Nicht eine Träne... von abgemeldet ([Shikamaru x Neji, Naruto x Gaara und noch ein paar andere...]) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Träne ------------------- Nicht eine Träne… …sollst du weinen …soll in deinen Augen schimmern …soll dein ebenmäßiges Gesicht in Trauer tauchen …soll zeigen wie du dich fühlst …soll verloren gehen …sollst du für einen anderen vergießen denn ich werde der Eine sein, der verhindern wird, dass du weinst. 1. Träne „Rauuuuwuuff!“ „Akamaru hat Hunger!“ Kiba blickte auf, direkt in die Augen seines Gegenübers. Shikamaru sah geknickt auf den kleinen weißen Hund, welcher vorne in Kibas Ausschnitt saß und leise vor sich hin hechelte. Der Hundebesitzer seufzte. „Nein, Shika… er sagt, dass du traurig bist und will wissen warum!“ klärte er seinen Freund auf. Dieser grummelte- gut, er hatte mit seiner Vernutung falsch gelegen. Aber sah man ihm denn so sehr an, dass er traurig war? „Vielleicht solltest du darüber reden?“ schlug Kiba seinem Freund vor, wohl wissend, dass Shikamaru nur über seine Gefühle sprach, wenn er es wollte. Ansonsten musste man den überdurchschnittlich intelligenten Jungen selbst darauf ansprechen und ihn schon fast dazu zwingen mit der Sprache herauszurücken. Am besten hatten dies wohl nur Choji und Shikamarus Vater raus. Sein Vater konnte aber wohl nur gut mit seinem Sohn umgehen, weil die beiden sich sehr ähnlich waren und das nicht nur im Aussehen. „Darüber reden… ist nicht so mein Ding und mir zu langweilig und zu trocken.“ Diese Antwort seines Freundes hatte Kiba bereits erwartet. „Rrrrrrrruuuuf!!“ erklang es wieder und nur wenig begeistert blickte Shikamaru zu dem kleinen Hund. „Aber jetzt hat er Hunger!“ Auch Kiba sah zu Akamaru, der ihr Gegenüber fixierte und nicht mehr aus den Augen ließ. „Er sagt, du bist verliebt!“ sagte Kiba trocken, sich dabei fragend ob dies wirklich zutraf. „Warum hat er denn keinen Hunger? Er hat bestimmt ewig schon nichts mehr gegessen! Außerdem ist er schwer verletzt und braucht Futter, um wieder gesund zu werden!“ drängte Shikamaru. In seinen Taschen grabend holte Kiba ein paar Kekse heraus und hielt sie Akamaru an die Schnauze. Aber der kleine Hund schien nicht gewillt etwas zu fressen, denn er ignorierte sein Herrchen, seine Aufmerksamkeit weiter dem genervten Shikamaru schenkend. „Sieht nicht so aus, als hätte er Hunger.“ Meinte besagtes Herrchen seufzte und folgte Akamarus Blick zu seinem Freund hinüber. „Was?!“ fragte dieser genervt. „Ich bin trotzdem der Meinung, dass er Hunger hat! Deine vergammelten Kekse würd ich auch nicht essen wollen!“ moserte er und Kiba verdrehte die Augen. „Du weißt ganz genau, dass es nicht um Akamarus Fressi geht! Du lenkst nur ab!“ behauptete er. „Stimmt!“ „Wer ist es?“ „Sei nicht so neugierig, Kiba! Lass uns das Thema wechseln!“ drängte der Pferdeschwanzträger , der sich zurücklehnte und die Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Schon seit einer Stunde saßen sie hier in der Nähe des Übungsgeländes auf einer Bank. Wohingegen Kiba vor ihm auf dem Boden hockte. Shikamaru tippte ja darauf, dass er nur wegen Akamaru auf dem Boden saß, damit der kleine verletzte Hund leichter zu Boden kam, wenn er sein Geschäft verrichten wollte. Aber das Tier blieb beharrlich in Kibas Ausschnitt sitzen und das gerade jetzt, wo Shikamaru den Köter in Mini gar nicht gebrauchen konnte mit seinen hellhörigen Ohren und dem ausgezeichneten Schnüffelinstinkt. „Okay, wenn wir Glück haben, dürfen wir heute Abend endlich Choji und Neji besuchen.