Chronicle of the Earth von AILE (Chronicles of the 4 Kingdoms) ================================================================================ Kapitel 1: Ein neuer Weg ------------------------ Chronicles of the 4 Kingdoms ~ Chronicle of the Earth ~ Kapitel 1~ Ein neuer Weg Das sanfte Licht der Morgensonne schien durch die creme-farbenen Vorhänge in das Zimmer. Silva drehte sich auf die andere Seite um noch ein paar Minuten Schlaf zu finden. Doch plötzlich saß sie kerzengerade im Bett. Hatte sie sich vielleicht verhört? Da war gerade so ein Krachen aus dem Hof gekommen. Schnell stieg Silva aus den Federn,packte ihren scharlachroten Morgenmantel und stürmte zum Fenster. Sie riss die langen Gardinen beiseite und zuckte zusammen. Was sie da unten im Garten sah, waren keine grünen Rasen mit prächtigen Blumen und weißen Pavillons mehr, sondern fremde Truppen aus Soldaten und Offizieren, wie sie das höfische Gefolge aus ihren Häusern trieb und niedermetzelte. Alles war zertreten worden oder brannte. *Ein feindlicher Angriff!*,ging es Silva durch den Kopf *Aber wieso? Ah! Vater hatte gestern mit seinem Verteidigungsminister davon geredet.* Silva grübelte darüber nach, was genau gesagt wurde. Sie hatte in den vergangenen Tagen schon öfters Gerüchte gehört,Truppen aus dem Nachbarsland hätten die Grenzen überschritten und in Windeseile alles, was ihnen in den Weg kam,zerstört. Und nun hatten die Feinde die Hauptstadt erreicht, in der der königliche Palast stand. *Oh,Augenblick mal! Wo sind dann meine Eltern?!* Silvas Herz began wie wild zu schlagen. Angst stieg in ihr auf wie kochendes Wasser. Sie rannte zur Tür und ein Stockwerk hinunter, wo sich die Gemächer des Königspaares befanden. *Hoffentlich sind sie noch in Ordnung...!* Silva blitzten erschreckende Bilder durch den Kopf, wie ihre Mutter verschleppt und ihr Vater niedergestochen würde. Sie stützte sich an der Wand im Flur ab, fast wäre sie vor Schmerz zusammengebrochen. Tränen verschleierten ihr die klare Sicht. *Nein! Ich darf nicht daran...ich muss weiter!* Sie ballte ihre Hände zusammen,um etwas Kraft zu gewinnen, dann lief sie weiter. Silva Robin ori Esmara war die Tochter der Herrscherdynastie des größten aller vier Reiche-dem Königreich Esmara. Silva war nicht besonders hochgewachsen und trug ihre hellbeigen Haare am liebsten als zwei Pferdeschwänze. So hätte man nie erkennen können, welche Herkunft sie hatte, weswegen sie von den Hofdamen oft belächelt wurde. Doch das alles hatte seine Bedeutung verloren. In Gedanken versunken,wäre das Mädchen beinahe an den Türen der Gemächer vorbeigerast. Sie stoppte schlitternd und sprang ohne anzuklopfen in das riesige Zimmer der Eltern. -" Vater! Mutter? Wo seid ihr? Da drau..." Stille. Keiner antwortete. Silva batschte sich die rechte Hand auf die Stirn.*Klar doch! Bei so'nem Angriff bleibt man ja auch nicht gemütlich im Bett liegen. So wie ich... Da steht man natürlich auf und macht mit...!*Silva kamen die Tränen. Für Witze war jetzt nun wirklich keine Zeit. Dann kam ihr ein furchtbarer Gedanke:*Was, wenn meine Eltern schon vorher geholt wurden! Wenn der Feind sie bereits gefangen genommen hat! Was soll ich machen? Wo sind sie?