill das nun nicht bereits für ihn erledigte. Das schlimmste erwartend, hatte sich jeder Muskel seines Körpers verkrampft. Doch nichts von all dem geschah. Er öffnete ganz langsam die Augen. In diesem Moment spürte er plötzlich etwas auf seinen Lippen. Aber MOMENT MAL! Was war denn nun das? Bill küsste ihn? Strify war wie versteinert, nicht fähig irgendetwas zu tun. Und zu seinem eigenen Entsetzen spürte er eine unerwartete Enge in seiner Hose. Ungeahnte Kräfte wuchsen in ihm und er schob Bill entsetzt von sich weg. In diesem Moment öffnete sich der Fahrstuhl. „Spinnscht du dodal?!“ schrie er entsetzt und rannte auf den Flur hinaus. Keine Ahnung, in welche Richtung er nun wirklich musste. Er wollte einfach nur weg. Während er rannte und dabei das eine oder andere Mal gegen eine Wand prallte (ja mit dem Gleichgewicht war das unter Alkoholeinfluss so ne Sache), wischte er sich mit dem Ärmel seines Oberteils über den Mund. Er musste völlig durchgedreht sein. Er hasste diesen Kerl! Wie konnte er es wagen ihn zu küssen? Er musste in die Kabine .. er musste Shin von dieser Unverschämtheit berichten. Bill hatte ihn sozusagen sexuell genötigt! Ob er ihn verklagen konnte? Er sah auf die Zimmernummer vor sich. Zimmer 482.. aber natürlich sie hatten Zimmer 483 .. wie in diesem total bescheuerten Song von dieser total bescheuerten Band. Wie wild fing er an gegen die Zimmertür zu trommeln. Kurze Zeit später wurde die Zimmertür von einem total schlaftrunkenen Shin in Shorts und einem weißen Unterhemd geöffnet. „Streifchen!!!! Du hast doch einen Schlüssel.“ sagte dieser genervt und ließ ihn hinein. *hicks* „Aber Shiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnn isch du er .. allllso dische Freschheit du wirscht .. im Aufzug! Er! Misch!! Isch hasse ihn!“ Shin sah ihn verdutzt an. „Ganz langsam und von vorne!“ Strify fiel dem blonden Drummer um den Hals. „Er ischt so ein Arschlosch.. Shiiiiin!!!“ Shin nahm Strifys Kopf zwischen seine Hände und sah dem Sänger in die gläsrigen Augen „Strify, was ist los und wer ist ein Arsch?“ Plötzlich weiteten sich Strifys Augen „Shin, ich glaub ich muss kotzen!“ Er riss sich los und stolperte ins Bad, wo er sich vor der Kloschüssel auf die Knie fallen ließ. Den Kopf ins Klo steckend kam nun der ganze Cosmo zurück… Shin war Strify gefolgt und stand nun etwas hilflos hinter ihm. Als er sah, wie dem Sänger immer wieder die Haare in die Kloschüssel fielen, verdrehte er die Augen, beugte sich hinunter und hielt ihm diese zurück. Nach fünfminütigem Dauerkotzen, hob Strify mit tränenden Augen den Kopf. „Shiiiin, mir isch sooooo schleeeecht …“ Der Jüngere rieb ihm vorsichtig den Rücken, während Strify von einer erneuten Übelkeitswelle geschüttelt den Kopf wieder in die Kloschüssel hing. Kapitel 6: ----------- Nach einem scheinbar Endlos-Date mit der Kloschüssel hatte Strify wohl endlich jegliche Spuren der Cosmopolitans aus seinem Körper verbannt. Erschöpft lehnte er sich an den Rand der Badewanne. „Geht’s wieder?“ fragte Shin besorgt. „Naja, isch fühl misch immer noch schrecklisch, es dreht sisch alles.. “ *hicks* von Nüchternheit war bei Strify noch keine Spur erkennbar. „Komm, lass uns ins Bett gehen“, Shin hielt dem Älteren helfend eine Hand entgegen. Strify griff nach der Hand seines Freundes und versuchte sich vergeblich hochzuziehen, jedoch meinte es die Schwerkraft nicht gut mit ihm und er kippte auf halbem Weg wieder nach hinten zurück, dabei riss er den schmächtigen Drummer beinahe mit sich. Unsanft landete er auf seinem Po, während sein Hinterkopf mit einem mächtigen Knall gegen den Rand der Badewanne stieß. „Auuuuutsch“ schrie er auf und fasste sich mit der Hand an den Hinterkopf. „Striiiify!“ Shin stand fassungslos vor dem Sänger. Hoffentlich hatte er sich nicht verletzt. Er bückte sich runter: „Ist alles okay?“ Strify sah ihn mit wässrigen Augen an „Isch glaubs ..“ Shin verdrehte die Augen, das konnte ja heute Nacht was werden. Kurzerhand griff er dem Sänger mit beiden Händen unter die Achseln und versuchte ihn hochzuziehen. Als Strify endlich, mehr schlecht als recht, auf den Beinen stand, legte er ihm seinen Arm um die Taille. „Ach Shiiiin, dasch is soooo lüp von dir!“ ein breites Grinsen zierte nun Strifys Gesicht. „Du bischt mein beschter Froind!“ „Schon gut – aber nun los, ab ins Bett!“ ermahnte ihn Shin. Strify legte seinen Arm und den Hals des Drummers und dieser führte ihn aus dem Bad, welches ganz fürchterlich nach rückwärtsgetrunkenem Cosmo roch, in den Schlafbereich der Kabine. Am Bett angekommen, fiel Strify rückwärts, wie ein nasser Sack aufs Bett. Shin fragte Strify gar nicht, ob dieser noch im Stande war seine Klamotten auszuziehen und begann schon mal ihm seine Schuhe auszuziehen. „Sag mal, was wolltest du mir eigentlich vorhin erzählen, als du den Terror an der Tür veranstaltet hast?“ fragte Shin ihn beiläufig. Während er sich an Strifys Hosenknopf zu schaffen, setzte sich dieser, wie von der Tarantel gestochen, auf und laut quiekte: „Stelllll dir ma vor .. da warsch vorhin im Aufzusch und dann war da noch der Billl .. und wir haben uns geschritten .. und Shin stell dir vor was dieser uuuuunverschämte Kerl einfach mascht?!“ Shin drückte Strifys Oberkörper zurück aufs Bett: „Hinlegen, ich muss dir die Sachen endlich ausziehen! Und was tat der böse Bill denn diesmal?“ fragte er augenrollend. Strifys Oberkörper schnallte wieder nach oben: „Er hat mich geküsschtttt! Einfach so!“ Strify merkte nicht, wie Shins Miene sich plötzlich versteinerte. „Einfach so?“ fragte dieser mit leicht schnippischem Ton. „Ey ja Shin, einfasch so! Der isch soooo…“ „Hinlegen“ Strify wurde wieder aufs Bett gedrückt. „Und weischt, was das derbschte an der Sache ist? Isch fands eigentlisch gar nicht mal so schlimm, isch war nur so überrumpelt.. weil , hascht schon mal die Augen gesehn?“ Strify konnte nicht glauben, dass er das eben ausgesprochen hatte. Er musste völlig durchgeknallt sein. Er wollte gerade alles zurücknehmen, als er merkte, dass Shin ihm etwas grob die Hose runter zog. „Ey nisch so grobbb..“ maulte er, wobei ihn das gerade irgendwie angetörnt hatte. Ach ja, da waren ja auch noch seine Hormone gewesen. Eigentlich hatte er ja noch einen „Angriff“ auf Shin geplant. Shin krabbelte wortlos über den Sänger und rollte sich in seine Bettdecke ein und drehte dem Sänger den Rücken zu. Er tastete nach dem Lichtschalter und losch sogleich das Licht. „Wasn nu loss?“ fragte Strify irritiert in die Dunkelheit. „Nichts, ich möchte nur gern schlafen!“ presste Shin zwischen den Zähnen hervor. „Nit schlaaaafen“ murrte Strify während er langsam auf Shins Bettseite zurobbte. Er friemelte sich ebenfalls unter Shins Decke und drückte sich gegen den warmen Körper des Drummers. „Strify, lass das!“ maulte dieser genervt. „Abba warum denn?“ er drückte sein Becken stärker gegen den Hintern des Blonden, wobei er ein leichtes Kribbeln in der Leistengegend bekam. Langsam bahnte sich seine Hand den Weg über Shins Taille hinweg zu dessen Bauch. Shin drehte sich abrupt um und stieß den Sänger von sich. „ICH HAB GESAGT DU SOLLST DAS LASSEN!“ schrie er den Sänger an. Was hatte er Shin nur getan? Er hatte ihn noch nie angeschrieen. Strify lag mit weit aufgerissenen Augen auf dem Rücken und starrte ihn an. „Shin, was ischn los?“ fragte er unsicher. „NICHTS, du sollst mich nur in Ruhe lassen!“ giftete dieser ihn erneut an, wickelte sich wieder in seine Decke und drehte sich Richtung Wand. „Guuuuut, isch kann ausch gehen, wenn isch disch so sehr nerve!“ zickte Strify. „Reisende soll man nicht aufhalten.“ Hörte er nur murmeln. Hatte Shin nun völlig den Verstand verloren? Entsetz griff Strify nach seiner Hose und zog sie über. Er wackelte Richtung Tür, Shin würde ihn nun sicher zurückhalten. Aber nichts dergleichen geschah. Nun wurde er langsam wütend, er hatte keine Ahnung, was er dem Drummer getan hatte. Während er aus der Tür trat, hoffte er inständig noch auf irgendeine Reaktion, aber nichts. Lautstark knallte er diese nun von außen zu. Und da stand er nun in seinem Leid, vom Alkohol noch sichtlich gebeutelt und nicht die geringste Ahnung, was mit Shin plötzlich los war. Wo sollte er nur die Nacht verbringen? Er musste erstmal einen klaren Kopf kriegen, also entschied er sich das Deck des Schiffes aufzusuchen. Und wieder einmal schwankte er, irritiert von der Größe der Fähre, durch die Gänge. Die Aufzüge fand er dieses mal verhältnismäßig schnell. Als er auf dem Weg nach oben an der Wand des Lifts lehnte, schoss ihm die Szene mit Bill wieder in den Kopf. Warum hatte er ihn geküsst? Wollte er ihn nun verarschen? Oder gar testen ob er schwul war? Die Gerüchte über seine Homosexualität kursierten natürlich seit Bekannt werden der Band im Internet. Vielleicht hatte Bill einen Exklusivvertrag mit der Bildzeitung und wollte ihnen nun die Story des Jahres liefern? Er verwarf den Gedanken wieder, denn so hätte sich Bill ja ebenfalls outen müssen. Endlich im obersten Stockwerk angekommen, verließ er das Innere des Schiffes und trat in die sternenklare, eiskalte Nacht hinaus. Er hatte das Gefühl an der Kälte in seinen Lungen zu ersticken, als er den ersten Atemzug nahm. Nachdem er sich jedoch etwas akklimatisiert hatte, war die frische Luft mehr als wohltuend. Er schlenderte und schwankte über das Deck. Keine Menschenseele schien sich hier aufzuhalten. Als er eine Bank vor sich sah, ließ er sich nieder. Was war das nur für ein Tag gewesen? Er hatte Bill umgerannt und beinahe mit seinem Koffer erschlagen, war von ihm angepöbelt worden. Er hatte sich verlaufen und Bill hatte ihn gerettet - und am Schluss auch noch geküsst. BILL BILL BILL .. Er spukte durch seinen Kopf. Diese Augen .. die waren schon irgendwie faszinierend. Dann wanderten seine Gedanken wieder zu Shin. Er verstand immer noch nicht, was er vorhin getan hatte. Warum war sein Freund so komisch gewesen? Klar, es war nicht gerade toll, dem anderen beim Kotzen die Haare zu halten, aber er hatte das für Shin immerhin auch schon getan. Sie waren doch Freunde! Von der Kälte spürte er nichts mehr, das mussten noch die Nachwirkungen des Alkohols sein, was er jedoch spürte, war eine ihn überfallende, schreckliche Müdigkeit. Seine Augen wurden immer schwerer und schwerer. Aber er konnte doch nicht … „EY! AUFWACHEN!!!