Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 26: Tränen im Schnee ---------------------------- ~Chronicle of the Earth~ hallo, meine homies XD und wieder einmal wird es zeit für eine neue geschichtenstunde ^^ ich wünsche wie immer viel vergnügen beim lesen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 26~ Tränen im Schnee Den ganzen darauffolgenden Tag hatte es geschneit. Dicke große Flocken wirbelten herab auf die Erde und bedeckten Häuser und Straßen, Dächer und Zinnen mit einer glitzernden Decke wie aus Zuckerguss. Die Sonne sank früher denn je, sodass bereits zum Nachmittag die Lampen entzündet wurden. Ganz Kathrona war erfüllt von kleinen gelben Lichtern, die die Wege säumten oder hinter dünnen Fenstergläsern verschwommen flackerten. Im Sommerpalast herrschte Stille. Eine safrianische Dienerin kam mit einem Rolltischchen, beladen mit dem Abendessen, an Sills Zimmer, klopfte kurz, dann trat sie ein. Sie sagte kurz etwas auf safrianisch. Als die Prinzessin nichts darauf antwortete, seufzte sie nur und trat wieder hinaus. Die Frau ging die Flure entlang zum Büro des Generals. Dort klopfte sie erneut an der massiven Holztür und wartete, bis sie von einer Wache hineingelassen wurde. Jerion saß wie üblich hinter seinem blank polierten Tisch. Etwas nervös trat die Dienerin in die Mitte des großen Saals. Jerion blickte sie unbestimmt an und nickte. Die Dienerin verneigte sich kurz, dann began sie mit rauer Stimme Bericht zu erstatten. "Die Prinzessin isst einfach nichts. Egal, was die Köche zubereiten, sie nimmt nichts an." "Was bekommt sie denn? Safrianische Gerichte?", fragte Jerion. "Alles. Safrianisch, esmarisch. Doch sie hat seit gestern nichts angerührt", beschwerte sich die Frau, als gehöre es zu ihrer Arbeit, dass man essen würde, was sie servierte. "Verstehe, die Prinzessin verweigert sich der Nahrungsaufnahme...", überlegte der General. Er wandte sich zu seiner Untergebenen: "Machen Sie sich keine Sorgen, es ist nicht Ihre Schuld. Ich kläre das selbst." Die Dienerin verbeugte sich mit einer selbstzufriedenen Miene und ging wieder davon. Svetlana schweifte mit einem Fuß über den Schnee, sodass die Spitze ihres Stiefels kalt und feucht wurde. Sie erschauderte. "Brrr, ist das kalt!" Hinter ihr trat Eilif aus dem Wirtshaus, indem sie sich Zimmer gemietet hatten. Ihm war wie immer nicht anzumerken, ob er fror oder nicht. Svetlana stöhnte argwöhnisch auf. Die beiden blickten sich kurz um, ob sie jemand beobachtete. Dann schritten sie in scharfem Tempo entgegen der Zinnen des Sommerpalastes, die kaum sichtbar in der Ferne in die Nacht ragten. "Wir müssen als allererstes Sill finden. Ich nehme mal an, sie ist in einem der Gemächer im Palast untergebracht", erklärte Eilif, während die beiden eine verlassene Straße entlang eilten. Svetlana hatte sichtlich Mühe, mit ihm Schritt zu halten. "Sobald wir sie entdeckt haben, müssen wir einen Weg finden zusammen mit ihr wieder rauszukommen. Wir müssen sie auf jeden Fall da rausholen!", sagte die Nonne bestimmt. "Das ist zumindest unser Plan..." Die Straße mündete in einem großen Platz vor dem Palast. Das weitflächige Bauwerk selbst war kaum durch Türme geschützt, sondern war durch hohe gusseiserne silberne Zäune umringt. Dahinter lagen die Gärten und Parks, bedeckt von einer dicken Schicht weißen Schnees. In der Mitte der Grünflächen thronte der königliche Palast. Er besaß nur eine Oberetage, stattdessen war es eher weitläufig ausgerichtet mit vielen Terrassen, Erkern und hölzernen Verandas. Svetlana stellte sich eine kleine Sill vor, wie sie lachend mit wehendem Kleidchen über die breiten sonnengewärmten Balken einer solchen Veranda lief, hüpfte und tanzte. