Surrender von Zecxes (DeiTobi....oder doch nicht?) ================================================================================ Kapitel 1: Sonnenuntergang -------------------------- Es dämmerte. Eine Blutüberlaufene Scheibe ging am Horizont unter, genauso rot wie das Blut, die die Gestorbenen Menschen im Kampf ihren Darauf folgenden hinterließen .Das Rot überzog sich an der Seite in ein orangenes Schimmern, das sich dann in ein kleines, gelbliches, fast zitronenartiges Leuchten verwandelte. Der dunkelrote Himmel zwischen dem Spektakel verstärkte es und ließ es wie ein Gemälde aussehen. Die Wolken die um der untergehenden Sonne waren, wurden rot beleuchtet und erscheinten wie Zuckerwatte. Mit jeder Minute versinkte die Sonne immer mehr in den bewölkten Horizont rein und wurde immer dunkler und verschwommener. In seinen Gedanken, sah es aus wie eine explodierende Bombe, die sich in ihrer ganzen Pracht ausfaltete. Deidara schaute aus dem Fenster in seinem Zimmer raus, hinaus zu dem Spiel der Natur das sich so fern abspielte, dennoch so nah war, dass es einen beim längeren Zuschauen blendete. Er war nicht so ein sentimentaler Jemand, der bei diesen Ereignis zusammenschmolz und es mit Herzensaugen begutachtete. Nein, er wollte sich nur in Ruhe wiegen, die Stille die noch im Haus herrschte genießen und bei so einem Anblick ging es eben am schnellsten. Vielleicht würde er auch eine neue Inspiration für seine Kunst bekommen. Sein Blick wanderte zu einem Kasten, der voller Erde war. Seine Hand streckte sich zum Kasten hin und stoppte ein paar Zentimeter über der Erde. Eine Zunge erschien plötzlich aus seiner Handfläche und biss herzhaft in die braune Masse rein. Der Iwa-nin ließ sie umdrehen und starrte gelangweilt auf einen kauenden Mund mitten in seiner Handfläche. Mit einem weiteren Schmatzen öffnete er sich und würgte einen braun-gelben Klumpen raus. Der Sonnenuntergang hatte sich ausgezahlt…, dachte Deidara in sich hinein und bildete eine Faust. Weiter auf die Faust anschauend, knetete er den Klumpen in seiner Hand ein paar Minuten lang. Nach einer Weile öffnete er sie und begutachtete sein Werk: Ein kleiner Vogel aus Ton, der wie ein Eisvogel aussah, stand in seiner Hand. Mit einem kleinen Lächeln betrachtete der blonde Künstler sein Werk. Es hatte seinen Erwartungen übertroffen…. „Deidara Senpai, was machen sie denn da?“ Der Blondschopf fuhr erschrocken vom Stuhl hoch und blickte sich um. Eine orangene, wirbelnde Maske mit einem Guckloch schaute ihn an. „Verdammt, Tobi!! Hast du noch nie was von anklopfen gehört, un?!“, schrie er den kohlrabenschwarzhaarigen Maskenträger an. Der betrachtete inzwischen den Tonvogel an, der von Deidraras Hand runter gefallen war, als er ihn erschreckt hatte. „Oh, oh! Was ist denn das für ein Tier, Senpai?“, fragte er und schien darauf fixiert zu sein, es anzufassen. Deidara bemerkte das und schob sich sofort zwischen Tobi und seinem Meisterwerk. „Was willst du von mir?! Ich hab zu tun, verdammt!“ Er hatte keine Lust darauf Tobi in seinem Zimmer zu haben. Tobi würde sicher seine Kunstwerke anfassen und das war nicht nur zu einem nervig sondern auch gefährlich. Seine Tonwerke explodierten nämlich auf sein Fingerzeichen und bei unfertigen reichte die kleinste Berührung um sie hochgehen zu lassen, wenn es nicht von ihrem Erschaffer, sprich er, angefasst wurde. Tobi musste das schon ein paar Male am eigenen Körper spüren, aber es schien als würde er es nicht kapieren. „Ich wollte sie nur fragen ob sie nicht mit mir raus gehen wollen. Es ist grad so schön!“, sagte der Mann namens Tobi und quietschte mit seiner Stimme beim letzten Satz. Deidara´ s Augenbraune gingen nach unten. „Raus? Bei dieser Kälte, un?! Hast du vergessen das wir Herbst haben und es schon in einer Weile anfängt dunkel zu werden!?“ Mit diesen Worten schaute er nach draußen. Nur ein Flimmern am Horizont erinnerte an das Spektakel das sich noch vor geraumer Zeit da abgefunden hatte, Der Himmel fing an sich zu verdunkeln und die Schatten der Bäume passten sich langsam mit der Dunkelheit der Nacht an. Doch seine Meinung interessierte Tobi überhaupt nicht, denn der Maskenjunge lief schon zu seinem Zimmer und rief: „Ziehen sie sich warm an, Senpai! Es ist schließlich Herbst!“ Der Iwa-nin murrte leise vor sich hin, als er den viel zu festen Türknall von Tobi hörte. Warum musste er mit so einem Idioten zusammen sein, der ihn immer wieder bis an die Grenze seiner Geduld hintrieb? Und der dazu noch einen kindischer Kunstbanause war. Jeder Versuch ihm irgendwas beizubringen war hoffnungslos, schon gar verschwenderisch. Es war als ob es durch das eine Ohr raus und durch das andere wieder rauskam, ohne irgendwas hinterlassen zu haben. Mürrisch ging der Blondschopf zu seinem Kleiderschrank und zerrte seinen schwarzen Pullover raus. Spazieren gehen! In dieser Kälte! Das er nicht laut loslachte! Im Handumdrehen war er schon im seinem Pullover drin und zog noch seinen rot-schwarzen Wölkchen-Mantel an. Schnaubend ging er aus seinem Zimmer in den Flur raus, schloss seine Zimmertür ab und wartete. Eine Weile verging und es schien als würde er heute wieder vor der Grenze sein auszurasten. „Verdammt, Tobi! Beeil dich mal oder du kannst alleine gehen, yeah!“, schrie er wütend in die Richtung wo sich Tobi´s Zimmer befand. „J- ja, Senpai! Ich bin ja schon fertig!“, kam es aus dem Zimmer und die Tür öffnete sich. „Hier bin i-„ Bamm! Der Neuling lag im nächsten Moment auf dem Boden. Er war auf seinem viel zu langen, olivgrünen Schal drauf getreten und hingefallen. Deidara schaute mit ausruckslosem Gesicht zu, wie Tobi sich mühsam aufrappelte und sich vom Schmutz abklopfte. „Bist du jetzt fertig mit deiner unlustigen Lachnummer, yeah?“, fragte er ärgerlich mit einer hochgezogenen Augenbraune. Der Maskenträger hob den Kopf und schaute ihn schräg an, dass er immer verwendete wenn er etwas nicht verstand. „W- was meinen sie damit, Senpai?“ Der Künstler drehte sich um und ging zur Tür hin. „Ach, vergiss es, un….“ Mit einem Ruck machte er die Holztür auf und ging raus. „W- warten sie Deidara- senpai!“ Schnell sprang Tobi zur Gardarobe hin, zog sich seinen roten Wolkenmantel an und schloss die Eingangstür zu. Draußen wehte ein eiskalter Wind, sodass sich Tobi den Schal bis zur den Ohren umbinden musste, obwohl die Maske ihn schon Schutz gab. Dennoch war ihm noch ein bisschen kalt. Eigentlich wollte er nicht in dieser Kälte rausgehen, schon gar nicht wenn es dunkel war. Aber er wollte nicht den ganzen Abend in Einsamkeit verbringen, die er schon genug in den letzten Tagen hatte. Nicht jetzt wo sein Senpai endlich zugestimmt hatte was mit ihm gemeinsam zu machen! Energisch schritt er zu seinem Senpai hin, der in den Himmel starrte und anscheinend etwas beobachtete. Tobi schaute neugierig seinen Sempai und dann den dunkelblauen Himmel an. Er konnte nichts erkennen…. „Senpai, was schauen sie den an?“, fragte er vorsichtig. Deidara schreckte auf und schaute zu Tobi hin. „I- ich war nur in Gedanken versunken! Gehen wir!“, stotterte er und ging weiter in das Waldinnere rein. Irritiert schaute der kohlrabenschwarzhaarige Junge zu dem Künstler hin. Kapitel 2: Eine Tasse Kakao --------------------------- Was war das denn? Normalerweise stotterte sein Senpai nicht, besser gesagt niemals, egal in welcher Situation er war und schon gar nicht dachte er über Dinge nach, die ihm zum Stottern brachten. In Gedanken vertieft setzte er seine Beine vorwärts, um den Abstand zu seinem Senpai zu verringern. Wenn etwas passiert war? Etwas was seinen geliebten Senpai durcheinander gebracht hatte und ihn deshalb so nachdenklich machte, wenn nicht sogar verpeilt…? Er fühlte wie sein Herz unter seinen Rippen zusammen gedrückt wurde. Vielleicht war das auch der Grund wieso Deidara - Senpai so nett zu ihm war und mit ihm deshalb raus gegangen war, obwohl er es nie machen würde…. Tobi schüttelte sachte seinen Kopf. Nein! Bloß das nicht! „Jetzt mach doch mal schneller Tobi, yeah!“, rief eine bekannte Stimme und riss ihn aus seinen schweren Gedanken raus. „Eh…ja, Senpai...!“, murmelte er halblaut und beschleunigte sein Tempo bis er neben Deidara war. Schweigend setzten die zwei Akatsuki – Mitglieder ihren Spaziergang fort. Nach einer Weile begann Deidara unauffällig seinen neuen Partner anzuschauen. Normalerweise würde Tobi jetzt die ganze Zeit irgendwas labern oder zumindest ihm auf die Nerven gehen. Doch jetzt guckte er auf den Boden vor sich hin und sprach kein Wort. So ein Verhalten hatte er bisher von der Nervensäge nicht gesehen und schon gar nicht mal erwartet. Seit einem halben Jahr war Tobi schon sein Partner. Vom ersten Treffen an hatte er ihn als nervig, kindisch, albern und Künstlerbanause abgestempelt. Das Verlangen des Leaders, dass er Tobi respektieren sollte, würde er nie akzeptieren. Schon merkwürdig genug das dieser Dummkopf in der Organisation war. Was hatte der Boss sich dabei gedacht? Hatten sie damals so einen heftigen Personalnotstand? Ein eisiger Wind umschweifte seinen Kopf voller Gedanken und verwuschelte seine blonden Haare. Frierend schob er seinen Pullover bis zu seinem Mund und kuschelte sich in ihn rein. Wie lange waren sie denn schon hier draußen unterwegs? Es war schon dunkel um sie herum und der Wind frischte immer mehr auf. Ach egal, ihm war es jedenfalls zu kalt! „Lass uns nach Hause gehen, mir wird es so langsam kalt, un!“, sagte er kurz zu Tobi und drehte sich um. „Eh? Aber wir sind doch erst eben grad…OK….“, versuchte der Maskenträger zu widersprechen, verstummte danach aber in ein Murmeln. Er neigte seinen Kopf nach unten und trottete hinter seinen Senpai her. Deidara- Senpai wollte also in Wirklichkeit doch nicht mit ihm raus…. Dabei hatte er sich so gefreut…. Traurig verschloss er seine Arme um etwas Wärme zu kriegen. Ah, was hatte er sich doch auch so hirnlose Hoffnungen gemacht? Er wusste es doch am besten, dass er nicht beliebt bei seinem Senpai war, genauso wie bei den anderen Mitgliedern der Organisation Akatsuki. Jeden Tag mehr wurde er immer mehr verhasst, sofern er nicht die Klappe hielt. Wenn er sich nicht so benehmen würde…. Er schaute nach seinem Senpai. Der war grad vor ihrer Haustür und öffnete sie hastig um von der Kälte zu entkommen. „Los komm schon rein, sonst bleibst du hier draußen, yeah!“, rief er zu ihm hin und ging in die warme Stube rein. Betrübt nickte der Schwarzhaarige, obwohl sein Senpai ihn nicht mehr sehen konnte. „Ja, Senpai….“ Langsam ging er in ihr Haus rein und schloss die hölzerne Tür zu. Drinnen erwartete ihn schon die angenehme Wärme der Heizungen. Er hängte seinen Mantel in die Garderobe und legte seinen Schal auf die warme Heizung neben der Tür hin. Ein heißer Kakao wäre jetzt willkommen…. Frierend schlürfte er zu der Küche hin. Deidara stand vor der weißen, laufenden Mikrowelle und schaute ungeduldig hinein. „Was machen sie denn da, Senpai?“, fragte er interessierend Deidara und schaute neugierig in die Mikrowelle rein. „Was interessiert dich das, du Naseweis, un?“, gab der Blondhaarige barsch zurück und schaute ihn grimmig an. Eine Weile schaute Tobi noch Deidara an, dann entwendete er seinen Blick und schlürfte zu einem Schrank rüber. Wenn sein Senpai so schlecht gelaunt war sollte er wirklich ihm nicht mehr auf die Senkel gehen…. Schlecht gelaunt…. War er das denn immer? Den ganzen Tag, von früh bis spät? Er stellte sich auf die Zehenspitzen und öffnete die Schranktür. „Haben wir den keinen Kakao mehr da, Senpai?“, fragte er, als er die Kakaodose nicht im Schrank fand. „Akatsuki Mitglieder trinken keinen Kakao, du Dumpfbacke! Den Kakao hast du fertig getrunken, erinnerst du dich den nicht, un?“, gab Deidara unfreundlich zurück und nahm seine schwarze Tasse aus der Mikrowelle heraus. „Ach so….“, antwortete Tobi mit einem leichten Unterton von Traurigkeit. Langsam schloss er den Schrank wieder zu und schaute zu dem Blondschopf rüber. „Was haben sie den zu trinken genommen, Senpai?“, fragte er und zeigte auf den schwarzen Becher den Deidara in der Hand hielt. „Ich wüsste nicht was dich das interessiert, un!“ Mit diesen Worten verschwand er aus der Küche und lief zu seinem Zimmer hin. „Stör mich bloß nicht, OK?! Ich muss noch arbeiten, un!“, rief er als letztes und schloss seine Tür mit einem lauten Knall. „Ja, Senpai….“, flüsterte der Mann, der nun alleine in der Küche stand und zu Deidara´s Zimmer Richtung hinblickte. Tobi fühlte wie es in seinem innerem immer kälter wurde, ein seltsame Kälte, die ihm schon sein ganzes Leben als Schatten folgte. Warum war sein Senpai so gemein? Wann würde er endlich von den Beliedigungen zerbrechen? Wie lange dauerte es noch, bis er etwas Gutes bei Deidara hinterließ? Langsam, wenn nicht sogar im Zeitlupentempo, spürte er wie etwas Warmes seine Wange herunterkullerte. Mit einem nichthörbaren „Plitsch“ ging dieses Warme zu Boden hinunter und hinterließ einen kleinen Fleck. Das Gleiche passierte inzwischen auf der anderen Wange. Immer wieder vom Neuen begannen seine Tränen herunterzufallen, genauso warm wie die Erste es war. Sein ganzer Körper zitterte und er biss sich auf seine Lippen um nicht laut loszuschluchzen. Die Gedanken verschwammen in seinem Kopf und konzentrierten sich einzig und allein auf die Kälte, die er immer noch in seinem Herzen trug und die ihn nicht verlassen wollte. Warum war Senpai so ungerecht zu ihm? , kam es als letzten vernünftigen Gedanken aus seinem Kopf heraus, bevor er endlich richtig anfing zu weinen. Es war nicht zu leugnen. Deidara legte den Stift hin und stützte seinen blonden Kopf auf seine Faust. Es war nicht zu leugnen, dass er langsam zu Sasori wurde. Sein alter Partner war genauso gemein wie er es jetzt zu Tobi war. Er wusste nicht warum Sasori-danna so drauf war, aber er ließ sich sowas natürlich nicht gefallen und da kam es manchmal zum lauten Streit.... Aber dennoch hatten die zwei Künstler sich gemocht, nein, geliebt, obwohl sie zwei unterschiedliche Perspektiven der ultimativen Kunst hatten und Sasori nur eine Puppe war. Eine Puppe…. Die Lösung um sich ewig halten zu können und zur perfekten Kunst wird. Ewig, hä? Und wer ist jetzt tot?! , fragte sich der Lehm – Künstler wütend und schnaubte. Sasori war damals sein Meister gewesen, sein Danna. Er war mehr erfahren in der Kunst als Deidara, obwohl er das nie vor Sasori zugeben würde. Und obwohl sie sich immer stritten waren sie ein Paar. Sie waren es! Bis er vor einem halben Jahr gestorben war. Der Gedanke dran machte ihn schon wütend und belustigt zugleich. Ewig! Ewig würde er leben hatte der rothaarige Puppenmeister zu Deidara gesagt und hatte ihn mit seiner kalten Holzhand die blonden Haare von ihm verwuschelt. Und jetzt war stattdessen von ihm Tobi jetzt an seiner Stelle! Und schon als er den Maskenträger zum ersten Mal traf, lagen ihm tausende von Beschimpfungen auf seiner Zunge, die er aber zurück hielt, um nicht vom Leader angefahren zu werden. Beleidigungen die ihm zeigten, wie er den Tod seines Dannas nicht akzeptieren wollte, die ihm zeigten das er Tobi hasste, weil er den Platz von Sasori verschmutze. Für den neuen Volltrottel blieb kein gutes Wort übrig. Jetzt war ihm klar, dass Sasori – danna in ihm auf irgendeiner Weise weiterlebte. Denn auch sein Danna war am Anfang ganz und gar nicht nett zu ihm gewesen. Es war wie ein Rollentausch. Er war Sasori, Tobi war er. Seufzend nahm er seine dampfende, schwarze Tasse und trank daraus. Kakaogeschmack. Wer hätte gedacht das Tobi ihn dazu brachte eines Tages auch Kakao zu trinken? Eigentlich hatte er den letzten Kakao genommen. Eigentlich hätte er nicht Tobi nicht anschnauzen sollen und ihm predigen müssen das Akatsukis keinen Kakao trinken. Eigentlich hätte er die ganze Zeit nicht gemein zu ihm sein sollen. Aber es ging nicht anders. Sein Puls raste auf 180 hoch, wenn er den schwarzhaarigen Jungen sah. Vielleicht war es eine Gewohnheit von damals, als Tobi noch in der Hochzeit seiner Nervigkeit war. Jetzt war er aber deutlich stiller geworden und nervte ihn nicht mehr so sehr und laberte auch schon weniger als zuvor. Allmählich fing er selber an daran zu glauben, dass Tobi mittlerweile Angst vor ihm hatte. Schnell nahm er einen Schluck Kakao um den Gedanken runterzuspülen. Inzwischen war die Tasse leer und der letzte Kakao rann seine Kehle runter. Warum musste das alles so kompliziert sein? Er stand auf und ging mit der Tasse zur Küche hin, um sie auszuspülen und eventuell sich noch was zu knabbern zu holen. Kapitel 3: Kalte Füße --------------------- Deidara hatte nichts zum Mittagessen gegessen und sein Magen bestätigte das in kurzen Abständen auch. „Huh? Was suchst du den noch hier, Tobi, yeah?“, fragte er, als er Tobi in der Küche stehen sah. Erschrocken fuhr der Ninja hoch und schloss schnell die Schranktür, wo er nach der Kakaodose gesucht hatte, zu. „I- ich habe nach etwas anderem zu trinken gesucht, Senpai!“, stotterte er schnell zurück und drehte sich zu ihm um. „Tss, ja klar!“, brummte der Blondschopf nur und ging zum Waschbecken, das auf der anderen Seite der Küche war. „Wie wäre es, wenn du mal ein bisschen arbeiten würdest, statt dich voll zutrinken, un!“, meinte er nachdem er seine Tasse ausgespült und auf das Gitter zum abtrocknen gelegt hatte. “Ich hab nämlich keine Lust mehr, den ganzen Tag mich mit Missionen rum zuschlagen und danach noch diese verdammten Dokumentpapiere auszufüllen, yeah!“ Mit diesen Worten blickte er Tobi grimmig an, der vom bösen Blick seines Senpai´s ein bisschen in sich zusammenzuckte. „J- ja Senpai, verstanden….“, kam es aus dem Jungen schüchtern heraus. Äh? Bildete er sich es auf einmal ein oder klang Tobi´s Stimme grad an als würde er heulen? „Na dann, ich geh jetzt schlafen, un! Ich muss morgen endlich mit diesem Papierkrieg fertig kommen, sonst raste ich aus! Du solltest das auch tun und nicht hier in der Küche rum schleichen, OK, Schwachschädel?!“ Tobi nickte und starrte den Boden an, als sein Senpai an ihm vorbei ging und sich mit einem heftigen Knall in seinem Zimmer verschloss. Betrübt verließ er die Küche, schaltete das Licht aus und ging zu seinem Zimmer hin. Zum Glück hatte sein Senpai nicht gemerkt, dass er noch ein klein wenig geheult hatte, als er ihn angeschnauzt hatte…. Ein kalter Luftstoß umwehte ihn, als er seine Zimmertür öffnete. Automatisch verschloss er seine Arme und schloss zitternd die Tür mit seinem Ellbogen zu. Er hatte vergessen das Fenster zu zumachen und nun war die Zimmertemperatur genauso kalt wie draußen. Schnell verschloss er das Fenster. Das würde lange dauern bis es in seinem Zimmer wieder einigermaßen warm war…. Na ja, einigermaßen hieße in seinem Fall, dass es die ganze Nacht dauern würde, weil die Heizungen in seinem Zimmer kaputt waren. Unglücklicherweise hatten sie jetzt ausgerechnet Herbst und der Winter stand natürlich auch noch bevor…. War die Heizung eigentlich bei seinem Senpai´ s letzten Partner Sasori auch kaputt? Müde setzte er sich auf sein Bett und umwickelte sich mit der weißen Bettdecke, um sich etwas wärmer zu fühlen. Wenn er so darüber nach dachte, war es Sasori- san eigentlich egal wie kalt es in seinem Zimmer war, da er ja eine Puppe war und Puppen ja nichts fühlen konnten. Wie es sich wohl anfühlte, nichts zu fühlen…? Tobi legte seinen Kopf auf sein Knie und seufzte leise. Wenn man nichts fühlen konnte, dann könnte man ja nicht traurig, aber auch nicht glücklich sein…. Man konnte keinen Hass oder keine Liebe von anderen Menschen erwidern…. Konnte man so überhaupt leben? Ein weiterer Seufzer verließ Tobis Mund und er blickte sich in seinem Zimmer um. Wie wohl Sasori- san Zimmer aussah, als er noch nicht tot war? Das Zimmer zeigte ja einem die Persönlichkeit des Menschen, der darin wohnte, soweit er den Artikel richtig gelesen und verstanden hatte. Aber was für eine Persönlichkeit hatte eine nicht fühlende Puppe? War alles ordentlich in seinem Zimmer geordnet oder lagen überall seine Werkzeuge herum? Hatte er Erinnerungsfotos auf seinem Nachtschrank oder war in seinen Regalen alles leer? Als er selber hier einzog, sah das Zimmer aus, als hätte niemand hier drin gewohnt…. Jetzt sah es fast immer noch so aus, als würde niemand hier wohnen. Der Bücherschrank war nur mit ein paar zerflederten Büchern ausgestattet, der Nachtschrank neben seinem Bett war nur mit ein paar Kleinigkeiten gefüllt und der Kleiderschrank hatte nur ein wenige Kleidungsstücke in sich drinnen liegen, die sich von dem Sachen die er grad trug, sich nicht sonderlich voneinander unterscheideten. Der Schreibtisch beinhaltete nur Papier, Stifte und kleine Sachen die man sonst so brauchte. Es sah ziemlich danach aus, als würde jemand hier erst einziehen und die wichtigsten Sachen schon mal aufgestellt hatte. Er war aber dagegen "schon" eingezogen. Es war manchmal zum Heulen, dass er in so einem Zimmer leben musste. Er würde es wirklich gerne verändern, aber er hatte kein Geld um sich neue Sachen zu kaufen. Das ganze Geld, das die zwei verdienten oder erhielten, musste er Deidara – Senpai geben, der die Haushaltskasse von den beiden führte. Er hatte aber zuviel Angst davor, seinen Senpai zu fragen ob er ihm Geld geben könnte…. Lieber würde hier in seinem kalten, trostlosen Zimmer bleiben, als den Zorn von Deidara auf sich zu ziehen…. Apropos kalt: Komischerweise war im jetzt ziemlich heiß…. „Vielleicht ist es die Bettdecke….“, murmelte der Maskenträger und schob die Bettdecke zur Seite. Es half nicht. Ihm war immer noch kochend heiß…. „Kann es etwa sein, dass die Heizung endlich funktioniert…?“, fragte er sich laut und stand von seinem Bett auf. Nur um wieder zurück auf sein Bett zu fallen. Ihm war auf einmal so schwindlig und unerträglich heiß, dass er am liebsten sich ausgezogen hätte, wenn da nicht sein Senpai neben an wäre. Ein weiterer Versuch aufzustehen. Er fiel wieder auf sein Bett. „Verdammt...ist mir schlecht….Ich bin doch...nicht krank, oder…?“, murmelte er verzweifelt und kroch unter seiner weißen Bettdecke. Was sollte er jetzt nur tun? Deidara – Senpai um Hilfe rufen? Nein, dann würde er sicher wütend auf ihn sein, dass er von ihm aufgeweckt worden war, wenn er jetzt schlief. Vielleicht war er auch nur einfach müde und brauchte eine Mütze Schlaf um wieder topfit zu werden, dachte der Miss-Nin und drückte sein Gesicht in sein warmes Kissen rein. Tobi blinzelte durch seine Maske. „Oh nein….“ Wie sollte er nun nur das Licht ausschalten? Aufstehen war jetzt in seinem Zustand ein unmögliches Unterfangen…. Der schwarzhaarige Maskenträger streckte, nach kurzer Überlegung, seine Hand zum Nachttisch hin, wo seine braune Tasche mit Waffen lag. Vorsichtig tastete er nach einem Kunai und holte ihn raus. Vorsichtig zielte er auf die andere Seite des Zimmers. Mit einer schnellen Bewegung schoss er den Kunai, mit dem Haltering voran, zum Lichtschalter der sich neben der Tür befand. Klack! Das Zimmer war dunkel. Seufzend quälend rollte er sich in seine Bettdecke ein. Was war nur mit ihm los? Er wurde doch nicht etwa jetzt wirklich krank, oder? Wer sollte dann mit seinen Senpai morgen zum Dienst gehen? Deidara - Senpai wäre sicher sehr wütend, wenn er nur wegen ihm kein Auftrag erledigen konnte. Und das ausgerechnet jetzt, wo ihre Beziehung miteinander einen Tiefpunkt erlangt hatte, wie schon seit lange nicht mehr…. Tobi schniefte leise. Was für ein grausamer Tag das heute war! Erst musste er einsehen, dass sein Senpai gar keine Interessen an ihm hegte, dann hatte er seit langem wieder wegen Deidara geweint und jetzt lag er hier, wahrscheinlich krank, im Bett und hatte Angst vor dem nächsten Tag. Stöhnend und zum Heulen zumute, rollte er sich auf seinen Rücken. Seine Stirn schien fast verbrennen zu wollen, Schweißtropfen rannen unter seiner Maske an seinem Backen entlang, umsonst, da sie ihm keine Kühlung gebaren. Wie gerne würde er die Maske abnehmen, wie gerne würde er es tun, nur um eine Erleichterung von dieser heißen Qual zu bekommen…. „Urgh….“ Wieder rollte sich der Ninja stöhnend um, diesmal auf den Bauch. Die Hitze fand wohl kein Erbarmen an ihm, denn er merkte jede weitere Minute immer mehr wie die Temperatur hochstieg. „Senpai….“, kam es flehend aus ihm heraus, während er sich stöhnend im Bett rumwälzte. Seine Gedanken schienen sich langsam aufzulösen, denn ihm wurde es immer schwerfälliger zu denken, geschweige an etwas konzentriert zu denken. Der Körper des Leidenden schien keine Minute still zu sein, jedes Mal rollte oder wälzte es sich herum und der Kopf stieß immer wieder Stöhnereinen aus sich heraus. „Senpai….“, murmelte der Leidende immer wieder flehend, aber wie es schien hörte die Person ihn nicht. Ein Mondstrahl durchstreifte kurz das unordentliche Bett und verschwand wieder, als eine Wolke sich zwischen dem Mond stellte. Dennoch war das kein Anlass seine Schicht weiter zumachen, also fuhr er seine Kreise weiter, ohne auf den Leidenden Menschen wieder herabsehen zu könne Kapitel 4: Wach auf! -------------------- Der Mond hatte seine Aufgabe beendet und ließ die Sonne aufgehen. Ihre Sonnenstrahlen durchfluteten sanft die Landschaft und ließ deren Bewohner aufwachen. Vögel rekelten sich in ihrem Nest, die Blumen fingen an sich zu öffnen und andere Tiere wachten von dem warmen Licht auf. Ein Sonnenstrahl traf einen noch Schlafenden Menschen direkt ins Auge und ließ ihn, nach einigem Augenzucken, aufwecken. Murrend drehte sich der unfreiwillige Aufgeweckte um und zog die weiße Bettdecke über den Kopf. Riiiing~! Ein schwarzer Wecker wackelte auf dem Nachttisch neben dem Bett des armen Menschen und schrie sich einen ohrenbetäubenden Laut aus dem Leibe. Der Besitzer des Weckers fuhr fluchend hoch, nahm den immer noch schreienden Wecker in die Hand und warf ihn. Die Aufgabe des Weckers war für immer beendet, Sein Schreien hatte abrupt aufgehört, stattdessen hörte man nur noch ein kurzes Krachen. Metallstücke lagen auf dem Boden verstreut herum und die Wand zeigte einen kleinen Riss. „Was muss der mich auch jetzt unbedingt wecken, un?!“, stieß der Täter heraus und kroch murrend aus seinem unordentlichen Bett heraus. Immer noch wütend vom brutalen aufwecken seines kaputten Weckers, schritt er zum Fenster hin und schaute hinaus. Kleine feine Regentropfen befanden sich auf der Fensterscheibe und glitzerten im schein der leuchtenden Scheibe. Deidara drückte seine Nase gegen die Scheibe und schaute hinaus. Obwohl es in der Nacht viel geregnet hatte, war keine Wolke am Himmel zu sehen und ebenso kein verräterischer starker Wind. Das Wetter war glücklicherweise heute nicht gegen ihn, denn heute würden sie seit langem wieder eine Mission kriegen. Der Gedanke an den Auftrag ließ ihn ein bisschen aufheitern. Er war eigentlich nicht sonderlich wild auf Missionen, aber da sie wie gesagt, seit langem keine mehr hatten, war das eine willkommene Abwechslung für den Lehmkünstler. Deidara drückte sich vom Fenster ab und ging zu seinem Kleiderschrank um sich passend anzuziehen. Nach kurzer Überlegerei entschied er sich für sein kurzärmliges Fischernetz- Shirt, sein schwarzes ärmelloses Hemd und seine langärmlige, schwarze Hose. Sehr warm ist es nach dem Regen sicher nicht und ich hab kein Bock krank zu werden, nur weil ich ne kurze Hose anhabe…, dachte sich der Blondschopf und setzte sich vor dem Schreibtisch, um vor dem Spiegel seine verwuschelten Haare wieder in Ordnung zu bringen. Manchmal verfluchte er seine Haare, weil es viel Zeit beanspruchte sie zu kämmen und er von manchen Vollidioten als Mädchen gehalten wurde, die, nebenbei, fast alle jetzt tot waren. Der Blondschopf griff nach einer weißen Bürste und fing die rechte Haarhälfte an zu bürsten. Aber nichtsdestotrotz liebte er sie, egal welche schlechten Folgen sie ihm einbrachten. Mögen die anderen Mitglieder der Organisation noch so oft ihn wegen seiner Frisur auslachen: Er mochte sie. Die linke Haarhälfte wurde in Angriff genommen. Während er die blonden Haare immer glatter und geschmeidiger strich, schaute er sich im Spiegel an. Die Gedanken, die er sich letzte Nacht gemacht hatte, kamen ihm wieder in den Sinn. Er hatte es nämlich nicht geschafft. Er hatte es nicht geschafft gestern zu Tobi nett zu sein. Obwohl er es sich so ernsthaft vorgenommen hatte, hatte er ihn wieder runter gemacht. Es war leichter gesagt als getan…. Irgendwas hielt ihn nämlich davon zurück, zu Tobi nett zu sein und ließ ihn stattdessen wütend werden. Die ganze Nacht hatte er hin und her überlegt, sich von einer auf die andere Seite gerollt, bis er endlich auf die Lösung kam. Er wurde von dieser scheußlichen, großen, orangen Maske irritiert. Hätte Tobi dieses Ding nicht an, würde alles viel leichter gehen. Leichter gesagt, als getan.... Natürlich hatte er sich öfters gefragt, wieso Tobi die Maske anhatte, aber die Wahrscheinlichkeit das Tobi sie einfach so aus mir nichts, dir nichts auf Anfrage auszog, war sehr gering, wenn nicht sogar lächerlich zugleich. Also hatte er es aufgegeben sich darüber weiter den Kopf zu zerbrechen und ließ das Geheimnis, Geheimnis sein. Seine Haare waren nun fertig gebürstet. Deidara legte zufrieden die Bürste weg und erwagte einen kurzen Blick auf die schwarze Standuhr, die neben ihm auf dem Schreibtisch stand. „Verdammt, wir müssen gleich los!“ Der Iwa-Nin fuhr vom Stuhl hoch und ging aus seinem Zimmer, um wenigstens noch was in der Schnelle zu frühstücken. Nanu? War Tobi denn noch nicht wach? , fragt er sich, als er die Stille in der Wohnung bemerkte. Normalerweise war der Junge immer der erste von den beiden, der aufstand. Früher war das eine Qual für ihn, weil Tobi ihn dann immer aufweckte. Seine Standart Weckvision war simple: In sein Zimmer rein rennen, vor Deidaras Bett stehen bleiben, laut „Guten Morgen, Senpai!“ schreien und von Deidara als Dank eine runtergeknallt kriegen. Aber wie gesagt: Das hatte er früher mal getan. Jetzt rief er ihn nur noch, wenn er den Tisch gedeckt hatte und frühstücken wollte. Teils fehlte ihm das Aufweck- Ritual von Tobi…. „Vielleicht ist er doch noch in der Küche, un…“ Nein. Deidara lugte vorsichtig durch die Ecke in die Küche, keine Ahnung wieso er es so heimlich tat, aber niemand war da. Kein Anzeichen davon, dass jemand hier war und etwas gemacht oder vorbereitet hatte. „Hat diese Schlafmütze etwa verschlafen, hm? Ich hab ihm doch gestern extra gesagt, dass wir heute früh raus müssen!“ Verärgert lief er zu Tobis Zimmer hin. Jetzt musste er ihm wohl oder übel eine saftige Standpauke vorhalten, auch wenn er netter zu ihm sein wollte. Als er schon seine Hand auf der kalten, silbernen Türklinke draufhatte, hielt er kurz inne. Das war jetzt sein erstes Mal, dass er Tobis Zimmer betreten würde! Seit Sasori- Dannas Tod war er nicht mehr in diesem Zimmer, weil in diesem verfluchten Raum immer wieder diese schmerzlichen Erinnerungen hochkamen, die er nie wieder fühlen wollte. Die Erinnerungen an die gemeinsamen Tage mit seinem Danna und ihm.... Nachdem nun Tobi in das Zimmer eingezogen war, hatte er sich geschworen nie das Zimmer zu betreten. Bis jetzt. „Calm down, Deidara! Du musst es endlich hinter dir bringen, also sei jetzt nicht so feige, un! Es ist nur Tobi!“, ermunterte er sich selbst und holte tief Luft, als er die Klinke nieder drückte. Ein kalter Windstoss umstreifte ihn, als er die Tür öffnete und ließ ihn eine Gänsehaut kriegen. „...!“ Kalt. Leer. Trostlos. Das waren die ersten und einzigen Gedanken die ihm durch den Kopf sausten, als er das Zimmer sah. Immer hatte er gedacht, dass das Zimmer voller Spielzeuge, Fotos oder sonstigen kindlichen, farbigen Gegenständen voll war. Das hier hätte er nicht erwartet, nicht mal den Gedanken dran zu verschwenden. Wie konnte man in so einer „Einöde“ leben? Frierend rieb er sich die nackten Arme, um die Gänsehaut ein bisschen zu verringern. Niemals hätte er so was von Tobi erwartet, niemals…. Selbst Sasori´s Zimmer sah etwas besser aus, obwohl er nichts fühlen konnte und das hieß was! Langsam ging der verwirrte Ninja weiter in das Zimmer rein und schaute sich das Zimmer genauer an. Inmitten der Betrachtung fiel ihm ein, dass er Tobi ja aufwecken wollte. Den hatte er ja fast vergessen! Suchend schaute er sich nach dem Bett, wo der Maskenträger liegen musste, um. Da. „Oi, Tobi wach auf!“, rief er zum Bett, das in der Ecke stand, hin. Als sich nichts bewegte, ging er selber hin und schüttelte ein bisschen das Bettknäul, das vor ihm lag. „Hey, wach auf! Wir müssen gleich losgehen, un!“, versuchte er es jetzt mit einer lauteren Stimme. Trotzdem bewegte sich die Bettkugel nicht von seinen Rufen. Hatte er Ohrprobleme oder was? Der Blonschopf schüttelte nun die Kugel kräftiger und schrie fast schon. „Verdammt, Tobi, jetzt wach doch endlich auf, yeah!!“ Durch das heftige Gerüttel fiel ein Teil der Bettdecke runter und entbößte Tobi´s Kopf mit der so gehassten orangenen Maske. Deidara spürte wie sein Puls höher stieg, aber er hielt es zurück jetzt durch zu drehen. „Hey, bist du krank oder was, un?!“, schrie er ihn weiter an, in der Hoffnung ihn endlich aufzuwecken und ließ eine Hand unter Tobi´s Maske, zu seiner Stirn hingleiten, weil er einen üblen Verdacht hatte. „Äh?!“ Die Stirn von Tobi war glühend heiß! „Nein..., bist du etwa doch wirklich krank, un...?“, fragte er jetzt leiser und sprach mit einem besorgten Tonfall, den schlafenden Tobi an. Keine Antwort. Ohne groß darüber nachzudenken, wickelte er den Jungen aus der Bettdecke heraus und hielt seinen Kopf über Tobi´s Kopf, um seinen Atem zu lauschen. Erschrocken fuhr er seinen Kopf wieder nach oben. Der Atem von Tobi war leise und schwer, etwas, was bestimmt nichts Gutes verhieß! Scheiße, was sollte er jetzt nur machen? „Nur nicht in Panik geraten, un…. Beruhig dich Deidara….“, redete er sich ein und sah sich besorgt um. Was sollte er nur jetzt tun, verdammt? Angestrengt überlegte Deidara und suchte in seinem Gedächnis nach etwas, was ihm helfen könnte. „Konan!“, rief er erleichtert aus und riss seine Augen auf. Konan hatte doch etwas davon kurz mal erwähnt, dass sie mal früher eine Zeit lang in ihrer Ninja- Zeit als Ärztin tätig war! Sie wusste bestimmt was mit ihm war und was man dagegen tun konnte! Hoffentlich war die blauhaarige Frau heute überhaupt da…. Eilig rannte er in sein Zimmer, holte seinen Mantel raus, zog ihn hastig an und rannte wieder in Tobi´s kaltes Zimmer zurück. Verdammt, er hatte total vergessen seinen Zopf zu machen…. „Argh, bin ich jetzt bescheuert oder was, an so was jetzt zu denken, yeah!?“, beleidigte er sich ärgerlich und schüttelte seinen Kopf. Suchend sah er sich im Zimmer nach dem Wölkchen- Mantel von Tobi um. Nirgendwo zu entdecken! Vielleicht war er im Schrank…. Fast schon brutal öffnete er die unschuldige Schranktür, die von der plötzlichen Kraft fast aus den Angeln geriet und riss den Mantel von dem Plastikhaken runter. Mit schnellen Handgriffen zog er den unbeweglichen Maskenjungen an und hebte ihn vom Bett auf. Er hätte nie gedacht, dass er jetzt Tobi in den Armen tragen würde, aber das war jetzt verdammt noch mal ein Notfall und da galt keine Beziehung! Mit tausenden von besorgten Gedanken im Kopf, trug er eilig Tobi zum Eingang, zog dem Jungen und ihm selber die Schuhe an und knallte die Tür mit einem großen Knall zu. „Halt bitte aus, Tobi….“, flüsterte er leise zu dem leise atmeten Jungen hin und sprang vom Boden ab. Kapitel 5: Teeliebe ------------------- Herrlich…. Die Sonne schien durch das geöffnete Fenster und frischer, warmer Wind wehte durch die kleine Öffnung in das weiße, ordentliche Zimmer hinein. Die weiße Gardine flatterte sanft im Winde und ließ ihren Schatten auf dem Boden tänzeln. Aus einer kleinen, eleganten, weißen Teetasse stiegen sachte kleine Dampfwölkchen hoch und ein überaus himmlischer Geruch kam aus dem Inhalt heraus. Herrlich…. Ruhe im Haus war eine Kostbarkeit, die sich nicht so schnell zeigen würde, dass war so sicher wie die Existent der Erde. Normalen Falles würden jetzt laute Stimmen, ungute Wörter oder Zerstörungsgeräusche ertönen, die jeder im Hause klar vernehmen konnte. Doch der heutige Tag war anders, da alle Bewohner des Hauses außerhalb waren, um ihre Aufgaben und Missionen zu vollbringen. Jedoch „nicht“ alle…. Entspannt nahm die Frau, die vor dem hellen Schreibtisch saß, die zarte Teetasse und führte sie an ihre Lippen. Eine angenehme heiße und köstliche Flüssigkeit rann ihren Hals herunter. Die Geschmacksnerven ihrer Zunge erfassten hungrig den unbeschreiblichen Geschmack des Tees und entspannten sich, als der Geschmack voll und ganz ausgekostet wurde. Diese Stille war einfach herrlich…. Sanft stellte die Blauhaarige Frau die Tasse mit dem kostbaren Tee auf das kleine Tellerchen. Es war, wie schon erwähnt, sehr ungewöhnlich, dass hier Stille herrschte und genauso selten war es für sie diesen sonderbaren Tee zu trinken. Man konnte ihn nur mit entspannten Geiste und Körper ertragen und genießen, da er, man höre und staune, einen gewissen Stoff enthielt, der einen Körper Schaden zufügte, wen er sehr angespannt sei. Deshalb verstand es sich von selbst warum sie so selten in Genuss ihres Lieblings – Tees kam…. Den Krach, den die Bewohner des Hauses verübten, war in keinem Falle eine gute Voraussetzung um ihn zu genießen, nein. Hoffentlich waren die anderen Mitglieder mit ihren Missionen lange genug beschäftigt, dachte die Frau sich und schaute mit ihren reinblauen Augen aus dem Fenster hinaus, in den Himmel rein. Kleine Wolken verdeckten teilweise den hellblauen Himmel und- Hm? Verwundert drehte sie sich um und schaute zur der braunen Tür hin. Hatte sie nicht grade ihren Namen vernommen? Angestrengt lauschte sie hinaus, aber kein Geräusch oder die Erwähnung ihres Namens kam ihr wieder zu Ohren. Vielleicht hatte sie sich verhört…, dachte sie sich und drehte sich zu ihrem Tee um. Mit halbgeschlossenen Augen nahm sie langsam die weiße Teetasse mit ihrem letzten Inhalt hoch und führte sie zu den Lippen hin. „KONAN!!“ Oder auch nicht…. Mit einem Krachen öffnete sich ihre Holztür und blieb mit einem Quietschen ihn ihren Angeln hängen. „Gibt es einen Grund wieso du meine unschuldige Tür demolierst, Deidara?“, fragte sie genervt mit einem leichten Unterton von Wut drin. „Darüber können wir uns später streiten, un! Ich brauch deine Hilfe!“, entging der Blondhaarige die Frage. Die Frau namens Konan legte ihre Tasse wieder auf das Tellerchen zurück, stand auf und drehte sich um. „So? Was ist es denn so ein dringender Notfall, dass du meine Hilfe beanspruchen will-„ Ihre Stimme stoppte. Einen Moment herrschte Stille zwischen den zwei Personen, die im hellen Zimmer standen. Würde sie sich nicht sicher sein, dass niemand hier eine Illusion hergestellt hatte, würde sie mit Sicherheit glauben, dass jemand sie zur totalen Verwirrung verleiten wollte. Deidara stand mit offenen langen Haaren, die allerlei Äste und Blätter in sich hatten, in der Tür und hielt Tobi in den Armen. Wohlgemerkt dazu noch in einer „sehr“ festen und inniger Stellung. Mit ein bisschen Fantasie würde es aussehen, als wäre hier eine Hochzeit gefeiert worden und der Bräutigam trug die Braut auf den Armen, nach der Trauung, nach draußen. Unter der Vorstellung gelang ihr Unterbewusstsein in leichtes kichern. „Äh, und was soll ich mir „darunter“ vorstellen, Deidara?“, fragte sie leicht verwirrt und zeigte mit „darunter“ auf Tobi. „Tobi ist krank, sieht du denn das nicht, yeah?!“, schrie der Künstler sie an und stampfte in ihr Zimmer rein. „Ich bin in keiner Hinsicht taub, Deidara! Mäßige mal deinen Ton vor mir, bevor wir weiter reden können, klar?!“, schrie sie wutentbrannt aus sich heraus. Sie wusste, dass Deidara ein kleiner Wirbelwind war und sehr viel Temperament in sich hatte, aber das war kein Anlass sie an zu schreien, obwohl sie es tun hätte müssen. Unter anderem weil er einfach da rein kam, sie beim Tee trinken störte, dazu noch ihre Tür demolierte und sie anschrie, ohne den Grund seines kommen zu sagen. Auch bei ihr war eine Grenze! „OK, OK….! Könntest du dich jetzt bitte aber um Tobi kümmern, un?“, fragte der Iwa-Nin ein bisschen leiser und hebte, den in seinen Armen liegenden Tobi, etwas hoch. Huch, dass war ja von ihm etwas neues, dass er das Wort „bitte“ in seinem Wortschatz beinhaltete, dachte sie sich verwundert in ihrem Kopf und sagte: „Dann leg mal Tobi bitte auf das Neben - Bett. Ich wird dann mal sehen, was für ein gesundheitliches Problem er hat….“ Die Frau ging zu ihrem Schreibtisch hin, um ihren mittlerweile kalten Tee auszuleeren, während Deidara Tobi sanft auf das Bett hinlegte und seinen Mantel aufknöpfte. Vorsichtig schielte sie zu den beiden Männern hin. Ein kleiner Riss in ihrer Vorstellung von Deidara war entstanden. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Künstler sich jemals so sanft gegenüber Tobi verhalten würde. Seit Sasoris Tod war er in keiner guten geistlichen Verfassung gewesen, sprich, er war jedes Mal mürrisch und wütend drauf. Es war für sie nachvollziehend warum er sich so benahm, aber das er sich jetzt vor Tobi sich so anders benahm, war etwas merkwürdig. Als sich der Neuling als Deidaras neuer Partner entpuppte, hatte er ihn immer nur als Vollidioten oder Schwachkopf bezeichnet, die übrigens die mildesten Wörter waren. Wie oft hatte er sich bei Pein, den Anführer, beschwert und um einen neuen Partner gefleht. Eine stressige Zeit…. Dennoch schien es nun, dass er sich ernsthafte Sorgen um den Jungen machte, so wie er ihn behandelte und herumschrie. Noch dazu kam es, dass der blondhaarige überstürzt aus dem Hause gestürzt war, da seine Haare nicht zu dem üblichen Zopf gebildet waren, wie sonst. „Dann werde ich ihn mir mal ansehen….“, sagte sie leise und setzte sich auf einen kleinen Schemel, der neben dem Bett stand. „Deidara, könntest du nach draußen gehen und warten?“, befehlte die blauhaarige Frau Deidara freundlich. Verdutzt schaute er sie an. „Hä? Wieso sollte ich dass tun, un?!“, erhob er wütend seinen Ton, unverständlich wieso er jetzt seinen Partner allein lassen sollte. „Bitte….“, versuchte die Frau ihn zu beruhigen und zeigte mit einem Finger auf das Gesicht von Tobi, der auf ihrem Bett lag. Immer noch verdutzt schaute Deidara sie an, bis er es schließlich verstand und einen ärgerlichen Gesichtszug kriegte. „Ja, ja, ja! Ich weiß es ja, un! Also schau mich nicht so komisch an, verdammt…!“, schnaubte er wütend und marschierte energisch aus dem Zimmer heraus, in den Flur rein und ging noch ein Stückchen weiter den Flur entlang weg. Dann erhaschte sie nur noch ein dumpfes Gemurmel des Iwa-Nin, bis völlige Stille herrschte. Da die Tür vorläufig kaputt war, konnte sie das Zimmer nicht abschließen, weshalb sie sich noch mal vergewisserte, ob Deidara doch nicht in der Nähe war. …. Nein, es schien nicht so. Konan krempelte ihre Armärmel hoch und machte sich an ihre Aufgabe ran. Währenddessen saß Deidara, im Wohnzimmer des Hauses, auf einem Cremefarbenen Sofa und schaute mit verärgertem Blick vor sich hin. Zum Ausrasten war das! Er wollte nur Tobi in irgendeiner Art und Weise beistehen, aber nein: Er musste ihn verlassen, nur weil Konan in untersuchen wollte. Mit untersuchen meinte es unter anderem auch, dass sie „es“ abnehmen musste, um Tobi besser behandeln zu können. Mit „es“ war diese verdammte Maske gemeint! Ihm ging das auf dem Sack, dass er jedes Mal abgewiesen wurde, nur weil Tobi seine Maske ausziehen musste und er es nicht sehen durfte. Er hatte sich nur Sorgen gemacht, aber diese blöde Kuh namens Konan dachte wohl natürlich, dass er es nur auf das Gesicht von Tobi abgesehen hatte! Ja, klar! So untaktvoll war er auch nicht! Er ließ ein Schnauben aus sich heraus. Was war so besonders an dem Gesicht von seinem Partner, dass er es nicht mal sehen durfte? Und wieso durfte Konan es sehen? Schwachsinn! Verdammter Schwachsinn! Grummelnd lehnte er sich zurück und schaute mit den Kopf nach oben zur Decke hin. Seine Gedanken beruhigten sich ein bisschen von der Aufregung und konzentrierten sich auf das Wichtigste, nämlich Tobi´s Gesundheit. Was wenn Tobi etwas Ernstes hatte und Konan in nicht heilen konnte? Sie war zwar einmal ein Medic- Nin in ihrer Ninja- Zeit gewesen, aber das hieß nicht, dass sie alles noch wusste oder behandeln konnte…. Argh, so zu denken half nichts, schon gar nicht mal Tobi! Was musste er auch so negativ denken?! Stöhnend strich er sich durch die Haare und zupfte sich ein paar Blätter und kleine Zweige von den Haaren weg. Hoffentlich wird Tobi wieder gesund werden…, dachte der Künstler noch und schloss müde die Augen. Edit der Autorin: Der Schreibstil wurde nur für Konans Auftreten ein bisschen verändert! Das nächste Kapitel wird wieder normal sein! Kapitel 6: Alte Gedanken ------------------------ "Du...doch...nur...." Nein…. "Dumm...so...." Nein…! "Geh....einfach....Augen...." „Neeein!!“ Tobi schoss aufrecht aus einem Bett und starrte die weiße Bettdecke mit aufgerissenen Augen an. Schweiß rann von seinem kalten Gesicht hinunter und sein schneller Atem war schwer und heiß. Die Brust ging sekundenschnell auf und ab und er fühlte sich an, als würde er gleich zu ersticken drohen. Seine Kehle war trocken und er fühlte sich an, als würde jemand sein Herz abgestochen haben. Schwarzen Haare verdeckten sein Augenloch und baumelten hin und her. Vorsichtig nahm Tobi seine Maske ab und vergrub sein kaltes Gesicht in seinen Händen. Er hatte schon lange nicht mehr von ihm geträumt…. Lange nicht mehr, obwohl er so nah war.... Schwer seufzend wischte er sich mit seiner zitternden Hand langsam den Schweiß weg. Wie konnte er es jemals vergessen…. „Wieso….“, flüsterte er mit einer zitternden und angsterregten Stimme. Der Schwarzhaarige erhob seinen Blick von der Bettdecke und schaute sich erst jetzt um. Das Zimmer war hell und warm und die Wärme der Heizung kam ihm begrüßend entgegen und erwärmte ihn sogleich. So wie er sich recht erinnerte, war er wohl in Konan- sans Behandlungs- Zimmer…. Sein Blick wanderte zu dem kleinen Nachtschrank, der vor dem Bett stand. Ein Glas Wasser mit einem Krug daneben standen dort und Tobi nahm sich schnell das Glas Wasser, um seinem trockenen Hals zu entlasten. „Herrje, bin ich durstig gewesen….“, murmelte er zu sich selber und stellte das leere Glas wieder zurück an seinen Platz. Dabei bemerkte er einen kleinen, beschrifteten Zettel. „Ist der etwa von Konan-san…?“, fragte er sich leise und sah sich den Inhalt an. „Ich hoffe es geht dir jetzt gesundheitlich besser, als zuvor. Du hattest mittelmäßiges starkes Fieber, daher solltest du deinen Körper nicht überlasten und dir noch mal eine Mütze Schlaf holen. Deidara hat dich übrigens hierher zu mir gebracht und hat ein ganz schön großes Theater veranstaltet. Ich hatte sehr viele Probleme ihn zu überzeugen, dass er dich in Frieden ruhen lassen und stattdessen seine Mission vollbringen sollte. Du müsstest es ja wissen, dass Pein nicht gut drauf zu sprechen ist, wenn eine Mission nicht erledigt wird, nicht? Ich bin übrigens in die nahe liegende Stadt gegangen, um einzukaufen. Ruhe dich noch ein bisschen aus, ja?“ Konan. Gebannt schaute Tobi mit weit geöffneten Augen die Notiz von Konan an. Fast schon unbewusst legte er den Zettel wieder an seinen Platz zurück und legte sein Gesicht auf das nasse, kalte Kissen zurück. Kurz danach drehte er sich mit dem Gesicht zur Decke hin und rückte sein Bettlacken mehr zu seinem Kopf hin, bis nur seine Nse und seine Augen hinausschauten. Deidara- Senpai hatte ihn hier her gebracht und wollte nicht die Mission erledigen, sondern hier bleiben…? Hieß das dann etwa, dass…...dass Senpai sich große Sorgen um ihn gemacht hatte? Um ihn...? Ein kleines Glücksgefühl kam in ihm hinauf und ein schüchternes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Sein Senpai hatte sich um ihn Sorgen gemacht! Um ihn! Das Lächeln auf seinem Gesicht wurde breiter und fröhlicher. Das hieße doch, dass er Aufmerksamkeit von seinem Senpai kriegte und ihm wichtig war und- "Schwachkopf...." Er hielt abrupt inne. Seine Handknöchel wurden weiß, als er seine Finger in die weiße Bettdecke eingrub und das kleine Lächeln in seinem Gesicht verschwand. "Du bist ein Schwachkopf..." Tobi atmete tief ein. Ja..., das war er wohl.... Das Glücksgefühl war weg, stattdessen war ein klumpes Gefühl ihn im drin. Er rückte die Bettdecke weg, drehte sich um 90 Grad herum und saß zunächst nur auf der harten Bettkante, den Kopf nach unten gesenkt. Sein Kopf schien wie der eines Steins zu sein, seine Gedanken waren verschwommen und er fühlte sich auf einmal so leer und…trostlos an. Wie schon lange nicht mehr…. Er schüttelte leicht seinen Kopf und stand auf. „Ich geh lieber nach Hause….Sonst geh ich ja noch Konan- san auf die Nerven…..“ Suchend schaute er sich im Raum nach seinen Akatsuki- Mantel um. „Ach, da ist der ja….“, sagte er und nahm sich den Mantel zurück, der auf der Stuhllehne gehängt worden war. Nachdem er seine Maske und den roten Wölkchen- Mantel angezogen hatte und schon fast die Tür schließen wollte, fiel ihn ein, dass er vielleicht noch eine Nachricht an Konan schreiben sollte, bevor sie sich Sorgen- Wieder hielt er mitten im Gedanken an und senkte seinen Kopf. Nein…. Sie…würde…sich…nicht…Sorgen…. leise schloss er die hölzerne Tür und ließ das Zimmer so ordentlich zurück, als hätte man den Eindruck, als wäre niemals jemand hier drin gewesen. Mit gesenktem Kopf ging er schweigend nach Hause. Hoffentlich war er da! Die Bäume rauschten an ihm vorbei und sahen dabei aus, als würden sie aus rot, gelben und orangen Farben bestehen, die an einer Wand hingeschüttet und noch mit ein paar Strichen brauner Farbe versehen wurden. Der schwarze Mantel, den er an hatte, flackerte wie wild von seiner Geschwindigkeit und seine Haare flatterten hin und her. Die lange blonde Haarsträhne hatte sich abseits seines Gesichtes weg geschoben und ließen sein kleines Fernglas, das an seinem Auge befestigt war, erscheinen. Wenigstens konnte er jetzt mehr sehen…., dachte er sich ärgerlich und schaute nach Ästen ausschau. Manchmal streifte nämlich ein verdammter Ast sein Gesicht und hinterließn eine kleine Wunde an der Stelle, wo er getroffen worden war. Einmal war er von einem ganz schön großen Ast gestreift worden, als er kurz unkonzentriert war, weil seine Haare sich in seinem Blickfeld eingeschoben hatten. Er spürte es immer noch, wie das Blut seine Wangen hinunter lief und den verdammten Schmerz, der sich darin eingefressen hatte. Scheiße! Hoffentlich war er da! Verdammt! Deidara kneifte seine gestressten Augen kurz zu und beschleunigte seine Geschwindigkeit. Nach einer Weile entdeckte er ihr verstecktes Haus und sprang vom großen Ast ab. Seine Beine schmerzten fatal, als er von dem großen Sprung und der noch dazu zählenden Geschwindigkeit, auf den Boden landete, aber das interessierte ihn nicht im Geringsten. Hastig ging er zur Tür hin, riss sie auf und stürzte in das Haus rein. „TOBI!!“, schrie er so laut wie seine Stimme es ihm erlauben konnte und schnappte nach Luft, als er sich vor Erschöpfung mit den Händen auf die Knien stützte. Er erhaschte zwischen seinem erschöpften Keuchen ein leises Knarren einer Tür und sah vom Boden auf. Tobi stand halbverdeckt hinter dem Türrahmen und schaute ihn an. „I- ist was….S- senpai?“, fragte er etwas unsicher und blickte ihn weiter an. „Verdammt noch Mal, Tobi!“, japste er und guckte ihn wütend an. „ Was denkst du dir dabei weg zugehen ohne eine Nachricht zu hinterlassen, hm?! Ich hab dich überall gesucht und dachte du wärst entführt oder so!!“ Der maskierte Mann zuckte von der Lautstärke seines Senpais zusammen und versteckte sich ein bisschen mehr hinter dem Türrahmen. „T- tut mir Leid….“, flüsterte er leise, aber Deidara hörte es offensichtlich nicht, denn er geriet in voller Fahrt. „Hat Konan dir den nicht gesagt, dass du noch Ruhe brauchst, hm?! Was wäre, wenn du wirklich von Anbus entführt werden wurdest, un?! Du hättest sterben können!!“ Der Mann im Türrahmen zuckte nochmals und verschwand fast hinter hier, als er sich noch ein bisschen versteckte. Der Blondhaarige stieß erschöpft ein Seufzen raus und sagte: „Du bist echt lebensmüde, yeah….“ „Tut mir Leid, Senpai….“, flüsterte der Schwarzhaarige junge Mann traurig und ein leichter Unterton von Schuld steckte in seiner Stimme. Deidara betrachtete Tobi. Vielleicht hatte er übertrieben, aber das musste sein! Er wollte nicht, dass sich dieser Vollidiot in Gefahr hingab und- Der Iwa- Nin hielt kurz inne und starrte den Boden an. Seit wann machte er sich eigentlich so große Sorgen um den kleinen Volltrottel? Eigentlich konnte es ihm egal sein…oder etwa nicht? Sein Inneres erzählte ihm da etwas völlig anderes, als er selber dachte…. Was war nur los mit ihm? „Mist….“, flüsterte er zu sich selber hin und zog erstmal seinen Mantel aus, denn er brodelte vor Hitze und der Schweiß gab keine Linderung. Tobi währenddessen hatte sich aus seinem Versteck hervorgeragt und stand unschlüssig neben seinen Senpai, auf etwas wartend „Was ist, un?“, fragte Deidara als er seine Schuhe ausgezogen und sie säuberlich nebeneinander neben Tobis Schuhe hingelegt hatte. „Äh…. Kann i- ich etwas für sie tun, Senpai?“, fragte er und malte mit seinem Fuß einen kleinen Kreis auf die Holzbretter. „Nein, Tobi! Du musst dich ausruhen, denn du bist noch nicht richtig gesund, un!“, wehrte er ab und zeigte mit dem Zeigefinger auf Tobis Zimmer. „Du gehst jetzt schlafen, kapiert? Ich kann mich schon selber um mich kümmern, also zisch ab, yeah!“ Einen Augenblick zögerte der Schwarzhaarige, ging dann aber doch in sein Zimmer. Kurz vor der Tür drehte er sich schnell um und fragte: „W- was ist eigentlich mit dem Auftrag, Senpai?“ „Ich hab ihn erledigt während du in Konans Zimmer geschlafen hast und jetzt geh schlafen, verdammt!