“ Strify merkte, wie ihm jemand an die Wange tätschelte. Was war geschehen? Wo war er? In seinem Kopf schien jemand mit einem Vorschlaghammer zu hämmern. Langsam öffnete er seine Augen, konnte jedoch nichts erkennen, da ihm die Morgensonne direkt ins Gesicht schien. Mit einem lauten Stöhnen legte er seine Hand vor die Augen. Durch seine gespreizten Finger riskierte er einen erneuten Blick. Und da waren sie wieder. Diese Augen! Sie blickten ihn durchdringend an. „Ich dacht schon du wachst gar nicht mehr auf.“ „Was? Wer ? Wo?“ stotterte er. Er hatte einen fürchterlich faden Geschmack im Mund und spürte seine Gliedmaßen kaum. Jetzt schoss im nur noch ein Gedanke in den Kopf: ERIC! Die Probe für den Auftritt. „Wie spät ist es?“ er schreckte hoch und riss die Augen auf. „Öhm, ich würde sagen so gegen 9.30 Uhr, aber sag mal, hast du hier gepennt?“ fragte Bill sichtlich irritiert. „Scheiße!!! Scheiße! Scheiiiiiiiße!!!!!“ er sprang auf. Eric würde ihn töten. Ganz sicher sogar. Sein Herz begann schneller zu schlagen und ein leichter Anfall von absoluter Panik durchströmte seinen Körper. Bill packte ihm am Arm: „Du bist ja eiskalt!“ Er starrte den schwarzhaarigen Sänger an. „Ich muss weg!!!“ rief er, drehte am Absatz und lief Richtung Innendeck. Als er im Laufschritt zu den Aufzügen eilte, meldete sich sein unterkühlter Körper. Ihm tat jeder Knochen weh, begleitet von diesen unerträglichen Kopfschmerzen. Aber das half nun alles nichts, er musste so schnell wie möglich in diesen Konzertsaal. Er hämmerte mit der flachen Hand auf den Knopf des Aufzuges, und suchte in der Zwischenzeit die Anzeigetafel nach dem richtigen Deck ab. Da war es ja, Deck 6 … er warf einen Blick in den Spiegel, welcher gegenüber hing und zuckte zusammen. Er sah fürchterlich aus, seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen und unter seinen Augen hatten unschöne schwärze Ränder gebildet, er hatte sich schließlich gestern nicht mehr abgeschminkt. Außerdem war ihm mittlerweile zum ohnmächtig werden kalt. Er zitterte am ganzen Körper, als der Fahrstuhl endlich seine Türen öffnete. Völlig außer Atem und immer noch zitternd, ob nun vor Angst oder Kälte sei mal dahingestellt, betrat er den Konzertsaal. 5 Augenpaare starrten ihn wütend an. Eric trat auf ihn zu: „WO ZUM TEUFEL WARST DU?“ „Ich .. e..e.. es..“ stotterte er. Eric packte ihn grob am Handgelenk. „Ich glaube nicht, dass es sich der Sänger einer Newcomerband erlauben kann, sich wie eine Diva aufzuführen. Ich dachte, ich hätte mich gestern DEUTLICH genug ausgedrückt?“ Eric schob ihn vors Mikrofon, während eine grausame Stille beim Rest der Band herrschte. „Und wie siehst du überhaupt aus und warum stinkst du wie eine Brauerei?“ wetterte Eric weiter. „Eric, es tut mir leid!“ Strify stand wie ein begossener Pudel vor dem Mikrofon und starrte an sich herunter. Er gab wirklich ein fürchterliches Bild ab. Seine Klamotten waren völlig verknittert und das Desaster rund um seinen Kopf hatte er ja schon vorhin im Spiegel begutachten können. „Ich will NICHTS mehr hören, außer euch spielen und zwar sofort! Wir fangen mit Escape to the stars an.“ Eric hatte die Stirn in Falten gelegt, sah auf den Boden und massierte seine Schläfen. Strify merkte, wie ihm langsam die Tränen in die Augen schossen. Er hatte das alles nicht gewollt. Hätte er doch die Finger vom Alkohol gelassen. Er hatte von Anfang an gewusst, dass dieser dämliche Schiffgig nichts werden würde. Wie aus weiter ferne hörte er Shin den Song anzählen „ 1.. 1 … 2…3…4“ Die ersten Töne des Songs erklangen und Strify fühlte sich wie versteinert. Er hatte die Band im Stich gelassen, er hatte Shin verärgert – warum auch immer und die Nacht unter freiem Himmel verbracht. Wie sollte er nun singen? Er kannte den Song in und auswendig und wusste genau, dass gleich sein Einsatz kommen würde. Zu allem Überfluss schoss ihm jetzt auch noch Bill in den Kopf. War es Zufall, dass gerade er ihn heute Morgen gefunden hatte? Er schob den Gedanken beiseite, er MUSSTE sich nun auf seinen Einsatz konzentrieren. Jetzt.. genau jetzt. Er öffnete seinen Mund, aber mehr als ein leises „I’m sick …“ kam nicht heraus. Die Jungs spielten einfach weiter und fingen auf Luminors Handzeichen erneut mit dem Song an. „AUFHÖREN!“ schrie Eric und klatschte die Hände über dem Kopf zusammen. Er ging auf Strify zu: „Reiß dich zusammen!“ presste er zwischen seinen Zähnen heraus. „Wer saufen kann, kann auch singen!“ er drehte sich um und rief: „Noch mal!“ Die Band fing nach Shins Einzählen erneut mit dem Song an. Strify spürte, wie der Kloß in seinem Hals immer mehr anschwoll. „Reiß dich zusammen“ hallte es in seinem Kopf, der unter den immer noch hämmernden Kopfschmerzen fast zu platzen schien. „I’m sick and tired of this so called life“ sang er als er merkte, wie sich seine Stimme erneut in ein quieken verwandelte und er die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. „SCHEISSE!“ schrie er gereizt und stieß er den Mikrofonständer von sich und rannte an Eric vorbei aus dem Raum. Er hörte nur noch ein lautes „STRIFY!“ hinter sich. Kapitel 7: ----------- recht lichen dank für die zahlreichen reviews reviews machen kat glücklich.. hier also kapitel 7 ;) viel spaß! ______________________________________________________________________________ Strify rannte planlos über die endlosen Flure der Fähre, während ihm ungehalten dicke Tränen über die Wangen kullerten. Was war nur geschehen? Bevor sie diese Fähre betreten hatten, war alles in bester Ordnung gewesen und nun? Alles schien gerade irgendwie aus dem Ruder zu laufen. Er war wieder bei den Aufzügen angekommen und die Leute, die dort ebenfalls warteten, starrten ihn entsetzt an. Er wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, allerdings eher weniger erfolgreich, denn sogleich bahnten sich neue den Weg hinunter. Er starrte zu Boden, würde dieser Fahrstuhl jemals kommen? Ein salziger Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Was zum Teufel war nur geschehen? Diese Frage hämmerte wie verrückt in seinem Kopf. Doch das Klingeln, welches ankündigte, dass der Fahrstuhl das Stockwerk erreicht hatte, riss ihn blitzschnell aus seinen Gedanken. Er drängelte sich mit gesenktem Blick durch die aussteigenden Leute, welche nur den Kopf schüttelten und vor sich hergrummelten. Erneut wischte er die Tränen weg, der Ärmel seines einstmals weißen Shirts war nun schon vollkommen schwarz verfärbt. Der Aufzug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und Strify riskierte einen Blick in den gegenüberliegenden Spiegel. Als er die Person darin musterte, erkannte er sich kaum wieder. Er war dreckig und verknittert. Unter seinen blutunterlaufenen Augen hatten sich lange Rinnen von Tränen, vermischt mit der schwarzen Farbe, gebildet. In jedem verdammten Stockwerk blieb der Aufzug stehen und so kam Strify die Fahrt beinahe endlos vor. Er musste raus hier! Beim nächsten Klingeln hatten sie endlich das oberste Deck erreicht und er drängelte sich an den anderen Leuten einfach vorbei, was natürlich wieder einiges Gemecker mit sich brachte, aber das war ihm völlig egal. Frische Luft – dringend. Er rannte auf die Tür, die Richtung Außendeck führte zu, stieß diese mit von sich gestreckten Händen auf und stürzte hinaus. Etwas außer Atem lief er vor bis zur Rehling wo er stehen blieb. Während er sich mit den Händen auf ihr abstützte, legte er den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Er spürte, wie ihm erneut die Tränen in die Augen schossen, außerdem konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, diese Nacht an Deck hatte ihn wohl doch etwas mitgenommen. Er versuchte seine Tränen hinunterzuschlucken und drehte sich um, er musste sich dringend hinsetzen, seine Knie waren zittrig. Die Bank, auf der er die Nacht verbracht hatte, musste in unmittelbarer Nähe sein. Langsam setzte er sich in Bewegung, ohne die Füße zu heben, schlurfte er um die Ecke und dort stand sie auch schon, ‚seine’ Bank. Doch sie war nicht leer, jemand saß auf der Lehne und hatte die Füße auf die Sitzfläche gestellt. BILL. Strify schluckte, eigentlich hätte er nun lieber umdrehen und sich ein anderes Plätzchen suchen sollen, aber er fühlte sich nicht wirklich im Stande noch weiterzulaufen. Also setzte er sich wieder in Bewegung. Bill hatte die Augen geschlossen und Ohrstöpsel in den Ohren, somit hatte er ihn wohl nicht bemerkt, als er sich jedoch mit einem nicht gerade eleganten Plumpser neben dessen Beine auf die Bank fallen ließ, schnallten seine Lider nach oben. „Ach sieh einer an!