“ Sein genervter Freund wollte das Thema wechseln? Gut, das konnte er haben, dann wechselte er eben das Thema- auch wenn er lieber bei dem anderen weiter gemacht hätte. Man hörte ja schließlich nicht alle Tage, dass Shikamaru verliebt war. Und wenn Kiba genauer darüber nachdachte, dann hatte er solche Neuigkeiten von dem Intelligenzbolzen noch nie gehört. Jedenfalls waren sie beide schon bei Naruto gewesen und da eignete sich dieses Thema doch zum weiter machen. Den blonden Jungen würden sie morgen wieder besuchen, das hatten sie auch im Krankenhaus schon zu ihm gesagt- wobei er sich sehr darüber gefreut hatte. Wahrscheinlich waren um diese Zeit eh noch Kakashi und Sakura bei ihm. „Ein anderes Thema!“ verlangte Shikamaru und Kiba hätte ihm für seine Sprunghaftigkeit eben an die Gurgel gehen können. „WUUUF!“ nach diesem Bellen Akamarus verengten beide Jungs ihre Augen zu schmalen Schlitzen und starrten sich gegenseitig an. Das Bellen des kleinen Hundes hatte für Kiba immer zu bedeuten, dass Shikamaru sich mit seiner letzten Aussage mal wieder so derartig reingeritten hatte, dass er da sicher nicht wieder so leicht rauskam. Jetzt hieß es nur: Den Knackpunkt der Sache finden. Es herrschte eine Weile Stille, in der sich die beiden Shinobi einfach nur anstarrten und einander abschätzten. „Also…“ begann Kiba, wurde allerdings von dem anderen unterbrochen: „Sag bloß nichts!“ wieder herrschte Stille zwischen ihnen. „Choji oder Neji?“ fragte Kiba dann sehr plötzlich und sehr schnell, damit sein Freund ihn nicht wieder unterbrechen konnte. Der Überrumpelte murrte genervt. „Wer hat dir gesagt, dass es ein „er“ ist?“ „Wwwwwuf!“ Kiba hielt es für besser auf Akamarus Antwort nicht noch eine weiter draufzusetzen und wartete stattdessen auf die Reaktion Shikamarus. „Akamaru, du nervst!“ regte sich der unfreiwillig ins Kreuzverhör genommene auch sofort auf. „Nein, wisst ihr was? Ihr nervt beide! Schlimmer als ein Lügendetektor und anhänglicher als ein Mädchen- ach und genauso neugierig seid ihr auch noch!“ beschwerte er sich. „Ich meine, du und Choji… ihr kennt euch schon lange… und da… na ja… also, wie soll ich das sagen…?“ überlegte Kiba unbeeindruckt und nahm kurz darauf seinen Hund aus seinem Ausschnitt um ihn sich auf den Schoß zu setzen. „Oh man, Kiba! Choji ist mein bester Freund! Hör auf damit! Ich will nicht darüber reden!“ schnell stand der braunhaarige Junge mit dem Pferdeschwanz auf und ging ein paar Schritte. „Schon in einer Stunde circa soll man sie besuchen können!“ rief Kiba ihm nach. „Ich muss nach Hause, meiner Schwester beim Abwasch helfen!“ damit stand auch er auf und nahm Akamaru schützend in seine Arme, bevor er lostrottete. „Weichei…“ murmelte Shikamaru ihm leise hinterher. Manche Männer wurden von ihren Müttern eben schon von vorneherein zu Waschlappen erzogen. ~*~ Leise trat er durch die Flure des Krankenhauses, welches zu dieser Zeit fast vollkommen verlassen schien. Es war immerhin schon halb sieben. Laut hallten seine Schritte von den Wänden wider, was ihn tatsächlich glauben ließ, ganz alleine in dem großen Gebäude zu sein. Vor einer Türe blieb er stehen. Sollte er wirklich reingehen? Entschlossen griff er nach dem Türknauf- nur um die Hand noch vor dem Öffnen wieder sinken zu lassen. Er war ganz und gar nicht entschlossen! Er war sich uneinig. Warum? Das konnte er selbst noch nicht mal richtig erklären- es war einfach ein unerklärliches und unbestimmtes Gefühl. Nicht, dass er Angst gehabt hätte, aber es war eher so eine Art Ungewissheit, die sein Denken gerade beherrschte und ihn nicht losließ. Nachdem er erst vor kurzem als Gruppenführer so sehr versagt hatte, konnte er seinen Freunden kaum unter die Augen treten. Und zwei von ihnen hatte er so sehr gefährdet, dass sie beinahe gestorben wären. „Was schleichst du hier wie Falschgeld durch die Gegend, Shikamaru?