A Link to the Link von Akimon (The Legend of Zelda) ================================================================================ Kapitel 12: Der mit dem Feuer tanzt ----------------------------------- Der nächste Tag begann so friedlich, wie der Vorherige aufhörte. Dieses Mal konnte der legendäre Held sogar richtig ausschlafen, da auf dem heutigen Tagesplan nur Training stand. Ganz im Gegensatz zu seinem älteren Ebenbild, welcher, wie immer, schon mit dem Vogelzwitschern aufstand um seine frühmorgendlichen Arbeiten zu erledigen. Solange, bis der Jüngere endlich am späten Vormittag erwachte. Verschlafen trottete der hellblonde Hylianer durch das Haus, die Treppe hinunter zu dem kleinen Bach. Nachdem er sich dort den Schlaf aus dem Gesicht gewaschen und sich ordentlich gestreckt hatte, ging er wieder hoch. Im Haus angekommen bemerkte er, dass sein Kamerad gar nicht da war. Wahrscheinlich ist er im Dorf etwas erledigen. Da fiel dem Helden der Zeit ein großer Holzbottich ins Auge. Neugierig näherte er sich diesem und schaute hinein. Die darin enthaltene weiße Flüssigkeit, ließ den kleineren Kämpfer sofort auf Milch schließen. Begierig leckte sich Link die Lippen und sah sich direkt nach einem Becher um, den er auch nach kurzer Suche fand. Da er jeden Morgen sein Glas Milch brauchte, wie andere Leute ihre Tasse Tee, füllte er ohne groß darüber nachzudenken seinen Becher. Mit einem zufriedenen Grinsen nahm der Hylianer den ersten Schluck. Doch als seine Geschmacksnerven den ersten Impuls ins Gehirn geschickt hatten, stockte er. Augenblicklich riss der junge Mann die Augen auf, verzog das Gesicht und prustete alles wieder raus. „Was machst du da?“ Der Kettenhemdträger stand mit einem Korb in der Tür und blickte sein Pendant fragend an. Der Jüngere fühlte sich unter dessen Blick so ziemlich ertappt. Aus diesem Grund verließen die ersten Worte nur nuschelnd seinen Mund, bevor sie im letzten Satzteil wieder normale Lautstärke annahmen. „Na ja, ich wollte eigentlich nur mein Glas Milch trinken und da hier der ganze Bottich gestanden hat, dachte ich mir, dass ich etwas davon nehmen kann…aber das Zeug schmeckt ja total scheußlich! Das kann doch nie im Leben Milch sein!“ Nachdem der Held der Zeit geendet hatte, musste sich der dunkelblonde Hylianer zurückhalten, damit er nicht lauthals anfing zu lachen. Er versuchte zwar eine normale Antwort zu geben, aber ein leichtes Drucksen in seiner Stimme konnte der Ordoner nicht verhindern. „Kein Wunder, dass es dir nicht schmeckt. Das ist nämlich Buttermilch.“ Danach konnte sich der einheimische Kämpfer nicht mehr halten. Er hielt sich die Hand vor den Mund und drehte sich amüsiert zur Seite. Sein jüngeres Ebenbild verzog nur verdrießlich das Gesicht und wischte sich mit dem Ärmel den Mund ab. „Haben wir denn auch richtige Milch?“, fragte er schließlich mit verdrossener Stimme. „Setz dich einfach an den Tisch, ich bring dir gleich alles.“, antwortete seine Reinkarnation lachend. Nach dem kleinen Frühstück zogen sie sich schon die Heldenkluft an, schnappten sich Schwert und Schild und machten sich auf den Weg. „Kommst du?“, fragte der Ordoner, als er an der Hintertür seines Hauses stand. „Ja!“, antwortete sein Ebenbild vorfreudig. Damit liefen sie die Treppe hinunter. Nachdem sie über den kleinen Bach gesprungen waren, blieb der etwas größere Kämpfer abrupt stehen. Sein Doppelgänger hinter ihm musste scharf bremsen, um nicht in ihn hineinzulaufen. „Was ist los?“, lautete dessen Frage. „Wir sind da.“ „Wir sind da?“ Der einheimische Hylianer hörte an der verwirrten Stimmlage seines Freundes heraus, dass dieser wohl nicht damit gerechnet hatte, direkt hinter dem Haus zu trainieren. Die Bestätigung dafür war die verdutzte Miene, welche der Größere erblickte, als er sich umdrehte. „Also ich meine, hier wärme ich mich immer auf. Der eigentliche Trainingsplatz ist tiefer im Wald.“ „Achso, okay!“ Während die jungen Männer jeder für sich seine Dehnübungen startete, konnte der Held der Zeit eine seiner vielen Fragen nicht länger zurückhalten. „Sag mal, wie war diese Midna eigentlich so? Wie hast du sie kennen gelernt?“ Nachdem eine leichte Verwunderung über das Gesicht des größeren Kämpfers gehuscht war, fing er an zu überlegen. Midnas Charakter war nicht so einfach zu beschreiben, genauso wenig wie ihr erstes Zusammentreffen. „Nun ja, sie hat mir damals geholfen, als mich die Schattenwesen verschleppt hatten. Seitdem war sie meine Weggefährtin. Midna ist eigentlich immer sehr bestimmt und ein wenig frech. Dazu kommt noch ihre rebellische Ader und sie sagt immer offen ihre Meinung, auch wenn das in der Vergangenheit vielleicht nicht immer sehr klug war.