“ grinste Bill, während er die Stöpsel aus seinen Ohren friemelte. „Sei einfach still.“ raunzte Strify mit gebrochener Stimme. „Sag mal heulst du?“ Bill starrte Strify ungläubig an. „NEIN! Ich hab nur ne Fliege im Auge!“ Strify senkte seinen Blick. Bill beugte sich zu Strify hinunter, legte seine Finger unter dessen Kinn und zog sein Gesicht zu sich. „In beiden Augen?“ Bill blickte in Strifys Augen, dieser konnte dem Blick jedoch nicht standhalten und versuchte seinen Kopf wieder zu senken. „Ach lass mich doch!“ Strify schob Bills Hand grimmig von seinem Kinn, er wollte aufstehen und weglaufen, doch seine Beine wollten sich nicht bewegen. Bill rutschte an der Lehne der Bank runter und schon saß er neben dem Häufchen Elend, genannt Strify. „Warum hast du mich heute Nacht geküsst?“ fragte Strify mit erstickter Stimme, während er zu Boden starrte und seine Finger knetete. Er ohrfeigte sich im selben Moment, als diese Worte über seine Lippen kamen, dafür. Eine einsame Träne schmuggelte sich aus seinem Auge und rann schnurstracks über sein Gesicht. Er spürte Bills Blick auf sich ruhen während eine angespannte Stille zwischen den beiden herrschte. Strify traute sich nicht aufzusehen, doch er zuckte zusammen, als er eine Kalte Hand auf seinem Gesicht spürte, welche die Träne behutsam wegwischte. „Was ist passiert?“ fragte Bill nun leise. „Ich … ich hab … gerade die Probe für den Auftritt in den Sand gesetzt.“ Strify antwortete leise. „Außerdem ist Shin böse auf mich und ich weiß nicht warum, und dann dieser Kuss, ich bin .. einfach verwirrt!“ und wieder kullerten die Tränen ungehindert über die Wangen des Sängers. Er legte die Hände auf sein Gesicht, er wollte nicht, dass Bill ihn nun heulen sah, er würde ihn eh nur wieder aufziehen. Warum war der eigentlich so nett? Nachdem ein paar Sekunden nichts geschah, merkte Strify, wie sich ein Arm über seine Schultern legte und Bill ihn zu sich zog. Total überrumpelt, blickte er dem schwarzhaarigen Sänger in die Augen, was hatte er vor? Dieser jedoch strich ihm leicht über den Kopf, und da Strify eh schon alles egal war, drückte er seinen Kopf an seine Brust und ließ seinen Tränen einfach freien Lauf. Gut, er lief Gefahr, dass Bill sich nun auf immer und ewig über ihn lustig machen würde, aber es war ihm einfach egal. Er atmete Bills Duft ein, er roch unglaublich gut und nach kurzer Zeit merkte er, wie seine Tränen versickerten. Er hatte sich scheinbar leer geweint. Seinen Kopf hob er jedoch nicht von Bills Brust. Er spürte wie sich Bills Brust regelmäßig hob und senkte, irgendwie hatte es eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er wartete auf eine Reaktion, aber nichts. Bill hatte auch seine Frage noch nicht beantwortet. Strify räusperte sich: „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!“ Stille. Irrte er sich, oder hielt der der Schwarzhaarige die Luft an? Strify sah von Bills Brust auf, direkt in dessen teddybärbraune Knopfaugen, während er sich die letzten Spuren der Tränen mit seinem versifften Ärmel aus dem Gesicht wischte, dann setzte er sich auf. Als er so dasaß, auf eine Reaktion von Bill wartete, und das erste Mal seitdem er den Konzertsaal verlassen hatte, zur Ruhe kam, spürte er plötzlich die Kälte. Es war arschkalt auf dem Deck und er hatte ja nach wie vor keine Jacke. Ein Schauder durchfuhr ihn und er begann zu frösteln. Ob er sich schon den Tod geholt hatte? Naja, eigentlich war das auch nicht mehr relevant, denn wenn Eric ihn in die Finger bekommen würde, hätte eh sein letztes Stündlein geschlagen. Bill blieb Strifys Zittern natürlich nicht verborgen. „Du zitterst ja am ganzen Körper.“ „Is n’ bisschen kalt, ja.“ Bill stand auf, zog seine Jacke aus, und legte diese um Strifys Schultern. „Danke.“ Als er die Hand hob, um die Jacke fester um seine Schultern zu ziehen, berührten sich die Hände der Beiden für den Augenblick einer Sekunde. Strify zuckte zusammen. Bill holte tief Luft und sah ihm in die Augen: „Also das mit dem Kuss…“. Strifys Magen drehte sich einmal im Kreis. Und da passierte es schon wieder! Wie aus dem Nichts hatte er Bills weiche, warme Lippen auf den Seinen liegen. Zuerst etwas schockiert, war er nicht im Stande sich zu wehren. Aber wollte er sich wehren? Er spürte wie Bills Zunge ganz zaghaft über seine Lippen glitt. Er fühlte sich wie in einer Achterbahn, einerseits wollte er Bill wegstoßen, andererseits wollte er, dass dieser Kuss nie enden würde. Bill biss ganz leicht in seine Lippe wobei er mit seiner Zunge fordernd um Einlass bat. Wie in Trance gewährte Strify dem Jüngeren diesen auch. Vorsichtig tastete sich Bills Zunge vor und umkreiste ganz zaghaft die seines Gegenübers. Shin war nun schon gut eine halbe Stunde auf dem Schiff unterwegs. Nirgends hatte er den Sänger gefunden. Irgendwo musste dieser doch stecken. Vielleicht war er ja oben auf dem Deck? Wäre noch eine Möglichkeit. Also machte er sich auf den Weg dorthin. Einige Minuten später fand er sich an Deck des riesigen Dampfers wieder. Er hatte bisher nicht die Chance gehabt, das Ungetüm von oben zu sehen. Während er die eiskalte Luft einatmete, sah er sich um. Wo konnte Strify nur stecken? 50 / 50 Chance, sollte er nach rechts oder links gehen? Er entschied sich für links und setzte seinen Weg fort. „Striiiify?“ rief er. Ein paar Leute liefen an ihm vorbei und sahen ihn irritiert an. Irgendwo musste der Kerl doch stecken? Er würde sich noch den Tod holen. Außerdem war Eric unten am Toben. Wenn er den Sänger nicht bald finden würde, würde es wohl nicht nur etwas Ärger geben. Als er die nächste Kurve passiert hatte, sah er etwas, was er lieber nicht gesehen hätte. Er fühlte sich, als würde ihm jemand direkt mit der Hand ins Innere seines Brustkorbs greifen und sein Herz herausreißen. Wie versteinert stand er da und starrte auf Strify und Bill, die, in einen innigen Kuss versunken, vor ihm auf einer Bank saßen. „Strify...“ kam es heißer aus seiner zugeschnürten Kehle hervor. Kapitel 8: ----------- erstmal 1000000 dank für die ganzen reviews :o freut mich, dass euch meine kleine geschichte so gefällt xD hier also kapitel nr. 8 *kekse verteil* viel spaß! ;) ______________________________________________________________________________ Shin starrte die beiden fassungslos an, während er das Gefühl hatte, jemand würde sein Herz zerquetschen. Die beiden hatten ihn nicht bemerkt, noch nicht. Er senkte den Kopf, drehte sich weg und versuchte so leise, wie nur irgendwie möglich, zu verschwinden. Vielleicht hätte er Strify doch seine Gefühle gestehen sollen. Aber nein, er musste ja der coole Shin sein. Es war noch keine zwei Monate her .. Flashback Strify und Shin lagen aneinandergekuschelt auf Strifys Bett und schwiegen sich an. Strify spielte an einer Haarsträhne Shins herum, er drehte sie immer wieder um seinen Zeigefinger und ließ sie dann wieder aufspringen. „Sag mal Shin, warum tun wir das eigentlich immer wieder?“ fragte Strify in die Stille des Raumes. „Hm, weil’s Spaß macht?“ Shin grinste verlegen. „Aber nicht, dass das irgendwann mal zwischen uns steht .. wenn du verstehst, was ich meine?“ Strifys Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ach Streifchen, warum sollte das zwischen uns stehen?“ „Ich weiß nicht, Shin.. irgendwie nur so ein Gedanke.“ „Nein, es wird nicht zwischen uns stehen! Wirklich nicht! Du denkst zuviel nach.“ Shin grinste. „Du hast Recht, es ist ja nur Sex. Gut, dass wir uns da einig sind.“ Shin spürte ein leichtes Ziehen in der Brust. Er schwieg. „Oder Shin?“ fragte Strify erneut. Schweigen. „Ja Streifchen, … nur .. Sex.