Surf's up! von Kikoro (Im Meer der Gefühle) ================================================================================ Kapitel 9: Hinatas dunkle Geheimnisse ------------------------------------- Kapitel 9 - Hinatas dunkle Geheimnisse Allmählich riss Tsunade der Geduldsfaden. Welcher Unruhestörer hat denn nun schon wieder diesen Krach veranstaltet? Als wäre es selbstverständlich, drehten sich alle Anwesenden zu Hinata und Naruto um. Hinata saß noch immer auf ihrem Stuhl und blickte irritiert drein. Sie hatte doch gar nichts gemacht... Oder doch? Langsam richtete sie sich auf und schaute über den Tisch. Es kostete sie einiges an Mühe, ein Lachen zu verkneifen. Naruto lag am Boden, unter ihm die Lehne des Stuhles. Er rieb sich murrend den Kopf. "Aua!" "Du Idiot schaffst es doch tatsächlich, samt Stuhl nach hinten zu kippen!" Ino schüttelte den Kopf. Ob er sich wohl schwer verletzt hatte? Wenn nicht, war es sehr bedauerlich. Sie nahm erneut Platz, faltete die Hände auf dem Tisch zusammen und sah wieder zu Tsunade. Als diese bemerkte, dass Naruto endlich aufstand, setzte sie fort. "Äh... nun ja. Das Essen ist angerichtet. Guten Apettit!" Sie ging seufzend die Stufen der Bühne hinunter. Also wenn alle solche Chaoten waren, würde sie es nicht leicht haben. Sie hätte von Anfang an wissen müssen, dass dieser Beruf kein Zuckerschlecken wird. Der Rest des Abendessens verlief schweigsam. Wenn man mal vom Grunzen und Rülpsen der Jungen absah. "Herrje, die benehmen sich wie die Schweine!", seufzte Ino und spießte eine Süßkartoffel auf. "Was hast du anderes erwartet?", erwiderte Tenten schmunzelnd. "Schließlich sind das Jungen" Hinata hielt sich aus der Diskussion heraus. Ihr schwirrten andere, wichtigere Dinge im Kopf herum. Dieser Naruto war schon wirklich eigenartig. Er war genauso wie sie. Zumindest, wenn man Nejis Worten Glauben schenken konnte. Er hatte gesagt, Naruto seie nicht immer so. Wie war er denn normalerweise? Nett und einfühlsam? Freundlich und hilfsbereit? Gentlemanlike? Schlecht vorstellbar bei so einem Rüpel. Aber es war ja allgemein bekannt, dass Menschen sich aüßerlich oft anders gaben, als sie es eigentlich waren. War es bei Naruto genauso? Sie warf ihm einen Blick zu. Er saß über seinen Teller gebeugt und verzehrte eine Schüssel Nudelsuppe. Dieses Gericht schien er zu lieben, fiel er doch darüber her, als wäre es seine letzte Mahlzeit. Er sah so... menschlich aus. Als er aufsah, streiften sich ihre Blicke. Hinata stockte. Seine Augen sahen so unglaublich traurig aus. Das Blau leuchtete zwar strahlend hell, aber dahinter ließ sich tiefe Trauer und Verzweiflung erkennen. War er villeicht doch nicht so gewöhnlich und rüpelhaft, wie sie anfangs zu glauben vermochte? Er hatte viel durchgemacht als Kind. So hatte es Neji erzählt. Aber sie hätte nie erahnt, dass Naruto diese Erlebnisse heute noch zu schaffen machten. Ihr war es noch nie schlecht ergangen. Sie wurde von hinten bis vorne verwöhnt. Warum hatte sie nie daran gedacht, dass andere Menschen nicht so ein unbeschwertes Leben hatten? Selbst Neji hat sich zum Besseren gekehrt, ist nun viel hilfsbereiter und aufgeschlossener. Zumindest war das ihr Eindruck. Hinata beschloss, sich demnächst mal Zeit zu nehmen, um sich mit ihrem Cousin einen schönen Tag zu machen. Und auch Naruto wollte sie näher kennenlernen. Bis jetzt war er ein ihr unbekanntes Mysterium. Als das Abendessen vorbei war, halfen alle beim Abwasch und so waren sie ziemlich rasch fertig. Während Ino einen Teller fertigrubbelte, hielt sie Ausschau nach Sakura. "Hey, habt ihr Sakura und ihren Prinzen gesehen?" Tenten und Hinata schüttelten den Kopf. "Hmm, merkwürdig" Ino schrubbte an einer besonders hartnäckigen Stelle. "Normalerweise ist dieser Zoi..." Tenten unterbrach sie. "Er heißt Sai" Ino seuftzte. "Und wenn er Justin Timberlake heißen würde, ich kann ihn trotzdem nicht ab!" Sie stellte den Teller ab. "So, das war der Letzte. Dann lasst uns uns mal bettfertig