* Von Panik getrieben, stürmte sie zurück auf den Flur und weiter zu den Treppen nach unten in den Thronsaal. Der alte Palast war riesig und die vielen gewundenen Gänge entlang zu laufen glich fast schon richtigem Sport. Kein Wunder, dass die Leute im Palast so schlank waren... Fast wäre Silva einigen feindlichen Soldaten in die Seite gelaufen. Quietschend hielt sie an und hüpfte in den nächsten Raum, der sich leider als Besenkammer entpuppte. Mit einem Wischmopp im Gesicht verharrte sie, bis das Trappeln der Füße der Soldaten nicht mehr zu hören war. Leise schlich sie sich wieder heraus um weiter zu suchen. Doch wo lang? Wo waren der König und die Königin? -"Silva!" Silva sprang vor Schreck auf. Sie drehte sich um und sah Dehra, einen Diener,den sie sehr gut leiden konnte, auf sich zulaufen. Er war Mitte Zwanzig und wirkte mit seinen hellbraunem Haar sehr sanft. -"Ich bin froh, Euch zu treffen, Prinzessin! Es ist furchtbar! Alle werden getötet oder gefangen genommen. Aber Ihr seid unverletzt, das beruhigt mich..." -"Hast du meine Eltern gesehen?!",unterbrach sie ihn. -"Nein,leider nicht." Dehra schwieg betroffen. "Aber ich bin mir sicher, sie leben noch" munterte er Silva auf. -"Ich muss sie suchen! Wo finde ich sie?" -"Das ist zu gefährlich, Prinzessin, das kann ich nicht zulassen. Wenn euch etwas passiert...Das wäre unverzeihlich!!" -"Ich muss aber! Dann gehe ich halt alleine suchen...!" Das Mädchen drehte sich zum Gehen um. Plötzlich spürte sie einen dumpfen Schmerz . Dehra verpasste ihr einen Schlag hinten auf den Hals. Silva sank zu Boden. Alles wurde schwarz. Dehra hielt sie knieend in den Armen und sagte leise zu ihr: -" Bitte verzeiht, Prinzessin. Aber als ich Eure Eltern vorhin traf, da sagten sie, ich solle darauf achten, dass Euch nichts passieren dürfte. Das wäre die einzige Hoffnung für dieses Land." Langsam öffnete Silva die Augen. Zuerst war alles dunkel und sie konnte gar nichts wahrnehmen. Es roch nach modrigem Holz. Nur nach und nach gewöhnten sich ihre Augen an die Finsternis. Sie erkannte eine kleine Stube mit alten, abgenutzten Möbeln. -" Mhmm. Wo bin...ich...", kam es von ihr. Dann erinnerte sie sich wieder. *Der Angriff! Meine Eltern! Wo sind sie jetzt?!* Silva stürmte zum Fenster hinter einem Tisch und blickte hinaus. Es war dunkel wie in der Nacht. *Hab' ich so lang geschlafen? Aber wieso überhaupt... * Silva grübelte. Plötzlich ging die Tür rechts von ihr auf und Jemand trat ein. Silva verdeckte instinktiv ihr Gesicht zum Schutz. Der Unbekannte entzündete eine Öllampe und der Raum wurde von einem warmen Licht erhellt. Silva erkannte Dehra mit einer Stofftasche neben ihm liegen. Sie entspannte sich. -" Prinzessin, wie geht es Euch?", fragte er freundlich. -" Ähh...gut! Wo sind wir hier?" Sie blickte sich um in der winzigen Stube. -" Das ist die Jagdhütte meines Onkels." -" Oh...", machte Silva, denn erst jetzt bemerkte sie die hängenden Fuchsfelle und die ausgestopften Eulen an den Wänden. -" Ich habe Euch hierhergebracht, bis die größte Gefahr vorbei ist. Diesen Ort finden die Feinde bestimmt nicht. Er ist viel zu tief im Wald versteckt", erklärte Dehra. "Wir werden ein Weilchen hier bleiben müssen." -" Und...meine Eltern?! Was ist mit ihnen?", fragte Silva. Sie war etwas atemlos und hatte wieder die übelsten Vorahnungen, was alles passiert hätte sein können. -"Beruhigt Euch, Prinzessin, esst erst mal. Ich habe etwas Vorrat mitgebracht", bändigte Dehra sie. Er nahm die Stofftasche auf dem Boden und holte knieend ein Leib Brot, Käse und ein Ledersäckchen mit Wasser gefüllt. Silva knieete sich ebenfalls. Dehra war immer so lieb, dachte an alles und handelte stets voraus. Silva lächelte. Wie schlimm die Lage auch war, bei Dehra fühlte sie sich geborgen. -" Prinzessin?", fragte Dehra, als er bemerkte, dass Silva nichts sagte. Doch sie lehnte sich nur an seine Schulter und schloss die Augen. Am nächsten Tag... Dehra hatte Silva mit in die Stadt gebracht um sich die Lage nach dem