“ Tobi nickte schwach zu seinem Senpai hin und wollte in sein Zimmer reingehen, als er noch von Deidara gestoppt wurde. "Warte!" Verdutzt drehte er sich um und fragte schüchternd: "J- ja, Senpai?" "Du wirst heute Nacht im Wohnzimmer schlafen, weil deine Krankheit noch nicht kuriert ist, verstanden, un?" Wiedermal nickte Tobi und schlenderte in sein Zimmer rein um seine Sachen zu holen und duschen zu gehen. Nachdem Deidara sich vergewissert hatte, dass Tobi im Badezimmer war, ging er zur Küche. Er war total durstig von seinem Hochgeschwindigkeitslauf, sodass selbst seine Münder in seinen Händen ihre trockenen Zungen raushängen ließen. Nicht mal diese verfluchte Kälte draußen war eine minimale Linderung für ihn gewesen.... Eilig nahm er sich ein Glas aus dem Schrank, goss sich Mineralwasser ein und ging mit dem kalten Glas in das Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war etwas größer als die Küche und wurde von ihnen nicht oft benutzt, da sie, eher gesagt er selber, lieber in ihren Zimmer saßen, statt hier. Außer einem Sofa, einen davor stehenden Fernseher, einem Tisch mit 3 Stühlen , einem weißen mit gelben Kreisen geschmückten Teppich und einem Regal, war hier sonst nicht nennenswertes aufzuzählen. Sie hatten zwar Geld diesen Raum mehr zu gestalten, aber wenn sie sowieso nicht so oft hier drin waren, hatte es keinen Sinn darüber weiter zu denken. Zudem würde der Leader ihnen den Kopf abhacken, wenn er davon erfahren würde.... Er seufzte leise. Hoffentlich erfuhr Pein nicht, dass er heute alleine den Auftrag erledigen musste, weil der kranke Tobi ja von- Deidara hielt sofort inne, als er diesen Namen in seinen Gedanken entdeckte, denn er aussprechen wollte. Mechanisch ließ er sich auf einen Stuhl nieder fallen und rückte ihn ein bisschen näher zum Tisch hin, auf dem eine Schale mit Keksen war. Das Glas das er in der Hand hielt knallte krachend auf die Tischplatte herab. „Diese verdammte Bitch…!“, zischte er und blickte düster vor sich hin, fest umklammernd das kalte Glas in seiner verkrampften Hand. Kapitel 7: Krieg-Erklärung? --------------------------- „Wach auf, du Idiot!!“ Deidara spürte nur noch wie er von etwas Hartem getreten wurde, als er in sekundenschnelle mit dem Gesicht auf den kalten Fußboden knallte und Schmerzen im Gesicht und in der Seite spürte. „Sag mal hast du sie noch alle, un?!“, schrie er irritiert Konan an, die neben dem Sofa stand und rappelte sich schnell auf, was dazu führte das seine Seite wie irre anfing zu schmerzen. „Was fällt dir ein mich zu treten, hä? Für wen hältst du dich eigentlich, un?!“, schrie er sie wutentbrannt an und ballte seine Fäuste zusammen. Das ließ er sich von dieser Verrückten doch nicht gefallen! „ Für wen ich mich halte?“, fragte die Blauhaarige erstaunt und stellte sich in eine lässige Denkposition hin, Zeigefinger und Daumen unter ihrem Kinn und den Blick nach oben gerichtet. „Für mich, natürlich!“ Deidara war erst mal baff von dieser frechen Antwort, aber er erholte sich schnell und starrte sie wütend weiter an. Was war denn mit der wieder los? Vor einer Weile war sie freundlich, wenn auch nicht ganz so richtig, aber jetzt war sie ziemlich zickig drauf…. „Was willst du eigentlich von mir, hm?“ Konan lehnte sich zurück und schaute ihn mit frechen Schlitzaugen an. „Wenn du nicht wissen willst was mit Tobi los ist…bitteschön!“. Sie zuckte leicht ihre Schulter und drehte sich zur Tür um. „Was?! Red keinen Scheiß! Was ist mit ihm, yeah?!“, schrie er und fasste sie an ihrer Schulter an, um sie vom Gehen abzuhalten. Mit einer schnellen Bewegung schlug die Frau die Hand von ihm weg und starrte ihn böse an. „Fass mich nicht an, OK? Und wie wäre es mal, wenn du mal deinen Ton runterschraubst, hm?“ „Ts….“, zischte Deidara und rieb sich die Hand, die von Konan weg geschlagen wurde. Er war kein Schwächling, aber dieses Weib konnte manchmal richtig gut Schläge und Tritte verpassen und die waren schmerzhaft! „Was ist jetzt mit ihm?“, fragte er mit einem leiseren Ton, dennoch kochte er innerlich vor Wut und sein Puls raste. „Er hatte Fieber, mehr nichts….“ Erleichtert seufzte der Blondhaarige von der guten Nachricht auf und lächelte ein bisschen. Hatte er sich Sorgen gemacht…. Zum Glück war alles Ok mit ihm... „Liegt dir etwa an Tobi so viel, dass du jetzt so ein bescheurtes Grinsen aufsetzt, oder was?“ „Was?!“ Verdutzt schaute der Künstler sie wieder an und bemerkte, dass sie einen komischen Tonfall an sich hatte, sowie einen anderen Gesichtsausdruck als sonst. „Seit wann ist man denn nicht erleichtert, wenn der eigene Partner wieder gesund ist, hm?“ „Seit man in Akatsuki ist, du Idiot!“, antwortete die Blauhaarige barsch und schaute ihn immer noch mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. Was hatte er denn gemacht, dass sie ihn so anblicken musste? „Komischerweise hast du das bei Sasori nicht gemacht, Deidara…das mit den Sorgen machen…. Komischerweise tust es jetzt bei Tobi….“, entgegnete sie ihm, als sie seine Verwirrung im Gesicht sah. „Kann es sein…….das du Tobi liebst?“ Bamm. Der Satz knallte mit voller Wucht auf Deidara hinab und ließ ihn erstmal sprachlos und verwirrt da stehen. Er sollte was in Tobi sein? „Sag mal, hast du ein Rad ab oder so?! Ich verlieb mich doch nicht in Tobi, yeah!“, brüllte er ihr entgegen, als er wieder zu Verstand gekommen war und den Satz erst mal verarbeitet hatte. „So, so…. Und wer hatte hier die ganze Zeit einen Aufstand gemacht, dass ich Tobi sofort behandeln sollte, hm?“, fragte sie hinterlistig und stützte ihre Hände auf ihre Hüfte. „Ich war nur in Sorgen, verdammt, un! Kapierst du das nicht?!“ „Ach, und was war denn mit dieser ungewöhnlichen Tragstellung mit der du Tobi getragen hast, na? Du konntest in auch auf deinem Rücken tragen….“ Wortlos schaute der Blondhaarige sie an. Da hatte sie Recht, er konnte ihn auch anders tragen. Verdammt, er hatte nicht in der Eile dran gedacht, aber was konnte er ahnen, dass sich jemand so welche Gedanken machen würde. Überhaupt: Was zur Hölle war auf einmal mit Konan nur los? Sie war eigentlich nicht der Mensch der auf Mitglieder rumhackte oder sie fertig machte…. Vor allem: Was war passiert, dass sie ausgerechnet ihn so angiftete? „Siehst du, Deidara…. Jetzt bist du sprachlos, was bedeutet das ich Recht habe!“, triumphierte die Akatsuki- Mitgliederin und lächelte ein verspottendes Lächeln, was sich dann aber in ein Böses entwickelte. „Sasori war dir nicht genug, hm? Jetzt willst du dir Tobi für deine Spielchen krallen, nicht wahr?!“ Eine Stille herrschte erstmal in seinem Kopf. Dann kam ihm in blindwütende Wut hoch. Was genug war, war genug! Dass er angeblich in Tobi verliebt war, war ja noch das mindeste, aber jetzt zu behaupten, dass er Tobi nur für ein angebliches Spielchen haben wollte, ging zu weit! „Spinnst du jetzt völlig, oder was, yeah?! Ich-„ Brutal wurde er plötzlich von Konan an den Kragen gefasst und zu ihr hin geschoben, sodass sie nur eine Handbreite entfernt voneinander waren. Der Atem der zwei streifte das Gesicht des andern und hinterließ ein ekelhaftes, warmes Gefühl. „Aber ich sag dir mal was mein lieber Freund…. Ich werde es nicht zu lassen, dass Tobi dir in die Finger gerät und sein Leben an dir vergeudet!“ Mit einem heftigen Ruck schubst sie ihn weg und fuhr mit einer bösen Stimme weiter fort: „Ab heute bin ich dein Rivale!“ „Verdammt!“ Das Glas erlitt von der Kraft der angespannten Hand Deidaras kleine Risse, sodass er schnell die Hand vom ihr nahm, um sie nicht kaputt zu machen und sich schon gar nicht mal zu verletzten, wenn sie doch kaputt ging. „Was will die bloß von mir? Glaubt die etwa wirklich, dass ich in Tobi verknallt bin, un?“, brummelte er vor sich hin und trank einen Schluck aus dem fast kaputten Glas. Wie bescheuert hielt sie ihn eigentlich? Warum sollte er sich in diesen Loser verlieben? Aber sowie es aussah, dachte sie es tatsächlich, dass er…. „Oh Mann! Jetzt hab ne Furie am Hals und das nur, weil Tobi mein Partner ist und sie ausgerechnet in ihn verliebt ist, yeah!“, redete er halb ärgerlich, halb verzweifelt vor sich hin und verstrubelte sich seine blonde Haare. Ach stimmt ja, er hatte vergessen sie heute Morgen zusammen zubinden…. „Senpai?“ Deidara hörte mit dem Grübeln auf und wendete sich zu der Richtung hin, woher die bekannt Stimme kam. Tobi stand in einem schwarzen Pyjama mit Kapuzen mit ein wenig aufgeschlitzten Arm- u. Bein Ärmel in der Tür, einer weißen Bettdecke und einem Kissen in den Armen und schaute ihn mit seiner alltäglichen Maske an. Ach du Sch…. „I- ist alles in Ordnung mit ihnen? Sie sehen so ü- überrascht aus….“, fragte Tobi und zerrte ihn sachte an seinem T-Shirt, als er keine Antwort von seinem Senpai bekam. Deidara zuckte kurz auf und stammelte sofort: „ J- ja! Wolltest du denn nicht schlafen gehen, un?“ „Oh, eh ja!“ Tobi schlendert mit seinem ein bisschen zu großen Anzug, über den hölzernen Fußboden hin zum cremefarbenen Sofa. „Senpai?“, fragte er, als er sein Bettzeug hingelegt hatte, „W- wann darf ich wieder in meinem Zimmer schlafen?“ Der Künstler kratzte sich am Kopf. „K- keine Ahnung. Da diese blöde Heizung in deinem Zimmer nicht funktioniert und du krank bist, musst du wohl hier eine Weile lang schlafen, yeah….“ „Ach so….“, murmelte der Maskenträger und schlüpfte langsam unter die weiße Decke. Nachdem er ein paar Male sich rumgewälzt und ein gute Stelle im Kissen für seinen Kopf gefunden hatte, kuschelte er sich nochmals ein und sagte: „Gute Nacht, Senpai….“ „Mhm….“, brummte Deidara und schaute von Tobi weg. Himmel, Anbu und Hölle! Hatte er sich erschreckt als Tobi in...in diesen "Pyjama" da vor ihm stand…. Er würde es nie von jemand glauben, der das sagen würde, wenn er es ebengrad nicht selber gesehen hätte! Tobi sah da so unschuldig und…..knuddelig aus, dass er sich zusammenreißen musste, um sich nicht auf Tobi zu stürzen um ihn zu umarmen oder zu trösten zu wollen, was immer auch der Grund gewesen sein mag,…. Hatte Konan dann doch Recht, dass er…in Tobi…verliebt war…? Deidara stützte seinen Kopf in die Hände und ihm entglitt ein entsetzter Gesichtsausdruck. Das durfte doch nicht wahr sein! Warum musste er sich unbedingt in so einen nervenden Jemand verlieben, der ausgerechnet noch ein Mann war! Ja, er hatte eine Affäre mit Sasori- danna, aber das war etwas ganz anderes, als das mit Tobi! Was sollte er nur machen?! Konan würde ihn bis ans Lebensende terrorisieren und vom Boss ganz zu schweigen, wenn er das herausbekommt! Hilfe! Nach einiger Zeit hörte er kurz auf sich panische Gedanken zu machen, weil er auf einmal Schnarchgeräusche wahrnahm. Unauffällig ließ er seinen Kopf zum Sofa umdrehen, aber Tobi hatte seinen Rücken zu ihm hingewandt, weshalb er nicht sehen konnte ob er schlief. Er suchte mit den Augen nach der Maske von Tobi sich um, aber sie war nirgends zu entdecken. „Schläft er etwa mit seiner Maske oder was, un?“, fragte er sich in Gedanken und stand vorsichtig vom Stuhl auf, um ihn nicht zu wecken. Auf Zehenspitzen schlich er sich lautlos zum Sofa hin und wartete bei jedem einzelnen Schritt ein paar Sekunden, um eine mögliche Reaktion von Tobi ab zu warten. Als er schließlich vor dem schlafenden Tobi stand, bückte er sich nach vorne, fasste Tobi leicht an der Schulter und entdeckte anstatt Tobi´s Gesicht, die orangene Maske. Der Maskenträger zuckte ein bisschen von der Berührung des Blonden an seiner Schulter und murrte ein bisschen vor sich hin. Ph, der war ja wirklich schon eingeschlafen…. Volltrottel…. Sanft strich Deidara dem Schwarzhaarigen durch seine Haare und war keinesfalls überrascht, als sie sich etwas schmierig anfühlten. Wieder kam ein kleines Murren von Tobi und er bewegte sich etwas. Ein kleines Lächeln entkam dem Iwa- Nin und diesmal streichelte er ihn etwas fester. Wieder kam ein Murren von dem Sofa und diesmal schüttelte er seinen Kopf, um von diesem lästigen Ding befreit zu werden, was auf seinem Kopf sich rumtreibte. Deidara gluckste ein bisschen in sich hinein und entfernte seine Hand von Tobi´s Kopf. Der antwortete zufrieden mit einem weiteren Murren darauf, dass er endlich in Ruhe schlafen gelassen wurde und schlief ruhig weiter. Vielleicht…war Tobi doch nicht so schlecht, wie er es erst gedacht hatte. Vielleicht hatte er doch noch ganz charmante Seiten an sich, die er nicht kannte…. Mit einem Seufzen richtete der Künstler sich auf und rückte die dicke Bettdecke zurecht. Dabei fiel ihm auf einmal die Szene vom heutigen Mittag ein. „Ich werde es nicht zu lassen, dass Tobi dir in die Finger gerät und sein Leben an dir vergeudet!“ Oh, nein…. Niemals…! Er wusste zwar nicht genau, ob er tatsächlich in Tobi verliebt war, aber eins war sicher: Auf keinen Fall würde er Tobi Konan überlassen! „Ab heute bin ich dein Rivale!“ Ein Kichern durchkroch seinen Körper und er blickte mit einem Lächeln nach oben, zur weißen Decke hin. „Wollen wir mal sehen wer von uns gewinnt, „Rivale“, yeah!“ Kapitel 8: Here we go! ---------------------- „Verdammt! Tobi hilf mir mal, un!“ „W- was?“ „Nun hilf mir doch mal! Sonst lass ich das gleich alles runterfallen, yeah!“ „Warum müssen sie auch so viel nehmen, S-senpai?“ „Frag nicht so doof, sondern nimm mir was ab!“ Samstagmittag. Eigentlich die Zeit, wo man seine Beine hochlegt, ein Buch ließt oder den Fernseher anmacht und normalerweise chillt. Normalerweise! Aber nein, ausgerechnet sie mussten haufenweise schwere Kartons an diesem Tag schleppen und noch zusehen, dass sie schnell fertig wurden, denn sonst hatte es sich erledigt mit dem restlichen Samstag. „S- senpai…wie viele Kartons müssen wir noch tragen…? Mir t- tun schon die A- arme und der Rücken weh….“, klagte Tobi und stellte ächzend einen großen Karton auf sein Bett hin. „Keine Sorge, wir müssen nur noch 4 bis 8 Stück hierher schleppen, dann haben wir den schlimmsten Teil hinter uns, un!“ „H- hoffentlich….“, seufzte der Maskenträger und ging schleppend wieder in den Flur hinaus. Ja, hoffentlich! Auch seine Arme schmerzten, vom Rücken ganz zu schweigen. Und danach mussten sie noch die ganzen Sachen auspacken und sich Sorgen machen, wo sie die ganzen Dinge in diesem Zimmer verstauen konnten. Was für eine super Freizeitbeschäftigung! Tobi und er waren nämlich umgezogen. Die Nachricht erreichte sie durch das Telefon, um 8 Uhr in der Frühe. 8 Uhr! Um dieser Uhrzeit schlief er noch am Wochenende! Der Boss verkündete diese Botschaft mit ernster Stimme, er zitierte es mal: „Ihr bewegt jetzt sofort eure lahmen Hintern, packt eure ganzen Sachen ein und kommt mit denen gefälligst schnell zur unserem Hauptquartier, verstanden?“ Nachdem er es erstmal geschafft hatte, sich von dieser überrumpelten Nachricht zu erholen und zu fragen, wieso sie eigentlich in das Hauptquartier einziehen musste, kam nur ein eisiges: „Klappe halten und machen!“ Tut, tut, tut…. Und so kam es, dass sie Frühmorgens wie die Verrückten all ihre Sachen in Kartons stecken und sie auf einer seiner Tonvögel aufladen mussten. Müssig zu erwähnen, dass dieser Vogel nach der holprigen Landung in mindestens 50 Teilen zerbrach. Überhaupt hatte er gerechnet, dass dieser Tonvogel schon während des Fluges in sich zerbrach, so wie er da vor Anstrengung knirschte…. „Bin gespannt welche Erklärung er uns gibt, warum wir ausgerechnet jetzt zu ihnen einziehen müssen, un….“, flüsterte er leise zu sich selber. Mit „ihnen“ waren die anderen Akatsuki- Mitglieder gemeint, die hier in diesem Haus wohnten. Mit Sicherheit konnte er sich auf schlaflose Nächte, Streitereien über kleine, unsinnige Dinge und sonstigen Sachen freuen. „Na, das wird sicher lustig….“, zischte er ironisch. Am Ende des Flurs, wo übrigens auch der Eingang war, standen neben der Wand die verfluchten braunen Kartons und warteten bloß darauf mitgenommen zu werden, um die Arme und den Rücken eines armen Menschen, der sie trug, kaputt zu machen. Am liebsten würde er jetzt jeden einzelnen Karton nach draußen kicken und sie dann mit einer großen Bombe auseinander fetzten, um sie endgültig los zu werden. Mürrisch nahm er zwei kleine Pakete, auf denen „Vorsicht, nicht schütteln, auf den Kopf drehen oder stellen, werfen, unvorsichtig abstellen oder öffnen!“ Unter diesem Satz stand noch handgeschrieben: „Sonst bist du tot, Tobi!“ Alles klar, dass war sein explodierartiger Lehm…. Vorsichtig nahm er die zwei Pakete hoch und ging langsam und vorsichtig zu ihrem Zimmer. Aua, sein Rücken! „S- senpai, das sind die letzten….!“, ertönte Tobis gedämpfte Stimme von hinten, woraus er erkennen konnte, dass Tobi die restlichen Pakte trug. „Halleluja…!“, jauchzte der Blonde aus Erleichterung und ächzte von der Last auf seinen Armen. Mit einem lauten Seufzen stellte der Iwa- Nin vorsichtig die zwei Kartons auf den Boden ab, als sie in ihrem Zimmer angekommen waren und ließ sich auf sein Bett fallen. „Geschafft, Senpai!“, frohlockte Tobi und ließ sich auch auf sein Bett fallen. Eine Weile herrschte eine erschöpfte Stille zwischen den beiden, bis Tobi sie mit seiner leisen Stimme brach. „S- senpai…?“ „Mh?“ „Ich w- wollte fragen…ähem…nun….“, stotterte Tobi verlegen, „B- bleiben sie eigentlich d-da wo sie sind, o- oder….“ „Hä? Was meinst du damit?“, fragte der Blondschopf und hebte etwas den Kopf hoch, um Tobi zu sehen. "N-nun, ich wollte sie nur fragen, ob i-ich..ehm..da...." "Du willst hier schlafen, un?" Ein schüchternes Nicken. „Oh mann, dass konntest du doch gleich sagen, statt die ganze Zeit um den heißen Brei herumzureden, un!“ Mit diesen Worten stand er auf und nahm einen Lehm- Karton in seine Arme. „Hopp, hilf mir dann wenigstens beim umpacken!“ „J- ja!“ Nach wenigen Augenblicken waren die Kartons vertauscht und das Auspacken konnte endlich beginnen. „Sag mal Tobi, warum willst du denn unbedingt auf meinem Bett schlafen?“, fragte Deidara neugierig beim Auspacken seines ersten Kartons, “Nicht das es mich sonderlich interessiert, aber es ist komisch….“ Mit diesem Satz schaute er den Maskierten an, der seinen Arm schon in einem Karton hatte, um etwas auszupacken. „E- eh? N- nun ja…. Ich weiß nicht, a- aber ich kann dann einfach nicht e- einschlafen, wenn ich auf der rechten Seite eines Zimmers s- schlafe….“, stammelte er und kratzte sich verlegen am Kopf. „Aha….“, meinte der Iwa- Nin nur und holte seine Kleidung vom braunen Karton raus. Tobi hatte wirklich sonderbare Gewöhnungseinheiten.... Tobi setzte nun auch sein Werk fort und holte etwas aus seinen Karton raus. Wohlgemerkt hatte er nicht so viel Arbeit vor sich, denn er hatte nur 2 Pakete. Wenn er da selber auf seine 6 Kartons schaute…. O je…. Tobi hatte aber verdammtes Glück mit seinen 2 Kartons…. Mit dem Gedanken an die zwei Kartons, kam ein weiterer Gedanke dazu, der in dazu brachte kurz mit den Auspacken aufzuhören. Eigentlich sollte er sich nicht so wundern müssen, da…Tobis Zimmer ja fast nichts in sich beinhaltete. Wirklich traurig…. Nicht mal Erinnerungsfotos oder deren gleichen waren damals in ihrem Haus auf den Wänden oder auf den Möbel zu sehen. Hatte er keine? Unauffällig schaute er mit einem Auge auf Tobi, der inzwischen beim zweiten Karton angekommen war und seine Ninja- Waffen rauspackte. Was für eine Vergangenheit Tobi wohl hatte…? Vergangenheiten waren besonders für Schwerverbrecher interessant, denn die verriet Grundteils, warum man sich auf die andere Seite stellte. Er mochte es selber auch nicht an seine eigene zurückzudenken, wie fast jeder Nuke- Nin. Dennoch…. Zu gerne würde er von dem Maskenträger seine Vergangenheit erfahren…. Vielleicht gab es da einen Hinweis zu entdecken, wieso er diese Maske trug und sein Gesicht von den anderen versteckte…. Tobi hatte anscheinend gemerkt, dass sein Sempai so komisch ruhig war, denn er fragte: „I- ist was, Senpai?“ Der Blondschopf schreckte hoch und griff schnell wieder in den Karton rein. „W- was meinst du, un?“ „Sie haben g- grad so gedankenverloren auf den Boden geschaut und i- ich dachte….“ Der Rest des Satzes ging unter kleinem Murmeln zu Ende. „Ich hab nur etwas nachgedacht, wieso…wieso wir eigentlich umziehen mussten, mehr nicht, un!“ „Ach so, ich v- verstehe….“, murmelte Tobi und tat seinen Zeigefinger an sein Kinn, damit es aussah, als würde er auch nachdenken, wieos sie plötzlich umgezogen waren. „M- mich würde es ehrlich gesagt auch i- interessieren, wieso wir hier umziehen mussten….“ „Weil ich es Pein vorgeschlagen habe, Tobi.“ Mit einem Ruck drehten sich die zwei Köpfe rum und starrten zur Tür hin, wo die Stimme herkam. „Konan- san!“, frohlockte Tobi und stand von seinem Bett auf. „Du schon wieder….“, brummte Deidara ärgerlich und seine blonden Augenbrauen gingen nach unten. Die hatte ihn ausgerechnet gefehlt! „Hallo, Tobi!“, lächelte die Frau und kam in ihr Zimmer rein, „Wie ich sehe hast du fast alles ausgepackt. Soll ich dich später hier im Haus rumführen? Sonst kommt es noch vor, dass du dich verläufst und das wollen wir ja nicht, ne?“ „J- ja, vielen Dank Konan- san!“ Kotz, würg! Was war das denn für eine miese Anmache von der? Bestimmt hatte sie diesen bescheuerten Satz in einem Buch gefunden und ihn auswendig gelernt! Auffälliger ging es wohl nicht, oder? Aber der hatte gesessen. Tobi machte mit seinen Finger rum und murmelte ein "Das wäre wirklich toll, Konan-san." Eins zu Null für die blöde Kuh! „Was ist denn mit dir los, Dei- chan? Du siehst heute so…genervt aus….“, fragte Konan mit einem hinterhältigen Lächeln und einer deutlichen Aussprache bei Dei- chan. Ruckartig stand der Künstler vom Boden auf und zischte verärgert laut, damit sie es verstand: „Erstens: Ich. Heiße. Nicht. Dei- chan, OK?! Zweitens: Ich bin genervt, weil du auf-“ „E- er ist genervt, weil wir hier her umgezogen sind, o- ohne Bescheid zu kriegen warum und wieso, Konan- san!“, schnitt im Tobi eilig den Ton ab und verknotete seine Finger, die in schwarzen Handschuhen steckten. „…Ach so….“, murmelte die Blauhaarige Frau und starrte mit leicht heruntergezogenen Augenbrauen unauffällig den Künstler an. Der bemerkte das und schaute ebenfalls mit einer bösen Miene zurück. „Ä- äh, wie wäre es wenn wir gemeinsam uns das Haus ansehen, D- Deidara- Senpai? Das wird s- sicher lustig!“ Klar wird es mit dieser Ziege lustig, haha! „Von mir aus, un…. Aber du bleibst in meiner Nähe, damit du mir nicht verloren gehst, verstanden? Ich hab keine Lust dich dann hier in diesem großen Haus zu suchen, yeah!“ Ha! Eins zu Eins, für ihn! Gleichstand! Eine Weile herrschte eine kurze Stille zwischen ihm und Tobi, bis der Maskierte aufzuckte und los stammelte: „E- eh, i- ich..a- also…i- ich möchte, äh…i- ihnen w...wirklich keine U- umstände m- machen, S- senpa-!“ „Nichts da! Du kommst mit, ob du willst oder nicht!“, antwortete Konan kurz, griff nach Tobis Ärmel und zog ihn nach draußen zum Flur raus. „Beweg mal deinen Hintern, Deidara, sonst gehen wir ohne dich!“ Mit einem Schnauben setzte sich der Iwa- Nin in Bewegung. „Erteil mir keine Befehle, un.“, schnaubte er sie an und schloss die Tür zu ihrem Zimmer zu. Kapitel 9: Weil ich.... ----------------------- Tobi voran gehend, marschierten sie den weißen Flur entlang, Richtung Speisesaal, so hatte es Konan ihnen zumindest gesagt. Tobi schaute sich unauffällig um. Die Wände waren aus Steinbrocken, die dann von Holzbrettern überdeckt und dann nochmals mit Beton bedeckt wurden. Jedenfalls hatte er so was Ähnliches von Zetsu-san gehört! Die Wände waren blütenweiß bemalt worden und in einem gewissen Abstand waren Lampen an den Wänden angebracht, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Laternen und Lampions hatten. Wahrscheinlich wurden die nachts angezündet...äh? Im Flur gab es aber keine Fenster, also wieso war es jetzt dann hell? War es etwa ein Jutsu? Aber wieso sollten diese Lampen nachts angezündet, beziehungsweise angemacht, werden, wenn es auch schon so hell war? Oh je, das half ja gar nichts…. Er könnte ja Konan- san fragen…aber…. Vorsichtig drehte er seinen Kopf nach hinten zu seinem Senpai und Konan- san zu. „Vergiss es! Du hast keine Chance gegen mich, Dei- chan!“, sagte grad Konan- san zu seinem Senpai und schaute ihn fies an. „Das wollen wir ja mal sehen, yeah! Ich werde nicht zulas- Was ist?!“, schrie Deidara- Senpai ihn an, als er seinen Blick bemerkte. Tobi zuckte von der Lautstärke auf. „N- nichts! I- ich wolt-t- te n- nur fragen…äh…i-ist a- alles O- OK m- mit ihnen…?“ „Wieso?“, fragten zeitgleich der blonde Künstler und die Frau neben ihn barsch und einer ihrer Augenbrauen gingen nach unten. Das verunsicherte den Schwarzhaarigen noch mehr und er kämpfte mit dem Satz den er aussprechen wollte. „…eh, um….I- ich…sie…n- na ja, eh…i- ich-“ „Was denn nun?!“, wollten die beiden wissen und starrten ihn böse an. „Raus damit!“ „WeilsiedieganzeZeitsichstreiten!“, stieß er aus sich heraus, ohne eine Atempause zu haben. Die beiden Akatsukis starrten sich gemeinsam an und nach einer Weile sagte Konan kalt: “Tut mir leid, aber unsere Privatsachen gehen dich leider nichts an!“ Tobi blieb kurz stehen, senkte seinen Kopf nach unten und blieb so eine Weile stehen. Dann aber schaute er wieder auf und ging wortlos weiter, ohne den beiden ins Gesicht geschaut zu haben oder etwas zu erwidern. Konan und Deidara sagten nichts und gingen auch schweigend hinter ihm her. Sie…. Sie hatten recht…. Ihm ging es nicht an, was die anderen machten, schon gar nicht ihre Privatsachen…. Schon wieder…hatte er sich hoffnungslose Hoffnung gemacht, die ihm immer zu einem Punkt brachten: Immer mehr verhasst zu werden. Schweigend beschleunigte er sein Tempo, damit er den Abstand zu Konan- san und Deidara- Sempai vergrößern konnte. Und wie kam es zu diesem jetzigen Fehler? Ein Grund der immer wieder auftauchte: Weil er dachte, dass sein Sempai ihn endlich respektieren würde…. Allein dieses Wort „respektieren“ brachte ihn aus seiner Vernunft und ließ ihn gedankenlos handeln. Dabei wusste er es schmerzlich, dass…es nie passieren würde, dass mit dem „respektieren“…. Wie oft hatte er sich in diesen Gedanken verkettet, damit er nicht auf dummen Gedanken kommen konnte…. Dennoch ließ ihn jedes freundliches Wort, jede Handlung und jede Vermutung neue Hoffnung schöpfen, die er aber immer wieder nach einer Zeit, bitter bereute. „Dumm…du bist verdammt noch mal so dumm!“ Ja…das war er auf jeden Fall. Dumm genug zu glauben…, dass er in einer Gesellschaft oder überhaupt…aufgenommen werden konnte. Wie sehr wünschte er sich, dass er seinen Senpai was Glückliches tun konnte, irgendwas…was auf seinem Senpai Gesicht ein kleines Lächeln hervor brachte, dass durch ihm entstanden war…. „Bitte…Mach du es…!“ Plötzlich überfiel ihn ein unheimliches, fast kaltblütiges Gefühl, dass sich bedrohlich schnell auf sein Herz niederlegte und es kalt machen ließ. Ihm kam es so vor als würde jede Faser seines Körpers auf einmal mechanisch laufen und er fühlte sich an, als würde alles was er wahr nahm…seltsam gedämpft sein, als würde er in Watte eingewickelt sein. Was zur Hölle war jetzt mit ihm los…? Aber wieso um Himmels Willen…. Fühlte er sich so an, als würde er diesen schrecklichen Zustand schon kennen? M- Moment mal! Das war doch nicht etwa…?! „Bitte! Tu du es!“ Bumm- bumm! N- Nein! Bumm- bumm! N- nein! Das k- konnte e- es n- nicht s- sein!! Bumm- bumm! Bumm- bumm! „Weil ich…“ Bumm- bumm! Bumm- bumm! Bumm- bumm! „Weil ich es…“ „Tobi!“ Eine starke, feste Hand fasste ihn so schmerzlich an den Schultern, dass er augenblicklich von seinen Gedanken aufschreckte. Sofort verschwand dieses bedrückende Gefühl, dass um seinem Herzen war, sodass er endlich wieder richtig fühlen konnte. Dennoch ging das alles für ihn so schnell, dass er sich zuerst schwindlig und kraftlos anfühlte und nach hinten umkippte, soweit er es in seiner Lage richtig einschätzen konnte. „Tobi?! Was ist los?“, erklang eine für ihn ziemlich vertraute Stimme und er spürte ein bisschen, wie er geschüttelt wurde. „Z..z- ze…tsu- s- sa...?”, versuchte er den Namen der Person zu sagen, aber ihn ergriff wieder das schwindelige Gefühl, sodass er sofort aufhörte. „Was ist mit ihm los? Ist er krank?“, ertönte diesmal eine mechanische Stimme. „Nein, ich glaube nicht….“ Nach diesem Satz spürte er wie er nochmals durchgeschüttelt wurde und zwar diesmal viel kräftiger als vorher. „Z- zetsu- s-san! N- nicht so s- stark…!“, flehte er, weil er glaubte gleich kotzen zu müssen, wenn dass nicht sofort aufhörte. Das Schütteln hörte sofort auf. „Was ist mit dir los?Konan und Deidara haben gesagt du wärst auf einmal weggerannt.“ Mist! Das hatte er ja gar nicht mal gemerkt! Vorsichtig half ihm Zetsu- san auf die Beine. Er stand zwar etwas wackelig auf den Beinen aber es ging nach einer Weile. Suchend schaute er sich um. Er war vor einer großen, offenen Tür, in dessen Zimmer ein langer Tisch war. „W- wo s- sind Dei-“ „Ich hab sie auf den Flur getroffen und bin dann dir hinterher gefolgt.“, unterbrach ihn der ältere Mann. „W- wo sind w- wir eigentlich, Zetsu- san?“, fragte er etwas verwirrt den Venusfallenkopf. „Vor dem Speisesaal, wieso? Erinnerst du dich nicht, wohin du gerannt bist?“ „N- nein…. I- ich-“ „Tobi!“ Erschrocken fuhr er zusammen, als er die Stimme erkannte. „J- ja…?“, fragte er ängstlich und drehte seinen Kopf langsam nach hinten um. Deidara- Senpai und Konan kamen angelaufen und zwar mit dem Gesichtsausdruck, den er schon gefürchtet hatte. „Was sollte diese beschissene Aktion, hä?!“, fing Deidara mit einem wütenden Ton an. „Wir dachten schon, dass dir etwas passiert sei, un! Verdammt, weißt du eigentlich, wie wir uns erschrocken haben, als du dich einfach aus dem Staub gemacht hast, yeah?“ „Mach das nie wieder, verstanden Tobi?“, tadelte jetzt auch Konan ihn und hatte auch einen wütenden Blick drauf. „….“ Schweigend nickte er beschämt und ließ seinen Blick unten auf den Boden haften. „Wie war das, Tobi, un?“, fragte sein Senpai beharrlich und erwartete wohl eine deutliche Antwort darauf. „J- ja!“, stieß er heraus, was ihn beinah zum Schreien gebracht hätte. „Gut, dann hätten wir es geklärt….“, sagte Konan zufrieden, „Komm, gehen wir rein, Deidara.“ „Mhm….“, murrte der und Tobi spürte wie er von ihm kurz angestarrt wurde, bis er mit Konan- san in den Essraum rein ging. Tobi schaute ihnen erst zu, ließ es aber dann schnell und schaute weiter auf den Boden. Am liebsten würde er jetzt auf der Stelle sich hinhocken und laut schreien. So laut, dass es jeder hören konnte, dass jeder seinen Schmerz wahrnahm und wenigstens wusste wie er sich jetzt fühlte. Ihm war es egal, ob sie ihn dann schlagen oder anschreien würden; Wenigstens konnte er endlich seine Leiden aus sich herausschreien. Immer noch blieb sein Blick auf den Boden, wo seine Füße waren und gab kein Laut von sich. Vielleicht…. Vielleicht würde er hier für immer stehen. Er würde hier bleiben, sein Kummer in sich fest verschlossen lassen und niemand würde ihn beachten, ihn hier stehen lassen, bis er sein Ende erreicht hatte. Dann würde er niemanden mehr Sorgen, niemanden mehr wütend und niemanden traurig machen…. Er würde hier stehen, vergessen von allen, vergessen als Mensch, vergessen von der grausamen Zeit…. Und glücklich sein. Weil er niemanden unglücklich machen konnte. „Tobi….“ Eine grobe Hand fasste ihn an der Schulter und ließ ihn von seinen tiefen Gedanken aufwecken. Wortlos drehte er seinen Kopf nach hinten und schaute in das schwarz- weiße besorgte Gesicht von Zetsu- san. „Wir müssen reden….“ Kapitel 10: Ein heimliches Gespräch ----------------------------------- „Idiot, un….“ Mit heruntergezogenen blonden Augenbraunen nahm der Iwa- Nin sich ein Glas Wasser mit Eiswürfeln aus der kleinen Bar, die in der Küche stand. Konan hatte sich kurz zurückgezogen, aus welchem Anlass auch immer und Anzeichen auf irgendwelche andere Mitglieder waren nicht präsent. Sein Hals war ziemlich trocken vom Hinterlaufen nach dem kleinen Maskenjungen, weshalb er sich zur Bar hingeschleppt hatte und nun ein kaltes Glas mit runden Eiswürfeln in der Hand hatte. Ihm war es egal, dass es fast Winter war, dass es draußen ziemlich kalt war und er sich im schlimmsten Fall eine Erkältung holen könnte. Er brauchte es jetzt. Hungrig trank er das ganze Glas mit dem kalten Wasser in einem Zug leer und stellte es mit einem Keuchen krachend wieder auf die hölzerne Bogentresse zurück. Seine Kehle schmerzte sehr von dem Eiswasser, genauso wie sein Magen, der grade einen gequälten Ton äußerte. Aber er brauchte das als Abkühlung, sonst würde er noch auf die Wand einschlagen. Was musste auch Tobi ihn einfach mir nichts, dir nichts so wahnsinnig erschrecken und weglaufen?! Immer noch ärgerlich zumute, setzte er sich mit einem Seufzen auf ein weißes Sofa, das mit vielen bunten Kissen ausgestattet war, hin und lehnte sich zurück. „Idiot….“, murmelte er nochmals, dennoch mit einem sanfteren Unterton und legte seinen Arm auf seine Stirn, wo die kalte Metallplatte mit dem durchstrichenen Iwa- Zeichen war, drauf. Er würde irgendwie für ihn immer noch der kleine Idiot sein, der er früher mal war, auch wenn er sich jetzt verändert hatte. Man konnte ihm diese tief eingebrannte Vorstellung von Tobi nicht nehmen, geschweige verändern. Der kleiner, niedlicher Vollidiot, der einem mit seiner neugierigen Art auf die Palme brachte…. Er kicherte ein bisschen in sich hinein, als er sich ein Bild von Tobi mit diesen Eigenschaften, vorstellte. Plötzlich vernahm er Schritte, hörte abrupt auf und schaute zur Richtung hin wo er die Schritte vernommen hatte. „Sieh mal einer an. Unser berühmter Künstler stellt sich schöne Sachen vor, wenn er alleine ist. Hätte ich nicht von dir erwartet Dei- chan!“ „Halt´ s Maul Klopapier! Ich hab nur an meine Kunst gedacht, mehr nicht, yeah!“, erwiderte er und ließ seinen Arm vom Stirnband runter sinken. Sie brauchte ja nicht zu wissen, dass er das ebengrad tatsächlich fast gemacht hatte…. Konan richtete eine Augenbraue nach oben. „Sie an, sieh an…!“, sagte sie künstlich überrascht und ließ ihren Kopf auf die Seite fallen, damit sie ihren Ausdruck betonen konnte. Genervt schaute Deidara sie an. Ihr Mantel war komischerweise nicht mehr da und zeigte ein weißes T- Shirt, das an den Seiten jeweils einen schwarzen Strich hatte und ab der Hüfte sich in zwei Teile teilte, die bis unterhalb der Hüfte hingingen. Die blauen Haare lagen offen auf ihren schmalen, dennoch muskulösen Schultern und das blaue Make- up war auch weg. Zugegeben, sie sah wirklich gut aus, wenn sie sich mal normal anzog. Das wiederum machte es auch zum Problem, denn das würde sicher Charme auf Tobi hinterlassen und sie würde Pluspunkte bei ihm gewinnen…. „Na? Überrascht das ich mich mal so anziehe, Iwa?“, fragte die Blauhaarige, als sie seinen Blick sah und setzte sich mit einer eleganten Bewegung auf das gemütliche Sofa hin. Automatisch setzte sich der Blonde ein Stück weiter von ihr weg, als hätte sie die Pest auf ihrem Leibe. „Könnte man mal sagen, un. Und wenn ich es richtig verstehe, machst du das nur wegen Tobi, hm?“ Der weibliche Kopf drehte sich zu ihm um und zeigte einen erstaunten Ausdruck, gemischt mit leicht verwirrten Augen, die ihn direkt in die Augen starrten. „Natürlich, du Blitzmerker! Glaubst du ich ziehe das für dich an, oder was? Bist du etwa….“ Vorsichtig rückte sie ein bisschen weiter von den Ninja weg und schaute ihn verstört mit ihren schwarzen Augen an. „Ha. Ha. Ha…. Der war wirklich witzig! Wer würde so bescheuert sein und sich ausgerechnet in dich verlieben, yeah?“, schnaubte der Lehm- Künstler und schaute von ihr weg. Ha! Das war also das wirkliche Gesicht von dieser Tussi! Wusste er es doch! Von wegen gehobene Sprachanwendung, nett und hilfsbereit! Das er nicht lachte! Das war eine gerissene Zicke, die alles von sich einsetzte um ihren Geliebten, in diesem Falle Tobi, auf ihre Seite zu bringen! Sicherlich war es ihre Idee, dem Boss zu sagen, dass Tobi und er hierhin ziehen sollten! Damit sie sich einfacher an Tobi ran schmeißen konnte! Raffiniertes Luder. Na, das konnte ja noch lustig werden, gegen so eine zu kämpfen…. „Wer so bescheuert sein würde und sich in mich verlieben würde, sagst du? Das will ich mal von dir hören, wenn Tobi und ich zusammen sind, Dei- chan, ha.“ „Glaubst du etwa immer noch, dass Tobi sich in dich verliebt und du ihn überglücklich machen wist oder was? Lass doch bitte den armen Kerl in Ruhe, yeah!“ Damit drehte er seinen Kopf mit einen fiesen Lächeln wieder zurück zu der Frau hin, um ihre Reaktion zu sehen. Und die war genau das was er erwartet hatte: Sie war sauer und sprach dementsprechend so zu ihm: „Ah? Und du glaubst, dass ausgerechnet du ihn glücklich machst? Glaubst du etwa, dass er extra nur wegen dir, schwul wird?!“ Amen! Das hatte ihn erstmals sprachlos gemacht. Mit aufgerissenen Augen starrte er ein paar Meter vor sich hin, den Fußboden an, vorbei an Konans Gesicht. Der Satz hatte ihn erstmal geistlich KO geschlagen. In seinem Kopf rauschten die eben grad gesprochenen Worte gedämpft hin und her und ließen ihn nicht dazu kommen, weitere Gedanken zu bilden. Nach einer Weile, bei der auch Konan nichts gesagt oder gemacht hatte, zuckte er auf und stand mechanisch vom Sofa auf. „Ja, dass glaube ich. Aber…. Lassen wir am besten lieber Tobi entscheiden, wenn er am Ende lieben wird, un.“ Wortlos und seinen Blick versteift nach vorne gerichtet, ging er an Konan vorbei, ohne sich umzudrehen und ging mechanisch auf den menschenleeren Flur raus. Seine Füße bewegten sich unabhängig ob er es wollte oder nicht, weiter den leeren Flur entlang und bieg manchmal in eine Abzweigung rein, ohne zu wissen was da war und warum seine Beine diesen Weg nahmen. Inzwischen hatte sich sein Kopf von dem Satz erholt und er konnte wieder halbwegs denken. Dennoch geisterte dieser verdammte Satz in seinem Unterbewusstsein herum. Er wusste es ja…! Er wusste es ja! Knirschend legte er seine rechte Hand auf die Stirn, denn ein Pochen meldete ihm, dass er sich nicht ganz so gut davon erholt hatte. Was so ein verdammter gesprochener Satz anrichten konnte…. Er wusste es von Anfang an, dass Konan viel bessere Karten hatte als er sei hatte. Sie hatte, wie er es eben grad gemerkt hatte, richtig gute Erfahrung in Jungs zu betören, was er schon mal nicht von sich behaupten konnte. Und er glaubte auch nicht, dass Tobi freiwillig…. „Verdammt!“ Seine Hand, die noch auf dem Stoff des Stirnbandes war, bewegte sich nach unten zu den Kopfschläfen hin und blieb dort zitternd stehen. Es war jetzt zu spät…! Deidara bemerkte wie seine Augen zitterten und langsam feucht wurden. Es war jetzt zu spät zu sagen, dass er den Maskenjungen nicht mehr mochte, ihn nicht mehr liebte, dass das alles nur ein Streich seines Herzens war. Er war verdammt noch mal, hoffnungslos in Tobi verliebt! Und die Chancen, dass er jemals Tobi das sagen würde und er es auch fühlen würde, waren hoffnungslos! „Scheiße, un….“, flüsterte er und merkte, dass seine Stimme und er selber zitterten. „Lüg mich nicht an…!“ Deidara schreckte erschrocken hoch, als er die mechanische Stimme hörte und erkannte. Das war zweifellos Zetsu! Panisch drehte der Blonde sich um, in der Hoffnung, dass der Kannibale nicht sein Selbstgespräch gehört hatte. Der Gang war leer. Überhaupt merkte er es erst jetzt, dass er sich in eine völlig unbekannte Gasse gelandet war. Der Boden war aus braunem, glänzendem Zypressenholz, genauso wie die Wände auf denen in regelmäßigen Abständen Fackel angezündet waren, die die Wände und seinen eigenen Schatten mit ihrem zitternden Flammenlicht wie lebendiges Fleisch aussehen ließen. Der Gang war unter anderem enger und kleiner geworden, sodass die Atomsphäre ziemlich düster war. Wo war er den hier gelandet? Schnell wischte er sich sein nasses Auge ab, um klarer sehen zu können und drehte sich vorsichtig um. Niemand zu sehen. Aber wo war dann Zetsu´ s Stimme hergekommen? Als der Künstler sich wieder nach vorne drehte, bemerkte er eine aus Holz und Papier gemachte Schiebetür, wie man sie noch an traditionellen Häusern betrachten konnte, an der Wand. Zwei Fackeln beleuchteten spärlich den kleinen Eingang und aus dem Raum der hinter der Schiebetür war, waren im schwachen Licht zwei Personen zu sehen und zu hören. Vorsichtig lehnte sich Deidara an die Wand, die neben der Schiebetür war und setzte sich auf den Boden. „Wir wissen, dass es wieder passiert ist, Tobi!“ Deidara zuckte auf. Tobi?! War der etwa da drinnen? Was wollte er da? „Hmhm….“, murmelte eine andere Stimme, die er sofort als Tobis Stimme erkannte. Jedoch war sie etwas zittriger und leiser als sie es sonst. War etwa was mit ihm passiert? Und warum war Zetsu bei ihm? „Warum hast du mir das nicht schon früher gesagt, Tobi?! Ich hab dir gesagt, dass du es ruhig mir das sagen kannst, wenn das auftaucht!“ „Ich will sie damit nicht stören, Zetsu- san…. Ich muss da selber durch komm-“ „Rede keinen Mist, Tobi! Du kannst es nicht alleine schaffen, geschweige von jetzt! Du bist schon zu sehr-“ „Sie wissen doch selber, dass ich es sowieso nicht schaffen kann!! Also wieso sollte ich sie noch mit meiner Krankheit stören?!“, schrie der Angesprochene und seine Stimme hörte sich von der Lautstärke, brüchig und krank an. Krankheit? Was für eine Krankheit?, fragte sich Deidara und wurde langsam unruhig. Was bedeutete das? Was war das für eine Krankheit? Wieso wusste er nichts davon? Er war ja schließlich Tobis Partner…. Eine Weile herrschte eine eisige Stille zwischen den zwei Personen, die in dem kaum beleuchteten Zimmer waren. Der ungebetene Gast zu diesem sonderbaren Gespräch schluckte und hörte, wie sein Herz langsam anfing sein Blut schneller durch seinen Körper zu pumpen. Um was für eine Krankheit handelte es sich denn, dass Tobi mit Zetsu alleine und ohne Bescheid zu geben, hier waren? „Ich verstehe, dass du verzweifelt bist, aber es kann nicht so weiter gehen mit dir und Deidara!“ WAS?! Wie vom Blitz getroffen, starrte Deidara in die Leere des düsteren Flurs und versuchte den Satz, der von Zetsu anderer Hälfte gesprochen wurde, zu verarbeiten. Was konnte nicht so weiter gehen?! „Ich hab dir zwar auf deine Bitte versprochen, dass du Deidara als Partner bekommst, aber nur wenn nichts vorfällt. Stattdessen verschlechtert sich dein Zustand dramatisch! Du hattest sogar schon einen Traum von ihm! Wie erklärst du dir das, Tobi?!“ Der Angesprochene schwieg. „Tobi….“, sagte der Kannibale mit einer anderen Stimme und nun viel sanfter, “Es wäre besser, wenn du nicht mehr der Partner von Deidara bist….“ Eine weitere Stille kam im dunklen Raum auf, ebenso auf Deidaras Seite. Sein Kopf hatte sich inzwischen von der geistlichen Welt verabschiedet und die Sätze verankerten sich bloß in seinem Gehirn, irgendwelche andere Gedanken kamen nicht zu Stande. Sein Herz hämmerte schmerzlich gegen seine Brustrippen, als würde es flehen, die schwere Last, die sich auf ihr befand, wegzunehmen. Sein glasiges blaue Auge schaute ziellos auf den kalten Holzflur, während der Schatten seines Körpers im Spiel der Flammen, sich hin und her bewegte, so als würde es sich schütteln und flehend schreien, dass alles aufhörte, dass alles nur Lügen waren, dass es nur ein böser Traum war. „Nein….“, flüsterte eine gebrechliche Stimme aus dem Zimmer und brach damit die Stille, „Ich...will mich nicht von Sempai trennen…“ „Was?! Erzähl keinen Mist! Du bist schon jetzt total geschwächt von deinem SD, was wenn es sich noch mehr verschlechtert?! Ich kann dir dann nicht mehr helfen. Du weißt, dass wir dir damals halbwegs helfen konnten und das auch nur in Mühe und Not!“ „Glaubst du etwa, wir können es wieder schaffen? Wenn du zu weit gehst, können wir dir nicht helfen! Du bist dann schon gut wie kaputt!", ergänzte die mechanische Stimme aufgeregt und wartete auf die Antwort des Angesprochenen. „Es ist mir egal, solange mein Sempai bei mir ist….“ „Willst du etwa so enden wie vor einem Jahr?! Ist dir bewusst, wie nahe du da am Abgrund warst?! Glaubst du, du hast jetzt noch mal so viel Glück?!“, schrie die mechanische Stimme wütend auf den Maskenjungen ein. „Das reicht, du solltest ihn nicht so fertig machen….“, sprach die weiße Hälfte ruhig. „Wenn es aber so ist?!", erwiderte die schwarze Hälfte ärgerlich. „Lass es!“ Es erklang ein leichtes beleidigtes Brummen. Zetsu wandte sich wieder zu Tobi zurück: „Und nun zu dir, Tobi…. Ich warne dich nochmals, Deidara ist zu kompliziert für dich. Bleibst du länger bei ihm, wird er dich innerlich nur noch mehr verletzten, bis…..“ „Das ist mir egal…. Ich halte es sowieso nicht lange aus, also will ich noch…ein bisschen…mit ihm….“ „Ist es etwa immer noch dein dir Selbstgegebenes Versprechen, Tobi?“ Ein schüchterndes Nicken. „Lass es lieber…. Es ist dir bestimmt schwer das zu akzeptieren, aber du weißt das du deswegen letztes Mal…fast kaputt gegangen bist, nicht?“ „Ich weiß es….Aber ich möchte es…wenigstens versuchen….“ „Du schaufelst dir selber dein eigens Grab, Tobi! Lass es bitte lieber, ich will nicht, dass du wegen einem idiotischem Künstler dir das Leben zerstörst!“ „Es ist…doch sowieso schon genug „zerstört“, also macht es keinen großen Unterschied…wenn ich…weitermache…. Wenn…ich es geschafft habe…ist mir…dann…alles egal….“ „Ts. Na gut, ich habe es ja verstanden! Wenn du es so unbedingt haben willst…!“, murmelte die schwarze Seite immernoch beleidigt und schwieg. „Tobi…. Auch wenn ich sehr gegen deine Pläne bin, so werde ich dich tun lassen was du für nötig hältst…. Aber…“ Zestu hielt eine kleine Pause ein. „Wenn du…es nicht geschafft hast und na ja, dein SD dich zerstört…werde ich Deidara davon erzählen, was dein Versprechen war und ihn dazu bringen, alles was er schlechtes an dir gemacht hatte, zu bereuen.... OK?“ „…ja.... Ich...bin einverstanden, aber nur weil ich möchte, dass er weiß, dass...ich….“ Den Rest des Satzes schwieg Tobi. „Gut. Ich werde es ihm dann ausrichten….Aber nur wegen dir, dass ist mal klar, OK?“ „Ja. Danke, Zetsu- san…“ „Huh?“ „I- ist was, Zetsu- san?“, fragte der Neuling, als er bemerkte das Zetsu sich mit einem Laut zur Tür drehte. Mit einer schnellen Handbewegung öffnete der Akatsuki die große Schiebetür und schaute nach allen Seiten, sich um. „Nichts, ich hab nur eben grad gedacht Schritte gehört zu haben, aber das war wohl Einbildung gewesen….“ „Haha! Das kann nicht sein, Zetsu- san. Wir sind hier in einem abgelegenem Teil des Hauses, die anderen würden sich mit Sicherheit sich nicht hierhin verlaufen.“ „Hmhm…. Du hast wohl Recht, Tobi.“ Mit diesen Worten schloss er wieder die Schiebetür. Kapitel 11: "Sempai" -------------------- „Senpai?“ Vorsichtig, fast wie ein Spion bei einem wichtigen Auftrag, lugte ein schwarzhaariger Junge in das große Esszimmer der Akatsukis hinein. Niemand war da. Komisch, wo könnte er dann hingegangen sein…?, fragte sich der Maskierte und ging weiter den öden Flur entlang. Ihm war immer noch von dem unangenehmen Gespräch mulmig zumute und sein Herz wummerte noch vor Aufregung in seiner Brust. Er mochte solche Gespräche über dieses Thema nicht besonders sehr. Ein Glück, dass diese Gespräche selten gemacht werden mussten, sonst würde er es nicht aushalten, vor unruhigen Schmerzen seines Herzens. Ein ekliges Gefühl, dass einem vormachte, dass er einen Stein auf dem Herzen hatte oder es jemand langsam erdrücken würde. Dazu folgten bei ihm auch…. Na- ein! Panisch schüttelte er sich seinen maskierten Kopf. Er durfte auf keinen Fall sich wieder um diese Sache trübselige Gedanken machen! Das Gespräch zwischen Zetsu und ihm war vorbei, die Sache halbwegs geklärt und das war es! Er wollte doch nicht seinem Senpai noch Sorgen machen, wenn er sich die ganze Zeit so betrübt benahm. Jawohl! Er würde seinem Senpai unübertrefflich glücklich machen, koste was es wolle! Nur…wo war er? Langsam schlenderte Tobi den Gang entlang, zu ihrem, wenn er sich nicht irrte, gemeinsamen Zimmer hin. Vielleicht war Deidara- Senpai zu ihrem Zimmer gegangen, nachdem er etwas gegessen hatte. Oder aber Konan und er hatten Streit und er war verärgert weggegangen…. O je, hoffentlich war das kein ernster Streit zwischen den beiden…. Er mochte es nicht, wenn sein Senpai wegen einer Sache wütend oder genervt war…. Auf jeden Fall sollte er ihn aufmuntern und zur Seite stehen, wenn wirklich Streit in der Luft zwischen den beiden war. Nach einer Weile kam er zu einer ihm bekannten Tür hin, die sich als ihre Zimmertür herausstellte. Da hatte er ja großes Glück gehabt! Vorsichtig klopfte er an der Holztür, falls sein Senpai mit einer Sache beschäftigt war und sich nicht erschreckte, wenn er unangekündigt reinkommte. „Senpai? Sind sie da?“ Keine Antwort. „Senpai?“, fragte er nochmals und öffnete langsam die Tür. Sein Senpai saß an seinem Schreibtisch, auf denen ein paar Werkzeuge waren und schien etwas zu verarbeiten. Die Umzugskartons lagen verstreut und geknittert auf den Boden herum und sahen so aus, als würden sie von jemand geworfen oder getreten worden sein. Das hieße in diesem Falle, dass sein Senpai das getan hatte…. War der Streit zwischen ihm und Konan denn so schlimm…?, fragte sich Tobi besorgt. Vorsichtig glitt er in das Zimmer rein um seinen Senpai nicht zu erschrecken und schloss ebenfalls vorsichtig die Tür zu. Beim Geräusch der zumachenden Tür, erhob Deidara den Kopf von seiner Arbeit und sah ihn seitlich kurz an. Dann machte er sich wieder an seine Arbeit, die, die Tobi grade erkannt hatte, aus seinen Lehmwerken bestand. „Senpai…. Ist alles in Ordnung?“, fragte der Maskenjunge besorgt den Lehmkünstler und ließ seinen Kopf leicht zur Seite neigen. Seine Körpersprache um zu sagen, dass er sich richtige Sorgen machte, da er ja durch seine Maske nichts zeigen konnte. Der Angesprochene hob nochmals den Kopf von seiner Arbeit, aber schaute den fragenden Jungen nicht an. „I- ich meine, sie sehen…nicht grad glücklich aus….“, versuchte Tobi es noch mal und trat ein paar Schritte vor. Beim nähren Hinsehen erkannte er an was sein Senpai arbeitete. Es war wahrscheinlich eine Art Vogel, denn er erkannte einen Schnabel und Flügelumrisse auf dem Lehmklumpen. Klumpen“ im wahrsten Sinne des Wortes…. Ein paar Stellen waren eingedellt, andere waren spitz zugelaufen, wieder andere waren mit Strichen versehen. Soviel er auch mit seiner Fantasie rumspielte, kamen keine vernünftigen Bilder von einem Tonvogel raus, der sich mit dem ähnelte. So etwas „chaotisches" kannte er gar nicht von seinem Senpai…. „Ich hab auch keinen Grund dazu, un….“, murmelte Deidara plötzlich monoton vor sich hin und knetete weiter an der Lehmmasse rum. „Äh…? Und wies-“ „Was ist mit dir?“, unterbrach sein Senpai ihn barsch, „Bist du „glücklich“, hm? Dabei blickte er ihn mit ausdruckslosen, tiefblauen Augen an. Tobi zuckte leicht auf. Er mochte diese Art vom blauen Auge von seinem Senpai nicht, denn sie hatten nichts Gutes zu bedeuten…. Seit er mit Deidara- Senpai in einem Team war, war ihm als allererstes etwas hervorhebend aufgefallen: Seine Augen. Er hatte wunderschöne Augen in allen Tönen der Farbe Blau, helle, dunkle, weiche, harte und andere Arten. Sogar glitzerndes Hellblau hatte er, was bei ihm als Pupillenrand diente, aber Tobi glaubte sich vielleicht zu versehen zu haben, weil er es nur flüchtig gesehen hatte. Jedenfalls waren sie etwas Besonderes. Und da war noch diese andere Sache: Sie zeigten auch seine Gefühle. Wenn sein Senpai wütend war, flackerte sein Auge dunkelblau mit ein paar Fünkchen Hellblau auf und wenn er fröhlich war, glitzerten helle Blautöne in der Iris hin und her. Es war einfach unbeschreiblich für ihn, wie es zu erklären war, wie es sich anfühlte wenn man es sah und wie es auf einem wirkte. Genau so wie jetzt! Die tiefblauen Augen starrten eindringlich in Tobis Auge rein, als wollten sie ihm tief in die Seele blicken. Er mochte so was nicht.... „S- senpai…. Bitte schauen sie mich nicht so an…. Sie machen mir A- angst….“ „Dann beantworte mir die Frage: Bist du glücklich?, un“, fragte Deidara noch mal im hartem Ton und starrte ihm immer noch in sein Auge. Verzweifelt versuchte er den Blick von seinem Senpai auszuweichen, aber er konnte seinen Blick nicht von dem Blau entfernen. „N- nein….“, stotterte der Maskenjunge unbehaglich und bereute es sofort, das gesagt zu haben. „Und warum?“, fragte sein Senpai hartnäckig nach und ließ seinen Tonklumpen auf den Tisch stehen. „I- ich….“, begann Tobi zu stottern und fing an nervös seine Finger ineinander zu verkeilen. Er konnte doch nicht sagen, dass er sich tausende von Sorgen machte und keine Sekunde an glücklich sein zu denken hatte. Das wäre doch eine Lüge und er hasste Lügen gegenüber seines Senpais. „I- ich weiß nicht….A- also….“ „Du bist gar nicht „glücklich“, nicht, hm?“, beendete Deidara das Herumstottern von dem Maskenträger. Ein Schweigen von der anderen Seite, was ein Ja bedeutete. „Dann hör auf dir um andere Leute Sorgen zu machen und kümmere dich lieber um dich selbst, yeah!“ „Nein! Ich will das nicht! Niemals!“, entgegnete Tobi laut und drehte sich mit dem Rücken zu Deidara hin, die Arme vor der Brust gekreuzt, sodass es eher aussah als schmollte er. Niemals! Niemals würde er sich nicht um seinen Senpai kümmern und ihn da alleine lassen! Er würde neben ihm stehen und ihm bei allem helfen, bei was er ihm auch nur konnte, auch wenn er wohl niemals eine Belohnung oder deren gleichen bekommen würde! „Tobi, jetzt hör doch ma-„ „Nein, Nein und nochmals Nein!“, schnitt ihm Tobi wütend das Wort ab und stampfte dabei wütend auf den Fußboden. Ein erschöpftes Seufzen ertönte von hinten und Tobi hörte wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde. „Meinetwegen…. Mach doch was du willst, du bockiger Sturkopf, un.“ Mit diesen Worten ging er zu seinem Bücherschrank, der neben seinem Schreibtisch war und suchte nach etwas in den Regalen. Zwischendurch hatte Tobi sich wieder umgedreht und hatte seine Schmoll- Stellung aufgegeben. „Wirklich?“, fragte er noch mal unsicher, weil diese Wendung etwas überraschend kam. „Ja!“, gab sein Senpai genervt zurück und rückte ein braunes Buch weg. Tobi gluckste in sich hinein. Wenn sein Senpai so eine Antwort gab, war er nicht mehr sauer oder sonst wütend auf ihn. „Hehe! Mach ich Senpai!“, sagte er fröhlich und ließ sich auf sein Bett hinunterfallen. Die Arme auf den Kissen, rekelte er sich kurz über sein gesamtes Bett und seufzte leise. „Die Betten hier sind viel weicher und gemütlicher, als die von Zuhause, nicht Senpai?