“ Der Ordoner erinnerte sich dabei noch zu gut an die Situation, als Zanto sie beide in der Quelle von Ranelle überfallen hatte. „Aber sie besitzt auch eine sehr große Stärke und hat mir im Kampf gegen Ganondorf mit ihrer alten Magie beigestanden, aber nun ist sie wieder in der Schattenwelt.“ Der hellblonde Hylianer war ganz erstaunt und zog wieder einen weiteren Vergleich. Diese Midna war total anders, als sein quirliger, leuchtender Wattebausch. „Irgendwie erinnert sie mich an die Weggefährtin die mir stets zur Seite gestanden hat. Sie war eine kleine Fee und eigentlich ziemlich frech und nervig, aber ich hab sie trotzdem sehr gemocht. Als mich Zelda wieder zurück in meine Zeit schicken wollte, war sie auch da, aber Navi wurde anscheinend nicht eingesogen.“ Nach einer kurzen Pause fügte der legendäre Held noch hinzu: „Ist vielleicht auch besser so.“ „Vermisst du sie?“ Diese unerwartete Frage seitens seiner Reinkarnation, ließ Link überrascht aufschauen. Die azurblauen Augen seines Gegenübers sahen ihn mit einer tiefen Ruhe an. Der Kleinere von ihnen war im ersten Moment sprachlos. Er musste erst in seine Gefühlswelt hineinhorchen. Als sich schließlich nach einigen stillen Sekunden ein leichter, trauriger Schleier über seine ozeanblauen Augen legte, wandte sein Ebenbild den Blick ab. „Die Frage war überflüssig. Tut mir leid.“ Nachdem der Held der Zeit die Worte seines Doppelgängers realisierte, schüttelte er sachte den Kopf. „Nein ist schon in Ordnung. Ich wundere mich nur, da sie eigentlich ganz in meiner Nähe war. Vielleicht hat diese dunkle Macht sie einfach nur fortgestoßen. Wahrscheinlich war es so.“ Der Ordoner nickte einmal kurz, bevor er einige Momente später fragte: „Bist du fertig?“ Daraufhin stellte sich sein Pendant kerzengerade hin. Mit einem fröhlichen Grinsen auf den Lippen rief er: „Ja! Wir können loslegen.“ Nach diesen Sätzen ging der dunkelblonde Hylianer an den Rand des Waldes. Nachdem er kurz über seine folgenden Worte nachdachte, drehte er schlussendlich den Kopf etwas nach hinten. „Also ich trainiere immer auf einer großen Lichtung. Der Weg dorthin ist von hier aus nicht weit. Als Aufwärmübung renne ich immer durch das Unterholz so schnell ich kann. Ein guter Nebeneffekt dabei ist, dass man den Ästen ausweichen muss. Da der Wald ziemlich dicht ist, funktioniert das auch ziemlich gut. Wenn du magst-“ „Ja da mach ich mit!“ Damit hatte sich der größere Krieger seinen restlichen Atem erspart. Nach einem kurzen Nicken, erwiderte er: „Okay.“ Direkt schnellte er auch schon in die Tiefen des dunklen Waldes hinein. Noch etwas überrascht folgte der Held der Zeit dem Anderen rasch. Der Ordoner behielt Recht. Die Äste hingen wirklich ziemlich tief, weshalb ein schnelles Vorankommen fast unmöglich war. Auf dem erdigen, weichen Boden lag überall Gehölz, Büsche und Steine, die den Weg versperrten. Nur mit gezielten Sprüngen konnte sich der hellblonden Kämpfer über diese Hindernisse hinweghelfen. Dabei musste er tierisch darauf achten, dass er im Eifer des Gefechts nicht gegen einen Ast lief. Normalerweise war Link ein sehr guter, wendiger Läufer, doch hier musste er alle Register ziehen. Während sein Pendant neben ihm stets konzentriert nach vorne schaute und die Geschwindigkeit kontinuierlich hielt, durfte der legendäre Held natürlich nicht hinterherhinken. Nachdem sie auch schon einige Minuten gelaufen waren, hatte sich der kleinere Kämpfer an diese Aufgabe gewöhnt, sodass es ihm immer mehr Spaß machte. Er konnte inzwischen genauso gut mithalten wie seine Reinkarnation. Die entgegenfliegenden Äste, die versteckten Steine, die dicken Baumstämme sowie der unübersichtliche Waldboden stellten für den Jüngeren bald schon keine Herausforderung mehr dar. Nach gut zehn Minuten waren die blonden Männer schließlich an besagtem Trainingsplatz angekommen. Der Held der Zeit war mehr als überrascht. Der dunkle Wald lichtete sich hier, sodass die helle Sonne auf einen großen Wiesenplatz strahlte. Dieser war vollkommen leer, außer ein paar großen Steinen die am Rand standen. Überwältigt von dieser sanften Schönheit lief der kindlichere Hylianer in die Mitte, streckte lachend die Arme aus und ließ sich von der Morgensonne bescheinen. „Hier ist es richtig schön.