“ Da war es wieder, eines seiner schlimmsten Probleme und Alptraumfrau nummero uno: Ihrer aller Hokage Tsunade! Von so einer Frau träumte kein Mann gerne. Gut, wenn man sich den Charakter fortdachte, konnte man so ziemlich jede Frau für Sex gebrauchen, aber sich bei der den Charakter weg zu denken war ein Ding der Unmöglichkeit. Schon alleine wegen ihrer überaus präsenten Art und den schlagkräftigen Argumenten (im wahrsten Sinne des Wortes!). Jedenfalls stand diese blonde und großbusige Alptraumsgestalt direkt hinter ihm und musterte ihn neugierig. „Du hast Angst, dass sie dir zurecht Vorwürfe machen könnten!“ bestimmte sie und Shikamaru hatte gar keine andere Wahl die Wahrheit zu sagen: „Stimmt.“ Gab er zu und Tsunade nickte verstehend. So etwas in der Art hatte sie schon fast befürchtet. Das hatte sie zuletzt, als er im Krankenhaus geweint hatte schon kommen sehen. Er hatte nicht viel dazu gesagt, aber ihr, sowie auch seinem Vater war die Sachen klar gewesen. „Ich sollte besser wieder gehen…“ mit langsamen Schritten entfernte sich der Junge und die Medic-nin sah ihm nach, überlegte, was sie sagen konnte. „Er hatte heute noch keinen Besuch!“ ihre feste Stimme hintere ihn daran auch nur einen weiteren Schritt zu tun. „Es war auch keiner hier, um sich nach ihm zu erkundigen!“ still blieb er stehen, dachte gerade gar nicht daran, weiter zu gehen, auch wenn es Tsunade war, die hinter ihm stand. Und doch traf es ihn mehr, als er geglaubt hätte. Am liebsten hätte er wütend aufgeschrieen und irgend etwas zerdeppert, aber er tat es nicht. Warum? Wohl deswegen weil es nichts geändert hätte. Ruhig blickte er auf seinen gebrochenen Finger, den einer der Medic-nins ihm geschient hatte. „Du solltest zu ihm gehen! Mehr kann ich dir nicht sagen, denn es ist deine Entscheidung, Shikamaru…“ damit schritt sie mit wiegender Hüfte an ihm vorbei, dabei kurz mit ihrer Hand seine Schulter tätschelnd. Er wünschte sich, sie könnte seine Schuldgefühle mit sich nehmen aber nichts geschah. Stattdessen wurde es totenstill im Flur. Sich langsam umdrehend blickte er zu der verschlossenen Türe. Eigentlich hatte es ja keinen Sinn, irgendwann würde er seinen Freunden wieder gegenüberstehen und spätestens dann musste er sich seinen Schuldgefühlen stellen. Also warum nicht gleich? Dann hatte er es hinter sich. Mit nun festeren Schritten eilte er zurück zur Türe, blieb davor stehen. Sein Vater Tsunade und Temari hatten recht. Es war besser selbst der Truppenführer seiner Freunde zu sein, als sie einem Unbekannten zu überlassen, denn er wollte auf gar keinen Fall, dass sie unter einem unbekannten Gruppenführer ihr Leben lassen mussten. Wenn er selbst der Gruppenführer war, würde er absolut alles für seine Freunde tun und wusste immer, dass er alles gegeben hatte. Das konnte er von einem fremden Gruppenführer nicht behaupten. Dem konnte es auch genauso gut egal sein, welcher seiner Freunde starb. Aber Shikamaru war es nicht egal, für ihn war jeder von ihnen unersetzlich. Leise öffnete er die Türe und trat lautlos in das nur von schummrigen Licht erhellte Zimmer. Dunkelheit hatte begonnen sich wie ein dicker Mantel über das Land zu legen. Trotz des wenigen Lichtes konnte man alles im Raum noch gut erkennen. Man sah jedoch kaum, dass da jemand im Bett lag, denn die Person war nicht gerade groß und von massiger Gestalt sondern eher das Gegenteil. Schwarze lange Haare verteilten sich wie ein Fächer auf den Kissen und blasse Haut hob sich kaum von dem hellen Bettbezug ab. „Neji…“ flüsterte der Eintretende, aber es folgte keine Reaktion. Also trat der brünette Junge näher an das Bett heran und besah sich den anderen Jungen genauer. Seine schwarzen langen Wimpern lagen auf dessen sehr blasse Wangen und sein gleichmäßiger Atem zeigte dem Besucher, dass er schlief. Neji Hyuga kam ganz nach seiner Familie mit welcher er so viele Probleme hatte. In dem Hyuga-Clan wirkten alle Mitglieder so, als könne der nächste Windhauch sie umblasen. Sie