“, meinte der Schwarzhaarige um ein Gesprächsthema zu finden und schaute zu seinem Senpai hin, der seine Hände zwar noch im Regal, aber die Augen auf ihn gerichtet hatte und ihn mit einem komischen Gesichtsausdruck anstarrte. Wie vom Blitz getroffen zuckte der kurz auf und stammelte: „Wie?! Äh, ja! Du hast Recht, un!“ „Nicht?“, fragte Tobi fröhlich mit einem Nicken nach und ließ mit seiner Fröhlichkeit das ganze Zimmer aufhellen. Deidara fuhr schnell den Kopf zum Regal hin und suchte besessen in ihm weiter. Oh mein Gott! Sowas von hyperaktives ahtte er nie in seinem Leben getroffen! Aufgeregt rückte er Buch nach Buch von seinem Platz weg und nahm welche in seine Arme, nur damit er mit dem Rücken zu Tobi zugewandt war. Es war aber zu…was wusste er was es für ein Gefühl war, aber er konnte jedenfalls nicht andere Gedanken bekommen, als Tobi sich da auf seinem Bett geräkelt und geseufzt hatte. „Verdammt noch mal!!“, schrie der Blondschopf laut auf und schmiss mit hochrotem Kopf die Bücher, die er grade in den Armen hielt, nach oben zur Decke hin. Mit einem dumpfen Knall berührten sie die weiße Decke und prasselten zurück auf ihren Werfer hinunter. Deidara konnte nur noch die Hände über seinen Kopf legen, als die Rache der geworfenen Bücher seinen Kopf traf. „Senpai?!“, rief Tobi aufgeschreckt durch den Schrei seines Senpais ihm entgegen, der inzwischen das letzte Buch auf den Kopf geknallt gekriegt hatte. Schnell sprang er aus seinem Bett und blieb besorgt vor Deidara stehen, der mit gequältem Gesichtsausdruck ein paar Schimpfwörter ausstieß. „Verdammt….Das hat wehgetan….“, brummte Deidara und rieb sich sanfte den Kopf. „Lassen sie mich mal sehen, Senpai. Vielleicht haben sie sich verletzt….“ „Was? Warte mal To-“, wollte er protestieren, aber schon war Tobis Hand auf seinem blonden Kopf und strich sanft die Haare weg. „Tut das weh, Senpai?“, fragte der Schwarzhaarige und drückte auf eine Stelle seines Kopfes. „Autsch! Lass das!“, zischte der Iwa- Nin und zuckte kurz auf, als er einen Schmerz durch seine Kopfhaut spürte. „Oje, Senpai. Das wird sicher eine Beule….“, meinte Tobi fachmännisch und strich die blonden Haare von seinen Senpai wieder zurecht. „Mhm….“, brummte Deidara wütend und streichelte sanft seine Erhebung auf dem Kopf. Wie sanft Tobi seine blonden Haare weg gestrichen hatte…. Als wären sie aus zerbrechlichem, wertvollem Glas…. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und ihm wurde es leicht warm um seine Wangen. Nicht rot werden Deidara! Sonst merkt Tobi noch am Ende irgendwas, verdammt!, stoppte er sich und schüttelte kurz seinen Kopf, um wieder einigermaßen wieder eine normale Gesichtsfarbe zu bekommen. Inzwischen hatte Tobi die Bücher, die auf dem Boden lagen, aufgesammelt und fein säuberlich wieder in das Regal zurückgesteckt. Zufrieden betrachtete er sein Werk und wandte sich wieder an seinen Senpai zurück. „Soll ich ihnen vielleicht ein kaltes Tuch geben, Senpai? Vielleicht tut das dann nicht mehr so weh.“, schlug Tobi vor und wollte schon ein nasses Tuch holen. „Tobi! Es ist doch nur eine Beule! Mach kein großes Theater draus, un!“, entgegnete der Blonde genervt, setzte sich auf sein Bett hin und schaute den Maskierten durchdringend weiter an. „Sonst fühl ich mich noch wie ein alter Opa, bei dem man bei der kleinsten Verletzung einen Weltuntergang nachspielt, yeah.“ „Hahaha! Verstanden, Senpai!“, lachte Tobi kurz auf und wedelte mit seiner Hand, um seinen Senpai zu sagen, dass er es verstanden hatte, kurz zu und schaute ihn das Regal welches er aufgeräumt hatte. „Sagen sie mal, Senpai….“, fragte er langsam und holte ein Buch aus dem Regal raus, „Was haben sie eigentlich im Regal gesucht?“ Deidara zuckte auf. Scheiße, was sollte er jetzt tun?! Er konnte ihm doch nicht sagen, dass er nur so gemacht habe, weil er nicht wollte, dass Tobi merkte wie er sein Herumräkeln anstarrte und dabei abartige Gedanken bekommen hatte! „I- ich…äh…also….Ich wollte mein Lexikon finden, un!“ Tobi legte das Buch was er in der Hand hatte wieder auf seinen Platz zurück und holte ein anderes wieder heraus. Er schaute kurz auf den Titel des roten Buches, blätterte in es rum und gab es seinem Senpai. „Meinen sie das hier, Senpai?“ Deidara nahm das Buch von Tobi und schaute auf den Bucheinschlag. „Ultimativ Lexikon! Von A bis Z und sogar weiter!“ Wow…. Er wusste nicht mal ob er überhaupt so eins hatte…. „J- ja, das ist es, un!“, meinte er stattdessen nickend und schlug es auf irgendeiner Seite auf. „Und was wollen sie nachschlagen, Senpai?“, fragte der junge Mann neben ihm interessiert und schaute neugierig auf die Seiten, die er umblätterte. Wieso musste bloß Tobi so neugierig sein?, dachte Deidara verzweifelt und überlegte fieberhaft was er suchen sollte. „Äh, also….“, begann er stotternd und schaute auf die Wörter die unter dem Buchstaben „S“ waren. „Ja, Senpai?“ Verdammt was sollte er…aber ja! Schnell blätterte ein paar Blätter vorwärts, blätterte eine Seite zurück und blieb schließlich auf einer Seite stehen. Stumm führte er einen Finger durch die unzähligen Buchstaben und Wörter bis er bei einem Wort stehen blieb. „Und, Senpai? Haben sie das gefunden was sie suchen?“, fragte Tobi gespannt und schaute seinen Senpai an. „Yepp!“, meinte der Blondschopf nur und schloss das Buch, „Ich hab es gefunden, un.“ Mit diesen Worten stand er auf, schlenderte zu seinem Bücherregal hin und steckte das Lexikon wieder an seinen Platz zurück. „Und was ist es, Senpai?“, fragte Tobi nochmals neugierig und schaute ihn mit schiefem Kopf an. „Tobi….“, begann der Iwa- Nin langsam und schaute den Jungen an. „Ja, Senpai?“, fragte Tobi in langsamer Ungeduld und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. „Es heißt nicht „Senpai“ sondern „Sempai“, un.“ „Wie?“, fragte Tobi nochmals verwirrt von der Antwort seines Senpais und machte seinen Kopf noch schiefer, als er es machen konnte. „Du sagst doch immer zu mir „Senpai“, nicht?“ Ein Nicken von ihm. „Im Lexikon wird es aber mit einem „M“ geschrieben, also „Sempai“, un. Kapiert?“ Der Schwarzhaarige junge Mann richtete seinen Kopf gerade und verschränkte die Arme, so als würde er überlegen. Dann ertönte von ihm ein „Ach so…!“, und er löste seine Armstellung. „Das heißt, ich muss sie ab sofort „Sempai“ nennen, ja?“, fragte er zur Sicherheit noch mal nach. „Ja - ha….“, antwortete der Künstler diesmal mit einem leichten Unterton von Genervtheit. „OK! Ich werde es mir einprägen,Sempai!“ „Gut zu wissen, un….“ Mit einem leichten Seufzen setzte er sich auf sein Bett und atmete nochmals auf. Ein Glück das ihm das rechtzeitig eingefallen war…. Tobi hätte ihm sicher keine Ruhe gegeben, wenn er ihm nicht den Grund verrat, warum er das getan hatte…. Naja, jedenfalls war er jetzt in Sicherheit…. „Sempai? Muss ich den eigentlich heute Abend noch meine Medizin nehmen?“, fragte Tobi und kramte in seiner Nachttischschublade, die vor seinem Bett stand, rum, bis er eine kleine Flasche rausfischte. „Ich meine, mein Fieber ist jetzt ganz weg, also könnte ich doch die Medizin weglassen?“ „Fühlst du dich den wirklich auch OK? Nicht das du mir noch umkippst, yeah.“, sagte Deidara besorgt und schaute die kleine Flasche an. Prompt fiel ihm wieder die Szene mit Konan ein, wo sie ihm den Krieg erklärt hatte. Dieses elende Weib! Hatte es sich einfach zu nutzte gemacht, dass sie eine Ärztin mal war und…. Moment…. Hatte sie damals nicht…. „Kann ich dich mal was fragen Tobi, un?“ Tobi legte die Medizinflasche wieder auf ihren Platz zurück und wandte sich zu ihm hin. „Ja?“ „Also….“, begann er zögernd und kratzte sich verlegen an der Wange, „Wer hat den jemals dein Gesicht gesehen, Tobi?“ „Eh?“, machte der Gefragte und setzte sich auf sein Bett, „Sie sind ja heute ganz komisch drauf, Sempai…. Erst das mit dem Gespräch, dann das mit den Büchern und dem Lexikon und jetzt diese Frage….“ Deidara schluckte leicht. Was konnte er den dafür, dass er in Tobi verliebt war und sich dafür abrackerte, dass Tobi nicht seine Verlegenheit im seinem Gesicht sah? Aber er hatte Recht. Er durfte sich nicht gegenüber Tobi so auffällig benehmen, sonst würde er bald herausfinden, dass er…. „Willst du etwa vom Thema abkommen, oder was, un?“, entgegnete der Iwa- Nin schnell, damit erst gar nicht mal das andere Thema aufkeimte. „N- nein! Ich mein nur….“, sagte der Maskierte sofort verlegen zurück und schaute auf den Fußboden zu seinen Füßen. „Also?“, hakte Deidara nach und schaute gebannt auf die Maske von Tobi drauf. „Also…. Eigentlich nur Zetsu- san….“, murmelte er verlegen und verknotete seine Hände in seinen Knien. „Was?!“, schrie Deidara sofort und sprang vom Bett auf, „Was ist mit Konan?! Sie hat doch dein Gesicht gesehen, als sie dich behandelt hat, oder, un?!“ Tobi zuckte merklich auf und rutschte instinktiv ein bisschen von seinem Sempai weg. „K- Konan- san würde das nie tun, dass mit meiner Maske wegtun….“, murmelte er schüchtern und rutschte noch ein bisschen von seinem Sempai weg. „Das heißt im Klartext: Sie könnte doch möglicherweise dein Gesicht gesehen haben, un?!“, fragte Deidara laut und schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn. „Oh, man…!“ Tobi hatte inzwischen mit seinem Rücken die Wand berührt und fragte leise: „I- ist es denn so schlimm, dass Konan- san mein Gesicht gesehen hat, Sempai?“ Ja!! Weil sie damit in einem riesigen Vorteil ist als ich und ich außerdem als allererstes dein Gesicht sehen wollte!!, wollte er schon schreien, behielt es dann aber für sich. Tobi konnte nichts dafür, dass Konan sein Gesicht während seiner Abwesenheit gesehen hatte und der arme Kerl ausgerechnet in einem Krieg zwischen ihm und Konan als „Trophäe“ winkte. „Ach, nichts….Vergiss es einfach, hm….“, flüsterte er und ließ sich auf sein Bett fallen. Super! Konan hatte Tobis Gesicht gesehen und er nicht…. Verdammt…. „Sempai…ich…e-es tut mir leid….“, flüsterte der Maskenjunge stotternd und winkelte seine Knie zu sich hin. „Ich hab doch gesagt du sollst es vergessen, oder?! Du kannst nichts dafür, dass sie es gesehen hat, yeah.“, unterbrach Deidara seinen Satz und schaute ihn böse an. „Hmhm, verstanden….“, murmelte das neuste Mitglied und streckte seine Beine wieder zu recht. Na super, er hatte es wieder geschafft, Tobi traurig zu machen! Hatte er etwa ein unbekanntes Talent dafür, andere Menschen traurig zu machen, oder was? Wütend auf sich selbst, ließ er seinen Kopf unbemerkt auf die Wand knallen und verkniff sich einen Schmerzenslaut. Geschah ihm recht! „Sempai?“, fragte Tobi, mit einem Blick auf die Uhr, „Sollten wir nicht schon längst im Bett sein?“ „Was?“ Der Lehm- Künstler beugte sich nach vorne und schaute den Gegenübersitzenden ungläubig an. Mit einem raschen Blick schaute er auf die Uhr, die am Zimmer ende über der „Miniküche“ hing und sagte: „Es ist doch erst nach 21 Uhr, Tobi! Willst du etwa so früh schlafen gehen, hm?“ „Also…ich gehe immer um diese Uhrzeit ins Bett, Sempai. Sonst komm ich morgens nicht aus dem Bett….“, verteidigte sich Tobi kleinlaut. „Soso….“, bemerkte Deidara, „Von mir aus kannst du pennen gehen, ich bleib noch auf, un!“ Damit ließ er sich auf sein Bett fallen und verschränkte seine Arme hinter den Kopf. Mit einem leisen „OK“ stand Tobi vom Bett auf und öffnete seinen Kleiderschrank. Auf der rechten Seite war sein Wölkchen- Mantel aufgehängt und auf der linken Seite waren in mehreren Regalen seine Kleider eingeordnet. Na ja, in allen nicht…. Da er nicht oft Gelegenheit hatte eine Stadt zu besuchen oder überhaupt Geld zu verdienen zu können, hatte er eben nicht viele Kleider und somit waren die restlichen Regale leer. Egal…ihm war es ja im Grunde egal, also machte es keinen Sinn sich darüber sinnlos zu beschweren. Kapitel 12: Bereuen ist schwer.... ---------------------------------- Tobi holte aus dem untersten Regal seinen geliebten, schwarzen Schlafanzug mit der Kapuze und den kleinwenig aufgeschlitzten Arm- und Bein Ärmel raus. Er liebte diesen Pyjama! Der Stoff aus dem der Pyjama war, fühlte sich fast wie das Fell einer kuscheligen Robbe, außer das es schwarzer Stoff war, nicht weißer. Es war aber auf jeden Fall unbeschreiblich warm und kuschelig, wenn er im Schlafanzug drin war. Fröhlich nahm er sich sein gelbes Handtuch, sein Duschzeug und natürlich noch seinen Pyjama. „Ich geh dann ins Badezimmer, Sempai!“, rief er noch zu Deidara- Sempai und verschwand dann in eine Art Vorraum. Ein kuschelig aussehender Teppich, der einen Strand mit Muscheln abbildete, war unter seinen Füßen und 2 Meter vor ihm war eine hölzerne Schiebetür, genauso wie er es auch beim Raum, wo Zetsu- san und er das Gespräch hatten, gesehen hatte. Sie hatten bei sich zuhause keinen Vorraum.... Neben ihm war ein geflochtener Korb, den er wahrscheinlich für einen Wäschekorb hielt. Neben dem Wäschekorb war eine Art Schiebeablage, das aus weißem Plastik und schwarzen Flecken bestand und von Metallschienen getragen wurde. Darunter war noch eine Ablage, aber darin waren schon schwarze Bodentücher drin. Auf der anderen Wand waren drei Metall- Handtücherhaken in der Form einer Möwe angebracht und darunter befand sich eine hölzerne Schuhablage. Er stellte brav seine Schuhe in die Schuhablage, zog seine Sachen aus und tat sie in die Plastik- Ablage. Nun stand er in einem Taucheranzug ähnlichem Anzug, das in dem Vorzimmerlicht matt schimmerte. Der junge Mann strich sanft über den Anzug. Wie lange er ihn schon anhatte…. Seit er in Zetsus Lehre gegangen war, hatte er diesen schwarzen „Taucheranzug“ an und trug ihn immer an sich. Selbst im Sommer trug er ihn, wobei es ihm sehr heiß im Anzug war und er auch noch seine langen Klamotten anhatte…. Eigentlich wusste er gar nicht wieso er überhaupt diesen Anzug trug oder warum er es musste. Ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen, hatte er auf Befehl von Zetsu-san diese Sachen angezogen und nicht mal nachgefragt wieso. Er musste es sich mal vornehmen ihn zu fragen…. Tobi griff sich an das Kinn wo der hautenge Anzug anfing und zog ihn nach unten. Es fühlte sich immer wieder komisch an, wenn er sich aus diesem Anzug drängte. Die feuchte, angenehme Wärme, die unter dem Anzug lauerte, traf auf die kalte, überraschende Luft und ihm wurde es immer frostigkalt, so als würde seine Körpertemperatur um 20 Grad nach unten rasen. Er hatte sich vorgenommen den nächsten Sommer OHNE diesen Anzug rum zulaufen, egal was Zetsu- san sagen würde! Als er endlich aus seinem Anzug raus war, lief ihm sein altbekannter Schauer durch den Körper und er ließ ein „Brr….“ aus sich heraus. Er sollte sich mit dem ausziehen beeilen, es wurde ihm immer kälter…. Schnell zog er noch seine übrigen Sachen aus, darunter auch seine Maske und wickelte sich sein gelbes Handtuch um seine Hüfte. Er legte noch seine Klamotten in die Plastikablage, nahm sein Duschzeug und öffnete die quietschende Schiebetür. Ein angenehmer, warmer Luftzug umfuhr seinen Körper und für einen kurzen Augenblick schloss er sein Auge, um eine Sekunde sich zu entspannen, bis er sie wieder öffnete. „…!!“ Tobi starrte mit einem aufgerissenen Auge in das Badezimmer rein und ließ ein Keuchen aus seinem offenen Mund heraus. Wo war er den hier gelandet?! Benommen machte er einen Schritt in das Badezimmer rein und fühlte etwas Kuscheliges und kitzeliges unter seinen Füßen. Es war ein kleiner Teppich, der einen gelben Strand abbildete, wo die Wellen einen goldenen Seestern mit sich ins Meer hineinzogen. Der Boden auf dem sich der Meeresteppich befand, war aus glänzendem, kastanienbraunen Holz, das ziemlich lackiert aussah und sich, nach dem Betreten von Tobis Fuß, auch so anfühlte. Unsicher tapste Tobi in das große Badezimmer weiter rein. Am Ende der Raumes war eine große Badewanne, um der ringsherum Holzplatten an befestigt waren, genau dieselben mit denen der Boden ausgelegt war. Sonst sah es aus wie eine normale Badewanne, wie bei ihrem Badezimmer, aber wie gesagt mit Holzplatten drum herum. Oberhalb der Badewanne war ein langes, rechteckiges Fenster, mit einem Holzrahmen angebracht, fast so lang wie die Badewanne selber. Das Fenster war etwas milchig, sodass man nur die Umrisse draußen sehen konnte. Wahrscheinlich diente es dem Zweck, dass niemand jemanden beim Baden zugucken sollte…. An der rechten Seite waren das Klo und das Waschbecken. Das Klo sah so aus wie ihrs Zuhause, nur das der Klodeckel aus purem weißem Marmor war und damit ziemlich schwer war. Wer kam den auch auf die Idee, einen Klodeckel aus Marmor herzustellen? Das Waschbecken war ein bisschen größer als ihr Älteres und am Rand waren ein paar schwarze Schmückungen angebracht, die aussahen wie missglückte Kaligraphie. An der Ablage war ein weißer Seifenspender und noch eine drüber liegende Ablage, wo sie wahrscheinlich ihre Haarbürsten und so hinlegen sollten. Darüber war ein großer Spiegel angebracht, der an seinem silbernen Rand dieselben missglückten Schriftzeichen draufhatte wie am Waschbecken. Die Organisation hatte wirklich einen komischen Geschmack…., dachte sich Tobi verwundert und gluckste in sich hinein. „Ach herrje, ich hab ganz und gar Deidara- Sempai vergessen! Er wartet sicher schon! Nun aber schnell!“ Mit ein paar schnellen Handgriffen legte er sein Handtuch auf eine Holzablage, die an der linken Seite war, stellte seine Badesachen an den Rand der Badewanne und hüpfte rein. „Aaah!! Kalt!!“ Deidara schmunzelte, als er nach einer Weile den Ruf aus dem Badezimmer hörte und blätterte weiter in einem Buch namens „Die Kunst der Kunst“ vor. War ja klar, dass der kleine Dummkopf es ausversehn auf „Kalt“ stellte, statt auf „Warm“…. Aber das liebte er ja an ihm so sehr, seine Tollpatschigkeit, die ihn früher so genervt hatte…. Er konnte sich noch genau an die letzten Tage erinnern, wo sie beide-. Der Blondschopf senkte stumm seinen Blick auf seine weiße Bettdecke, auf der er grad saß und klappte langsam das Buch zu. Ein Anflug von Trauer überkam sein Gesicht. Ja…, er erinnerte sich noch genau, wie er Tobi niedergeschrieen und verächtlich angestarrt hatte. Wie er ihn beleidigte hatte und sogar noch daran, dass er Tobis letzten Rest Kakao getrunken hatte und Tobi, als er nach seinen Kakao gefragt hatte, angeschnauzt hatte…. Tobi war für ihn ein kompletter Volldepp gewesen, der einem nur an den Nerven ging und zu nichts zu nutze war. Nun wusste er es besser…. Deidara zuckte kurz auf, als er merkte wie sich sein Magen zusammenverkrampfte und ihm kalt wurde. Er hatte den Schock von vorhin nicht verdaut, schon gar nicht mal überwindet oder vergessen. Selbst bis zu diesem Zeitpunkt lag der Schreck noch in seinen Knochen und die Worte von Tobi lagen schwer in seinem Gedächtnis. Der Iwa- Nin seufzte schwer und hielt sich mit der Handinnenflächen an die Stirn. Was war das für eine Krankheit…? Wieso…hatte Tobi davon nie was erwähnt…? Und was meinte Tobi mit…er würde es sowieso nicht lange aushalten…? „Verdammt…, Tobi, un….“, flüsterte er und schloss die Augen, „Was ist nur mit dir los, hm?“ Wieso hatte er es nicht schon früher bemerkt, dass etwas mit Tobi nicht stimmte? Er hatte sich zwar, als sie zu dem kurzen Spaziergang aufgebrochen waren und er in den Himmel starrte, mal kurz darüber nachgedacht. Aber da hatte er noch von einem ganz anderen Blickwinkel auf Tobi hingeschaut…. Wie er die ganze Zeit glücklich spielte…, wie er manchmal einfach nur so hinfiel, ohne dass etwas auf dem Boden lag…, sich über keine Gemeinheit von ihm beschwerte…. Kein Mensch würde sich so verhalten, es nicht mal aushalten so behandelt zu werden, ohne einen Widerspruch zu leisten…. Tobi aber ließ alles um sich erdulden, ohne ein Wort des Widerspruchs zu sagen, sich Rechtzufertigen oder sich gegen die Bomben, die ihn meistens, wenn er am Ende seiner Nerven war, trafen, zu wehren…. Deidara schluckte leicht um zu verhindern, dass seine Augen wässerig wurden. „Ich warne dich nochmals, Tobi, Deidara ist zu kompliziert für dich. Bleibst du länger bei ihm, wird er dich innerlich nur noch mehr verletzten, bis….“ Verdammt…. „Ich will nicht, dass du wegen eines idiotischen Künstlers dir das Leben zerstörst!“ Verdammt! „Ich hab dir zwar auf deine Bitte versprochen, dass du Deidara als Partner bekommst, aber nur wenn nichts vorfällt. Stattdessen verschlechtert sich dein Zustand dramatisch!“ Verdammt!! Was war er nur für ein vollkommen, blödes Arschloch?! Die ganze Zeit hatte er ihn tief verletzt, ihn bis zum Abgrund getrieben und ihn weiter angeschrieen, selbst als er gemerkt hatte, dass Tobi gleich weinen würde! Der Lehm- Künstler strich sich schnell mit der Hand seine Tränen in den Augen weg, damit sie keine Gelegenheit bekamen, an seinen Wangen nach unten zu kullern. Er hasste es zu weinen, nicht nur weil ein Shinobi nicht weinen durfte, sondern auch, weil er sich dann so mies fühlte! Er fühlte sich, als würde er an alles Schuld sein, als würde er alles vermasselt haben, weil er so schwach war und nicht helfen oder handeln konnte. Er hasste es! Wieso…. Wieso tat er immer den Menschen weh, die er so sehr liebte und beschützen wollte…? Deidara schniefte laut, als er merkte, dass er kurz vorm Weinen war. Wieso musste er ausgerechnet Tobi verletzten, dem Menschen, bei dem zum ersten Mal das Gefühl hatte…, das Gefühl Liebe zu erleben…? „Scheiße, un….“ Eine kleine, warme Träne bahnte sich einen Weg durch sein Auge und lief seine Wange runter, bis sie lautlos auf seine Hand landete. „Deidara- Sempai, sie können ins Badezimmer rein gehen, ich bin fertig!“, ertönte Tobis fröhliche Stimme aus dem Badezimmer und schon wurde die weiße Badezimmertür aufgemacht, wo Tobi in seinem schwarzen Pyjama auftauchte und sein gelbes Badetuch in den Händen hielt. Sofort wischte sich Deidara seine Tränen weg und stand von seinem Bett auf. „J- ja…. Ich komm ja schon, yeah….“, stammelte er, nahm schnell sein Handtuch und sein Pyjama aus dem Schrank und ging wortlos an Tobi vorbei, ohne ihn anzusehen, damit der Maskenjunge nicht in sein Gesicht schauen konnte. Mit einem Knall ließ er die Badezimmertür schließen und sagte leise „Entschuldigung“ nach. Tobi schaute etwas verwirrt seinem Sempai nach, der wortlos ins Badezimmer verschwunden war. Was war den mit Deidara- Sempai los…? Seit wann entschuldigte sich er den für etwas, was er getan hatte? Immer noch ein bisschen verwirrt von Deidaras Entschuldigung, legte er sein gelbes Badehandtuch auf den Stuhl und öffnete das 6- eckige Fenster, das oberhalb des Bettes war. Kühle Nachtluft fuhr in seine Lochmaske rein und umschweifte sein Gesicht. „Brr, ist das kalt….“, murmelte der Maskenjunge und schüttelte seinen Kopf. Na ja, mit seinem schwarzen Schutzanzug würde er das aushalten…. Um vor der Kälte von draußen zu flüchten, kuschelte Tobi sich in seine Bettdecke rein und seufzte tief durch. Die Betten hier waren wirklich Luxuswaren…. Wie lange musste er in seinem dünnen Bett zuhause, sich durch die ganzen kalten Nächte durchschlagen und am nächsten Morgen, auch wenn er einen Schutzanzug anhatte, frierend aufstehen…. „Hah….“ „Pass auf, dass du dein Bett nicht kaputt knuddelst, hm….“ „Sempai!!“, schrie Tobi vor Schreck auf, als er Deidara- Sempais Stimme hörte und schnellte vom Bett hoch. „Hey, hey…, keine Panik, Tobi, un….“, beruhigte Deidara ihn und wedelte mit seiner Hand, „Du weckst sonst noch das ganze Haus….“ „W- wo…eh…sind sie denn schon fertig mit den Baden, Sempai?“ Deidara legte sein weißes Handtuch auf die Stuhllehne und setzte sich auf sein etwas unordentliches Bett hin. „Ich hab mich nur sehr kurz geduscht, un….“, meinte er, hob seine weiße Bettdecke hoch und schlüpfte unter sie. „A- ach so….“, antwortete der junge Mann und legte sich wieder auf sein Kopfkissen zurück.“ Sie sind ja wirklich schnell, Sempai!“ Deidara murrte nur etwas vor sich hin und legte sein Buch, das noch auf dem Bett lag, auf seinen Nachttisch. „Wieso fragst du? Stört es dich, dass ich früher aus dem Bad komme, yeah?“ „W- wie? D- das würde ich nie tun, Sempai!“, rief Tobi sofort zurück und schnellte wieder vom Bett hervor. „Jaja…. War ja nur Spaß, un…..“, regte Deidara ihn ab und richtete sich von seiner Liegestellung auf. Er hatte ein zu großes, schwarzes T-Shirt an, das an den Ärmel jeweils 2 weiße, schmale Streifen hatte und eine kurze schwarze Hose, auch mit 2 Streifen an den Hosenbeinen, die bis zu den Knien ging. Tobi schluckte. Er hatte noch nie seinen Sempai im Pyjama gesehen und er musste zugeben…sein Sempai sah darin ziemlich…gut aussehend aus-. Um Himmels Willen! Hatte er seinen Verstand verloren, so welche Sachen über seinen Sempai zu denken?! Es schüttelte sich kurz und winkelte sein Knien an seinen Oberkörper an. Na ja…. Deidara- Sempai sah wirklich gut aus und er müsste sich eigentlich nicht schämen so zu denken, oder…? Außerdem sollte er sich freuen, mit seinem Sempai in einem Zimmer zu wohnen, dass würde sicher ihr Verhältnis zwischen ihnen verbessern…. Obwohl…. In letzter Zeit war Deidara- Sempai ziemlich nett zu ihm und beleidigte ihn auch nicht mehr…. Wieso wohl…? „Sag mal, Tobi…. Willst du vielleicht die ganze Wohnung hier lüften, un? Es ist hier schon schweinekalt, mach das Fenster zu, yeah.“, brummte Deidara frierend, legte seine wärmende Bettdecke beiseite und setze sich zitternd an den Bettrand. „W- wie? Oh, Entschuldigung, Sempai!“, stotterte der Schwarzhaarige und schloss, etwas noch abwesend von seinen Gedanken, das große Holzfenster. „Vergiss nicht, dass du noch vor einer Woche krank warst, un. Du kannst dich noch sehr leicht erkälten!“, predigte der Blondschopf ernst und ging zum kleinem Lichtschalter, der neben der Tür war. „Ich mach jetzt das Licht aus, Tobi, un. Morgen wird es ein anstrengender Tag, yeah….“ „Verstanden, Sempai!“ Deidara betätigte den Lichtschalter nach unten und schon wurde es in dem Zimmer stockduster. Nur aus den beiden Fenstern an den beiden Seiten des Raums, drang schwaches, materndes Licht rein und erhellte ein bisschen das jeweilige Bett, das an der Wand stand. „Wenn es hier keine Fenster geben würde, würde ich wohl in jeden Gegenstand reinknallen, un….“, murmelte Deidara genervt und tastete sich nach vorne vor. Schließlich stieß er mit seinem Knie auf etwas weiches, was sich als sein Bett herausstellte und kroch unter seine Bettdecke. „Ich freu mich schon auf morgen, Deidara- Sempai! Ich werde endlich die anderen Akatsuki- Mitglieder kennen lernen, ist das nicht toll?“, fragte Tobi durch die Dunkelheit hindurch zu seinem Sempai hin und seine Stimme enthielt einen Anflug von Aufregung. Tobi ging es ja blendend…, dachte Deidara sich und schniefte leise. Ein Glück, dass der kleine Idiot nicht gemerkt hat, dass er seinetwegen geweint hatte.... Im Badezimmer hatte er sich nur schnell umgezogen und das Gesicht gewaschen, damit man jegliche Spur von seinem Weinausbruch nicht sehen konnte. Er musste sich auch noch selber dazu zwingen zu lächeln, um keinen Anflug von Sorge im Gesicht geschrieben zu haben, damit Tobi nicht auf ihn stürzte und ihn panisch ausfragte was passiert sei…. Wie es aussah, hatte es geklappt…. „Von mir aus….“, brummte Deidara nur als Antwort und brachte sich in eine gemütliche Liegestellung, „Gute Nacht, Tobi, un….“ „Eh? Oh, ja ihnen auch noch eine schöne Nacht, Sempai!“, antwortete der Maskenträger vergnügt und kuschelte sich in sein Bett rein. Wie schön…. Sein Sempai hatte ihm Gute Nacht gesagt, zum ersten Mal in seinem Leben…. Und jetzt schliefen sie sogar gemeinsam in einem Zimmer…. Er seufzte leise. Wie schön…. Mit diesem Gedanken schlief er fröhlich ein. Kapitel 13: Weißer, schwarzer Raum ---------------------------------- Ein weißer, endloser großer Raum erstreckte sich vor dem Mann, der mit einem verwirrten Blick in das weiße Nichts starrte und sich leicht auf die Unterlippe biss. Es schmerzte und Blut floss in geringer Menge sein Kinn entlang, bis es als roter Farbtupfer auf den strahlenweißen Boden landete. Er träumte nicht…. „Deidara! Beweg deinen Hinter hierher, oder ich hau gleich ab!“ Der Angesprochene schreckte auf, als er merkte, welche Stimme da zu ihm sprach und drehte sich nach hinten, wo diese bekannte Stimme herkam. Ein Mann, oder nach der Größe zu urteilen, ein Junge mit matten, roten Haaren blickte ihn mit einem ärgerlichen Schlafzimmerblick an und trommelte ungeduldig mit seinem Fuß auf den weißen Boden. „Sa..sori- d-danna….“, flüsterte Deidara stammelnd und fühlte mit Schrecken wie sich ein kalter Mantel um sein Herz legte. „Ich kenn meinen Namen, Deidara! Komm jetzt her!“, giftete ihn der Puppenkünstler an und sein Blick wurde noch ärgerlicher. „H- hai….“, flüsterte der verwirrt und lief zu Sasori- danna hin. Der Mantel um sein Herz wurde schwerer und kälter, als er vor dem kleineren Mann stand und ihn immer noch mit verwirrtem Ausdruck anstarrte. „Also…? Wie willst du mir das erklären?“, fragte Sasori schließlich und sah Deidara fest in die blauen Augen. Der Lehmkünstler zuckte kurz auf, als er in das leblose Gesicht, in die falsche, graue Iris, . . . in die unbewegliche Pupille, in die gefühlslosen Augen seines ehemaligen Geliebten reinblickte…. „Also?“, fragte Sasori nochmals und trommelte mit seinen Füßen lauter auf die Erde. „W- was erklären, un…?“, fragte er zurück und hatte das Gefühl, dass er irgendwas verpassen haben musste. Wo war er? Und…wieso war Danna hier? „Stell dich nicht dümmer, als du bist! Ich meine deine verdammten Gefühle!“, schrie der rothaarige Puppenmeister ihn jetzt an und ballte seine hölzerne Hand zu einer Faust. „Kaum bin ich nicht da, stürzt du dich auf den nächsten Kerl! Von wegen: „Ich liebe dich für immer und ewig!“ Und noch dazu ist es dieser Volldepp Tobi, in den du dich ausgerechnet verlieben musstest!!“ Deidara zuckte von der Lautstärke und Ärgernis seines Dannas auf und geriet etwas von seiner Fassung, weil Sasori nie etwas über ihre Beziehung so…direkt gesagt hatte. Dann aber reiste er sich schnell zusammen, als er den letzten Satz von ihm noch mal in Gedanken durchgegangen war. „Vielleicht ist Tobi etwas tollpatschig, aber nicht ein Volldepp, yeah!!“, schrie Deidara nun seinen Meister an, „Du kennst ihn doch gar nicht, un!!“ Diesmal zuckte Sasori auf und starrte erschrocken in die wütenden, blauen Augen seines ehemaligen Partners, die ihn früher nur belustigt hatten, statt sich vor ihnen zu fürchten. Eine Weile des Schweigens erstreckte sich zwischen den beiden einstigen Liebenden, die es nur zu gut wussten, was dieses Schweigen zwischen ihnen bedeutete. Der Puppenmeister brach die Grabesstille, indem er seine leblosen Augen von Deidaras pulsierendem Auge entfernte. „Schön….“, fing er leise an und drehte sich etwas von dem Lehmkünstler weg, „Ich habe verstanden….“ Nachdem der leise Satz gesagt wurde, zerbröckelte der Körper von Sasori plötzlich vor Deidaras erschrocken Auge, ohne zu sagen was er eigentlich mit dieser Frage bezwecken wollte oder um wenigstens ein kleines Wiedersehen zu flüstern, dass er ihm früher nicht sagen konnte. Er löste sich in einen rot- schwarzen feinen Staub auf, der fast so aussah wie feiner, gefärbter Sand und langsam in den endlosen, weißen Raum hinglitt. Verdutzt machte der Iwa- Nin einen Schritt zurück und schaute dem Staub nach, der neben ihm davon wehte und nach ein paar Sekunden aus seinem Blickfeld entschwand. „Was…“ Unerwarterweise kam auf einmal ein starker Wind aus der Richtung in dem Sasoris Überreste geflogen waren und haute den Blondschopf fast um, der sich schützend seine beiden Arme um das Gesicht legte. So schnell auch der Wind gekommen war, verschwand er auch urplötzlich und ließ einen verdutzen Menschen stehen. Der Mann im weißen Raum torkelte von der überraschenden Wende und fiel etwas tollpatschig mit seinen Hintern auf den harten Boden. „Was…zur Hölle…war das, un?“, konnte er nur noch sagen, als er bemerkte wie der Boden unter ihm nachließ. Unter ihm erstreckte sich plötzlich ein schwarzes Loch, das das Weiß um ihn verschlang und wild aufheulte. Deidara schreckte erschrocken auf und griff reflexartig an seine Hüfte wo der Lehmbeutel war, um einen Tonvogel zu erschaffen. Panisch fuhr er zusammen, als er merkte, dass der Beutel sich nicht an seinem Platz befand und er jetzt vollkommen hilflos war. Die Finsternis vergrößerte sich um ihn immer rascher und er war nun sicher, dass er nicht mehr auf etwas saß, nein, er schwebte eher langsam nach unten. Seit langem fühlte er wieder dieses scheußliche Gefühl, dass sich Angst nannte und guckte sich deshalb panisch nach etwas haltbarem um, was aber natürlich nicht da war. Seine Angst steigerte sich noch erheblich mehr, als er merkte, wie das Schwarze Loch nach ihm griff und sich bis zu seiner Hüfte „hoch gefressen“ hatte. Angsttropfen standen ihm an der Stirn, wo eigentlich sein Stirnband sein sollte und sein Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust, wo die Schwärze mittlerweile auch angekommen war. „Verdammt, un!! Ist hier jemand?! Hilfe!!“ Verzweifelt versuchte er mit seinen Händen das Schwarze von sich wegzuwischen oder zu vertreiben, aber es brachte nichts. Er würde doch nicht jetzt sterben?! Nein!! „TOBI!!“ Er wusste nicht warum er jetzt ausgerechnet nach Tobi rief, aber er musste es irgendwie tun. Sein Gehirn schien danach zu verlangen den kurzen, dennoch liebevollen Namen zu sagen, den Namen des Jungen, der ihn seit fast einem Monat durcheinander gebracht hatte. Verdammt!! „TOBI!! Hilfe, un!!“, schrie er verzweifelt und fuchtelte mit seinen Händen rum, um irgendwie diese schwarze Finsternis die um ihn zu vertreiben. Mittlerweile war der ganze Raum in Finsternis eingetaucht und das Sausen, das aus dem entstandenen Loch wurde immer lauter und bedrohlicher. „TOBI!!! Wo bist du, un?!“, schrie er lauter und hustete kurz, als der Schrei für die Lunge zu stark war. „Deidara….“ Was? Hatte er ebengrad nicht eine Stimme gehört? „Wa…ihne…Deida….“ „Tobi?!“ Verzweifelt schaute der Lehmkünstler sich nach der Stimme um, in der Hoffnung das Tobi irgendwo da auch war. „Was…mit….ihnen?!“ „Tobi!!“, schrie er noch mal verzweifelt aus sich heraus, als er letztendlich von der Dunkelheit verschluckt wurde. „UAAAAAH!!!“ Deidara schrie und keuchte schwer auf, als er sich aufrichtete, sein Atem raste wie wild, genauso wie sein Puls, der in seinem Handgelenk auf und ab pochte. Benommen fasste er mit seiner zitternden Hand neben sich und schwieg erleichtert, als er merkte, dass er auf seinem weichen Bett saß. „Deidara- Sempai…?“ Eine sanfte, besorgte Stimme neben ihm sprach ihn an. Erschöpft blickte Deidara in ein schwarzes Loch, das in einer orangenen Maske war und erkannte darin Tobi in seinem schwarzen, niedlichen Pyjama, der sich fast mit der Dunkelheit im Zimmer verschmolz. „Deidara- Sempai….Ist alles in Ordnung mit ihnen? Sie haben…meinen Namen immer wieder geschrieen….“ Der Künstler versuchte was zu sagen, ließ es aber, als er merkte, dass er keine Kraft mehr zum reden hatte und seine Lunge vollkommen ausgetrocknet war. Langsam strich er sich zitternd den kalten Schweiß von seiner Stirn weg und fuhr sich durch seine zersausten, blonden Haaren. Tobi schaute ihn mit schiefen Kopf, also besorgt, an und wusste nicht was er machen sollte, um seinem Sempai zu helfen. Er war von Deidaras Rufe geweckt worden, von denen er erst nur ein paar Wortfetzen verstanden hatte, weil sie zitternd und nuscheln gesagt wurden. Doch genau diese Wortfetzen waren die, die ihn jetzt so ratlos gemacht hatten. Angefangen hatte es mit „Sas…da….“, was er erstmal nicht verstanden konnte. Dann fiel das Wort “Sas..ori..d..anna…“ und er wusste um was, oder besser, um wem es sich handelte. Besorgt war er aus seinem Bett gestiegen und hatte sich neben seinem Sempai´ s Bett gekniet, um ihn leise zu fragen, ob er wach sei. Statt einer Antwort murmelte er Satzfetzen wie „Was..machen..hier? Was…erklären…?“ Er dachte sein Sempai träumte einen schönen Traum über ihn und wollte sich schon erheben und in sein Bett kriechen, bis der Lehm- Künstler erbost rief: „Du kennst ihn doch gar nicht, un!“ Aus Sorge, dass es sich doch um etwas Ernsteres bei seinem Sempai handelte, blieb er kniend weiter an seiner Seite sitzen und berührte ihn kurz an der Schulter, worauf der Lehmkünstler heftig aufzuckte. Kurz darauf rollte er sich unruhig hin und her, die Bettdecke fiel von seinem Oberkörper herunter und er atmete, fast als wäre er in Panik, immer schneller. Als sein Sempai dann noch verzweifelt „Tobi!“ rief, hielt er es nicht mehr aus zuzusehen, wie sein Sempai schrie und schüttelte ihn kräftig an seiner schmalen Schulter, in der Hoffnung das er doch endlich aufwachte. Deidara- Sempai wurde nach den groben Berührungen an seiner Schulter immer unruhiger und Schweiß bildete sich an seiner zu warmen Stirn, worauf Tobi besorgt seinen Namen gerufen hatte und gefragt habe, was mit ihm los sei. Jetzt saß er besorgt vor Sempai´s Bett und wusste ehrlich gesagt nicht, was er machen sollte. Sollte er ihn eventuell trösten? Aber was wäre…wenn Deidara- Sempai sich wegen seines versuchten Trostes, sich wieder an eine schreckliche Szene seines Albtraumes erinnerte…? Und…was wäre, wenn…er die Schuld an dem Albtraum hatte…? Vielleicht…hatte er in Deidara´ s Traum was Schlimmes gemacht und…. Stumm schaute er den Blondschopf an, wie seine Brust sich immer auf und ab bewegte, sein Blick auf die Bettdecke starrte und er keinen Ton aus seinem Mund sagte. Es war zu dunkel, um zu erkennen, was genau sich in Deidara- Sempai regte, aber Tobi wollte nicht das Licht anmachen, vielleicht war es jetzt besser so…. „Deidara- Sempai…?“ Deidara´s Kopf schwenkte leicht in seine Richtung, die Haare verdeckten sein dunkles Gesicht und der junge Maskenträger hörte das leise Atmen von seinem Körper ausweichen. Würde Tobi nicht sicher sein, dass der Iwa- Nin es niemals machen würde, so würde er sich sicher sein, dass er jeden Moment ihn anfallen und umbringen würde. Er wusste natürlich, dass es niemals geschehen würde, aber sein Sempai sah jetzt ziemlich… unheimlich in der Dunkelheit aus. „Hm…?“, ertönte ein leises, kratzendes Murren von dem erschöpftem Künstler und er drehte den Kopf noch etwas mehr zu Tobi hin. Dem jagte es einen kalten Schauer vom Gesäß bis zum Nacken hin, als er das Murren hörte und verkrampfte seine rechte Hand, um nicht schnell in sein Bett reinzuhuschen und so zu tun, als würde er nichts gehört zu haben. „I- ich….“, begann er stotternd und ließ seinen Kopf etwas nach unten sinken, „M- möchten sie…ein Glas Wasser, S- sempai?“ Ein leichtes Nicken kam von dem Gefragten und als Beweis, dass er es wirklich brauchte, ein leichtes krächzendes Husten. Tobi stand mit einem leisen „OK!“ vom Boden auf und suchte hastige in der Dunkelheit nach ein Glas, was er nach ein paar Minuten auf seinem Nachttisch fand und füllte es im Badezimmer mit kaltem Wasser auf. „Hoffentlich wird Sempai nicht krank werden….“, murmelte er während er aus dem Badezimmer rausschlenderte, dass Glas in seiner Hand balancierend. Das Husten ebengrad hörte sich jedenfalls nicht gut aus…. Der Schwarzhaarige kniete sich wieder in der Augenhöhe mit seinem Sempai und reichte ihm vorsichtig das Glas, mit dem leicht überschwappenden Wasser. „H- hier, Sempai….Seien sie vorsichtig, es ist kal-“ wollte er noch als Warnung sagen, doch Deidara hatte es ihm schon abgenommen, in Rekordzeit ausgetrunken und gab ächzend Tobi wieder das leere Glas zurück. „Könnte ich…noch eins haben, Tobi, un?“, fragte Deidara ihn leise, mit einem heiserem Unterton, der sich fast so anhörte, als hatte er einen Frosch im Hals. Tobi zuckte leicht überraschend auf, als er die bittende Stimme von ihm hörte. Es war sehr selten, eine „Bitte“ von Deidara- Sempai zu kriegen, denn der Blondschopf machte alles alleine durch und wollte von keinem Hilfe annehmen. Zetsu- san meinte, dass Deidara- Sempai „zu stolz“ dafür sei Hilfe anzunehmen und er ein dickköpfiger „Sturkopf“ sei. Zwar wusste er nicht, was Zetsu- san damit meinte…, aber…. Tobi gluckste leicht in sich hinein, als er nochmals ins kalte Badezimmer ging, um kaltes Wasser aus dem Wasserhahn zu holen. Aber sein Sempai hatte ihn um etwas gebeten! Mit einem weiten Lächeln unter seiner orangenen Maske, gab er mit einem freudigen „Hier, bitte!“ seinem Sempai das Wasserglas, was nach ein paar Sekunden schon wieder leer war. „Danke, Tobi...“, sagte Deidara- Sempai viel stärker in der Stimme und ohne krächzenden Unterton. „B- bitte Sempai! Sie müssen sich nicht bedanken, ich mache das gerne!“ „Uhm…wie viel Uhr ist…es denn überhaupt, yeah…?“ „Äh….“, Tobi schaute auf die Wand, aber es war zu dunkel um etwas zu sehen, “Ich schätze so…äh…um 5-6 Uhr?“ Deidara legte sich mit einem Seufzen wieder auf sein Kissen zurück und richtete sich sofort wieder auf, als er merkte, dass sein Kissen total nass war. Er tippte darauf, dass er von seinem Albtraum in Panik ziemlich geschwitzt hatte. „Hat keinen Sinn…wieder schlafen zu gehen, un….“, flüsterte er leise zu sich, legte das Kissen beiseite und ließ seinen Kopf auf der Matratze ruhen. Tobi kniete immer noch neben seinem Bett und hatte das Glas, aus dem er getrunken hatte, auf seinen Nachtschrank hingestellt und schaute, den Kopf immer noch geneigt, ihn an. „Wollen sie vielleicht mein Kissen haben, Sempai? Sie sind…wohl etwas erschöpft und sollten noch etwas Schlaf finden….“ Keine Antwort. „Sempai?“ Immer noch keine Rückmeldung. „Ehm, Sempai…? Ist alles in Ordnu…oh….“ Leise Atemgeräusche kamen von dem erschöpften Künstler hervor und sein schmaler Körper ging langsam vom Atmen auf und ab. Er war eingeschlafen. Tobi lächelte milde vom Anblick seines Sempais, stand leise auf, holte sein weißes Kissen und legte es vorsichtig unter Deidaras blonden Kopf. Behutsam deckte er ihn noch mit seiner Bettdecke zu und lächelte etwas mehr, als er den friedlichen Ausdruck in seinem Sempais Gesicht fand. Dann jedoch verblasste sein Lächeln langsam, richtete sich ächzend auf und starrte ihn mit schiefem Kopf an. Er war etwas besorgt um Deidaras Albtraum, besonders weil es um Sasori- san ging. Deidara- Sempai und er hatten eine Gemeinsamkeit, wenn es um den Puppenkünstler ging. Sie beiden sprachen mit Bedacht das Thema an, wenn es nicht schon so war, dass sie möglichst versuchten den Namen nicht ins Gespräch zu bringen. Deidara weil er eine Beziehung mit ihm hatte, auch wenn er persönlich glaubte, dass da noch mehr dahinter war und er…. Tobi seufzte leise. Wenn sein Sempai seine alten Wunden wieder aufkratzen würde, dann…standen für dem Maskenträger keine guten Zeiten vor…. Und das obwohl sie sich jetzt so gut verstanden…. Der Neuling seufzte noch mal schwer aus und schlüpfte langsam unter seine Bettdecke. Erst wollte er seinen Kopf auf sein Kissen legen, traf jedoch ins Leere und der Kopf lag jetzt auf der Matratze. Hatte er doch glatt vergessen, dass er sein Kopfkissen seinem Sempai gegeben hatte…. Der Maskierte zog einen Zipfel der Bettdecke zu sich hin und legte seinen Kopf auf den Zipfel. Die Not macht erfinderisch, schmunzelte Tobi noch, als er in einen traumlosen Schlaf fiel. Kapitel 14: Kochen ist lebensgefährlich --------------------------------------- „Deidara- Sempai, kommen sie! Gleich fängt das Frühstück an und-!“ „Jaja…. Ich komm ja schon, un.“ Ein etwas schläfriger, junger Mann schlenderte mit tiefen Augenringen unter seinem matten, blauen Auge den Gang zum Essenssaal der Akatsukis hinauf. Vor ihm tänzelte ein ebenso junger Mann mit schwarzen Haaren von einem Fuß auf den anderen, was seine Ungeduld untermalte. „Ich möchte unbedingt die anderen Mitglieder kennen lernen, Sempai! Kommen sie, sonst sind wir wirklich zu spät zum Ess-“ „Ja doch, un!! Ich hab dich verstanden, kein Grund um hier jetzt durchzudrehen, yeah!!“, schrie Deidara genervt Tobi an und stützte mit seiner Handfläche seinen Kopf. Verdammt…, wieso jetzt…? Der Maskierte Junge blieb von dem Schrei stehen und blieb so ein paar Sekunden, bis er schließlich zu dem anderen Mann ging und vor ihm seine schwarzen Handschuhen ineinander faltete. „V- verzeihung….Ich hab mich nur so sehr gefreut, dass…ich endlich mal die anderen treffen würde…ehm…. I- ich..eh…bin ich vielleicht der Grund…, dass sie jetzt schlecht...gelaunt sind?“ Der Iwa- Nin schaute ihn ausdruckslos durch das Maskenloch an. „Nein, nein. Ich bin…nur etwas müde. Hab nicht genug Schlaf bekommen, yeah." „Mhmh….OK, Sempai….“, murmelte Tobi nickend und ging von ihm weg. Deidara strich sich schnell noch ein Haar von seinem Gesicht weg und ging dann ebenfalls weiter. Er wusste zu gut, dass Tobi sich jetzt Sorgen um ihn machen würde. Auch wenn er eine Maske anhatte…, konnte er inzwischen aus Tobis Bewegungen, Reaktionen und Ton fast wie von einem offenen Buch herauslesen, was in ihm vorging.... Dennoch war das kein Ersatz für ein echtes Gesicht…. „S- sempai? Wo gehen sie denn hin? Hier ist doch der Essensaal, oder nicht?“ Der Blondschopf hob etwas erschrocken von Tobi´ s Bemerkung seinen Kopf, als er bemerkte, dass er schon am Essensaal vorbeigegangen war. „Äh, ja! Ist er ja auch, hehe...“, sagte er künstlich fröhlich, öffnete mit einem gezwungenen Grinsen die große Tür zum Saal und ging hinein. Tobi zögerte noch etwas den Raum zu betreten und stand einen Moment still vor der geöffneten Tür, den Kopf ein bisschen nach unten geneigt. Hoffentlich.... Hoffentlich würden sie ihn akzeptieren.... Tapfer nickte er sich zu und schlüpfte durch den Türspalt. Schüchternd tappte der Maskierte Mann in den weißen, rechteckigen Saal rein und schaute sich langsam um. Der Saal bestand aus einem langen, verzierten Holztisch mit normalen Holzstühlen, auf dem ein paar weiße, mit schwarzen Kreisen angemalte Vasen aufgestellt waren und das übliche weiße Geschirr, dass vom kleinem Löffel bis hin zum Teller reichte. Sonst war im Raum nur ein Türeingang, mit einer Art Vorhang davor, der in die Mitte geteilt war, der zur Küche führte, ein weißes Ecksofa in der Ecke und ein paar Bilder, die Landschaften aller Art zeigten. Außerdem eine kleine Bar in der Ecke gegenüber dem Eingang in der verschiedene Getränke in den verschiedensten Farben in einem Regal standen. Von Akatsuki- Mitgliedern keine Spur…. Tobi trat jetzt etwas selbstsicherer in den rechteckigen Raum rein und erschnupperte einen...merkwürdigen....Geruch von der Küche aus. Es roch etwas nach Gebratenem, wenn nicht auch nach streng riechenden Gewürzen, die ihm nicht bekannt waren. Deidara war während Tobis Betrachtung des Saales an der türlosen Tür angekommen und lehnte sich mit dem Arm an den Türrahmen. „Na? Hat die Dame ihren heiß geliebten Schönheitsschlaf unterbrochen, um die ganze Küche abzubrennen, yeah?“ „Halt deine vorlaute Klappe, Dei- chan! Sonst kannst du statt deinem Frühstück deinen Teller fressen!“, ertönte eine gereizte, weibliche Stimme und ein stumpfes Geräusch eines Gegenstandes gegen Metall war zu hören. Tobi zuckte. War das den nicht…? Mit schnellen Schritten ging er zum braunen Türrahmen wo Deidara stand und guckte in die Küche rein. „Konan- san! Einen schönen guten Morgen!“, rief er erfreut, als er die blauhaarige Frau in der Küche sah. Sie hatte sich eine kleine weiße Schürze über ihre normale Kleidung umgebunden und sich die langen blauen Haare ganz hochgesteckt, aber so ungeschickt, dass einzelne Strähnchen bei jeder hastigen Bewegung raus fielen. In ihrer Hand hatte sie einen hölzernen Kochlöffel und auf dem Kochherd brutzelte eine Pfanne, dass aussah als würde jemand Milch reingeschüttet haben. „Ah, Tobi! Schön das du heute mit uns isst!“, sagte sie in einer fröhlichen Stimme und lächelte. „Wenn wir heute was zu essen bekommen, un….“, brummte Deidara und zeigte auf die Pfanne, wo die gelbliche Mischung anfing zu qualmen. „Ich glaube, dass unser Frühstück ziemlich verkohlt schmecken wird, yeah….“ „Scheiße!!“, rief Konan erschrocken und stellte schnell die dampfende Pfanne von der heißen Herdplatte weg. „Verdammt….“, fluchte die Frau verzweifelt und schmiss den schwarzen Inhalt in die blaue Mülltonne, die neben Deidara war. „Na? Was sollte es werden, wenn es fertig war, un?“, fragte der Blondschopf mit einem Lächeln und zeigte auf die Mülltonne, wo das eigentliche Frühstück letztendlich gelandet war. „Pfannkuchen….“, murmelte Konan zerknirscht und kratzte die Überreste aus der Pfanne. „Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein würde einen stinknormalen Pfannkuchen zu machen….“, gab sie zu und seufzte genervt. „Tja, Kochen ist nicht jederfraus Stärke, un.“, schmunzelte Deidara böse. „Ach ja?! Probier du es do-“, wollte sie noch antworten, als Tobi plötzlich in die Küche eintrat. „Äh…, ich k-könnte ja heute das Frühstück zubereiten, Konan- san.“, schlug er vor und faltete seine Hände zusammen. „Du?!“, riefen die beiden Akatsuki- Mitglieder synchron und schauten ihn ungläubig an. Tobi duckte sich etwas und sagte verlegen: „J- ja. Ich habe doch auch o- oft bei uns zu Hause gekocht. Nicht wahr, Senpai?“ Der Blondschopf kratze sich verlegen am Kopf, als er daran dachte, wie oft er ihr Mittagessen verpatzt hatte und sie dann zum Schluss Ramen aus der Packung essen mussten. „Schon, aber….“ „Konan- san hat auch nichts dagegen, oder Konan- san?“ Die gefragte Frau guckte erst etwas unsicher, nickte dann aber mit einem Lächeln. „Die Küche gehört ganz dir!“, meinte sie weiter lächelnd und gab ihm die weiße Schürze, “Vielen Dank, dass du mir hilfst!“ „Mach ich doch gerne!“, sagte noch Tobi freundlich, als er sich um seinen Körper die Schürze umband und die angebrannte Pfanne in das Waschbecken rein machte. „A-aber….“, wollte Deidara noch protestieren, als er plötzlich unsanft von Konan am Arm von der Küche weggezogen wurde und weit genug von Tobis Hörfeld entfernt, auf das weiße Sofa schubste. „Was fällt dir eigentlich ein mich vor Tobi niederzumachen?!“, zischte sie wie eine Schlange mit heruntergezogenen Augenbrauen und verschränkte ihre Arme nach innen. „Ach ja!? Ich bin ziemlich sicher, dass du es auch machen würdest, un!“, giftete der Blondschopf zurück und verschränkte auch seine Arme nach innen. „Seit wann bist du denn so empfindlich, Blondschopf?“, fragte die blauhaarige Frau mit einem Grummeln, als sie merkte, dass er mit seiner Bemerkung doch Recht hatte. „Seit ich weiß, dass du hinterhältige Kuh Tobis Gesicht gesehen hast, un!“, schrie er fast wütend, drängte sich aber mit seiner Lautstärke zurück, weil die besagte Person sich im Raum befand und er auf keinen Fall wollte, dass er es hören konnte. Überraschung tauchte erstmal in Konan´ s Gesicht auf, dann Verwirrung. „Hä? Von was redest du?“, fragte sie und hob eine blaue, schmale Augenbraue hoch. „Spiel nicht scheinheilig! Ich weiß doch, dass du ihm die Maske abgenommen hast, um ihn zu untersuchen, yeah!“, schnaubte er und blickte sie böse mit tiefdunklen Augen an. Die blauhaarige Frau wiegte ihren schmalen Kopf zur Seite, so als würde sie nachdenken und schüttelte ihn nach einer Pause, sodass sich ihre hochgesteckten Haare völlig auflösten. „Ich kann mich nicht erinnern ihm jemals seine Maske abgenommen zu haben….“ „Was?! Hör endlich auf-“ Konan stieß plötzlich einen Erläuterungs- Ruf aus und ihr Gesicht erhellte sich. „Ach ja! Das war damals als er so starkes Fieber hatte, dass selbst die Maske heiß war, nicht?“ Der Iwa- Nin schaute nach dem Satz etwas überrascht, dann fragte er sicherstellend: „Hast du nicht damals gesagt, dass er ein mittleres….“ „Ja, aber er hatte damals, als du ihn zu mir gebracht hast, noch ein starkes Fieber. Ich konnte nicht mal die Maske anfassen, so heiß war er….“ „Warte mal! Heißt das, du hast nicht sein Gesicht…?“ Die blauhaarige Frau verschränkte ihre schmalen Arme und schaute zur Seite. „Jaaa, verdammt noch Mal! Wie oft willst du es noch hören?!“, sagte sie genervt, schaute ihn wieder an und erblickte ein irres Grinsen in seinem Gesicht. „Was grinst du so, du…!!“ Tobi schreckte auf und verschüttete etwas Milch, als er einen Schrei vom Essensaal hörte, der auch noch dazu seinem Sempai gehörte. „Deidara- Sempai?! Konan- san?! Ist alles OK bei ihnen?“ „Ja, alles klar Tobi! Wir haben nur eine Meinungsverschiedenheit und dabei ist Deidara ein „Ausrutscher“ passiert.“, rief Konans heitere Stimme aus dem Saal. „Ausrutscher?! Du hast mich geschlagen, du Mannsweib, yeah!“, ertönte nun auch Deidaras laute Stimme. “Mach das noch mal und du lernst das fliegen kennen, un!“ „Ach ja?! Probiere es doch, du Analphabet!“ Der schwarzhaarige junge Mann beruhigte sich und schüttete die Milch im Messbecher in eine weiße Schüssel, in der auch noch Eier, Mehl, Zucker Butter und noch andere Zutaten drin waren. Er hatte zwar keine Ahnung ob die anderen Mitglieder es mögen würden, aber jeder liebte dieses Gericht, also warum auch nicht sie? Summend rührte er die Masse in der Schüssel mit einem Rührbesen um und entfernte noch schnell dabei einige Spritzer von der Milch, die er verschüttete hatte. Er hatte mit der Zeit gelernt, dass Konan- san und Deidara- Senpai sich schnell in den Haaren kamen und man sie einfach fertig streiten lassen musste. Dennoch würde er gerne wissen, wieso und wegen was sie sich stritten…. Tobi schüttete einen Teil der flüssigen Masse in die Fett schwimmenden Pfanne. Es brutzelte laut, als die Teigmasse die heiße Pfanne berührte, worauf ein lecker riechender Dampf herauf stieg und kleine Fetttropfen aus der schwarzen Pfanne sprangen. Es duftete herrlich und Tobi war sich sicher, dass die Mitglieder es mögen würden. Fröhlich schüttelte er die Pfanne hin und her und bereitete eine weitere Schüssel für den Teig vor. Es waren soweit er wusste insgesamt 9 Akatsukis in der Organisation, also hieße das, dass er ungefähr… 3 Schüssel voller Teig vorbereiten musste. Tobi seufzte leise und machte sich an die Arbeit, da es nur noch eine Stunde bis zum Frühstück war. Nachdem er auch noch die 2 Schüssel in der Pfanne ausgeleert hatte und die dritte schon vorbereitet hatte, setzte er sich kurz auf einen hölzernen Küchenstuhl um zu verschnaufen. Mit einem Seufzen entband er sich die Schürze, legte sie auf den Tisch und rekelte sich auf dem Stuhl, sodass seine Arme und Beine leise knackten und ein entspannendes Gefühl in seinen Muskeln sich ausbreitete. Hah…. Bald würde er endlich die anderen kennen lernen und somit „richtig“ in der Organisation dazugehören. Ob die anderen ihn mögen werden…? Wenn sie so ähnlich wie Deidara- Sempai am Anfang reagieren würden.... Herrje.... Ach was!, munterte Tobi sich auf. Sie würden sicher nett sein, zwar in einer „anderen“ Art, aber dennoch nett, dachte Tobi positiv und eine Ladung von Anspannung fiel von seinen Schultern. „Tobi?! Was riecht hier so komisch, un!?