“, sprach er nach einem zufriedenen Seufzer. Nachdenklich schaute der Ordoner seinem Ebenbild nach. Noch nie hatte, außer er selbst, jemand diese Lichtung betreten. Es war irgendwie seltsam mit einer weiteren Person hier zu sein, da Link diesen Platz nur als Ort der Einsamkeit und Abgeschiedenheit kannte. Nichts desto trotz war die Anwesenheit seines Doppelgängers sehr angenehm. Die Präsenz des Anderen ließ ihn, aus unerfindlichen Gründen, ruhig und vorfreudig zugleich werden. Der einheimische Krieger freute sich richtig, mit seinem neuen Freund die Trainingseinheit zu beginnen. Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen, ging er auf seinen Kampfgefährten zu. „Willst du jetzt die okkulten Künste sehen?“ Breit grinsend drehte sich der Held der Zeit um. „Na klar!“ Damit ließ sich der Kettenhemdträger sachte auf sein Hinterteil fallen, sehr zur Verwunderung seines Gegenübers. „Setz dich.“, lautete die Antwort auf den verdutzten Gesichtsausdruck des legendären Hylianers. Wortlos ließ auch er sich im Schneidersitz nieder, wie seine Reinkarnation. „Ich habe dir ja schon erklärt, dass es insgesamt sieben okkulte Künste gibt. Vielleicht kennst du ja schon einige. Als erstes kommt der Fangstoß.“ „Den kenn ich!“, platzte es schon aus dem Jüngeren heraus. „Das dachte ich mir. Die zweite okkulte Kunst ist auf jeden Fall die Schildattacke. Danach kommt der Rundumhieb, der Helmspalter, das Blankziehen, die Riesensprungattacke und schließlich als finaler, stärkster Angriff, die Wirbelattacke.“ „Die Wirbelattacke?!“, fragte der Held der Zeit ungläubig, „Du beherrschst die Wirbelattacke?“ „Ja.“ Mit einem verdrießlichen Blick wandte der kleinere Hylianer den Kopf zur Seite. „Das gibt’s doch nicht…“ Der dunkelblonde Krieger konnte seinem Pendant nicht ganz folgen. „Warum?“ Nach einem kleinen Seufzen antwortete sein Kampfgefährte schließlich: „Na ja, ich dachte eigentlich die Wirbelattacke wäre meine eigene Erfindung. Wie auch immer, also das Blankziehen und die Schildattacke kenne ich auch. Was mir jetzt gar nicht geläufig ist, sind dieser Rundumhieb und der Helmspalter. Hört sich aber ziemlich interessant an.“ Der Ordoner hatte schon mit den weitreichenden Kenntnissen seines Ebenbildes bezüglich des Schwertkampfes gerechnet. Noch bevor Link etwas sagen konnte, redete der legendäre Hylianer weiter. „Im heiligen Hain hast du eine Attacke angewandt, wo du dich durch die Gegnerreihen gerollt hast und von unten wie ein Wirbelwind nach oben gesprungen bist! Die war sehr beeindruckend.“ „Das war der Rundumhieb. Soll ich dir den als Erstes zeigen?“ „Oh ja! Das hat richtig cool ausgesehen.“ Mit einem Nicken erhob sich der Kettenhemdträger. Sein Doppelgänger tat es ihm gleich und klopfte sich das Hinterteil ab. Sein Gegenüber wartete geduldig ab, ehe er anfing zu erklären. „Generell gilt es bei dem Rundumhieb, dass du dich mit einer Seitwärtsrolle rasch hinter den Gegner beförderst und von unten zuschlägst. Ein schneller Feind kann sich vielleicht noch umdrehen, aber die Attacke von unten zu blocken ist ziemlich unmöglich. Um das zu erreichen, musst du deswegen fest vom Boden abspringen.“ Der kleinere Kämpfer lauschte konzentriert. Seine Vorstellungskraft spielte indes schon die Ausführung des Angriffs in seinem Kopf durch. „Ich zeige es dir. Greif mich einfach ganz normal von vorne an.“ Mit einem Nicken zog der Held der Zeit Schwert und Schild. Sein Gegenüber tat es ihm gleich. Nachdem sie sich in Stellung gebracht hatten, griff der hellblonde Hylianer frontal an. Genauso wie auch schon im heiligen Hain, wich der Ordoner geschickt mit einer Seitwärtsrolle aus und brachte sich so hinter dem Jüngeren in Position. Dieser versuchte zwischenzeitlich natürlich mitzuhalten und drehte sich flink um. Doch noch bevor er seinen Körper gänzlich drehen konnte, spürte er schon die flache Kante des Schwertes seiner Reinkarnation an seinem Bauch. Wie zur Salzsäule erstarrt hielt er inne. Die Schnelligkeit und Zielsicherheit des einheimischen Hylianers beeindruckte Link. Diese Technik war mehr als effektiv. Bei richtiger Ausführung, war sie tödlich. Langsam drehte sich der etwas kleinere Kämpfer vollends zu seinem Kampfgefährten um, der noch immer in der Hocke verweilte und mit seinem Schwert den Sprung antäuschte. „Du bist ziemlich schnell.“ Der etwas Größere von Beiden stellte sich nach diesen Worten aufrecht hin. „Ich muss dir mein Lob aussprechen. Du konntest mir ohne weiteres folgen und hättest dich fast ganz umgedreht. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der eine vergleichsweise gute Reaktion hat.“ Über diese Sätze wurde der jüngere Hylianer etwas verlegen. „Na ja, schließlich bin ich der Held der Zeit!“ Seiner Reinkarnation schlich sich ein kleines Grinsen auf das Gesicht. Obwohl sie gerade erst mit dem Training begonnen hatten, spürte er schon jetzt die versteckten Fähigkeiten, welche in seinem Ebenbild schlummerten. Er war neugierig, gespannt, was sein jüngerer Kampfgefährte noch alles für ihn bereit hielt. Mit einer winzigen, kampfeslustigen Vorfreude erwiderte er: „Ja, du hast Recht.“ „Sag mal,“, fing der Jüngere an, um von dieser für ihn leicht peinlichen Situation abzulenken, „von wem hast du das eigentlich alles gelernt? Das hast du dir ja wohl kaum selbst beigebracht.“ Der Ordoner hob etwas die Augenbrauen an, doch noch im selben Augenblick dachte er über die passenden Worte nach. Einige Momente später nahm er Luft und fing an von seinem knochigen Mentor zu erzählen. „Na ja, ich hatte einen eher ungewöhnlichen Lehrer. Wenn er mich eine der okkulten Künste gelehrt hat, zog er mich immer in eine Art Zwischendimension. Ich vermute mal, weil er nur dort existieren konnte.“ Auf das Gesicht des legendären Hylianers malte sich ein großes Fragezeichen. Es war so unverkennbar, dass es keinerlei Worte bedurfte, die Unverständlichkeit seiner Reinkarnation klar zu machen. Der Einheimische musste auch nur einen kurzen Blick auf ihn werfen, um nur wieder von neuem Luft zu holen. „Also derjenige, der mich diese Techniken gelehrt hat war, glaube ich zumindest, schon tot. Ein Geist oder so.“ Nach dieser Aussage verzog sein jüngeres Pendant nur noch mehr das Gesicht. „Was war das für einer?“ „Er war ein Skelett.“ „Was?!“ „Ja.“ Fassungslos starrte der hellblonde Schwertkämpfer sein Ebenbild an. „Du hast mit einem Skelett trainiert?“ „Ich sagte doch schon, dass er mich bei unseren Treffen immer in eine Zwischendimension gezogen hat. Meiner Meinung nach ist er schon tot und lebt nur als Geist in dieser Zwischendimension weiter. Sein letztes Erbe waren die okkulten Künste, die er dem auserwählten Helden lehren wollte.“ Nach diesen Worten schaute der Ordoner seinem Ebenbild ins Gesicht. Dieser sah ihn ebenfalls nachdenklich an. In seinem Kopf mussten sich erst einige Bauklötzchen formatieren, damit sie ein einigermaßen klares Bild ergaben. „Ist alles etwas verwirrend, aber ich glaube ich habe es schon ein bisschen verstanden.“ „Das kann ich gut nachvollziehen. Es ist auch schwer zu erklären. Jedenfalls war er ein begnadeter Schwertkämpfer. Von ihm habe ich ziemlich viel gelernt.“ Nach einem kurzen Nicken seitens des legendären Helden erwiderte dieser. „Er muss ja wirklich gut gewesen sein, wenn selbst du sowas sagst.“ Dieser Satz ließ den dunkelblonden Hylianer nur einen verwunderten Blick auf sein Ebenbild werfen. „Was meinst du damit?“ „Na das du schon sehr stark bist und mir keiner einfällt der dir das Wasser reichen kann.“ „Außer du.“ Schlagartig hob der jüngere Kämpfer den Kopf. Die ozeanblauen Saphire starrten entgeistert in das warme lächelnde Gesicht seines Gegenübers. „Nun schau doch nicht so überrascht. Ich bin mir sicher, dass du mich in einem Zweikampf schlagen könntest.“ Link war vollkommen vor den Kopf gestoßen. Sein älterer, weitaus erwachsenerer Kampfgefährte hielt ihn für seiner ebenbürtig. Eigentlich war der etwas kleinere Hylianer davon ausgegangen, dass sein Mitstreiter ihn eher etwas schwächer einschätzte. Schüchtern blickte der legendäre Held zur Seite. Dass seine Reinkarnation ihn als einen gleichrangingen Rivalen ansah, machte Link ziemlich verlegen. „Von wem hast du eigentlich deine Schwertkünste gelernt?“ Diese Frage riss den Helden der Zeit aus seinen Gedanken. Es dauerte einige Sekunden, bis er die Frage realisierte und eine Antwort darauf formulieren konnte. „Also, das meiste habe ich mir eigentlich selbst beigebracht. Ich habe schon als kleines Kind mit dem Schwert gekämpft. Richtig damit umzugehen, hat mir eine sehr gute Freundin gezeigt. Weißt du, sie war Zeldas Kindermädchen und Beschützerin.“ Irgendwie kamen dem Ordoner diese Informationen mehr als bekannt vor. „War das diejenige, welche damals Kakariko gegründet hat? Du hast mir schon mal von ihr erzählt, glaube ich.“ Nachdenklich hielt sich der Jüngere für einen Moment das Kinn, bis sich sein Gesicht erhellte. „Stimmt! Ja, Impa war eine unbarmherzige Lehrerin.