“ Er kuschelte sich wieder an den Blonden und schluckte eine aufsteigende Träne hinunter. Flashback Ende. Damals, ja es wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Er hätte es ihm sagen sollen, nein er hätte es sagen müssen. Nun war es zu spät. Shin beschleunigte seinen Gang, während er sich die Tränen von der Wange wischte. In Strifys Magen schien sich eine Armee von Schmetterlingen breit zu machen, während er mit Bill in diesem scheinbar endlosen Kuss versank. Wie Bill küssen konnte – das Zungenpiercing des Schwarzhaarigen raubte Strify nahezu den Verstand. Oder lag dieser schwummrige Zustand doch nicht an Bills Zungenpiercing? In seinem Kopf drehte sich alles, er fühlte sich wie nach einer Achterbahnfahrt. Langsam löste er sich von Bills Lippen und atmete tief durch. Leider wurde er dabei von einem unangenehmen Hustenanfall geschüttelt. Durch die Anstrengung des Hustens, wurde sein Kopf allerdings noch etwas matschiger. Er fasste sich an den Kopf. „Ey, alles klar?“ fragte Bill unsicher. „Denke schon, ich bin wohl doch etwas fertig von der Nacht hier.“ Strify hüstelte und räusperte sich. „Vielleicht sollte ich mich einfach mal frisch machen, dann wird’s wieder gehen. Und ich sollte mir vielleicht auch noch meinen Kopf von Eric abreißen lassen!“ er grinste Bill etwas unsicher an. „Na komm, so schlimm wird’s nicht werden, oder?“ Bill sah ihm in die Augen und lächelte. „Du kennst Eric nicht, der ist eh schon total angepisst. Weißt du, wie spät es ist?“ „Kurz vor elf.“ „Ähm, ich sollte dann wohl wirklich mal… schließlich sollen wir um 13 Uhr auftreten.“ Strify sah Bill unsicher an. „Soll ich dich noch zu deiner Kabine begleiten?“ Bill wirkte ebenso unsicher. Es entstand eine etwas peinliche Stille zwischen den Beiden. Strify fragte sich, ob der Kuss für Bill gerade eben ebenso überwältigend gewesen war wie für ihn selbst. Er spielte verlegen mit seinen Händen an Bills Jacke, die immer noch über seinen schmalen Schultern lag. „Naja, ich muss dir ja deine Jacke wiedergeben.“ lächelte der Blonde schüchtern, als sein Körper erneut von einem Hustenanfall geschüttelt wurde. „Das klingt nicht gut, hoffentlich hast du dir keine Erkältung eingefangen.“ Bill klang beinahe etwas besorgt. „Ich begleite dich einfach noch, nicht, dass du dich wieder verläufst!“ Bill grinste schelmisch. Auch Strifys Gesicht wurde nun von einem Grinsen überzogen, aber eigentlich fühlte er sich so gar nicht nach Grinsen. Ihm war verdammt kalt, und im nächsten Moment wurde ihm unerträglich heiß. Außerdem war immer noch dieses seltsame Gefühl in seinem Kopf – als ob sein Hirn matschig wäre. Bill war mittlerweile aufgestanden, auch er fröstelte nun leicht. Der Wind hier auf hoher See war eiskalt, obwohl die Sonne vom strahlend blauen Himmel schien. „Kommst du?“ Strify fühlte sich schwach, einfach gruslig. Er versuchte sich nur auf das bevorstehende Aufstehen zu konzentrieren, aber irgendwie funktionierte das nicht so, wie er sich das vorstellte. Als er schon fast stand, meldeten sich seine zittrigen Beine zurück und er ließ sich wieder zurück auf die Bank fallen. Bill sah ihn unsicher an. „Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?“ „Jaaa, ich fühl mich nur ein bisschen matschig.“ Strify wollte auf keinen Fall zugeben, dass er sich gerade mehr als hundeelend fühlte. Bill, der scheinbar verstanden hatte, streckte ihm wortlos seine Hand entgegen und zog ihn von der Bank hoch. Wieder eine Achterbahnfahrt ‚toll, heute Freizeitpark gratis dachte sich Strify. Er musste sich zusammen reißen, er wollte ja nicht als Memme vor Bill dastehen. Immer noch Wackelpudding in den Beinen, kniff er seine Arschbacken zusammen und grinste Bill etwas gequält an „Danke. Ich glaub nun geht’s!“ Langsam liefen die beiden in Richtung Innenschiff. Bill war schon ein paar Schritte vor Strify während der versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Jeder Vollrausch fühlte sich weniger Schlimm als das. Trotz allem musterte er Bill von oben bis unten. Sein Herzschlag beschleunigte sich etwas, als auf den kleinen Hintern des Schwarzhaarigen starrte. Plötzlich drehte sich Bill um. „Starrst du mir etwa auf den Arsch?“ fragte er, gespielt entsetzt. Sie standen mittlerweile vor den Aufzügen und warteten, mal wieder auf einen freien. Strify setzte sein, in diesem Zustand noch mögliches, süßestes Grinsen auf „Wie du nur auf so was kommst!“ ein Hauch von rosarot zierte nun seinen Kopf. Bill fixierte ihn mit seinen rehbraunen Augen wobei sich Strifys Herzschlag zu verdoppeln schien. Nicht gut, gar nicht gut, es war doch eh schon alles in ihm matschig. Das Bimmeln des angekommenen Fahrstuhls riss ihn aus seinem, Dämmerzustand? Er konnte es nicht beschreiben oder einordnen. Er konnte auch nicht sagen, ob es an Bill lag oder am Schlafmangel. Vielleicht auch noch Nachwirkungen seines Alkoholexzesses, aber er war froh auf dem Weg in seine Kabine zu sein. Zehn Minuten später standen sie vor Kabine 483. Als Bill die Zahl erblickte musste er Lachen. „Wie passend!“ grinste er breit. Die beiden standen sich gegenüber und keiner wusste so recht, was er nun tun oder sagen sollte. Strify zog langsam die Jacke aus und drückte sie Bill in die Hand, wobei sich ihre Finger leicht berührten. Da standen sie, blickten sich in die Augen und keiner der beiden hatte die Hand von der des anderen gelassen, auch die Jacke klemmte noch zwischen ihren Händen. Wieder war es Bill, der die Initiative ergriff. “Wir sehen uns dann nachher. Ich werde mir euren Gig ansehen!“ seine Augen klebten immer noch an Strifys. „Ja, bis nachher dann.“ Strify hauchte die Worte mehr, als er sie sprach. Bill grinste, drehte sich um und lief den langen Gang entlang. Strify lehnte sich gegen die Kabinentür und atmete tief ein. Diese Augen!!! Doch erneut wurde er von dem Zittern seiner Beine aus diesen, durchaus schönen, Gedanken gerissen. Er musste sich dringend hinlegen. Wenigsten für ein Stündchen. Eine fürchterliche Hitzewelle durchführ seinen schlappen Körper. Nachdem er den Schlüssel aus seiner Hosentasche gefriemelt und aufgeschlossen hatte, betrat er das Zimmer mehr stolpernd als laufend. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, überkam ihn wieder ein übler Hustenanfall. Gebeutelt durch eben diesen, lehnte er sich gegen die Tür und schloss die Augen. Schlafen .. er musste unbedingt ins Bett, also zwang er sich, seine bleischweren Augendeckel wieder zu öffnen. Er zuckte zusammen, als er Shin mit angezogenen Beinen auf dem Bett sitzen sah. Er hatte nicht mit ihm gerechnet. „Shin“ , krächzte er. Dieser starrte jedoch nur auf die Tür, Strify hatte das Gefühl er würde durch ihn hindurchstarren. Er streifte seine Schuhe von den Füßen, wobei er sich am der Tür festhielt. „Du siehst scheiße aus!“ murmelte Shin plötzlich. „Danke fürs Kompliment, ich fühl mich auch so. Ich geh duschen!“ er schleppte sich ins Bad. Dort angekommen ließ er sich erstmal auf den Klodeckel plumpsen. Was war nur mit ihm los? Er konnte nun nicht krank werden, er musste diesen Gig spielen. Eric würde ausrasten. Okay, das war er sicher sowieso schon. Er wollte ihm gar nicht begegnen. Noch im Sitzen entledigte er sich seiner Klamotten und stellte sich unter die Dusche. An die Wand gelehnt, ließ er das heiße Wasser über seinen Körper prasseln. Shin war immer noch komisch. Aber kein Wunder, er hatte bisher alles daran gesetzt, um diesen Trip für die ganze Band zum Albtraum zu machen. Nur seinetwegen mussten auch sie unter Erics schlechter Laune leiden. Genau das war auch der Grund, dass er diesen verdammten Gig irgendwie hinter sich bringen musste. Er war es der Band schuldig. Er seifte sich kurz ein, aber die Müdigkeit überfiel ihn erneut. Zu allem Übel stieg ihm nun auch noch der Dampf, der sich in dem kleinen Bad gebildet hatte, in die Lunge, welche sich nun schmerzhaft zusammenzog und seinen Köper erneut durchschüttelte. BETT! Er wickelte sich das nächstbeste Handtuch um die Hüften und machte sich auf den Weg zum Schlafbereich. Endlich dort angekommen fiel er wie ein Stein ins Bett. Mit geschlossenen Augen lag er nun auf dem Rücken neben Shin. Dieser schwieg ihn jedoch nach wie vor an. „Shiiiin“.. *Hustenanfall* „es tut mir leid, dass ich euch soviel Ärger gemacht hab!“ *Hustenanfall* Shin saß immer noch mit angezogenen Beinen auf dem Bett und starrte Löcher in die Luft. Strify sah wirklich grauenhaft aus. Aber es interessierte ihn nicht, zu sehr hatte er ihn verletzt. „Hm.“ entgegnete er dem Sänger leise. „Shiiiin“.. „Hm“ … „Mir ist so kalt!“ sagte Strify jammernd. „Dann zieh dir doch was an!“ presste Shin zwischen den Zähnen hervor. „Shiiin, ich glaub mir geht’s nich so gut!“ *Hust* Shin wollte ihn ja hassen, aber es war Streifchen.. und wenn er jetzt krank war, weil er ihn gestern Abend mehr oder weniger vor die Tür gesetzt hatte.. Shin plagten nun, trotz allem, Gewissensbisse. Er drehte sich zu dem Blonden, der immer noch mit geschlossenen Augen und nur einem Handtuch um die Hüften auf dem Bett neben ihm lag. Seine Blicke wanderten über Strifys nackten Oberkörper und er spürte erneut einen Stich in seiner Brust. Warum hatte er ihm nicht einfach gesagt, dass er mehr führ ihn empfand als Freundschaft, dass er mehr als Sex wollte? Er schloss die Augen und schluckte hart um die wiederkehrenden Tränen zu unterdrücken. War Strify eingeschlafen? Er packte die Bettdecke, die zu dessen Füßen lag und zog sie über den Sänger. „Shiiiin“ krächzte dieser nun. „Ja“ „Nicht, mir ist soooo heiß!