“ Die Pfanne!! Ruckzuck stand der Neuling auf, hastete zur stark qualmenden Pfanne hin, nur um den heißen Griff der Pfanne anzufassen und sie gleich mitsamt dem verbrannten Pfannkuchen fallen zu lassen. „Heiß!“ rief Tobi zischend und wedelte verzweifelt mit seiner rechten Hand, während die Pfanne krachend zu Boden fiel und er ihr rechtzeitig noch ausweichen konnte. „Tobi?! Was ist los?!“, hörte er Deidaras besorgte Stimme aus dem Essensaal, der darauf schon am Kücheneingang war und vor das Chaos, dass in der Küche herrschte, stand. Die Pfanne lag in Trümmern überall in der Küche verstreut, der Inhalt hatte am Fußboden einen schwarzen Fleck hinterlassen und dichter Rauch lag über der Küche. „Tobi?! Wo bist du, un?!“ „Hier….“, sagte der Gerufene kleinlaut und schaute sich ebenfalls das Chaos, das vor ihm lag, an. Wenn das die anderen herausfanden, würden sie ihn sicher hassen! Verdammt, wieso nur er?! „Tobi- kun? Wo bist du denn?!“, rief nun auch Konan, deren Umriss er vor dem verrauchten Türeingang sah. Tobi öffnete seinen Mund um zu antworten, hustete aber sofort drauflos, als er den grauen Rauch einatmete. „Tobi?!“ Eine schmale, fast zierliche Hand ergriff sein rechtes Handgelenk und zerrte ihn aus der Ecke, in der er sich gekauerte hatte, um den beißenden Rauch zu entfliehen, raus. Keuchend wurde er aus der Küche von Konan, so glaubte er nach der Hand nach, rausgezerrt, wo er erst einmal frische Luft schnappte und versuchte den trüben Rauchgeschmack aus seinem Hals loszuwerden. „Hast du dich verletzt, Tobi, un?“, fragte die besorgte Stimme und mit großem Erstaunen entdeckte Tobi, dass nicht Konan, sondern Deidara- Sempai sein Handgelenk hielt. „Ehem! Ja, vielen Dank Sem-!!“, wollte er sagen, als es plötzlich in seinem Hals anfing zu kratzten und er wie wild anfing zu husten. „Konan! Hol eine Medizin für Tobi, un! Vielleicht hat sich eine Rauchvergiftung geholt!!“, befehligte der blonde Mann ihr und nach einem „OK!“ von Konan- san, entfernten sich ihre Fußschritte rasch. „Los, setzt dich auf das Sofa, un.“ Immer noch hustend spürte Tobi wie Deidara ihn vorsichtig zu sich zog und auf etwas Weiches hinsetzten ließ. Er tippte drauf, dass es sich um das besagte Sofa handelte, da auf einmal sein Auge anfing zu tränen und er vor lauter Wasser nichts sehen konnte. Der Schwarzhaarige schüttelte sich in der Hoffnung, dass sein Körper sich endlich zusammenreißen würde und er Deidara- Sempai nicht weiter Sorgen machen musste. Glücklicherweise schaffte er es, dass die Tränen in seinen Augen verschwanden und das kratzten im Hals sich zurück drängte. „Und??“, fragte Deidara mit hochgezogenen Augenbrauen, die Besorgnis aussprachen. „Mhm…! J-Jetzt ist mir schon bess-“, versuchte er seinen Sempai zu beruhigen, spürte dann aber einen stechenden, heißen Stich in seinen rechten Fingern, „Autsch!“ Sein Sempai zuckte auf, als er den Schmerzenslaut von ihm hörte und hob behutsam einer seiner Hände hoch. "Du solltest vorsichtiger sein, Idiot!" Der Schwarzhaarige nickte und zuckte, als er wieder das Brennen in seinen Fingern spürte. Trotzdem hielt er seinen Mund zusammen gepresst, um nicht wieder aufzujaulen und seinem Senpai Sorgen zu bereiten. „E-es ist nichts Schlimmes. I-ist wohl von dem heißen Pfannengriff, den ich angefasst hatte.“, murmelte er leise vor sich hin und schaute schuldig in die noch leicht rauchende Küche. Was würden nur die anderen sagen...? Herrje.... Deidara sagte nichts sondern schaute sich die Hand an, so als würde er durch den schwarzen Handschuh etwas sehen können. Die Hand zuckte wieder leicht von einem weiteren wallenden Schmerz auf und Tobi zischte leise durch seine zusammengezwängten Zähne. Ohne auf die Reaktion von Tobi abzuwarten, zog der Blondschopf ihm den schwarzen Handschuh aus, bis er auf eine breite rote Stelle fand. Tobi starrte mit entsetzten mit an, wie Deidara- Senpai seinen Handschuh verrückte und hatte das Verlangen seine Hand wegzuziehen. Deidara beugte sich ein bisschen zum Maskenträger vor und... ...pustete sanft auf die rote Stelle seiner Hand. Der Schwarzhaarige zog erstaunt und überrascht die Luft ein und fing leicht an von der einen Wange an zu erröten. Das war doch nicht wahr.... Das dürfte nicht wahr sein! Wieso? Warum? Deidara fuhr über seine Finger hin und her und massierte sie etwas, während er auf sie weiter pustete. Der Iwa- Nin war heimlich etwas erstaunt. Er hatte immer gedacht, dass Tobis Hände verkrüppelt, wie die Hände eines alten Mannes waren oder voller Narben waren…. Aber Tobis Hand war weich und…ungewöhnlich warm…. Viel wärmer, als sie es gewöhnlich sein sollten…. Er würde es niemanden sagen oder vor Tobi zugeben, aber er genoss es seine angenehmen Hände in seinen zu haben und seine Verbrennung ein bisschen zu lindern. „So….“, murmelte er leise und hielt mit seinen fürsorglichen Bewegungen inne, „Geht es jetzt besser, Heulsuse, un…?“ Tobi errötete im seinem versteckten Gesicht noch etwas mehr und nickte schüchternd. „Gut, dann schau ich mir jetzt die Küche an und versuch sie wieder in Ordnung zu bringen, bevor der Boss kommt und ausrastet, yeah.“ Damit ließ er Tobis leicht verbrannte Hand los und ging ohne ihn anzuschauen, in die Küche, die jetzt zwar noch ein bisschen neblig, aber nicht ganz verraucht war. Tobi guckte mit halbgeschlossenen Auge seinem Sempai hinterher, seine rechte Hand geschmiegt an seiner pochenden Brust. War das ein Traum...? Das musste ein Traum sein.... Die Hände von seinem Sempai hatten sich so gut angefühlt…. Er seufzte leise und streichelte etwas die Stelle, wo Deidara ihn massiert hatte und die meiste Zeit mit seinen Händen drauf war. Der Schmerz hatte tatsächlich enorm nachgelassen und die unangenehme Hitze war auch zurückgegangen…. „Deidara-Sempai ist ein wirklich guter Arzt….“, murmelte er leise zu sich selber. „Tobi- kun!“ Der Angesprochene sprang fast vor Schreck auf, als er die weibliche Stimme hörte und schaute über seinen Rücken zur Tür hin. Konan kam auf ihm zu und hatte etwas, dass aussah wie eine Flasche aus grober Erde gemacht, mit einer ein bisschen zu großer Öffnung und ein paar weiße Leinen, die er als Bandagen identifizierte. „´Tschuldigung, dass ich so lange gebraucht habe, aber ich hatte grade keine Medizin für eine Rauchvergiftung und habe stattdessen eine Heilsubstanz für deine Hand geholt.“, sagte sie mit einem entschuldigen Lächeln und setzte sich neben ihm auf das Sofa. „D- das macht mir wirklich nichts aus, Konan-san! Ich müsste da-dankbar sein für die Medizin!“ Konan lächelte wieder und musterte zuerst ihn und dann seine Hand mit einem fachmännischen Auge. „Wie es aussieht hast du dich vom Rauch gut erholt, darüber müssen wir uns keine Sorgen machen.“, meinte sie und öffnete die Flasche, „Glücklicherweise bist du nur mit einer leichten Verbrennung durchgekommen, Tobi. Du solltest dich bei deinem Schutzengel bedanken!“ Wohl eher bei Deidara- Sempai…, dachte er und errötete ein bisschen an der Vorstellung. Die blauhaarige Frau neben ihm schüttete etwas von der gelblichen dickflüssigen Flüssigkeit auf seine Hand und rieb sie mit kreisenden Bewegungen an seinen roten Stellen. Ein strenger Geruch kam in Tobis Nase rein und er schnaubte kurz, um den übel riechenden Gestank aus seiner Nase zu bekommen. Igitt! „Keine Sorge, Tobi. Es riecht zwar etwas streng, aber es hilft schnell.“, beruhigte sie ihn, weil sie sein Schnauben gehört hatte und schmierte weiter die gelbe Masse auf die Fingern von Tobi, bis sie völlig in seine Haut rein gegangen war. „So das war es, jetzt muss ich dir noch die Bandagen umwickeln, dann haben wir es….“, sagte sie zu sich und wollte die Bandagen, die neben ihr lagen nehmen, als auf einmal ein Gemurmel aus der Küche kam und Deidara im Türrahmen auftauchte. „Tobi? Ist Konan endli-“ Er stockte abrupt, als er sah, dass Konans Hände, Tobis Hand hielten. „Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast, Konan, un!“, zischte er bösartig und Tobi zitterte leicht, als er merkte in welche Farben sich seine Augen verwandelten, oder besser gesagt, verdunkelten. „Hast du ein Problem damit, Blondie?“, zischte jetzt auch Konan zurück und schaute mit einem bösen Blick zurück. Deidara kam auf die beiden zu, stemmte seine Hände in die Hüfte und neigte sich etwas zu der blauhaarigen Frau hin. „Nein, ich doch nicht! Wärst du noch ein bisschen später gekommen, wäre Tobis Hand sicher abgefallen, yeah!“ „Ah ja?! Was hast du denn so großartiges gemacht, dass du mich jetzt hier anschnauzt?!“, giftete Konan- san zurück und zog ihre Augenbrauen runter. Der Griff um Tobis Hand verfestigte sich und Tobi zuckte ein bisschen vom Schmerz auf, der jetzt wieder neu entfacht wurde. Verängstigt schaute er zwischen den beiden hin und her, nicht wissend ob er eingreifen sollte oder doch nichts machen sollte. Er hatte zwar gelernt, die beiden Streitenden sich streiten zu lassen, bis sie abgekühlt waren, aber…. Aber er hatte Angst, dass sie beiden sich gleich vergessen und gegenseitig angreifen würden, was sicher Spuren hinterlassen würde! Fieberhaft überlegte er was er machen sollte, denn es schien langsam so, als würde das Pulverfass zwischen den beiden gleich hochgehen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn sein Sempai so wütend war, wie er es jetzt war…, würde er sicher keine Rücksicht auf die anderen Akatsuki- Mitglieder geben, nicht mal wenn er es wär.... Tobi senkte etwas seinen Kopf um zu überlegen und um Sempais wütendes Gesicht nicht zu sehen. Wieso war er denn überhaupt auf einmal so schrecklich wütend? Eigentlich regte sich sein Senpai nicht so schnell auf, eventuell nur bei ihm, wenn er ihn nervte…. Hatte er wieder was Falsches gemacht und somit seinen Sempai in Rage gebracht? Aber wa- Könnte es sein...!? Nein.... Nein, unmöglich. Eiersucht...? War Senpai eifersü- Nein, um Himmels Willen! Tobis Gesicht errötete leicht beim Gedanken daran und sein Herz fing vor Aufregung an, wie wild in seiner Brust zu schlagen. War er etwa eifersüchtig darauf, dass Konan- san seine Hand hielt, die er zuvor gehalten hatte? Sorgte er sich etwa…? NEIN! Wie konnte er sich nur so einen Schwachsinn ausdenken?! Deidara- Sempai würde niemals so etwas für ihn fühlen, NIEMALS! Nie! Nie würde er es machen! Nie! Innerlich kamen verschwommene Erinnerungen hoch und das merkte Tobi allzu deutlich, als sein Herz sich zusammenzog und ihn Schmerzen spüren ließ. Nein, nein und noch mal Nein!, kämpfte er innerlich mit sich selbst und versuchte die Wehen zu unterdrücken. Er musste überhaupt glücklich darüber sein, dass sein Sempai es mit ihm aushielt, jetzt wo die beiden in einem Zimmer wohnten! Er durfte nicht…. "Aufhören!" Sofortige Stille brach zwischen den zwei Streithähne auf, als sie die laute und verzweifelte Stimme von Tobi hörten und ihn überrascht ansahen. Tobi bemerkte, dass er es unbewusst laut gerufen hatte und schaute auf seine Hände hin, um ihren Blick zu entweichen. "I-ich meine.... B-bitte streiten sie si-sich nicht....", flüsterte Tobi mit zittriger Stimme. Eine weitere Stille brach an und Tobi könnte darauf schwören, dass sein Gesicht jetzt rot vor Peinlichkeit war. Aber er konnte es nun nicht mehr aushalten.... Dieses Gefühl....schaffte schlechte Erinnerungen hervor, sehr schlechte…. „Ts! Meinetwegen, un. Hab besseres zu tun, als mit einer Frau zu streiten, yeah….“, sagte Deidara dann. ohne auf ihn oder Konan zu schauen und verließ wortlos den Raum, aber nicht ohne die Tür laut zu zuknallen. „Deidara kann manchmal so gefühlskalt sein…!“, zischte Konan wütend und nahm die weißen Bandagen in ihre Hand. Gedankenlos ließ Tobi das bandagieren seiner Hand zu und betrachtete das Werk wortlos, als Konan fertig war. „Ich hoffe es geht dir jetzt besser, Tobi. Wird zwar eine Weile dauern, aber nicht so lang wie eine normale Heilung.“ Tobi flüsterte ein leises „Danke“ und drehte seine Hand in alle Richtungen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Ob es ihm besser ging…? Er würde sich anlügen, wenn er „Ja“ sagen würde…. „Oh, es ist Zeit für das Frühstück!“, bemerkte Konan mit einer, für ihn, gekünstelten Überraschung, „Ich geh dann den Tisch decken!“ Und verschwand damit auf Zehenspitzen in die Küche. Tobi saß immer noch auf dem Sofa und rührte sich nicht. Normalerweise würde er ihr jetzt Hilfe anbieten, aber er…konnte und wollte es einfach nicht. Nicht nachdem sein Sempai ihn so nett behandelt hatte, nicht nachdem er seinen Sempai so sauer gesehen hatte, nicht nachdem… ...er seinen Sempai so nah und jetzt doch so fern war. Der Schock war für ihn grauenhaft gewesen, so als ob er in wolliger Wärme eingekuschelt, gewaltsam rausgezerrt und nach draußen in die Kälte rein gestoßen wurde. Vielleicht war er jetzt…etwas gemein zu Konan- san, ihr nicht bei den Tischdecken zu helfen, aber…. „Himmel, Arsch und Hölle! Endlich ist es verdammte Frühstückzeit!“ Tobi kriegte fast ein Herzstillstand, als er die laute unbekannte Stimme hörte und wagte sich nicht umzudrehen, um zu sehen wer es war. „Wie wäre es, wenn du deine Lautstärke am frühen Morgen ein bisschen runtersenkst, Hidan? Sonst müssen wir mal Maßnahmen gegen dich einsetzten….“, brummte eine weitere unbekannte Stimme genervt. Oh, mein Gott…. Angstschweiß bildete sich auf Tobis Stirn und im wurde es überall im Körper eiseskalt. Das waren sie! Er hätte niemals gedacht, dass er jetzt soviel Angst vor den anderen Mitgliedern haben würde, jetzt, wo sein Sempai nicht da war und er niemanden hatte wo er sich festklammern konnte. Er war kein Angsthase, aber wenn einem mindestens 6 Schwerverbrecher gegenüberstanden, war das natürlich was anderes. Er dachte eigentlich, dass sein Sempai bei ihm sein würde und ihm ein bisschen „Schutz“ geben würde, aber jetzt…. „SO?! Versuch es doch, dann spürst du meine Sense in deinem stinkenden Hintern!!“ Tobi schluckte leicht, als er die Fußschritte von immer mehr Leuten vernahm und wünschte sich, dass ein großes Loch ihn verschlingen sollte. Bitte lasse jemand doch Deidara- Sempai auftauchen, bitte, bitte, bitte…., betete er verzweifelt und schloss sein Auge. Kapitel 15: Von Pfannkuchen und Neckereien ------------------------------------------ „Ich schwör, irgendwann schieße ich dich mit meiner C-4 so hoch in den Himmel, dass du nie wieder zurück kommst, yeah!“ Tobi atmete erlöst aus und dankte innerlich, dass seine Bitte erhört wurde. „Sieh an! Hat sich unser blonder grimmiger Freund wieder abgekühlt?“, ertönte plötzlich Konan- sans spottende Stimme aus der Küchentür, wo sie ein paar Teller trug und sie mit lautem Scheppern auf dem langen Tisch abstellte. „Willst du mal fühlen, wie toll es ist einen Schlag in´s Gesicht zu bekommen, yeah?!“, reagierte Deidara sofort wütend ihr entgegen. Oh nein, wenn der Streit zwischen ihnen jetzt wieder anfangen würde, dann…. „Ähm, um….Deidara- Sempai helfen sie mir mit dem Essen in der Küche...?!“, rief er stotternd und stellte sich zwischen Deidara und Konan, um irgendeine Attacke der beiden zu stoppen. Natürlich wusste er, dass Deidara- Sempai das nie machen würde, aber man konnte ja nie wissen…. Der Iwa-Nin hob etwas seine blonde Augenbraue und schaute ihn prüfend an, ging dann aber an ihm und Konan vorbei, Richtung Küche. „Meinetwegen, yeah. Hab ja nichts Besseres zu tun….“ Tobi seufzte erleichtert aus, wohl zum unendlichsten Mal an diesem Tag und tapste in die Küche rein. „Ist das nicht der Neue…? Tobi oder so…?“, fragte eine kalte, tonlose Stimme hinter ihm und Konan antwortete: „Yepp, das ist er. Ein ziemlich netter Junge, meiner Meinung nach.“ „Ach du Scheiße! Du findest ihn nett!? Na das ist mal ne Überraschung, bei dir Manneshasserin!“, rief wieder die laute Stimme, von der Tobi glaubte, dass sie einem Mann namens Hidan gehörte. „Willst du wissen warum?! Weil ihr total bescheuert seid und Tobi mindestens 1000 Mal netter ist, als ihr alle zusammen!“ „Konan, magst du ih-„ „Nein!!“ Deidara hielt sich mit seinem Zeigefinger sein linkes Ohr zu. Diese Trulla konnte einem echt auf die Nerven gehen! Jedenfalls hatte er jetzt nach diesem Vorfall mindestens 2 Gründe sie noch mehr zu hassen: 1. Sie hatte die romantische Stimmung zwischen ihm und Tobi bis auf Grund niedergetrampelt und 2. Sie hatte jetzt heimlich und versteckt ihre Liebe zu Tobi gestanden und zwar mitten der ganzen Organisation! Das war natürlich ein Vorteil für sie, denn jetzt würden die anderen, wenn sie und Tobi zusammen waren, irgendwelche peinliche Kommentare abliefern, bis Tobi es endlich verstand und…. Der Blondschopf kickte wütend ein Teil der kaputten Pfanne in die hinterste Ecke der Küche. Irgendwann würde er es ihr heimzahlen, irgendwann…. „S- Sempai…?“ Deidara zuckte kurz auf, weil er vergessen hatte, dass Tobi ja auch noch in der Küche da war. „Hm?“ Tobi stand neben dem Herd, streichelte etwas schüchternd die Stelle wo die ehemalige Pfanne einmal stand und druckste etwas herum. „Ich…uhm….Ich möchte mich e-entschuldigen..für…uhm…vorhin….“ Interessiert drehte sich der Iwa- nin ganz um, um ihn direkt ins Gesicht, na ja eher Maske, zu sehen und fragte: „Was meinst du mit „vorhin“, un?“ Der Maskenjunge malte mit seinen Fuß einen kleinen Kreis auf den Fußboden und stotterte etwas mehr: „D- da wo sie mich..eh…behandelt haben…. I- ich…also, wo sie und K-Konan-san sich gestritten haben…. Ich wollte..uhm… sie nicht beleidigen o- oder so…. I- ich wollte nur…dass sie und Konan-san…au- aufhören…s- sich zu streiten….“ „Ist das alles, yeah?“, fragte er tonlos den Jungen. Der nickte beschämend und schaute auf seinen Fuß, der mittlerweile in dem Staub der Küche einen Kreis gemalt hatte. Deidara seufzte etwas genervt und rieb sich an seinem Nacken. „Tobi, du solltest dich wirklich mal zusammenreißen und dir nicht über alles und jeden Sorgen machen, un. Du bist schließlich ja bei den Akatsukis, un!“ Tobi nickte etwas bekümmert und murmelte ein kleinlautes „Ja...“. „Aber….“, begann Deidara zögernd und schaute zur Seite hin, um die Reaktion des Maskenträgers nicht zu sehen, die er glaubte gleich zu sehen. „Aber ich finde es OK von dir so zu denken, hm….“ Tobi hob erstaunt seinem Kopf hoch, als er das von seinem Sempai hörte und man könnte schwören ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. „Deidara- Sempai….“ „Seid ihr Vollidioten jetzt endlich da drinnen fertig oder soll ich euch mal zeigen, wie mein alltägliches Ritual aussieht!!??“, unterbrach eine laute und genervte Stimme von draußen, so laut dass Tobi erschrocken aufsprang. „Ja, verdammt noch Mal!! Wir kommen ja schon, un!!“, schrie Deidara zurück und schwor sich diesen nervenden Möchtegern- Gläubiger irgendwann mal zu zeigen wie stark seine Bomben sein konnten. „Nimm du den Sirup ich nehme die Pfannkuchen, un.“, sagte er sanft zu Tobi und nahm den warmen Teller Pfannkuchen in beide Hände. Wenn er selber den Sirup hätte, würde er sich nicht widerstehen können und ihn gnadenlos über Konan und Hidan auszuschütten…. Aber das verschob er erstmal, denn heute war ja Tobi´s erster Tag im Hause Akatsuki und da wollte er ihm keine Probleme zubereiten…. Der Tisch war fast vollständig besetzt, nur 4 Plätze waren leer. Pein und Zetsu aßen wohl heute kein Frühstück…. „Na endlich! Was habt ihr in der Küche gemacht, ihr lahmen Schnecken?“, fragte der silberhaarige Mann namens Hidan und lehnte sich mit einem hinterhältigem Lächeln auf seinem Holzstuhl zurück. Die anderen schienen zu verstehen auf was Hidan zurück ging und schauten ihn mit komischen Blicken an. „Du bist wohl immer auf Jagd, Deidara, hm?“, fragte Kisame spitzbübisch, ein Fisch ähnlicher Mensch und zeigte mit einem Lächeln seine blitzenden, spitzen Zähne. „Von mir aus könnt ihr machen was ihr wollt, aber macht es in eurem Zimmer….“, murmelte ein düster blickender junger Mann mit einem durchstrichenen Konoha- Stirnband auf seiner Stirn. „Hauptsache ihr macht keine Sauerei….“ Deidara errötete wütend und beschämt zugleich. Die glaubten doch nicht, dass sie…. „Sag mal habt ihr alle Tassen im Schrank oder was?! Denkt ihr wirklich, dass ich mit ihm-„ „Was ist denn mit mir, Sempai?“, kam Tobis leise Stimme von hinten und Deidara warf fast den Pfannkuchenteller auf den Boden vor Schreck. „Hey, Schneckenhausjunge!“ Tobi blieb verdutzt auf der Stelle stehen, als er Hidan- sans Stimme und dazu noch den für ihn benutzten Namen hörte. „Eh…. Ja, Hidan- san?“, fragte er so höflich wie er konnte, den silberhaarigen Mann. „Zieh deine Hose aus.“ „W- wie bitte?“, fragte Tobi erschrocken und verwirrt den Janshin- Gläubiger. „Willst du gleich mal die Engel besuchen, du Vollarsch, un??!!“, schrie Deidara ihn erbost an, knallte den großen Teller auf den Tisch und ging mit wütenden und festen Schritten zu den lächelnden Hidan hin. Konan hielt komischerweise ihre sonst so große Klappe zu und schaute mit einem „erröteten“ Gesichtsausdruck unauffällig zur Seite hin. Soviel zum Thema „Ich- beschütze- Tobi“! Hidan blieb lässig und unbeeindruckt auf seinem Stuhl sitzen und lächelte immer noch sein nervendes Grinsen. „Hast du etwas zu verbergen Blondie? Vielleicht ein paar… „Beweise“?“ Deidara fasste ihm an den Kragen und drückte so fest er konnte. „Was. Willst. Du. Damit. Sagen, un?“, fragte der Blondschopf düster, am Rande seiner äußersten Vernunft. „Hidan! Das reicht! Halt deine vorlaute Klappe und setz dich hin!“, schnauzte ihn ein etwas brauner älterer Mann zu, der aussah wie eine zusammengeflickte Mumie. „Ach, halt´ s Maul! Ich will ein bisschen Spaß haben, mehr nicht!“ „Hidan….“, brummte der Rest des Tisches und der gemeinte Mann hielt tatsächlich unter kleinlauten Protesten seinen Mund. „Da wir das ja geklärt haben, sollten wir langsam frühstücken nicht wahr?“, sagte Kisame und rückte näher zum Tisch hin. „Willst du das noch länger halten, oder….“, fragte der Fischmensch und zeigte auf Tobi, der die Sirupgläser fest an seiner Brust gepresst hatte. Der zuckte auf und stotterte verlegen: „Äh, E- Entschuldigung!“ Hastig stellte er die Gläser auf den langen Tisch und gab seinem Sempai Platz, damit er die Pfannkuchen auf den Tisch stellen konnte. „Sieht lecker aus…Wer hat denn das Frühstück gemacht?“, fragte Kakazu und nahm sich einen Pfannkuchen aus dem Teller. „Tobi hat es gemacht, yeah.“, kam Deidara zu Wort, bevor Tobi was Falsches sagen konnte. „Tsss. Das kann jeder Möchtegernidiot sagen. Er könnte es genauso fertig aus der Packung machen!“, meinte Hidan mürrisch und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Pfannkuchenberg. „Siehe unser letztes Ach- so- schönes verarschtes Pfannkuchenfrühstück….“ „Was heißt hier „verarscht“?! Ich konnte da noch nicht kochen!!“, schrie Konan entrüstet zurück und schnaubte beleidigt. Sie kann bis heute auch noch nicht…, dachte Deidara spöttisch und musterte Tobi, der sich halb hinter seinem Rücken versteckt, ohne dass er etwas davon gemerkt hatte. „So? Du glaubst er hätte sie einfach nur gekauft, un…?“, fragte Deidara nochmals nach und spürte ein bisschen, wie sich Tobi noch ein Stückchen hinter ihm versteckte. „Ja, das glaube ich, Blondie!“, antwortete der weißhaarige Mann und schaute abwürdigend auf Tobi, der sich nun ganz hinter dem Rücken des Blondschopfes versteckte und schüchtern auf den Boden schaute. „Ah ja…?“, begann Deidara mit einer fragenden Stimme und zerrte Tobi hinter seinen Rücken hervor, „Und was ist mit diesem Verband hier, yeah? Ist er vielleicht einfach so entstanden, un…?“ und hob damit die rechte Hand von Tobi hoch, der verdutzt nach oben zu seiner Hand hoch schaute und nicht wusste was er sagen sollte. „Hidan! Lass endlich deine Herummeckerei. Wir wollen endlich essen!“, schnauzte Kakazu ihn barsch an und ließ seine hellgelben Augen aufblitzen. „Ach, halt doch deine Fresse...!“ Konan nahm ohne einen Kommentar einen großen Pfannkuchen vom Teller raus und biss in ihn hinein. „Ihr könnt euch so lang streiten wie ihr wollt, ich esse jetzt!“, mampfte sie und biss wieder hungrig in ihn rein, wobei sie ihre Miene in ein Lächeln verzog. „Die schmecken wirklich lecker! Tobi du bist ein wirklich talentierter Koch.“ „Ähm…D- danke….“, druckste er etwas herum von dem Kompliment, das Konan ihm gemacht hatte und senkte schüchternd seinen Kopf nach unten. Die anderen machten sich jetzt auch ans essen und man konnte an ihren Gesichtern sehen, dass sie von dem Geschmack überrascht waren. „Schmeckt jedenfalls viel besser als die letzten.“, kaute Kisame und schaute Itachi an, der gar keine Miene verzogen hatte und schweigend weiter aß. Deidara lächelte zufrieden über sich selber und schaute zur Seite hin, wo Tobi immer noch etwas schüchtern stand und keinen weiteren Ton heraus brachte. Das störte ihn. Es war doch jetzt alles OK, also wieso stand er wie ein kleiner Junge da, der Angst vor seinem ersten Tag im Kindergarten hatte? Deidara ließ ein genervtes Schnauben aus und fragte ihn leise, damit die anderen es nicht bemerkten: „Was hast du Vollidiot? Es ist doch alles in Ordnung, yeah.“ Tobi zuckte etwas auf und drückte sich mit seiner Antwort. „S-sempai….“ „Ja…?“ Tobi machte erst mit seinen Füßen ein paar Kreise auf dem Boden, bis er stotternd und schüchternd hervor brach: „Deidara- S- Sempai…. Sie h-h- halten noch meine H-Hand….“ Ein kalter Schauer durchkroch den Lehmkünstler, als er das pochende Handgelenk von Tobi erfühlte und sich schmerzhaft auf seine Zunge biss, um keine Errötung seiner Wangen zuzulassen. Das würde nur in einer Katastrophe enden wenn er jetzt Gefühle zeigen würde, hier in der Nähe der Akatsukis und insbesondere Hidans, der sicher einen Spruch loslassen und alles zerstören würde. Verdammt, konnte er Tobis Hand nicht an einem anderen Zeitpunkt halten? „Ach so….“, murmelte er nur gleichgültig und ließ mit unzähligen Schimpfwörter Tobis Hand widerwillig los. „Hey, wollt ihr nichts essen?“, fragte Kisame und zeigte auf den Pfannkuchenberg, der deutlich kleiner geworden war. „Nein, ich und Tobi haben schon gegessen, bevor ihr gekommen seid.“, leugnete Deidara und schaute schnell mit einem scharfen Blick zu Tobi, damit er nichts Falsches sagen sollte. Tobi schien den Blick bemerkt zu haben, den er nickte und sagte: „Wir wollten sie nicht beim frühstücken stören….“ Konan hob zwar eine Augenbraue, aß aber dann an ihrem vierten(?) Pfannkuchen mit Ahornsirup weiter. Der Lehm-Künstler starrte auf den immer kleiner werdenden Pfannkuchenberg und zwang seinen Magen keine komischen Laute loszulassen. In Wirklichkeit hatte er natürlich Hunger, aber irgendwie wollte er sich nicht zu den anderen setzen und Tobi alleine da stehen lassen. So schüchtern wie er zurzeit war, würde er bestimmt ein Herzkollaps kriegen wenn sich sein „Sempai“ auch nur einen Meter von ihm entfernen würde. Und es war ja noch diese eine Sache mit seiner Maske…. „Hey, Deidara.“ „Hm?“, murmelte er und erkannte das Itachi ihn angesprochen hatte, denn er lehnte sich an seinen Stuhl zurück und sah ihn mit seinen schwarzen, schmalen Augen an. „Wieso seid ihr zwei eigentlich ins Hauptquartier eingezogen…?“ „Äh?“, kam die kurze Antwort von Deidara, der vor Verblüffung eine Augenbraue hochgehoben hatte und mit offenem Mund ihn fragen anstarrte. Itachi, genervt von seiner nicht beantworteten Frage, seufzte leise und wiederholte sie: „Wieso seid ihr hier? Hat Pein euch geschickt?“ Deidara suchte angestrengt in seinen Erinnerungen, nach etwas dass den Grund für den Umzug erklärte. Eigentlich wusste er tatsächlich nichts von den Bewegungsgründen des Bosses, sie hierhin zu kommandieren. Er hatte sie ohne Grund hierhin geschickt, auf seine Frage wieso, hatte er ihn nur kalt angegiftet…. Nach einer Weile, schüttelte er seinen Kopf und sagte: „Keine Ahnung, un. Er hat uns ohne eine geringste Erklärung weggeschickt.“ Itachi murrte leise und schaute, als hätte er ebengrad gesagt er hätte die Pest, von ihm weg. Dieser Kerl konnte manchmal echt nervig sein…, ärgerte sich Deidara und schickte ihm kalte Blicke auf seinen Rücken. „Sempai….“, flüsterte Tobi neben ihm leise, damit die anderen ihn nicht hören konnten, und zog ihm dabei sanft am T-Shirt. „Hm?“ „Hat Konan-san nicht, als wir eingezogen sind, gesagt, dass sie es dem Leader vorgeschlagen hat, dass wir hierher kommen sollten?“ Deidara hob eine Augenbraue hoch, als er kapierte welche Szene er meinte. Natürlich, da war diese Kuh doch einfach in ihr Zimmer geplatzt und hatte sie aufgefordert diese bescheuerte Besichtigung zu machen, wo er dann-. Er zitterte leicht, als er an die weiteren Ereignisse dachte und blickte düster auf den Boden. Verdammter Zetsu und ebenso verdammter Tobi, der ihm nichts von diesem SSD oder was wusste er wie diese Krankheit hieß, erzählt hatte. Verdammt…. „Konan…? Wolltest du wirklich mit Tobi….“ Nein! Hatten sie es doch etwa gehört? Konan´ s Stimme begab sich aufgeregt in eine höhere Tonhöhe und verteidigte sich verzweifelt, als sie merkte dass die anderen irgendwas Schlechtes über sie sich ausdachten. „Wie kommt ihr drauf?! Ich wollte nur ihr Bes-„ „Konan!? Wolltest du etwa mit dem Schneckhaus Se- „ „NEIN!!!“, schrie sie vor Scham und stand ruckzuckartig von ihrem Stuhl auf, der vom Schwung auf den Boden krachte. „Ihre Heizung war verdammt noch Mal ausgefallen und sie können doch nicht im Winter ohne Heizung in dieser Baracke leben, verdammt!!“ Keuchend sah sie von ihrem unerwarteten Wutausbruch in die Runde, wo sie sprachlose Gesichter, in Itachi´s Gesicht sogar leichte Erschrockenheit fand. „W-wirklich, Konan-san?“, fragte Tobi schüchtern und sah sie mit zusammengefalteten Händen an. „Das ist aber nett! V-vielen Dank!“ Konan wedelte abwehrend mit ihren Händen und lächelte: „Du musst dich nicht bei mir bedanken, Tobi. Pein würde euch sowieso ins Hauptquartier früher oder später umziehen lassen.“ „Hah, wie rührend! Darf ich euch Turteltäubchen noch einen Tee machen, damit ihr es euch gemütlicher machen könnt?“, hauchte Hidan mit einem verliebten Ausdruck und grinste schelmisch als Konan, ins geheimen auch Deidara, ihn mit wütenden und beschämten Blicken ansah und wieder kurz vorm erneuten Ausrasten war. Deidara schwor sich im Inneren, irgendwann dem Vollidiot in den Arsch zu treten, bis er nach Konoha fliegen konnte. „Ich will euch beiden Turtelnden auch nicht stören-„ „Nein!! Wir sind nicht...!“ „..was auch immer, aber wir müssen uns langsam auf den Weg gehen….“, sagte Itachi mit leicht genervten Blick und stand vom seinem Stuhl auf. Kisame stand deren gleichen auch auf, wandte sich aber noch vorher zu Tobi um, der erschrocken hinter seinem Sempai verschwand. „Übrigens, Tobi. Du solltest öfter mal das Frühstück machen, Konan´s Kochkünste kann man nicht sehr lange standhalten….“ „Was?!“, fauchte Konan, die es gehört hatte, neben ihm scharf und Kisame verzehrte mit rollenden Augen sein Gesicht. „Jedenfalls wäre es gut, wenn du öfters mal in der Küche herrschst, sonst müssen wir bald an Lebensmittelvergif-„ „Kisaaaaame!!!“, drohte Konan ihm mit einer geballten Faust und ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie gleich in die Luft gehen würde, wenn der Fischmensch nicht sofort verschwand. „Ich geh ja schon.“ Und tatsächlich verschwand auch der Fischmensch aus dem Essensaal, aber nicht ohne seine Zunge rauszustrecken und einen Finger in seinen Mund reinzustecken. Mit einem Sprung war Konan an der Tür und hastete fluchend dem weglaufenden und zudem noch lachenden Kisame hinterher. Hidan lachte spöttisch von den Kriegsschreien der Frau und nahm sich den letzten Pfannkuchen vom Teller. „Nicht mal morgens hat man seine Ruhe….“, murmelte Kakazu mit heruntergezogenen Augenbrauen und stand mürrisch vom chaotischen Frühstückstisch auf. „Los Hidan, wir haben auch eine Mission.“ “Whath?!“, nuschelte Hidan erschrocken und machte einen ebensogleichen Gesichtsausdruck. „Wir hatten dof schon geftern einen!“ „Und? Bist du etwa so ein Schwächling, dass du einen kleinen Dienst nicht mal schaffen kannst?“, stichelte Kakazu mit verengten gelben Augen. Abrupt schluckte Hidan seinen Pfannkuchen runter und stand entrüstet auf: „Was?! Sag das noch mal, du verreckte Mumie! Dann zeig ich dir mal wie es sich anfühlt in einem Grab zu liegen! Obwohl, du würdest dir nicht mal einen kaufen wollen, so geizig bist du, du bescheuerter Geizkragen!“ Der „Geizkragen“ schaute etwas fragend ihn an, als er seine Finger aus seinen Ohren nahm und fragte: „Bitte? Was hast du ebengrad gesagt…?“ „Ich-! Ach, ?!§“$&/“& dich doch!!“, schrie der Gläubige genervt und stapfte fluchend aus dem Saal heraus. „Hey, Hidan! Woher hast du denn deine farbenfrohe Ausdrucksweise gelernt, un?!“, rief Deidara spitzbübisch ihm hinterher, worauf er ein unverständliches Gebrabbel, was wohl Flüche sein sollten, von ihm erntete. „Sempai! H-Hidan-san-„ „Ach lass es Tobi. Der Idiot regt sich schon ab, der ist immer so drauf.“, beruhigte Kakazu ihn und ging mit einem gemurmelten „Vollidiot“ auch aus dem Saal raus. Deidara seufzte leise und wandte sich zu Tobi, der das Chaos auf den Essenstisch ansah. „Und, Angsthase? War es so schlimm, un?“ Tobi ließ seinen Kopf erst zu Deidara drehen, als wollte er etwas sagen, senkte dann aber seinen schwarzen Wuschelkopf. „Uhm…j-ja. Ich..eh…sie sind eigentlich sehr nett.“ Deidara verdrehte stöhnend seine blauen Augen Tobi konnte wirklich sich mit allem und jedem anfreunden, hm? „Wenn sie so nett sein würden, könnten sie uns wenigstens beim Abräumen helfen, un.“, meinte er mit ärgerlichem Blick und zeigte auf den Tisch, der aussah als wäre eine hungrige Meute darüber gefallen. Kleckse voller Sirup, Fettflecken und Pfützen voller Milch übersäten ihn, selbst an Itachis Platz waren ein paar Sirup und Fettflecken. „Bastarde….“, brummte Deidara leise zu sich und sammelte mit angewiderten Ausdruck die klebrigen Teller ein. Tobi huschte schnell in die Küche, ließ kurz Wasser rauschen und hielt einen Moment später einen nassen Waschlappen in seinen Händen, der allerdings so nass war, dass er auf den Flur tropfte. „Warten sie, Sempai! Ich helfe ihnen.“, frohlockte er wieder mit seiner alten Stimmung und fing bei Hidans Platz an, der übrigens der dreckigste war, den Waschlappen hoch und runter zu wischen. Summend wischte er sich seinen Weg über den Tisch durch und hinterließ immer eine Wasserspur, die sich langsam zu einer großen Pfütze zusammensammelte. Deidara sah etwas missbillig auf die Tat von Tobis Übereifer, ließ es aber zu kommentieren und brachte den schmutzigen Tellerstapel in die Küche. „Mistkerle. Hauen einfach ab, ohne mal ein Danke zu sagen, yeah!“ Sauer ließ er den Tellerstapel in das Waschbecken fallen, wusch sich sofort seine klebrigen Hände mit heißem Wasser ab und schmiss die leere Sirupflasche in den Mülleimer. Sollten diese Bastarde doch ihre Teller selber waschen! War er hier ihr Diener oder was?! Tobi hatte es währenddessen geschafft den langen Tisch sauber zu wischen und seufzte etwas vor Anstrengung. So einen langen Tisch zu putzen war schließlich keine leichte Aufgabe und schon gar nicht, wenn man vorher so eine Aufregung nach sich hatte. „Sempaaai! Ich bin fertig!“ Der Blondschopf kam aus der Küche, schaute erst den Tisch an, dann Tobi, der aussah als würde er vor Stolz platzen. „Tobi….“, fing er langsam an und schaute mit einer hochgehobenen Augenbraue den nassen Tisch an, „Was…glaubst du wie Pein, unser Boss, darauf…reagieren würde, yeah?“ Tobi knickte etwas seinen Kopf und beobachtete angestrengt das lange Möbelstück, auf dem das Wasser inzwischen auch auf den Fußboden gelandet war, an. „Ehm…er würde sich freuen…?“ Sein Sempai schüttelte seinen Kopf nach rechts und nach links. „Eh…er würde…sprachlos sein…?“ Diesmal neigte er seinen Kopf etwas nach links und rechts, als wolle er sagen: “Vielleicht“. „Eeeer wüüürde….umfallen vor Freude?“ Deidaras Gesicht verzehrte sich in ein „Das glaubst du doch selbst nicht, oder?“ Tobi knickte seinen schwarzen Kopf nach unten und dachte angestrengt nach. „Er….würde…erst laut schreien und dann in Ohmmacht fallen, weil sein Blutdruck zu hoch war und er eigentlich dringend Ruhe bräuchte, weil er von seiner Arbeit so erschöpft ist, weil er sich um die Reparatur der Küche sorgen musste, die ich kaputt gemacht habe?“ „Lass das in Ohmacht fallen weg und wir haben´ s, un…..“ Der Maskierte hob einen Zeigefinger hoch, als Triumph für seine (fast) richtige Überlegung, senkte ihn aber, als er merkte was das bedeutete. „Heißt das…er würde sauer auf mich sein…?“, fragte er nochmals nach und erhielt ein Kopfnicken von seinem Sempai als Bestätigung. „Oh….“, murmelte Tobi tonlos und schaute sich das Chaos an, dass er gemacht hatte. Vielleicht hatte er tatsächlich etwas übertrieben…. „Hier, un.“ Ein Papiertuch wedelte vor seiner Maske hin und her, mit blauen Stiefmütterchenblümchen als Motiv. „Wir sollten uns beeilen, bevor Pein kommt, yeah. Sonst haben wir den noch an der Backe….“ „OK….“, murmelte Tobi, nahm das Papiertuch und legte es auf eine große Pfütze Wasser auf dem Tisch hin. Sofort saugte sich das Papier mit dem Wasser auf und löste sich nach ein paar nutzlosen Wischereien in große Fetzten auf. Etwas Hilflos schaute Tobi das zerfetzte Papiertuch, dann den kleinen halbwegs trockenen Fleck den er geschafft hatte. „Hey, bist du eingeschlafen oder was, un?“, fragte Deidara ihn, als er merkte das er nicht weiter wusch. Tobi seufzte laut auf und zeigte auf den kleinen Fleck den er trocken gelegt hatte. „Sempai, das wird zu lange dauern bis wir das alles geschafft haben….“ Deidara schaute den Fleck an, dann den riesigen Tisch und den Fußboden an. Er hatte Recht. Sie würden das nie bis zum Vormittag schaffen. „Ach, verdammt, un!“, sagte er genervt und schmiss wütend das klatschnasse Papiertuch auf den Boden. „Ich bin hier doch keine Putzfrau, dass können diese Idioten machen und die Teller gleich dazu, yeah!“ „Aber, Sempai! Wir-„ „Haben genug für diese Faulenzer gemacht, un!“, unterbrach Deidara ihn barsch und schritt entschlossen in die Küche, wo er dem Tellerstapel einen kleinen Schubs gab und die oberen Teller dann krachend in die Spüle fielen. „Sempai!“ Alarmiert von dem Lärm der Teller kam Tobi in die Küche und schaute besorgniserregend in die Spüle rein, wo er dann aber zum Glück keine gebrochenen Teller fand. „Sempai!“ „Was?!“ Genervt stellte der Lehmkünstler einen Topf auf die noch warme Herdplatte und zündete ihn energisch auf die höchste Stufe hinauf. „S- Sempai! Was, uhm, wollen sie machen?“ „Willst du eine Diät machen, un?“, fragte Deidara stattdessen und öffnete einen der großen Schränke. Tobi schaute verdutzt auf sich herunter, dann wieder auf seinen Sempai. „Ähm, nein…. Wieso-„ „Willst du verhungern, hm?“, unterbrach ihn der Blondschopf nochmals und kramte nach etwas in der hintersten Ecke des Schrankes. „N- nein!“ „Dann wirst du uns jetzt was zum Frühstück kochen, un!“ „W- wie?“, stotterte der Maskierte junge Mann und war überrumpelt davon, dass Deidara ihn kochen sehen wollte. Er sollte für seinen Sempai kochen! Deidara ließ einen leisen Triumphruf aus, als er endlich die Sache gefunden hatte, die er gesucht hatte. „U- und was soll ich kochen, Sem-„ Ein Packung Nudeln traf seine Brust gefolgt von einem Glas Pulver, dass er rechtzeitig fangen konnte, bevor es zu Boden gehen konnte. „N- Nudeln?“, fragte Tobi als er das hellbraune Pulver als Meeresfrüchtepulver identifizierte und schaute etwas ungläubig auf Deidara, der aufgestanden war und kaltes Wasser in den Topf rein geschüttete hatte. „Sempai! Das ist kein gesundes Frühstück und Nudeln sind eigentlich für das Mittagessen da!“ „Ach ja?“, fragte Deidara nach und drehte sich zu Tobi um, „Und was ist mit Pfannkuchen, un? Ist das vielleicht ein gesundes Frühstück, hm?“ Tobi zuckte auf und schaute beschämt auf den Boden. „N- nein….“ Der Lehmkünstler schnaubte zufrieden und zeigte mit dem Daumen auf den Topf. „Na dann, ran an die arbeit, Idiot. Ich habe einen Bärenhunger, un!“ Tobi nickte energisch. „Ai, ai, Sempai!“ Kapitel 16: Gemeine Konan...? ----------------------------- „Erster, Sempai!“ Deidara seufzte etwas und ließ ein paar Nudeln in seinem Mund verschwinden. Tobi hatte wirklich eine kindliche Weise noch prahlend „Erster“ zu rufen, wenn er mit seinen Essen fertig war…. Ein freudiger Junge kam im Türrahmen zum Vorschein und ließ stolz eine saubere Nudelschale blitzen. „Sehen sie? Ich war der schnellste, Sempai!“, sagte er stolz und ließ seine Schale neben dem Tellerstapel stehen, der zurzeit das ganze Waschbecken blockierte. Deidara brummte nur und aß weiter seine Suppe auf. Tobi war wirklich ein ausgezeichneter Koch, dass musste er wirklich zugeben. Die Nudeln waren nicht zu weich, auch nicht zu hart, die Brühe schmeckte leicht und dennoch genug stark im Geschmack und das Gemüse, das Tobi extra dazugegeben hatte, war gut durch. Früher, als sie noch im Haus wohnten, war ihm das noch nie aufgefallen, denn er war meistens nur froh, dass es überhaupt etwas zu essen gab. Die Vorratsschränke waren nämlich, durch Kakazus verdammten Sparerei, nur spärlich gefüllt, sodass sie manchmal ohne Abendessen zu Bett gehen mussten. Eigentlich hatte er auch heimlich gehofft, dass Tobi mit ihm essen würde, aber daraus wurde dann leider doch nichts. Und der Grund war natürlich derselbe, warum er überhaupt nicht mit essen wollte: Seine Maske. Manchmal wollte er diese Maske einfach nur aus Tobis Gesicht rausreißen und sie auf den Boden werfen, sodass sie ihn 1000 Teilen zersplittern sollte und man sie nicht wieder zusammen kleben konnte. „Sempai, ehm…. Hat es ihnen den…geschmeckt?“, fragte Tobi ihn, als er fertig mit der Suppe war und ihn durch seine Maske erwartungsvoll ansah. „Hmhm…. Hat ziemlich gut geschmeckt, un.“ „Das freut mich, Sempai!“ Wie einfach man diesen kleinen Volltrottel glücklich machen konnte…. Deidara lächelte etwas in sich hinein und ließ seine Schüssel neben Tobi´s liegen. „Wir sollten zu unserem Zimmer gehen, bevor jemand das Chaos sieht, yeah.“ „Wirklich? Sollten wir nicht wenigstens unsere Schüsse-„ „Nein!“, unterbrach ihn der Lehmkünstler barsch und ging schon auf die Tür zu, „Je früher wir hier weg sind, desto besser ist es, un.“ Tobi nickte brav und überstieg die Wasserpfützen, die er mit dem Waschlappen gemacht hatte, um seinen Sempai zu folgen. „Sempai…?“, fragte Tobi, als sie draußen auf den Flur waren und in die Richtung ihres Zimmer gingen. „Was machen wir denn jetzt?“ Deidara setzte grad zu einer Antwort an, als Konan ihnen entgegenlief, müde und mit einem etwas säuerlichen Gesichtsausdruck. „Na, lahme Schnecke? Hast du Kisame geschnappt, oder ist er dir entkommen, un?“ Konan schaute ihn nur böse an und ging an ihm einfach vorbei, zu Tobi hin. „Und, Neuling? Wie war dein erster Eindruck über die anderen?“, fragte sie ihn und hatte wieder dieses aberunschuldige Lächeln auf den Lippen, dass sie wohl immer benutzte wenn sie mit Männern flirtete. Er konnte es einfach nicht lassen diese Kuh zu hassen! „Ähm, die anderen Mitglieder sind wirklich sehr nett, ich hatte aber am Anfang schon etwas Angst.....“, murmelte Tobi schüchtern und spielte etwas mit seinen Fingern herum. W- was? Und das gibt er vor Konan noch zu?! Deidara biss sich schmerzhaft auf die Lippen als Konan ihm beruhigend sagte, dass das normal sei und er keine Angst bräuchte. Konan hatte wirklich für eine Frau ein leichtes Spiel mit Tobi, der in der schüchternen und naiven Sorte angehörte…. Er dagegen mit seiner Zeit, die er mit Tobi im Haus gelebt hatte…. Verdammt…. Konan drehte sich zu ihm um, dachte kurz nach und sagte danach: „Ah, Deidara-chan-„ „Nenn mich nicht so, un!!“ „Mr. Boss will euch beide in seinem Büro sehen und zwar jetzt sofort.“ Deidara schaute überraschend auf Konan, dann auf Tobi, der etwas zusammengeschrocken war und in Gedanken auf Konans Rücken starrte. Gerade jetzt wo alles in Ordnung schien…. Mist…. „Das Büro von ihm ist den Gang rauf und dann müsst ihr links abbiegen. Das kannst selbst du nicht verfehlen, Dei-chan.“ „Wenn du mich noch einmal so nennst, spreng ich dich mitsamt dem Hauptquartier in die Luft, yeah!!“, schrie der Lehmkünstler sie wütend an und fasste ihr grob an den Kragen. Konan missfiel diese Berührung an ihr wohl, denn sie schlug seine Hand schnell weg und brachte sich in Kampfstellung. „Das wirst du Möchtegernkünstler selbst mit deinen ganzen dreckigen Lehm nicht packen!“ Deidara knirschte bedrohlich mit seinen Zähnen und ließ seine Hände verkrampfen. So…. Diese blöde, idiotische Ziege wollte einen Kampf…? Den konnte sie haben! „Ah ja?! Diesen dreckigen Lehm wirst du gleich in deinem Gesicht haben, yeah!“ Tobi stand unsicher auf der Seite und schaute ängstlich von seinem Sempai zu Konan hin und her, die Hände auf seiner Brust, als wolle er beten, dass sie sich gleich beruhigen würden. Was ihn aber verdutzte, war, dass die sonst so gutmütige Konan sich so aggressiv benahm…. War etwas zwischen ihr und Sempai vorgefallen…? Konan setzte ein tückisches Grinsen auf und starrte Deidara mit abfälligen Blicken an. „Probier es doch, Blondie. Ich zerfetz dich in tausend Stücke, ehe du dein Lehmspielzeug raus nehmen kannst.“ Deidara grinste böse und steckte eine Hand in seine Lehmtasche an der Hüfte. „Du wirst gleich sehen, was mein „Spielzeug“ so kann, du gefärbte Möchtegernfrau, un.“ Mit einem Augenzucken schoss Konans rechtes Bein hervor und traf fast das Gesicht von Deidara, der noch rechtzeitig zurückspringen konnte. Grinsend ließ er seine Hände öffnen und 5 kleine Amseln flogen mit einem ohrenbetäubenden Geschrei auf die Frau zu. „Mist….“, zischte Konan und sprang nach hinten. Deidara grinste stärker, als er die Hilflosigkeit der Frau sah, sah dann aber mit Schrecken auf den Fußboden, wo sich eine Zeitbomben-Karte befand. Und sie war auf die Hälfte schon weg gebrannt! War Konan verrückt geworden?! Deidara wollte grad weg springen, als er mit Schrecken bemerkte, dass Tobi auf der Seite wie gewurzelt da stand und auf die Zeitbomben-Karte starrte. Entschlossen sprang er auf den verdutzen Tobi und aus seinen Amsel das Chakra raus, damit sie nicht auf die Karte zusteuerten, die kurz vorm explodieren stand. BOOM!! Mit einem gewaltigen Knall explodierte die Karte hinter ihnen und ließ Tobi und ihn wegschleudern. Der Lehmkünstler ächzte laut auf, als er mit Tobi in seinen Armen auf seinen Rücken landete und für einen kurzen Moment nicht atmen konnte. Kurz darauf schlitterten die beiden auf Deidaras Rücken den kalten Fußboden, zum Leid für den Blonden, dessen Rücken von der Explosion verwundet war und schmerzte. Mit einem Quietschen blieben die zwei Akatsukis endlich stehen und kleine Erdbrocken prasselten auf ihnen herab. Tobi keuchte schwer auf. E versuchte aufzustehen, doch sein Körper reagierte nicht, nur der Schmerz aus seinen Rippen antwortete auf seine Bewegung. Außerdem war ihm schwindelig und sein Kopf fühlte sich an, als würde er unendlich schwer sein und gleich auf den Boden fallen. Was war überhaupt passiert…? Der Schwarzhaarige ließ ächzend seinen Kopf auf den Fußboden fallen und schloss sein Auge um irgendwie die Kopfschmerzen loszuwerden. Was war…? Neben ihm stöhnte etwas und Tobi bemerkte jetzt, dass das erstaunlich nah an etwas dran war. Langsam öffnete er sein Auge und keuchte, als er sah, dass er in einer Halbumarmung lag…. Und zwar mit seinem Deidara- Sempai! Deidaras Arme waren um Tobis Nacken und Hüfte geschlungen und eins seiner Knie war über seins. Na ja, er lag eher auf Sempai´s Armen, als sein Sempai ihn festhielt…. „Mhm….“ Eh? Hatte sein Sempai nicht grad…. Deidara murrte etwas und schlug langsam seine Augen auf. Helles Hellblau starrte unentwegt in Tobis Auge rein, so hell, dass Tobi glaubte, dass sie leuchteten. Verzweifelt versuchte er aus dem Auge irgendein Gefühl seines Sempais heraus zusehen, irgendeine Regung in seinen Augenbrauen, oder irgendein Veränderung der blaue Pupille. Nichts geschah davon. Der Maskierte junge Mann schloss vom starren Anblick seines Sempais sein Auge. Er konnte ihm einfach nicht jetzt in die Augen schauen, jetzt wo er in einer Halbumarmung mit ihm hier lag und jetzt wo sein Sempai Streit mit Konan hatte. Deidara geriet in Panik, als er den beweglosen Körper von Tobi sah. War er etwa von der Landung ohnmächtig geworden? Hastig holte er seine Arme unter Tobis Körper hervor und schüttelte fest seine Schultern. „Tobi, bist du wach, un?! Sag doch was!“ „S-Sempai! I-ich bin d-doch wach!“, stotterte der Junge und fasste vorsichtig Deidara´s Arme an, damit er aufhörte. Deidara hörte sofort auf, als er die Stimme von Tobi hörte und richtete sich auf. „Hast du dir etwas gebrochen, un? Spürst du irgendwo Schmerzen?“ Tobi schüttelte seinen wuscheligen Kopf. „Mir tut es nur etwas in der Brust weh, mehr nicht….“ Deidara seufzte erleichtert auf, schreckte dann aber auf. „Die Explosion!“ Hastig stand er auf und wollte schon zum Loch loslaufen, um Konan eine gewaltige Lektion zu erteilen, als er Schmerzen wie von tausend Nadeln spürte und nach unten sackte. „Sempai!“ Rasch stand auch Tobi auf und kniete sich neben Deidara hin, der wieder versuchte aufzustehen, es dann aber mit weiteren Schmerzen bereute. „Scheiße….“, fluchte er auf und hielt sich mit einer Hand am Rücken fest. „S-sempai…!“, rief Tobi bekümmert und tastete vorsichtig den Rücken von Deidara ab, um die Schmerzensstelle zu finden. Als er auf die Mitte der Wirbelsäule drückte, zog Deidara die Luft ein und ächzte laut. „Ah! Tut es ihnen hier weh, Sempai?“ Deidara nickte schwach. „Tobi, Deidara seid ihr- Um Himmels Willen! Was ist hier passiert?!““ Synchron drehten sich die zwei Akatsuki Mitglieder nach hinten und entdeckten überraschend Konan, die auf sie zusteuerte. „Was ist hier los?! Wieso- Warum ist hier alles in Schutt und Asche?!“ Deidara und Tobi schauten sich zuerst an, dann fing Tobi an: „Konan- san…. Lassen sie das bitte, sie haben Deidara-Sempai wehgetan.“ Verdutzt schaute Konan erst Tobi, dann fragend Deidara an. „Guck nicht so, un! Du weißt genau was wir meinen, yeah!!“, schrie Deidara sie wütend an, zuckte dann aber, als ein weiterer Schmerz seinen Rücken erfasste. „W-was…? W- wovon redet ihr? Ich war bis eben grad noch bei Pein. Er brauchte Hilfe mit den Aufträgen und ich hatte nicht mal eine Gelegenheit zu euch zu kommen!“, verteidigte sich Konan und schaute an den beiden vorbei, wo weiter weg ein riesiges Loch im Boden klaffte. Deidara richtete sich mit Hilfe von Tobi auf und schaute Konans Blicken nach, die beim Loch endeten. „Das kann jeder erzählen, un! Wir haben dich doch selbst gesehen, yeah…!“ Konan schüttelte demonstrativ ihren Kopf und schritt auf sie zu. „Das kann ich nicht gewesen sein, wie oft noch? Ich bin doch auch nichts so bescheuert und greif euch beide an!“ „Ach?! Das sah aber ebengrad ganz ander- Autsch!“, zischte der Lehmkünstler, als er wieder den Schmerz in seinen Rücken spürte und wieder drohte nach unten zu sacken. Tobi neben ihm bemerkte das und griff seinem Sempai unter die Arme. Einen Arm auf Tobis Rücken und einen anderen Arm von Tobi an der Hüfte, versuchte Deidara den immer stärker werdenden Schmerz in seinem Rücken zu ignorieren, besonders weil er sich darauf konzentrieren musste nicht zu erröten. „Besser Sempai …?“, fragte Tobi kleinlaut und schaute ihn an. Nein, es wurde eigentlich immer schlimmer, aber dass wollte er jetzt nicht vor Tobi sagen, sonst würde er sich umbringen vor Sorgen. Stattdessen nickte er und lächelte gequält. Konan äugte ihn misstrauisch, als sie sein Lächeln sah und winkte ihn zu sich her. „Trotz allem sollten wir mal eine Untersuchung mit dir machen…. Zur Sicherheit natürlich.“, fügte sie schnell hinzu, als Tobi sie erschrocken ansah. Deidara murrte nur und folgte ihr mit Tobi als Stütze. „Vorsichtig, Sempai…. Sonst verletzten sie sich noch….“, murmelte Tobi und verfestigte seinen Griff an seinem Sempai. Der Künstler murrte ein genervtes „Ja, ja…“. Wie er ihn behandelte…. Wie ein alter Opa,tss…. Er hasste es einfach, wenn Leute ihn so mitleidig behandelten, als wäre er ein hilfloses Kind. So als könnte er nichts schaffen, als sei er zu schwach für die Welt da draußen, als wäre er zu schwach um sich zu verteidigen. Das war einer der stärksten Gründe, wieso der Tod von Sasori- danna ihm nicht so sehr ans Herz ging. Er hatte ihn behandelt als wäre er ein Schwächling, als sei seine Kunst nur eine drittklassige Kindergartenschöpferei und er selber in den Kindergarten dazugehörte. Wie hatte ihn das so oft in Rage gebracht und ihn wünschen lassen, dass Sasori bald sterben würde…. „Sempai…?“ „Hm?“, brummte Deidara und konzentrierte sich auf seine Schritte, um nicht auf die Seite zu kippen. „I- ich mache mir nur Sorgen um sie…. Nicht, dass sie jetzt denken, dass ich sie für..…nun….“, flüsterte er und wurde am Ende immer leiser. Deidara schnaubte und lächelte, soweit es ihm erlaubt war. „Macht nix, un. Ich weiß, dass du so nie denken würdest, yeah….“ „Mhmhm….“ Verdammt, warum erinnerte ihn das jetzt so an einer dieser Schnulzen, die er vor kurzen Mal im Fernsehen gesehen hatte?! „So. Wir sind da.“ Konan öffnete eine Tür, die Deidara schon von Tobis Fieber bekannt war und ließ die beiden reingehen. Vorsichtig ließ Tobi seinen Sempai auf die Liege gleiten und stellte sich dann auf die Seite, damit Konan Deidara untersuchen konnte. „Uhm….“ Konan räusperte sich und schaute in Deidaras Augen hinein, der einen fragenden Blick zurückgab. Unauffällig neigte sie ihren Kopf zu dem jungen Maskenträger hin, der sich vor Sorgen die Finger verhäkelt hatte und jetzt versuchte sie auseinander zu knoten. Deidara schien zu verstehen und winkte dem Tollpatsch zu. „Tobi, kannst du zu Pein gehen und sagen, dass wir etwas später kommen, un? Ich habe keine Lust danach seine Standpauke zu hören, warum wir so spät gekommen sind, un….