“ „So heißt sie also. Ist sie nicht auch eine der Weisen?“ Mit einem verdrießlichen Gesicht, schaute der hellblonde Hylianer in das Gesicht seiner Reinkarnation. „Du hast ein genauso gutes Gedächtnis wie eine kleine Zora-Prinzessin.“ Verdutzt erwiderte der einheimische Krieger den Blick. „Wie meinst du das denn?“ Der legendäre Held schüttelte den Kopf. „Musst du nicht verstehen. Zeig mir lieber noch mal diese okkulte Kunst. Die möchte ich unbedingt lernen.“ Nicht weiter auf dieses suspekte Thema eingehend, lehrte der Kettenhemdträger seinem Pendant akribisch genau den Rundumhieb. Nach einigen Versuchen schließlich, gelang es dem Helden der Zeit die Technik immer mehr zu meistern. Doch damit hatte Link nicht genug. Nun wollte er natürlich auch noch diesen Helmspalter unbedingt sehen. Nachdem er lange genug an seinem Kampfgefährten herumgequengelt hatte, ließ sich der Ordoner breitschlagen. „Bei dem Helmspalter ist es wichtig, dass du zuerst die Schildattacke anwendest. Wenn dein Gegner damit seine Deckung vernachlässigt, musst du schnell über ihn springen. Das grenzt zwar schon fast an Akrobatik, aber es ist generell möglich. Es kommt nur darauf an, wie du springst. Denk nur immer daran, zuerst die Schildattacke zu machen, denn in der Luft bist du ohne Deckung.“ Nachdem der Jüngere eingehend belehrt wurde, durfte er es selbst versuchen. Natürlich fiel er bei seinen ersten Versuchen mehr als einmal auf die Nase, was Link jedoch nicht davon abhielt weiterzumachen. Genauso hielt es den Kettenhemdträger nicht davon ab, sich ein belustigtes Lachen nach dem anderen zu verkneifen. Wie schaffte es sein legendärer Kamerad bloß, ein derart witziges Verhalten an den Tag zu legen? Der versuchte es natürlich weiter und mit der effektiven Hilfestellung des Ordoners, dauerte es nicht lange, da machte sich der legendäre Held auch diese Technik zu eigen. „Du beherrschst jetzt zwar diese beiden okkulten Künste, aber um sie zu perfektionieren, musst du noch ein wenig üben.“ Mit einem hochzufriedenen Grinsen auf den Lippen erwiderte der hellblonde Kämpfer: „Klar, weiß ich doch!“ Der erwachsenere Held war sich zwar sicher, dass sein Pendant die Sache wieder etwas zu locker nahm, doch diese Meinung behielt er lieber für sich. „Jetzt kann ich dir meine Magie zeigen. Das ist nur gerecht, weil wir uns nun lange genug mit deinen Techniken beschäftigt haben.“ Der einheimische Krieger hatte diese Tatsache schon wieder ganz verdrängt. Mit der Information kehrte auch seine Neugier wieder. „Ja, die möchte ich gerne sehen.“ Dieses starke Interesse, welches unweigerlich in der Stimme des Älteren mitschwang, ließ seinen Doppelgänger etwas schmunzeln. Manchmal legte der Größere von ihnen diese für ihn so untypische Neugierde an den Tag. Sie führte den Ordoner immer unweigerlich von seinem erwachsenen, ruhigen Verhalten weg. Das kam zwar nicht oft vor, doch wenn wieder solch eine Situation eintrat, machte das den legendären Helden irgendwie glücklich. Er fühlte sich in diesen Momenten immer sehr stark mit seinem Mitstreiter verbunden, denn im Grunde teilten sie dieses ungezügelte, kindliche Interesse an allen neuen Dingen, die es zu entdecken oder zu lernen galt. Der Held der Zeit begann seine Lehrstunde genauso, wie sein Ebenbild. „Setzen wir uns erstmal. Dann erkläre ich dir die Einzelheiten.“ Es dauerte keine zwei Sekunden, da saß schon der einheimische Krieger brav auf dem Boden und sah sein Pendant erwartungsvoll an. „Also,“, der kleinere Hylianer nahm tief Luft, „das mit der Magie ist nicht so einfach. Hier kommt es vor allen Dingen auf deine innere Stärke, also die Stärke deines Geistes an. Du musst-“ Link kam ins Stocken. Er wusste nicht so genau, wie er das erklären sollte. „Na ja, du kannst dich sozusagen nicht dazu zwingen. Es muss einfach…“ Der Kettenhemdträger sah sein Pendant unverändert erwartungsvoll an, während dieser händeringend nach Worten suchte. „Also du weißt ja, dass jeder auch eine innere Kraft hat. Und diese Kraft ist schwieriger zu kontrollieren, wie zum Beispiel deinen Körper. Je stärker dein Geist ist, umso stärker kannst du die Magie nutzen. Es ist aber wichtig, dass du eine gute Verbindung zu deiner inneren Kraft hast.“ Aufmerksam lauschte der Ordoner den Worten seines Kampfgefährten und er verstand sogar, worauf dieser hinauswollte. Gespannt hing er förmlich an dessen Lippen, um nicht ein Wort zu verpassen. Sein Kopf verarbeitete schon indes rasch die ganzen Informationen, um eine schnelle Umsetzung zu ermöglichen. „Natürlich ist es auch wichtig, dass du die Energiezufuhr regelst. Du darfst nie die Kontrolle über die Magie verlieren, die du gerade benutzt.