Eine Schifffahrt mit Folgen... von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: ----------- recht lichen dank für die zahlreichen reviews reviews machen kat glücklich.. hier also kapitel 7 ;) viel spaß! ______________________________________________________________________________ Strify rannte planlos über die endlosen Flure der Fähre, während ihm ungehalten dicke Tränen über die Wangen kullerten. Was war nur geschehen? Bevor sie diese Fähre betreten hatten, war alles in bester Ordnung gewesen und nun? Alles schien gerade irgendwie aus dem Ruder zu laufen. Er war wieder bei den Aufzügen angekommen und die Leute, die dort ebenfalls warteten, starrten ihn entsetzt an. Er wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht, allerdings eher weniger erfolgreich, denn sogleich bahnten sich neue den Weg hinunter. Er starrte zu Boden, würde dieser Fahrstuhl jemals kommen? Ein salziger Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Was zum Teufel war nur geschehen? Diese Frage hämmerte wie verrückt in seinem Kopf. Doch das Klingeln, welches ankündigte, dass der Fahrstuhl das Stockwerk erreicht hatte, riss ihn blitzschnell aus seinen Gedanken. Er drängelte sich mit gesenktem Blick durch die aussteigenden Leute, welche nur den Kopf schüttelten und vor sich hergrummelten. Erneut wischte er die Tränen weg, der Ärmel seines einstmals weißen Shirts war nun schon vollkommen schwarz verfärbt. Der Aufzug setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und Strify riskierte einen Blick in den gegenüberliegenden Spiegel. Als er die Person darin musterte, erkannte er sich kaum wieder. Er war dreckig und verknittert. Unter seinen blutunterlaufenen Augen hatten sich lange Rinnen von Tränen, vermischt mit der schwarzen Farbe, gebildet. In jedem verdammten Stockwerk blieb der Aufzug stehen und so kam Strify die Fahrt beinahe endlos vor. Er musste raus hier! Beim nächsten Klingeln hatten sie endlich das oberste Deck erreicht und er drängelte sich an den anderen Leuten einfach vorbei, was natürlich wieder einiges Gemecker mit sich brachte, aber das war ihm völlig egal. Frische Luft – dringend. Er rannte auf die Tür, die Richtung Außendeck führte zu, stieß diese mit von sich gestreckten Händen auf und stürzte hinaus. Etwas außer Atem lief er vor bis zur Rehling wo er stehen blieb. Während er sich mit den Händen auf ihr abstützte, legte er den Kopf in den Nacken und atmete tief durch. Er spürte, wie ihm erneut die Tränen in die Augen schossen, außerdem konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, diese Nacht an Deck hatte ihn wohl doch etwas mitgenommen. Er versuchte seine Tränen hinunterzuschlucken und drehte sich um, er musste sich dringend hinsetzen, seine Knie waren zittrig. Die Bank, auf der er die Nacht verbracht hatte, musste in unmittelbarer Nähe sein. Langsam setzte er sich in Bewegung, ohne die Füße zu heben, schlurfte er um die Ecke und dort stand sie auch schon, ‚seine’ Bank. Doch sie war nicht leer, jemand saß auf der Lehne und hatte die Füße auf die Sitzfläche gestellt. BILL. Strify schluckte, eigentlich hätte er nun lieber umdrehen und sich ein anderes Plätzchen suchen sollen, aber er fühlte sich nicht wirklich im Stande noch weiterzulaufen. Also setzte er sich wieder in Bewegung. Bill hatte die Augen geschlossen und Ohrstöpsel in den Ohren, somit hatte er ihn wohl nicht bemerkt, als er sich jedoch mit einem nicht gerade eleganten Plumpser neben dessen Beine auf die Bank fallen ließ, schnallten seine Lider nach oben. „Ach sieh einer an!“ grinste Bill, während er die Stöpsel aus seinen Ohren friemelte. „Sei einfach still.“ raunzte Strify mit gebrochener Stimme. „Sag mal heulst du?“ Bill starrte Strify ungläubig an. „NEIN! Ich hab nur ne Fliege im Auge!“ Strify senkte seinen Blick. Bill beugte sich zu Strify hinunter, legte seine Finger unter dessen Kinn und zog sein Gesicht zu sich. „In beiden Augen?“ Bill blickte in Strifys Augen, dieser konnte dem Blick jedoch nicht standhalten und versuchte seinen Kopf wieder zu senken. „Ach lass mich doch!“ Strify schob Bills Hand grimmig von seinem Kinn, er wollte aufstehen und weglaufen, doch seine Beine wollten sich nicht bewegen. Bill rutschte an der Lehne der Bank runter und schon saß er neben dem Häufchen Elend, genannt Strify. „Warum hast du mich heute Nacht geküsst?“ fragte Strify mit erstickter Stimme, während er zu Boden starrte und seine Finger knetete. Er ohrfeigte sich im selben Moment, als diese Worte über seine Lippen kamen, dafür. Eine einsame Träne schmuggelte sich aus seinem Auge und rann schnurstracks über sein Gesicht. Er spürte Bills Blick auf sich ruhen während eine angespannte Stille zwischen den beiden herrschte. Strify traute sich nicht aufzusehen, doch er zuckte zusammen, als er eine Kalte Hand auf seinem Gesicht spürte, welche die Träne behutsam wegwischte. „Was ist passiert?