“ Shin blickte irritiert auf Strify. „Ich dachte du frierst?“ *Hust* „Neiiiin!“. Shin legte seine Hand vorsichtig auf Strifys Stirn, wo einzelne nasse Strähnen seiner Haare klebten. Strifys Stirn war kochend heiß. „Strify du hast Fieber!“ „Bin nur müüüde.“ hauchte dieser. „So kannst du auf keinen Fall später auf die Bühne! Ich werde es Eric gleich sagen!“ Shin war nun wirklich besorgt und verdrängte allen Schmerz über das vorhin Gesehene. Die Gesundheit seines Freundes war nun wichtiger. „Nicht!!! Nicht Eric sagen. Ich schaff das …“ krächzte Strify. „Du hast ja nen Knall!“ „Neee, ihr hattet schon soviel Ärger…“ „Strify du bist krank! Und das wird auch Eric einsehen…einsehen müssen.“ „Shin..bitte..“ Shin sah seinen Freund an, er in diesem Augenblick begann zu zittern. „Strify?“ „Mir ist so kalt.“ seine Zähne klapperten. Okay, das war genug. Shin stand auf und zog seine Schuhe an. Wenn Eric Strify sehen würde, würde auch er einsehen, dass es unmöglich war, ihn so auf die Bühne zu lassen. „Streifchen, ich geh Eric nun bescheid sagen. Und es gibt ja vielleicht auch einen Arzt hier an Bord?“ Strify antwortete nicht, er war eingeschlafen. Shin setzte sich noch mal auf die Bettkante. Er sah Strify an und strich mit der Hand über das glühend heiße Gesicht des Sängers. Er liebte ihn so sehr, er konnte ihm nicht böse sein, nicht mal, nachdem er in mit Bill gesehen hatte. Kapitel 9: ----------- ich hab vor euch noch ein bisschen zu quälen und sog mir ein neues kapitel aus den fingern. ich muss sagen, das war wirklich das kapitel, für welches ich am längsten bisher brauchte. ich glaube das waren nun 4 oder 5 stunden -.- ich schrieb - und löschte - und schrieb wieder und löschte erneut. ich danke allen lieben reviewern erstmal für ihre netten worte ihr seid toll! irgendwie machte sich ja shin in dieser geschichte selbständig, er hat da gar nichts zu suchen! also seid auch nicht traurig, wenn er nun ein bisschen herzschmerz erleiden muss. das kapitel wurde übrigens ein bisschen lang glaub ich .. trotzdem viel spaß damit! kat ^_^ __________________________________________________________________________ Kapitel 9 Shin verließ leise die Kabine und machte sich auf in Richtung Konzertsaal. Die Anderen würden sicher noch da sein, denn eigentlich hatte er ja „nur“ Strify suchen wollen. Allerdings war das ganze nun schon über eine Stunde her. Er hoffte inständig, dass Eric noch keinen Blutsturz bekommen hatte. In seinem Kopf lief ein heftiges Gefecht ab, einerseits war er wahnsinnig verletzt, wenn er an den Kuss von Strify und Bill dachte, andererseits machte er sich gerade wirklich Sorgen um Strify. Er versuchte seine Gefühle abzuschalten, zu verdrängen. Das war ihm in den letzten Monaten doch auch sehr gut gelungen. Nebenbei hatte er eine Stinkwut auf sich selbst. Warum war er so dumm gewesen und hatte Strify seine Gefühle nicht gestanden? Wer weiß, wie dann alles gelaufen wäre. Hätte .. sollte .. könnte .. wäre .. Er schlug sich mit der Hand gegen den Kopf, als könnte er so diese ganzen verwirrenden Gedanken loswerden. Mittlerweile war er beim Konzertsaal angekommen, er atmete noch mal tief durch und drückte vorsichtig die Türklinke herunter. „Shin! Wo ist Strify?“ rief Kiro ihm entgegen, als er eintrat. Er stand etwas hilflos vor den Augen seiner Band, die ihn anstarrte. Eric hatte die Stirn in Falten gelegt und starrte ihn ebenfalls an. „Hm, ja also das ist so …“ „Jetzt sag schon.“ quengelte Kiro. „Der liegt in unserer Kabine, ihm geht’s nicht so gut.“ „Shin!! Ich habe weder Zeit noch Lust auf eure nachpubertierenden Launen!“ murrte Eric. „Eric.. er ist wirklich krank. Hat Fieber und so.“ Shin blickte den Manager unsicher an. „Und nun willst du mir sagen, dass wir den Gig absagen müssen?“ Eric sah ihn vorwurfsvoll an. „Hmm.. na ja, ich glaub nicht, dass er’s schafft.“ Shin zupfte nervös an seinem Oberteil rum. „Ich komme mal mit, wir kriegen ihn bestimmt wieder aus dem Bett.“ sagte Eric bestimmend. „Wir kommen auch mit!“ kam nun aus Kiros Richtung. „Nix da, ihr bleibt hier und beendet diesen verdammten Soundcheck!“ Eric massierte mal wieder seine Schläfen. „Shin, kommst du?“ Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. „Eric..“ Shin setzte erneut an. „Shin.“ „Ich mach mir echt Sorgen um Strify, ich wollte nun bei den Anderen keine Panik verbreiten, aber sein Gesicht glüht förmlich.“ „Hmmmm…“ grummelte Eric nur. „Aber sei nicht sauer auf ihn, ich bin auch nicht ganz unschuldig.“ nuschelte Shin. „Was war gestern los?“ Eric war stehen geblieben und sah ihn durchdringend an. „Naja, Strify hatte wohl einen übern Durst getrunken und dann hatten wir eine kleine Meinungsverschiedenheit. Er ist dann aus dem Zimmer und ich hab keine Ahnung, wo er die Nacht verbracht hat.“ Shin wich Erics Blick aus. „Wunderbar.. ihr benehmt euch wirklich wie kleine Kinder! Muss ich euch nun immer in Einzelzimmer stecken? Shin…“ er packte den Blonden Drummer an den Schultern. „Ich dachte ihr wollt den Erfolg? Ihr wollt Musik machen aber das geht so nicht. Ich muss mich auf euch verlassen können. Es geht nicht, dass hier jeder tut und lässt was er will. Ihr sollt ein Team sein! Und es geht auch nicht, dass sich der Sänger am Abend vor dem Gig so zulaufen lässt, dass er am nächsten Tag noch stinkt wie eine Brauerei! Ihr seid keine alten Hasen im Geschäft – ihr müsst euch euer Publikum noch erspielen!“ „Du hast ja Recht, es tut mir wirklich leid.“ Schweigend liefen sie weiter den langen Gang entlang und standen kurze Zeit später auch vor der Kabinentür der Beiden. Shin schloss die Tür leise auf und trat vor Eric ein. Strify lag im Bett und schien immer noch zu schlafen. Eric war ans Bett getreten und Shin stand ein Stückchen hinter ihm. Auf Strifys Stirn hatten sich kleine Schweißperlen gebildet und ein paar Haarsträhnen klebten darin. Shin wurde schwer ums Herz, als er ihn da so liegen sah. Und da hatte Eric allen ernstes gemeint, er könne heute noch auf eine Bühne. Eric hatte sich nun runtergebückt und dem Sänger die Hand auf die Stirn gedrückt. „Scheiße, er glüht ja wirklich.“ Shin sah zum ersten Mal einen besorgten Blick in Erics Gesicht. „Okay .. ich werde mich nun erkundigen gehen, obs auf dem Schiff einen Arzt gibt. Und ich werde den Gig absagen. Du bleibst hier, ich beeile mich.“ mit diesen Worten verließ der Manager den Raum. Shin streifte seine Schuhe von den Füßen und setzte sich neben Strify aufs Bett. Verdammt. Das hätte einfach nicht passieren dürfen. Warum war er ihm gestern Nacht nicht einfach hinterhergelaufen? Er war wirklich ein sturer Esel. Plötzlich kam ein leises Stöhnen aus Strifys Richtung und riss Shin aus seinen Gedanken. „Streifchen?“ Dieser antwortete jedoch nicht, sondern wälzte den Kopf von einer zur anderen Seite. Shin beugte sich über ihn und legte die Hand an seine Wange. „Strify – Eric holt schon einen Arzt, dann geht’s dir sicher bald besser.“ Bill? Shin zuckte zusammen. „Nein, ich bins Shin!“ Schön, dass du da bist. Shin sah den Sänger verwirrt an, fantasierte der nun? „Strify .. !!“ er tätschelte dem Sänger leicht auf die Wange. Küsst du mich noch mal? Es war so schön... Bill, ich glaub ich hab mich verliebt. Strifys Worte waren sehr leise und undeutlich, doch sie trafen Shin wie ein Schlag ins Gesicht. Ein dicker Kloß füllte seinen Hals. Er musste hier raus – dringend. Eilig schwang er sich aus dem Bett, schlüpfte in seine Schuhe und schmiss die Tür hinter sich ins Schloss. Auf dem Flur angekommen, vergrub er sein Gesicht zwischen seinen Händen. Er musste sich zusammenreißen. Er hätte von Anfang an wissen müssen, dass dieser Tag kommen würde, gerade weil er ja nie mit Strify über seine Gefühle gesprochen hatte. Eine einsame Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange. Hoffentlich würde Eric bald kommen, er wollte nicht mehr in das Zimmer gehen. Er könnte ja den anderen inzwischen bescheid geben. Ja, das würde das Beste sein, schließlich warteten die in Ungewissheit. Er schlurfte langsam den mittlerweile mehr als bekannten Weg entlang. Als er erneut den Konzertsaal betrat, kamen die anderen 3 schon auf ihn zugestürzt. „Wie geht’s ihm?“ kam von Kiro aufgeregt. „Shin heulst du?“ „Was ist denn nun los?“ fragte nun auch Luminor ungeduldig. „Eric wird den Gig absagen, er versucht gerade einen Arzt aufzutreiben.“ Shin schluckte. Jetzt erst bemerkte er Bill, die Jungs von Tokio Hotel hatten sich nämlich mittlerweile auch im Saal eingefunden und waren mitten im Soundcheck. Bill trat näher heran. „Ihr sagt euren Gig ab?“ „Ja wir müssen, Strify ist krank!“ antwortete Luminor, nachdem Shin schweigend dastand und den Sänger böse ansah. „Aber vorhin gings ihm doch noch ganz gut!“ Bill guckte ungläubig in die Runde. „Was ist denn mit ihm los?“ Bills Stimme wurde ein bisschen dünn. „Wir wissen es noch nicht genau, Eric erkundigt sich gerade, ob ein Arzt in Bord ist.