“ Der einheimische Hylianer nickte zustimmend. „Ich zeige dir das am Besten einfach mal.“ Damit nahm der Held der Zeit den Kristall mit der leuchtend roten Flamme in seine Hände. Während der Feuerdiamant in der Handkule des hellblonden Kriegers eingebettet war, konzentrierte dieser sich kurz. Schon nach wenigen Momenten flimmerte die Luft und es erschienen kleine Feuerstreifen, welche unruhig vor dem jüngeren Kämpfer tanzten. Schließlich formierten sie sich zu einer Kugel nicht größer wie eine Walnuss. „Siehst du?“ Der Ältere sah nur zu gut. Vollkommen gebannt von dem magischen Schauspiel vor sich, konnte er seinen entgeisterten Blick nicht mehr abwenden. Eine zarte Wärme legte sich auf sein Gesicht, während die azurblauen Augen das leuchtende Glühen einfingen. Langsam ließ der Kleinere von ihnen den Flammenball stetig wachsen. Die dunkelblauen Saphire fixierten diesen konzentriert. Als das magische Feuer schließlich die Größe einer Melone erreichte, splitterte es sich schlagartig auf und schoss in die vier Himmelsrichtungen davon. Fassungslos blickte der dunkelblonde Schwertkämpfer den kleinen Kometen nach. Er war zutiefst beeindruckt. Diese Kunst der Magie war sehr schwer zu entfalten, geschweige denn sie so gut zu kontrollieren. Das war jedenfalls das, was er gelesen hatte. Mit erstaunten Augen schaute der Kettenhemdträger in das grinsende Gesicht seines Gegenübers. „Jetzt bist du dran.“ Mit diesen Worten drückte er seiner Reinkarnation den Feuerdiamanten in die Hand. Etwas unbeholfen blickte der einheimische Hylianer auf dieses kleine Ding hinab. „So, ich erkläre dir jetzt was du machen musst.“, fing der Held der Zeit an, „Zu allererst, musst du dich vollkommen entspannen. Deine innere Energie kannst du nicht allein mit bloßer Willenskraft mobilisieren und schon gar nicht mit physischer Anstrengung. Sei ganz locker, sodass die geistige Stärke einfach nur aus dir herausfließen kann. Wenn sie deinen ganzen Körper erfüllt, kannst du dich auf die Magiequelle in deiner Hand konzentrieren.“ Der Ordoner nickte und schloss daraufhin die Augen. Er versuchte das umzusetzen, was sein Ebenbild ihm erklärte, jedoch erwies sich das schwieriger als gedacht. Der Kopf des einheimischen Kriegers war einfach noch zu aktiv. Aufgrund dessen verzog er angestrengt das Gesicht. Der Held der Zeit spürte, dass sich sein Gegenüber damit schwer tat. Nach einigen Minuten hatte er auch den Grund herausgefunden. „Denk nicht zu viel nach. Du musst nur hinfühlen. Der Rest kommt von allein.“ Die warme, ruhige Stimme des Jüngeren ließ tatsächlich ein wenig Stille in dessen Reinkarnation einkehren. Langsam gelang es Link, die nervigen, unruhigen Stimmen in ihm verstummen zu lassen. Er besann sich gänzlich auf seinen Körper. Seine Sinne schärften sich und er spürte all seine Glieder mit jeder einzelner Faser. Dann endlich, fühlte der Kettenhemdträger einen kribbelnden Strom der sich durch ihn zog. Das vorerst noch kleine Rinnsal, wurde von Minute zu Minute stärker. Sein Gegenüber merkte das natürlich und grinste vorfreudig. Die folgenden Worte sprach er nun leise, ja schon fast flüsternd, denn er wollte seine Reinkarnation nicht aus der Ruhe bringen. „So ist es gut. Jetzt achte auf die Magiequelle in deiner Hand. Spüre in ihre Macht hinein und lass sie mit deinem Geist eins werden. Konzentriere ihre Energie.“ Geführt von der Stimme des Helden der Zeit ließ der Ordoner nur noch geschehen. Alles passierte wie von selbst und erst als der einheimische Hylianer erneut eine leichte Wärme auf seinem Gesicht verspürte, öffnete er die Augen. Tatsächlich, da schwebte ein erbsengroßes Glutkügelchen direkt vor ihm. Über seine eigene Fähigkeit erstaunt, blinzelte er das Feuerchen an. „Wow, du hast es geschafft. Herzlichen Glückwunsch!“ Verwundert schaute der Ältere auf in das fröhlich grinsende Gesicht seines Pendants. Der Größere konnte es noch gar nicht richtig fassen. Doch je länger er in den flackernden Schein schaute, umso mehr freute er sich. „Jetzt versuch einfach mal das Feuer wachsen zu lassen oder aufzusplittern. Das hängt jetzt von deiner Vorstellungskraft und Phantasie ab. Du musst dir einfach die Positionen und die Bewegungen schon vorher in deinem Kopf präsent halten, dann kann sich dein Geist, der nun mit der Magie verbunden ist, ganz leicht darauf einstellen. Aber denk daran, du kannst nichts erzwingen.