Begegnung im Schnee von robin-chan ================================================================================ Kapitel 2: Eine sternenklare Nacht und ein schlafloser Zimmermann ----------------------------------------------------------------- Seit jenem Gespräch sind schon ein paar Stunden vergangen. Die gesamte Crew war mittlerweile im Essbereich der riesigen Küche versammelt. "Huuuuuuunger!" schrie Ruffy alle paar Sekunden und trieb nicht nur den Smutje Sanji zur Weißglut sondern auch den Rest der Crew. Der blonde gut gebaute Koch zündete sich in ruhe eine Zigarette an und versuchte die Rufe des Gummimenschen so gut es ging zu ignorieren. "Halt die Klappe, du hast schon genug gegessen!" fauchte Nami und verpasste Ruffy gekonnt eine ihrer berüchtigten Kopfnüsse. Schmollend hielt er sich die Stelle, an der sich schon eine Beule gebildet hatte. Lysop und Chopper gingen wieder einmal in Deckung, aus Angst ebenfalls etwas ab zu bekommen. Das Zorro mal wieder pennte war nichts Neues. Franky sah eher zu und Robin musste bei dieser Situation, die sich ihr hier anbot doch etwas schmunzeln. Es war einfach wie immer, Ruffy würde sich auch so schnell nicht verändern. Oft war es ihr doch schleierhaft, wie so jemand wie ihr Kapitän Rob Lucci besiegen konnte oder zuvor Gott Enel, Sir Crocodile. Zu oft benahm er sich wie ein kleines Kind. Doch alle wussten, dass man immer auf ihn zählen konnte, er immer für seine Nakamas bereit stand, sollte es zu Schwierigkeiten kommen. Dafür waren sie ihm auch alle sehr dankbar. Frankys Blick bliebt kurz an Robin haften und er musste lächeln. 'Sie sollte öfter fröhlich sein.' ging es dem Blauhaarigen durch den Kopf und wandte sich wieder dem Geschehen zu. Robin bemerkte diesen kurzen aber doch musternden Blick, jedoch wusste sie nicht was sie davon halten sollte, besser gesagt warum er gelächelt hatte. Sie konnte nicht mehr länger darüber nachdenken, Nami schlug mit ihrer Handfläche auf die Tischplatte. Es dauerte nicht lange und schon war Stille im Raum. Ja, in so etwas war Nami gut, wenn was zu sagen war, dann hörte man ihr lieber zu. Niemand wollte sie provozieren. "Der Grund wieso ich wollte, dass ihr noch bleibt ist der, dass wir schon bald an der nächsten Insel ankommen. Morgen sollte es eigentlich schon so weit sein. Die Temperatur fällt schon seit Tagen ununterbrochen, es gibt keine Zweifel mehr, wir kommen an einer Winterinsel vorbei. Wir sollten jedoch vorsichtig sein. Nach der Sache auf Enies Lobby sind wir jetzt wohl die Staatsfeinde Nummer 1. Sollte sich auf dieser Insel eine Marinebasis befinden, so müssen wir vorsichtig vorgehen. Ich habe keine Lust wieder von der Marine verfolgt zu werden!" erklärte die Navigatorin. "Warum vorsichtig? Dann gibt es mal wieder ein Abenteuer." Kam es von einem fröhlichen Kapitän. "Da gebe ich Ruffy recht. Warum sollten wir uns verstecken? Vor denen hab ich keine Angst." Nun gab auch Zorro seine Meinung dazu ab. "KLAPPE! Darum geht es hier doch nicht. Aber ich hab es langsam satt, dass sie Marine und uns immer wieder verfolgt. Allein vorige Woche! Davon hab ich genug!" Konterte Nami ohne Probleme. Von Ruffy wie von Zorro kam nur ein Murren. "Seit wann bestimmst du was wir machen?" murmelte der Schwertkämpfer nur und setzte einen genervten Blick auf. "Ach, soll