gestrigen Angriff mal anzuschauen. Die ehemals prächtig gebauten Häuser der Bürger mit schmucken Fassaden waren größtenteils zerstört oder abgebrannt. In kleinen Gassen konnte man noch einige Geflüchtete sehen, wie sie sich schützend in die Ecken drückten. -"Prinzessin? Alles in Ordnung?", fragte Dehra an ihrer Seite. -"Dehra. Obwohl ich die Tochter des Königs bin, habe ich mich noch nie um die Sorgen der Bürger gekümmert. Ich hätte mehr auf das Volk achten sollen...! Ich bin...",klagte Silva. Dehra beugte sich zu ihr. -" Es ist nicht Eure Schuld, was hier passiert ist. Und Ihr seid noch zu jung um Aufgaben Eurer Majestät zu übernehmen. Also grämt euch nicht," versuchte er sie zu beruhigen. Währrend die Beiden noch planlos auf der Straße standen, entstand auf dem Großen Platz ein Stimmentumult. Dehra lief instinktiv dahin und Silva folgte auf Abstand. Auf diesem Platz wurden oft wichtige Nachrichten bekannt gegeben oder Feste abgehalten. Silva drängte sich durch die Menge der Schaulustigen, um möglichst weit vorne etwas sehen zu können. Gerade hatte sie Dehra in der ersten Reihe erreicht und atmete erst mal tief durch,als... HACK... Das Geräusch, als die Klinge der Guillotine aufschlug und ihr Ziel durchtrennte, hallte auf dem Platz wider. Der Kopf des ehemaligen Königs von Esmara rollte auf den steinernen Boden. -"Kyaaa...!!!", Silva musste sich den Mund zuhalten, um sich nicht zu verraten . Sie taumelte nach hinten, wobei sie Einigen auf die Füße trat. Eikalte Schauer strömten durch ihren Körper und Übelkeit überkam sie. Die Beamten, die für die Hinrichtung zuständig waren, bemerkten sie augenblicklich: -"Ist das nicht... das ist die Prinzessin dieses Landes! Los! Fangt sie! " Wie auf Knopfdruck ruckten die dabeistehenden Soldaten an und stürmten auf Silva zu. Vor Angst gelähmt konnte sie sich erst gar nicht rühren, doch Dehra packte sie am Arm und drängte sie aus der Menge heraus.Die Leute rechts und links stolperten überrascht zur Seite und ein Weg öffnete sich schnell. -" Silva! Du musst fliehen! Hier ist es zu gefährlich geworden! Lauf weit weg",rief Dehra. Die Anrede " Prinzessin" hatte er vor Aufregung wohl vergessen. Er ließ Silva los und drehte sich um, -"Ich halte die Soldaten auf!!!" Völlig verwirrt stolperte Silva in Richtung der Straßen, die in den Platz ausliefen. -" A-aber was ist mit dir...?!", keuchte das Mädchen. -" Schnell!!!", schrie Dehra. Silva rannte los. Sie erwartete Dehra gleich hinter sich nachkommen. Er war ein schneller Läufer. Früher hatte er oft mit ihr im Garten Fangen gespielt... * Dehra! Dehra!*, dachte Silva. Der Atem stach in ihrer Brust. Dann hörte sie hinter sich ein Stechen und einen kurzen Aufschrei. Silva blickte um die Schulter hinter sich. Sie sah gerade noch, wie Dehra vor den Soldaten zusammenbrach. -"Aah...!", sie presste beide Hände vor den Mund und krümmte sich im Lauf. Tränen schossen in ihre Augen und der Atem stockte. Sie zitterte, doch rannte weiter. Sie rannte und rannte, bis sie weit außerhalb der Stadt auf die Knie sank. So saß sie da, immer noch im Nachthemd und dem Morgenmantel darüber, wie sie gesternmorgen im Palast herumlief. Völlig außer Kraft hockte sie im Gras neben einem Landweg. Silva Robin ori Esmara hatte alles verloren. So, das war mein erstes Kapi... wie ist's? Lesbar? Genießbar??? Hinterlasst bitte Spuren... Kann sein , dass die Absätze riesig sind, ich hab ausversehen was komisches eingestellt und kriegs nicht mehr weg...Aye, ich und Computer, das passt nicht zusammen...~_~ Bis demnächst! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)