“ „Okay.“ Der Rest war nicht so schwer, wie Link sich das vorgestellt hatte. Man musste nur darauf achten, nicht die Kontrolle zu verlieren und darin war der Ordoner ja Hyrules Spitzenreiter. So spielte der Kettenhemdträger etwas mit der Flamme rum. Ließ sie wachsen, sich aufteilen und um die jungen Männer herumwirbeln. Mit der Zeit wurde er immer sicherer darin. Doch irgendwie fühlte der dunkelblonde Hylianer stets einen winzigen Widerstand. Es schien so, als ob diese Magie ihren eigenen Willen hätte und sich nur gezwungenermaßen seinem Geist beugte. Dieses aufrührerische Verhalten, machte die Reinkarnation etwas stutzig. „So, nun lass die Flamme einfach wieder langsam verschwinden. Lass die Magie einfach los, damit das Feuer sich verlaufen kann.“ Nach einem kurzen Nicken machte sich der einheimische Kämpfer daran. Seltsamerweise war das schwerer als gedacht, denn dieses Feuer in dem durchsichtigen Kristall hatte irgendwie seinen eigenen Kopf. Es ging dann soweit, dass die vier flackernden Feuerbälle mit einem Mal urplötzlich unkontrolliert auseinander stoben. Bei dieser Aktion hatte sich der Ältere von den beiden Hylianern etwas erschreckt. Damit hatte er nicht gerechnet. „Entschuldige, ich-“ „Das war nicht deine Schuld.“ Verwundert blickte Link in das Gesicht seines kleineren Gegenübers. Auf diesem konnte er seltsamerweise ein breites Schmunzeln beobachten. „Warum?“, lautete die verdutzte Frage des Ordoners. „Nun ja, es wundert mich nicht, dass sich das Feuer am Schluss deiner Kontrolle entzogen hat. Immerhin ist das Dins Feuerinferno und die ist immer etwas eigenwillig.“ „Dins Feuerinferno? Du meinst doch nicht etwa-“ Mit einem Nicken bestätigte der legendäre Held die Vermutung seiner Reinkarnation. „Ja. In diesem Kristall ist ein winziger Teil der Kraft der Göttin Din gespeichert. Ich habe auch die Zauber der anderen Göttinnen. Nayrus Umarmung und Farores Donnersturm.“ Fassungslos starrte der größere Hylianer seinen Mitstreiter an. Er konnte gar nicht glauben, was er da hörte. Nach einigen Augenblicken hatte er sich schließlich wieder etwas gefangen, sodass er die Frage aussprach, die ihm am meisten auf der Zunge brannte. „Welche Art von Zauber sind die anderen beiden?“ „Nayrus Umarmung ist ein defensiver Zauber. Damit kann man einen Schutzwall errichten, der dich auch vor den stärksten Attacken schützt. Farores Donnersturm hingegen ist ein Teleporter. Du kannst an einer bestimmten Stelle einen Warppunkt errichten. Auch wenn du meilenweit weg bist, kannst du dich dann immer wieder zu dieser Stelle teleportieren. Je nach Entfernung ist das aber schon sehr schwierig. Dafür braucht es schon eine große geistige Stärke und viel Übung.“ Gefesselt von den Worten seines Kampfgefährten, blieb dem einheimischen Krieger nichts anderes übrig, als bloß gebannt zuzuhören. Es stimmte also, was er hinsichtlich dieses Feuerkristalls gespürt hatte. Da war noch ein anderer Geist gewesen. Ein Bruchteil also der wahrhaftigen Seele der Göttin der Kraft selbst. „Wie sind denn die anderen beiden? Sind Nayru und Farore auch so ungestüm?“ Nachdem der legendäre Held kurz aufgelacht hatte, erwiderte er: „Nein, die sind etwas umgänglicher. Nayru gibt gar keine Widerworte. Mit ihr habe ich überhaupt keine Probleme und Farore…“ Link hielt kurz inne, denn im ersten Augenblick wusste er nicht so recht, wie er die Beziehung mit der Göttin des Mutes beschreiben sollte. Nach einem fragenden Blick seitens der Reinkarnation antwortete der hellblonde Hylianer schließlich: „Tja, mit Farore funktioniert es einfach am Besten. Mit ihr ist man einfach ein eingespieltes Team. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir ja auch ihr Triforce-Fragment besitzen. Deshalb sind wir ja sozusagen ihre Schützlinge. Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel des Ordoners als er antwortete. „Du hast bestimmt Recht.“ Schlagartig schoss dem einheimischen Kämpfer eine plötzliche Erinnerung durch den Kopf. Diese Sache hatte er schon vollkommen verdrängt, obwohl sie noch nicht geklärt war. Mit einem ernsten Blick schaute Link in die saphirblauen Augen seines Doppelgängers. „Mir ist gerade wieder etwas eingefallen. Was war das eigentlich genau im heiligen Hain? Als unsere Hände angefangen haben zu leuchten, weißt du noch?“ Der Held der Zeit musste gar nicht lange überlegen, denn diese Situation war ihm noch sehr präsent. „Na klar weiß ich das noch.