ich lieber Ruffy das Kommando geben?" Der eben Genannte, versuchte sich schon wieder an Sanji und somit an den Kühlschrank vorbei zu schleichen. Der Smutje beförderte den Gummimenschen mit einem Kick auf die Couch, die etwas abseits vom Tisch stand. "Pfoten weg!" Nami zog eine Augenbraue hoch und blickte zu Zorro. "Also?" Dieser sagte gar nichts mehr, nahm seine drei Schwerter und stand auf. "Gebt mir Bescheid wenn wir angekommen sind." "Hey Schwertheini!" wurde ihm von Sanji nach gerufen. "Wie hast du mich genannt?" Wütend drehte sich Zorro um. "Nimm unseren Käpt'n auch gleich mit." Sanji hatte Ruffy hinten gepackt und schuppste ihn regelrecht zum Schwertkämpfer. "Ich wollte doch nur noch ein Steak…" kam es leise von Ruffy und sein Blick war ähnlich wie der eines verwöhnten Kindes. Gähnend verließ Zorro, mit Ruffy im Schlepptau, den Raum. Nami seufzte nur und ließ sich in einen der Stühle fallen. "Nicht auszuhalten." meinte Nami nach einer Weile. "So sind sie eben. Sie haben zwar ihre Macken, doch wenn man ihre Hilfe braucht, dann sind sie zur Stelle. Und sollte es Probleme auf der nächsten Insel geben, dann werden sie diese lösen. In der Vergangenheit konnte man mit ansehen, zu was sie alles fähig sind. Also mach dir keine Sorgen, Frau Navigatorin." Nach diesen Worten blickte Nami zu Robin. "Ich gebe dir ja recht, doch ich finde nicht, dass man es immer so übertreiben sollte. Nach so einem Abenteuer ist es doch nicht verboten, wenn man sich mal Ruhe wünscht." Auch Lysop und Chopper gingen. Es hatte in den letzten Stunden viel geschneit. An Deck bauten der Schütze und Arzt einen Schneemann nach dem anderen. Oder besser gesagt baute Lysop eine seiner neuen Kreationen. Nach ein paar Minuten kam auch Ruffy hinzu. Bei so etwas konnte er nie nein sagen. Am Ende wurde aus dem ganzen mehr oder weniger eine Schneeballschlacht, wobei sich Lysop warm anziehen musste, vor allem als sich Chopper verwandelte. Zorro, der im Wachturm war, trainierte mal wieder. Seit dem Kampf in Enies Lobby ist er wieder um einiges stärker geworden. Seine neuen Attacken wollte er unbedingt noch verbessern. Doch zu seinem Bedauern, wurde sein Schwert, das Yubashili, zerstört. Bis sie an der nächsten Insel ankommen, würde er wohl ohne dieses Schwert auskommen müssen. Auch ohne drei Schwerter musste er hart an sich Arbeiten. Es könnte jeden Tag so weit sein, er wusste es. Seit dem Tag an dem Falkenauge auftauchte, seit er gegen ihn verloren hatte und seit dem Tag an dem er die Grandline betrat, dachte er immer wieder an diese schicksalhafte Begegnung. Währendessen waren Nami, Robin, Sanji und Franky noch immer im Speiseraum. Sanji trocknete gerade noch das restliche Geschirr ab und räumte es nebenbei ein. Für ihn hatte sich endlich ein Traum erfüllt. Eine große Küche dazu noch ein abschließbarer Kühlschrank. Doch zu seinem Bedauern schrak dieses Ruffy nicht gerade ab. Nami saß mit einem Tee vor ein paar ausgebreiteten Karten und schien sie zu studieren. Sie selbst wusste, dass auch sie ihrem sehnlichsten Wunsch von Tag zu Tag näher kam. Endlich die perfekte Weltkarte zu zeichnen. Heute Abend wollte die Orangehaarige noch eine der vielen Karten vervollständigen. Ihre Sammlung der Karten über die Grandline hatte schon eine beträchtliche Anzahl angenommen. Robin