Surrender von Zecxes (DeiTobi....oder doch nicht?) ================================================================================ Kapitel 2: Eine Tasse Kakao --------------------------- Was war das denn? Normalerweise stotterte sein Senpai nicht, besser gesagt niemals, egal in welcher Situation er war und schon gar nicht dachte er über Dinge nach, die ihm zum Stottern brachten. In Gedanken vertieft setzte er seine Beine vorwärts, um den Abstand zu seinem Senpai zu verringern. Wenn etwas passiert war? Etwas was seinen geliebten Senpai durcheinander gebracht hatte und ihn deshalb so nachdenklich machte, wenn nicht sogar verpeilt…? Er fühlte wie sein Herz unter seinen Rippen zusammen gedrückt wurde. Vielleicht war das auch der Grund wieso Deidara - Senpai so nett zu ihm war und mit ihm deshalb raus gegangen war, obwohl er es nie machen würde…. Tobi schüttelte sachte seinen Kopf. Nein! Bloß das nicht! „Jetzt mach doch mal schneller Tobi, yeah!“, rief eine bekannte Stimme und riss ihn aus seinen schweren Gedanken raus. „Eh…ja, Senpai...!“, murmelte er halblaut und beschleunigte sein Tempo bis er neben Deidara war. Schweigend setzten die zwei Akatsuki – Mitglieder ihren Spaziergang fort. Nach einer Weile begann Deidara unauffällig seinen neuen Partner anzuschauen. Normalerweise würde Tobi jetzt die ganze Zeit irgendwas labern oder zumindest ihm auf die Nerven gehen. Doch jetzt guckte er auf den Boden vor sich hin und sprach kein Wort. So ein Verhalten hatte er bisher von der Nervensäge nicht gesehen und schon gar nicht mal erwartet. Seit einem halben Jahr war Tobi schon sein Partner. Vom ersten Treffen an hatte er ihn als nervig, kindisch, albern und Künstlerbanause abgestempelt. Das Verlangen des Leaders, dass er Tobi respektieren sollte, würde er nie akzeptieren. Schon merkwürdig genug das dieser Dummkopf in der Organisation war. Was hatte der Boss sich dabei gedacht? Hatten sie damals so einen heftigen Personalnotstand? Ein eisiger Wind umschweifte seinen Kopf voller Gedanken und verwuschelte seine blonden Haare. Frierend schob er seinen Pullover bis zu seinem Mund und kuschelte sich in ihn rein. Wie lange waren sie denn schon hier draußen unterwegs? Es war schon dunkel um sie herum und der Wind frischte immer mehr auf. Ach egal, ihm war es jedenfalls zu kalt! „Lass uns nach Hause gehen, mir wird es so langsam kalt, un!“, sagte er kurz zu Tobi und drehte sich um. „Eh? Aber wir sind doch erst eben grad…OK….“, versuchte der Maskenträger zu widersprechen, verstummte danach aber in ein Murmeln. Er neigte seinen Kopf nach unten und trottete hinter seinen Senpai her. Deidara- Senpai wollte also in Wirklichkeit doch nicht mit ihm raus…. Dabei hatte er sich so gefreut…. Traurig verschloss er seine Arme um etwas Wärme zu kriegen. Ah, was hatte er sich doch auch so hirnlose Hoffnungen gemacht? Er wusste es doch am besten, dass er nicht beliebt bei seinem Senpai war, genauso wie bei den anderen Mitgliedern der Organisation Akatsuki. Jeden Tag mehr wurde er immer mehr verhasst, sofern er nicht die Klappe hielt. Wenn er sich nicht so benehmen würde…. Er schaute nach seinem Senpai. Der war grad vor ihrer Haustür und öffnete sie hastig um von der Kälte zu entkommen. „Los komm schon rein, sonst bleibst du hier draußen, yeah!“, rief er zu ihm hin und ging in die warme Stube rein. Betrübt nickte der Schwarzhaarige, obwohl sein Senpai ihn nicht mehr sehen konnte. „Ja, Senpai….“ Langsam ging er in ihr Haus rein und schloss die hölzerne Tür zu. Drinnen erwartete ihn schon die angenehme Wärme der Heizungen. Er hängte seinen Mantel in die Garderobe und legte seinen Schal auf die warme Heizung neben der Tür hin. Ein heißer Kakao wäre jetzt willkommen…. Frierend schlürfte er zu der Küche hin. Deidara stand vor der weißen, laufenden Mikrowelle und schaute ungeduldig hinein. „Was machen sie denn da, Senpai?“, fragte er interessierend Deidara und schaute neugierig in die Mikrowelle rein. „Was interessiert dich das, du Naseweis, un?“, gab der Blondhaarige barsch zurück und schaute ihn grimmig an. Eine Weile schaute Tobi noch Deidara an, dann entwendete er seinen Blick und schlürfte zu einem Schrank rüber. Wenn sein Senpai so schlecht gelaunt war sollte er wirklich ihm nicht mehr auf die Senkel gehen…. Schlecht gelaunt…. War er das denn immer? Den ganzen Tag, von früh bis spät? Er stellte sich auf die Zehenspitzen und öffnete die Schranktür. „Haben wir den keinen Kakao mehr da, Senpai?“, fragte er, als er die Kakaodose nicht im Schrank fand. „Akatsuki Mitglieder trinken keinen Kakao, du Dumpfbacke! Den Kakao hast du fertig getrunken, erinnerst du dich den nicht, un?“, gab Deidara unfreundlich zurück und nahm seine schwarze Tasse aus der Mikrowelle heraus. „Ach so….