Danna, bitte hilf mir! von Akahoshi (Auf Deidaras Spuren (SasoDei)) ================================================================================ Kapitel 1: Ein einsames Erwachen... ----------------------------------- Dunkelheit versuchte das Bewusstsein des Rothaarigen einzunehmen. Seine Glieder wirkten wie betäubt, die Augen nahmen Bilder auf, welche nicht echt zu sein schienen. Mit dem Handrücken fuhr er sich über die vor Schrecken geweiteten Augen. Ein zweites Mal betrachtete er den Zettel, den er nach seinem Erwachen auf dem Bett seines blondhaarigen Partners gefunden hatte. Er sah sich um, alles wirkte friedlich, auf dem Fensterbrett neben ihm stand immer noch die Tonfigur, die Deidara vor knapp einem halben Jahr angefertigt hatte, es sah nicht aus, als wäre alles überstürzt passiert. Das Bett des Blonden war ordentlich zusammen gelegt. Die friedliche Stille wirkte wie gestellt, so unecht und scheinheilig. Der erste Schock wich, dank dem Inhalt des Papiers, einem wütenden Brodeln in Sasori. Er zerknüllte den Zettel, packte die Tonfigur und warf beides gegen die Wand. Mit einem klirren zersprang die liebevoll gestaltete Skulptur in tausend Stücke, in genauso viele war Sasoris Leben soeben zersprungen. Noch gestern Abend hatte er die Wärme seines Partners gespürt, er hatte sich geborgen gefühlt, nun hasste er sich dafür. Wie hatte er nur so naiv sein können. Das war nicht er gewesen. Zwei Köpfe, die sich berührten als würden sie einen innigen Kuss erleben, rollten von der Wand aus auf den wütenden und enttäuschten Puppenspieler zu. Er drehte sich weg und sah auf die nun so leere Fensterbank. Die Wut war wieder gewichen, in letzter Zeit wechselten sich seine Gefühle oft ab. Nun war da wieder die Trauer, er hätte die Figur nicht zerstören sollen, schließlich war sie ein Andenken an Deidara gewesen. Wie unüberlegt von ihm. Er drehte sich wieder den Scherben zu und sammelte sie ein. „Vielleicht lässt sie sich noch retten…“, flüsterte er leise. Dann entknüllte er wieder den Brief seines Partners, wobei ihm eine Ecke abriss. Leise fluchend setzte er sich mit dem Zettel und den Tonscherben auf sein Bett, lehnte den Rücken an die kalte Wand. Ich kann Sie nicht mehr sehen! Mit ihren kalten, leblosen Augen, ohne Gefühl! Wie konnten Sie mir nur vormachen, dass Sie mich akzeptieren, gar Lieben würden?! Dafür verabscheue ich Sie, Sasori-no-Danna! Außerdem werde ich Akatsuki verlassen, um nie wieder Ihr Gesicht sehen zu müssen! Der Rotschopf legte seinen Kopf in den Nacken und lies einen Seufzer ertönen. Es verletzte ihn so sehr. Er war einfach weg. Wieso hatte er es ihm nicht ins Gesicht gesagt? Alles wäre schonender gewesen, als dieser Brief. Er legte die Tonscherben behutsam in sein Kissen, dann lehnte er sich wieder gegen die Wand. Sasori griff sich an sein Herz, es tat weh. Ein Stechen, als wenn er von einem Schwert durchbohrt werden würde. Die Tür ging auf, Sasori lockerte den Griff, stopfte den Zettel in eine Tasche und setzte sein gelangweiltes Gesicht auf. Der Leader betrat den Raum und Blickte ihm kalt in die Augen. „Wo ist Deidara?“ „Weg. Er ist ausgetreten.“, antwortete der Angesprochene kühl. Er durfte sich nichts von seinem Schmerz anmerken lassen, das würde ihn schwach wirken lassen. „Dann weist du, was du zu tun hast?“ Wieder durchfuhr Sasori ein Stechen in der Brust. Ja er wusste es, er würde seinen ehemaligen Partner umbringen müssen. Der ehemalige Suna-nin rang sich ein unbeteiligtes Nicken ab. „Gut, dann wirst du heute noch aufbrechen.“ Wieder ein Nicken Seiten Sasoris, worauf der Leader das Zimmer verließ. Noch einen kurzen Moment verweilte der Puppenspieler auf seinem Bett, sah sich im Zimmer um. Immer noch wurde es von einem unwirklichen Frieden erfüllt. Dann stand er auf, legte sein Bett zurecht und packte seine Schriftrollen. Es würde eine lange Mission werden, außerdem musste er sich gut auf den Kampf gegen den ehemaligen Akatsuki vorbereiten. Sein Herz verkrampfte sich, doch er versuchte es zu ignorieren. Sasori durfte nichts mehr für den Blonden empfinden, er musste ihn umbringen, komme was wolle. Aber so hatte er sich das alles nicht vorgestellt. Ein weiteres Mal kramte er den Zettel hervor, seine Augen fuhren mit einem traurigen Glänzen