“ Tobi erschrak, als er seinen Auftrag hörte und wedelte mit seinen Händen. „D-das geht nicht S-sempai! I-ich weiß doch nicht wo-„ „Den Gang runter, rechts abbiegen und die dritte Tür links.“, unterbrach ihn Konan und zeigte in die Richtung. „A-aber ich war noch n-nie bei..eh..ich meine….“ „Aha, hier seid ihr ja….Ich suche euch beiden schon die ganze Zeit….“, ertönte eine Stimme hinter Tobi und Zetsu trat ein. „Zetsu-san! Schön sie zu sehen!“, frohlockte Tobi und trat neben ihm. Konan und Deidara murrten nur etwas zur Begrüßung und taten so, als wäre er nicht im Raum anwesend. „Was ist denn das für eine Stimmung hier? Habt ihr euch gestritten…?“ Tobi schaute verwirrt seinen Meister an, dann zu Deidara und Konan, die etwas lächelten. „N-nein, Zetsu-san. Ich weiß bloß nicht wo es zu Pein-sama geht und wollte sie nach dem Weg fragen….“ „Ach ja….“, kommentierte Zetsu und schaute die beiden Akatsukis scharf an, so dass sie zitterten. „Ich werde dir den Weg zeigen….Wir wollten sowieso zu ihm.“ „Oki doky!“, rief Tobi fröhlich und ging zum Gang raus, „Alles Gute noch Sempai. Ich hole sie später ab!“ „Und wir sprechen uns naher noch…“, knurrte die schwarze Seite von Zetsu bedrohlich und ließ sein gelbes Auge blitzen. Die beiden Mitglieder schluckten und nickten vor Angst. Mit einem lauten Knall ließ der Kannibale die Tür zufallen und die beiden hörten noch die dämpfende Stimme von Tobi. „Ah, Hidan-san! Wo ist den Kakazu- san?“ „Der Idiot ist draußen und zählt wohl noch sein verdammtes Geld für die Reise.“, erklang die Stimme des Janshin- Gläubigen genervt. „Solltest du den nicht mit ihm auf einer Mission sein…? Pein wird nicht grad fröhlich sein, wenn er das erfährt….“ „Nerv nicht, du grüner Kannibale! Wir erledigen diesen blöden Auftrag an einem Tag!“ „Wie du meinst….“ „Wo sind den deine idiotischen Bodyguards, Schneckenhaus? Machen die ihr Mittagsschläfchen?“, fragte er Tobi, der aufhörte zu laufen und sich umdrehte. „Ehm, nein Hidan-san. Deidara-Sempai hat sich nur etwas verletzt und Konan-san heil ihn jetzt.“ „Aha….“, meinte Hidan nur und ging weiter, “Ich muss dann auch mal gehen, sonst rastet der Geizhals noch aus!“ Tobi nickte brav. „Ja, alles Gute noch!“ Hidan grinste, als die beiden weggingen und sich zum Büro vom Oberboss begaben. Die beiden waren jetzt also alleine.... Sein Plan hatte also doch geklappt…. Kapitel 17: Ein "Wettkampf"....?! --------------------------------- „Autsch! Geht das nicht etwas sanfter, un?!“ „Nein, geht es nicht, du Idiot! Und hör auf endlich auf zu zappeln, oder ich kneble dich fest!“ Der Blonde brummte quengelnd und hörte auf sich zu bewegen, damit Konan seinen Rücken genau abtasten konnte. Er schwor sich im Inneren, den Schuldigen der diese Explosion zu Stande gebracht hatte, schmerzvoll zu töten und zwar seeehr langsam…. Hätte er Tobi nicht beschützt, würde jetzt der kleine Idiot sicher in Lebensgefahr schweben…. Deidara knirschte mit seinen Zähnen. Wenn das passiert wäre, würde er diesen verdammten Idioten umbringen und… „Ah! Verdammt, Konan! Musst du so grob umgehen oder was, yeah?!“ Konan gab ihm einen leichten Schlag auf den Kopf, damit er nicht weiter herumkasperte und sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren konnte. „Halt die Klappe, Deidara! Ich bin immer noch sauer, dass du Tobi als deine Stütze missbrauchst hast!“ Deidara grinste triumphierend. „Tse. Der schnellere gewinnt immer, un!“ Konan grummelte ein paar unterdrückte Flüche, ließ von seinem Rücken ab und öffnete eine Schublade. „So oder so, du wirst Tobi nicht kriegen, egal was du tust. Du bringst keine Romantik zustande, nicht mal wenn du einen Crashkurs in Romantik machen würdest.“ Deidaras Kopf drehte sich sekundenartig zu ihr hin. „Ach ja?! Wenn da nicht eine bestimmte Person wäre, die da die ganze Zeit gestört hätte, würde Tobi schon in mich verliebt sein, yeah!“ „Ha, wohl eher in deinem Traum, du Volldepp!“ Deidara ließ seine Zunge rausstrecken und fügte hinzu: „Bei dir Mannsweib würde Tobi doch eher weglaufen, wenn er dich jemals ohne gefüllten BH sehen würde, un.“ „Waaaas?!“, schrie Konan auf und knallte die Schublade, in der sie die ganze Zeit was herumgemacht hatte, so stark zu, dass sie aus ihren Schienen fiel. „Du kleiner, schmieriger-„ „Sieh mal einer an Konan! Du trägst also wirklich gefüllte BHs?“ Hidan tauchte plötzlich im Türrahmen auf und versuchte sein Grinsen zu unterdrücken. „Interessant was man alles von euch Klatschbasen zu hören bekommt, hehe.“ „Hidan, hast du etwa die ganze Zeit...!“, deutete Deidara mit einer fürchterlichen Ahnung an und zeigte auf den Janshin- Gläubigen mit seinem Zeigefinger. „Yep~!“, bestätigte der mit einem Grinsen und warf eine kleine Kassette hoch, die er zuvor hinter seinem Rücken versteckt hatte. „Ich hab sogar alles auf Band genommen!“ „Du…!!“ Deidara wollte sich auf ihn stürzen und ihm das Band aus der Hand reißen, als er wieder den stechenden Schmerz in seinem Rücken spürte und auf den Boden runtersackte. „Na, na, na! Wolltest du mir etwa die Kassette abnehmen?“, fragte Hidan mit einem gespielten Entsetztem Gesicht und warf ihm das Band vor die Füße. „Das blöde Ding kannst du gerne haben, ich habe noch sehr viele von ihnen, hehe.“ Der Blonde versuchte verzweifelt aufzustehen, um Hidan eine zu knallen, dass es sich gewaschen hatte. Was fiel diesem verdammten Idiot ein, ihm diese Kassette so unterwürfig hinzuschmeißen, als wäre es sein Fressen?! Plötzlich spürte er aber eine Hand auf seine Schulter und er stoppte seinen geplanten Angriff auf Hidan. Konan nahm ihre Hand von seiner Schulter und sagte: „Du machst so was nicht einfach so zum Spaß. Was willst du von uns…?“ Der Silberhaarige grinste teuflisch. „Hey, Dei-chan! Von Konan kannst du wirklich was lernen, die denkt wenigstens nach, im Gegensatz zu dir!“ Der Angesprochene knirschte und tat vor Wut seine blonden Augenbrauen nach unten. „Na ja, wir verzetteln uns…. Ich habe erfahren, dass ihr zwei Volldeppen eine Art „Wettkampf“ wegen dem Schneckenhausjungen macht und da dachte ich mir, dass ich da ein bisschen Spannung reinbringe, sonst dauert es bei euch lahmen Schnecken Jahre bis was Interessantes passiert!“ „Was?!“, fauchte Deidara wütend und ballte seine Fäuste zusammen, „Soll ich dir mal zeigen, wie schön es ist eine Faust im Magen zu haben, du Möchtegern Gläubiger, un?!“ Konan tat wieder eine Hand auf seine Schulter, obwohl sie selber innerlich genauso wie er brodelte und Hidan auch einen Tritt in den Allerwertesten geben wollte. „Sprich nicht in Rätsel, Hidan. Was meinst du damit konkret?“ Hidan schaute geheimnisvoll auf die beiden hinab und grinste noch mehr. „Das was ich gesagt habe, ihr tauben Nüsse! Oder glaubt ihr, dass der Vollidiot irgendeine Zuneigung von euch bemerkt, wenn ihr so weiter mit ihm „spielt“? Der merkt das doch nicht mal!“ Die beiden Akatsukis knirschten leise mit den Zähnen. Er hatte leider Recht. Wenn sie so weiter mit ihm „spielen“ würden, würde er niemals ihre Gefühle bemerken und schon gar nicht akzeptieren…. „Seht ihr es endlich ein?“, fragte der Mann und schaute mit einer todernsten Miene auf die beiden. „Tse! Ich glaube langsam, dass ihr ihn selbst nicht mal 1000 Jahren verführ-„ „Halt die Schnauze, Hidan!!“, brach Deidara aus seiner Stille heraus und schaffte es nach oben zu kommen, auch wenn er jetzt ein bisschen wackelig auf den Beinen stand. „Ich hab langsam kein Bock mehr dein blödes Gelabere zu hören und vor allem nicht auf deine „Ich-weiß-alles.“ Predigen, un! Ich werde Tobi dazu bringen sich in mich zu verlieben und deine bescheurten Kassetten kannst du dir sonst wo schieben, yeah!“ Damit nahm sich der aufgebrachte Künstler sein T-Shirt, ging Wut geladen an Hidan vorbei und humpelte aus dem Krankenzimmer raus, aber nicht bevor er die Tür laut zuknallte, sodass die eiserne Türklinge aus dem Türschloss hing. Schnaubend und vor Schmerzen quälend zog er sich sein T-Shirt an und ging mit dem Kopf nach unten langsam humpelnd in die Richtung, die zu Peins Büro führte. Er würde es denen beweisen, dass er Tobi erobern konnte! Niemand außer ihm durfte ihn lieben, niemand außer ihn durfte Tobi loben oder ihn trösten! Absolut niemand! Sollte doch Hidan seine verflixten Kassetten vor Tobi abspielen und ihm erzählen, dass er der angebliche „Preis“ in seinem und Konans „Wettkampf“ war…. Sollte er doch von ihm aus sogar „mitmachen“…! Tobi gehörte ihm und damit basta! „Sempai…? Sempai!“ Deidara hob sofort seinen Kopf hoch, als er die quirlige Stimme hörte und sah dann den kleinen Vollidioten ihm entgegen laufend. „Sempai! Was- Hat Konan sie schon geheilt, Sempai?“ Er schüttelte den Kopf und versuchte einen weniger quälenden Gesichtsausdruck hervor zu geben, als die Schmerzen ihn zurichteten. „Ich soll später kommen, un. Sie muss noch analysieren was ich genau habe und die Vorbereitungen dafür machen, hm.“ Tobi nickte zustimmend, ließ aber nicht seine Sorgen verdecken, die er sich die ganze Zeit gemacht hatte. „A-aber sie sehen nicht grad gut aus, Sempai….Sind sie sicher sie sch-schaffen das, bis Konan sie holt?“ Deidara lächelte ein bisschen in sich hinein, weil Tobi sich wohl Sorgen um ihn machte und er es nicht mal vor ihm verbarg. „Ich bin ein Akatsuki- Mitglied, du Idiot. Mir machen solche kleine Schmerzen nichts au -autsch.“ Mit verzognem Gesicht fasste er sich an seinen krummen Rücken und ächzte etwas. Tobi wollte ihm schon zur Hilfe dienen, doch Deidara winkte ihm ab und versuchte langsam seinen Rücken zu strecken, was aber scheiterte. Es schmerzte einfach zu sehr, so als würden hunderte von Kunais in seinem Rücken stecken und dazu noch mit Gift getränkt seien. „S-Sempai, bitte lassen sie mich ihnen helfen, sonst passiert irgendwas Schlimmes und das möchte ich nicht….“ Deidara biss sich schmerzhaft in die Lippe. Wäre sein Rücken nicht so im Eimer, würde er Tobi irgendwas Nettes sagen, zum Beispiel dass er sich keine Sorgen machen sollte oder sonst irgendwelche beruhigende Worte. Aber wenn er seinen Mund auch nur einen Zenitmeter aufmachen würde, kämen nur Schmerzensrufe aus ihm…. Warum musste das Schicksal zu ihm, immer so gemein sein? Ohne auf eine Antwort oder einer Zustimmung seines Sempai zu warten, schlüpfte der Maskierte junge Mann unter Deidara und stütze ihn, wie er es vorher auch gemacht hatte. Der Blonde wollte schon was erwidern, wurde aber mit einem energischen Kopfschütteln von Tobi unterbrochen. „Nichts da, Sempai! Wir gehen jetzt zu unserem Zimmer und sie werden dort sich ausruhen, bis Konan sie zu sich ruft.“ Deidara klappte seinen Mund zu und ging schweigend mit Tobi als Stütze zu ihrem Zimmer. Dabei lächelte er etwas in sich hinein. Tobi konnte wirklich manchmal so richtig mütterlich wirken…. Und er konnte wirklich ein kleiner Dickkopf sein. „Hehe….“ „Worüber freuen sie sich, Sempai?“ Deidara schreckte etwas in sich zusammen, weil er vergessen hatte, dass Tobi ja neben ihm war und sagte tonlos: „Nichts, un. Ich hab nur dran gedacht, wie ich dich in die Luft sprenge, mehr nicht, yeah.“ Entrüstet drehte Tobi seinen Kopf. „Sempai!“ Ach, wie er es liebte ihn zu piesacken, dachte Deidara teuflisch und grinste. „Was, un?“ „D-das ist doch nicht ihr E-ernst?!“ Panik erklang aus seiner Stimme und er schauerte ein bisschen, an dem Gedanken gesprengt zu werden. Statt einer Antwort grinste der Künstler nur und lachte ein bisschen. „Seeempaaai!“, rief Tobi empörend, als er merkte, dass er von seinem Sempai reingelegt wurde und schnaubte etwas beleidigt. Nach ein paar Minuten der Stille, bei denen Deidara manchmal ein unterdrücktes Kichern raus ließ, kamen sie an ihre Tür an. Tobi öffnete die Tür und begleitete Deidara bis zu seinem Bett, wo der Blonde dann sich seufzend drauflegte und sich in sein weißes Kissen einkuschelte. Tobi schloss währenddessen die Tür und setzte sich ebenfalls auf sein Bett, allerdings mit dem Rücken zu Deidara. Wortlos holte er sich ein Buch unter seiner Matratze, schlug es irgendwo auf und las darin. Deidara, der sich jetzt wunderte warum Tobi nichts mehr sagte, blickte von seinem Kissen auf und sah wie der Maskierte ihm den Rücken zugekehrt hatte und anscheinend was las. Leise bauten sich kleine Schuldgefühle in ihm auf. Vielleicht hätte er Tobi doch nicht so sehr reinlegen sollen, er war wohl mit solchen Scherzen sensibel. Ächzend richtete er sich auf und warf sein Kissen in Richtung Tobi, wo es dann Tobis armen Hinterkopf traf. Abrupt drehte sich der kleine Idiot um, drehte sich dann aber wortlos wieder zu seinem Buch hin, so als wäre nichts passiert. Deidara tat überrascht eine Augenbraue nach oben. Eigentlich hatte er ein weiteres schuldiges „Sempai“ erwartet, aber Tobi hatte sich einfach weggedreht und las wieder in seinem Buch weiter. Etwas beleidigt von der nicht gekommenen Reaktion, stand er ächzend auf und bewegte sich so leise er mit seinem Rücken gehen konnte, zu Tobis Bett hin. Mit einem lauten erleichterten Seufzen ließ er sich auf Tobis Bettkante nieder und ließ somit Tobis Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der drehte sich nämlich um, als er das Seufzen und das Verändern seines Bettes spürte und sah seinen Sempai auf der Bettkante sitzen. War sein Sempai übermütig geworden? „Sempai, sie sollten sich nicht mit ihrem Rücken so sehr bewegen, sonst passi-„ „Verdammt noch mal, Ja! Das hast du schon oft genug gesagt, un! Ich weiß das!“, rastete Deidara aus und sah wütend aus. Wie of hatte er diesen verdammten Satz schon heute gehört? „Ich kann mich schon um mich selbst kümmern, yeah!“ Der junge Mann schaute seinen Sempai noch etwas an, drehte sich dann aber wortlos wieder zu seinem Buch zurück. Sein Sempai hatte Recht…. Er sollte wirklich aufhören immer wieder sich Sorgen um ihn zu machen und so zu tun, als wäre er hilflos und schwach zugleich…. Er war in Akatsuki und hier durfte man sich keine Sorgen über andere machen…. Tobi schluckte leise seinen Klos im Hals runter und versuchte sich aufs Buch zu konzentrieren. Außerdem…musste er sich wieder einkriegen, was seine Verhaltensweise gegenüber seinem Sempai betraf. Er durfte sich nicht so viel erlauben, auch wenn es in manchen Situationen so verlockend war. Und er…durfte nicht mehr so leichtfertig mit sich selber und den anderen sein! Er hätte die Teller und die Schüssel waschen sollen! Er hätte seine Sauerei, die er in der Küche gemacht hatte, sauber machen! Er hätte sich bestrafen müssen, weil er die Küche zerstört hatte und Pein-sama jetzt eine neue kaufen musste! Er war doch erst einen Tag in der Organisation und schon benahm er sich undankwürdig und frech! Er hatte sogar was kaputt gemacht! Wenn die anderen das herausfanden, würden sie ihn sicher hassen und ihn verachten, wenn nicht sogar sich wünschen, dass er die Organisation verlassen sollte! Leise schluckte er ein paar Tränen runter, die sich ihren Weg nach oben zu seinen Augen machten. War er denn jetzt völlig verrückt geworden? War er so…zu gut behandelt worden, dass er sich alles erlauben konnte…? „Glaubst du, du kannst dir alles erlauben lassen?!“ Tobi zitterte an dem Gedanken, denn er versucht hatte zu verdrängen und zu vergessen, aber der wieder zu ihm fand. Vielleicht…. Vielleicht war das von Sempai ernst gemeint, als er sich überlegte hatte ihn hoch zu sprengen…. War er etwa zu weit mit seiner Sorge um seinen Sempai gegangen…? War sein S-Sempai….sauer auf ihn, weil er ihn wie ein Schwächling behandelt hatte…? W-war er wirklich so gemein zu ihm gewesen…? Tobi zitterte leicht, als ihm die dunkeln Ahnungen um sein Herz schlangen und ihm das Atmen erschwerte. Hasste er i-ihn wirklich s-so sehr…? So s-sehr das er ihn u-umbringen wollte…? Wollte e-er ihn n-nicht mehr…? Deidara blickte den zitternden Jungen an und ihm wurde es schwer vor Schulgefühlen, die sich jetzt in ihm verbreiteten. Schon wieder konnte er sich nicht halten und hatte Tobi erneut verletzt. Wann würde er Idiot es endlich lernen? Tobi versuchte inzwischen verzweifelt sich festzuhalten und nicht vor seinem Sempai anfangen zu weinen. Plötzlich legte sich eine schmale Hand auf seine Schulter und ein fragendes „Tobi?“ kam von hinten. Ohne zu überlegen schlug Tobi die Hand panisch weg, sprang von seinem Bett runter und rannte aus dem Zimmer raus. „Tobi!!“, schallte es aus ihrem Zimmer eines erstaunten Deidaras und ein leises „Autsch!“ ertönte nach dem Ruf. Tobi rannte blind weiter, wohin wusste er nicht, er wollte nur weg. Seine Beine liefen mechanisch, sie liefen ohne Anweisung, sie machten so was nicht zum ersten Mal. Keuchend stürmte er nach draußen, mitten in den kalten Wind und den dunklen Wolken oberhalb von ihm. Ohne darauf zu achten, rannte er weiter über die kalten Steine hinein in den Wald. Weglaufen…. Man konnte nicht von seinen Problemen weglaufen. Wenn man sich bewusst vor seinen Problemen gegenüber stellte, fand man dann gewiss Seinen Erlöser, sagte Zetsu-san immer zu ihm. Aber…. Ein eisiger Wind blies ihm verrottete braune Blätter in die Maske, so dass er nichts sehen konnte und er sich schütteln musste. Aber was…. „Geh weg!!“ Tobi schniefte laut und rannte weiter in den dunklen und nackten Wald hinein, der seine ganzen bunten Blätter verloren hatte und der Kälte schutzlos ausgeliefert war. Aber was wenn…. Was wenn genau dieser Erlöser, auch das Problem war…? _________________________ EDIT:Für die, die es bisher (2 Juni bis 16.38 Uhr) gelesen haben: Bitte die erste Seite nochmal lesen, weil ich durch "ich-habe-keine-ahnung" bemerkt habe, dass dort die Stelle mit Hidan fehlt! Tut mir schrecklich Leid! Zecxes Kapitel 18: Versteckt vor dir ----------------------------- „Tobi?! Bist du hier, un?“ Erschöpft öffnete ein Blonder Akatsuki eine quietschende Tür, die in einen schlichten Raum mit Bett und Schreibtisch ausgestattet war. Doch das was der Künstler suchte, war nicht hier und deshalb schloss er die Tür und eilte zur nächsten Tür, die er in diesem Gang finden konnte. Er hätte sich am liebsten eine Kopfnuss gegeben, für das was er vorher gemacht hatte, aber sein schmerzender Rücken war Strafe genug. Er hatte sogar mit dem Gedanken gespielt Tobi laufen lassen und Konan bitten seinen Rücken schnellstens wieder zurecht zu heilen, damit er ihm folgen konnte. Aber er schämte sich zeitgleich mit dem Gedanken den kleinen Idiot in Stich zu lassen. Er hoffte nur, dass Tobi keine gefährlichen Gedanken kriegte und sonst was mit sich machte. Deidara öffnete wieder eine schwere Tür und entdeckte nichts als Staub und Spinnenweben im Raum. Aber…. War das so schlimm, was er gesagt hatte? Ja, Tobi war schon etwas sensibel, aber gleich wegen so etwas gleich wegzurennen…? Oder hatte er vorher schon was Gemeines zu ihm gesagt, ohne etwas davon zu merken? Verdammt! Deidara biss sich an die Oberlippe und schmeckte leicht Blut. Wie konnte er Tobi nur bringen in ihm sich zu verlieben, wenn er ihm die ganze Zeit wehtat, ohne es sogar mal zu merken? Waren in seinen Kopf immer noch die alten Zeiten mit Tobi so stark eingeprägt, dass er sich nicht beherrschten konnte ihn weiter zu beleidigen? Konnte er einfach nicht nett zu ihm sein…? Wütend biss er sich nochmals in die Lippe und kriegte Blut auf seine Zunge. War er jetzt so Armselig geworden, dass er so welche Ideen kriegte?! Nein, er würde Tobi finden und sich bei ihm entschuldigen, auch wenn seine würde darunter Leiden würde! Ehrgeizig schnaubte der Iwa-Nin und beschleunigte seinen Schritt. Er würde ihn finden, koste es was es wolle! „Über was denkst du nach…?“ Eine mechanische Stimme sprach ihn an und er fühlte eine kleine Sorge in der anderen Hälfte wachsen. „Nichts…. Ich denke nur über….“ „Deidara und Konan nach, hm?“ Die weiße Hälfte nickte mitsamt der Schwarzen Gesichtshälfte. „Besonders über Deidara. Er ist ja sehr wichtig für Tobi und seiner…du weißt schon….“ Zetsu murmelte nur leise als Antwort etwas, ließ aber der weißen Hälfte wissen, dass er dieses Thema nicht gerne ansprechen wollte. Er konnte das verstehen, er wollte grade auch nicht über diesen schwarzen Fleck auf Tobis weißem Hemd reden. Aber man durfte diesen Fleck nicht übersehen, dass wusste seine schwarze Hälfte wohl, denn er antwortete: „Ich weiß was du meinst. Ich weiß welches Risiko der Blondie Tobi beschert und ich weiß aber auch, was er noch machen kann. Aber….“ „…du willst nicht darüber reden, ist es nicht so?“ „…Mhm….“ Zetsu war grad auf dem Weg zum Krankenzimmer, wo sich Deidara und Konan aufhielten, denn er wollte mit ihnen über Tobi reden. Er hatte keine Lust drauf, sich mit diesen zwei Streithähnen zu diskutieren, aber was sein musste, musste sein. Die zwei sollten sich endlich aus dem Kopf raus hauen, dass Tobi ihnen als „Preis“ winkte in ihrem lächerlichen Wettbewerb. Vor allem würde er aber Deidara eine Predig halten die sich gewaschen hatte, weil er ja Tobis Partner war und so was mit ihm nicht machen durfte. Seine andere Seite wollte das aber etwas handlicher anfassen, weshalb er sich jetzt Gedanken machte, wie er das vereiteln konnte, denn Schläge würden bei jemand wie Deidara nicht helfen. „Deidara…? Was machst du hier?“ Seine andere Seite ließ ihn mit seiner Stimme aus seinen Gedanken rauskommen und ließ ihn nach vorne gucken, wo ein etwas schwer atmender Deidara stand und sich mit dem Ellbogen an der Wand lehnte. Erstaunt drehte sich der Künstler um und zeigte sein erschöpftes Gesicht, das vor Schweiß glänzte und an der Stirn und den Wangen krebsrot vor Schmerzen war. So elend hatte er den sonst so sturköpfigen Ninja noch nie gesehen…. „Solltest du nicht bei Konan sein und deinen Rücken heilen lassen…?“, ließ seine schwarze Hälfte seine Frage sagen und schaute ihn mit einem strafenden Blick an. Deidara schnaubte nur und stützte sich von der Wand weg. Wortlos humpelte er weiter in die Richtung des Ausganges und keuchte manchmal zwischen seinen Schritten auf. „Deidara…? Wir haben dich was gefragt!“ Unbeirrt lief der Künstler weiter und tat so als würde er die Rufe von ihm ignorieren. Wütend befahl seine dunklere Hälfte zu ihm zu laufen und ihm einen Tritt zu verpassen, doch Zetsu konnte ihn wieder unter Kontrolle bringen und fragte weiter: „Hast du Tobi gesehen? Er sollte eigentlich von Pein längst zurück sein….“ Deidara zuckte kurz auf als er den Namen hörte, lief aber unbeirrt weiter. Zetsu bekam langsam den schlimmen Verdacht, dass Deidaras Verhalten etwas mit Tobi zu tun hatte und ging jetzt mit festem Schritt auf den Künstler zu. „Deidara. Ich weiß, dass du weißt wo Tobi ist, also sag es. Sonst wird’s ungemütlich…!“ Der Iwa-nin schnaufte nur verächtlich und murmelte: „Ja, ich weiß ungefähr wo er ist, un. Aber ich gehe ihn selbst suchen und niemand soll mich dabei stören, yeah.“ „Was?!“, zischte die schwarze Hälfte von Zetsu erbost, „Entweder du sagst uns wo er ist, oder wir- Warum willst du uns nicht sagen, wo er ist? Hast du etwas zu verheimlichen, Deidara?“, schnitt ihm die weiße Hälfte sein Satz durch und befahl ihm im Inneren etwas zurückhaltender zu sein. „Lass mich in Ruhe, un. Ich werde ihn finden und damit hat es sich erledigt, yeah.“ Zetsu öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, aber schloss ihn nach einer Weile wieder. Er wusste zwar nicht was los war, aber…. „Meinetwegen…. Aber wenn ich dich finde und du nicht Tobi bis da gefunden hast, bist du so gut wie tot…!“ Zetsu spürte wie seine schwarze Seite anfing zu brodeln und langsam in Rage ging, doch das besänftigte er wieder durch ein paar innere Wörter. Der Künstler schaute ihn erst misstrauisch an, denn für Zetsu war Tobi sein Ein und Alles und er hasste es wie die Pest, wenn er etwas von seinem Schützling nicht wusste. Dann aber nickte er verstehend und ging mit schnellem Schritt auf den Ausgang zu. „Das war doch nicht dein Ernst was du mir gesagt hast, oder? Willst du wirklich Tobi diesem Vollidioten überlassen…?“, fragte die mechanische Stimme, als Deidara außer Sichtweise war und grummelte etwas in seinem Inneren. „Nein…, aber ich will sehen ob er es jetzt wirklich ernst meint mit Tobi. Wenn nicht…, erwartet ihn was Ungemütliches.“ „Versteh einer deine Logik….“, brummte die mechanische Stimme und fragte sich leise, was dieses „Ungemütliche“ sein sollte. „Toooobiiiii!“ Mit seinem Teleskop auf dem Auge, durchsuchte er die kahlen Landstriche um ihn und versuchte irgendwas was nach Tobi aussah, zu erhaschen. Die Flügel seines Lehmpapageien schallten lautklar in der ganzen blätterlosen Umgebung und erzeugten ein mulmiges, fast schauriges Gefühl in ihm. Keine Vögel, keine Fuchse, keine Insekten, einfach gar nichts war hier in diesem kahlen Wald zu sehen oder zu hören. Sogar der Wind war wie verhext nicht anwesend und es herrschte pure Windstille. Nur große Wolken thronten über dem Himmel und ließen eine schwere Aura entstehen. Das konnte nur bedeuten, dass es bald anfinge zu regnen und dann stand es für ihn und seinem Lehmvogel schlecht dar…. „Tobi!!“ Der angsterfüllte Name schallte durch den Wald, vermehrte sich in hunderte von kleinen Hilferufen und verschwand dann schließlich ohne eine Antwort zu hinterlassen. Deidara stützte sich vor Verzweiflung und Angst auf seine Arme und verfluchte sich wütend. Wenn Tobi was passiert war…, dann würde er sich…. „Tooooobiiiii!!“ Sein Hals bebte durch die Stärke seines Rufes und er spürte wie sich sein Hals so langsam austrocknete. „Bitte!! Komm zurück, un!!“, rief er noch mal nach unten in den Wald und hustete sofort auf. Seine Stimme hörte sich langsam krächzend an und er spürte mit Überraschung wie sein Rücken immer weniger schmerzte. Vorsichtig tastete er nach der Ursache der Linderung und erschrak sogleich. Seine Rücken schmerzte nicht weniger sondern… …er wurde taub! Bestürzt betastete er weiter seinen Rücken ab und sah mit Schrecken ein, dass sein Rücken sich bald wohl gar nicht bewegen werden könne, wenn er nicht sobald Tobi fand. Aber….. Entschlossen zog er die kalte Luft ein und knirschte etwas mit seinen Zähnen. Er würde nicht ohne Tobi zurückkehren! „Tooobiiiii!“ „…pai….“ Der Blondschopf weitete seine Augen, als er diese eine kleine Silbe hörte, die er jeden Tag in einem Wort hörte, dass nur eine rzu ihm sagte. Hastig ließ er seinen Lehmvogel auf die Stelle wo er die Stimme gehört hatte, hinfliegen und spürte wie sich sein Herz in seiner Brust immer schneller bewegte. Bitte lasse ihn noch unversehrt bleiben, bitte, bitte, bitte…. Mit einer ungeschickten Landung krachte der Lehmvogel auf die Erde und ließ Deidara von ihm auf die Erde hinunterfallen. Ein kleines Krachen ertönte von dem Künstler gequälten Rücken und er zog mit schmerzvollem Gesichtsauszug die Luft rein. Nein…, er würde nicht aufgeben! Entschlossen richtete er sich auf und lief in einer humpelnden Art zwischen den kahlen Büschen und den noch nicht verrotteten Brennnesseln zu einem großen Baum, wo er vermutete das Tobi dahinter war. „Tobi?! Bist du hier, un?!“ Eine Weile herrschte nur ein Schweigen auf die Frage bis etwas hinter dem knorrigen alten Baum was raschelte und ein Stück schwarze Kleidung hervorschaute. Aufgeregt lief Deidara weiter an den Baum heran und schaute vorsichtig hinter dem Stamm, wo ein etwas verängstigter Tobi zitterte und seine Hände an den Baum klammerte, als wollte er ihn nicht verlassen wollen. Deidaras Herz machte einen kleinen Hüpfer beim Anblick von seinem so unschuldig aussehenden Tobi und er vergaß für einen Moment, warum er überhaupt hier war. Der kohlrabenschwarzhaarige Junge erschrak etwas von dem Gesichtsausdruck den grad sein Sempai auf seinem Gesicht hatte und fragte etwas schüchtern: „S…Sempai…. I- ist alles….“ Er konnte kein weiteres Wort raus bringen, denn er wusste zu gut, dass Deidara auf ihn sauer und wütend war. Aber…. Während er weiter in den Wald gelaufen war, wurde ihm klar, dass es sowieso keinen Sinn machte wegzulaufen. Irgendwann würde er ihn finden und alles würde nur noch schlimmer werden und drauf hatte er keine Kraft mehr. Er wollte es jetzt hier zu Ende bringen, hier in diesem Wald wo Deidara ihn ohne irgendwelche Zeugen in die Luft sprengen und ihn für immer vergessen konnte. Damit er endlich von ihm Ruhe haben konnte…. Deidara lächelte ihn etwas an und hob eine Hand hoch. Der Maskenträger zuckte auf und schloss in Angst sein Auge, weil er wusste, dass es für ihn soweit war zu gehen. Er hatte es auch verdient, ja er hatte es verdient…. Überrascht öffnete er sein Auge, als er eine sanfte Hand auf seinen Kopf fühlte, statt das Zerbrechen seines Körpers und den gleißenden Blitz der Tonvögel. In purer Verwirrung spürte er wie die Hand ihn leicht streichelte und langsam an seinen Hinterkopf runter glitt. Sein Verstand war drauf und dran zu entgleiten und sich einfach abzuschalten, so schön war die Berührung, die er fühlte…. Deidara lächelte wieder etwas, als er merkte Tobi nicht weglief, sondern die Berührung vielleicht sogar genoss. Mit einem Schwung holte der Iwa-Nin den überraschten Neuling hinter den Baum heraus und schubste ihn etwas nach vorne zu seinem Lehmvogel hin. „Mann, mach das niemals wieder, OK, un? Ich bin fast vor Angst gestorben, yeah.“ Tobi blieb etwas verwirrt da stehen, immer noch im Rausch des schönen Gefühls das er ebengrad noch gefühlte hatte. Aber…? Wieso hatte er ihn nicht umgebracht…? „S-Sempai, i-ich-„ „Nichts da, un!“, unterbrach ihn der Künstler und schubste ihn weiter zum Lehmpapageien hin, der neugierig den näher kommenden Menschen ansah. „Ich bin hier der Schuldige und die Suche nach dir war für mich Busse genug, also lass uns nach Hause gehen und meinen Rücken behandeln, yeah. Sonst werde ich in nächster Zeit nur noch mit Krücke laufen, un…“ Dabei verzog er seinen Mund nach unten und ächzte laut. Sein Rücken sendete gar keine Signale von Schmerz aus, aber es war im gut bewusst, dass das kein gutes Zeichen war. Tobi fand das wohl lustig, denn er ließ ein kleines Glucksen zu und meinte: „Das kommt davon wenn man nicht zuhört, Sempai, hehe….“ Der Künstler lächelte in sich hinein, weil er Tobi wieder so fröhlich hören konnte und antwortete gespielt beleidigt: „Das war´s, un! Du gehst zu Fuß!“ Tobi stieß ein geschocktes „Was?!“ raus und schaute verdattert zu, wie der Vogel mit Deidara hoch in die Lüfte flog. „Sempai!“ Der Blondschopf verdrehte sein Auge und blieb auf der Höhe der Bäume stehen. „Na los, komm jetzt, un! Sonst werde ich dich wirklich hier allein lassen!“ Hastig sprang der Maskierte Junge auf den Tonvogel, bevor sein Sempai seine Drohung war machte und freute sich innerlich, dass sein Sempai ihn doch nicht so sehr hasste, wie er gedacht hatte. Vielleicht…. Vielleicht mochte er ihn sogar ein kleines bisschen…. Tobi gluckste leise und zog damit seines Sempais Aufmerksamkeit auf sich. „Was gibt es da zu lachen, Tobi, un?“ „N-nichts, ich hab mich nur g-gefragt, o-ob-„ Plötzlich krachte es über den zwei Akatsukis was und nach einigen stillen Sekunden des Schreckens fing es aus den dunklen Wolken an zu tröpfeln. „Verdammt! Wieso ist heute nur mein Pechtag, un?“, schimpfte der Künstler und ließ seinen Vogel in die Richtung des Versteckes der Akatsukis fliegen. „Und du hör auf zu Grinsen auf, Tobi! Ich weiß das du grinst, un!“ „Aber ich mach doch nichts, Sempai…!“, verteidigte sich der Maskenjunge, konnte aber nicht seine Heiterkeit verbergen und prustete kurz auf, als er mit zusah wie Deidaras Fuß in den Hohlkörper des Papageis hineinsackte. „Tobi!!“ Nachdem sich der Vogel mit den zwei Passagieren vom knorrigen Baum entfernt hatte, wuchs an der Stelle, wo Tobi sich festgehalten hatte, ein kleiner Hügel heraus und formte sich in zwei scherenartigen grünen Blättern. „Und…? Hast du gesehen, was du sehen wolltest…?“, fragte eine Stimme mit kalten Ton aus dem Baum und zog sich mit Mühe aus dem alten Baum raus. „Ja….“, antwortete eine etwas sanftere Stimme aus demselben Körper, der gefragt hatte und ließ etwas Stille herrschen bevor er weiter redete. „Ja, das habe ich in der Tat….“ Kapitel 19: Könntest du...? --------------------------- „Wenn du das noch mal machst, du Idiot, dann kann von mir aus dein Rücken gern kaputt gehen. Ich bin nicht schuld dran!“ „Ah ja? Was kann ich dafür das eine gewisse Person rein kam und uns störte, un?!“ „Soll das etwa heißen, ich bin jetzt schuldig, dass dein gottverdammter Rücken keine extra Behandlung gekriegt hat, Blondie?!“ „Ja, dass hast du richtig erkannt, du Blitzmerker, yeah!“ „Hört endlich auf zu streiten, sonst kann ich mich nicht konzentrieren!“ „Als wäre das etwas Neues bei dir, Konan!“ „Da gebe ich dem Idioten mal Recht, un.“ „Was?!“ Tobi stand vor der Tür des Krankenzimmers und hörte schweigend zu, wie sich die drei Akatsukis stritten. Er hatte sich daran gewöhnt, dass die Akatsuki- Mitglieder sich in so einer „groben“ Weise unterhielten und war jetzt nicht mehr besorgt darüber, dass seinem Sempai was passieren könnte, wenn der „Streit“ immer lebhafter wurde. Jedoch machte er sich jetzt eher Sorgen um den Rücken von seinem Sempai. Konan hatte nur ihren Kopf in Ungläubigkeit geschüttelt, als sie den humpelnden und zudem nassen Künstler gesehen hatte und Hidan, der erstaunlicherweise auch mit dabei war, lächelte nur, als er sah, dass Deidara aussah wie ein alter Mann, der vor Steifheit nicht mehr grade laufen konnte. Sie hätten von Glück sagen können, dass sie überhaupt vor dem Hauptquartier gelandet worden waren, denn der Lehmvogel von seinem Sempai war gefährlich weich während dem Regen geworden und drohte fast zu zerkrümeln, aber mit etwas Geschick von Sempais Seite aus, hatten sie es dennoch geschafft. Es regnete bestimmt immer noch…. Laut seufzte Tobi auf und lehnte sich mit dem Kopf an die kalte Wand an. Aaah, warum musste nur alles so schief laufen…? Und das nur weil er in den Wald gelaufen war und sein Sempai ihn gesucht hatte…. Er war einfach nur ein nutzloser Idiot!, dachte er mit zusammengepressten Zähnen sich und verkrampfte seine Fäuste. Nichts als Ärger machte er seinem Sempai und er musste dabei auch noch leiden…. Warum musste er es nur so schwer haben, warum- „Noch ein Ton von euch beiden Bastarden und ich schicke euch beide nach Konoha und zwar mit meiner Faust persönlich!“, ertönte es lautstark aus dem Krankenzimmer, sodass Tobi kurz aufzuckte. Die beiden Männer im Raum schnaubten kurz beleidigt und sagten darauf nichts. Mit Konan sich anzulegen war, besonders wenn sie genervt war, keine gute Idee, dass wusste jeder, außer Tobi natürlich, in Akatsuki. Vorsichtig umwickelte die blauhaarige Frau eine feste weiße Bandage rund um den Oberkörper des Blonden und tat immer eine Metallschiene an die Stelle wo die Wirbelsäule war, wenn sie anfing weiter nach unten zu gehen. Deidara ächzte manchmal, wenn sie runter ging und versuchte seinen Rücken grade zu richten, das mit ein paar knacksenden Geräuschen erfolgte. Na wenigstens war er nicht völlig taub…. „Was musstest du auch den Held spielen, ts…!“, zischte Konan leise, damit Tobi, der ja draußen war, es nicht hören konnte und befestigte die letzte Schien an seinem roten Rücken. Hidan hob neugierig eine kleine Flasche mit ein paar Pillen hoch und fügte hinzu: „Yepp, da hat sie Recht. Flatterst einfach ohne irgendwen nach Tobi zu fragen, in den Wald und fliegst dabei fast vom Vogel runter, als du ihn entdeckst. Und das nur weil das Schneckenhaus verrottete Blumen pflücken wollte. Oh man, wie dumm kann man sein…?“ Deidara ließ nur ein sarkastisches „Haha“ raus und sagte zu den Kommentaren weiter nichts dazu. Sie mussten ja nicht die ganze Wahrheit wissen, besonders nicht warum Tobi in den Wald gelaufen war…. Das war seins und Tobis gemeinsames „Geheimnis“ und das ließ er sich nicht wegnehmen. Mit einem erschöpften „Geschafft!“ befestigte Konan die letzte Schiene an seinen Rücken und betrachtete zufrieden ihr Werk. Deidara drehte seinen Oberkörper etwas und nickte zufrieden, als er weniger Schmerzen als vorher spürte und griff nach seinem fast getrocknetem Fischnetz – T-Shirt. „Das wäre es bis hier.“, bestätigte Konan ihre Arbeit nochmals und tat die Bandagerolle in die kleine Schublade, die neben ihr war, rein. „Aber du kannst für einige Zeit nicht auf Missionen gehen, geschweige davon irgendwelche halsbrecherische Aktionen durchführen.“ „Was soll das jetzt heiß-“ „Das heißt, Blondie, dass du hier nicht mehr mit deinen verblödeten Bomben rumfuchteln kannst, was wiederum heißt: Wir werden für ein paar Wochen von dir Ruhe haben, hehe!“, stoppte ihn Hidan grinsend und stellte die Flasche mit den rotweißen Pillen wieder hin. Deidara ließ seine Augen blitzen und war bereit den Janshinisten anzuspringen, als er mit einem entsetzten Blick bemerkte, dass er das nicht konnte und wieder zurück auf das Bett plumpste. „Vergiss es, Dei-chan!“, sagte Konan gelassen und schloss die Schublade, „Die Metallschienen verhindern das, sonst würde deine Wirbelsäule in zwei Teile brechen und dir wäre dann nicht mehr zu helfen.“ „Und wie lange muss ich diese Dinger tragen, un?!“, schnaubte Deidara genervt und reckte sich etwas, nur um zu spüren, wie diese Platten ihn grandios daran hinderten. „Mach dir keine Hoffnung, dass wird noch eine sehr lange Weile dauern, bis die Wirbelsäule sich wieder in Form gebracht hat.“ „Umso besser.“, ertönte Hidans Stimme und Deidara knirschte wütend mit seinen Zähnen, weil er nichts tun konnte um diesen Vollidioten eine zu scheuern. „So. Jetzt sollten wir aber in unsere Zimmer gehen. Morgen wird es ein anstrengender Tag werden….“ Ächzend setzte sich Deidara von dem Bett auf und richtete sich langsam und vorsichtig auf, als würde jede weitere Bewegung seinen Rücken gefährden. Das konnte ja lustig werden…. „Hey, Schneckenhaus, da wartet ein Schwerstkranker auf deine Hilfe!“ Ehe Deidara bemerken konnte was geschah, war der Maskenjunge schon unter seinen Armen geschlüpft und stützte ihn, wie die letzten Male auch zuvor. „Eh?! Tobi, ich brauche keine Hi-„, wollte er schon ansetzten, um sich rauszureden, als er wieder, wie am Anfang, unterbrochen wurde. „Sempai! Sie werden das unmöglich bis zur unserem Zimmer schaffen! Lassen sie mich ihnen wenigstens am Anfang helfen!“ Deidara schaute einen Moment in das Loch der Monstermaske und spürte mit einem Schauer wie Tobi ihn mit seinem Auge zurück anstarrte. Der Künstler „tse“-zte kurz und gab unfreiwillig nach. Wenn Tobi schon so „unverschämt“ war, ihn ohne zu Fragen stützte und noch direkt in seine Augen schaute, konnte er ja nichts anderes machen. „Meinetwegen, verdammt, un! Aber behandle mich nicht wieder wie ein Opa, sonst schieß ich dich zum Mond hoch, yeah!“ „Ehrlich?“, fragte Tobi scherzhaft und setzte sich langsam in Bewegung, „Das ist toll! Ich wollte immer mal zu Mond fliegen!“ Deidara verdrehte als Antwort nur seine Augen und ging an die wartende Konan vorbei, die ihn mit abwürdigen Blicken anschaute. „Lass deine Finger bei dir, Dei-chan….“, fauchte sie leise und ließ ihm Bescheid geben, dass sie etwas gegen die Berührung mit Tobi hatte. Deidara grinste nur ein bisschen von der ausgesprochenen Drohung und sagte zu Tobi: „Du hast recht, ich fühle mich wirklich nicht gut, un. Trag mich bis zu unserem Zimmer, yeah.“ Der Schwarzhaarige schien erst ein bisschen überrascht von der plötzlichen Zusagung, nickte dann aber fröhlich mit seinem Kopf. „Schön, dass sie es endlich einsehen, Sempai! Ich verspreche auch, dass ich ganz vorsichtig mit ihnen sein werde, damit sie schnell wieder gesund werden!“ Konans Gesicht verfärbte sich in wenigen Sekunden ins Schwarze um, als sie mit zusehen musste wie Tobi seinen Halt an dem Blonden befestigte und Deidara sich ganz an Tobi anlehnte. „Wir sehen uns dann, Konan, un.“, verabschiedete sich der Künstler mit einem auffälligen Tonfall und ging mit Tobi unterm Arm zu ihrem Zimmer. Konan zitterte vor Zorn und schwur sich, dem Iwa-nin irgendwann Gift in seinen verdammten Kaffee zu schütten und ihn danach noch tot zu verprügeln. „Diesmal hat Dei-chan wohl gepunktet, was?“, kam Hidans sarkastische Stimme von hinten. „Halt die Klappe!“, keifte sie ihn an und ließ ihre Stirn kräuseln, „Und was geht dich das eigentlich an?“ „Nun….“, fing der Janshinist an und ließ sein Kinn auf einer seiner Hände abstützen, „Ich dachte…, ich könnte dir etwas unter die Arme greifen.“ „Wirklich?“, fragte Konan mit einem kleinen Grinsen nach, „Interessant….“ „Endlich, un!“ Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sich Deidara auf sein Bett fallen und bezahlte es kurz darauf mit einer Schmerzwelle in seiner Wirbelsäule. „Sempai! Sie sollten nicht so nachlässig mit ihren Rücken umgehen, sonst-„ „Jaja, ich weiß, un!“, unterbrach er den jungen Mann und ließ seine Augenbraunen zusammenziehen, „Woher sollte ich auch den bitteschön wissen, dass er sogar bei so einer kleiner Bewegung schmerzt, yeah?“ Tobi zuckte nur kurz mit seinem Schultern und setzte sich auf sein noch unordentliches Bett drauf. „Tschuldigung….“ „Hä?“ „Es ist alles meine Schuld….“, flüsterte Tobi leise und streichelte seinen linken Arm, „Wäre ich nicht weggelaufen, wäre ihnen das nicht passiert und sie müssten jetzt nich-„ „Tobi!“, rief der Künstler erbost ihm ins Wort und richtete sich mühvoll wieder auf, „Es reicht, un! Hör auf dich ständig zu entschuldigen, ich werde noch ganz kirre davon, yeah!“ Der Angesprochene hörte mit dem streicheln auf und senkte den Kopf beschämt nach unten. Mist, jetzt hatte er es übertrieben! „Schau, Tobi.“ Ächzend stand der Künstler auf und schlenderte zum gegenüberliegenden Bett rüber. Der Maskenträger wollte seinem Sempai helfen doch der signalisierte ihm mit blitzendem Auge, dass er keine Hilfe wollte und ließ sich mit einem weiteren Jammern auf sein Bett nieder. „Es ist, wie es ist und da gibt es nichts zu ändern, un. Außerdem bin ich selber Schuld dran, ich habe mich ein bisschen überanstrengt, yeah. Also….“ Er schaute den schweigenden Tobi tief in das Maskenloch rein. „Hör auf dir die ganze Schuld zu geben, hm!“ Sonst fühl ich mich als ob ich dir etwas getan hätte!, wollte er noch dazufügen, doch er biss sich vorzeitig auf die Zunge. Das wäre etwas zu sentimental für die jetzige Situation und er würde es ehrlicherweise, sowieso nur durch seine Leiche sagen. „Sempai?“ „Hm?“ „Ich wusste gar nicht, dass sie so sentimental sein können.“ Na bitte, da hatte er ja schon den Salat…. Tobi gluckste ein bisschen und ließ seinen Kopf etwas schräg senken. „Aber ich werde mich jetzt besonders anstrengen, Sempai! Versprochen!“ „Gut zu wissen, hm.“ Ein kleines Knacksen ertönte von seinem Rücken, als er versuchte von Tobis Bett aufzustehen und erschreckte damit seinen Partner. „Sempai! Sie sollten mir Bescheid sagen, wenn sie aufstehen wollen!“, tadelte er und griff ihm wieder unter die Arme. „Tss…!“ Vorsichtig half er dem etwas sträubenden Blonden auf die Beine und setzte ihn auf dem Schreibtischstuhl ab, wo die noch nicht ausgepackten Lehmschachteln auf dem Tisch standen. „Ich hasse es so schwach zu sein, un….“, fauchte der Iwa-nin ärgerlich und schob die Schachteln mit dem weichen Lehm beiseite. Tobi neben ihm schwieg darauf nur und schaute gedankenlos auf die Arme seines Sempais. „Fass mich nicht an, un!“ Tobi schreckte zur Seite hin, als der Blonde mit seinem Fuß nach ihm trat, damit er ihm nicht zu nahe kam. „A- aber ich wollte nu-„, versuchte er sich zu erklären und ging hinter ihm her, als ein erneuter Fußtritt ihn beiseite auf den nächststehenden Baum schmetterte. „Verpiss dich, un!!“, schrie der Ninja ihn an und gab ihm hasserfüllten Blick, „Oder ich trete dir dein verblödetes Gehirn raus, un!“ Der Maskenträger ächzte leise, als er vom trockenen Boden aufstand und trotz Drohung weiter hinter dem Künstler trottete. „Sie sollten ihre Wunden verbinden oder sie werden noch verblu-„ Weiter kam er nicht, denn ein starker Tritt auf seiner Brust blies ihm die Luft aus den Lungen raus und ließ ihn wieder gegen einen Baum prallen. Das Holz knackste laut unter dem Gewicht und ein weiterer Laut ertönte von seinem Rücken, der vom Aufprall stark aufschmerzte. Der junge Ninja fiel keuchend ins trockene Gras und versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen. Seine Brust tat höllisch weh, er konnte kaum noch richtig atmen, denn er fürchtete sich davor, dass sein Brustkorb zersprengen würde, wenn er zuviel einatmete. Auf einmal merkte er, wie sich etwas in seinem Hals hinauf schlich und ihm das Atmen verweigerte. Verzweifelt versuchte er keuchend diesen Kloß rauszuhusten, als sich dieser Klumpen als Flüssigkeit herausstellte und mit einem Mal aus seinem Mund raus floss. Blut! „Was für ein armseliger Schwächling du bist, hm!“, kommentierte der Akatsuki vor ihm das Geschehen und schaute mit kaltem Blick zu, wie Blut unter der orange Maske hervorkam und auf den trockenem Boden tropfte. Tobi zitterte leicht als er den Blick vom Blonden erhaschte und rappelte sich, so gut er es in seinem Zustand konnte, auf. „I-ihre A-arme-„ „Was geht dich das den an du Versager, un?!“, schrie der Iwa-Nin ihn an und gab ihm einen weiteren Tritt in die Seite. „Glaubst du, ich bin so schwach wie du, nur weil ich keine Arme habe, yeah?! Vergleich mich nicht mit einem Versager wie dir, un!!“ Tobi hustete laut auf, als er in einem Busch landete und die vielen, spitzen Äste in seinem Rücken spürte. Erste Tränen kamen in sein Auge hoch und er biss sich auf die Zunge um nicht laut loszuweinen. Sein Blick wanderte auf den Mann vor ihm, der ihn mit blitzenden Augen anstarrte. Dickes Blut floss aus den Oberarmen, die Reststoffe der Mantelärmel klebten an dem pulsierenden Armstumpfen und Dreck zierte an dem verfinsterten Gesicht von dem Akatsuki namens Deidara. „A- aber-„ „Hab ich dir nicht gesagt, dass du DIE KLAPPE HALTEN SOLLST, UN?! Oder bist du taub, un?“ „W-Wie?!“, schreckte der Kohlrabenschwarzhaarige auf und schaute sich verwirrt um. Die blätterlosen alten Bäume waren weg, der staubige Pfad verschwunden und sein Sempai saß unverletzt auf seinem Stuhl und schaute ihm fragend ins Gesicht. Sie waren nicht dort gewesen.... Tobi fühlte sich so an, als wäre sein Blut eingefroren und er zitterte am ganzen Leib, schwach aber dennoch spürbar. Sein Kopf pochte leicht, er fühlte sich leicht benebelt und er hatte irgendwie das dringende Gefühl…zu weinen. Verdammt, was war auf einmal los mit ihm…? Tobi stöhnte kurz auf und stützte seinen pochenden Kopf auf seine Handfläche. „Tobi...?!“, rief Deidara überrascht, legte rasch eins seiner Lehmwerkzeuge beiseite und stand von seinem Stuhl auf, wobei er sofort wieder Schmerzen in seinen Rücken spürte. Hatte er wieder etwa einer seiner Momente…? „Ist was Tobi, un…?“ Der Gefragte schüttelte leicht seinen Kopf, hob ihn dann zu seinem Sempai hoch und stotterte zur Antwort: „N-nein. I-ich war n-nur etwas in Ge-gedanken, mehr n-nicht…!“ „Tobi! Ich weiß das mit dir was ist, also spuck es aus, un!“, ließ der sturer Künstler sich nicht beirren und drückte seinen Zeigefinger in die Brust des schwarzhaarigen Ninjas. Tobi schreckte von der Drohung auf seiner Brust etwas zurück und dachte fiebrig nach, wie er jetzt seinem Sempai das ausreden konnte. Er hasste nichts mehr als zu lügen und die Lügen an sich überhaupt, aber er wollte nicht seinen Sempai wegen etwas beunruhigen, bei dem er selber nicht mal wusste, was das war. Er hatte ihm sowieso zu viel Sorgen gemacht und ihn dazu noch Gesundheitlich geschadet, er sollte ihm wirklich nicht noch mehr wehtun, als das er es schon getan hatte…. „I- ich habe nur dran gedacht, w-wie einsam es sein werden wird, w- wenn sie nicht mehr zu Aufträgen losgehen können und i- ich allein gehen m- muss….“ Deidara hob überraschend seine Augenbraue hoch und Tobi glaubte kurz einen roten Strich auf seinem Gesicht zu sehen, aber er musste wohl von den plötzlich glitzernden hellblauen Augen seines Sempais geblendet worden sein…. „Wirklich, un…?“, fragte der Iwa-Nin mit dem Tonfall, den Tobi erschrockener Weise an einen verlegenen erinnerte. D-das sein Sempai so was überhaupt konnte…. Tobi spürte wie ein kleines Glücksgefühl in seinem Innersten sich ausbreitete und seine kalten Gedanken von vorhin überschwemmte. Er konnte es sogar wagen, ein kleines Lächeln hinter seiner Tonmaske erscheinen zu lassen und antwortete ebenso verlegen wie sein Sempai: „Mhm, Deidara- Sempai….“ Deidara lächelte etwas, als Tobi seinen Namen sagte und beglückte sich damit, dass er Tobi wieder dazu gebracht hatte seinen Namen zu verwenden. Jetzt würde sicher alles sich zum Guten wenden…. „Tobi! Abendessen ist fertig!“, ertönte lautstark eine weibliche und zudem hohe Stimme von draußen und sogleich wurde die alte Holztür aufgerissen. „Nanu, was ist den mit euch los?“, fragte die blauhaarige Frau erstaunt und schaute die zwei Partner an, „Ihr seht aus, als hätte Kakazu euch für 6 Wochen das Taschengeld gestrichen!“ „Echt witzig, Konan, hm….“, kommentierte Deidara tonlos und erstach sie in Gedanken mit Millionen von vergifteten Nadeln. „Wir kommen gleich, Konan-san.“, antwortete Tobi ihr freundlich, wobei man einen ganz leichten ärgerlichen Unterton bei ihm heraus hören konnte. „Na dann, hopp, hopp! Sonst wird das Essen kalt und die anderen werden sich dann schwarz ärgern.“ Deidara grummelte leise unter seinem verschlossenen Mund etwas und folgte mit Tobi vor sich im Gänsemarsch der vorausgehenden blauen Kuh namens Konan. „Was grummelst du so, Dei- chan? Bist du heute mit den falschen Bein aufgestanden?“, fragte sie unschuldig und Deidara konnte ihr heimtückisches Grinsen sehen, dass sie verbergen zu versuchte. Ach nein, gar nicht~! Nur hat ebengrad jemand seine beste Chance vermasselt Tobi näher zu kommen, sonst nichts! Diese dumme Kuh hatte ein Gespür dafür, in den ungelegensten Situationen aufzutauchen…. „Ehem, Konan- san, darf ich sie was fragen?“ „Ja, Tobi?“ „Hätte ich den das Abendessen nicht kochen sollen…? I-ich meine, es ist ja sozusagen meine Aufgabe….“ Die blauhaarige Frau lachte ein bisschen und antwortete: „Wenn du meinst, aber heute hat mal ausnahmsweise Kisame gekocht und zwar als Strafe dafür, dass er mich heute Morgen so geärgert hat.“ Tobi nickte verstehend. „Verstehe….“ Deidara grummelte nur auf die Nachricht, dass der Haimensch heute im Kochdienst war. „Das heißt also, wir werden heute wieder mal nur Gemüse zum Essen kriegen, un….“ Tobi drehte sich erstaunt zu seinem Sempai um fragte unwissend: „Wieso das denn, Deidara- Sempai?“ „Du musst dir das so vorstellen.“, fuhr Konan Deidara ins Wort, bevor der überhaupt anfangen konnten, „Die anderen haben eine Wette gemacht und zwar ging es darum, das Kisame nicht einen Monat ohne Fleisch auskommen kann.“ „Und der Idiot war so eingeschränkt, dass er die Wette angenommen hat und seitdem kein Fleisch mehr isst, yeah“ Tobi schüttelte in Ungläubigkeit seinen schwarzhaarigen Kopf. „A-aber Kisame- san ist doch ein..eh...Hai und Haie essen doch immer Fleisch, oder nicht?“ „Und deshalb wird er diese Wette auch verlieren, un….“, brummte Deidara unter seinem Atem und strauchelte etwas, als sich sein Rücken für eine minimale Sekunde nicht meldete und er das Gleichgewicht nicht halten konnte. Tobi reagierte sofort und hielt seinen Sempai mit seinen Händen an seiner schmalen Schulter fest. „Deidara- Sempai! Erschrecken sie mich bitte nicht so, ich hätte fast gedacht sie würden jetzt tot umfallen.“, flehte Tobi fast weinerlich, nachdem er von Deidara erzählt bekommen hatte, dass sein Rücken nur sich für eine kurze Zeit nicht gemeldet hatte. Konan war in dieser Zeit stehen geblieben und betrachtete die Szene mit Wut statt mit Mitleid, für das traurige Los des Lehm- Künstlers, dass er die nächsten Wochen mit diesen Schienen rumlaufen musste. Nein, sie dachte eher sogar weiter und zwar dass der Künstler das alles nur spielte. Dieses ganze Rumgespiele von wegen „Mein- ach- so- armer- Rücken!“ und „Bitte- Tobi- hilf- mir- nicht!“ war doch nur ein Spiel, ein ganz hinterhältiges Spiel. Damit wollte er nur Tobi anstacheln, dass er ihm helfen sollte weil er das eigentlich nicht zugeben konnte, weil es sein so genannter Stolz nicht erlaubte, so was zu bitten. Deshalb spielte er den Leidigen und der arme Tobi, in seiner Hilfsbereitschaft gefangen, fiel noch darauf rein und half ihm. Elender Heuchler! Aber er würde es ihm schon zeigen, diesem verrückten Möchtegernkünstler! „Ich würde gern nicht stören, aber wir sollten uns besser beeilen, sonst laufen gewisse Personen Amok….“ Deidara schickte ihr einen kalten Blick, wegen der Unterbrechung, was sie ebenso tat. „Ach, sie haben Recht, Konan-san!“, bemerkte der Maskenträger auch und drehte sich zu seinem Sempai um. Deidara wusste schon was sein Partner machen würde und seufzte leise, halb genervt, halb verstehend. Und wie er es erwartet hatte, schlüpfte Tobi unter seinem Arm hindurch und stützte ihn ab. „Wir können los gehen, Konan- san!“, sagte er fröhlich und Deidara lachte ein bisschen in sich hinein, weil Tobi es gar nicht bewusst war, wie sehr er Konan damit auf die Füße trat. „Gut….“, murrte sie, weiter mit ihrem kalten Blick auf den leicht grinsenden Deidara ruhend. Der Iwa-Nin konnte nicht anders, als über den Korb den Konan heimlich von Tobi kassiert hatte, zu grinsen. „Deidara-Sempai, ich glaube sie sollten nicht über ihre Behinderung so fröhlich sein….“, flüsterte sein Partner leise zu ihm. „ Wer hilft ihnen, wenn ich…nicht anwesend bin…?“ Der blondhaarige Ninja staunte etwas, dass Tobi in so direkt zurechtgewiesen hatte und zudem diese außergewöhnliche merkwürdige Frage stellte. Es war eigentlich nichts besonderes, wenn er sich solche Sorgen machte, aber bei Tobi…steckte hinter jeder Sorge ein tieferer Grund, der nach seiner Meinung nicht Gutes verhiss. „Nun, wenn du nicht da bist, muss ich mir wohl oder über einen anderen suchen den ich wegsprengen kann, yeah….“, scherzte er mit ernster Stimme und schloss dabei zur Bekräftigung sein Auge, als ob er angestrengt nachdenken würde. Dann aber öffnete er etwas sein hellblaues Auge und blickte mit vergnügendem Blick auf den bestürzten Maskenträger, der abrupt stehen geblieben war und auf dessen Gesicht sich jetzt offenbar ein, vor Schreck, geöffneter Mund befand. „Sempai!! Das ist nicht witzig!