“ „Was ist dort eigentlich genau geschehen? Einige Dinge sind mir einfach noch unverständlich.“ Über die Antwort dieser Frage musste der legendäre Held erst selbst genau nachdenken. Obwohl er die Lösung mehr oder weniger schon wusste, war es für ihn schwierig, das in Worte zu fassen. „Nun ja, also du weißt ja, dass drei Triforce-Fragmente existieren. Weisheit, Kraft und Mut, also Nayru, Din und Farore. Wir beide besitzen das Fragment des Mutes. Ich denke mal, sie haben im heiligen Hain aufeinander reagiert. Dadurch haben wir diese große Macht freisetzen können. Obwohl ich das gar nicht so kenne. Ich habe eigentlich nie die Kraft des Fragments aktiv in einem Kampf eingesetzt.“ Der Blick des Ordoners schweifte erneut nachdenklich ab. Er hatte die heilige Kraft in sich auch noch nie benutzt. Er wusste gar nicht wie das ging. Eine kurze Pause trat ein, in der der ältere Hylianer über diese Kraft nachdachte. Sie war so geheimnisvoll, dass sie sich vollkommen seinem Wissen entzog. Link kannte lediglich ihren Ursprung. Er wusste die göttliche Kraft weder einzusetzen noch in irgendeiner Weise mit ihr in Verbindung zu treten. Vielleicht weiß Zelda mehr darüber. Im Nachhinein ärgerte sich der Kettenhemdträger. Er hatte einfach vergessen die Königin zu fragen, als sie in Hyrule Stadt waren. Aber vielleicht bestand noch eine andere Möglichkeit dieser geheimnisvollen Kraft auf die Schliche zu kommen. Sollen wir es einfach versuchen? Währenddessen kreisten die Gedanken des hellblonden Kriegers um ganz andere Dinge. Wie schon einige Male zuvor, hatte ihn dieses Kompliment seiner Reinkarnation nicht mehr losgelassen. Ständig schwebte ihm das Bild seines lächelndes Ebenbildes vor seinem geistigen Auge, wie er sagte: „Nun schau doch nicht so überrascht. Ich bin mir sicher, dass du mich in einem Zweikampf schlagen könntest.“ Ein Zweikampf… Eigentlich eine interessante Idee. Als Training sozusagen. Doch Link wusste nicht, ob er wirklich eine Chance gegen sein Pendant hätte. Er war noch ein wenig im Zweifel darüber. Soll ich ihn wirklich fragen…? Andererseits, warum stellte er sich so an? Er war auch ein Held und somit ein guter Schwertkämpfer. Für ihn bestand die Möglichkeit des Sieges. Ich erfahre es nie, wenn ich es nicht versuche. Das war dem Helden der Zeit nun klar. Er würde im Kampf alles geben. Und selbst wenn er unterlag, er würde ja nur gegen seinen neuen Freund verlieren. Damit wandte sich der Jüngere wieder seinem Ebenbild zu. „Link?“ Der Ordoner erwachte aus seinen Gedankengängen und schaute in das Gesicht seines Gegenübers. Dabei vergaß er, dass er selbst gerade seinen Vorschlag unterbreiten wollte. „Ja?“ Wie schon so oft, wurde der Kleinere von Ihnen unter dem Blick seiner Reinkarnation etwas schüchtern. Ein bisschen verließ ihn wieder der Mut, seine Frage kund zu tun, doch der Held der Zeit riss sich innerlich zusammen. Immer noch etwas unentschlossen, sah er schließlich dem Anderen in die Augen und nahm Luft. „Also, ich wollte dich fragen ob du…na ja, was hältst du von einem Trainingskampf?“ Der Dunkelblonde verzog überrascht das Gesicht, was wiederrum sein Ebenbild peinlich berührte. Das mochte Link überhaupt nicht, wenn er nicht wusste, was sein Gegenüber nun gerade dachte. „Das ist eine fabelhafte Idee!“ Nun war es der legendäre Held, der verwundert aufschaute. Das Gesicht des älteren Hylianers lächelte ihn freudig an. „Wir haben morgen sowieso noch nichts vor. Ich bin sicher, dass es ein toller Kampf wird.“ „Bestimmt!“ Nachdem das geklärt war, beschlossen die jungen Männer wieder zurück zum Haus zu gehen. Auf dem Heimweg spukten dem Jüngeren noch einige Gedanken durch den Kopf. Seine Reinkarnation freute sich anscheinend schon richtig auf die morgige Auseinandersetzung. Wenn Link ehrlich zu sich war, dann teilte er diese Freude. Der hellblonde Kämpfer war schon auf die Techniken seines Pendants gespannt. Es würde sehr anstrengend werden, dass wusste er, aber genau das machte den Reiz aus. Er war immer gezwungen gewesen zu kämpfen. Der legendäre Held wusste keine Situation in der es nicht so war. Deshalb war er umso glücklicher, dass er am morgigen Tag den Ernst mal beiseite lassen und einfach nur des Spaßes halber mit jemandem kämpfen konnte. Freundschaftlich knuffte er sein Ebenbild am Arm. Dieser wandte den Kopf zur Seite und nach einem beidseitigen Lächeln, stiegen sie die Treppen hoch ins Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)