hatten alle milchige und fast leer wirkende Augen und einen zierlichen Körper, der bei Neji beinahe schon als androgyn zu bezeichnen war, wenn man nicht genau hinsah. Selbst sein Onkel hatte sehr androgyn gewirkt (Und demnach wohl auch sein Vater, denn die beiden waren ja Zwillinge gewesen). Bei dieser Familie vollkommen normal- entschied Shikamaru. Dicke Verbände waren um Nejis Oberkörper gewickelt. Shikamaru wusste, dass der Schwarzhaarige oft und schwer getroffen worden war, das hatte sein Vater letztens im Krankenhaus zu ihm gesagt. Sich leise ans Bett setzend hoffte er, dass Neji nicht gleich aufwachen würde. Der Hyuga wäre beinahe gestorben, er hatten nur eine ganze Menge Glück besessen. Obwohl Shikamaru dem kleinen Hyuga-Genie auch durchaus zugetraut hätte, dass er es bis zu diesem Punkt fast genau berechnet hatte. Aber das konnte auch nur Einbildung sein. Shikamaru war trotzdem dankbar dafür, dass Neji noch am Leben war- auch wenn es ihn doch sehr schwer getroffen hatte. Gedankenverloren hob er eine der schwarzen Strähnen auf und kringelte sie zwischen seinen Fingern. Davon würde der Schlafende schon nicht aufwachen. Neji bekam zwar eine Menge mit, aber nicht, wenn er so schwer verletzt war und gerade schlief. „Es tut mir leid, Neji… das ist alles meine Schuld…“ flüsterte er, wusste dabei nicht, ob er sich wünschen sollte, dass neji es niemals mitbekam, oder dass er es durch Zufall doch hörte. Es hatte ihm schon bei Choji weh getan ihn so sehen zu müssen. Aber Choji war ein Fels in der Brandung, der gab so schnell nicht auf. Unnachgiebig und stur war er. Da sah es bei Neji schon ganz anders aus. Sicher, er war stärker als Choji, aber wenn er so hart getroffen wurde, dann kam es Shikamaru so vor, als würde sich der schwarzhaarige Junge nie wieder davon erholen. „Shika…maru…“ hörte er plötzlich eine leise Stimme, die trotz ihrer momentanen Schwäche sehr melodisch klang. Das war so typisch Nejis Stimme. Sie drückte auch aus, wie harmoniebedürftig ihr Besitzer hinter der Fassade aus eisernem Schweigen eigentlich war. „Neji… wie geht es dir?“ er beugte sich weiter vor, um den im Bett liegenden bessern verstehen zu können. Dabei kam er dem Verletzten mehr als nur nahe. Er konnte Nejis Atem spüren und die Hitze, die sein Körper ausstrahlte. „Mir… tut alles weh…aber ich … hab ihn besiegt!“ entgegen seines Willen musste Shikamaru lächeln. Auch das war typisch Neji. Er freute sich mehr über seinen Sieg, als über die Tatsache, dass er noch am Leben war. „Sasuke?“ fragte er dann und betrübt schüttelte Shikamaru den Kopf. „Ah…“ Neji senkte den Blick, wusste anscheinend nicht, was er daraufhin sagen sollte. Es war alles umsonst gewesen. Choji und Neji wären beinahe für nichts gestorben- sie hatten auf ganzer Linie versagt. Und dabei hätte er beinahe Neji verloren. „Wo ist… mein Stirnband…?“ Der Braunhaarige schreckte auf und musterte zuerst Nejis Augen und dann dessen Stirn. Sie war unbedeckt und man sah deutlich das Clanzeichen des Hyuga Unterhauses für welches Neji sich so sehr schämte- Das Bannmal! Ein Kreuz von zwei waagerechten Linien gesäumt. Für Neji wohl der schrecklichste Anblick, wenn er in den Spiegel sah. Shikamaru blickte sich im Raum um, trotz der spärlichen Beleuchtung konnte er alles noch gut erkennen, fand aber trotzdem kein Konoha-Stirnband. „Es ist nicht hier, aber ich bin sicher, dass es einer der Medic-nins mitgenommen hat. Also mach dir keine Gedanken darum! Du solltest dich lieber erholen und ausruhen!“ Er wusste, dass es vermutlich nichts bringen würde, denn Neji tat eh meist nur das, was er selbst wollte, aber er würde es wenigstens versuchen. Entgegen seiner Erwartungen ließ Neji sich wieder ganz in die Kissen sinken, jedoch völlig kommentarlos. Eine Weile, die nicht einmal zwei Minuten dauerte blieb es zwischen ihnen still, in der auch Shikamaru nicht wusste, was er sagen sollte. Oder besser: Er hatte nicht wirklich Lust darüber nachzudenken, was er zwanghaft sagen konnte, damit es nicht mehr so still war. „Warum bist du hier?