“, entrüstete sich der Ninja lautstark und ging mit dem etwas kichernden Deidara weiter zum Essensaal vor, wobei er etwas Schwierigkeiten hatte, da es nicht einfach war einen zuckenden Körper zu tragen und dabei noch zu gehen. Konan war vom Aufschrei Tobis stehen geblieben und starrte mit Verwunderung den lachenden Künstler an. Dann aber ließ sie einen so bösartigen Blick auf Deidara streifen, dass Tobi fast über seine Füße gestolpert wäre, vor Verblüffung. So einen Blick hatte er von ihr noch nie gesehen, besonders nicht so einen kalten…. Und wieso war er für Deidara bestimmt, er hatte doch nur gelacht oder war es wegen ihm, weil er seinen Sempai zu Recht gewiesen hatte? Vielleicht war er etwas zu laut gewesen damit und hatte damit Konan- san möglicherweise geschädigt…? Oder…war da diese Spannung zwischen Deidara-sempai und Konan noch vorhanden…? „Na endlich seid ihr da, ihr lahmen Schnecken! Wurde auch Zeit, verdammt noch Mal!“ Hidan- san war vor der Tür des Speisesaals, mit dem Rücken angelehnt an die hölzerne Tür und einen genervten Gesichtausdruck in seiner etwas verkrampftem Miene. Als er dann aber Deidara sah wie er von ihm getragen wurde, wuchs ein hämisches Grinsen in seinem Gesicht und es schien als machte er sich lustig über den Anblick. „Und unseren „Kranken“ haben wir ja auch noch dabei, hehe….“ Der Künstler reagierte darauf nur mit einem stechendem Blick und einer Notiz im Hinterkopf, dass er das Hidan, wenn er wieder gesund war, zurückzahlen würde. Konan, die komischerweise gar nichts davon kommentierte, schubste etwas mit ihren Ellbogen Hidan, der den Eingang versperrte, weg und schaute ihn mit einem raschem Blick an. Allerdings war es nur ein unauffälliger Blick, den man auf die Schnelle fast nicht gesehen hätte und zudem war es ein Blick, der sagte „Zügel dich oder es gibt Ärger“. Bei dem Gedanken überkam Tobi wieder die Erinnerung wie gut er doch diesen Anblick kannte. Sein Sempai hatte ihn früher immer benutzt, wenn er sagen wollte, dass er sofort verschwinden sollte, wenn es nicht gleich zur einen Explosion kommen sollte. Aber er hatte den Iwa-Nin, wann auch immer es war, ignoriert und war geblieben, auch wenn er wusste, dass…. „Tobi, un?“ Deidaras Stimme weckte den Maskenträger wieder von seinen Gedanken auf und er drehte seinen Kopf etwas zu seinem Sempai hin, um zu sehen was er wollte. „Wir sollten reingehen, bevor uns die anderen anmotzen werden, yeah….“ „J- ja!“, stimmte er ihm zu und wollte grad losgehen, als er merkte wie Deidara von ihm losließ und alleine ins Zimmer rein ging, oder besser humpelte, wo Hidan zuvor hinein gegangen war. Tobi seufzte innerlich schwer und spürte mit Unbehagen wie ihm, wo Deidara seinen Körper berührt hatte, es langsam kalt wurde, nun da die Wärmequelle weg war. Auch durch seinen Schutzanzug konnte er das warme Körpergefühl von seinem Sempai spüren, was ziemlich überraschend war, da er ja ziemlich dick war. Aber er konnte gut verstehen, dass sein Sempai sich so nicht vor den anderen Mitgliedern zeigen wollte, mit ihm als Stütze. Er kannte den schweren Stolz den sein Sempai auf sich trug und respektierte ihn voll und ganz. Auch wenn das bedeutete, dass er von ihm ignoriert werden würde…. Der schwarzhaarige junge Mann seufzte wieder auf und schlenderte in den Essenssaal rein, von dem laute Geräusche raus hallten, die er als Stimmen indetifizieren konnte. „Wie kann man nur diesen Fraß essen, hä? Das hier sieht eher aus wie eine verrottete Karotte die 5 Stunden in heißen Öl gekocht und danach noch auf einem dreckigen Grill geschmießen wurde!“ „Wenn’s dir nicht schmeckt, dann lass es!“, keifte eine raue und zeitgleich scharfe Stimme. „Das wäre nicht das erste Mal!“ Tobi blieb erst Mal am Eingang stehen und ließ seinen etwas erstaunten Blick erstmal über das „Schlachtfeld“ schweifen. Die Akatsuki Mitglieder saßen alle auf ihren Stühlen, aber manche waren mit ihrem Stuhl vom Tisch weggerückt, so als wollten sie so weit wie möglich von ihm weg sein und in dieser Art protestieren. Als der Maskenträger auf die Tafel sah, konnte er gut verstehen, warum sie das taten. Wenn man ihn gefragt hätte ob er dieses Essen als essbar bezeichnen würde, hätte er ehrlich mit einem Nein geantwortet. Manche Sachen erinnerten ihn eher an zerkochtes Unkraut, manche sahen so aus, als wären sie frisch von einer Presse heraus gekommen und der scharfe Geruch sagte wohl das meiste aus, was man über die „Gewürze“ sagen konnte. Deidara- Sempai hatte sich dort hingesetzt wo er auch beim Frühstück saß und schaute mit einem Gesichtausdruck das Essen an und ließ damit die gleichen Gedanken, die Tobi auch hatte, zum Ausdruck bringen. Nämlich das sie heute entweder hungernd ins Bett gingen oder die ganze Nacht über der Kloschüssel hängen würden. So wie es aussah, entschieden sich die meisten fürs Erste und machten den Koch ihres verdorbenen Abendmahls schuldig dafür. Und der war, wie Tobi es von Konan-san gehört hatte, Kisame. Der Haimensch verteidigte sich grad gegen Hidan, der im grad eine fast braune „Karotte“ vor dem Gesicht rumwedelte und behauptete, dass er sie verrottet im Keller gefunden habe und ihnen das jetzt zum Fraß geben wollte. „Sieht aus als würden wir heute ohne Essen ins Bett gehen, was Tobi?“ Tobi drehte sich verschreckt nach hinten um und sah in Zetsus Gesicht, dass etwas genervt aussah und zeitgleich auch angewidert. „Jedenfalls so lange bis Kisame Kochdienst hat….“, bekräftigte die weiße Seite von ihm und ließ seinen Kopf nicken, was eine Zustimmung der schwarzen Seite war. „Kocht Kisame- san den so schlecht, Zetsu-san?“ „Du hast keine Ahnung, Tobi….“, übernahm plötzlich Itachi vom Sitz neben an, die Antwort, „Dieses Essen ist soweit sein „Bestes“, wenn ich mal behaupten darf….“ Tobi schauderte etwas an den Gedanken, wie wohl die letzten Speisen von Kisame aussahen und hatte irgendwie das Bedürfnis aus dem Zimmer raus zu gehen, so übel wurde es ihm langsam bei dem Geruch, der aus den Speisen kam. „Zum letzten Mal: Du bist eine totale Niete in kochen, Blaumensch!“, kommentierte Hidan wütend die Kochkünste des Haies, der darauf nur verächtlich schnaufte. „Dann erzähl das Mal Pein, dass er mich von diesem verdammten Kochdienst befreit! Dann werdet ihr erlöst sein!“ „Wäre zu schön um war zu sein, yeah….“, murmelte sein Sempai und stocherte in etwas Graugrünes rum. „Wer hat den um deine Meinung gefragt, Schwächling?!“, keifte der Ame-nin ihn sofort an und ließ dabei mit der Beleidigung den Iwa-Nin merklich aufzucken. „Was hast du gesagt, du Stinkfisch, un?“, fragte der bedrohlich nach und erhob sich langsam aus seinen Stuhl. „Spiel dich nicht auf, Deidara. Wir wissen doch, dass du für die nächsten Wochen schwach und mickrig sein wirst.“, sagte Kisame im auffälligen Tonfall und ließ seine Augen herausfordernd aufblitzen. „Also, halt deine Klappe in den nächsten Wochen, wenn du nicht Ärger haben möchtest.“ Die Drohung funktionierte großartig, denn der Künstler zog seine blonden Augenbrauen zusammen und Tobi erkannte zum Schrecken, wie sich seine hellblauen Augen tiefdunkel verfärbten und aussahen wie ein tobendes Meer. Das bedeutete, dass sein Sempai stinkend wütend war! „Sag das noch mal, un….“, zischte er hörbar in seinem Zorn und ließ seine Hände verkrampfen. Tobi glitt unterdessen in Panik, denn sein Sempai würde jede Verletzung außer Achtung setzen, wenn es um seinen Stolz ging. Und der wurde grad, durch die Beleidigungen von Kisame- san, kräftig zerkratzt. Nicht hasste sein Sempai mehr, als Befehle von irgendjemand zu kriegen oder sogar beleidigt zu werden, da sah er sofort rot. Wenn es jetzt zum Kampf kommen würde…, nein, er konnte nicht mal daran denken! „Gerne: Halt. Die. Klappe. Schwäch-“ „Was zur Hölle ist hier los?!“, ertönte eine strenge und zugleich schneidende Stimme in das beendende Wort von dem Haifisch und Tobis Herz schien für einen Moment stehen zu blieben wollen und seine Kehle unterdrückte seinen eigentlichen Schreckensschrei, der aber vor Schock wohl ausblieb. „Schade…. Es wurde grad so spannend….“, kommentierte Zetsu gelassen die Abbrechung des Streites und wandte sich damit zum Mann, der breit in der Tür stand und mit scharfen Blick die Szene zwischen dem Blonden und dem Blauen betrachtete. „Also…?“, fragte er nochmals und schaute die beiden mit einem Blick an, der sofortig einen Grund vorzuweisen haben wollte. Tobi hatte sich mittlerweile aus seiner Starre befreit und lugte vorsichtig aus seinem Versteck, das eigentlich Zetsus Körper war, um den neuen Mann näher zu betrachten. Und er staunte in Ungläubigkeit, als er die vielen Piercings sah, die fast überall auf seinem Gesicht waren und damit ihm bewiesen, dass der Mann sicher Schmerz gut kannte. Die beiden gefragten Ninjas schwiegen erstmal eine Weile, was die bisherige Stille noch unangenehmer machte, bis schließlich sein Sempai zwinkerte und brummte: „Kisame hat mich beleidigt, yeah….“ „Ach ja? Aber zuvor hast du noch mein Essen beleidigt!“, verteidigte sich der Ame-Nin. „Du hast mich doch davor angegiftet, un! Und was kann ich dafür, wenn dein Essen grässlich schmeckt, hä, un?“ „Dann koch es dir doch selber!“ „Aufhören, alle beide!“, kam der Mann mit den Piercings dazwischen und schaute die beiden noch mal an, bevor er weiter redete. „Müsst ihr euch wegen jeder Sache an die Gurgel gehen? Ihr benimmt euch wie 10-jährige!“ „Ach, auch schon gemerkt, Pein?“, fragte Hidan sarkastisch und erntete dafür zwei fiese Blicke. Tobi zwinkerte mit seinem Auge und schaute nochmals den Mann an. War das also Pein? Also, der Pein, der der Leader von der Organisation Akatsuki ist? „Dabei fällt mir ja ein….“, erinnerte sich der orangehaarige Mann und schaute sich um, „Ist den nicht mit Deidara dieser komische Neuling auch gekommen…?“ Tobis Herz rutschte sprichwörtlich in die Hose, als der strenge Blick auf ihm liegen blieb und er sich plötzlich so mickrig fühlte. Instinktiv, eher aufgrund der Angst, huschte Tobi hinter Zetsus Körper und betete dafür, dass sein Sempai ihm dafür später nicht eine Predig hielt, weil er jetzt so feige war. „Sieht aus als hätte Tobi Angst vor dir Pein, un. “, sagte stattdessen sein Sempai mit einem Unterton von Belustigung und lachte etwas. „Das kommt von deinen verdammt vielen Piecings! Da ist Frankenstein nichts dagegen!“, lachte auch Hidan und ließ damit die anderen auch erheitern. „Stimmt, ich möchte ihn nicht bei Nacht treffen!“, scherzte jetzt auch Kisame und brachte die anderen zum lachen, selbst Itachi- san lächelte etwas, was selten bei ihm vorzufinden war. „Schön, dass ich für die allgemeine Erheiterung beitragen konnte, aber….“, er wandte sich zu Zetsu hin und damit auch zu Tobi, „Würde ich gerne den Neuen seh-„ „Ach komm schon, Pein…!“, störte Konan- san ihm am weiterreden und hatte ihre Stimme ganz sanft drauf, „Er ist erst zwei Tagen hier und ist bestimmt nur etwas schüchtern, oder Tobi?“ Der Angesprochene nickte durch Zetsus Körper hindurch, was der Kannibale auch gleichzeitig tat, da der Anführer Tobi ja nicht sehen konnten. „Meinetwegen…“, brummte Pein in leichter Unzufriedenheit den Neuling nicht gesehen zu haben, „Ah, ich nehme mal an, dass Deidara nicht auf Missionen gehen kann, Konan?“ Jeder hatte im Haus von dem „Unfall“ des Künstlers gehört und das dessen Rücken für eine bestimmte Zeit nicht funktionsfähig mehr war, wie früher. Konan nickte als Antwort. „Ja, er wird für die nächsten Wochen so gut wie keine großen Anstrengungen durchführen können, von Aufträgen ganz geschwiegen….“ Pein schwieg eine Weile und entschied dann: „Gut, dann er kann sich ja im Haushalt nützlich machen….“ „Was?!“, entrüstete sich Deidara lautstark und starrte den Leader fassungslos an. Er sollte was tun?! „Gute Idee, dann kann er sich ja wirklich mal nützlich machen.“, unterstützte Kakazu den Vorschlag und erntete dafür einen eisigen Blick von dem blonden Ninja. „U-und was wird dann mit Tobi, un? Er kann nicht alleine auf eine Mission gehen, yeah!“ Tobis Herz schock frostete als er das hörte und lauschte schweigend mit hämmerten Herzen weiter zu. Machte sich Deidara- Sempai etwa Sorgen…? Zetsu hob eine Augenbraue hoch, als er das hörte. „Soll das heißen, dass Tobi es nicht fertig bringen kann, eine Mission zu machen?“ „Nein, un! Aber er hat erst zwei bis drei Missionen hinter sich, dass ist zu wenig um alleine einen Auftrag zu erledigen, yeah!“ „Er kann mit den anderen Mitgliedern gehen….“, schlug Pein vor und war innerlich etwas verwundert, dass der sonst so kalte Ninja sich plötzlich für den seltsamen Neuling einsetzte. Deidaras Stimmung war immer in untersten Bereich gewesen, nachdem Sasori starb. Er hatte jeden mit einem eiskaltem Blick angeschaut, der fragte ob mit ihm alles OK war und ihn voller Wut angeschrieen. Keine gute Zeit…. Nachdenklich schaute er in seinen Überlegungen zu Konan hin, die aussah als würde sie ein Lächeln untergraben. Konan grinste auch innerlich, weil alles sich so verhielt wie es geplant war. Pein würde sicher die Argumente von Deidara nicht durchlassen und den verzweifelten Neuling zu einem Auftrag schicken. Hidan würde die anderen dazu umstimmen nicht mit Tobi als Partner zu gehen und wenn es soweit war, würde sie sich als einzige und langzeitige Partnerin für Tobi vorschlagen, der dann unendlich dankbar sein würde und dann.... „Na klar! Mit Leuten die er erst heute kennen gelernt hat, soll er auf eine lebensgefährliche Mission gehen hm!“, konterte Deidara harsch den Vorschlag von Pein und verschränkte seine Arme. Der orangehaarige Mann fand es amüsant wie Deidara sich verhielt und entschied sich dafür, dass es sicherlich lustiger sein würde die beiden allein zu lassen und dabei zu sehen, was sich daraus entwickelte. „Meinetwegen, dann wird dir Tobi zur Hand gehen, bis du dich auskuriert hast.“ Eine unheimliche Spannung wich von Deidaras und Tobis Stimmung und ließ die beiden vor Erleichterung aufatmen. Konan stattdessen ließ ihre Gesichtauszüge abgleiten und sah aus, als würde sie jemanden liebend gern umbringen wollen und ließ es sich nicht verkneifen Hidan einen Todesblick zu geben, als er sie mit höhnischem Gesichtsausdruck anschaute. „Schön das wird das geklärt haben, aber….“, unterbrach Itachi die fast fröhliche Stimmung, „Aber was werden wir jetzt zum Abendessen essen…?“ Und zeigte damit auf den Tisch, auf dem die Kreationen von Kisames Küche standen. Pein rümpfte nur unauffällig seine Nase beim Geruch der Essenssachen und räusperte sich. „Das ist euch überlassen. Aber ich erwarte euch morgen wie immer in Dienstbereitschaft und da gelten keine Ausreden. Außerdem seit ihr erwachsen genug, einen Tag ohne Abendessen ins Bett zu gehen, oder irre ich mich da?“ “ Die Akatsukis schluckten die bittere Entscheidung runter und ließen ein kleinlautes „Verstanden“ aus sich. Das hieß also im Klartext, dass sie ohne Abendessen heute zu Bett gehen mussten…. „Du wirst morgen früh viel zu tun haben, Tobi….“, raunte Zetsu dem jüngeren Mann zu und zeigte mit einem Blick auf die hungrigen Gesichter der anderen, bei denen man fast Mitleid mit ihnen haben musste. „Wobei sie sich das selber zuzuschreiben haben….Hätten sie diese Wette mit Kisame nicht gemacht….“ „Das macht mir nichts aus, Zetsu-san.“, beruhigte der Maskenträger seinen ehemaligen Sensei, „So kann ich mich im Haus wenigstens etwas nützlich machen!“ Der Kannibale verkniff sich sein Kommentar, dass Tobi sowieso eine große Hilfe im Haus war, wo es früher nur Nudelsuppen aus der Packung zum essen gab, weil niemand kochen konnte und Kakazu zu knauserig war eine Köchin einzustellen. „Dann also bis morgen früh….“, verabschiedete sich der Anführer schnell von den anderen und verschwand gleich darauf, jedoch wohl nicht rechtzeitig genug, denn man hörte noch ein leises Knurren. „Ha! Große Reden schwingen, von wegen Dienstbereitschaft und erwachsen sein, aber am Ende selbst Hunger haben, hä? Tse!“, höhnte Hidan mit einer wütenden Grimasse und kriegte als Zustimmung von den anderen ein Murren zu hören. „Und was wird jetzt aus diesem Zeug, un?“, fragte Deidara und zeigte damit auf die immer noch unberührten Gemüsespeisen. „Die landen dort, wo sie immer landen….“, sagte Itachi und zeigte damit auf den Mülleimer in der Küche. „Hat jemand einen besseren Vorschlag, außer Kisame?“ Der Haimensch nörgelte halbleise etwas von „wenigstens habe ich es versucht“ und „Banausen“, als die anderen ihren Kopf schüttelten. „Aber sieh es so Kisame.“, unterbrach Hidan das Genörgel vom Blauhaarigen, „Du darfst deinen Kreationen die letzte Ehre erweisen und sie zum Müll bringen.“ „Haha. Sehr witzig!“, kommentierte er das mit zusammen gebissenen Zähnen und machte sich darauf, den Tisch abzuräumen, während die restlichen Akatsukis sich zu ihrer Bettstätte aufmachten. Tobi wagte sich jetzt auch aus seinem Versteck hervor und wartete auf seinem Sempai, der sich seinen knurrenden Bauch hielt. „Keine Sorge, Sempai. Ich werde morgen extra viel fürs Frühstück vorbereiten!“, versprach er dem Blonden, der darauf nur gequält lächelte. „Ich freue mich schon darauf, yeah….“ Tobi lächelte ein wenig und wollte mit seinem Sempai, natürlich würde er ihn noch stützen, rausgehen, als er von Konan festgehalten wurde. „Ist etwas Konan-san?“, fragte er verwundert und signalisierte seinem Sempai rasch, dass er gleich kommen würde. Konan schob ihn näher ran sich, sodass sie beide es nur verstehen konnten. „Ich würde dich gern was fragen.“, flüsterte sie und versicherte sich, dass auch wirklich niemand zuhörte. „Könntest du….“ EDIT: Es tut mir unendlich Leid, dass ich so spät mit dem Kapitel bin >< Leider war ich zwei Wochen in den Ferien und danach gab es noch Probleme mit meinem Computer TT Außerdem wollte ich extra deswegen ein längeres Kapitel schreiben und jetzt ist es schon fast Ende August.... Ich dumme Kuh! D: Ich hätte eine Bitte: Jeder der eine ENS haben möchte, soll es bitte hier schreiben, den ich habe ausversehen,(wohl eher aus Tollpatschigkeit ><), die E-Mails gelöscht und weiß jetzt nicht mehr genau wer eine ENS haben möchte. Also bitte mir jetzt hier sagen/schreiben! Dieses Kapitel ist chibichan gewidmet, weil sie mir soviel geholfen hat und weil sie den 100 GB-Eintrag gemacht hat ^^ Vielen Dank! Kapitel 20: Verkettet an das, was sich Vergangenheit nennt... ------------------------------------------------------------- Bis zu deinen Träumen folgen werde ich dich... „Zum letzten Mal, Tobi, un! Worüber haben du und Konan nach dem Abendessen getuschelt?!“ Deidara saß mit verschränkten Armen auf Tobis Bett und betrachtete den Angeklagten Ninja, der sein Bett für die Nachtruhe fertig machte. „Das habe ich ihnen doch schon tausendmal gesagt, Sempai: Konan- san wollte sich nur vergewissern, ob ich wirklich den Kochdienst machen will. Und ich hab darauf gesagt, sie solle sich keine Sorgen machen, ich würde das schon hinkriegen!“, erklärte der Maskierte Mann zum hundertsten Mal und stemmte zufrieden seine Hände in die Hüfte, als er sein Werk beendet hatte. Deidara grummelte nur auf diese unbefriedigte Antwort und schaute misstrauisch Tobis Hinterkopf an. Mochte diese Geschichte noch so glaubwürdig sein: Sie hatten sich sicher um mehr unterhalten als nur um „den bevorstehenden Kochdienst“. Warum sonst hätten sie ihm immer wieder flüchtige Blicke geschenkt, als ob sie sich vergewissern wollten, dass er nicht zu nah bei ihnen stand und mitlauschen konnte? Da war sicher was im Busch! Natürlich hatte er Tobi gefragt, was sie da so geheimnisvoll getuschelt haben, doch er kriegte immer wieder nur diese Ausrede vorgelegt, selbst als er höflich gefragt hatte. Der Blonde brummte ärgerlich an den Gedanken, dass Tobi etwas vor ihm geheim hielt und ihm nichts davon erzählen wollte. Und je mehr er sich fragte, was das wohl gewesen sein mochte, desto mehr nervte es ihn, dass Konan nun etwas wusste, was er nicht wusste! Das war doch zum Haare raufen! Tobi hatte das Bett für den Künstler endlich fertig gemacht und sah jetzt etwas besorgt zu, wie der Blonde sich mit einem genervten Gebrumme das Haar zersauste. Das bereitete dem Schwarzhaarigen nun jetzt wirklich Bauchschmerzen und er kämpfte tapfer dagegen an, seinem Sempai die Wahrheit zu erzählen. Er wollte Deidara-Sempai wirklich nicht anlügen, ganz und gar nicht, aber der Iwa-Nin würde sicher sauer auf ihn sein, wenn er ihm erzähle was Konan-san und er vorhatten. Und das…wollte er auf keinen Fall…. Er wollte nicht, dass sein Sempai nur wegen ihm sich wieder aufregte! Er wollte nicht, dass er wieder wegen ihm in Schwierigkeiten kam! Nein, diesmal würde er alles wieder gut machen und seinem Sempai richtig helfen! Und deshalb musste er jetzt diese „Notlüge“ verwenden, auch wenn das seinen Sempai maßlos nervte und ärgerte. Dennoch…, er fühlte sich miserabel seinen Sempai anzulügen. Mit jedem weiteren Nachfragen von Deidara wurde es ihm immer schwerer sich aufzuhalten loszureden was er eigentlich vorhatte. Reiß dich zusammen, Tobi! Wenigstens für diese eine Mal!, predigte er sich scharf ein und schüttelte seinen Kopf, in der Hoffnung, dass seine dummen Gedanken weggeschüttelt werden. Reiß. Dich. Zusammen! „Tobi?“ „Ja?!“, fuhr der maskierte Mann hoch vor Schreck und schob die quälenden Vorwürfe in seinen Hinterkopf zurück. „Wenn dir etwas passiert, werde ich Konan zerbomben, bis man den Rauch nach Konoha sehen kann, verstanden, un?“ „Äh…?“, kam die intelligenteste Antwort von Tobi, die er in der schnelle herausbekommen konnte und sah verwundert den blonden Mann an, der ihm nur einen strengen Blick gab und die weiße Bettdecke über sich zog. „Sempai, was meine-„ „Ich geh schlafen.“, schnitt ihm die dumpfe Stimme ab und gab dem jüngeren damit verstehen, dass er keine weiteren Fragen stellen sollte. Tobi nickte auf die harsche Unterbrechung, nahm verwirrt sein Badetuch und verschwand ins Badezimmer. Im Vorraum stützte er sich erstmal an der Tür ab, das rosa Badetuch mit einem kleinen gelben Küken in der echten Ecke, unter seinen verschränkten Armen. „Nun gut….“, flüsterte er verloren zu sich selber und drückte das Badetuch fester zu sich hin. „Ich bin nicht taub und ich bin auch nicht verrückt, also keine Panik….“ Sein Sempai hatte es wirklich gesagt! Deidara- Sempai hatte es gesagt! Panik lief in ihm jetzt, trotz einreden, hoch und er sank in sich zusammen, auf den kleinen Teppich, der vor der Tür stand. Was wenn er sich jetzt aus versehen verletzte, weil er gegen was stolperte oder sich die Haut aufschürfte? Würde sein Sempai, dann wirklich Konan verletzten, nur weil er so tollpatschig war? Oh nein! Tobi konnte fühlen, wie seine Körpertemperatur rasant nach unten sank und die Panik ihn langsam überkam. Nein, nein, nein! Das dürfte nicht passieren! Dann würde Konan Ärger kriegen und er würde wieder nur den anderen Schwierigkeiten einbringen…. Nein…. Tobi packte sein Badetuch ganz feste an sich und atmete erstmal ein paar Male ruhig ein und aus, denn milden Duft seines Lieblingsbadetuch in der Nase. Nein… Er würde es nicht soweit kommen lassen…. Entschlossen stand er von dem Badezimmerboden auf und legte das etwas zerknüllte Tuch auf die Kommode. Murmelnd schaute er auf sich herab und nickte schließlich zufrieden. „Das meiste an meinem Körper ist schon jetzt ganz verdeckt und wenn ich meine Handschuhe trage, passiert mir da nichts. Nur….“ Er schaute auf seine nackten Füße hinab, die sich in den flauschigen Teppich einschmiegten und fast in die kitzeligen Härchen versanken. „Mhm…. Ich könnte Socken tragen….“, murmelte er zu sich selber und nickte dann zustimmend für seinen Einfall. „So passiert mir nichts und ich kann mich damit ausreden, dass ich mich nicht erkälten will!“ Was für eine geniale Idee! „Fängst du dich endlich an zu baden oder soll ich dir helfen, un?!“, ertönte eine genervte Stimme aus ihrem Zimmer, die den jüngeren Mann aufschrecken ließ, so tief war er in seinen Gedanken gefangen gewesen. „J- ja, Sempai! Ich beeil mich ja schon, Sempai! Tut mir Leid, Sempai!“, rief Tobi erschrocken vor sich hin und zog sich hastig aus, obwohl es auf einen Bein gar nicht so einfach war, wie er sich es vorgestellt hatte. Der Lehmkünstler schreckte alarmiert hoch, als er ein krachen im Badezimmer hörte und einen kurzen Hilfeschrei von Tobi vernahm. „Es ist nichts passiert, Sempai! Ich bin nur ausgerutscht!“, kam dann die dumpfe Entschuldigung von Tobi, worauf ein kleiner Schmerzenslaut zu hören war. Deidara seufzte nur genervt und ließ seinen Kopf wieder auf sein Kissen fallen, allerdings ohne einen Schmerz in seinen Rücken zu spüren. Wie er diese Schmerzen hasste! Es fühlte sich an, als würde ein glühendes Schwert in seinem Rücken stecken und ihn von innen verbrennen wollte. Verflucht sei diese verdammte Konan- Fälschung und die echte Konan gleich dazu! Warum musste alles so kompliziert laufen, wenn man anstelle Schlechtes was Gutes machen wollte? Schnaubend bettete er seinen blonden Kopf auf sein Kissen und genoss erstmal die kalte Stelle. Wortwörtlich war er einfach nur kaputt von diesem Tag, körperlich und seelisch zugleich. Erst dieser verdammte Unfall, dann Tobis Flucht, die schmerzhafte Behandlung seines Rückens und dann noch das eklige Abendessen. Heute war wirklich sein Pechtag…. Der Lehmkünstler ließ ein Grollen aus sich heraus und zog die Decke ganz über sich, sodass das fahle Mondlicht vom Fenster aus ihn nicht mehr störte und er ganz in Finsternis eingetaucht war. Er hörte ein leises Knarren vom Badezimmer und horchte wie Tobi vorsichtig und leise zu seinem Bett ging, dennoch nicht bevor er ein leises „Brr, ist das kalt hier…!“ zu sich selber flüsterte. Der Blonde gab ihm in seinen Gedanken Recht, denn er bemerkte, dass die Kälte gerade seine Füße angriff und sie unbemerkt unter seiner Decke zog, um sie vor dem Erfrieren zu bewahren. Danach hörte er nur noch das leise Rascheln einer Bettdecke und ein zufriedenes Seufzen, das sich wie ein Schnurren anhörte. Deidara versuchte nicht anzufangen zu grinsen, was aber unmöglich schien, denn seine Mundwinkel widersprachen ihm und blieben oben. Manchmal benahm Tobi sich wie ein kleines Kind…. „Oh, hätte ich fast vergessen…!“, hörte der müde Ninja von Tobis Bett aus und ein weiteres Rascheln seiner Bettdecke. „Gute Nacht, Deidara- Sempai! Lassen sie nicht ihre Füße einfrieren!“, rief er in einem frohen Ton ihm zu, dass er, selbst wenn er schon schläfre, aufwachen würde. Und das mit den Füßen hatte er schon längst gemerkt, soviel zur hilfreichen Information von Tobi. „Mhm….“, murrte er nur als Antwort und vergrub sich wieder in sein Kissen zurück. Ja, er benahm sich wirklich wie ein Kind…. Aber das war irgendwie auch eine weitere Eigenschaft, die er an Tobi mochte…. Ein Gähnen entkam aus seinem Mund und seine Augenlieder fingen an langsam schwerer zu werden. Ach…. Verdammt noch Mal, Tobi…. Warum benimmst du dich nur so kindisch…? Er schlief ein. Nichts…. Kein Licht, keine Dunkelheit, kein Gefühl. Gar nichts. Ihm war so leer zumute…. Als würde er nicht existieren…. Schon wieder…. Wann wirst du endlich erwachsen…?! „Huh?!“ Ein kalter Eisschlag durchfuhr seinen Körper, zerfraß sein Herz und ließ ihn nicht zum Schreien kommen. Ruckartig fuhren seine Lieder hoch und blickten verschwommen in einen zertrümmerten Raum rein. Der schwache Atem kam stoßweise aus seinem Mund heraus und er fühlte wie sein rasendes Herz in seiner Brust pochte, so als ob es zersprengen wolle. Das grässliche Gefühl der Kälte steckte noch in jede Fasern seines Körpers und bereitete ihm den Wunsch, zu erbrechen. Keuchend drehte er sich auf den Bauch und versuchte verzweifelt zu würgen. Wie erbärmlich…. Der Schwarzhaarige keuchte erschrocken auf, als er die tonlose Stimme hörte und hob weiter schnaufend seinen Kopf hoch. Der eben doch so groß erschienende Raum war eigentlich so klein, dass er nur wenige Zentimeter von den beiden Wänden entfernt war. Die Decke war ebenso niedrig, sodass man nur kauernd hier sitzen konnte, die Decke vielleicht 10 Zentimeter über dem Kopf. Der junge Mann hustete kurz auf und stützte sich an einem Arm ab, um eine kurze Verschnaufpause zu kriegen. Warum…warum fühlte er sich nur so schrecklich…? So…als würde er nur aus Eis bestehen, als würde er…nicht existieren…und nur Schmerz spüren…. Wieso…? Keuchend schleppte er sich in eine der Ecken und ließ sich gegen die verschmutzte Wand fallen. Der Wunsch zu erbrechen bestand noch in ihm, aber er hatte keine Kraft mehr irgendeine so kraftkostende Handlung durchzuführen. Außerdem fühlte er sich so…schlecht an…. Beinahe so wie dama- Du kriegst sie niemals los…. Tobi schreckte auf, als er die Stimme erneut hörte und ein weitere kalter Schock in anfiel. Tränen kamen ihm in die Augen und er fasste sich schmerzerfüllt ans Herz, das wieder laut aufpochte. Ein Klirren erklang als er seine Hand hochhob und mit entsetzten erkannte er eine blutverschmierte Kette, die an seiner Hand geschmiedet war. Denkst du, du kannst sie jemals loskriegen? „W-was…?“, fragte er leise nach, endlich wissend wer die Stimme war, die zu ihm sprach. Nur weil er jetzt freundlich zu dir ist? Die Augen rissen hoch auf, als ihm klar wurde, was die Stimme meinte und er spürte wie sich etwas bedrohliches auf sein pochendes Herz legte. „N-nein, i-ich-„ Denkst du, dass er dich mag…?! Denkst du das wirklich?! „Nei- ja! I-ich-!“ Also ja?! Dich soll er mögen?!“ Verzweiflung überkam in Tobi und er versteckte seinen Kopf in seine Knie. Im war eiskalt, das Wünschen nach dem Erbrechen war kurzerhand durch das Weinen ersetzt worden. Sempai mochte ihn, er mochte ihn, er mochte ihn, er mochte ihn…. Oder…? Erinnerst du dich etwa nicht mehr an…früher…?, fragte die Stimme flüsternd und riss damit den mittlerweile zitternden Jungen aus seinen Gedanken raus. Der Atem des jungen Mannes fing an zu rasen und der schwarzhaarige Kopf versank immer mehr in den zitternden Knien, die schmutzige Kette untermalte mit ihrem Klirren seine Unruhe. Tränen entstanden in seinen Augenwinkeln und kleine Schluchzer ertönten im kleinen Raum. „N- nein. Sempai m- mag mich j- jetzt!„ Was macht dich so da sicher? „W- wa-?“ Hast du etwa schon vergessen, dass er dich… Tobi schrak auf und schrie auf, als er plötzlich eine Welle voller Schmerzen in seiner Brust spürte und er glaubte, sterben zu müssen. Bilder rasten vor seinem inneren Auge hin und her, bis es vor einem Bild von seinem Sempai stehen blieb und um ihn herum alles schwarz wurde. „Ich hasse dich.“ „…hasse dich, wenn du nicht sofort aufwachst, un!“ Tobi schoss die Augen hoch und fühlte, wie er von schmalen Händen an den Schultern gerüttelt wurde. „Verdammt noch mal, wach jetzt endlich auf, un!“, hörte er die sorgende Stimme von seinem Sempai, der wahrscheinlich zu ihm redete. Aber warum…fühlte es sich nicht so an…? Warum hatte er das Gefühl, dass er nicht zu ihm redete sondern zu einem anderen? Wieso konnte er dann die Hände seines Sempais nicht spüren…? Vom Augenrand her schlich sich die Finsternis rein und er konnte noch verschwommen das Maskenloch sehen, seinen Sempai jedoch nicht mehr. Starb er jetzt…? „TOBI! Wach auf, un!!“ Mit einem letzten kräftigen schütteln an seiner Schulter verpuffte seine Gefühllosigkeit und sein Körper schnellte von alleine nach oben. „Tobi!“, hörte er einen erleichternden Mann und drehte sich mit einem immer noch verschwommen Blick zu dem Lehmkünstler hin. Der hatte noch eine Hand auf seiner Schultern liegen und einen erleichternden, aber erschöpften Blick in seinem Gesicht. „Tobi? Ist alles OK, un? Du hast geschrieen und hast immer wieder „Nein“ geflüstert,hm.“ Der junge Mann im Bett antwortete nicht, sonder drehte nur seinen Kopf wieder nach vorne und starrte einen unbestimmten Punkt an. Der Blonde ließ seine Hand von der Schulter sinken und ließ sie vor Tobis Gesicht wedeln. „Tobi? Bist du noch da, un?“, fragte er besorgt und machte sich langsam Sorgen, ob der Schwarzhaarige einen dieser Albtraum hatte. Jedenfalls sah es so aus, denn sonst würde Tobi nicht so schweigsam sein. „Tobi?“ Keine Antwort. „Wolltest du dich heute nicht…mit Konan treffen, yeah?“ Der Schwarzhaarige keuchte hörbar auf und stürmte sofort aus seinem Bett raus, hin zum Kleiderschrank und dann in Eilgeschwindigkeit zum Badezimmer. Das ging alles so schnell, dass Deidara noch verdattert vor dem Bett stand und erst jetzt kapierte, dass Tobi weg war. Auch wenn ihn das jetzt ärgerte, dass er Tobi daran erinnert hatte, so war er froh, dass der Maskenträger sich von der Stelle gerührt hatte und nicht weiter schweigend geradeaus starrte. Aber…trotzdem war das nicht grad beruhigend. Wenn Tobi jetzt schon in seinen Träumen schrie…. Ein Türknallen ließ den Blonden aufzucken und ein gehetzter Tobi stürmte an ihm vorbei. „Tschüss ,Sempai!“, rief er und wollte schon die Tür öffnen, als Deidara ihn an der Schulter packte. „Vergisst du nicht etwas, yeah?“, fragte er und zeigte auf seinen Hals. „Mein Schal….“, fiel dem Schwarzhaarigen ein und stürmte zum Kleiderschrank. Interessiert schaute er dem Ninja zu, wie er ein paar Sachen von sich beiseite schob, tief in den Schrank rein griff und ihn nach einer Weile verdutzt schloss. „Nicht da….“, flüsterte er nur als Antwort auf seinen fragenden Blick und schaute in den Schubladen seines Schreibtisches nach. Er schüttelte traurig den Kopf, als er merkte, dass sein geliebter olivefarbiger Schal nicht da war und er ihn wohl verloren hatte. „Wahrscheinlich hast du ihn auf der Heizung in unserem alten Haus liegen lassen und ihn dann vergessen, un.“, kombinierte der blonde und wusste jetzt schon, dass der Schal nur in Stofffetzen aufzufinden war. Er hatte nämlich das Haus sprengen müssen, weil sonst jemand irgendwelche Hinweise auf die Organisation Akatsuki finden könnte und das wäre nicht grad gut. „Oh….“, war Tobis einzige Antwort darauf und er schaute noch mal das Zimmer an, wohl in der Hoffnung, dass er noch irgendwo liege. Dann aber gab er sich damit zufrieden, dass sein geliebter Schal zerfetzt irgendwo rum lag und trottete zur Tür hin, Lustlosigkeit auf der Maske geschrieben. „Wenn du nicht hingehen willst, bleib hier, un.“, bot er dem geknickten Mann an, der aber nur den Kopf schüttelte und die Tür öffnete. „Tschüss, Sempai….“, verabschiedete er sich und wollte schon die Tür schließen, als er ihm noch etwas zurief. „Tobi!“ „Ja…?“ „Erinnere dich daran was ich gestern gesagt habe, un….“ Der Schwarzhaarige zuckte etwas, nickte dann aber und schloss leise die Tür. Ich entschuldige mich hiermit nochmal um meine Verspätung, aber ich hatte wie schon gesagt Stress und noch eine nette Schreibblockade dazu <_< Aber ich danke für eure Geduld, ich bin echt eine unzuverlässige blöde Kuh, ne? Kapitel 21: Vergessen, aber nicht ganz... ----------------------------------------- Kleidung? Perfekt. Make-up? Einstündige Arbeit. Frisur? Kein Friseur könnte es besser machen. Es konnte losgehen. Konan saß mit verschränkten Beinen auf einer Holzbank, die aus verwittertem Baumstumpfen bestand und wartete auf den Neuling, namens Tobi. Ihr Zielobjekt. Und der hauptsächliche Grund, warum sie heute den ganzen Morgen im Badezimmer verbracht hatte. Sie war ziemlich früh hier aufgetaucht, ungefähr eine Stunde zu früh, um alles noch mal durchzugehen. Punkt für Punkt. Auch wenn das für Tobi nur ein kleines „Treffen“ mit ihr war, so war es für sie eine Armbrust für ihren vorbereiteten Pfeil. Ihren Pfeil, den sie auf Tobis kleines Herz abschießen und ihn endlich verführen würde. Und ihn von diesen Mistkerl namens Deidara entfernen würde. Konan knirschte etwas genervt mit ihren blankweißen Zähnen, als sie das Bild von Deidara vor ihren Augen hatte, wie er um Tobi rumtanzte und den armen Jungen in seinen Untergang schubste. Auf keinen Fall würde sie ihren Tobi diesen verrückten Kunstidioten geben, egal was passierte! Schon der Gedanke daran, wie er den armen, liebenwürdigen Tobi anfassen würde….grässlich! Nein, so würde sich niemand um ihren Tobi nähe- „Konan-san!“ Die blauhaarige Frau schreckte auf, zupfte schnell an ihrer Kleidung noch rum und setzte sich in Position: Die Beine übereinander geschlagen, Hände auf dem Knie und ein zuckersüßes Lächeln auf dem Gesicht aufgesetzt. Tobi kam hinter den kahlen Bäumen hervor und schien ziemlich erschöpft zu sein, denn von ihm stiegen kleine Wölkchen von seinem verdampften Atem auf, sodass er sie komischerweise an eine Lokomotive erinnerte. Sie hatten sich etwas abseits von dem Akatsukiquartier verabredet, an einer kleinen Lichtung, bei der übrigens als einzige Lichtung eine Holzbank stand. Klar, es war etwas entfernt, aber so konnte sie sich gewährleisten, dass niemand sie beide stören konnte. Tobi blieb keuchend vor ihr stehen und verschnaufte etwas, bevor er sagte: „Entschuldigung, Konan-san. I-ich habe a-aber verschlafen u-und….“ Wie süß, er stottert aus Verlegenheit!, bemerkte Konan und lächelte sanft. Wahrscheinlich weil er meinen Anzug gesehen hat…. „Aber das macht doch nichts, Tobi. Ich bin auch erst ebengrad gekommen.“ „Tobi kratzte sich verlegen am Kopf und schien nicht zu wissen was er sagen sollte, er den schwarzen Pullover von Konan bemerkte und auf das weißgestreifte Kleidungsstück zeigte. „D-der Pulli sieht toll aus, Konan-san.“ Konan triumphierte innerlich, als sie den heißersehnten Satz hörte und lächelte wieder. „Wirklich? Vielen Dank, ich hab ihn extra für heute angezogen.“ Pfeil abgeschossen! „S-sie haben echt. E-es ist ja g-ganz schön kalt und es ist schon Winter.“ Ziel verfehlt. Konan ließ ihr Lächeln noch auf ihrem Gesicht sitzen und sagte, so nett sie konnte: „Stimmt, du hast Recht. Es ist wirklich kalt hier draußen.“ Tobi nickte nur und schaute auf seine Füße, die auf den Boden rumscharrten und ein paar Blätter wegkehrten. Konan kämpfte währen dessen innerlich mit sich selbst, getroffen durch den fehlgeschlagenen Annäherungsversuch. Schön, der erste Versuch hatte fehlgeschlagen, aber es war ja noch nicht Feierabend!, ermutigte sie sich, „Wollen wir losgehen? Sonst erkälten wir uns noch und das wollen wir doch nicht, oder?“ „Äh, j-ja!“, stotterte Tobi und folgte ihr stumm. Konan führte ihn auf einen kleinen, mit Brennnesseln eingezäunten Trampelpfad, der zwischen den blätterlosen Bäumen hindurch ging und sie beide immer weiter vom Hauptquartier brachte. Es war vielleicht auch besser so, dachte Tobi betrübt und verfiel wieder in sein kaltes Schweigen. Er hasste sich…so sehr…. So sehr für alles…. „Stop!!“ Abrupt blieb der Schwarzhaarige stehen, als er den hohen Schrei hörte und hob sofort den Kopf hoch, um zu sehen warum. Vor ihm, nur 2 Zentimeter entfernt, entfaltete sich vor seinen Augen ein großer knorriger Baum und Tobi wusste nun, dass er wohl, in seinen Gedanken versunken, vom Weg abgekommen war. „Herrje, du wärst fast in den Baum reingelatscht!“, lachte Konan neben ihm, hielt dabei mit einer Hand ihren Mund verdeckt und schien ihren Spaß zu haben. „V- Verzeihung, ich habe grade nicht aufgepasst, Konan- san.“, entschuldigte er sich schnell und betrat wieder den kleinen Trampelpfad. „I-ich war nur in Gedanken….“ Die blauhaarige Frau nickte immer noch kichernd und ging weiter. „Pass auf das du vor lauter Gedanken dich nicht im Wald verläufst, Tobi. Das wäre gar nicht gut.“ Tobi nickte nur brav und ging weiter hinter ihr her. Ihm ging nicht das Gefühllos, dass er hier schon einmal war…. Aber wann? Er kratzte sich den Kopf und entschied, dass es ihm wohl entfallen war oder er sich das nur eingebildet hatte. Kurzerhand entwich plötzlich ein Windstoß aus den blätterlosen Bäumen und traf ihn voller Wucht. Der Wind war unschreibbar eisigkalt und er tat unangenehm weh, fast so als würde jemand ihn mit einem kleinen kalten Messer in die Haut schneiden. Tobi mochte ganz und gar nicht so welche Winde. Sie krochen einem unter die noch so warmen Kleider, schnitten in die Haut Kälte rein und ließen einen erzittern, sodass man sich wünschte im Warmen zu sein. „Brr! Ganz schön kalt, nicht wahr Tobi?!“, schrie Konan gegen den Wind und umarmte sich mit einem zitternden Lächeln. Tobi nickte wieder nur und fragte sich, wieso er noch mal darauf eingegangen war, in diese Kälte raus zu gehen. Nicht das er jetzt bei seinem Sempai sein möchte, er würde ja sowieso nur stören, aber…. „Wir sind da, Tobi!“, hörte er Konan erleichtert rufen und sah mit an, wie sie zu ihren „abgesprochen“ Ort hinrannte und sich umschaute. Tobi blieb sehen und sah sich sprachlos um. „Na los, Tobi, komm her!”, hörte er Konan rufen, ignorierte aber noch ihre Aufforderung und schaute sich weiter sprachlos um. Es war eine kleine Lichtung, um der ringsherum die blätterlosen Bäume wuchsen und in der Mitte ein einzelner hoher Baum thronte, wo sich jetzt mittlerweile Konan runterbeugte und anscheinend sich etwas genauer ansah. Langsam dämmerte es dem Maskenträger woher dieses wissende Gefühl kam, hier jemals gewesen zu sein. Hier hatte ihn Sempai gefunden, nachdem er aus dem Hauptquartier geflüchtet war…. Die Brennnesseln an dem er sich verhakte, der Trampelpfad der im verschwommen vorkam, die helle Lichtung im Dunkeln. Die Erinnerungen an diesen Tag flossen wieder aus den Ecken seines Gedächtnisses und bereiteten ihm ein bedrückendes, aber auch ein wohlig warmes Gefühl. Die Angst, die er hatte, vor sich und vor seinem Sempai…. Das warme Glucksen in sich drinnen, als Deidara-Sempais Hand auf seinem Kopf lag…. Der Schwarzhaarige lächelte etwas an die Erinnerung, die sich, trotz der ganzen schlechten Dinge, die da geschehen waren, in seinem Gedächtnis eingebrannt war. „Tobi? Bist du noch da?“ Der Gefragte schrie etwas auf und sprang auf, als plötzlich die blauhaarige Frau vor ihm stand und ihn kritisch musterte. Von dem plötzlichen Auftauchen verwirrt, trat er einen Schritt nach hinten, rutschte an einer hervorstehenden Baumwurzel aus und fiel nach hinten. „Tobi?!“, hörte er noch Konan schreien, bis sein Kopf auf den kalten Boden traf und das Bild von Sempais Hand auf seinem Kopf in Weiß aufging. Dann hörte er nur verstörtes Rauschen und tanzende weiße Lichter erschienen vor seinem Auge. In seinem Kopf verbreitete sich langsam Kälte und er sah vereinzelte Bilder vor sich aufblitzen. In das Rauschen tauchten nun vereinzelte Stimmen auf, die erst leise, dann immer lauter wurden. Erst flüsterten sie seinen Namen, dann riefen sie, bis sie schließlich schrieen. Tobi wollte zu gerne sich die Ohren verschließen oder gegen die Stimmen anschreien, dass sie aufhören sollten, aber sein Körper weigerte sich und er war den Schreien komplett ausgesetzt. Sein Trommelfeld fing an zu schmerzen, das Schreien wurde immer mehr unverständlicher, bis er gar nichts mehr verstand, außer nur noch ein Dröhnen. Dann hörte er nur noch ein Kreischen und aus dem Weißen kam Farbe hervor, es entstand Tiefe, Umrisse zeichneten sich hervor, bis er endlich eine blauhaarige Frau erkannte und kahle Äste am Himmel sah. „Tobi! Wenn du mich hören kannst, gib mir ein Zeichen! Bitte!“, flehte sie ihn an und schüttelte ihn etwas an der Schulter. Wer war diese Frau noch mal…?, fragte er sich, bewegte aber seinen Kopf, um sie zu beruhigen und zu zeigen, dass er noch lebte. „Gott sei Dank, du lebst noch! Ich dachte du hättest dir einen Schädelbruch geholt, oder-„ „W-wer sind sie noch mal?“ Die Frau unterbrach sofort ihren Redeschwall und er sah, wie sich auf ihrem Gesicht blankes Entsetzten legte. „Oh Gott, hast du etwa einen Gedächtnisschwund, Tobi?!“, schrie sie laut auf, so sehr, dass es in seinem Kopf schrill klingelte. Mühsam stemmte der Schwarzhaarige sich auf seine Armrücken auf und setzte sich auf. Sofort überkam ihm ein Schwindelgefühl, die Bäume um ihn herum drehten sich und sein Kopf flog hin und her. Er fasste sich an seinen Kopf und stöhnte auf, denn ihm überkam Übelkeit und der Wunsch sich wieder auf den Boden zu legen. „Tut dir dein Kopf weh, Tobi?!“, rief wieder die blauhaarige Frau und Tobi hatte das große Bedürfnis ihr zu sagen, dass sie leise sein sollte. „Etwas…“, murmelte er leise und fühlte, wie sich sein Kopf an die neue Position gewöhnte. Die Frau nickte zwar, blieb aber damit nicht befriedigt und fragte ihn:„Weißt du wer ich bin, Tobi?“ Tobi schaute sie an. Etwas verschwommenes ertönte in seinem Hinterkopf, er hatte das Gefühl sie zu kennen, aber er konnte nicht auf diese Erinnerung zurückgreifen und verneinte daher die Frage. „Ich fühl mich etwas schwindelig, vielleicht kommt es davo-„ „Hast du Schmerzen?! Ich kann dir etwas besorgen, um sie zu verringern, jetzt wo wir hier sind!“ Hatte sie ihn nicht verstanden, oder warum redete sie jetzt von Schmerzen?, fragte er sich, aber da er nicht unhöflich wirken wollte und er tatsächlich Schmerzen am Kopf hatte, nickte er nur darauf. Sie stand rasch auf und rannte auf einen Baum zu, der in einer kleinen Lichtung stand und setzte sich auf den Boden. Da er keine Ahnung hatte was los war, stand er erstmal auf und lief etwas schwankend zu ihr hin. Als er bei ihr ankam, entdeckte er, dass sie kleine Pflänzchen aus dem Boden zog, die eine braune Wurzel hatten und ziemlich streng rochen. „Was sind das für Pflanzen?“, fragte er sie und zeigte auf die Gewächse in ihrer Hand. „Das sind Hazalamys, wenn man sie richtig verarbeitet, kann man gezielt Schmerzen im Körper verringern.“, erklärte sie geschwind und zeigte auf die Wurzeln, „Wir wollten welche für Deida-„ Sie stockte. Er sah sie fragend an und merkte von ihrem Gesicht aus, dass sie schwer über etwas nachdachte. „Erinnerst du dich noch an Deidara, Tobi?“, fragte sie dann vorsichtig und er konnte es sich nicht verkneifen zu sehen, dass sie einen lächelartigen Gesichtausdruck hatte. Tobi wiederholte innerlich den Namen vor sich hin und merkte, dass tatsächlich etwas da war in seinem Hinterkopf. Aber…es war etwas erschreckend, wie sich dieser verschwommene Gedanke anfühlte. Bei der Frau hatte er nur neutrales gefühlt, aber das jetzt…. Zunächst war es kalt, dann wurde es wohlig warm, bis es von einem bedrückenden Gefühl abgelöst wurde. Und dann…tauchte dieses eine verschwommene Bild auf, ein Mann mit blonden Haaren, ein glänzendes blaue Auge, ein ärgerlicher Gesichtausdruck und…. „Er hatte mir mal gesagt…, dass er etwas…jemanden umbringe, wenn mir etwas geschehen würde….“, antwortete er langsam und sah mit zu, wie sich das versteckte Lächeln von der Frau auflöste und sie blass wurde. „Hat er das gesagt?“, fragte sie noch mal, erwartete aber wohl keine Antwort, denn sie riss wortwörtlich stattdessen umso schneller die armen Pflänzchen aus ihren Boden raus und er bekam es jetzt etwas mit der Angst zu tun. Hatte sie Angst vor diesen Mann? Und wieso sah sie denn jetzt so traurig aus? „Wer ist denn dieser „Deidara“?“, fragte er sie, um mehr von diesem Mann zu wissen, denn vielleicht hatte ihre Frage etwas mit ihm zu tun. Die blauhaarige Frau schluckte merklich, als Zeichen das die Frage ihr unangenehm war, antwortete aber. „Er ist dein Partner und zudem dein Sempai.“ „Sein“ Sempai? Er hatte einen Sempai? „Heißt das etwa ich bin sein Kohai?“, fragte er und die Frau nickte nur drauf. „U-und wie ist er denn so?“ Die Frau schluckte wieder. Die Fragerei schien ihr wohl nicht zu gefallen. „Er ist ein Künstler, deshalb ist er etwas schwierig zu erklären.“ „Künstler? Was macht er den? Malt er etwa Bilder?“, hakte er nach, denn irgendwie interessierte ihn dieser Mann. „Nein, er macht Skulpturen, die auf sein Zeichen explodieren.“, erklärte sie und hatte einen verächtlichen Unterton, als sie das sagte. Er wusste zwar nicht genau wie das funktionierte, aber so wie sich das anhörte, war er wohl ein starker Ninja. „U-und wie ist er den jetzt so?“, fragte er sie weiter aus und hatte immer mehr das Bedürfnis diesen Mann zu treffen. „Wie alle Künstler eben. Er regt sich schnell auf, ist unfreundlich und würde sich am liebsten mit seinen Skulpturen verheiraten.“ „W- wie bitte?“, rief er verwirrt aus. Das schockte ihn jetzt aber wirklich, dass sein Sempai eine Skulptur heiraten wollte. Meinte sie das jetzt ernst oder wollte sie nur damit sagen, dass er die Kunst so sehr liebte? „Hat er den auch gute Seiten?“, hakte er nach, den sie nach hatte seinem Anschein nur die schlechten aufgezählt. Aber anscheinend kannte die Frau nur die schlechten Seiten des blonden Mannes, den sie überlegte unsicher was sie sagen sollte, weshalb er schnell das Thema wechselte. „In was für einen Verhältnis bin ich den als Kohai mit ihm?“ Schon wieder hatte er das Gefühl, dass sie dieses Frage und Antwort-Spiel nicht mochte, denn sie zuckte auf und schluckte wieder. „Ihr…habt ein gutes Verhältnis miteinander….“, sagte sie dann und steckte die gepflückten Pflanzen in eine Tasche rein. „Wirklich? Heißt das, er ist nett zu mir?“ „Eh, ja…schon.“, stotterte sie und stand auf. „Mag er mich?“ Die Frage war wohl etwas zu heftig für sie, denn sie schaute ihn mit blassen, erschrockenen Gesicht an, drehte sich aber dann schnell um. „Weiß nicht.“ War sie etwa…verärgert von der Frage? Vielleicht sollte er sich jetzt erstmal mit diesen Antworten zufrieden geben und nicht weiterfragen…. „Ehm, wohin gehen wir?“, fragte er sie, als er merkte, dass sie die Lichtung verließ und den Trampelpfad betrat, wo er vorher gelegen hatte. „Wir gehen zurück ins Hauptquartier…. Ich muss ein Mittel herausfinden, dass deinen Gedächtnisschwund rückgängig tut.“ „Oh, richtig!“, sagte Tobi und lief ihr nach. Irgendwie…hatte er ein bedrückendes Gefühl die Lichtung zu verlassen….Einbildung? Er schüttelte den Kopf und lief schneller, um den Abstand zwischen der Frau und ihm aufzuholen. Er konnte sich nicht helfen, aber…er war ziemlich gespannt auf diesen Deidara. Noch nie hatte er einen Sempai und zudem noch einen, der ein Künstler war! Das versprach interessant zu werden. „Deidara, du trommelst jetzt schon seit einer Stunde mit deiner Hand auf den Tisch. Wann wirst du endlich müde?!“ „Klappe, Stinkfisch! Ich kann tun und lassen was ich will, un!“ „Heute besonders zickig drauf oder was?!“ „Willst du mich mal richtig zickig erleben, un?!“, giftete der blonde Mann zurück, sodass der andere sich hinter seinem Kochbuch verschanzte und nichts mehr sagte. Es war inzwischen Nachmittag und Tobi und Konan waren immer noch nicht zurückgekommen von ihrem Ausflug. Zwar hatte Tobi nichts von einem „Ausflug“ geredet, aber nachdem er gesehen hatte, das Tobi extra Socken trug und er erfahren hatte, dass Konan nirgendwo zu finden war, war alles klar. Sollte Konan ruhig nur kommen…. Wenn Tobi auch nur die kleinste Schürfung hatte, würde er sie zusammenpfeifen bis die Wände wackelten. Jetzt saß er aber immer noch wartend im Wohnzimmer, mit Kisame als nervendem Kumpane. Der las grad ein Buch über vegetarische Gerichte allerlei Art. Zwar war er, glücklicherweise, von Tobi abgelöst worden, doch das hinderte ihn nicht daran allen zu beweisen, dass er das Talent zum Superkoch hatte. Na, viel Spaß noch seinerseits! „Statt hier rumzutrommeln, könntest du dich auch behilflich machen und die Küche saubermachen. Ist ja schließlich dein Dienst, wenn du nicht auf Missionen gehen kannst.“, sagte Kisame plötzlich und lugte über sein Kochbuch. Deidara wollte schon fragen, wer denn die Küche bis zum unerkenntlichen Zustand gebracht hatte, nur weil dieser jemand das Frühstück machen wollte, als er das vertraute Geräusch eines verschobenen Steins hörte. „Sie sind da.“, kommentierte der Haifisch das Geräusch und brachte sich dafür einen „Ach-Nein?“- Blick von dem Blonden ein. Vorsichtig stand er von dem Stuhl auf und ging langsam aus dem Raum raus, hin zum Eingang. Die Schienen in seinen Rücken hatten insofern geholfen, dass er inzwischen laufen konnte, aber dafür nur langsam. Das stellte sich jetzt als Qual her, denn er konnte es nicht abwarten Tobi zu sehen, wobei er auf Konan großartig verzichten konnte. Er würde sich noch dafür rächen, dass sie Tobi dazu gebracht hatte, auf diesen „Ausflug“ zu gehen. Diese Schlange verstand doch unter Ausflug nur Date! „Glauben sie er wird mir beibringen Skulpturen zu machen?“ „Keine Ahnung.“ Da waren sie! Konan trug, zum Schrecken von ihm, ein Anzug, der sofort nach „Ich-habe-mich-nur-wegen-dir-so -aufgebretzelt“ schreite und schien etwas gestresst aus. Lag er mit dem Date doch richtig! Hinter ihr war Tobi, der wohl etwas Konan fragte und dabei reichlich vergnügt aussah…. Fast so wie früher…. Deidara fühlte einen leichten Stich in seinem Herz. Verdammt! „Tobi!“ Der Gerufene richtete seine Aufmerksamkeit auf ihn und auch Konan bemerkte ihn, sah er aber Angst in ihren Augen. „Ah! Sempai!“, hörte er Tobi erfreut rufen und lief ihm sofort entgegen. Der Schwarzhaarige blieb vor ihm stehen und ihm schien so, als würde er ihn mustern. „Sie sind also mein Sempai….“, hörte er ihn murmeln, „Sie sehen toll aus!“ Der letzte Satz brachte den Blonden fast aus den Latschen und er zwickte sich unbemerkt in den Arm um sicherzustellen, dass er nicht träumte. Sie sehen toll aus!? Hatte er das richtig verstanden?! „Ah…ja? Meinst du das jetzt…ernst, yeah?“, fragte er noch mal nach, denn das konnte nicht möglich sein, dass ausgerechnet Tobi das sagte. Der nickte aber zum Entsetzten und meinte: „Natürlich! Ich habe mich die ganze Zeit auf sie gefreut, Sempai!“ Der Lehmkünstler merkte wie Hitze in seinem Gesicht aufstieg und er sich verzweifelt bemühte es nicht zu zeigen. Tobi hatte sich auf ihn gefreut?! Das musste jetzt aber ein Traum sein! „Eh ja…. Freut mich, un.“, stammelte er und hoffte, dass er am Esstisch eingeschlafen war und Kisame ihn mit seinem Kochbuch abwarf, damit er aufwachte. Stattdessen sah er mit zu, wie Tobi um ihn herumging und ihn weiter musterte, während Konan mit einen blassen Gesicht sich die Szene ansah. „Tobi? Könntest du…bitte damit aufhören mich wie ein Museumsstück anzustarren, yeah?“, bat er den jungen Ninja, der sofort damit aufhörte und ihn direkt durch seine Maske ansah. „Mögen sie mich nicht, Sempai?“ „Was?!“, hörte er sich laut rufen und er fühlte, wie das Blut in seinen Kopf stieg und er jetzt wahrhaftig errötete. „Ich glaube wir sollten weiter gehen, Tobi. Du kannst dich später mit deinen Sempai unterhalten.“, schaltete sich jetzt Konan ein und zerrte den etwas verwirrten Tobi mit sich mit. „A- aber ich hab noch so viele Fragen an ihn!