“, antwortete Tobi mit einem leichten Unterton von Traurigkeit. Langsam schloss er den Schrank wieder zu und schaute zu dem Blondschopf rüber. „Was haben sie den zu trinken genommen, Senpai?“, fragte er und zeigte auf den schwarzen Becher den Deidara in der Hand hielt. „Ich wüsste nicht was dich das interessiert, un!“ Mit diesen Worten verschwand er aus der Küche und lief zu seinem Zimmer hin. „Stör mich bloß nicht, OK?! Ich muss noch arbeiten, un!“, rief er als letztes und schloss seine Tür mit einem lauten Knall. „Ja, Senpai….“, flüsterte der Mann, der nun alleine in der Küche stand und zu Deidara´s Zimmer Richtung hinblickte. Tobi fühlte wie es in seinem innerem immer kälter wurde, ein seltsame Kälte, die ihm schon sein ganzes Leben als Schatten folgte. Warum war sein Senpai so gemein? Wann würde er endlich von den Beliedigungen zerbrechen? Wie lange dauerte es noch, bis er etwas Gutes bei Deidara hinterließ? Langsam, wenn nicht sogar im Zeitlupentempo, spürte er wie etwas Warmes seine Wange herunterkullerte. Mit einem nichthörbaren „Plitsch“ ging dieses Warme zu Boden hinunter und hinterließ einen kleinen Fleck. Das Gleiche passierte inzwischen auf der anderen Wange. Immer wieder vom Neuen begannen seine Tränen herunterzufallen, genauso warm wie die Erste es war. Sein ganzer Körper zitterte und er biss sich auf seine Lippen um nicht laut loszuschluchzen. Die Gedanken verschwammen in seinem Kopf und konzentrierten sich einzig und allein auf die Kälte, die er immer noch in seinem Herzen trug und die ihn nicht verlassen wollte. Warum war Senpai so ungerecht zu ihm? , kam es als letzten vernünftigen Gedanken aus seinem Kopf heraus, bevor er endlich richtig anfing zu weinen. Es war nicht zu leugnen. Deidara legte den Stift hin und stützte seinen blonden Kopf auf seine Faust. Es war nicht zu leugnen, dass er langsam zu Sasori wurde. Sein alter Partner war genauso gemein wie er es jetzt zu Tobi war. Er wusste nicht warum Sasori-danna so drauf war, aber er ließ sich sowas natürlich nicht gefallen und da kam es manchmal zum lauten Streit.... Aber dennoch hatten die zwei Künstler sich gemocht, nein, geliebt, obwohl sie zwei unterschiedliche Perspektiven der ultimativen Kunst hatten und Sasori nur eine Puppe war. Eine Puppe…. Die Lösung um sich ewig halten zu können und zur perfekten Kunst wird. Ewig, hä? Und wer ist jetzt tot?! , fragte sich der Lehm – Künstler wütend und schnaubte. Sasori war damals sein Meister gewesen, sein Danna. Er war mehr erfahren in der Kunst als Deidara, obwohl er das nie vor Sasori zugeben würde. Und obwohl sie sich immer stritten waren sie ein Paar. Sie waren es! Bis er vor einem halben Jahr gestorben war. Der Gedanke dran machte ihn schon wütend und belustigt zugleich. Ewig! Ewig würde er leben hatte der rothaarige Puppenmeister zu Deidara gesagt und hatte ihn mit seiner kalten Holzhand die blonden Haare von ihm verwuschelt. Und jetzt war stattdessen von ihm Tobi jetzt an seiner Stelle! Und schon als er den Maskenträger zum ersten Mal traf, lagen ihm tausende von Beschimpfungen auf seiner Zunge, die er aber zurück hielt, um nicht vom Leader angefahren zu werden. Beleidigungen die ihm zeigten, wie er den Tod seines Dannas nicht akzeptieren wollte, die ihm zeigten das er Tobi hasste, weil er den Platz von Sasori verschmutze. Für den neuen Volltrottel blieb kein gutes Wort übrig. Jetzt war ihm klar, dass Sasori – danna in ihm auf irgendeiner Weise weiterlebte. Denn auch sein Danna war am Anfang ganz und gar nicht nett zu ihm gewesen. Es war wie ein Rollentausch. Er war Sasori, Tobi war er. Seufzend nahm er seine dampfende, schwarze Tasse und trank daraus. Kakaogeschmack. Wer hätte gedacht das Tobi ihn dazu brachte eines Tages auch Kakao zu trinken? Eigentlich hatte er den letzten Kakao genommen. Eigentlich hätte er nicht Tobi nicht anschnauzen sollen und ihm predigen müssen das Akatsukis keinen Kakao trinken. Eigentlich hätte er die ganze Zeit nicht gemein zu ihm sein sollen. Aber es ging nicht anders. Sein Puls raste auf 180 hoch, wenn er den schwarzhaarigen Jungen sah. Vielleicht war es eine Gewohnheit von damals, als Tobi noch in der Hochzeit seiner Nervigkeit war. Jetzt war er aber deutlich stiller geworden und nervte ihn nicht mehr so sehr und laberte auch schon weniger als zuvor. Allmählich fing er selber an daran zu glauben, dass Tobi mittlerweile Angst vor ihm hatte. Schnell nahm er einen Schluck Kakao um den Gedanken runterzuspülen. Inzwischen war die Tasse leer und der letzte Kakao rann seine Kehle runter. Warum musste das alles so kompliziert sein? Er stand auf und ging mit der Tasse zur Küche hin, um sie auszuspülen und eventuell sich noch was zu knabbern zu holen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)