“ fragte der Langhaarige plötzlich und irgendwie überraschte es Shikamaru nicht, allerdings wusste er auch nicht wirklich, was er darauf antworten sollte. **************TBC************** Das war das erste Kapitel. Bald kommt das zweite. eure Misk~ Kapitel 2: 2. Träne ------------------- So, hier das zweite Kapitel. Ich habe mich dazu entschlossen die ganze Story etwas (hüstel) auszuweiten. Ab jetzt wird es um einiges mehr gehen, als nur um Shika und Neji. Und es wird auch noch ein paar andere Pairings geben. Enjoy it! ^_____^ ****************************************************** 2. Träne „Neji…“ er seufzte. Was sollte er ihm sagen? Es gab da zwei Möglichkeiten. Die eine wäre seine absolut komplizierten Gefühle versuchen ihm zu erklären, wobei er die ja noch nicht einmal selbst verstand oder einfach die zweite Wahrheit erklären. Demnach also, dass er als Freund gekommen war. Letzteres war eindeutig die bessere Lösung für sein Problem. „Wir sind Freunde!“ begann er. Es war trotz der guten Lösung schwierig das zu sagen. Der Junge mit den milchig weißen Augen blickte ihn abwartend an, aber trotzdem war der Blick für Shikamaru ganz und gar nicht deutbar. Er fuhr fort: „Wenn ich gewusst hätte, dass du so schwer verletzt wirst, wäre ich gar nicht erst weitergegangen, sondern hätte an deiner Seite gekämpft! Nie hätte ich zugelassen, dass dir etwas passiert!“ das selbe galt natürlich auf für Choji, aber gerade wollte er ja Neji aufmuntern und ihm die Lage erklären. „Und ich bin hier, weil ich mir Sorgen um dich mache!“ „Ah…“ Was? Mehr nicht? Nur ein „Ah“ bekam er von dem im Bett liegenden? Gut, er hatte bei Neji nicht wirklich mehr erwartet, aber ein wenig mehr Reaktion hätte er sich schon gewünscht! Shikamaru brummte genervt, doch dann lächelte Neji zu ihm auf. „Danke…“ sagte er leise und irgendwie war Shikamaru vollkommen überrumpelt vom Lächeln des Hyuga. Neji lächelte selten und eigentlich hatte Shikamaru noch nie wirklich ein Lächeln von dem sonst so stillen Hyuga mitbekommen. Es sah wirklich sehr hübsch aus und irgendwie sogar ein wenig schüchtern, so als ob Neji in diesem Moment selbst klar war, dass er selten lächelte. „Kann ich einen… Haargummi haben?“ wollte er dann wissen. „Lass doch offen, im Liegen würde es dich nur stören! Außerdem habe ich außer meinem eigenen Haargummi kein weiteres dabei!“ zudem mochte er es (was er jedoch nie zugeben würde), wenn Neji seine Haare offen trug viel lieber. „Sieht aus, als würdest du meine Haare mögen…“ bemerkte Neji und Shikamaru erstarrte, fragte sich, ob Neji Gedanken lesen konnte. „Wo…woher…?“ wollte er irritiert wissen. „Du spielst schon die ganze Zeit mit meinen Haaren!“ er deutete auf Shikamarus Hand, die schon seit einer ganzen Weile mit den schwarz-braunen Strähnen Nejis spielte. Schnell ließ der Brünette die Haare los und grinste nervös. Hatte er doch tatsächlich die gesamte Zeit, seit er hier war und peinlicherweise mit den Haaren eines anderen Jungen gespielt. //Meine Güte, Shikamaru… wann hast du dich das letzte mal so blamiert?// fragte er sich gedanklich. „Sorry!“ entschuldigte er sich, konnte gerade noch verhindern, dass sein Gesicht die Farbe einer Tomate annahm. „Du solltest langsam gehen, es ist spät geworden!“ Sollte das nun heißen, Neji warf ihn hinaus? „Äh!“ knurrte er und erhob sich langsam. „Ich komm dich morgen wieder besuchen!