“, bettelte er sie an, aber sie zog ihn einfach weiter und sagte harsch: „Die kannst du ihm später stellen, Tobi. “ Währendessen stand Deidara einfach nur da und versuchte das zu verarbeiten, was gerade passiert war. „Ich habe mich die ganze Zeit auf sie gefreut, Sempai!“ „Mögen sie mich nicht, Sempai?“ Das…war er nicht…. Das war nicht Tobi…! Tobi war doch heute Morgen…, er war doch ganz anders und…. „Warte, Tobi!“, rief er den beiden davon eilenden Akatsukis nach und setzte sich langsam in Bewegung. „Ja, Sempai?“ „Also….“, fing er langsam an, als er bei den beiden angekommen war, „Du…erinnerst du dich doch noch daran, was ich heute Morgen gesagt habe, yeah?“ Ein Ruck durchfuhr Tobis Körper und Deidara konnte schwören, dass er schwer darüber nachdachte. „Deidara! Kannst du dein Plauderstündchen auf später verlegen?! Wir haben zu tun!“, giftete Konan ihn mit einem bösartigen Blick an und zerrte Tobi weiter mit sich. „Misch ich nicht ein Konan, un!“, giftete er zurück, denn jetzt riss ihn aber allmählich der Geduldfaden. Erst Tobi mit seinem Albtraum, dann diese Heimlichtuerei, von wegen Ausflug und jetzt das! Was sollte dieser ganze Mist?! "Misch du dich nicht ein, du Möchtegernfreund! Ich habe es langsam satt, dass du bei jeder Sache die ich und Tobi gemeinsam machen, dazwischen tröstest! Bist du sein persönlicher Aufpasser oder was?!“, platzte jetzt auch Konan der Kragen und sie baute sich wütend vor ihm auf, Ärger im Gesicht geschrieben. „Soll ich dir mal was sagen, un?! Du kannst mich-„ „AUFHÖREN!“ Ehe die beiden reagieren oder etwas sagen konnten, spürte Deidara wie jemand seinen Arm umarmte und ihn von Konan wegzerrte. „Hört bitte auf! Ich will nicht, dass ihr euch streitet!“, hörte er dann Tobis aufgeregte Stimme und sah zur Überraschung, dass er es auch war, der ihn weggezogen hatte. „Hört bitte auf!“ Stumm schauten die beiden, sowohl er als auch Konan, den Maskenträger an, wie er sich an Deidaras Arm klammerte, als ob alles in der Welt davon abhing. „Eh….Also….“, fing der Blonde stotternd an, „Es ist nur, also, ich wollte nur wissen, ob mit dir alles OK heute war und….“ Tobi ließ seufzend den Arm von ihm los und faltete schüchternd seine Hände miteinander, wie es ein Mädchen nur machen konnte. „Ich muss ihnen was sagen Sempai….“ Deidaras Herz machte einen kleinen Sprung und er spürte, wie es anfing zu klopfen. Wollte er etwa…ne, oder? „Also es ist so….“, fing der Schwarzhaarige an und drehte kurz seinen Kopf zu Konan, dann wieder schnell zurück. Konan sah das und wollte etwas sagen, kam aber zu spät. „Ich kann mich leider nicht daran erinnern, Sempai…. Ich habe einen Gedächtnisschwund.“ „…Was…?“ Kapitel 22: Nichtswisser ------------------------ Es gibt Momente, wo man denkt, dass es alles die eigene Schuld war, wenn einem nahe stehenden Mensch etwas geschah. Warum war man nicht da gewesen? Wieso hatte man sich nicht früher Sorgen gemacht? Weshalb hatte man ihn überhaupt gehen lassen? Es war ein Gefühl, das man am Besten mit dem Wort „leere Wut“ erklären konnte. Man konnte nichts tun, war hilflos wie ein kleines Kind und diese Hilflosigkeit brachte einem zu dieser nicht zu bändigen Wut. Und genau diese Empfindung hatte er gerade. „Ich könnte dir verdammt noch Mal den Hals umdrehen, Konan, un!!“, schrie er erbost die Schuldige an und war jederzeit bereit, ihr wirklich an die Gurgel zu springen. „“Warum habe ich das überhaupt nicht früher gemacht, un?! Dann wäre Tobi wenigstens nicht auf diese idiotische Idee gekommen…“, er holte tief Luft, „Und hätte nicht sein verdammtes Gedächtnis verloren, yeah!!“ „Würdest du bitte endlich damit aufhören, wie ein Verrückter rum zu schreien, Deidara?! Ich hab es schon nach dem 1. Mal kapiert, wenn du es nicht gemerkt hast!“, zeterte die Angeschrieene zurück und pfefferte eine kleine Flasche in eine hellblaue Mappe zurück. Sie suchte grade in ihrem kleinen Ärztezimmer nach einem Mittel sich zu beruhigen, aber das war jetzt mit dem tobenden Kerl neben ihr, unmöglich. „Und wenn es das 813te Mal wäre: Hast du eine Ahnung, was du angerichtet hast, un?!“, antwortete Deidara erzürnt und war sicher, dass es heute noch im ganzen Hauptquartier Bombenalarm geben würde. „Verdammt noch Mal, Deidara! Das weiß ich, ich bin doch nicht doof!“, schrie sie ihn mit einer zittrigen Stimme an und im nächsten Moment verdeckte sie ihre Augen mit ihren zittrigen Fingern. Auch das noch…! Leise, verbissene Schluchzer entwichen von ihren zusammengepressten Mund und er konnte sehen, wie sie tapfer versuchte die Tränen zu unterdrücken. Deidara verschränkte seine Arme und blickte schweigend auf den Boden. Er hasste es abgrundtief, wenn andere Menschen weinten. Und umso mehr hasste er es, wenn er es war, der sie zum weinen brachte! Aber jetzt war es so eine Situation, da…konnte man nur noch weinen! Weg…. Weg! Alles weg! Alle Erinnerungen, Erlebnisse und…! Scheiße! „Deidara- Sempai, Konan-san. Bitte nicht weinen!“, ertönte eine besorgte Stimme und plötzlich stand Tobi da und zupfte an seinem Mantelärmel rum. „Ich bin ja noch gesund, oder? Es könnte schlimmer gekommen sein!“ Das sagte er in einer so ermunternder Stimme, dass Deidara sein Lächeln unter der Maske schon sehen konnte und davon innerlich zerbrach. „Was weißt du denn schon, was jetzt wichtig ist und was nicht, un?!“, rief er nur und das zittern in seiner Stimme bebte jetzt hörbar, bereit zu explodieren. Verzweifelt verdeckte er sein verschwommenes Auge mit einer Hand und versuchte sich unter Kontrolle zu bringen. Man kannte es zu gut: Man sprach sich etwas ein, aber der Körper wollte nicht mehr, er war zu schwach, die Tränen flossen still, trotz seines Widerstands. Er hasste sich für diesen Moment, er würde immer daran zurück denken und sich vorwerfen, dass er ein Schwächling sei, aber…. Das war ihm jetzt egal! Tobi war weg, sein Tobi, der immer schüchternde und so verletzbarer kleiner Tobi…. Warum nur er…? Verdammt! Verdammt! Verdammt! „N-nein, bitte nicht weinen! I-ich wollte nicht-!“, stotterte der verwirrte Tobi und sah verzweifelt von Konan zu Deidara hin und her. Er wusste einfach nicht, was los war. Warum weinten sie? Er wollte sie doch nur aufmuntern und nicht sie traurig machen…! Was hatte er falsch gemacht? Wieso…? Warum…? Pure Verzweiflung kam in ihm hoch und er versuchte genauso tapfer zu sein, wie Konan- und Deidara- san es taten, aber…. Da war etwas…. Aber was- In seinem Innersten rührte sich allmählich etwas, wurde schwer, wurde kalt und wurde dann traurig…. Tränen kamen in sein Auge hoch, sein Herz sackte runter und er hatte das Gefühl in seinem Innersten zu sterben. Alles seine Schuld…. Die Worte trafen ihm mitten ins Herz und er erlebte mit Schock, wie seine Körpertemperatur ins bodenlose sank und alles vor ihm verschwamm. Jeder noch so einfache denkbare Gedanke verschwand und er saß mit dem einzelnen Satz im Raum und pulsierenden Schuldgefühlen. Kurzerhand ging er in die Hocke und ließ seinen zitternden schwarzhaarigen Kopf in seine Knie versinken. Seine Schuld…. Wieso er…? „Was ist hier los?!“, tönte auf einmal eine strenge Stimme im Zimmer und Tobi hörte, wie Deidara und Konan-san aufkeuchten. „T-Tobi ist…er h-hat….“, fing Konan-san zittrig an, brach aber ab, als sie merkte, dass sie keinen Satz zu Stande bringen konnte. „Ich weiß.“, sagte er kalt und Tobi hörte, wie der Mann mit schweren Fußschritten auf ihn zukam, “Ich meinte aber damit das hier!“ Tobi zuckte vor Schreck auf, als er auf einmal eine metallische Stimme hörte. Doch woher hatte er dieses schwummrige Gefühl diese Stimme schon einmal gehört zu haben…? „Hör auf so zu reden, un.“, kam Deidaras Stimme zum Einsatz, auch wenn sie sich noch etwas schwach anhörte, „Du machst ihm damit Angst, yeah.“ „Das was ihm Angst macht, ist euer jämmerliches Benehmen!“, fauchte der Mann streng, “Ihr Deppen fällt sofort in Panik, ohne mal nachzudenken, ob man ihn heilen kann! Was für Heulsusen ihr doch seid!“ Tobi zuckte auf, als er hörte, wie die schon so strenge Stimme, an Schärfe bekam und lugte kurz zwischen seinen Knien vor, um den Mann zu sehen. Schreiend schoss er von seiner Position hoch und versteckte sich panisch hinter dem verdutzten Deidara, der nur ein Keuchen herausbrachte, als er rumgezerrt wurde und klammernde Finger an seinem Shirt spürte. „Tobi?!“, fragte der Blonde verdutzt und lugte nach hinten, um zu verstehen, wieso Tobi so ausgerastet war. „Was zur Hölle war das denn, un?“ Der Schwarzhaarige sagte nichts, sondern schubste stattdessen den verwirrten Blonden in die Richtung des gruseligen Mannes. „Macht dir etwa… Zetsu Angst, un?“, riet der Künstler spontan und zeigte auf den etwas überraschten Zetsu. Der Blonde spürte wie der Kopf von Tobi nickte und verspürte kleines Mitleid für Zetsu, als er mit zusah wie der Kannibale etwas blass wurde und seine Arme verschränkte. Selbst der Kannibale war jetzt doch etwas hilflos, wie er da mit verschränkten Armen stand und mit ansehen musste, wie sein früherer Lehrling ihn mit Furcht ansah. Schrecklich…. Konan trat von ihrer Ecke vorsichtig hervor und schaute unsicher in die Runde rein. „U-und was jetzt…?“, fragte sie vorsichtig nach. Sie hatte sich anscheinend wieder beruhigt und versuchte etwas gelassener auszusehen, obwohl ihr weißes, blasses Gesicht, Bände sprach. Tobi, der immer noch hinter Deidaras Rücken sich klammerte, spürte abnorm, wie die Atmosphäre sich senkte und kaltes Schweigen aufstieg. Er mochte es nicht, wenn er nicht wusste, um was es ging und deshalb nichts tun konnte…. Er mochte dieses Gefühl nicht…, es war eine Art von…Hilflosigkeit…. Und…und…. Wieso kam es ihm vor…, dass…er…das schon mal erlebt hatte…? Plötzlich spürte Tobi einen scharfen Stich in seinem Hinterkopf aufpochen und schrie auf. Seine Finger und Knie ließen unerwartet nach und er fiel schmerzhaft auf den Boden. Er schrie so laut er konnte, denn der Schmerz in seinem Kopf weitete sich rasend aus, wurde schlimmer und sein Herz bebte, als wären es die letzte Schläge, die es machen konnte. Verzweifelt griff er sich an seinen Kopf und schrie noch mal laut auf, als sein Schädel anfing sich anzufühlen, als würde er brennen. Vor seinen Augen blitzen Bilder auf, Bruchstücke von Stimmen, flimmernde Fetzen von Szenen, die er nicht kannte und mittendrin Schreie. Schreie. Sie schrieen, sie schrieen nach etwas, baten um etwas, verletzten sich un- „Tobi?!“ „Tobi was ist los?! Antworte uns doch!!“ „Vergesst es, er ist ohnmächtig geworden., schnitt die kühle Stimme von Zetsu ein. Er kniete sich vorsichtig vor den liegenden Tobi und legte behutsam seine groben Finger auf den warmen Hals des stillen Körpers. Die Ader pochte wild und aufgeregt unter seinen Fingern, aber der Puls legte sich langsam und wurde schwächer. „Was ist jetzt, un?! Was ist mit ihm?!“, fragte Deidara ärgerlich nach, als Zetsu immer noch nicht was gesagt hatte und streckte seine Hand aus, um Tobis Kopf anzufassen. „Nicht!!“, schrie Konan auf und schlug seine Hand weg. „Er ist vielleicht am Kopf verletzt oder hat eine Gehirnerschütterung!“ Der blonde junge Mann starrte erst sie und dann Zetsu an, bis er dann abrupt aufstand und sie beide mit einem unlesbaren Blick anschaute. Eien Welle von Schmerz durchflutete seinen Rücken, aber er ignorierte es. „Ach, so ist das?! Nur weil ihr beide Tobi länger kennt, dürft ihr alles mit ihm machen, yeah?! Und ich bin nur der Dumme, der ihm absichtlich wehtut, un?!“ Konan schaute ihn, dann kurz Tobi an, bis sie dann ihren Blick auf Zetsu haften ließ. „Theoretisch…bist du das.“, antwortete Zetsu ihm und schaute ihn ebenso mit einem unlesbaren Blick an, der durch die verschiedenen Augenfarben verstärkt wurde und unheimlich aussah. Deidara öffnete seinen Mund, klappte ihn dann aber zu und riss stürmisch die Tür auf. „Ach, leckt mich doch!!“, schrie er noch wütend und warf die Tür zu, die donnernd auf den Türrahmen traf, einen jämmerlichen Ton machte und krachend aus den Angeln fiel. „Was zur Hölle ist da verdammt noch mal los?!“, rief eine weitere Stimme in den Gang rein, die sich als einen genervten Hidan herausstellte. „Halt die Fresse oder ich bring dich um!!“, schrie der blonde Ninja, worauf nur eine verblüffte Stille folgte. Wenn Deidara so einen Satz in den Raum stellte, ohne seiner „un´ s“ oder seiner anderen Anhängsel, bedeutete es Mord oder Totschlag für die betroffene Person. Und so was passierte äußerst selten. Konan schaute deswegen besorgniserregend zu Zetsu, der auf ihren Blick hin nur seufzte und mit seinen schweren Schultern zuckte. „Irgendwann wird er es doch noch erfahren.“, meinte er nur und schaute auf den Boden liegenden Tobi, der sanft atmete und sich wahrscheinlich wieder körperlich beruhigt hatte. „Was nützt es dann noch, es zu verheimlichen?“ Die blauhaarige Frau schaute ihn etwas bedrückt an, wendete dann aber flüchtig wieder ihren Blick auf Tobi zurück. „Mhm….“ Der Kannibale sah sie schweigend an und hielt es für besser vorerst nichts zu sagen. Sie wusste, dass der Künstler unglaublich störrisch war und irgendwann mit dem dunkeln Fleck in Berührung kommen würde. Abgesehen davon, hatte er den Verdacht, dass Deidara eine leise Ahnung bekam, was es vielleicht sein könnte…. „Bringen wir ihn erstmal ins Bett. Dann können wir weiter schauen…und uns überlegen, was wir gegen Tobis Gedächtnisschwund machen können….“ Wenn nicht, würde er es jetzt möglicherweise erfahren…. Es war so dunkel im Gang. Die Zeit des Schlafens traf bald ein und doch stand da jemand auf diesem dunklen, schlecht beleuchteten Gang. Vor einer abgeschlossenen Tür. In den letzten Tagen war niemand mehr in dieses Zimmer rein getreten und auch keiner wieder raus. Ein Zimmer, das anscheinend leer stand für den Rest der Welt. Aber nicht für ihn. Hinter dieser Tür lauerte die Düsternis auf ihn, nur für ihn, weil nur er sie sehen konnte. Und sie wartete. Er hatte Angst. Sein Herz bebte stürmisch und kalter Angstschweiß rann an seinem Gesicht runter. Ihm war so kalt…. So kalt…. Er wollte aber rein. Er musste einfach rein. Auch wenn er so große Angst hatte. Weil er ein Egoist war. Ein Egoist, den man ausschimpfen und ihn wieder in seine Schranken weisen sollte. Den man zurück zu seinem Platz bringen musste, zurück in das Unbedeutsame. Zurück dorthin, wo sein Platz war…. Er war ein Egoist. Deshalb musste er rein gehen. Auch wenn es ihn zerfressen würde oder ihn für immer töten würde…. Er musste einfach zurück…. Zurück zu denjenigen, für den er ein Egoist geworden war und seinen Platz verlassen hatte. Und wofür er jetzt bezahlen musste…. Leise klopfte er auf die hölzerne Tür. „Deidara-san…? Sind sie da...?“ Next Chapter: "Deidara blieb unsicher auf der Stelle stehen, ging dann aber mit dem Kannibalen mit. Etwas über…Tobi sprechen…?" Freut euch auf das nächste Highlight! Kapitel 23: Schnee Stille ------------------------- „Deidara-san…? Sind sie da…? Deidara schreckt auf. Was war das…? Der blonde Mann hielt inne und blieb mitten im Gang stehen. War das Einbildung oder hatte er gerade…. Er schüttelte eindringlich den Kopf, fluchte hastig etwas und hastete weiter den Gang runter. Er hatte sich nur getäuscht, mehr nicht. Mehr nicht…. Die Lichter im Gang rauschten an ihm vorbei, sein Schatten rauschte hin und her und seine Schritten hallten laut im leeren Gang auf. Verdammt, was war nur los mit ihm?! Wieso passierte das alles? Ohne auch aufzusehen, wo er war, riss Deidara die Tür zu einem Zimmer auf und knallte sie mit Wucht wieder zu. Er blieb stehen. Was zur Hölle ging mit ihm nur vor? Als er dann endlich vom Boden aufblickte, erkannte er das Zimmer von ihm und Tobi wieder und schaute gedankenlos auf Tobis leeres Bett hin. Die weiße Bettdecke war ordentlich entfaltet, zwei Kissen lagen aufgeplustert am Kopfende und ein Glas Wasser stand auf der kleinen Kommode. Alles normal. Trauer stieg plötzlich in ihm auf, als er daran denken musste, wie er Tobi diesen Morgen aufgeweckt hatte und einen zerbrechlichen kleinen Jungen auffinden musste. Wie er sich dann hastig angezogen hatte und…dann am Ende beschämt auf den Boden geguckt hatte, als er ihm das Versprechen gab, dass er denjenigen umbringen würde, der ihn…. Je mehr er an heute Morgen dachte, desto mehr Erinnerungen kamen in ihm hoch, kleine Einzelheiten, an die er sich niemals erinnern würden könnte. Alles floss zurück in sein Gedächtnis und er fühlte sich dabei an, als würden die einzelnen Gedanken ihn brandmarken. Szenen, die ihn bis in seinen Schlaf folgen würden und ihn nicht loslassen würden…. Seufzend strich er sich über sein ermüdetes Gesicht und strich sich über seine Haare. Langsam setzte er sich in Bewegung und ging auf Tobis Bett zu. Jeder würde denken, dass Tobi ein normaler Junge wäre, wenn sie dieses ordentliche Bett sähen und dabei dächten, wie unbesorgt er doch sei. Deidara strich vorsichtig die Falten weg, die auf dem Bett entstanden waren und setzte sich darauf. Sein Rücken schmerzte leicht auf, blieb aber sonst still. Er hatte trotz seiner ganzen Raserei bis hierhin, seinen Rücken nicht allzu sehr belastet. Gut so. Vorsichtig tastete er die Schienen, die and seiner Wirbelsäule angelegt waren und seufzte tief aus. Dann fing er an sich umzusehen. Seine Zimmerhälfte war auffallend übersäht von kleinen und großen Lehm-Skulpturen, jedes Stück anders als das andere. Zwischen den Lehmtieren waren manchmal Bücher aufgestapelt, die meisten über Kunst und über Kampf Techniken. Er erinnerte sich wieder daran, wie ihm ein ganzer Stapel Bücher auf den Kopf gefallen war und Tobi sich große Sorgen gemacht hatte. Dann hatte er vorgetäuscht in einem Lexikon etwas nachlesen zu wollen und Tobi aufgeklärt, dass es „Sempai“ hieß und nicht „Senpai“, weil der kleine Idiot es immer falsch sagte. Das er sich an so was Kleines noch erinnern konnte…. Er würde niemals so was Unwichtiges in seinen Erinnerungen behalten, nein, nicht so was. Aber er tat es trotzdem und das nur wegen…Tobi. Wäre er nicht da, würde er schon alles vergessen haben oder sich nicht mehr daran erinnern. Nur wegen Tobi. Nachdem er sich von dem Anblick seiner Skulpturen losgerissen hatte, schaute er sich auf Tobis Seite um. Er hatte auch Bücher über Techniken in seinem Regal liegen und hatte sogar die paar Kochbücher, die früher in der Küche lagen, mit einsortiert. Weitere Erinnerungen kamen hoch, wie Tobi damals in ihrem Haus gekocht hatte und ihn jeden Tag mit einem anderen Gericht überrascht hatte. Sein Blick kam schließlich am Fenster an, das über Tobis Bett war. Der blonde Mann weitete seine Augen. Kleine, weiße Flocken fielen vom trüben Himmel heraus und segelten friedlich auf die Erde. Still und sanft. Auf dem Boden lag eine dünne weiße Decke, die wie weiße Asche aussah, die nach einer seiner Explosion runter fiel. Die sonst so trostlosen Bäume und Büsche hatten sich einen pur weißen Schneemantel angezogen und zeigten eine Art von Kunst aus sich aus. Er schaute in den Himmel hinauf, wo eine matte Sonnenscheibe zwischen den grauen Wolken hervor schien und die schmalen Sonnenstrahlen, die weiße Schneepracht aufglitzern ließen. Unbeschreiblich schön…. Der Künstler schloss seinen offenen Mund und lächelte dann traurig. Wenn das Tobi sehen würde…. Was würde er bloß sagen? Bestimmt würde der kleine Idiot sagen, dass alles aussah wie flockige, weiße Zuckerwatte, die zum anbeißen aussah. Und dann würde der Trottel ihn bittend fragen, ob er mit ihm nach draußen ginge und eventuell noch einen Schneemann mit ihm bauen würde. Deidara lächelte, als er sich das bildlich vorstellte, wie Tobi sich dann eifrig anziehen würde und ihn daran erinnerte, dass er etwas Warmes drüber anziehen sollte. Dieser Dummkopf…. Verbittert schaute er vom Fenster weg und ließ sich auf Tobis Bett nieder. Mit einem leichten knarren seiner Rückenschienen, drehte er sich vom Fenster weg und strich mit seiner Hand über das zweite Kissen. Wie es ihm jetzt wohl ging…? Er nahm das Kissen und drückte es an sich. Es roch nach nichts. Tobis Geruch war nicht da, nur der Duft von billigem Waschmittel. Der Künstler schnaubte verärgert in das Kissen rein und legte es zurück an seinen Platz. Für einen Moment wurde es still in seinem Kopf und es herrschte Stille im Zimmer. Es war so still…. Er hasste Stille…. Stille bedeutete Ewigkeit und Ewigkeit bedeutete Eintönigkeit. Das Bild von Sasori kam plötzlich vor seinem innerem Auge hoch und wie er die ganze Zeit gepredigt hatte, dass Ewigkeit die wahre Kunst wäre. Nichtsnutziges Gelaber…. Was sollte an der Kunst noch so spannend, so einfallsreich sein, wenn sie für immer andauerte und man sie immer wieder ansehen konnte? Was war mit den ganzen Künstler, die erst nach ihrem Tod berühmt wurden? Was wäre mit ihnen passiert, wenn sie für immer gelebt hätten? Würde ihre Kunst dann immer noch berühmt sein? Nein. „Und er wollte es nie kapieren, un….“, flüsterte der Lehmkünstler tonlos und vergrub sein Gesicht in Tobis Kissen. Stille…. Diese Totenstille hatte es noch nie in diesem Zimmer gegeben, seitdem Tobi eingezogen war. Auch wenn er nicht so lebendig war wie früher, so hatte er es nie zugelassen, dass dieses Zimmer in Totenstille versank. Und selbst früher in ihrem Haus hatte er immer eine Möglichkeit gesucht, die Stille weg zuscheuchen. Wenn er jetzt so daran dachte…. Er holte sein Gesicht aus dem Kissen raus und blinzelte zu seinem Bett hin. Vielleicht wollte Tobi seine Stille verhindern…. Er erinnerte sich noch an die Tage, kurz nach Sasori- dannas Tod, wie er die ganze Zeit in seinem Zimmer gehockt hatte und in seinen Gedanken versunken war. Tobi, hyperaktiv wie er damals war, hatte die ganze Zeit an seiner Tür geklopft und ihn irgendwelche dumme Fragen gefragt, ob er auch seine Fingernägel schwarz lackieren musste, da er sowieso Handschuhe trüge und warum sie so komische Hüte hatten und so weiter…. Keine einzige Minute hatte er mehr übrig, um Sasori-danna nachzutrauern und war am Ende der Tage fix und fertig. „Was für ein Idiot, un….“, murmelte Deidara laut und erhob sich langsam von Tobis Bett. „Und ich hatte ihn am Ende immer dafür geschlagen….“ Einzelne Bilder von einem schreienden Tobi kamen in seine Erinnerungen hoch, donnernde Explosionen, Staubwolken, die bis in den Himmel reichten und ein sich nie beklagender Tobi. Deidaras Magengrube zog sich plötzlich bei dem Rückblick zusammen. „Tss. Wurde auch langsam Zeit, hm.“, murmelte er und lächelte schmerzhaft. “Was wurde „langsam auch Zeit“, Deidara?“ Er schreckte hoch, als er die mechanische Stimme von Zetsus schwarzer Hälfte hörte und drehte sich zur Tür um. „Was für eine Überraschung, dass du dieses Mal die Tür benutzt, un!“, meinte er sarkastisch und zeigte auf den Kannibalen. Er hatte nicht vergessen, was dieser, dieser Möchtegernwisser zu ihm gesagt hatte. Seine Wut war noch nicht verraucht. „Deidara, bitte! Wir haben keine Lust auf deine Zickerein! Wir wollten mit dir etwas über Tobi sprechen, aber wenn du nicht willst…." „Was…?!“, rief der Iwa-Nin panisch und stand sofort von Tobis Bett auf, was er mit einem Stechen am Rücken bezahlte. „Ist was mit ihm passiert?! Geht es ihm nicht gut, un?!“ Zetsu lächelte heimlich, als er mit ansah, wie Deidara bleich wurde und sein sonst so steifer Blick unsicher wurde. Hoffentlich ist Deidara dafür bereit, Tobi…. „Ihm geht es körperlich gut, sein Puls ist etwas schwach, aber es geht. Wir sind aber nicht zum plaudern gekommen. Komm mit.“ Deidara blieb unsicher auf der Stelle stehen, ging dann aber mit dem Kannibalen mit. Etwas über…Tobi sprechen…? Stand es um Tobi doch schlimmer, als er gedacht hatte? Aber Zestu hatte doch ebengrade gesagt, dass…. Er log doch etwa nicht? Der Künstler schaute misstrauisch Zetsus Rücken an, der sich in Richtung Krankenzimmer hinbewegte. „Du wirst dir gleich selber eine Meinung über Tobis Zustand machen, Deidara.“, fing Zetsu plötzlich an, „Konan ist übrigens nicht da, also kannst du entspannt sein.“ Der Frauen Name brachte den blonden Mann zum Stirnkräuseln. Musste er ihn unbedingt an dieses Weib erinnern? „Hier sind wir.“ Der Kannibale blieb vor zwei Türen stehen, worauf „Krankenstation“ stand und öffnete einer der Türen. Deidara blieb kurz stehen. Er hatte ein mulmiges, ekliges Gefühl in seiner Magengrube und er zitterte etwas. Angst…? Hatte er…Angst…? Seine Füße fingen an sich zu bewegen, hinein in den Raum und dorthin, wo er Tobi sehen würde. Sein Atem stockte. Vor ihm erstreckte sich ein großer Raum, mit einem riesengroßen Regal voller Bücher und Schubladen für Medizinflaschen. Der Raum war mit schweren Gardinen abgedunkelt, damit die Kälte von draußen nicht rein kam und die Medizin- Flascheninhalte nicht verdorben. Am vorderen Ende waren fünf Betten aufgestellt, vier davon leer und sauber gehalten. Das letzte Bett war aber von Maschinen umgeben, die piepsend Zahlen aufzeigten und ratternd ihre Arbeit verrichteten. Zwischen den großen und kleinen Maschinen sah er, wie ein schmaler Atemschlauch unter die Bettdecke ging und regelmäßig aufpiepste. Und als er dann noch genauer zwischen den Geräten hindurch sah, erkannte er am Bettrand eine liegende…. …Hand. Wahnsinn…. Das war nur Wahnsinn…! „Tobi!!“ Bevor Zetsu ihn noch zurückhalten konnte, rannte der blonde Mann zu dem maschinenumgebenden Bett hin. Wahnsinn! Das war nur Wahnsinn! Nichts als Wahnsinn!! Keuchend blieb er vor den versperrenden Maschinen stehen und versuchte irgendetwas von Tobi zu erhaschen. Es war ihm jetzt egal, ob Tobi das allerhässlichste Gesicht der Welt hatte, ob es wegen einer Krankheit verfallen war oder es voller ekelerregender Narben war. Er musste Tobis Gesicht sehen! Er musste es sehen!! Bevor er noch weiter nachschauen konnte, packte ihn auf einmal etwas an seine schmale Schulter und zog ihn gewaltsam von Tobis Bett weg. „Deidara, hör auf! Beruhige dich doch!“, schrie Zetsus Stimme ihn von hinten an und brachte ihn immer weiter von Tobis Bett weg. „Fass mich nicht an, un!!“, schrie er den Akatsuki an und versuchte sich von seinen starken Griff loszukriegen. „Ihr seid doch alle verrückt! Ihr seid alle wahnsinnig!!“, schrie er noch mal und kämpfte mühsam gegen den Griff an. Zetsu versuchte verzweifelt den aufgebrachten Künstler auf irgendeiner Weise zu beruhigen, aber was er auch sagte, der Blonde schrie seine Worte zunichte und sträubte sich, wie ein wildgewordener Tiger. Er hatte ja auch keine Wahl…. Ohne etwas zusagen, ließ er den wütenden Ninja los, der mit so was natürlich nicht gerechnet hatte und stolpernd auf den Boden fiel. Schnell vollführte der Kannibale ein paar Fingerzeichen und versuchte, so wenig Chakra wie möglich in diese Kunst rein zustecken. Deidara, der noch etwas verwirrt war, konnte sich nicht mal vom Boden erheben, als plötzlich Ranken aus dem Boden wuchsen und sich um seinen Körper umschlangen. Er schrie erschrocken auf und fuchtelte mit seinen Armen und Beinen hin und her, um sich irgendwie los zubekommen, aber die Ranken hielten ihn immer mehr fest in Schacht, bis er nicht mal richtig atmen konnte. Sein Rücken meldete sich wieder und Deidara hielt vor Schmerz kurz inne. „Was soll das, du Arsch!!“, keifte er den Kannibalen an und kämpfte noch mal gegen die Ranken an, verlor aber, weil er dadurch keine Luft bekommen konnte. “Du hast dich gerade wie ein kompletter Vollidiot aufgeführt, Deidara!“, erwiderte Zetsus schwarze Hälfte und ließ seine Wut nicht unbemerkt bleiben. „Ihr seid hier die Vollidioten!! Was soll der Scheiß mit Tobi?! Was soll das?!“, brüllte der Iwa-Nin ihn noch mal an. Seine unbeschreibliche Wut ließ ihm neue Kräfte zu und er kämpfte erneut gegen die festen Ranken an. Zetsu reagierte aber schnell und verfestigte mit einem Fingerzeichen seine Jutsu. „Jetzt hör mir mal zu! Willst du jetzt etwas über Tobi erfahren oder nicht?!“, fuhr der sonst so ruhige Mann Deidara an und ließ die Ranken so fest um Deidaras Körper fahren, dass der keine Luft mehr bekommen konnte. Deidara keuchte auf und nickte wild auf die Frage von Zetsu ein. „Endlich….“, murmelte Zetsu und ließ die Ranken zurück in den Boden fahren, wobei er noch schnell die Löcher verdecken ließ, damit Kakazu nicht ausrasten würde. Der Künstler atmete laut auf und hustete ein paar Male auf. Sein Brustkorb schmerzte sehr, genauso wie sein Rücken, der unregelmäßig Schmerzensstiche auslöste. Hoffentlich waren die Schienen nicht beschädigt worden…. „Wir können Tobis Gedächtnis wieder zusammensetzen.“, sagte Zetsu ruhig und Deidara fuhr sogleich mit seinem Kopf hoch, ein hoffnungsvoller Blick in seinem blauen Auge. „W-was hast du gesagt, un?“, fragte er nochmals nach und stütze sich schwankend auf sein Knie, um hochzukommen. Zetsu nickte zufrieden, zum einem auch, weil Deidara wieder seine „un´s“ in seinen Wortschatz eingebaut hatte. Aus dieser Gefahrenzone war er schon mal raus…. „Aber wir, Konan und ich, können es jetzt noch nicht tun. Wir müssen erst…dich fragen….“ Deidara stutze und schaute ihn groß an. „Was, un…? Ihr könnt Tobis Gedächtnis…und müsst trotzdem erst mich…! Was zur Hölle soll das, yeah?!“, rastete der blonde Mann unerwartet aus und stampfte seinen Fuß wütend auf den Boden. „Ihr könnt Tobis Gedächtnis zurücksetzen und müsst was erst tun, un?! Verdammt, bringt Tobi endlich wieder zurück!!“ Er war kurz vorm Ausbruch und gleichzeitig auch vorm losheulen. In dieser Situation war doch irgendeine Meinung von jemand, total egal! Er wollte nur den alten Tobi zurückhaben, mehr nicht! „Es ist ja nicht so, als ob wir nicht Tobi dringend zurück ahben wollen….Aber wir müssen mit dir über etwas sprechen. Und zwar etwas…, was Tobi persönlich anbelangt.“ Deidara atmete tief ein. Über Tobi…? „U- und was ist es…?“ „Ich denke du weißt schon davon….“, erzählte Zetsu in einem geheimnisvollen Flüsterton und schaute mit einem sorgenden Blick Tobis Bett an. Die Maschinen piepten weiterhin laut auf, kleinen Monitoren ließen irgendwelche Zahlen aufblinken, das elektrisierende Summen der Apparate füllte den Raum mit Geräuschen aus. Besorgt folgte Deidara Zetsus Blick, der sich auf Tobis Hand verirrte. Erst jetzt fiel dem blonden Mann auf, dass er noch nie Tobis pure Hand gesehen hatte, sie war ja die ganze Zeit unter seinem Handschuh verdeckt gewesen. Wie blass sie war…. Er hörte, wie Zetsu laut aufseufzte und etwas unter seinem Atem sagte, etwas, das nach „Entschuldigung“ klang, aber er war sich nicht sicher. „Ich denke….“ …du weißt inzwischen schon von Tobis Krankheit, oder Deidara?“ Kapitel 24: Stummfilm --------------------- Stille…. Schon wieder…. Überall Stille…. Warum verfolgte sie ihn die ganze Zeit? Er hörte die Maschinen nicht mehr piepsen, er hörte nicht den nervösen Atem von Zetsu mehr, er hörte nicht seinen eigenen Atemzug, nur …diese Grabesstille in seinem Kopf. Und wie in einem Stummfilm liefen vor ihm Szenen von ihm und Tobi. Er fühlte sich tot an. Dann merkte er wie sein Mund sich leicht öffnete und versuchte Wörter zu formen. Zu viele Fragen schwirrten in seinen Kopf herum und er konnte sich nicht entscheiden, welche seine Ungewissheit erlösen konnte. Welche die richtige Frage war. Verwirrung stand groß geschrieben vor seinen Augen. Verwirrung und Nervosität. Jetzt…jetzt…würde er…. Er würde Tobi…näher…. Endlich…. „Ja…. Ich weiß Bescheid von Tobis „Krankheit“, un.“, brachte er endlich hervor und versuchte so gut er konnte, seine Nervosität zu vertuschen. „Ist etwas damit, un?“ Zetsu seufzte laut und zeigte mit einem Zeigefinger auf Tobis Bett. „Ich nehme mal an, Tobi hat es dir nicht erzählt?“ Deidara sah kurz in Zetsus unlesbaren Augen hinein und hielt inne. Er könnte jetzt lügen und ihm erzählen, dass Tobi ihm „etwas“ erzählt hätte und dadurch vielleicht irgendwelche Informationen aus dem ehemaligen Sensei rauskriegen…. Oder spielte er ein Spiel mit ihm? In dem Fall…. Der blonde Mann schüttelte langsam seinen Kopf. "Nein? Soll ich es dir erzählen, Deidara?“, fragte die schwarze Seite, bevor die Weiße weiter reden konnte. Die weiße Hälfte fuhr innerlich in Panik, als er das wahnsinnige Angebot, das seine andere Hälfte freigab, hörte. Aber er wartete erstmal ab. Er hatte gelernt, dass seine andere Hälfte misstrauisch gegenüber dem Künstler war und ihn immer wieder testete. So oder so, wie er Deidara kannte, würde er sicher „Ja“ zu diesem Angebot sagen. Doch zu aller Überraschung schnaubte Deidara nur verächtlich und zeigte ihm einen arroganten Ausdruck. „Damit du mir irgendwelche Mist als Wahrheit vertickern kannst, yeah?“, fragte der blonde Mann und verzog sein Gesicht in eine ernste Miene. „Ich werde es mir von Tobi sagen lassen, un. Der wird mich nicht anlügen wie du es tun würdest, un“ Der Kannibale war erstaunt von der Antwort des Blonden. Deidara war nicht grade derjenige, der etwas Einleuchtendes oder Vernünftiges sagte, dass war entweder Itachis oder Peins Job. Anscheinend hatte er sich getäuscht…. Wurde der blonde Hitzkopf erwachsen? “Was für eine vernünftige Antwort….“, murmelte die schwarze Seite und verzog die Miene in ein schiefes Grinsen. „Ich bin ja so was von stolz auf dich. Tobi würde es auch tun, wenn er dich hören würde.“ Der Iwa-Nin zuckte auf, als er den falschen Ton von Zetsu raushörte. Schon wieder. Warum er? Was hatte er gemacht? „Was für ein Problem hast du mit mir, un?“, fragte Deidara die schwarze Hälfte und verschränkte seine Arme. “Ich? Wie kommst du denn auf diesen lächerlichen Gedanken, Deidara?“ Je mehr er den überspielten Ton von dem Kannibalen hörte, umso mehr bekam er das Gefühl, dass der Idiot etwas wusste. Zetsu Gemeinheiten waren nichts für ihn, aber etwas brachte ihn ins Straucheln. „Spiel hier nicht den Ahnungslosen! Immer wenn es um Tobi gehst, behandelst du mich wie der letzte Dreck der Welt, un!“ Das Gefühl, dass ihm sagte, dass er etwas Schreckliches getan hatte und davon nichts wusste. “Soll ich dir was sagen, Blondie? Weil du es auch bi-!Das ist das falsche Gespräch zur falschen Zeit!“, kam die weiße Seite mit energischer Stimme zum Einsatz und unterbrach die Schwarze. „Du wirst es verstehen, wenn die richtige Zeit da ist.“ Richtige Zeit! Was für ein Schwachsinn! „Verschon mich mit deinen Weisheiten, Zetsu! Ich will mich nicht von diesem Voll-„ „Möchtest du dich jetzt streiten oder Tobi helfen?!“, schnitt Zetsu barsch in Deidaras Wort und schaute ihn mit seinen verschiedenen Augen tief in sein blaues Auge rein. „Deine Ungeduld wird dich irgendwann in Schwierigkeiten bringen, Deidara! Du bist kein Kind mehr, sondern schon Erwachsen!“ „Tss! Das weiß ich besser als du, un!“, meckerte der Blonde, ließ es aber noch zu kommentieren. Seine „Predig“ hatte ja auch mal wieder Wirkung. Der Kannibale seufzte leise. Das sollte er öfters machen. „Gut. Nachdem wir das jetzt hätten, bist du jetzt endlich genügend abgekühlt um uns ein Ohr zu leihen?“ Deidara verfluchte Zetsu in seinen Gedanken und schaute ihn ärgerlich an. Wenn er nicht Tobis Sensei wäre, würde er ihn auf den Mond schießen wollen. „Schön. Hör gut zu, denn ich werde es nur dieses eine Mal sagen.“ Nachdem sich der Akatsuki nochmals vergewissert hatte, dass er Deidaras volle Aufmerksamkeit auf sich hatte, begann er langsam. „Wie zu Anfang gesagt: Um Tobi vollständig zu heilen, haben Konan und ich eine Methode erfunden, die den Gedächtnisschwund rückgängig machen kann.“ „Wirklich?!“, brach der Iwa-Nin aus und spürte wie warme Erleichterung in ihm sich breit machte. Kleine Hoffnungsfünkchen tauchten in seinem Innersten auf, „seinen“ Tobi wieder sehen und wiederhören zu können. Zetsu räusperte sich laut und ließ Deidaras Träume für einen kurzen Moment zerplatzten. „Aber wir müssen etwas…künstlich erzeugen, damit es uns gelingt.“ Deidara hielt inne. Etwas…“künstlich“ erzeugen…? Die ebengrade noch warme Erleichterung verwandelte sich in ein kaltes, beängstigendes Gefühl, dass sein Herz schneller brachte. Sein Hals verspürte den großen Drang etwas aus ihm heraus zu erbrechen, aber nichts kam. Stattdessen kroch aus einem entfernten Winkel seines Verstandes, eine Vermutung hervor, die er verfluchen wollte. Verflucht sei sie. Nein…. Das ist nur eine Vermutung, nur eine…. „Hat…es etwas mit Tobis …?“, fragte Deidara vorsichtig und spürte wie sein Hals trocken wurde. Sie würden doch nicht…etwa? Nein…, dass konnten sie nicht machen! „Korrekt. Wir müssen seine Krankheit benutzen, um ihn vollstän-„ „Was?!“, rief der blonde Künstler außer sich auf und wurde blass im ganzen Gesicht. Es war nicht mehr eine Vermutung geblieben. Es war die Realität in Form von einem Albtraum. „Wollt ihr mir weismachen, dass ihr seine, seine benutzt, um ihn zu heilen, un?! Seid ihr bescheuert?!“ Das konnten sie nicht machen! Sie konnten es nicht tun! Nein! “Halt die Klappe! Wenn es eine andere Möglichkeit geben würde, hätten wir sie schon längst benutzt!“ Es gibt keinen anderen Ausweg!", durchschnitt Zetsus metallische Stimme Deidaras Flut von panischen Gedanken. Deidara schüttelte in Verzweiflung seinen Kopf und versuchte sich klar zu machen, dass er sich das alles nur einbildete. „Es muss eine andere Möglichkeit geben, un!! Ihr könnt doch einfach nicht-“ “Hast du einen besseren Vorschlag?!“ „Verdammt, haltet die Klappen!! Alle beide!“ Verschreckt durch den Ausbruch der weißen Seite hielten beide Streithähne inne. „Es war die einzige Möglichkeit und es ist auch die einzige, die wir benutzen können! Ende des Gespräches!“ Der Iwa-Nin löste seinen Blick von Zetsu und suchte mit seinem tiefblauen Auge den Fußboden ab, als ob er etwas verloren hatte und es wieder finden wollte. Er konnte nicht glauben was er gerade gehört hatte! Sie wollten Tobis Krankheit benutzen, um ihn zu heilen?! Das war Schwachsinn! Das war absoluter Schwachsinn!! „Selbst wenn es die einzige Chance ist ihn zu heilen: Wie könnt ihr ausgerechnet seine Erkrankung dafür benutzten!?!“ Zetsu seufzte schwer auf. Er hatte auf Widerstand erwartet, aber das der Blonde derartig sich aufregte und rumwütete war etwas zuviel für seine strapazierten Nerven. Er hatte sich auch gehofft, dass sie diese Methode nicht anwenden müssten, aber leider lief nicht alles im Leben ab, wie man es wollte. Aber das wollte der aufbrausende Blonde wohl nicht einsehen. „Du musst dir das so vorstellen.“, fing er an und suchte die passenden Wörter, um Deidara die Methode zu vereinfachen. „Tobis „Krankheit“ hat eine feste Stelle in seiner Vergangenheit und ist jetzt, nach dem Gedächtnisschwund, immer noch präsent.Leichter gesagt: Sie ist eine Brücke zu Tobis verdeckten Erinnerungen.“ „Und was dann?!“ Der Kannibale schloss seinen Zeigefinger und Daumen zu einem Kreis und verkettete ihn in seiner anderen Hand, die das gleiche gemacht hatte. „Mit Hilfe seiner Erkrankung lassen wir ihn an bestimmte Sachen erinnern und dann sollte alles andere automatisch folgen.“ “Der Rest ist wie eine Art Kettenreaktion: Eine Erinnerung ist an einer anderen verkettet und nach und nach wird er sich durch diese Kettenreaktion, wieder an alles erinnern können.“ „Und Tobi?!“ „Was ist mit Tobi?“ „Wenn ihr das wirklich macht, dann werdet ihr Tobi ja…, ihr werdet ihn….“ Deidara konnte nicht die Wörter raus finden, die es ihm möglich machten zu sagen, was Tobi danach erleben musste. Er wusste, was Tobi bevorstand, wenn es so war, wie Zetsu es ihm erzählte. Es würde schrecklich für ihn sein. Wo er schon jetzt…. Zetsu bemerkte Deidaras Versuch, irgendein Gegenargument zu finden, damit sie die Operation nicht durchführen mussten. „Wir hatten es dir schon einmal gesagt: Es ist unsere einzige Möglichkeit, auch wenn Tobi dadurch seelisch leiden muss.“ „Nein! Das ist Wahnsinn, un!!“, schrie Deidara ihn an und verkrampfte seine Fäuste. Der Idiot konnte das nicht überleben, seelisch und körperlich nicht!! Warum kapierten diese Deppen das nicht?! „Ich werde nicht zulassen, dass ihr ihn durch diese Hölle schickt, un! „Deidara! Sei endlich vernün- Ist das deine Entscheidung?“ „Was?“ Deidara blickte in Zetsus Augen, die einen seltsamen Ausdruck innehatten. Einen ruhigen, gefassten Blick, der aber etwas forderte. „Es ist ganz deine Entscheidung, Deidara…. “, sprach die dunkle Stimme ruhig und leise zu ihm, ein völliger Kontrast zu dem, wie er früher mit ihm sprach. Der Blonde Mann spürte wie sich eine düstere Stimmung im Raum bildete. Ihm wurde schwindlig vor seinem Auge und sein Auge fing an zu zucken. Dann merkte er, wie seine verschlossenen Münder in seinen Händen mit den Zähnen knirschten und kleine Geräusche machten. Das war kein gutes Zeichen…. "Sag, Deidara….“ „Möchtest du einen sorglosen und munteren Tobi, mit dem du einen Neustart machen kannst, oder….“ Stille. Zetsu strich sich kurz über das Kinn, als wolle er noch nach den passenden Äußerungen suchen. „Oder einen kaputten und unheilbaren Tobi, mit dem du vielleicht niemals glücklich werden kannst?“ Deidara hasste es. Ein eintöniges Gefühl machte sich in ihm breit. Eintönig, so kalt und…hilflos. Er hasste es. Zwischen sich zwei Dingen zu entscheiden zu müssen, die ihm bei jeder Entscheidung zerreißen würden. Egal was er machte…. Alles und jeder wollte von ihm eine Entscheidung hören. Und jede Entscheidung zerschlug etwas in ihm. Was? Was war es?! Verdammt! „Nun…?“, hallte Zetsus Stimme in seinem Gedankenchaos zu ihm hindurch. “Hast du…dich entschieden?“ Deidara blinkte einmal, dann blinkte er noch mal und schloss die Augen. Wen…würde er wählen…. „Deidara- Sempai!“ Eigentlich…. Eigentlich gefiel es ihm jetzt so…. Es war...wie früher. Genau. Genau wie früher, als sie zusammen ein Team wurden und anfingen in Sasori-dannas und sein Haus zu leben. Als Tobi noch seine Angewohnheit hatte ihn lauthals aufzuwecken und ihm Frühstück ans Bett brachte. Als er ihn pausenlos nach alles und jedem fragte und sich alles ordentlich in ein kleines Notizheftchen notierte. Als er ihn mit seiner rastlosen und fröhlichen Art bis zum Rande brachte und ihn trotzdem in seiner Art ermunterte. Als…alles normal war…. Er hatte…Tobis Vergangenheit in seiner Hand…. Er konnte es zerstören und damit Tobis Existent zersplittern lassen. Oder er konnte es neuanfertigen lassen und Tobis Existent heilen und Halt geben. Er konnte entscheiden. Und wenn er sich entschieden hatte. Würden er und Tobi…vielleicht neu anfangen können. Er würde keine Angst mehr haben, wenn er ihn anfassen wollte. Er würde nicht mehr vorgeben müssen, fröhlich zu sein, wenn er es nicht war. Er würde nicht mehr irgendwelche Albträume haben. Er würde nicht mehr lähmend an der Tür stehen, wenn er was fragen wollte. Er würde zu ihm kommen und fröhlich sein. Und er müsste nicht diese Hölle erleben, die ihm bevorstand. Er würde Tobi retten…. Er konnte entscheiden…. Deidara spürte wie sein Mund sich zu einem Lächeln formte, was dagegen Zetsu erstaunen ließ. Es war eindeutig. Noch nie war eine Entscheidung in seinem Leben so eindeutig gewesen, wie diese jetzt. Sie war klar wie Kristall und er war sich sicher: Er würde es nicht bereuen. Ja. Ganz genau. „Ich…“, fing er bestimmt und sicher an. Zetsu schaute erwartungsvoll mit an, wie Deidara nach den passenden Wörtern suchte und wie sich seine Lippen formten. „Ich will ihn so haben wie er jetzt ist, hm.“ Kapitel 25: Überzeug das Glück! ------------------------------- „Ich will ihn so haben wie er jetzt ist, hm.“ Die Worte standen wortwörtlich im Raum und das Echo hallte an den dicken Decken hin und zurück. Es war so unheimlich und dabei doch kraftvoll. Ein einziger Satz der über Leben und Tod entscheiden konnte. Nur ein einziger, unbedeutender Satz…. Wie ein Urteil…. “So.“, begann Zetsu tonlos und löste seinen festen Blick von dem überzeugten Deidara ab. Er hatte sich entschieden. Und so würde es auch sein. “Wenn es deine Entscheidung ist, dann soll es so sein.“ Die weiße Seite wollte noch in irgendeiner Art protestieren, wurde aber von seiner anderen Seite nicht zu Wort gelassen. Er hatte Deidara die Entscheidung gegeben und er hatte sich entschieden. Es war seine Entscheidung. Und die würde sich sicher nicht ändern lassen wollen. Nur war jetzt die Frage, wie er Konan davon erzählen sollte…. Dem Kannibalen grauste es vor der Frau Deidaras Entscheidung bekannt zu geben, denn das würde sicher in ein Fiasko enden. Ihm blieb wirklich nichts erspart…. Zetsu wollte schon den Raum verlassen, um Konan in ihrem Zimmer aufzusuchen, als Deidara ein kurzes bitteres Lachen von sich gab. Der Künstler merkte den komischen Blick, den er von Zetsu bekam und erklärte seinen Ausbruch. „Ich habe mir vorgestellt, wie Tobi aufwachen würde und mich mit seinem dümmlichen Lachen anstrahlen würde, un….“ Wenn er es überhaupt sehen würde…. Seine blauen Augen verirrten sich, während er es sagte, zu Tobis Bett und vor seinem Auge sah er wie sich die Szene abspielte. Eine raschelnde Bettdecke. Seine schroffe Begrüßung, die eine Predig mit sich hatte. Ein ehrliches Lachen. „Ich glaube, ich habe mich dabei glücklich gefühlt, yeah. Was für ein Schwachsinn ich mir ausdenke, hm…?“ Ein Lachen, dass nicht gefälscht ist… Schwachsinn…. „Tobi…wird sich auch glücklich fühlen, wenn du es bist, Deidara“, meinte Zetsu mit seiner normalen Stimme und lächelte in einer Art, die einem das Gefühl brachte, dass er eine gute Miene zum schlechten Spiel brachte. Er mochte die Entscheidung nicht, aber man konnte nicht allen gerecht werden. Es gab immer einen Verlierer…. „Ihr beide werdet sicher glücklich werden.“ Deidara lächelte etwas und der Kannibale wollte schon weggehen, als er schon wieder von ihm ein leises Lachen hörte. Zetsu bangte langsam über Deidaras geistigen Zustand, wenn er so weiter machte. Er blieb kurz vor der Tür stehen um zu hören, ob er wieder eine Erklärung dafür hatte. Der Blonde Mann blieb erstmal stumm und starrte etwas im Zimmer an, was nur er sehen konnte. Langsam löste er sich von seiner Starre und schritt langsam an Tobis Bett heran, soweit, bis er seine bleiche Hand sehen konnte. Warum musste er Tobis Körper ausgerechnet in dieser Situation erst sehen können? Warum erst jetzt, wenn alles so schlecht stand? Er verschränkte seine Arme und blickte starr auf den gekachelten Fußboden hinunter, wo kleine Staubwölckchen herumflogen. „Ja, wir werden glücklich sein, un….“ „Wenn es so wäre.“ Zetsus Augen weiteten sich und für eine Sekunde blieb die Zeit um sie herum stehen. Seine Hand blieb auf der Türklinke stehen, seine schwarze Seite verharrte in seinen fluchenden Gedanken und auch seine eigenen Gedanken blieben stehen. Deidara brach die Betäubung, die sich im Zimmer nieder gelegen hatte und trat näher an Tobis Bett heran, bis ihm die großen Maschinen den Weg versperrten, die Tobi am Leben hielten. Vorsichtig reckte er seinen Kopf zur Seite, bis er die Maschine sehen konnte, die Tobis Puls mit einem roten Strich aufzeichnete. Ein roter Strich. Auf und ab. Auf und ab. Auf und ab. Eine Entscheidung, die über Leben und Tod entscheidet. „Für Tobi und mich wäre das ein Neustart gewesen und alles könnte wie früher sein, un.“, flüsterte er laut genug, damit es Zetsu am anderen Ende des Zimmers hören konnte. „I- ich habe nur dran gedacht, w-wie einsam es sein werden wird, w- wenn sie nicht mehr zu Aufträgen losgehen können und i- ich allein gehen m- muss….“ Alles normal…. „S- Sempai!! Das ist nicht witzig!!“ „Aber…es geht nicht.“ „Gute Nacht, Deidara- Sempai! Lassen sie nicht ihre Füße einfrieren!“ „Es geht verdammt noch Mal einfach nicht!“ „Ich kann mich leider nicht daran erinnern, Sempai…. Ich habe einen Gedächtnisschwund….“ Das war er nicht! „Deidara- Sempai, Konan-san. Bitte nicht weinen!“ Das ist nicht Tobi!! „Ich bin ja noch gesund, oder? Es könnte schlimmer gekommen sein!“ Deidara verkrampfte seine Fäuste, so dass die Stellen, wo seine Arme zusammengenäht waren, wehtaten und Adern sich aufzeichneten. Seine weißen Finger vergruben sich schmerzhaft in seinem eigenen Fleisch, bis man deutlich rote Abdrücke sehen konnte. „Ich…“ Es war doch so eindeutig…. So klar und genau…. „Ich habe…. etwas getan, un. Und deswegen…leidet Tobi, oder?“ Die Frage war an Zetsu gerichtet, der von seiner Starre aufzuckte und mit seinen verschieden farbigen Augen stumm die Türklinge betrachtete. Der Iwa-Nin nahm die Stille als ein „Ja“ auf und setzte mit fester Stimme fort. „Ich habe etwas Tobi angetan, un.“ „Ach, so ist das?! Nur weil ihr beide Tobi länger kennt, dürft ihr alles mit ihm machen, yeah?! Und ich bin nur der Dumme, der ihm absichtlich wehtut, un?!“ „Theoretisch…bist du das.“ Deidara schloss sein Auge zu und vor seinem innersten Auge erschien die Szene von Tobi, als er damals weggelaufen war und sich im Wald hinter einem großen Baum versteckt hatte. Als er ihn endlich gefunden hatte, konnte er nicht vergessen, welche Eindrücke dieser Tobi in ihm eingebrannt hatte. Ein zitternder Mensch, der mit angsterfüllten Augen seinem Mörder ins Auge blickte. Er war ein Mörder geworden, seit er aus seinem Kindesalter herausgewachsen war, fast wie jedes Akatsuki Mitglied. Er war daran gewöhnt Mörder von anderen Menschen genannt zu werden und das sie Angst vor ihm verspürten. Aber nicht von Tobi. Seitdem er das gesehen hatte, nagte diese Ungewissheit an ihm, wie ein Tumor, der sich ausbreitete und seine Spuren überall haften ließ. Diese Ungewissheit, was er dem Idioten angetan hatte, dass er so sehr Angst vor ihm hatte. Seitdem hatte er sich vorgenommen…. „Und ich werde es auch wieder gut machen.“ …dass er Tobi diese Angst nehmen würde. Egal, was diese Angst sein würde. „Deshalb….“, redete er weiter und drehte sich mit seinem Kopf zu dem versteinerten Zetsu hin, „Will ich den alten Tobi haben, un. Ich werde für meine Fehler stehen, auch wenn ich keine Ahnung habe, welche es sein mögen, hm.“ Ist das in Ordnung, Dummkopf? Zetsu erlaubte sich wieder mit dem Atmen anzufangen. Dann lächelte er ein ehrliches Lachen, zur Überraschung von Deidara. „Das sind wahrscheinlich die ersten aufrichtigen und ernsten Sätze, die ich jemals von deinem vorlauten Mund gehört habe.“ “Wie lange hast du für diese Rede geübt?“ „Lange genug, Schwachkopf, un!“, zischte der Mann, ließ es aber einen Streit mit dem Kannibalen anzufangen. Für dieses Mal nicht. Zetsu atmete erleichtert aus. Er hatte seinen Respekt für Deidara erstmals verloren, als er gesagt hatte, dass er den jetzigen Tobi haben wollte. Aber anscheinend hatte er keinen Grund mehr, ihn zu verlieren… “In meinen 56 Jahren habe ich noch nie so eine clichéhafte Szene gesehen wie jetzt, Deidara. Du bist damit der Mann des Jahres geworden, herzlichen Glückwunsch.“, scherzte der alte Sensei von Tobi etwas und verscheuchte damit die letzten Schwaden der bedrückenden Stimmung, die vorher zwischen den beiden geherrscht hatte. Deidara schnaubte genervt und zupfte etwas an seiner langen blonden Strähne, die über seinem linken Auge war. Zestu erkannte die Geste von dem Iwa-Nin wieder und wartete noch einen Moment ab, bevor er gehen wollte. Deidara hatte die Angewohnheit, immer mit seiner Strähne zu spielen, wenn ihm noch etwas auf der Zunge lag. Nachdenklich strich sich der Blonde nochmals über die Strähne und fragte mit einem vorsichtigen Unterton: „Wie lange wird es dauern…, bis Tobi sich wieder erinnert?“ Wusste er es doch. Zetsu hielt kurz inne und überlegte nach. „Nachdem ich Konan Bescheid gegeben habe und mit ihr alles abgesprochen habe, werden wir den Raum entsprechend ausstatten und Pein Bescheid geben, dass dieser Raum besetzt ist. Danach…, hängt alles von unserem Glück ab…. Der blonde Mann nickt abwesend, aber das bedrückende Gefühl in seinem Innersten ließ ihn trotzdem nicht los. „Gut. Ich gehe dann zu Konan und bespreche mit ihr alles Nötige. Du solltest auch am besten in dein Zimmer gehen. Hier einfach nur rum zustehen würde Tobi auch nicht großartig helfen….“ Die Tür fiel leise zu und Deidara war mit Tobi alleine im geräuschvollen Raum. Das Piepen und Summen der Maschinen brachte ein mulmiges Gefühl bei ihm hervor und der Künstler kaute vorsichtig auf seiner trockenen Unterlippe herum. „Wenn sie Glück hatten….“, hallten die Worte von der schwarzen Seite von Zetsu in ihm. Aber was…, wenn sie keins hatten? Wenn seine Rede selbst dieses „Glück“ nicht davon überzeugen konnte, dass er es ernst meinte? Wenn es nicht klappen würde…? Wie…sollte er dann vor diesem „anderen“ Tobi auftreten? Sollte er alles was mit dem alten Tobi zu tun hatte, vertuschen? Einen Neustart trotz seines Entschlusses in Erwägung ziehen? Was wäre…, wenn er es nicht könnte? Es nicht schaffte? Was wäre, wenn er diese „Vergangenheit“ nicht vergessen konnte? Wenn sie ihn ewig peinigen würde, bis er daran brechen würde…? Der blonde Mann spürte ein beklemmendes Gefühl in ihm hochsteigen und wünschte sich jetzt nichts sehnlicheres, als keine Gefühle zu haben. Was zur Hölle war mit ihm los? Was sollte er nur tun? Was?! Nackte Panik stieg in ihm hoch und sein Auge suchte verzweifelt auf dem Boden nach irgendeiner Erlösung. Was? Was?! Was verdammt noch mal?! „So wie du es mir erzählst, Zetsu, hört es sich wie aus einem Theaterstück an.“, sagte eine weibliche Stimme amüsiert und setzte ihre Tasse Tee auf ihren hellgrünen Untersetzter zurück. „Wenn ich es nicht mit meinen eigenen Ohren gehört hätte, würde ich es dir auch nicht so erzählen, oder?“ „Ja ja, ich habe es ja nicht böse gemeint.“, winkte die Frau ab und nippte an ihrer kleinen Teetasse, „Ich bin nur überrascht, dass ausgerechnet Deidara so etwas tiefgründiges gesagt haben soll. So was findet man selten in seiner Gegenwart…, wenn auch überhaupt….“ Der Mann zuckte nur mit seinen schweren Schultern und bemerkte einen Haufen Blätter, die vor der trinkenden Frau lagen. Neugierig schielte er auf die beschriebener Blätter und las sich unauffällig die ersten Sätze durch. Als er dann begriff worum sich die Dokumente drehten, keuchte er leise auf. „Was-“, fing er erstaunt an und zeigte auf den Stapel drauf, „Du…wusstest, dass er sich so entscheiden…?“ Verdutzt sah die blauhaarige Frau von ihrer Teetasse auf und folgte den Zeigefinger des Kannibalen, der auf ihre Dokumente zeigte. Sie lächelte etwas und nickte. „Er musste sich einfach so entscheiden.“, sagte sie und zeigte dann einen düsteren Blick, „ Wenn er sich anders entschieden hätte, würde ich ihn den Rest seines Leben peinigen und ihn jeden Tag den Hintern versohlen…!