über die hin gekritzelten Buchstaben, die Gefühle wollten sich nicht ausblenden lassen. Er verstrand es nicht. Schon seit langem war Sasori nicht mehr so wie früher, zumindest in seinem tiefsten Innern. Er verspürte viel mehr Emotionen, er war nicht mehr der Eisklotz von damals. Deshalb fand der Puppenmeister den Brief seines Partners unbegründet, es hatte für einen Ausstieg aus der Organisation keinen Grund gegeben. Der ehemalige Suna-nin stand verlassen in seinem Zimmer, in der Rechten Deidaras Abschiedsbrief, in der Linken einen kleinen Rucksack. Dann schüttelte er den Kopf, seine Haare wurden von der Bewegung leicht aufgewirbelt und erschienen noch wuscheliger als sonst. Er drehte sich der Tür zu, der Zettel verschwand wieder in einer Tasche und immer noch sehr nachdenklich drückte er die Klinke hinunter. Plötzlich vernahm er ein Klopfen. Leise, fast als wäre es nur sein eigener Herzschlag, den er ab und an hörte, wenn er wieder seinen Gedanken hinterher ging, jedoch viel zu unregelmäßig, als dass es wirklich sein Herz sein könnte. Der Rothaarige drehte sich herum, das Geräusch kam eindeutig vom Fenster, doch zuerst sah er dort nichts. Als sich der Puppenspieler langsam näherte, entdeckten seine roten Augen ein kleines Vögelchen, ein Vögelchen, das aus Ton bestand. Sasori lies den Rucksack fallen und riss das Fenster auf. Das Tier sprang hinein und hüpfte auf dem Sims herum, als Sasori es packte, erstarrte es mit einem Mal in seinen Bewegungen. In seiner Kralle hielt es einen Zettel. //Deidara.// Der Puppenspieler drückte seine Hand fester zu, in ihm stieg ein Gefühl der Erleichterung, aber auch der Verabscheuung empor. Was dachte sich sein ehemaliger Zimmergenosse dabei? Wieso tat er ihm das an? Was erhoffte er sich von dem Leiden des rothaarigen Künstlers? Widerstrebend zog Sasori die Nachricht aus den Krallen des Vogels. Sein Herz tat einen Sprung, während sein Gehirn sich mit Fragen füllte. Bitte hilf mir! Verwirrt starrte Sasori auf das Stück Papier. //Was geht hier vor sich?// Deidara brauchte seine Hilfe, doch es war eine Frechheit von dem Puppenspieler Hilfe einzufordern, nachdem der Blonde ihn so verletzt hatte. Zum vierten Mal an diesem Morgen holte der Rotschopf den ersten Zettel seines ehemaligen Partners hervor und legte beide Dokumente neben einander auf den Sims. Was den Ersten vom Zweiten unterschied waren einmal Handschrift und Wordwahl. In Deidaras Abschiedsbrief wurde er vom Blonden gesiezt jedoch war in Deidaras Hilfebrief ein klares „Du“ zu erkennen. Was die Handschrift anging, so waren beide zwar geschmiert, wie es von dem Explosionsfanatiker zu erwarten war, der zweite Brief jedoch mehr, als wenn er sich hatte beeilen müssen um die Worte nieder zu schreiben. Außerdem war das erste Pergament mit blauer Tinte und das zweite mit roter geschrieben. //Einer von beiden ist gefälscht…// Sasori hob seinen Rucksack vom Boden auf und schritt wieder auf die Tür zu. Die Botschaften hatte er ein weiteres Mal in seiner Manteltasche versteckt. Seine Gefühle gingen in zwei verschiedene Richtungen: Hass und Sorge. //Ich werde dem Leader nichts davon erzählen, das geht nur mich etwas an.// Der ehemalige Suna-nin setzte seine Maske auf, ein gelangweiltes Gesicht mit verschlafenen Augen. Deidara war der einzige gewesen, dem er jemals seine Gefühle offenbart hatte, so würde es auch bleiben. Bevor er die Tür aufzog, überrollte ihn noch ein entscheidender Gedanke: Was hatte er jetzt zu tun? Sollte er die Mission des Leaders erfüllen und Deidara umbringen, oder sollte er sich auf die Spuren seines verschollenen Partners begeben und diesen retten? Kurz verweilte der Rotschopf mit der Hand auf dem Türknauf. //Es entscheidet sich, wenn ich weis welcher Brief der echte ist…// Entschlossen öffnete der Künstler die Tür und trat auf den Flur hinaus, er konnte nicht ahnen, was noch alles auf ihn zukommen sollte auf der Suche nach seinem ehemaligen Partner, auf der Suche nach dem einzigen, der ihn jemals verstanden hatte. _______________________ So das erste kappi ^^ ich lege wieder eine Ens-Liste an und freue mich falls irgendwer darauf wert legt, dort drauf zu stehen ^^ Sonst erstmal vieeel spaß ^^ vG Ricky Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)