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen der Nonne. Sie konnte es sich wirklich gut vorstellen, dass Sill vor Jahren hier noch die schönste Zeit ihrer Kindheit verbrachte. Umringt von blühenden Büschen, sowie Bäumen, durch dessen sattgrünes Geflecht das Licht der Sonne glitzerte. "Bist du bereit?", beendete Eilif Svetlanas Traum. Die lachende Sill verschwand, das Grün erblich vor dem Weiß des Schnees. Sie zuckte kurz zusammen. "Äh ja. Also los", lenkte das Mädchen ihre Gedanken wieder auf das Wesentliche. Was jetzt zählte, war, dass Sill gerettet wurde. Auch wenn es hieß, den Sommerpalast in das Bild eines Verliesses zu rücken. Sodass der Ort der unbeschwerten Kindheit vielleicht für immer verloren war. Doch wenn sie nichts tun würden, wäre auch die Zukunft für so viele andere Menschen verloren. Regungslos saß Sill vor dem Fenster. Ihr Blick war weit in die dunkle Ferne gerückt. Und immernoch fielen unablässig große weiße Flocken vom Himmel, wirbelten lautlos am Fensterglas vorbei und verschwanden wieder in der Finsternis der Nacht. Wie lange saß Sill nun schon so da auf der hölzernen Bank mit weinroten Kissen bedeckt und starrte ins Nichts hinaus. Tränen rannen immernoch unaufhörlich die Wangen hinab. Zuerst waren sie stürmisch gekommen: Sill hatte getobt, geschrien; dann kam der ganze bittere Kummer raus, nun der tonlose Schmerz. Und der wollte und wollte nicht enden. Wie sehr sie Rain nun für seinen Betrug hasste und vefluchte, so konnte sie nicht umhin als unendlich zu bedauern, was passiert war. Rain- den sie jetzt am allermeisten brauchte, war nicht da. Und er würde auch nie wieder kommen, um ihr zu helfen. Niemals mehr, egal wie oft sie sich das heimlich wünschte und dann wieder verdammte. So saß sie da mit dem Zwiespalt, der ihr das Herz zerriss. Mochte doch nur ein kleines Licht der Hoffnung erglühen. Das spärliche Licht der Kerze neben Sill flackerte. Sills Blick wurde aufmerksam auf eine Stelle draußen im Hof. Im Schein einer Laterne erschien eine Stiefelspitze. Eine im Umhang vermummte Gestalt trat in den Lichtkegel und nahm die Kaputze ab. Sills Herz machte einen Hüpfer. *Svetlana!* Die Augen der Nonne schauten hoch zum Fenster als wollten sie sagen 'Hier bin ich, wie du es wolltest'. *Endlich, da ist Sill!*, dachte Svetlana erleichtert. Sie sah Sill nach vorne geneigt, um besser sehen zu können. Ihre zierlichen Finger drückten sich an das kalte Glas und in ihrem Blick spiegelte sich Aufmerksamkeit. Svetlana strahlte und winkte ihrer Freundin aufgeregt zu. Diese erwiderte mit einem hoffnungsvollen Lächeln. Doch genau in dem Moment da Sill schon an die Befreiung dachte, kam ihr ein ganz anderer Gedanke in den Kopf. *Die ganze Zeit dachte ich nur an Rain, von dem ich erwartet hatte er würde mich retten. Ich habe schon wieder vergessen, dass auch Svetlana und Eilif noch da sind. Sie sind extra wegen mir hierher gekommen und ich hatte sie vergessen!* Sills Miene verdüsterte sich. *Rain hat mich in diese Lage gebracht. Wie können Svetlana und Eilif mich da noch retten?* Svetlana sah nur noch wie Sills Gesicht sich enttäuscht vom Fenster entfernte. "Sill? Sill!?", die Nonne rief in der Hoffnung, Sill käme noch mal zum Vorschein, doch Eilif stoppte sie. Die Gefahr von safrianischer Wache erwischt zu werden, war zu groß. "Was soll das? Was machen wir jetzt?", Svetlana drehte sich verständnisslos von Eilif zum Fenster und zurück. "Wie es aussieht, können wir jetzt nichts tun. Wie sollen wir hoch in den ersten Stock kommen und Sill da rausholen?", meinte Eilif nachdenkend. Das Mädchen neben ihm sah ihn irritiert an, als müsse er einen Bagger besorgen, um eine Sandburg zu bauen. "Das ist doch einfach! Wir klettern einfach da hoch! Da sind Efeuranken, an denen wir uns hochziehen können. Und dann...", erklärte Svetlana übereifrig ihren Plan. Eilif sah sie wenig überzeugt an. "So klappt das doch nicht. Total unrealistisch", klärte er Svetlana auf, als wäre sie ein kleines Kind. "Und was dann?" Doch da drangen fremde Stimmen von weitem heran und die beiden mussten ihren Streit unterbrechen, um schläunigst zu verschwinden. Sie rannten in die Dunkelheit durch Zwerggalerien, vorbei an den Unterkünften des Hofstaats und kamen schließlich keuchend neben einem kleinen Springbrunnen auf einem Hof zum Stehen. "Wie-soll-es-jetzt-weitergehen?", brachte