“ Der ältere Mann lachte etwas, verfiel aber darauf in eine nachdenkliche Miene. „Ich wette, die nächsten Tage werden für unseren geduldlosen Künstler die Schlimmsten seines ganzen Lebens sein. Ich denke nicht das er sich eine Woche beherrschen kann….“ Konan seufzte leise und schaute etwas besorgt aus auf die Worte von Zetsu. „Wir können nur hoffen, dass er seine Ungeduld zügeln und sich während diesen Tagen beherrschen kann…. Ganz besonders sollten wir natürlich darauf achten, dass wir den Raum ….“ Sie hielt inne und musterte nachdenklich Zetsu, der auf den Blick verständnislos den Kopf schüttelte und sie fragend anschaute. „Du…hast Deidara doch erzählt, dass Tobi in dieser Phase….“, fragte sie stockend und wurde am Ende immer leiser, als sie das erneute Kopf schütteln sah. „Aber…warum? Du weißt doch genau, dass er-!“ „Du glaubtest doch nicht im Ernst, dass man eine so delikate Angelegenheit unserem aufbrausenden Junggesellen zumuten kann, oder? Stell dir doch mal die Katastrophe vor, wenn wir ihm das erzählen würden. Es war schon jetzt mühselig ihn für das ganze Vorhaben vorzubereiten, wie würde er dann auf das noch reagieren?!“ „Und was jetzt?! Was soll ich den bitteschön Deidara erzählen, wenn er nach Tobi während dieser Phase sehen will?! “Tut mir Leid Deidara, aber du kannst nicht zu Tobi gehen, weil er sich gerade die Seele aus dem Leibe schreit“?!“, sagte Konan aufgebracht und knallte in ihrer Wut ihre grüne Teetasse auf den Tisch. Die leichtgrüne Flüssigkeit schwappte über und ergoss sich auf die Dokumente. Fluchend zerrte sie die die Blätter von der Gefahr weg und sah sich den Schaden an, der ihr Tee gemacht hatte. Zum Glück waren die Buchstaben nur etwas verschwommen, so dass man sie noch halbwegs lesen konnte. „Ich weiß es ja auch nicht!“, fauchte Zetsu gereizt und rieb sich die Schläfe, „ Das Beste wäre ja, wenn Deidara gar nicht hier im Hauptquartier wäre, wenn die Phase startet. Was heißt, dass wir ihn auf eine Mission schicken müssen….“ Konan hatte währenddessen die betroffenen Blätter, die unter ihrem kleinen Wutausbruch gelitten hatten, aussortiert und sie sorgfältig auf dem Tisch verteilt. Auf den Vorschlag von Zetsus schwarzer Seite schnaubte sie nur verächtlich und schüttelte ihren Kopf. „Deidara wird sich niemals darauf einlassen eine Mission anzunehmen, jetzt wo Tobi krank ist! Und wenn wir Pein bitten ihm eine zu geben, fragt er uns sicher warum und innerhalb eines halben Tages weiß die ganze Organisation, was mit Tobi los ist!“ Zetsu schnaubte frustriert. Sie hatten sich vorgenommen diese Angelegenheit geheim zu halten, damit Tobis Krankheit nicht ans Licht kam. Konan hatte Pein erzählt, dass sie das Krankenzimmer renovieren wollte und es für einige Zeit nicht betretbar sein würde. Die Verletzten würde sie in einem leeren Zimmer behandeln, so würde sich niemand in das Krankenzimmer begehen. „Außerdem“, fuhr Konan fort, “vergisst du Deidaras Rückenprobleme. Ich denke nicht, dass sie ausreichend geheilt sind, um eine Mission für eine Woche oder mehr stand zu halten.“ „Dann bitten wir Pein eben, dass er Deidara einen leichten Auftrag gibt, wie zum Beispiel Informationen sammeln oder jemanden auszuspionieren. Solche Kinderkram Missionen müsste selbst er hinkriegen….“ Konan seufzte gestresst auf und ließ sich in ihren Stuhl zurück fallen. „Trotzdem würde es eigenartig rüberkommen, wenn du aus heiterem Himmel ihn um eine Mission für Deidara bitten würdest. Daran ist nicht zu ändern…“ „Außer….“, fing die schwarze Seite von Zetsu an und schaute Konan mit einem komischen Blick an. „Was?“, fragte sie verwirrt und schaute Zetsu an. Als sie seinen Blick sah, wedelte sie sofort abwehrend mit ihrem Arm. „Oh nein, ganz bestimmt nicht! Und schau mich nicht mit diesem Blick an, der macht mir nichts aus!“ „Konan…“, säuselte Zetsu untypisch für ihn und schaute sie weiter mit seinem komischen Blick an, bis Konan die Röte ins Gesicht stieg. „Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich…! I-ich-!“ „Konan~!“, trällerte inzwischen auch die weiße Seite und lächelte sanft. „Ist ja gut, ist ja gut! Ich mache es ja schon!“, gab sie auf und strich sich nervös an ihrer erröteten Wange. „Deidara wird mir das büßen….“, murmelte sie unter ihren Händen hervor und stand auf. „Er ist in seinem Büro, wie üblich.Viel Spaß noch….“ Konan schnaubte erbost und knallte die Tür mit voller Wucht zu. Kapitel 26: Die Grenzen eines Mannes ------------------------------------ Pures Weiß…. Überall…. Und sie waren da, die ganze Zeit…. Sie hörten nicht auf…, diese Stimmen…. Sprachen sie zu ihm? Aber warum schwankten sie, warum wurden sie tief und warum wurden sie hoch? Was sagten sie zu ihm, was wollten sie ihn wissen lassen? Oder taten sie es absichtlich? Über ihm schweiften schwarze Flecken umher, verzerrten sich, schmolzen zusammen, bildeten missgestaltete Figur. Manchmal kam es ihm vor, als würden diese Flecken zu ihm sprechen, doch wenn er dachte, dass eine bestimmte Stimme aus einer Figur kam, verschwand die Stimme schnell und kehrte nicht zurück. Er wollte sie zurück rufen, aber es kam nichts. Kein Befehl seiner Sinne kam in ihm an, er fühlte sich taub und leer. Die schwarzen Flecken schwammen um ihn herum, spielten weiter ihr geisterhaftes Schattenspiel. Doch dann formten sie sich zu etwas zusammen, das aussah wie zwei menschliche Hände, die langsam auf ihm zukamen. Er spürte sie nicht, doch er wusste, dass sie sanft seinen Kopf umfassten und ihn hochnahmen, hoch in die Luft. Er fühlte sich so…frei an, so schwerelos, als ob er keinen Körper hätte und nur sein Geist vorhanden war. Die Stimmen stimmten eine leises Brummen und Summen an, dass vielleicht sogar eine Melodie in sich hatte, aber er konnte es nicht einordnen. So friedlich war es…. Dann spürte er es. Die Finger der Hände wurden plötzlich länger, sie krallten sich um seinen Kopf, erhärteten sich und wurden eiskalt. Ihm wurde schwer zumute und die Stimmen schrieen ihn ohne Grund mit hohem Klang an. Die schwarzen Hände hoben ihn weiter nach oben, immer weiter, immer höher, immer näher zu den schreienden Stimmen. Er spürte Schmerzen in sich, in seinem Kopf, dort wo sein Herz gewesen war, da wo seine Körperteile sein sollten. Die Stimmen hörten soeben auf zu schreien, als er glaubte taub zu werden und selbst schreien zu müssen. Die Hände ließen auch nach und er spürte wie der Schmerz in seinem Körper schwächer wurde. Ehe er sich erholen konnte, griffen dann die schwarzen Hände wieder fester zu und zogen ihn plötzlich wieder nach unten. Er hatte keinen Augenblick um vor Schreck aufzuschreien, als er dann auch schon dumpf auf etwas landete und sein Blick verschwamm, die schwarzen Griffe verschwanden und die Stimmen stumm wurden. Ein paar Minuten wurden vor seinen Augen alles Weiß. Ein scharfer Schmerz durchpochte seinen Kopf und er schrie vor Schmerz. Sein Kopf fühlte sich tot an, die schwarzen Hände mit ihren langen Fingern tauchten wieder vor ihm auf und schmissen ihn zur Seite. Sein Blickfeld verschwamm wieder, alles drehte sich um ihn und er glaubte nicht mehr richtig denken zu können.. Die Klauen griffen ihn wieder an, warfen seinen schweren Kopf in die weiße Leere weg und spornten die Stimmen an, lauter zu schreien. Übler Schwindel ergriff ihn und er wusste nicht mehr, ob er noch hören oder sehen konnte. Aber eins wusste er. Solange er schrie, wusste er, dass er lebte. In dieser weißen Welt. Er hasste den Winter. Er hatte zwar nichts gegen die Schneeflocken und den Schnee generell, aber dafür hatte er etwas gegen die Kälte, die jeden Tag ihr Unwesen trieb. Er war kein Typ, der diese ungeheure Kälte mochte, ganz im Gegenteil von Tobi. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie er letztes Jahr früh morgens aus dem Haus gelaufen war und den ganzen Tag im Schnee gespielt hatte, bis er ihn zum Mittagessen reinscheuchen musste. Und wenn aus den Wolken wieder die Schneeflocken fielen, saß der Schwarzhaarige einfach da und hinauf in den grauen Himmel starrte. Er konnte sich überraschend gut an diese Szenarios erinnern, weil er aus dem Fenster immer wieder Ausschau nach Tobi gehalten hatte. Einmal saß der Idiot solange da, bis sich eine dicke Schneeschicht auf seiner Maske gebildet hatte und ihm der ganze Schnee dann ins Guckloch hineinrutschte. Er lächelte etwas wegen den guten alten Erinnerungen, verfiel dann aber in eine düstere Stimmung. Der Gedanke daran, dass ausgerechnet dieser Tobi jetzt im Bett lag, hinterließ Gewissenbisse in ihm und er fragte sich zum wiederholten Male, wieso er ausgerechnet jetzt einen Auftrag bekommen hatte. In diesem Augenblick sollte er an Tobis Bett stehen und nicht einem dicken Kaufmann hinterher rennen, der an jeder zweiter Bar Halt machte! Es war schwer genug gewesen, seinem Inneren Ego klar zu machen, dass er Schuld an Tobis Zustand war, aber das ihm jetzt auch noch verwehrt worden war zu Tobi zu gehen…. Das war der Gipfel! War es so schwer, gut zu sein? Warum glaubte ihm niemand, dass er sich etwas ändern wollte? „Ich hasse diese blöde Kuh und diesen Pseudo-Kannibalen, un! Irgendwann werde ich sie in die Luft sprengen….“, knurrte Deidara wütend und kickte etwas Schnee vor seinem Fuß weg. Es hatte in der Nacht wieder frisch geschneit und die Einkaufsstrasse der Stadt war matschbraun vom geschmolzenem Schnee und den dreckigen Schuhen der Einwohner. Zu seiner Überraschung hatte er erfahren, dass in der Stadt gerade ein Kunstmarkt stattfand und nun waren aberhunderte Stände an der Straße aufgebaut, an denen die so genannten „Künstler“ ihre Werke ausstellten und verkauften. Manchmal, wenn der dicke Kaufmann sich wieder eine Bar begab, schaute er sich die Stände an und musterte abfällig die „Kunstgegenstände“, der Amateur- Künstler. Er sollte nächstes Jahr hier mal aufkreuzen und diesen Deppen zeigen, was wirkliche Kunst war…. Der inzwischen besoffene Kaufmann torkelte endlich aus der kleinen Bar hinaus und schwankte lallend zwischen den ausweichenden Leuten zur nächsten Kneipe hin. Der Blonde Mann hatte zwar nur den Auftrag den Idioten zu beobachten, aber er fühlte sich zum einem extrem unterfordert und zum anderem schämte er sich richtig dafür, dass die Akatsuki ein Auge auf diesen…Blödmann geworfen hatte. Warum war er noch mal in dieser Organisation?! Stöhnend machte er sich weiter auf den Weg, als ein eisigkalter Wind durch die Strasse wehte und die Planen der kleinen Stände durchschüttelten. Er schlotterte vor Kälte und zog seinen Mantel fester an sich. Warum mussten diese verdammten Mäntel auch so dünn sein?! „Junger Mann, sie sehen aus als ob ihnen kalt wäre.“, flötete plötzlich eine freundliche Stimme. Deidara drehte seinen Kopf zur Seite und sah eine ältere Dame, die in einem kuscheligen grauen Pulli auf ihrem Stuhl saß und eine Tasse Tee hielt. „Mein Stand hätte da etwas, was ihnen helfen könnte, wenn sie erlauben.“ Sie zeigte mit ihren runzeligen Fingern auf ihren kleinen Tisch und auf die Waren die fein aufgereiht dort lagen. Der Künstler rümpfte etwas seine Nase, als er die altmodischen Sachen sah, die man an jeder dritten Ecke kaufen konnte und wollte sich abwenden. „Es sind perfekte Geschenke für ihre Liebste, mein Herr. Bedenken sie, dass in 2 Tagen Weihnachten ist und diese Sachen kommen nie aus der Mode.“, versuchte die Dame noch mal und lächelte warm. Deidara wollte schon abdanken und dem betrunkenen Kaufmann weiterfolgen, als ihm eine Idee kam. Er schaute kurz nach dem Säufer nach, der sich gerade in einen Nachtclub Zutritt besorgte und aussah, als ob er sich dort breit machen wollte und wandte sich dann zur Frau. „Sagen sie…“, fragte er die älterer Dame und deutet auf ihre Waren, „ Kann man bei ihnen auch lernen wie so was geht, hm?“ Die Augen der älteren Dame leuchteten hell auf und sie erhob sich hastig von ihrem Stuhl hoch. „Aber natürlich, ich kann ihnen alles beibringen was sie über das Thema wissen wollen, junger Herr. Wenn sie heute Abend meinen Stand verlassen, können sie es mit den Profis aufnehmen, wenn nicht sogar besser!“ Deidara grinste breit. „Dann ist es ja gut, yeah.“ „Das ist gar nicht gut….“ Konan saß in der zwischenzeit vor einem Berg Papieren, die alle von Tobi und seinem Zustand handelten. Vor ein paar Stunden hatte sich die Lage des jungen Mannes dramatisch verschlechtert und es wurde höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Laut Zetsus Berichten fing er vor ein paar Stunden an zu stöhnen und laut Zetsus jetzigen Bericht schrie er inzwischen aus vollem Halse. Manchmal kam es ihr vor, als ob sie ihn durch die Wände hören könnte…. Sie war etwas erleichtert, dass Zetsu sich dazu bereit erklärt hatte, Wache im Krankenzimmer zu halten und über Tobis Zustand zu wachen. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie zusehen müsse wie Tobi vor Schmerzen und Qualen im Bett schrie und sie tatenlos zusehen müsse. Sie würde sicher nach ein paar Minuten verrückt werden. Demnach fragte sie sich ernsthaft, wie Zetsu das aushalten konnte, neben Tobi zu stehen und mit anzusehen, wie der Junge eine Tortur durchlebte…. Langsam kehrten ihre Gedanken wieder zurück zu ihren Papieren, die darauf warteten analysiert zu werden und eine Lösung rauszubekommen, wie man Tobis Schmerz lindern konnte. Es war mühselig dieses „Doppelleben“ durchzumachen, da noch weitere Aufgaben von Pein auf sie warteten und sie nicht erwartet hatte, dass Tobi so früh in dieses…Stadium käme. Sie seufzte laut auf und massierte sich ihre Schläfen. Es war doch eine gute Entscheidung gewesen, Deidara auf eine Mission zu schicken…. Der aufbrausende Künstler würde schon beim ersten Laut ins Krankenzimmer stürmen, notfalls würde er sich sicher auch mit seinen Bomben Zutritt verschaffen.... Wo würde das dann alles hinführen? Gestresst fuhr sie mit ihrer schmalen Hand durch ihr blaues Haar und ging mit einem schnellen Blick die Dokumente hindurch. „Wie sieht es aus, Konan?“ Erschrocken hob die Frau den Kopf, als sie Zetsus Stimme hörte und sah mit Schock zu wie der Boden vor ihr wuchs, sich verformte und eine ihr bekannte Gestalt annahm. „Zetsu! Wieso- Was ist mit deinem Gesicht?“, fragte Konan überrascht und blickte geschockt Zetsus Gesicht an. Da wo die schwarze Seite sein sollte, war wie bei einer schlimmen Brandwunde das Gesicht nach hinten verzerrt und die linke Körperhälfte sah grob und plump aus. „Ich habe mich kurz getrennt, damit ich weiterhin Tobi beobachten kann…“, schnaufte Zetsus weiße Seite und sah die Frau mit erschöpftem Blick an. Bereitwillig hob sie sich von ihrem Stuhl und bot dem erschöpften Kannibalen ihren Platz an, den der Akatsuki nickend annahm. Unsanft ließ er sich auf den Stuhl fallen und verschnaufte kurz. Konan sah besorgt zu ihm hinunter und checkte in der schnelle ein paar ihrer Medikamente durch. „Soll ich dir ein paar Medikamente geben, Zetsu? Du siehst nicht gut aus.“ „Geht schon, ich bin nur müde und…bin etwas mit den Nerven fertig.“ Konan verstand sofort und beließ sich darauf nichts Näheres zu Tobis Zustand nachzufragen. Das würde Zetsu nicht gut bekommen. „Ich hoffe Tobi wird sich bald einkriegen, denn ich denke nicht, das Deidara sich zeit lässt.“, sagte Zetsu plötzlich und rieb sich sein müdes Auge wach. „Und auch…ich würde es gutheißen, wenn Tobi diese Etappe schaffen würde….“ Konan schaute stumm den ausgelaugten Kannibalen an und wusste, dass Zetsu Recht damit hatte. Er war kurz und gut zu alt für solche anstrengenden Aufgaben, besonders jetzt da es um Tobi ging. Mit 56 Jahren konnte man nicht einen auf Stark tun, so einfach war es…. „Es tut mir Leid….“, flüsterte sie und senkte entschuldigend ihren Kopf. „Ich würde…wenn ich könnte, würde ich dich ablösen, aber….“ Zetsu sah sie schweigend an. Sie öffnete kurz ihren Mund um weiter zureden, klappte ihn aber wieder zu und schüttelte entschuldigend ihren schmalen Kopf. „Verstehe.“, murmelte Zetsu und fragte nicht weiter nach. In seinen 56 Jahren hatte er genug Erfahrungen gesammelt zu merken, wann man seine Grenze vor sich hatte und wann nicht. „Du musst dir keine Schuld geben, Konan. Ich schaff das schon.“, sagte er in fester Stimme und versuchte Konans Stimmung aufzumuntern. Sie lächelte etwas und nickte zustimmend, auch wenn es nur ein schwaches Nicken war. Dann fragte sie sich leise: „Ich frage mich, wie es Deidara ergehen würde, wenn er an deiner Stelle neben Tobis Bett stünde….“ Unsicher strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und lächelte mürbe. „Ihm würde es noch schwerer ergehen als mir, nicht?“ Der Kannibale antwortete ihr nicht, denn er wusste, dass es nur eine rhetorische Frage war, die keinen von den beiden beantworten konnte. „Tja….“, flüsterte er leise zu sich selbst und starrte in die Leere, über die Dokumente von Tobis Zustand und weg von Konans ausdruckslosem Gesicht. „Ich frage mich auch, wie es unserem Hitzkopf geht….“ „Autsch!“ Ein roter Faden ergoss sich kurz nach seinem Schmerzensruf von seiner Fingerkuppe und lief seine Hand runter. Sein Mund in der Handfläche öffnete sich, als die Flüssigkeit in seiner Nähe kam und wischte mit der Zunge das Blut weg. Leise fluchend leckte der Verletzte die Blutspur weg und nahm den verletzten Finger in seinen Mund. Vorsichtig saugte er das Blut aus und legte seine Arbeitssachen beiseite. Ein bitterer metallischer Geschmack verbreitete sich auf seiner Zunge und er schüttelte sich. “Mein Herr, sie sind, mit Verlaub, ziemlich nervös.“ Die Frau sah mit zu, wie ihr Kunde sich fluchend die Hand hielt und auf die blutende Verletzung starrte. Auf jeden Fall vorbereitet, fischte sie aus einem kleinen Kästchen ein Pflaster hervor und verarztete den blonden Mann. „Oder besser gesagt“, fuhr sie fort und drückte ihm ihre Arbeitsmaterialien wieder zurück in die Hand, „Ihre Hände zittern stark.“ Der Mann zuckte erwischt auf und starrte schweigend auf seine beiden Hände. Er bemerkte erst jetzt wohl, dass seine Hände zitterten, denn sein dunkelblaues Auge weitete sich als er die schwankenden Finger sah. Die Frau betrachtete besorgt ihren erstgewonnen Kunden und tippte ihm vorsichtig auf die verletzte Fingerkuppe. „Ist einem ihrer…Freunden etwas passiert…?“ Der junge Mann schnellte seine verletzte Hand zu sich zurück und drückte die Werkzeuge zusammen. „Unsinn. Mir ist nur kalt, yeah.“, murmelte er und machte sich weiter an seine Arbeit. Die alte Frau lächelte verstehend und nippte an ihrem warmen schwarzen Tee. „Es mag vielleicht nicht meine Angelegenheit sein, aber sie müssen wissen, dass der Körper niemals lügen kann.“ Der Mann schnaufte leise und hantierte so gut wie möglich mit den Werkzeugen rum. „Ich könnte mich zum Beispiel anlügen, dass ich für immer jung sei, aber mein Körper kann das nicht: Er zeigt offen, dass ich alt werde, was man wohl an meiner Haut am besten sehen kann.“ Sie lachte etwas. „Also können sie mir nicht sagen, dass ihnen kalt ist, mein Herr.“ Angewidert spuckte er das Blut aus seinem Mund weg und wischte sich angeekelt den Mund ab. „Ich und nervös, pah!“ Fluchend schob er eine kleine Schublade aus dem Tisch und packte aus seiner Tasche ein Pflaster aus. Seine Finger hatten sich bei der Frau mindestens zwei weitere Verletzungen geholt, so dass die ältere Frau ihm mit einem Zwinkern ein Päckchen Pflaster dazugegeben hatte, als er zu der Herberge ging. Den Kaufmann hatte er getrost in seinem Nachtclub ersaufen lassen. Morgen früh würde er den Fettsack sicher schnarchend vor der Tür des Nachtclub liegen sehen. Vorsichtig umwickelte er seinen blutenden Finger mit dem kleinen Pflaster und ging ohne Zeit zu verschwenden wieder ans Werk. Er hatte keine Zeit zu verlieren, da die Frau gesagt hatte, es würde viel Zeit beanspruchen so was zu machen und er hatte nur noch bis morgen früh Zeit. Vor einer Stunde war Peins Stimme in seinem Zimmer aufgetaucht und er hatte ihm detailliert erzählt, was für ein besoffener Schwachkopf doch der Kaufhändler war und wie er an einem Tag alle Bars der Einkaufsstraße abgeklappert hatte. Nach dieser Berichterstattung hatte er geschafft, den Leader davon zu überzeugen ihn frühzeitig die Mission abschließen zu lassen und war mit einem Zischen verschwunden. Tatenkräftig schwang er seine Werkzeuge in seinen Händen und konzentrierte sich, so fein wie möglich seine Arbeit zu machen. Mehrmals hatte ihm die Frau eingeschärft, dass bei schludriger Arbeit das ganze Teil auseinander fallen würde und man nichts retten könnte. Jetzt da er unter Zeitdruck stand war es schwierig sich daran zu halten, aber notfalls würde er die ganze Nacht durchmachen. „Vielleicht kann ich auf dem Rückweg weitermachen, un….“ Draußen fingen die weißen Schneeflocken wieder aus den Wolken raus zukommen und bedeckten die Dächer in ihrem weißen Mantel. Geistesabwesend rückte er seinen schwarzen Mantel mit den roten Wölckchen näher an sich und rieb sich die zerstochenen Hände. Sie sind freundlich, mein Herr.“ Deidara unterbrach seine fleißige Arbeit und schaute fragend die alte Frau an, die ihre Teetasse rieb. „Es ist schön, dass es noch Menschen gibt, die jemanden durch ein selbstgemachtes Geschenk Freude bereiten wollen. So was gibt es leider in diesen unruhigen Zeiten nicht mehr oft zu sehen.“ Er nickte nur, da er nicht unhöflich sein wollte, auch wenn er innerlich mit den Augen rollte. „Ich bin sicher, dass ihr Freund oder ihre „Freundin“ entzückt sein wird.“ Der blonde Künstler wollte schon aufmucken, als die Frau das Wort „Freundin“ betonte, ließ es aber sicherheitshalber. Sollte er sich jetzt als…als andersrum erweisen und der Frau einen Herzinfarkt liefern oder sogar weg gejagt werden?! Nein, danke…. Und außerdem war Tobi nicht sein Freund…vielleicht…jetzt noch nicht jedenfalls…. „Sie sind ja ganz rot im Gesicht, mein Herr. Habe ich da grad ins Schwarze getroffen?“ Der Iwa-Nin zuckte auf, als die Frau ihm das sagte und fühlte leider auch, dass sein Gesicht wärmer geworden war. Verdammt, verdammt, verdammt! Was war bloß mit dieser Frau los? Hatte die ein Talent dafür andere in die Ecke zu treiben oder was?! „Ich hab keine „Freundin“ und werde niemals eine haben, yeah.“, sagte er forsch, damit die Frau endlich aufhörte ihm peinliche Fragen zu stellen und er sich endlich auf die Arbeit konzentrieren konnte, verdammt. Die Frau sah überrascht auf, verschüttete etwas von ihrem Tee und sah ihn schweigend an. Von wegen „ansehen“, sie durchbohrte ihn richtig mit ihren blassen Augen! „Heißt das..., dass sie einen Freund haben?!“, rief sie entzückt aus, was Deidara dazu brachte geschockt seine Werkzeuge fallen zu lassen, „Das ist ja sooo romantisch von ihnen! So was sieht ja man nicht alle Tage!“ Die Passanten bemerkten den kleinen Ausbruch der Standbesitzerin und schauten neugierig rüber, um auch etwas Anteil daran zu finden. Deidara sackte währenddessen in seinen Stuhl ein und durchging alle Schimpfwörter, die er in seinem Gedächtnis finden konnte und schickte einen tödlichen Strahl auf die alte Frau ab. Sollten Frauen in diesem Alter den nicht darüber entrüstet sein?! Und wer denkt schon, dass so was romantisch sei?! Was war das bloß für eine olle Tunte?! „Verzeihen sie mir, mein Herr“, entschuldigte die Frau sich flüsternd, ließ es sich aber nicht nehmen, weit zu grinsen. „Wenn das so ist, werde ich ihnen so rasch wie möglich ihnen alles beibringen, damit sie schnell zu ihrem Geliebten kommen.“ Das war genug für den Künstler. „Verdammt noch Mal, ich habe keinen Gelieb-, äh, Freund, OK?!“, rief er mit hochrotem Gesicht, auch wenn in seinem Hinterkopf der Gedanke Glocken läuten ließ. „Wenn sie ihm aber das hier schenken, wird er ihnen sicher gehören.“, kicherte die Frau und brachte damit Deidara zum endgültigen verstummen. Das war zuviel für einen Mann! Ohne ein weiteres Wort drückte er seine Werkzeuge fester in die Hand und arbeitete schnell weiter, damit er von dieser Irren wegkommen konnte. „Unglaublich, un….“, murmelte er und klapperte mit den schmalen Werkzeugen in seinen Händen. Was auch er immer er gesagt, diese Frau hatte es geschafft alles gegen ihn zu drehen und sie hatte noch herausgefunden, dass er…das Tobi…er ihn…. „Ich werde langsam zu alt dafür, hm.“, seufzte er gestresst und spürte plötzlich wie sein Mund sich ausdehnte. Gähnend nahm er sich die Hand vor den Mund und riskierte einen Blick auf die schwarze Uhr mit ihren roten Ziffer. „Schon 1 Uhr, un?! Verdammt, ich bin ja nicht mal halbwegs fertig, yeah!“, rief er ärgerlich und überlegte fiebernd, wie er es in dieser knappen Zeit schaffen konnte. Nachdem er sein unfertiges Geschenk betrachtet hatte, drückte er seinen Mantel noch fester um sich und nahm tatenkräftig seine dünnen Werkzeuge in die Pflaster übersäten Hände. „Ich muss dieses Teil fertig kriegen, auch wenn ich die ganze Nacht mir um die Ohren schlagen sollte!“ Kapitel 27: Die weißen Blumen am Ende ------------------------------------- Ein dunkler, spärlich beleuchteter Gang erstreckte sich vor ihm und schien kein Ende finden zu wollen. Der Weg ging niemals nach rechts oder nach links, nur nach vorne. Seit Stunden rannte er den Gang entlang, die Kerzenlichter neben ihm verschwammen in eine rote glühende Linie und seine Brust stieß unregelmäßig ein Keuchen aus, so erschöpft war er. Seine Beine stampften in der Stille laut auf und echoten gegen die schwarzen Wände, die sie düster zurückwarfen. Und da war die ganze Zeit etwas, was ihm zwang, weiter zu laufen. Es echote zuviel. Jemand war hinter ihm her. Als er aufwachte, kam ihm alles vor als wäre es ein Albtraum gewesen. Die Stimmen waren nicht mehr da, sodass die eigentlich willkommene Stille ihm unheimlich vorkam und in seinem Kopf herrschte wirres Chaos, weswegen er die ersten Minuten nicht aufstehen konnte. Vorsichtig hatte er sich auf seine zitternden Arme gestützt und seine nötigen Kräfte aufsammeln wollen um aufzustehen, als er etwas hörte. Eine rufende Stimme. Die nach ihm rief. Natürlich hatte er erst geglaubt, dass seine Ohren sich nicht richtig erholt hatten und er diese Stimme nur halluzinierten. Aber dann hatte er leise Schritte gehört, die sich zusammen mit der Stimme näherten. Er war nicht mehr alleine. Hastig war er aufgestanden, kam aber letztendlich nur ein paar Schritte weit, als seine Beine anfingen zu zittern und er drohte der Länge nach umzukippen. In letzter Minute hatte er den goldenen Kerzenständer gesehen und wollte schon nach ihm greifen, als er einen festen Griff an seinem Oberarm spürte. Sein Herz machte einen Stoß und kaltes Blut durchfloss seine Adern. „Du bist da…!“, flüsterte die Stimme und hatte ihre eiskalten Finger fest um seinen Arm gekrallt. Das war zuviel für ihn. Laut hatte er seine Panik raus geschrieen und den Griff abgeschüttelt um von der schwarzen Gestalt wegzurennen. Jetzt war er hier und er fand kein Entkommen vor der unheimlichen Gestalt. Er war zu schwach, um das Tempo anhalten zu können und in ihm schwand die Hoffnung einen Ausgang zu finden. Was war nur jetzt los? Was hatte er denn getan, dass er jetzt diese Hölle durchleben musste? Wie von Zauberhand flammten plötzlich die roten Kerzenflammen hoch auf und erhellten den Gang in ein strahlendes weiß. Geblendet vom Licht stoppte er irritiert und hielt sich mit der Hand schützend die Augen zu. Doch schon war der Moment vorbei und die Kerzenlichter schrumpften auf ihre alte Größe zurück. Was war das? Der Gang war wieder in seinem unheimlichen Zustand zurückgekehrt, aber da entdeckte Tobi etwas Neues, was vorhin nicht da war. Eine Tür. Beim Anblick der großen Eichentür fühlte er Erleichterung in sich aufsprießen und drückte sofort die eiserne Türklinke runter, erleichtert von der Stimme erstmals sicher zu sein. Doch kaum war er in den Raum reingeschlüpft und konnte sich einen Seufzer erlauben, als etwas hartes ihn an der Seite erfasste und ihn von der Tür wegschleuderte. Laut schreiend traf sein Kopf den harten Boden und er spürte einen spitzen Schmerz an seinem Hinterkopf. Blut floss durch seine schwarzen Haare. „Was fällt dir ein, un?“ Ächzend erhob Tobi seinen schweren Kopf damit er den Angreifer sehen konnte, wurde dann aber an seinem Kragen in die Höhe gerissen, ohne einen Blick erhaschen konnte. Der Schlag auf dem Kopf hatte ihn seine Sicht vernebelt und er sah nur ein dunkelblaues Auge, das tonlos in sein Guckloch sah. „Habe ich nicht gesagt, dass du kleiner Schisser hier nicht rein kommen sollst, un?“ Der Griff um seinen Kragen verfestigte sich und der Maskenträger konnte nur noch ein Röcheln aus sich heraus bringen. „So ein wertloser Mistkerl wie du, soll Sasori-danna ersetzten?!“, zischte die Person und hob ihn so hoch, dass er auf den Zehenspitzen stehen musste, um nicht erwürgt zu werden. „Wer braucht denn schon so einen Schwachkopf wie du, yeah?!“ Eine Faust traf seinen Magen. Blut schoss aus seinem Mund raus und die Welt drehte sich um. Sein Rücken krachte laut gegen die schwere Holztür, sein Atem blieb stehen als etwas aus seiner Lunge hochschoss und aus seinem Mund floss. Bewegungsunfähig sackte er wie eine Puppe ein und fiel mit einem dumpfen Laut seitlich hin. Schmerz durchflutete seinen ganzen Körper und er schwor wieder die schreienden Stimmen zu hören, die nach ihm lechzten. Komm zurück zu uns… Verschwommen sah er mit zu, wie sich von ihm aus dunkle rote Flüssigkeit ausbreitete und an die schwarzen Schuhe des unbekannten Mannes leckte. „Widerlich…!“, zischte die Stimme ekelerregend und schüttelte sich die Schuhe um die Flüssigkeit abzubekommen. Widerlich…. Eklig…. Die Wörter hallten noch in seinem Kopf, als er merkte, wie sich eine grausame Kälte in ihm breit machte. Widerlich. Die fremden Füße bewegten sich auf ihn zu und es gab ein merkwürdiges hohles Geräusch, als sie auf die Flüssigkeit traten und Abdrücke hinterließen. Er erwartete schon einen weiteren Tritt des Mannes, als er die Füße unmittelbar vor sich sah und stöhnte leise an den Gedanken der bevorstehenden Schmerzen. Doch statt ihm in den Bauch zu treten, bückte sich der Mann über ihn und packte ihn an die Schulter. „Du bist am Ende der Sackgasse, un. Also wach endlich auf, yeah!“ Ein leises Grummeln ertönte. Die bleiche Hand verzog sich unter die Bettdecke. Der Bettlaken bewegte sich etwas. Die Atmosphäre im Raum füllte sich mit Aufregung. Wie idiotisch er sich fühlte…. Hier war er jetzt, mit einem schlagenden Herz, vor seinem Bett, das keine Antwort gab. Was machte er hier überhaupt? Noch einmal rüttelte er den Bettklumpen und wollte schon weggehen, als er keine Antwort erhielt, als er ein weiteres Grummeln hörte. Der Bettklumpen bewegte sich aufwärts. Alles sollte wieder beim Alten sein…, schoss es ihm durch den Kopf und er betete zum ersten Mal, das sein Wunsch in Erfüllung gehen sollte. Nervös nahm er einen Atemzug. „Morgen, Tobi.“ Ein bleiches, kindliches Gesicht mit halbzugedeckten Augen schaute ihn verschlafen an. Seine rabenschwarzen Haare waren vom Liegen ganz wuschelig geworden und sein Kopf wiegte vom langen Schlaf hin und her. Das freie Haselnussbraune Auge schaute irgendwo zwischen seinem Gesicht und den Maschinen umher und blinzelte müde. Das andere Auge war von seinen schwarzen Haaren verdeckt worden. Er sah aus wie ein verlorengegangenes Kind. Vorsichtig, um ihn nicht zu erschrecken, streckte der Iwa-Nin seine Hand aus und wedelte sie vor Tobis Gesicht hin und her. Würde er ihn überhaupt wieder erkennen? „Hey, siehst du mich überhaupt, du Idiot?“, fragte er gespielt beleidigt und stupste ihn mit der Handfläche an die Stirn. Der verschlafene Junge schreckte kurz zurück, drehte aber seinen Kopf endlich so zu ihm hin, so dass er wusste, dass er seine Aufmerksamkeit hatte. Erwartungsvoll wartete der blonde Mann auf eine Reaktion ab und fühlte wie die Aufregung unerträglich wurde. Nervös biss er sich auf seine Unterlippe und versuchte irgendeine Reaktion von den braunen Augen raus zu lesen. Nichts. „Weißt du welcher Tag heute ist, un?“ Der junge Mann blinzelte müde und starrte ihn weiter verschlafen an. Sein Mund war leicht offen, aber er schien keine Antwort auf seine Frage zu haben. Er sah überhaupt nicht aus, als ob er reden könnte. Oder das er sich wieder an ihn erinnerte…. Der blonde Mann seufzte gestresst und nahm eine Tüte, die auf seinem Schoss lag, hoch und setzte sie auf Tobis Schoss. War es doch nicht so gelaufen, wie er es sich erhofft hatte? „Es ist Weihnachten, du Schlafmütze, un!“ Der schwarzhaarige Junge schaute ihn permanent an, als ob er die Tüte nicht gesehen hätte und blinzelte ihn weiterhin müde an. Das ließ den blonden Künstler etwas außer Sprache. Er war alle möglichen Szenarien durchgegangen, vom freudigen Wiedersehen bis zum Betteln für Vergebung, aber auf so was war er nicht vorbereitet. War alles umsonst gewesen? Alles umsonst?! Wütend biss er sich durch seine Lippe, sodass ein feiner Streifen Blut von seinen Lippen runter fiel. „Idiot!“, rief er wütend und enttäuscht, riss das Stück an dem er 2 verdammte Tage gearbeitet hatte, aus der Tüte raus und wickelte es um Tobis Hals. „Es ist dein verfluchtes Geschenk, an dem ich mir meine Finger zerstochen habe, yeah!“ Sofort bereute er es ihn angeschrieen zu haben, denn der Schwarzhaarige wandte seinen Blick von ihm ab und starrte mit seinem tonlosen Auge die hellgelbe Papiertüte an. Er könnte sich ohrfeigen! Warum konnte er nie die Klappe halten?! Er wollte sich schon entschuldigen, als er plötzlich merkte, dass der Herzschlagmesser der Maschine schneller ging und der rote Strich in kürzeren Abständen nach oben schnellte. War etwas mit Tobis Herz?! Panisch schoss er von seinem Stuhl hoch und griff nach Tobis Schulter, aber der junge Mann bewegte sich nicht. Zu seiner Überraschung hob der langsam seine bleichen Hände hoch und fasste vorsichtig nach den olivengrünen weichen Stoff, der um seinen Hals lag. „Sch..al….“, flüsterte Tobi leise und stockend. Seine Wangen wurde leicht pink und Leben zeigte sich in seinem bleichen Gesicht. „Dei…dara –Sempai….“ Ein Lächeln spross über Tobis Gesicht und seine Lippen versanken im kuscheligen Schal, den sein Sempai für ihn gehäkelt hatte. Seine bleichen Wangen erröteten sich und er nahm einen tiefen Atem von dem wohlriechenden Stoff zu sich. „Deidara – Sempai…!“, rief er noch mal und ließ jede Silbe auf seiner Zunge zergehen. Ihm schien es, als ob er diesen Namen schon lange vergessen hatte und sich wieder erinnern konnte. Wie schön. „To…Tobi…?“ Erschrocken schaute der Maskenlose von seinem faszinierten Geschenk hoch und bemerkte erst, dass sein Sempai ihn die ganze Zeit an der Schulter festgehalten hatte. Der Gedanken, dass sein Sempai neben ihm war, ließ sein kleines Herz etwas höher schlagen und er bemerkte wie seine Wangen sich erhitzten. „Mhm?“, murrte er schüchtern zustande, seine Lippen wie fest geklebt. „Ich hasse dich, un.“ Tobis Herz machte einen Schlag. Wie konnte sein Sempai…?! „S- sie lüg-lügen!“, rief er aufgebracht und griff Deidara am Arm, womit er die hellgelbe Tüte von seinem Schoss runter schmiss und die krachend auf den gekachelten Boden flog. Krachend? Verdutzt schaute er über seinen Bettrand hinaus und geriet beim Anblick fast in Tränen. Ein kleiner Eisvogelkopf aus weißem Lehm lag auf dem Boden und um ihn herum lagen die kleinen Splitter des kaputten Körpers. Selbst von hier aus konnte er den erstaunlich detaillierten Federschmuck des Vogels erkennen und die lebendig wirkenden Augen des zerbrochenen Eisvogels. Er konnte kein Wort der Verzeihung oder der Verwunderung raus bringen und merkte stattdessen wie ihm Tränen ihn die müden Augen stiegen. „Erinnerst du dich wieder, yeah?“, fragte die fremd wirkende Stimme von Deidara. Tobi schloss sich die tränenden Augen zu, nahm all seinen bestehenden Mut zusammen und umarmte Deidara. „Sem- sempaaai~!“, schluchzte er stammelnd und drückte sein Gesicht gegen die warme Brust. Deidara packte den Schwarzhaarigen rechtzeitig bevor er runter fallen konnte und drückte ihn an sich. „Tobi, verdammt noch Mal!“, rief er mit leicht zitternder Stimme und schlug sanft gegen Tobis wuscheligen Kopf, „Hör auf zu heulen, oder ich fange auch noch damit an, un!!“ Zu seinem Ärger kamen ihm tatsächlich Tränen ins Auge und er versuchte schnell sie mit seiner freien Hand wegzuwischen. „Gott, du bist so eine Heulsuse, weißt du das Tobi?!“, versuchte er zu scherzen, verfiel dann aber in den größer werdenden Drang doch etwas aus sich zu lassen. Was für ein jämmerlicher Schwächling er war…! Vorsichtig rückte er den Maskenlosen näher zu sich und nistete seinen Kopf in Tobis pochenden Nacken. Wenn jemand das sieht, jage ich das ganze Hauptquartier hoch, schwor er sich wütend, lächelte aber etwas bei Tobis Anblick und drückte ihn fester an sich. "Die beiden sehen aus als ob sie aus einem Schnulzroman entsprungen wären…. Das ist ganz normal bei denen.“ Die raue Wand zeigte Beulen auf, die immer größer wuchsen und dabei menschliche Form annahmen. Auch wenn sie es so oft erlebt hatte, war es jedes Mal komisch anzusehen. „Das war im wahrsten Sinne des Wortes stalken, Zetsu!“, zeterte eine Frau nervös und tappte ungeduldig mit ihren Fingern auf ihren Mantel herum. „Darf ich daran erinnern, dass du diejenige war, die vorhin so gebettelt hat? Wir haben dir die ganze Zeit eingeredet, dass alles in Ordnung sei, aber nein!“, verteidigte sich der Kannibale und trennte sich endgültig von der Wand, die sie beide vom dem Krankenzimmer trennte. Die blauhaarige Frau biss sich auf die Lippen und murmelte etwas von „man dürfte ja mal gucken“ und „es war ja nur ein kurzer Blick“. Zetsu schüttelte darauf nur seinen zweifarbigen Kopf. Warum sagte sie denn nicht einfach, dass sie sich Sorgen um die beiden gemacht hatte? War das so schwierig für sie oder hatte sie einfach keinen Mumm dazu? „Wir sollten jedenfalls abhauen, bevor die Beiden uns noch hören und uns Fragen stellen. Oder der Herr Gemahl uns mit Bomben bombardiert….“ „Vorerst sollten wir aber einen kurzen Abstecher ins Wohnzimmer machen und den Plan als beendet erklären.“, sagte Konan und stolzierte in die Richtung des Wohnzimmers, wo die anderen sicher Pause machten. Danach musste sie noch zu Pein und ihm berichten, dass das Krankenzimmer wieder frei war. „Wenn alles geklärt ist, sollten wir aber nochmals in dein Arbeitszimmer gehen.“, schlug der Kannibale vor und setzte eine ernste Miene auf, „Wir müssen die…du weißt schon, vernichten.“ Konan nickte bedächtig und hoffte, dass Tobi sich nach diesen Strapazen endlich etwas gegenüber Deidara öffnen würde. Nur etwas. * Große Flammen flackerten lichterloh auf und ließ die Temperatur im stickigen Raum unerträglich für einen wirken. Funken sprühten über den steinernen Boden und Asche bedeckte den schmutzigen Grund. Es war unfassbar heiß und vor allem stickig im Raum und der Geruch von Rauch machte sich breit. Die dunklen Rauschwaden machten sich ihren Weg durch die offenen Lüftungsschächte, während der übrige Rauch durch den Kamin irgendwo anders hinging. „Sind das die letzten Dokumente?“, fragte eine raue Stimme und schnaufte, als er versehentlich eine Rauchschwade einatmete. „Ich denke schon, das ist der letzte Stapel.“, antwortete eine weibliche Stimme und hustete kurz auf. Der Staub und die Asche hatten ihnen die eigentlich so einfache Arbeit erschwert, was sie jetzt deutlich aufgrund ihres kratzenden Halses bemerkte. "Hoffen wir, dass es auch wirklich die Letzten sind.", murrte eine mechanische Stimme und nahm einen kleinen Stapel Blätter vom Boden. Die Frau wusste, dass der Kannibale eigentlich sagen wollte, dass sie hoffentlich keine Blätter irgendwo vergessen hatten. Es wäre fatal, wenn jemand diese Dokumente fände und dann einen leisen Verdacht gegen Tobi aufbringen würde. Das würde dann die ganze Sache auffliegen lassen. „Was glaubst du, Zetsu: Ob unsere beiden Turteltäubchen angefangen haben zu reden?“ Zetsu schnaubte wieder und warf den Stapel in den schwarzen Ofen. Die Flammen schossen nach oben und flackerten hin und her bis sie wieder auf ihre normale Größe schrumpften. Das Papier zerbröselte zu graue Asche und löste sich in weißen Rauch auf. „Ich denke nichts. Das ist jetzt nicht meine Aufgabe und auch nicht deine.“ Konan murmelte ein entnervtes „Jaja“ und nahm sich auch einen kleinen Stapel ihrer hart erarbeiteten Arbeit. Achtlos warf sie die beschrifteten Blätter in die Flammen und sah den weißen Rauch nach, der sich oben an der Decke verzog. Die Luft erreichte wieder einen ihrer berühmten Tiefpunkte. Oder einer ihrer Höhepunkte. War es heiß oder doch kalt? Hm, wer weiß es? Gespannt blickte er seinen Sempai an und wartete auf irgendeine Reaktion ab. Der Herzschlagmesser piepste regelmäßig auf und ab, das Surren der Maschinen verschmolz zu einem Summen, das ihn auf ihre Art beruhigte. Die warme Hand des Künstlers war noch immer hinter seinem Ohr und hielt seine schwarzen Haare davon ab, über sein linkes Auge zu rutschen. Unheimliche Stille. Was würde sein Sempai sagen? Was würde er tun? Wie fühlte er sich, wenn er sein rotes Auge betrachtete? Empfand er Hass? Unsicher schaute er dem blonden Mann ins blaue Auge, das keine einzige Regung zuließ und starr seine blinde Pupille fixierte. Da bewegte sich endlich seine Hand. Vorsichtig strich der Iwa-Nin das schwarze Haar hinter sein Ohr und rieb mit dem Daumen über seine rosige Wange. „Dieses Mörderauge sollte dir nicht gehören, un.“, sagte er bedächtig und blickte mit ernster Miene in seine funktionierende Pupille. „I-cih…weiß nicht, w-wieso ich e-es…h- habe….“, stotterte der schwarzhaarige Mann entschuldigend. Er war etwas erstaunt, als er spürte wie trocken sein Rachen doch war und das seine Lippen sich komischerweise nicht richtig formen konnten. „Weiß…Itachi davon, hm?“ Er schüttelte den Kopf. „I- ich wo-wollte nicht, d-dass e-er d-das sie-sieht-“, versuchte er angestrengt zu erklären, gab aber nach ein paar Wörter auf. Sein Mund und seine Lippen fühlten sich derart spröde und unbeweglich an, dass er nach und nach Schmerzen in seinen Wangen spürte und sie nicht mehr weiter beanspruchen wollte. Was war mit ihm passiert, als er bewusstlos war? Deidara verstand anscheinend, dass der erst kürzlich erwachte Ninja noch Zeit zum Erholen brauchte, aber die brennende Neugier in ihm übersah das einfach. Er musste es wissen. Er musste alles wissen. „Und deshalb trägst du diese Maske, yeah?“, machte er weiter und bemerkte zum ersten Mal, dass er die auffällige Maske in den letzten Tagen ja gar nicht mehr gesehen hatte. Tobi nickte zustimmend und schien auch zu bemerken, dass seine Maske nirgendwo zu sehen war. „War dein Auge immer…so, un?“, fuhr er vorsichtig fort und versuchte nicht einen winzig kleinen Hinweis auf seine Gedanken zu geben. Er musste zugeben, dass er Tobis Gründe für die Maske berechtigt fand, jetzt wo er das linke Auge mit eigenem Auge sah. Es war, wie gesagt…einfach falsch rum. Unzählige feine, rote Netze pulsierten unter der milchigen Schicht, die das Auge umgab um es anscheinend vor Schmutz zu schützen. Da wo die Pupille und die Braune Iris von Tobi sein mussten, war eine etwas größere rote Ader, die anscheinend der Sehnerv sein musste. Rundherum war ein bleicher roter Kreis, auf dem man die unscharfen schwarzen Punkte sehen konnte, zu erkennen, die auf ein Sharingan schließen konnten. Nach einiger Zeit musste Deidara einfach den Blick abwenden von diesem faszinierenden aber auch abscheulichen Phänomen. Es war ein Wunder, dass so was möglich war und das sich das missgestaltete Auge nicht schon längst entzündet hatte und dass es überhaupt…nach hinten gebogen war. Ein weiterer Grund die Maske zu tragen, schoss es Deidara durch den Sinn und rieb mit seinen Daumen nochmals über Tobis Wange, der das sichtlich genoss. Was musste er alles durchgehen, um das machen zu dürfen, dachte er sich etwas amüsiert und wollte schon etwas weiter gehen, als ihm etwas durch den Kopf schoss. Abrupt ließ er seinen Daumen stoppen und ließ Tobi so auf ihn aufmerksam machen. „Du…dein Sharingan…. Funktioniert es noch, un?“ Tobi schien etwas überrumpelt von der Frage und nickte erst nach ein paar Sekunden der Besinnung. „I-ich k-kann es ab-aber nicht kont- kontrollieren….“ Deidara richtete sich kerzengerade auf und blickte gerade hinaus In Tobis missgestaltetes Auge rein. Er konnte es nicht kontrollieren…. Wie eine Uhr, die endlich aufgezogen wurde, drehten sich die Zahnräder weiter, griffen ineinander und ließen andere Zahnräder in Bewegung bringen. Hätte Tobi ihm das früher gestanden, würde er sich sicher nicht beherrschen können und gerade auswegs seine Fassungslosigkeit raus rufen. Aber hier saß er nun: Regungslos und etwas aus der Bahn geworfen. „Ich…verstehe….“, flüsterte so leise, dass es unter dem Summen der Maschinen untertauchte und Tobi nichts verstand. Angst zeichnete sich in Tobis haselnussbraunem Auge auf, da mit Deidara etwas nicht stimmte, weil er ihn bewegungslos anstarrte. „Se-sempai-“ „Du…dein Sharingan…heißt es, dass….“ Er konnte keine richtigen Wörter mehr finden und wurde von Tobi abgelöst. „J-ja. Es qu-quält m-mich mit diesen ro-roten düsteren Ort.“ Deidaras Auge verdüsterte sich. „Tsukuyomi, hm…“ Tobis Körper schüttelte sich, als er den Namen hörte und winselte von den grauenvollen Erinnerungen, die es in ihm eingebrannt hatte. Ein blendendes rotes Auge, das hin und her zuckte, auf der Suche nach etwas war, sich plötzlich ausbreitete und alles in rot-schwarzer Farbe eintauchte. Farben des Schmerzes, der Demütigung und der Illusionen, die aus seiner Seele herausgezogen und verschlimmert wurden. Die Realität wurde von diesem Auge einfach verzerrt, solange, bis sie nur noch Schmerz zeigte. So hatte es ihm Zetsu-san erzählt…. „Leg dich hin, un.“, befahl der Blonde, als er sah, wie Tobi beim bloßen Aussprechen des Namens schwach wurde. In diesem Moment, im Angesicht der dunklen Augenringe die sich bei Tobi zeigten, wusste er, dass sein Hass gegen die Uchihas und ihr verfluchtes Auge ins unermessliche gestiegen war. Dann war also Tobis eigenes Sharinauge Schuld dafür verantwortlich, dass er in diese Welt eingezogen wurde und jede harmlose Beleidigung sich nach einer Weile als Morddrohung verzerrte. Da das Auge sich in irgendeiner Weise nach hinten gedreht hatte, hatte es Leichtigkeit Tobi anzugreifen, ohne dass er sich wehren konnte. Hass quoll in Deidaras Brust auf, als er daran denken musste, wie das Auge den schutzlosen Tobi einfach so terrorisierte und er nichts dagegen tun konnte. „Warum hat Zetsu dir dieses Auge nicht entfernt?“, fauchte er vor gezügeltem Zorn und hätte gut Lust das Auge eigenhändig rauszureißen. Tobi schüttelte als Antwort traurig seinen Kopf. „Zu ho-hohes Ri-risko….“ Deidara seufzte genervt und ließ seine Schultern hängen. Natürlich konnte man nicht einfach ein Auge aus einem Menschen rausreißen, ohne das derjenige eine Menge Blut verlor. Außerdem war der Gedanke eine leere rote Augenhöhle zu sehen, grässlicher als die des umgekehrten Auges, dachte er verbittert und schüttelte sich kurz. Stille trat ein und keiner der beiden wusste zurecht, was sie sagen sollten. Oder noch sagen könnten. Tobis Geheimnis war raus und eine Lösung für das Problem war nicht in Sicht oder war im schlimmsten Fall nicht möglich. Was sollte man jetzt noch sagen können? Deidara entschloss sich für kurze Zeit dieses Thema fallen zu lassen. Er hatte Tobi sowieso genug gestresst, ganz geschweige von sich selber…. Tobi fingerte, um die Stille zu überbrücken, etwas an seinen Schal rum, den er von seinem Sempai geschenkt bekommen hatte. Er spürte wie sich sein Mund nach oben bog. Für einen Augenblick kümmerte es ihn herzlich wenig, dass sein Geheimnis raus gekommen war und presste stattdessen mit einem Lächeln den warmen Stoff an sein Gesicht. Der Gedanke dass sein Sempai, ausgerechnet Deidara- Sempai, ihm das gemacht hatte, war zu wundervoll um wahr zu sein. Was hätte er damals dafür gegeben, überhaupt es anfassen konnte….. „Rieche ich so gut oder warum hältst du dir den Schal die ganze Zeit unter die Nase, un?“, fragte Deidara im amüsierten Ton und sah mit Genugtuung, wie Tobi aufschreckte und ertappt den Schal los ließ. Rote Spuren zeigten sich auf seinen Wangen und er murmelte beschämt etwas vor sich hin. „Nun, da wir das ja geklärt hätten….“, sagte er mit einem Lächeln und deutete mit einer Handbewegung Tobi näher zu kommen. „Möchte ich, dass du mir einen Gefallen tust, yeah….“ * Eine warme Frühlingsbrise erfasste die Lichtung und ließ einen schwachen Blumengeruch vom nahe liegenden Feld rüberwehen. Es war noch immer kalt, aber man spürte am ganzen Körper, dass der Frühling Einzug hielt und alles wieder zum Leben erwachte. Der Schnee war seit zwei Wochen geschmolzen, an manchen Stellen aber fand man noch Pfützen, die einmal weißer Puderschnee gewesen waren. Ein großer Schatten tauchte plötzlich mitten auf der Lichtung auf und kurze Zeit später landete ein aus Lehm gemachter Vogel, der an einen Gockel erinnerte. Kurze Zeit später sprang einer der Passagiere federnd auf den Boden auf und sah zu seinem Partner hoch, der einen vorwurfsvollen Ton anschlug. „Deidara- Sempai! Passen sie bitte auf ihren Rücken auf, es könnte etwas passieren, wenn sie so unvorsichtig rumtollen!“ Der blonde Mann winkte lässig mit einer Hand die Vorwürfe ab und schnaubte nur verächtlich. „Was redest du für einen Schwachsinn, Tobi? Ich fühle mich topfit und außerdem solltest du besser aufpassen, du bist erst vor 5 Tagen entlassen worden, yeah!“ Der schwarzhaarige junge Mann grummelte etwas unverständliches vor sich hin, schob sich vorsichtig bis zu den Rand hin und sprang vorsichtig von dem Vogel runter. Mit einem „Umpf“ landete er neben seinem Partner und schaute sich neugierig um. Sein blasses Gesicht, bei dem das linke Auge durch einen Büschel Haare verdeckt wurde, strahlte Entzückung aus, als er das kleine Blumenfeld sah, das hinter der Lichtung wuchs und schritt sofort darauf zu. „Oh, sehen sie mal! Ich wusste gar nicht, dass es Blumen gibt die schon jetzt anfangen zu blühen!“ Vorsichtig betrat er das weiß und gelb gepunktete Blumenfeld, damit auch ja keine Blume von ihm zertreten wurde und sah sich die kleinen Pflanzen genauer an. „Es ist lange her, dass ich eine Blume gesehen habe, wissen sie Deidara - Sempai?“, meinte er im leicht trauernden Ton und stupste eine weiße Blume an, als ob sie eingeschlafen wäre und er sie aufwecken wollte. Der blonde Künstler trat neben ihm, mit der gleichen Vorsicht wie sein Partner (damit er sich nicht aufregte) und schaute ihm zu, wie er einer nach der anderen einen kleinen Stups gab. „Hab ich dir eigentlich nicht vor etlichen Wochen gesagt, dass du mich nicht ansiezen sollst, Tobi?“ Tobi zuckte auf und lachte etwas verlegen. „Ich weiß, aber irgendwie kann ich mich nicht dazu bringen, sie zu-„ „Du hast es mir an Weihnachten versprochen, Tobi!“, meckerte Deidara und sah ihn scharf auf den Hinterkopf, als ob seine Blicke den Dickkopf von Tobi durchbohren könnten, „Oder soll ich einen auf beleidigt machen, un…?“ Tobi sprang so schnell hoch, dass Deidara einem Moment der Herzschlag ausging und in ein Gesicht mit flehenden Blick blickte, der den Tränen nah war. „N-nein, das wollte ich nicht sagen, D-deidara- Se-sem-!“ „Is´ ja gut Tobi, war nur ein Scherz, du Dummkopf!“, unterbrach er hastig seinen Partner. In letzter Zeit hatte Tobi unter Hochanstrengung versucht die Anrede wegzulassen, wobei das manchmal in kleinere enttäuschte Ausraster endete, bei der er Tobi trösten musste(was ihm auch immer wieder gefiel). Zetsu beäugte sie immer noch mürrisch, wenn Tobi einen seiner unglücklichen Versuche startete oder er mit Unbehagen ansehen musste, wie der Schwarzhaarige sich an ihn eng kuschelte. Konan stattdessen war das pure Gegenteil: Sie beäugte sie mit Augen die nervende Zufriedenheit ausstrahlten und kicherte unter vorgehaltener Hand, wenn sie die beiden beim Küssen erwischte. In letzter Zeit hängte sie sich auch auffällig an Pein ran und ließ ihn keine Minute aus den Augen, was fast unter der Kategorie „Stalken“ ging. Na ja, er folgte Tobi auch in die Küche, wenn er Kisame „Kochunterricht“ gab, sicher ist sicher…. „Nein, so geht das nicht mehr weiter!“, rief Tobi empört und schüttelte heftig seinen wuscheligen Kopf, „Ich mu-muss es auch endlich lernen, ich bin ja ihr Fre-Freund und man muss sich beim ersten Namen nennen, sonst ist man kein richtiges Pärchen, aber ich möchte das wir eins sind!“ Deidara wurde sichtlich rot um die Nase rum und gab Tobi, der auch rot im Gesicht wurde, einen kleinen Schlag auf den Kopf. „Du bist ein Vollidiot, yeah…!“ „Hehe, das ist auch gut so, D-deidara – S-se-sem-“ „Oh Gott, hör auf damit Tobi, sonst kriegst du noch einen Herzanfall, un!“ Es wird sicher noch etwas dauern, bis Tobi es schafft ihn endlich ohne Anhängsel „Deidara“ zu nennen, dachte er sich und wuschelte dem empörten Tobi die schwarze Haare durcheinander. Aber schließlich hatte er es auch geschafft ohne Maske mehr vor ihm rum zulaufen und sie hatten jetzt ja genug Zeit dafür…. Eine Menge Zeit…. Endlich. * Endlich! Nach Stunden der Verzweiflung, der Freude und der Planung, ist die FF "Surrender" FERTIG! Obwohl es sich am Ende in die Länge gezogen hatte, bin ich stolz darauf, sie hiermit zu beenden! Ich danke allen geduldigen Lesern, allen Animexxlern, die meine FF in ihre Favos genommen haben und allen Leuten, die ihre netten und hilfreiche Kommentaren hinterlassen haben! Ohne euch wäre "Surrender" nicht das, was es jetzt ist! Ihr seid die Besten! Mögen Deidara und Tobi noch lange in euren Erinnerungen weilen! Zecxes Es dämmerte. Eine Blutüberlaufene Scheibe ging am Horizont unter, genauso rot wie das Blut, die die Gestorbenen Menschen im Kampf ihren Darauf folgenden hinterließen. Das Rot überzog sich an der Seite in ein orangenes Schimmern, das sich dann in ein kleines, gelbliches, fast zitronenartiges Leuchten verwandelte. Der dunkelrote Himmel zwischen dem Spektakel verstärkte es und ließ es wie ein Gemälde aussehen. Die Wolken die um der untergehenden Sonne waren, wurden rot beleuchtet und erscheinten wie Zuckerwatte. Mit jeder Minute versinkte die Sonne immer mehr in den bewölkten Horizont rein und wurde immer dunkler und verschwommener. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)