“ sagte er und wollte sich schon zu Gehen umdrehen, als er das zaghafte Winken, Nejis bemerkte. Verblüfft trat er erneut an das Krankenbett heran, um sich zu dem Verletzten hinabbeugen zu können. Lange zierliche Finger griffen nach seinem Gesicht, welches Neji zwischen seine Hände nahm und ihn zu sich hinabzog. Dann spürte der brünette Junge plötzlich Nejis Lippen an seiner Wange. Nicht fest, eher leicht kühl, wie ein zartes Streicheln seiner Wange, einem Lufthauch gleich. Neji tat etwas, das für ihn so vollkommen untypisch war, er gab ihm einen Kuss, selbst wenn es nur auf die Wange war. Innerlich konnte es Shikamaru kaum glauben, aber er empfand es in keinem Fall als unangenehm- eher das Gegenteil war der Fall. Statt dumm zu starren zog er den zierlichen Jungen ganz hoch und schloss ihn in seine Arme. Er war froh, froh darüber, dass Neji nicht gestorben war. Eng drückte er den Körper seines Freundes an sich, spürte dessen Wärme und die langen Haare, die ihm über die Schulter fielen und sich in den Knöpfen von Shikamarus Konoha-Weste verfingen. Tief atmete er Nejis Geruch ein. Irgendwie roch der Hyuga genau wie Hinata nach Wald und Natur. Woher das kam wusste er nicht, aber er beschloss jetzt einfach mal, dass alle aus dem Hyuga-Clan so rochen. Was den Brünetten allerdings noch mehr überraschte als Nejis Kuss war die Tatsache, dass dieser sich die Umarmung einfach so gefallen ließ. Vorsichtig hatte er die Arme um Nejis schmale Schultern gelegt, spürte unter seinen Händen Nejis seidige lange Haare und das stete heben und senken seines Brustkorbes- so ruhig und ohne Hast oder Scheu. Es war ein schönes Gefühl den anderen zu umarmen, besonders in dieser Situation, in der der Hyuga jemanden wie ihn brauchte. Wohl schon deswegen, um nicht alleine zu sein. Bei Choji wusste er, dass mehrere anstanden um ihn zu besuchen, nur Neji war da so eine Ausnahme. Sicher hätte Hinata ihn besucht, allerdings war sie zur Zeit nicht im Dorf, deswegen war Neji ganz alleine und irgendwie war dies ein Gedanke, der Shikamaru zutiefst zuwider war. „Shika…du… du erdrückst… mich…“ hörte er Nejis leise Stimme keuchen, aber noch ehe er ihn loslassen und zurück in die Kissen legen konnte, schwang hinter ihm die Türe auf und Temari platzte in den Raum. Shikamaru erschreckte sich dabei so sehr, dass er Neji beinahe zurück in die Kissen gestoßen hätte. Im letzten Moment besann er sich jedoch noch einmal, dass sein Freund verletzt war und hielt ihn weiter locker in den Armen, sich von seinem Schock erholend. Dann löste er sich langsam von dem Schwarzhaarigen, indem er vorsichtig dessen Haare aus seiner Jacke befreite und Neji zurück ins Bett gleiten ließ, allerdings so sanft, dass er ihm nicht aus versehen noch mehr Schmerzen zufügte. Wie er jedoch bemerkte war dies gar nicht mehr der Fall, denn Neji war bereits wieder eingeschlafen. Es wunderte ihn nicht, immerhin war er vor kurzem dem Tod so nahe gewesen, dass es nur noch ein winziger Schritt gewesen wäre, um über die Klippe zu stürzen. Und irgendwie war er auch froh, dass Neji Temaris Auftauchen nicht mehr so wirklich mitbekommen hatte. Seufzend trat er zu Temari hinüber, die immer noch im Türrahmen stand und wartete. „Was ist los? Sand abgebrannt?“ fragte der Junge genervt, weil er von Temari bei einer Umarmung erwischt worden war. Trotzdem: Ausgerechnet die! „Weniger der Sand als dein Verstand!“ erwiderte sie ungerührt. „Hör auf zu reimen!“ brummte er- jetzt noch genervter als zuvor. „Du hast damit angefangen!“ die Blonde ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen, nicht einmal von einem gehässigen Nara, der bei seinen Fortpflanzungsvorbereitungen gestört worden war. „Oh Gott!... Temari, was machst du hier?“ schnell zog er sie aus dem Raum, um Neji nicht wieder aufzuwecken. „Kranke besuchen!