Svetlana erschöpft heraus. "Wir bräuchten den Zugang zum Palastgebäude", gab der junge Mann nachdenkend zurück. "Und wie soll das gehen? Außerdem gibts dort bestimmt einen Haufen Wachen und Soldaten. Und dieser General aus Safria soll angeblich auch da drinnen sein", fragte die Nonne argwöhnisch. Eilif nickte. Er hatte keine Ahnung, was nun zu tun. Und das jetzt, wo es um alles ging. Plötzlich knirschte der Schnee leise aus einer der Gassen und jemand erschien. Svetlana und Eilif erstarrten. Weiteres Knirschen erhallte, der Fremde kam also auf sie zu. Eilif spannte seinen Bogen. Beide warteten mit angehaltenem Atem. Die Schatten wichen von seinem Haupt und Rains Gesicht offenbarte sich. Als Svetlana und Eilif ihn erkannten, entspannten sie sich. Doch nur, um im nächsten Moment wütend ihre Muskeln wieder zu straffen. Rain blieb in einiger Entfernung vor ihnen stehen. "Was willst du denn hier?", herrschte die Nonne ihn grob an. Eilif hielt seinen Bogen weiterhin auf ihn gezielt. Rain reagierte nicht. Sein Blick schien durch sie hindurch zu gehen, als wäre hinter ihnen noch etwas anderes außer Schnee. "Was soll das? Antworte! Oder bist du hier, um uns auch noch zu verraten und ins Verließ zu bringen?", schrie die Nonne nun fast. Rain blieb stumm und kam nun auf sie zu. Sie zuckte zurück. "Bleib-bleib da stehen!", versuchte sie ihn aufzuhalten. Eilif wirkte unschlüssig. Sollte er schießen? Rain kam gefährlich nahe, doch statt auch nur einen Ton zu sagen, breitete er seine Arme aus und umarmte Svetlana. Ihr blieb der Atem stehen. Eilif ließ die Arme sinken. "Wa...?",kam es aus dem Mädchen raus. Rain rührte sich nicht. Zumindest kam es ihr im ersten Moment so vor. Dann jedoch spürte sie ein Zittern von Rain kommend. Und erst da vernahm sie ein Schluchzen. Auch Eilif konnte es hören. "Rain? ...", Svetlana drehte ihren Kopf in seine Richtung. *Er weint ja!* Svetlana hatte keine Ahnung wie lange sie da so standen, aber mit jeder Minute wurde ihr bewusster, mit welchem Schmerz Rain zu kämpfen hatte. Es war nicht einfach nur Trauer wegen einer banalen Kleinigkeit. Es war ihm ernst. Etwas wirklich schlimmes musste geschehen sein. Wie viel Ärger sie ihm auch gerne an den Kopf werfen wollte, wegen Sill, wegen allem! Doch jetzt konnte sie es nicht; Jetzt ermattete all ihre Wut auf ihn und sie legte stattdessen tröstend ihre Arme über seinen Rücken. Wie stark Rain sich stets gab, in dieser verschneiten Nacht weinte er bittere Tränen. Langsam beruhigte sich Rain wieder und kaum hörbar kamen die ersten Worte seit langem über seine Lippen. "Bitte, halte eine Andacht für meine Familie..." "Eine Andacht? Wieso für deine...", doch dann verstand sie. "Natürlich. Das werde ich", versprach sie ihm mit sanfter Stimme. "Aber nicht jetzt. Du verstehst sicherlich, dass das nicht der passende Moment ist", fügte sie hinzu. Rain löste sich langsam von ihr und sah sie zum ersten Mal mit seinen noch feuchten Augen an. "Harte Zeiten stehen bevor, auf die wir uns konzentrieren müssen. Wir müssen unbedingt Sill aus dem Palast befreien. Das verstehst du doch?" Im nächsten Moment bereute sie ihre Worte aber wieder. *Mist, wieso erzähle ich das ausgerechnet Rain?!* Er nickte nur. "Ja, ihr müsst sie retten", gab er langsam zurück. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ juhu! endlich zu ende! nach ner langen pause konnte ich das kap fertigstellen. die stelle, wo rain svetlana umarmt und weint ist zwar fast so geworden wie ich es mir vorgestellt hatte, aber so hundertprozentig bin ich damit trotzdem nicht zufrieden -.- ich finds echt nicht schlimm wenn jungs weinen. würde rain das nämlich nicht tun, wäre die scene entweder nicht sehr überzeugend, unrealistisch oder er wäre einfach nur ein gefühlskrüppel... tut mir leid, dass das kap dieses mal sprachlich nicht so auf der höhe ist. irgendwie liest es sich schleppend... wenn ihr es auch so empfindet, dann bitte ich um eine resonanz. *knuff*________________* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)