“ diesmal antwortete Kiro. „Ein Arzt? Ist es so schlimm?“ Bill starrte Shin an. Ohne eine Antwort abzuwarten, die er von Shin scheinbar eh nicht bekommen würde, drängelte sich Bill durch die verwirrt drein blickenden Jungs von Cinema Bizarre. Während Bill auf dem Weg zu Zimmer 483 war, schossen ihm die verwirrendsten Gedanken durch den Kopf. Warum war er nun auf dem Weg zu Strify? Er hatte den Sänger doch gerade erst kennen gelernt und eigentlich sollte er nun bei seinem Soundcheck sein. Aber als ihm die Jungs erzählte, dass es Strify nicht gut ging, fing sein Herz an schneller zu schlagen und er wollte zu ihm. Minuten später fand er sich vor der verschlossenen Tür der Kabine wieder. Er hätte den Drummer nach dem Schlüssel fragen sollen. Aufgeregt klopfte er gegen die Tür. Keine Reaktion aus dem Zimmer. Bills Puls wurde immer schneller. Wieder hämmerte er gegen die Tür. „Strify!! Ich bins Bill!“ Strify schlug langsam die Augen auf. Seine Augendeckel fühlten sich an, als seinen sie aus Blei. Er fühlte sich noch beschissener als vorher. Außerdem war ihm fürchterlich heiß. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Diese war so warm, dass er richtig erschrak, als er darüber strich. Er sah sich im Raum um, scheinbar war keiner da. „Shin?“ kam krächzend aus seiner Kehle. *Hust* Wie spät es wohl war? Mit müden Augen blickte er durch den Raum, in dem natürlich keine Uhr hing. In diesem Moment hörte er ein Klopfen an der Tür. Er fühlte sich nicht im Stande aufzustehen. Vielleicht war es Eric, der schon vor Wut kochte? Strify ließ seinen Kopf zurück ins Kissen fallen. Da, wieder ein Klopfen. Nein, es war eher ein Trommeln. „Strify!!! Ich bins Bill!“ hörte er nun von draußen. Bill. Er musste aufstehen. Langsam schob er die Bettdecke von sich und stellte fest, dass er immer noch nur mit einem Handtuch bekleidet war. Aber an anziehen konnte er nun wirklich nicht denken. Er war froh, wenn er’s bis zur Tür schaffte. Mit den Händen stütze er sich vom Bett ab und stand auf. Seine Beine waren weich wie Wackelpudding. *Strify – Arsch zusammenkneifen, du bist keine Memme* sagte er zu sich selbst. Jeder einzelne Muskel seines Körpers tat ihm weh, aber bis zur Tür wars nicht weit, er würde doch die 5 Schritte schaffen. Gefühlte 5 km später, hatte er endlich die Tür erreicht und lehnte sich schnaufend an diese. Dann trat er einen Schritt zurück und öffnete diese. Er blickte Bill in die Augen. „Heiii“ ein gequältes Lächeln huschte über seine Lippen. Bill blickte Strify entsetzt an, der hübsche Sänger sah wirklich nicht gut aus. „Was machst du denn für Sachen Strify?“ „Weiß nicht, wird schon wieder.“ hauchte dieser. Strify merkte, wie seine Beine erneut klapprig wurden. *Reiß dich zusammen!* schoss ihm in den Kopf. „Ich glaub, ich muss wieder ins Bett.“ Er drehte sich um und machte sich wieder auf den Rückweg. Bill bemerkte erst nun, dass Strify nur mit einem Handtuch bekleidet war. Sein Blick musterte den schönen Körper des Sängers und er merkte, wie ihm etwas warm wurde. Wie könnte er nun auf solche Gedanken kommen? Leicht schüttelte er den Kopf und packte den wackligen Strify leicht an der Taille, wobei dieser leicht unter seiner Berührung zuckte. Endlich wieder im Bett angekommen, ließ Strify sich in die Kissen fallen. Bill stand etwas hilflos neben dem Bett. Strify blickte zu dem Schwarzhaarigen hoch und lächelte, während er die Bettdecke über sich zog. Bills Haare waren schon für den Auftritt gestylt, im Gegensatz zu heute Morgen, standen sie zentimeterweit von seinem Kopf ab, was Strify an einen Igel erinnerte. Bill erwiderte das Lächeln und setzte sich an den Bettrand neben Strify, er nahm dessen Hand in seine: „Strify..“ Da wurde die Tür geöffnet. Bill ließ Strifys Hand blitzschnell fallen und sprang hoch. Eric stand mit einem Bill unbekannten Herren in der Tür und blickte verwirrt zu Bill. „Was machst du denn hier? Und wo ist Shin?“ „Der ist im Saal bei den Anderen, ich wollte mal nach Strify gucken.“ Der unbekannte Mann schob sich an Bill vorbei und setzte sich neben Strify aufs Bett. Bill stand wie ein kleiner Junge neben Eric und spielte an seinem Zungenpiercing herum. Strify sah den Arzt aus gläsrigen Augen an, während dieser ihm die Hand hinstreckte. Wie konnte er jetzt auch noch verlangen, dass er sich bewegte? Er fühlte sich wie kurz vorm sterben!! „Hallo, ich bin Dr. Dehne.“ Der Arzt steckte ihm ein seltsames Gerät ins Ohr, welches nach ein paar Sekunden ein grusliges Piepen von sich gab. Strify verzog das Gesicht. „39,8°C – das ist ganz schön ordentlich. Ich werde sie kurz abhören.“ Sagte Dr. Dehne freundlich und klappte die Bettdecke zur Seite. Etwas überrascht starrte er den halbnackten Strify an. „Sie sollten sich vielleicht besser was anziehen.“ sagte er während er Strify das eiskalte Stethoskop auf die Brust drückte. Der hatte gut reden! Strify verdrehte die Augen. „Bitte aufsetzen, ich muss ihren Rücken auch noch abhören.“ Strify starrte ihn entsetz an. Sah der Kerl nicht, dass er total fertig war! Tz! Da merkte er, wie ihn den Arzt an die Schulter griff und seinen Oberkörper in die Höhe zog. „So, mal bitte tief einatmen.“ Strify holte Luft. „Nochmal, und bitte die Luft dann mal anhalten.“ Endlich ließ der Arzt von ihm los und er konnte sich zurück in die Kissen des Bettes verkriechen. Warum waren Ärzte eigentlich immer so penetrant, dachte Strify während er missmutig die Decke wieder bis zum Kinn über sich zog. „Mund auf und Zunge raus!“ hörte er den Arzt nun. Oh Gott, er kam sich vor wie ein kleines Kind. Dennoch traute er sich nicht zu widersprechen und streckte dem Arzt brav die Zunge entgegen, welcher diese mit einem ekelerregend schmeckenden Holzstäbchen nach unten schob. Strify versuchte den aufsteigenden Würgereiz zu unterdrücken. „Und?“ hörte er Eric nun ungeduldig aus dem Hintergrund fragen. Dr. Dehne stand auf und drehte sich in dessen Richtung. „Naja, ohne Röntgenbild der Lunge kann ich das zwar nicht 100%ig sagen, aber ich bin mir recht sicher, dass es sich um eine Pneumonie handelt.“ „Pneumonie?“ Eric, Bill und Strify sahen den Arzt fragend an. „Lungenentzündung.“ erwiderte dieser als er die Blicke der drei sah. „Wunderbar.“ kam über Erics Lippen. „Und nun?“ „Naja, alles in allem ist das heutzutage nicht mehr so dramatisch. Ich habe Antibiotika da. Außerdem sollten sie Wadenwickel machen um das Fieber zu senken. Aspirin lass ich auch da, das wirkt ebenfalls fiebersenkend. Er muss viel trinken, mindestens 1,5 Liter am Tag und das Wichtigste ist Schonung.“ Der Arzt holte die Medikamente aus seiner Tasche und schrieb die Dosierung auf. „Falls das Fieber in den nächsten Stunden nicht zurückgeht, melden sie sich wieder bei mir.“ Er reichte Strify die Hand. „Gute Besserung.“ „Danke.“ Dann ging er zu Bill und Eric und verabschiedete sich ebenfalls. „Ich geh nun den Gig absagen!“ presste Eric zwischen den Zähnen durch und verlies die Kabine. Bill ging wieder auf das Bett zu und sah Strify an: „Soll ich dir nun Wadenwickel machen?“ Strify glotzte ihn entsetzt aus großen Augen an. Bills Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen, welches auch Strify ansteckte. „Ach, ich lass mich gern von dir bemuttern!“ Bill beugte sich runter und legte seine Lippen auf die des blonden Sängers. ___________________________________________________________________ reviews?! *dackelblick* Kapitel 10: ------------ *räusper* also da wär ich mal wieder. erstmal herzlichen dank für die vielen reviews ihr macht mich glücklich. weniger glücklich machte mich allerdings das nächste kapitel .. :s ich brauchte unendlich lange dafür. aber trotz allem will ichs euch nicht vorenthalten. außerdem musste ich die geschichte etwas "erweitern" .. denn irgendwie machten sich strify, shin und bill ja selbständig und es artete doch etwas aus. naja auf jeden fall sollten die ja eigentlich gleich wieder mit der fähre zurückfahren, aber aufgrund der verzögerungen werden sie nun in schweden das schiff erstmal verlassen - seid mir nicht böse deshalb xD so, hier also kapitel 10 =) _____________________________________________________________________________ Die vier restlichen Cinema Bizarre Mitglieder saßen mit hängenden Köpfen im Konzertsaal rum, sie hatten noch keine Nachricht, was ihrem Sänger nun fehlte. Die Jungs von Tokio Hotel hatten unterdessen ihren Soundcheck fast beendet und warteten ungeduldig auf Bill. Keiner hatte verstanden, warum der Sänger, wie von der Tarantel gestochen, den Saal verlassen hatte. Aber da sie ihre kleine Diva schon länger kannten, wollten sie erstmal abwarten. Vielleicht war ihm ja auch nur ein Fingernagel abgebrochen. Dann öffnete sich die Tür und Eric stand in der Tür. Alle außer Shin sprangen auf und standen eine Sekunde später um den Manager herum und quaselten wild auf ihn ein. „Was ist nun mit Strify?“ „Wie geht’s ihm?“ „Können wir spielen?