saß ebenfalls noch am Tisch, jedoch, wie sonst auch, mit einem Kaffe und einem Buch bewaffnet. Zusammen mit ein paar anderen hatte die Archäologin es kurz vor der Abreise auf Water Seven gekauft. Sie fand es in jener Bibliothek, vor der ihr damals der verkleidete CP 9 Agent über den Weg gelaufen ist. Nach ihrer Rückkehr aus Enies Lobby, ging sie zusammen mit Nami dorthin. Schon nach wenigen Minuten fand sie einen Haufen von vielversprechenden Büchern. Vertieft verschlang die junge Frau die Zeilen regelrecht. Etwas weiter weg bei der Theke, hatte es sich auch der Schiffszimmermann bequem gemacht. Wie schon zuvor besah er seine Pläne. Nebenbei nahm er immer wieder eine Korrektur vor. Es war wirklich ruhig, alle waren in ihren Gedanken vertieft und schienen Alles um sie herum vergessen zu haben. Die Minuten vergingen, wurden zu Stunden. Nami und Sanji hatten den Raum schon vor geraumer Zeit verlassen. Übrig waren also nur noch Robin und Franky. Doch die Beiden schwiegen weiterhin, jeder war dennoch in seine Arbeit vertieft oder um es anders auszudrücken, sowohl Robin als auch Franky dachten, dass sich der jeweilige andere um seine Pläne bzw. Bücher kümmern würde. Die Archäologin war jedoch etwas überrascht. Sie war alleine mit ihm, sie dachte daran, dass sie sich in letzter Zeit nur schwer konzentrieren konnte, doch seine Gegenwart gab ihr eine Ruhe. Sie wusste nicht so genau, wie sie dieses Gefühl in Worte fassen konnte. Wenn er in seiner Nähe war, da fühlte sie sich schon einmal wie ein unbeholfenes Fohlen, das konnte sie nicht leugnen, aber andererseits fühlte sie sich an keinem anderen Ort so, so befreit, geborgen. Wie man in solch einen kurzen Zeitraum, eine solche Intensität von Gefühlen bekommen kann, war der 28-Jährigen schleierhaft. Es war schon spät in der Nacht, lange nach Mitternacht. Langsam aber sicher überkam sie die Müdigkeit. Nur schwer musste sie sich ein Gähnen verkneifen. Was Robin ebenfalls nicht wusste war, dass auch Franky nur nach außen hin seine Baupläne durchstöberte. Ihm ließ es einfach keine Ruhe, warum er sich so sehr um die Archäologin zu kümmern versuchte. Er versuchte sie einfach nur glücklich zu machen. Seit dem Tag auf der Justizinsel, seit diesem Moment in dem er sie so zerbrechlich, verletzlich sehen musste. War es nur ein Beschützerinstinkt? Der den jeder Freund hätte?? Oder steckte mehr dahinter? Der Blauhaarige legte einen Plan des neuen Kampfsystems zur Seite und stand auf. "Willst du auch etwas zu trinken?" Fragend blickte er zu Robin rüber. Das was er sah, überraschte ihn. Die Archäologin lag mit dem Kopf, der auf ihren Armen lag, auf der Tischplatte. Das Buch war noch offen. Franky musste doch lächeln. Kurz sah er sich um und nahm eines der vielen Blätter, die Nami noch hier liegen hatte, und lag es in jene Seite, an der Robin zuvor stehen geblieben war und schloss das Buch. Vorsichtig, als ob sie zerbrechlich wäre, hob er sie hoch und mit derselben Fürsorge bettete der Zimmermann die Archäologin auf die Couch. In einer kleine Kiste am Ende dieser Sitzgelegenheit war eine kleine Decke, diese legte er behutsam über den Körper der jungen Frau. Fröhlich, mit etwas Unsicherheit verbunden, strich Franky eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Für einen, wenn auch nur