“ fragte Bill nun leise. „Ich … ich hab … gerade die Probe für den Auftritt in den Sand gesetzt.“ Strify antwortete leise. „Außerdem ist Shin böse auf mich und ich weiß nicht warum, und dann dieser Kuss, ich bin .. einfach verwirrt!“ und wieder kullerten die Tränen ungehindert über die Wangen des Sängers. Er legte die Hände auf sein Gesicht, er wollte nicht, dass Bill ihn nun heulen sah, er würde ihn eh nur wieder aufziehen. Warum war der eigentlich so nett? Nachdem ein paar Sekunden nichts geschah, merkte Strify, wie sich ein Arm über seine Schultern legte und Bill ihn zu sich zog. Total überrumpelt, blickte er dem schwarzhaarigen Sänger in die Augen, was hatte er vor? Dieser jedoch strich ihm leicht über den Kopf, und da Strify eh schon alles egal war, drückte er seinen Kopf an seine Brust und ließ seinen Tränen einfach freien Lauf. Gut, er lief Gefahr, dass Bill sich nun auf immer und ewig über ihn lustig machen würde, aber es war ihm einfach egal. Er atmete Bills Duft ein, er roch unglaublich gut und nach kurzer Zeit merkte er, wie seine Tränen versickerten. Er hatte sich scheinbar leer geweint. Seinen Kopf hob er jedoch nicht von Bills Brust. Er spürte wie sich Bills Brust regelmäßig hob und senkte, irgendwie hatte es eine beruhigende Wirkung auf ihn. Er wartete auf eine Reaktion, aber nichts. Bill hatte auch seine Frage noch nicht beantwortet. Strify räusperte sich: „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!“ Stille. Irrte er sich, oder hielt der der Schwarzhaarige die Luft an? Strify sah von Bills Brust auf, direkt in dessen teddybärbraune Knopfaugen, während er sich die letzten Spuren der Tränen mit seinem versifften Ärmel aus dem Gesicht wischte, dann setzte er sich auf. Als er so dasaß, auf eine Reaktion von Bill wartete, und das erste Mal seitdem er den Konzertsaal verlassen hatte, zur Ruhe kam, spürte er plötzlich die Kälte. Es war arschkalt auf dem Deck und er hatte ja nach wie vor keine Jacke. Ein Schauder durchfuhr ihn und er begann zu frösteln. Ob er sich schon den Tod geholt hatte? Naja, eigentlich war das auch nicht mehr relevant, denn wenn Eric ihn in die Finger bekommen würde, hätte eh sein letztes Stündlein geschlagen. Bill blieb Strifys Zittern natürlich nicht verborgen. „Du zitterst ja am ganzen Körper.“ „Is n’ bisschen kalt, ja.“ Bill stand auf, zog seine Jacke aus, und legte diese um Strifys Schultern. „Danke.“ Als er die Hand hob, um die Jacke fester um seine Schultern zu ziehen, berührten sich die Hände der Beiden für den Augenblick einer Sekunde. Strify zuckte zusammen. Bill holte tief Luft und sah ihm in die Augen: „Also das mit dem Kuss…“. Strifys Magen drehte sich einmal im Kreis. Und da passierte es schon wieder! Wie aus dem Nichts hatte er Bills weiche, warme Lippen auf den Seinen liegen. Zuerst etwas schockiert, war er nicht im Stande sich zu wehren. Aber wollte er sich wehren? Er spürte wie Bills Zunge ganz zaghaft über seine Lippen glitt. Er fühlte sich wie in einer Achterbahn, einerseits wollte er Bill wegstoßen, andererseits wollte er, dass dieser Kuss nie enden würde. Bill biss ganz leicht in seine Lippe wobei er mit seiner Zunge fordernd um Einlass bat. Wie in Trance gewährte Strify dem Jüngeren diesen auch. Vorsichtig tastete sich Bills Zunge vor und umkreiste ganz zaghaft die seines Gegenübers. Shin war nun schon gut eine halbe Stunde auf dem Schiff unterwegs. Nirgends hatte er den Sänger gefunden. Irgendwo musste dieser doch stecken. Vielleicht war er ja oben auf dem Deck? Wäre noch eine Möglichkeit. Also machte er sich auf den Weg dorthin. Einige Minuten später fand er sich an Deck des riesigen Dampfers wieder. Er hatte bisher nicht die Chance gehabt, das Ungetüm von oben zu sehen. Während er die eiskalte Luft einatmete, sah er sich um. Wo konnte Strify nur stecken? 50 / 50 Chance, sollte er nach rechts oder links gehen? Er entschied sich für links und setzte seinen Weg fort. „Striiiify?“ rief er. Ein paar Leute liefen an ihm vorbei und sahen ihn irritiert an. Irgendwo musste der Kerl doch stecken? Er würde sich noch den Tod holen. Außerdem war Eric unten am Toben. Wenn er den Sänger nicht bald finden würde, würde es wohl nicht nur etwas Ärger geben. Als er die nächste Kurve passiert hatte, sah er etwas, was er lieber nicht gesehen hätte. Er fühlte sich, als würde ihm jemand direkt mit der Hand ins Innere seines Brustkorbs greifen und sein Herz herausreißen. Wie versteinert stand er da und starrte auf Strify und Bill, die, in einen innigen Kuss versunken, vor ihm auf einer Bank saßen. „Strify...“ kam es heißer aus seiner zugeschnürten Kehle hervor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)