“ erklärte sie und lächelte ihn kurz und beinahe spöttisch an. Tief einatmend ließ er sie wieder los. Er wusste schon warum er keine Mädchen mochte- alle zu kompliziert! Das war eigentlich etwas mit das er sie nie beschäftigen hatte wollen, aber dieses Mädchen zwang ihn ja schon förmlich dazu. Mädchen konnte man nicht verstehen, aber doch kam es ihm so vor, als erwarteten die Mädchen das von ihm. Sie blickten einen an, taten total verwirrende Sache und redeten noch viel unsinnigeres Zeug und sahen sie einen wieder an, mit einem Lächeln auf den Lippen und denn Worten: „Du verstehst aber schon, was ich meine, oder, Shikamaru?“ Nein, verdammt noch mal! Er verstand es eben NICHT! Wie denn auch? Er war kein Mädchen und auch kein Frauenversteher, dazu war er definitiv zu faul. Also machte er es so, wie es ihm möglich war das ganze so heil wie möglich zu überstehen: er behandelte sie wie einen Jungen und tat ihre Macken als Form von kurzer Geisteskrankheit ab. Sich auf eine Bank im langen Krankenhauskorridor setzend grummelte er vor sich hin. War es denn wirklich zu viel verlangt für ein Mädchen, mal ein bisschen unkomplizierter und verständlicher mit ihm zu reden? Anscheinend. Ihn genau betrachtend trat Temari vor ihn, schob dabei ihren Riesenfächer, den sie auf ihren Rücken geschnallt hatte zurecht. „Kranke besuchen, hm?“ fragte er. „Auf diese Idee bin ich noch gar nicht gekommen.“ Gut, er war auch nicht immer gänzlich unkompliziert, aber einfacher als ein Mädchen auf jeden Fall. Und als zickig konnte man ihn auch nicht wirklich abstempeln sondern viel mehr als Sarkasmusliebend. „Naruto!“ sagte sie dann. „Ich wollte sehen, wie es Naruto geht! Er hat einen wichtigen Kampf verloren… einen Kampf um die Freundschaft. Das ist für ihn schrecklicher als alle physische Wunden!“ „Stimmt!“ da konnte er ihr ohne Wenn und Aber zustimmen. Er wollte gar nicht wirklich wissen, wie es Naruto gerade ging. Kakashi und Sakura hatten es sicher nicht einfach ihn wieder ein wenig aufzumuntern. Mit Sasuke hatte er sich zwar schon verstanden, allerdings war er nie so fest mit dem Uchiha befreundet gewesen, als dass er Narutos Gefühle hätte nachvollziehen können. Aber wenn es Choji gewesen wäre- Shikamaru wäre wahrscheinlich ausgerastet. Jeder Mensch war ein Individuum, darum ging jeder mit seinen Gefühlen anders um. Aber im Grunde konnte er es doch ein wenig nachvollziehen. Narutos eiserner Kampf um die Freundschaft und seine hartnäckigen Versuche, Sasuke zurück zu holen. „Und warum bist du dann in Nejis Zimmer reingeplatzt?“ harkte Shikamaru nach. „Im Zimmer geirrt!“ sagte sie einfach und schulterzuckend. „Aber sag mal…“ bei diesen Worten blitzen ihre Augen so merkwürdig und sie fixierte die Augen des Brünetten so, wie Akamaru ihn vor einiger Zeit noch angesehen hatte. So lauernd und fast schon wissend. Klar, als ob alle anderen mehr wüssten als er selbst... „Du und Hyuga?“ fragte sie, während sie sich einfach neben ihn setzte. Beinahe wäre der Junge von der Bank gefallen, aber schnell genug riss er sich zusammen und legte einen Finger auf seine Lippen. „Pssst!! Temari! Nicht so laut!“ fauchte er. Es war schon echtes Pech, dass ausgerechnet dieser weibliche Sandninja ihn in so einer Situation erwischt hatte. Und leider kannte er Temari auch nicht gut genug, um zu wissen, ob sie so etwas weiter erzählte oder nicht. Aber das konnte er ja noch herausfinden. Die einfachste Methode hier wäre es natürlich gewesen einfach danach zu fragen, aber Mädchen taten das immer als „zu direkt!“ ab. Deswegen würde er sich wohl so noch etwas mit ihr unterhalten müssen. „Hör zu, es wäre toll, wenn du das hier für dich behalten würdest! Jetzt mal ganz von mir abgesehen, will ich nicht, dass etwas Falsches über Neji rumerzählt wird!“ erklärte er nun wieder vollkommen gelassen aber mit dem nötigen Ernst. „Mir war klar, dass du schwul bist!