machen" Ino rubbelte sich die Hände an einem Handtuch trocken und sah ihre Freunde fragend an. "Was ist?" Hinata schaute zu Boden. Sie wirkte recht unsicher. "Geht es dir nicht gut!", fragte Tenten sie und legte ihr besorgt einen Arm um die Schulter. "Doch, doch!" Hinata hob entschuldigend die Hände in die Höhe und lächelte scheu. "Lasst uns hochgehen" In ihrem Zimmer angekommen, sprang Ino erst einmal erschöpft in ihr Bett und döste vor sich hin. "Mann, das war vielleicht ein anstrengender erster Tag!" "Stell dich nicht so an!", kicherte Tenten, die auf das Bett neben Hinatas sprang. Ino ignorierte sie einfach und breitete die Arme aus. Das Bett war so schön weich und lud einen gerade zu ein, die Augen zu schließen. Und die Versuchung war groß. Tenten verdrehte bloß die Augen und lief zu ihrem Kleiderschrank, um sich ihre Kleidung für die Nacht herauszufischen. Eine schwarze Hotpant und ein weinrotes Top. Sie begann, sich umzuziehen. Indess setzte sich Hinata auf ihr Bett und starrte auf die himmelblaue Decke. Sollte sie es ihnen sagen? Waren sie wirklich schon bereit, es zu erfahren? Nach einem Tag? Sie wusste, dass sie vorsichtig sein musste. Wissen in den falschen Händen konnte zu katastrophalen Folgen führen. Die Tür wurde aufgeschlagen und eine glucksende und übertrieben fröhliche Sakura watschelte hinein. "Hach, ich sag euch, dieser Sai ist die Wucht. Wusstet ihr, dass er Milch aus Nase, Augen und Ohren schießen kann?" Sie taumelte summend auf ihr Bett zu. Als sie Hinatas eigenartigen Blick und ihre merkwürdig Haltung bemerkte, verstummte sie. "Ist alles in Ordnung mit dir, Hinata?" Die Angesprochene sah auf. "Häh?... Oh... ja" "Das klang wirklich überzeugend!" Ino warf sich mit Schwung vor ihre Füße. "Raus mit der Sprache oder ich foltere dich zu Tode!" Sie kannte Inos Foltermethoden nicht. Aber um ehrlich zu sein, wollte sie auch keine Bekanntschaft mit ihnen machen. Also entschied sie sich dafür, ihnen die Geschichte zu erzählen. "Nun gut, ich sag es euch, aber es kann eine lange Geschichte werden" Die Anderen sahen sie neugierig an. "Wir haben Zeit genug!", murmelte Tenten und machte es sich bequem. "Schieß los!" Hinata atmete tief durch. Nun gut, sie wollten es ja nicht anders. Sie machte es sich gemütlich und räusperte sich geräuschvoll. "Nun, ich werde euch erstmal mein Verhalten erklären" Sie machte eine bedeutene Pause. "Damals hatte ich einen Freund. Derek. Er kam aus Kanada und war gerade neu nach Japan gezogen. Er besuchte meine High School und ich hatte mich sofort in ihn verliebt. Schließlich kamen wir zusammen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich ich damals mit ihm war. Wie sehr ich ihn geliebt hatte. An unserem zweiten Jahrestag passierte dann etwas, was mein ganzes Leben auf den Kopf stellen sollte. Es war ein ziemlich milder Herbsttag und wir wollten uns bei mir treffen. Ich hatte mich schon so gefreut. Doch dann rief er an, meinte, er hätte eine Grippe. Später erfuhr ich, dass er mit meiner besten Freundin im Bett gewesen war. Ich war so entrüstet und aufgelöst gewesen, dass ich mir das Leben nehmen wollte. Als Derek davon erfuhr, ist er schnellstens zu mir geeilt, hat sich entschuldigt, mir gesagt, wie sehr er mich lieben würde. Ich verzieh ihm, so sehr liebte ich ihn. Doch mein neuerobertes Glück sollte nicht lange währen. Drei Tage später stand die Polizei vor meiner Tür. Derek seie tot, hatten sie verkündet. Er wurde ermordet. Dieser gottverdammte Scheißkerl wurde ermordet, als er sich mit einer Ex-Freundin traf, um sie erneut flachzulegen" Sie hörte, wie ihre Freundinnen erschrocken nach Luft schnappten. "Wie schlimm!", hauchte Tenten mitfühlend. Ein Lächeln huschte auf Hinatas Lippen. "Und wisst ihr, wer Derek ermordet hat?" Ihre Mitbewohnerinnen schüttelten mit den Kopf. Woher sollten sie auch? Hinata hob den Kopf, sah die drei Mädchen vor ihr eindringlich an. "Ich war es!" 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