“ Shin saß mit angewinkelten Beinen etwas abseits vom Gesehen und starrte ins Leere. In ihm tobte ein fürchterliches Gefühlschaos. Immer wieder schossen ihm Strifys Worte durch den Kopf. Bill, ich glaube ich hab mich verliebt! Verliebt Verliebt Verliebt „RUHE!“ Erics genervter Aufschrei riss ihn aus seinen Gedanken. Die anderen drei verstummten. „Ich hab leider keine guten Nachrichten für euch, wir müssen den Gig absagen! Strify hat eine Lungenentzündung.“ Shin zuckte zusammen. Eine Lungenentzündung? Und er war schuld daran. Wäre er nicht so stur gewesen und dem Sänger gestern Nacht hinterher gegangen, wäre es nicht soweit gekommen. Die anderen drei redeten nun erneut aufgeregt auf Eric ein, aber das bekam Shin nur wie durch einen Nebel mit. Er rappelte sich langsam hoch, er musste zu Strify. In diesem Moment ging Tom auf Eric und die anderen Jungs zu. „Ihr müsst euren Gig absagen?“ „Ja, Strify ist krank.“ „Tut mir leid für euch, aber sag mal Eric, hast du Bill zufällig gesehen?“ „Ja, der war grad noch bei Strify in der Kabine.“ Erwiderte dieser beiläufig. „Häh? Warum ist er denn bei Strify?“ Tom starrte verwirrt in die Runde. Shin drängelte sich an ihnen vorbei, als er plötzlich an der Schulter gepackt wurde. „Wo willst du denn nun hin?“ fragte Eric. „Ich geh zu Strify“ kam leise aus seinem Mund. Eric sah ihn ernst an: „Mach das, das Fieber muss unbedingt runter gehen, wir müssen schließlich heute Nachmittag von Bord.“ „Ich dachte wir fahren gleich wieder zurück?“ fragte Luminor nun irritiert. „Das ist mir alles zu gefährlich Jungs, sollte es Strify schlechter gehen, haben die hier an Bord nicht die Richtige Versorgung. Deshalb bin ich gerade dabei etwas umzudisponieren und wir werden von Bord gehen!“ erklärte Eric ihnen nun. „Ich gehe mit zu Strify!“ warf Kiro nun ein. „Nein, du bleibst hier!“ Eric packte den Blonden am Oberarm und hielt ihn zurück. „Shin geht zu Strify und wir packen hier erstmal zusammen. Außerdem braucht Strify nun seine Ruhe.“ Er deutete Shin mit einem Kopfnicken, dass er nun gehen konnte. „Aber!“ Kiro protestierte noch kurz, sah aber scheinbar ein, dass er gegen Eric keine Chance hatte. „Wart mal!“ Tom lief Shin hinterher, der schon beinahe zur Tür raus war. „Ich komme mit, was immer auch Bill bei Strify tut, wir müssen den Soundcheck endlich fertig kriegen.“ ** Strify wurde noch heißer, als er Bills Lippen erneut auf seinen spürte. Würde er sich nicht so elend fühlen, hätte er vermutlich Luftsprünge gemacht. Sein Magen tat dies jedenfalls bereits. Bill löste sich von seinen Lippen und sah ihn mit seinen Teddybäraugen an, ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich hol dir mal Wasser, dann kannst du die Medikamente nehmen, sollst ja schnell wieder fit werden!“ Er stand auf und ging Richtung des kleinen Bads wobei er noch frech grinsend hinzufügte: „Vielleicht solltest du aber trotzdem mal was anziehen!“ Langsam setzte sich Strify auf, ja es wurde wirklich Zeit, dass er sich was anzog. Er fischte Shorts, einen Pulli und eine Jogginghose aus seinem Koffer der neben dem Bett stand, wobei ihm wieder schwummrig im Kopf wurde. An aufstehen wollte er gar nicht denken, also schälte er sich umständlich im Bett aus dem Handtuch und zog die Shorts über. Bill kam wieder ins Zimmer, als er grad umständlich in die Jogginghose schlüpfte. „Kann ich dir helfen?“ Helfen? Beim Anziehen? Er war doch kein kleines Kind mehr! „Neeee, geht schon.“ Als er endlich auch noch den Pulli übergezogen hatte, ließ er sich erschöpft in die Kissen fallen, wobei er von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt wurde. „Was für eine Scheiße!“ hauchte er genervt hinterher. Bill setzte sich wieder neben ihn aufs Bett und hielt ihm das Wasser hin, welches er soeben geholt hatte. Er drückte aus jeder Tablettenpackung eine heraus und hielt sie Strify ebenfalls hin. „Wird schon wieder, nimm erstmal das ganze Zeugs!“ Strify starrte in die Tablettenmischung in seiner Hand, krank sein war eklig. Irgendwie schaffte er es aber doch unter Würgereiz alle zu schlucken. Er war schrecklich müde, schon alleine durch diesen schrecklichen Husten, der ein starkes Brennen in seinem Brustkorb verursachte. Strifys Augenlider wurden immer schwerer und bald konnte er nicht mehr dagegen ankämpfen. Er spürte Bills Hand auf seinem Gesicht, er strich ihm eine Haarsträhne aus dem immer noch glühenden Gesicht und sagte leise: „Schlaf dich mal aus.“ Bill war über sein eigenes Verhalten erstaunt. Lange hatte er sich nicht mehr so um jemanden gesorgt. Mal von Tom, seinem Zwillingsbruder abgesehen. Um den musste er sich ständig sorgen, denn der hatte nur Blödsinn im Kopf. Aber ansonsten war er ein wirklicher Egoist und hatte auch kein Problem das zuzugeben. Aber irgendwas war bei Strify anders. Seine letzten Beziehungen waren kurz und recht oberflächlich gewesen. Schon allein aufgrund ihres straffen Tourplans war eine dauerhafte und ernsthafte Beziehung nicht möglich. Er hatte vor Monaten aufgegeben nach so etwas Ausschau zu halten. Überhaupt mal jemanden kennen zu lernen, der ihn nicht toll fand, weil er Bill von Tokio Hotel war, sondern darum weil er eben er war, schien ihm unmöglich. Schon seit er das erste Mal mit ihm zusammengestoßen war, hatten ihn dessen blaue Augen nahezu umgehauen, auch wenn er sehr wütend gewesen war, dass dieser ihn zu Boden gerissen hatte. Unbewusst machte sich ein Lächeln auf seinen Lippen breit. Er strich dem Blonden leicht übers Gesicht und sagte leise: „Was machst du mit mir?“ Als er die Hitze, die immer noch auf Strifys Stirn stand spürte, fiel ihm wieder ein, was der Arzt gesagt hatte. Wadenwickel. Sollte er das nun wirklich machen? Es war eine ziemlich lustige Vorstellung wie er dem Blonden die Waden mit kalten Tüchern einwickelte. Aber wenn’s half? Er zuckte mit den Schultern und ging wieder in das kleine Bad. Dort angekommen schnappte er sich zwei von den kleinen weißen Hotelhandtüchern, legte sie ins Waschbecken und ließ dieses mit kaltem Wasser vollaufen. So ging das doch? Er versuchte sich an seine Kindheit zu erinnern. Ja, sie hatten ihre Mutter immer gut beschäftigt, denn natürlich wurden die Zwillinge immer nahezu zeitgleich krank. Und zwei quengelnde Kinder waren natürlich doppelt so schlimm wie eins. Nachdem er die Handtücher ausgewrungen hatte, ging er wieder ins Zimmer zurück, Strify schien zu schlafen. Er hörte ein Klicken an der Tür und in der nächsten Sekunde standen Tom und Shin vor ihm. Tom starrte ihn an: „Verrätst du mir mal, was du hier tust?“ „Ähm, ne längere Geschichte ..“ „Die kannst du mir ja dann gleich mal auf den Weg zum Konzertsaal erzählen!“ Oh Gott der Gig! Den hatte er in der ganzen Aufregung total verdrängt. „Ich wollte Strify nur noch schnell Wadenwickel machen!“ Toms Augen wurden immer größer. „Du willst was? Ich glaub bei dir piepts! Du kommst jetzt mit, es ist nicht mal mehr ne Stunde bis zu unserem Gig!“ “Aber Tom!“ Bill wollte protestieren und setzte einen wunderbar leidenden Dackelblick auf. Leider zeigte sich sein Bruder absolut unbeeindruckt, er ging zu Bill, nahm ihm die nassen Handtücher aus der Hand, drückte diese dem verdutzt dreinblickenden Shin in die Hand und zog Bill am Handgelenk Richtung Tür. „Ich komm dann wieder!“ sagte Bill noch, während er von Tom mehr aus dem Zimmer gezogen wurde, als dass er selbst ging. Shin stand mit den nassen Handtüchern und immer noch verwirrt dreinblickend etwas hilflos im Zimmer rum. Er sollte nun Strify Wadenwickel machen? ER? Wie scheiße war diese Welt eigentlich? Aber es half ja alles nichts, Eric hatte gesagt das Fieber müsse runtergehen, damit sie nachher von Bord gehen konnten. Er seufzte laut, während er die Tür schloss und setzte sich dann neben den schlafenden Strify aufs Bett. Ein dicker Kloß wuchs in seinem Hals, als er den Sänger anblickte. „Ach wenn du wüsstest!“ sagte er leise. Zum x-ten Mal an diesem Tag war ihm nach laut losheulen zumute, aber er musste und wollte sich zusammenreißen, also schluckte er den Schmerz runter. „Streifchen?“ „Hmmmm.“ „Ähm, nicht erschrecken, wird gleich kalt an den Waden.“ Er klappte die Bettdecke hoch und schob Strifys Jogginghose über die Waden nach oben. Langsam wickelte er die nassen Handtücher rum. „Bill?“ „Shin!“ „Ach Shin, wie schön, dass du da bist! Mir is immer noch so heiß!“ „Schlaf einfach, wird bestimmt bald besser.“ sagte Shin leise. „Bleibst du da?“ “Ja, ich bleib da!“ Shin stand auf, streifte seine Schuhe ab und legte sich neben Strify aufs Bett. Er war in Gedanken schon wieder bei seinem derzeitigen Gefühlschaos angekommen, als er merkte, wie Strify nach seiner Hand griff. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr seinen Brutkorb. Warum tat er ihm das an? Andererseits, wie konnte er es ihm übel nehmen, Strify wusste ja nichts von seinen Gefühlen. Also ließ er seine Hand in Strifys liegen während er weiterhin die Decke anstarrte. ___________________________________________________________________________ tbc... ihr wisst ja, reviews machen mich glücklich xD und wenn ihr fehler findet schickt sie an meine BETALULU!!! xD (btw. sorry, dass ich dich mit dieser story immer wieder so sehr nerve *löl* ) Kapitel 11: ------------ hier bin ich wieder meine lieben leser und ich habe gleich zu anfang von kapitel 11 eine eher weniger erfreuliche nachricht für euch. ich habe bei der geschichte eine ganz schreckliche schreibblockade ~ mir fehlen ideen und inspiration. ich verzweifelte ja schon bei den letzten kapitel, aber dieses hier .. raubte mir den letzten nerv. ich schreibe gerade 2 andere fanfics (auch hier zu finden) vll kann ich euch ja mit einer von diesen überzeugen ;) im moment kann ich hier einfach nicht weiterschreiben :( tut mir leid !!! sobald ich natürlich einen geistesblitz habe ~ gehts weiter - versprochen! hier nun kapitel 11 unspektakulär und ungebetat .. freue mich trotzdem über reviews ;) _____________________________________________________________________________ „Bill, würdest du mir vielleicht mal erklären, warum du einfach vom Soundcheck abgehauen bist, und ich dich mit triefenden Handtüchern bei Strify in der Kabine finde?“ fragte Tom, der seinen Bruder immer noch durch die Gänge des Schiffs zog, genervt. „Na er ist krank!“ „Und du Krankenschwester, oder wie? Ich dachte du kannst ihn nicht ab?“ „Man kann seine Meinung ja ändern!“ Tom zog die Augenbrauen hoch und sah Bill von der Seite an. „Und die wäre nun?“ „Verrat ich dir nicht!“ Bill grinste. „Lange hältst du das eh nicht durch, ich kenn dich doch.“ „Wir werden ja sehen.“ Die beiden waren mittlerweile wieder im Konzertsaal angekommen und widmeten sich nun endlich dem Soundcheck. Bills Gedanken galten weniger dem bevorstehenden Gig, er wäre gerne bei Strify geblieben. Was hatte der blonde Sänger nur mit ihm angestellt? Normalerweise stand die Musik bei ihm immer an erster Stelle. „BILL!!!“ Ein heftiges Zucken durchfuhr seinen Körper. „Ähm, ja?“ „Du hast schon wieder deinen Einsatz verpasst!“ „Sorry, ich werde mich nun konzentrieren, versprochen!“ gab er kleinlaut zurück. Er musste sich zusammenreißen. Die anderen Bandmitglieder von Cinema Bizarre saßen ebenfalls noch im Proberaum, es herrschte gedrückte Stimmung, sie verfolgten schweigend den Soundcheck der anderen Band. Sie würden nun in Schweden von Bord gehen und die nächsten Tage, bis es Strify besser ging, dort verbringen. Eric war mitsamt seines Handy verschwunden, er versuchte eine Unterkunft für die Jungs zu organisieren. Kiro rutschte langsam von der Tischplatte, auf der er gesessen hatte. „Ich geh mal meinen Kram packen und gucke auch mal bei Streifchen vorbei!“ „Ich komm mit!“ Yu erhob sich ebenfalls, das Chaos in seinem und Kiros Kabine musste beseitigt werden, bevor sie an Land gingen. Shin starrte immer noch Löcher in die Decke, seine Gedanken fuhren Achterbahn, warum musste nur alles immer so schrecklich kompliziert sein. Strifys Hand ruhte nach wie vor in seiner und der Brustkorb des blonden Sängers hob und senkte sich gleichmäßig. Wie oft hatte er sich vorgenommen, dem Sänger seine Gefühle zu gestehen, aber er hatte nie den Mut aufgebracht. Mehr als einmal hatte ihm Strify zu verstehen gegeben, dass er sich eine Beziehung nicht vorstellen konnte. Klar, sie waren schließlich auch in einer Band, und die Band hatte oberste Priorität, da war eine Beziehung zwischen zwei Bandmitgliedern schier unmöglich. Viel zu viele Emotionen würden den Bandalltag beeinträchtigen. Nein, Shin war diesen einen Schritt nie gegangen, er litt lieber stumm. Er hatte sich immer wieder eingeredet, dass eine Bettgeschichte immer noch besser war, als gar nichts. Doch jetzt, wo Strify jemand anderen kennen gelernt hatte, merkte er, dass er womöglich mit seinem Schweigen alles kaputt gemacht hatte. Vielleicht hätten sie eine Chance gehabt – bevor Bill auf der Bildfläche erschienen war. Er drehte seinen Kopf zu dem Blonden, tief seufzend legte er die Hand auf dessen warme Wange, während sich eine einsame Träne den Weg über sein Gesicht fand. Sie erreichte seinen Mundwinkel und ein leicht salziger Geschmack machte sich auf seinen Lippen breit. Er zog seine Hand wieder zurück, wischte sich die Tränenspur aus dem Gesicht und schloss die Augen. Unterdessen war Bill, nachdem er den Soundcheck mehr schlecht als recht hinter sich gebracht hatte, noch mal in die Kabine verschwunden, um sich für den Auftritt frisch zu machen. Er stand in dem kleinen Bad und fixierte seine Haare nochmals mit einer Tonne Haarspray, als sein Bruder Tom eintrat. „Nun sag mir doch endlich, was da zwischen dir und Strify läuft!“ grinste dieser. „Nichts!“ „Bill, ich bin doch nicht blöd! Du verpasst nicht einfach Dinge, die die Band betreffen, wenn du keinen Grund dazu hast!“ „Tom, es ist NICHTS und nun lass mich in Ruhe meine Haare richten!“ „Du weißt doch ganz genau, dass das nicht gut gehen kann, ihr spielt beide in mehr oder weniger erfolgreichen Bands! Weißt doch genau, dass wir nie daheim sind..“ Tom dachte gar nicht daran, seinen Bruder so leicht davon kommen zu lassen. Er kannte ihn viel zu gut, dass er ihm was verschweigen konnte. „Boah du Nervensäge.“ Bill drehte sich abrupt um und bedrohte Tom mit seiner Haarspraydose. „Ey komm mir mit dem pappigen Zeug nicht zu Nahe!“ „Dann hör auf mich zu löchern und verschwinde, ich muss meine Haare noch machen!“ Bill drückte ganz leicht auf den Sprühkopf der Flasche und schon ergriff Tom die Flucht. Er rollte die Augen und schmiss die Tür lautstark ins Schloss. Warum war sein Bruder nur so chronisch neugierig? Er wusste ja selbst noch nicht einmal, was in den letzten 24 Stunden geschehen war, aber er fühlte sich von Strify mehr als nur angezogen. Der Ältere ließ sich nicht aus seinen Gedanken verbannen. Wie es ihm wohl ging? Ob das Fieber runter gegangen war? Sein Blick richtete sich wieder auf den Spiegel, geschickt toupierte er eine weitere Strähne seiner Haare auf. Doch Tom’s Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf, was war, wenn sein Bruder Recht hatte. Wie hatte er sich die Sache mit Strify eigentlich vorgestellt? Er verbrachte schließlich die meiste Zeit des Jahres in irgendwelchen Hotels oder dem Tourbus. Und wenn die Karriere von Cinema Bizarre erstmal ins Rollen gebracht war, würde es Strify nicht anders gehen. Hatten sie überhaupt eine Chance? Zweifel überkamen ihn. „Biiiiiiilllll! Kommst du?“ hörte er seinen Bruder rufen. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, dann verlies er das kleine Bad und machte sich mit Tom auf zum bevorstehenden Gig. Shin war kurz eingenickt, als er vom Klopfen an der Tür aufgeweckt wurde. Er löste seine Hand, die mit Stifys verschlungen war, langsam aus dieser und krabbelte vom Bett. Verschlafen öffnete er die Tür, Kiro und Yu grinsten ihn an. „Na, wie geht’s Streifchen?“ Kiro hatte sich schon an Shin vorbei geschoben. „Schläft.“ Antwortete Shin einsilbig, während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. Ein etwas brodelndes Hustgeräusch kam aus Richtung des Bettes. „Bin wach.“ „Steifchen, was machst du denn für einen Quatsch!“ Kiro hatte sich neben dem Sänger aufs Bett gesetzt. „Kiro, was machst du denn hier?“ „Na was wohl, wollten nach dir gucken.“ Ein leichtes Lächeln machte sich auf Strifys Gesicht breit, bevor er sich unter einem erneuten Hustenanfall krümmte. Shin wandte sich an Yu: „Wie geht’s nun weiter?“ „Wir werden erstmal von Bord gehen und ins Hotel ziehen, bis es Strify besser geht.“ „Ah okay, ist wohl besser so.“ Shin hatte das Gefühl in der kleinen Kabine zu ersticken, er brauchte dringend frische Luft. „Sag mal Yu, würdet ihr vielleicht kurz hier bleiben? Ich bräuchte frische Luft!“ „Ne, geh mal, wir bleiben derweil hier.“ Yu klopfte Shin leicht auf die Schulter, der Jüngere sah auch total mitgenommen aus. Shin drehte sich um, schlüpfte in seine Schuhe, nahm die weiße Jacke und verlies wortlos den kleinen Raum. Yu nahm nun ebenfalls auf dem Bett platz. „Sag mal Strify, wo hast du dir bitte eine Lungenentzündung geholt?“ „Ne lange Geschichte, ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit Shin und wollte nur an die Luft, scheinbar schlief ich dort sein:“ erklärte dieser leise. „Naja, wir kriegen dich schon wieder auf die Beine! Irgendwelche Wünsche der Herr?“ Yu grinste breit. „Ich bin schrecklich müde. Wo ist Shin eigentlich?“ „Der wollte mal an die frische Luft. Schlaf einfach, wir können ja in der Zeit deinen Koffer packen, werden nachher nämlich von Bord gehen und erstmal ins Hotel ziehen.“ „So viele Umstände wegen mir, Eric ist sicher sauer.“ „Ach quatsch, du wirst es nicht glauben, der ist sogar richtig besorgt!“ Kiro grinste. „Außerdem haben wir alle nichts gegen ein paar freie Tage!“ fügte er mit einem Blinzeln hinzu. „Danke Jungs!“ hauchte Strify noch, bevor er die Augen schloss und wieder einschlief. Die beiden machten sich nun daran, Strifys Sachen zusammenzupacken. __________________________________________________________________________ tbc - auf jeden fall - nur nicht klar wann ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)