kurzen Moment konnte er seinen Blick einfach nicht von ihr abwenden. Leicht verlegen über seine Art fuhr er sich durch sein Haar, in der Hoffnung niemand würde ihn so sehen. Nachdenklich schlich sich Franky aus dem Raum. Als die Tür zum Deck aufging, kam dem Zimmermann schon ein Windstoß entgegen. Die Luft war eisig. Erst jetzt viel ihm auf, dass er keine Jacke sondern nur ein Hemd anhatte. Es schien ihn nicht sonderlich zu stören. Sein Blick galt dem Himmel. Obwohl die Winterinsel nicht mehr weit war und es lange geschneit hatte, war es wolkenlos. Die Sterne strahlten regelrecht, schon lange sah er sie nicht mehr mit solch einem Glanz. Dazu noch diese kalte und doch angenehme Luft, es war einfach nur eine herrliche Nacht. Zu schade, dass er sie mit niemanden Teilen konnte. Tief einatmend, setzte er sich auf die Schaukel. Diese war, wie vieles andere an Deck nicht mit Schnee bedeckt. Einer der Jungs hatte sie wohl zuvor noch benutzt. Sein Blick streifte über das ganze Deck. Wenn er daran zurück dachte, als er das Schiff konstruiert hatte. Würde er seinen Traum wirklich erfüllen? Er hatte eine Crew gefunden, eine starke, eine die er schätzte und von der er wusste, dass sie noch großes bewirken würden, wie zum Beispiel die ganze Grandline mit diesem Schiff befahren. Nur er und die Sterne schienen in dieser Nacht noch nicht dem Schlaf verfallen zu sein. Immer wieder musste er zu ihnen hochblicken. Franky wusste gar nicht wie lange er schon an jener Stelle saß und einfach nur diese klare Nacht genoss. Ab und zu kam ihn das Gesicht, das Lächeln einer Person ins Gedächtnis. Der Blauhaarige schien nach einer Antwort zu seinen Gefühlen zu suchen. Jedoch wusste er, dass es nicht leicht sein würde. Es ist aber auch nicht falsch zu sagen, dass er es sich schwerer machte als es womöglich war. Überrascht blickte er auf als die Dunkelheit nachließ und die Sterne langsam nicht mehr zu sehen waren. Der Mond tauschte wie jenen Morgen seinen Platz mit der Sonne. Leicht lächelnd betrachtete er den Sonnenaufgang. 'Atemberaubend' Nach und nach wurden diese Ruhe und diese Stille durch die Crewmitglieder, die aus dem Schlaf erwachten, gestört. Sich streckend stand Franky auf und machte sich auf den Weg unter Deck. Die Nacht hatte ihn doch etwas mitgenommen und er wollte sich frisch machen. Nach einer halben Stunde war die gesamte Strohhutbande versammelt und nahmen gemeinsam das Frühstück zu sich, alle? Nein, Franky fehlte noch. Mit gewechselter Kleidung und dieses mal seinem braunen Gilet trat er noch einmal das Deck der Thousand Sunny. Die Sonne schien zwar, jedoch war keine allzu große Wärme zu erwarten. 'Hm?' Vor ihm erkannte er, wenn auch nur sehr klein, eine Insel. 'Das muss die Insel sein, von der Nami gestern noch gesprochen hatte.' "Morfn Banky." kam es ziemlich undeutlich von Ruffy, der sich mit Essen vollstopfte, als sein Schiffszimmermann eintrat. Nun sahen auch der Rest zur Tür und begrüßten ihn. "Guten Morgen." Entgegnete er ihnen und setzte sich an den Tisch. Robin saß ihm direkt gegenüber und lächelte ihn an. "Danke." sprach die Archäologin und nahm einen Schluck Kaffee. Franky räusperte sich und gab nur eine knappe Antwort, ehe auch er sich dem Frühstück widmete. "Keine Ursache." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)