“ erwiderte Temari unvermittelt und Shikamaru wäre beinahe ein zweites Mal von der Bank gefallen. Okay, vielleicht würde er sich doch nie wieder mit ihr unterhalten wollen. Das war ja nicht zu fassen. Er und schwul? Die hatte sie ja nicht mehr alle! Er entschied sich, seinen Entschluss von vorher zu revidieren und sich doch nicht mehr mit ihr zu unterhalten. „WAS?!?“ rief er dabei aus, dann allerdings wieder leiser werdend um Neji nicht zu wecken. Was ihn jedoch trotzdem nicht daran hinderte, das Mädchen neben ihn anzustarren wie ein Shogibrett mit Go-Steinen. „Bin ich nicht!“ „Na ja… zählen wir mal auf: Erstens: Du verlierst gegen ein Flöte spielendes Mädchen und musst Zweitens von einem anderen Mädchen mit einem Fächer als Waffe gerettet werden, dann heulst du drittens im Krankenhaus rum und machst viertens dich und deine Fähigkeiten nieder und zweifelst an dir selbst- zwar zu recht, aber das ist ja grad nicht von Belang- schließlich musst du fünftens von zwei weiteren Frauen überzeugt werden, dass dem nicht so ist und der letzte und sechste Beweis: du umarmst im Krankenhaus nen anderen Jungen- sicher bist du schwul!“ schloss sie ihre Erklärung ab und Shikamaru starrte sie wieder an, wie ein Blitzableiter, in den gerade eingeschlagen worden war. Dieses Weib brachte einen Mann wirklich um den Verstand. Wer die als Frau hatte, brauchte keinen Orochimaru und auch keine Akatsukis mehr zum Feind. Sicherlich war er nicht schwul! Nur weil er einmal versagt und menschliche Gefühle wie Reue und Scham gezeigt hatte, weil er sich anschließend freuen konnte, dass seine Freunde noch am Leben waren, weil er soviel Rückgrat besaß, sich auch von Mädchen retten zu lassen, welche er als vollkommen Gleichgestellt betrachtete (das glaubte er nicht wirklich, aber allein der Versuch konnte einem hoch angerechnet werden, wenn man einmal starb!) und weil er kurz das Bedürfnis gehabt hatte, Neji zu umarmen hieß das noch lange nicht, dass er schwul war! Bei diesem direkten Mädchen wünschte er sich schon fast wieder Kiba und Akamaru herbei. Das waren Kerle, die verstanden ihn wenigstens noch, oder sie versuchten es wenigstens. Und die würden sich auch nicht über ihn lustig machen. „Also ich bin sicher nicht schwul! Bist du lesbisch, nur weil du ein Mädchen umarmst?“ moserte er und hoffte nebenbei, dass niemand anderes diese Unterhaltung mitbekam. „Nein. Dann bin ich nur eine sehr gute Freundin! Aber es gibt ja auch einen großen Unterschied bei Umarmungen von Mädchen und Jungs! Das musst selbst du schon mitbekommen haben!“ Sie grinste und er blickte entnervt zur Seite. Mädchen hatten definitiv einen an der Klatsche, noch mehr, als er es bisher gedacht hatte. „Aber ich kann dir dabei helfen. Das heißt, wenn du magst!“ fügte sie noch an und Shikamaru wusste schon ganz genau, was er dazu sagen würde: „Nein, danke! Ich brauche in gar nichts deine Hilfe! Wo man kein Problem hat, kann man auch keine Hilfe brauchen!“ bestimmte er und sie zuckte kurz mit den Schultern, ehe sie aufstand. „Gut, wie du meinst. Aber Selbsterkennung ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung, wie es so schön heißt! Und wenn du dann schon mal soweit bist und dann Hilfe brauchst, kannst du mich ja jederzeit fragen!“ damit schritt sie den Gang entlang, ihn nicht mehr beachtend. Es war ja auch schon recht spät, kein Wunder also, dass auch sie langsam gehen musste. Er wollte ihr schon nachrufen, um Widerworte zu geben, immerhin war er ein Kerl und ein Mann ließ sich von einer Frau gar nichts sagen, aber er entschied sich dann doch dagegen. Damit würde er ihr nur Recht geben- aber sie hatte NICHT Recht! Sie hatte Unrecht! Als nichts mehr von ihr zu sehen oder zu hören war im Gang blickte Shikamaru zu der Türe, hinter der Neji in seinem Bett lag und schlief. Ein komisches Gefühl hatte er dabei ja schon, aber es war ganz sicher nicht das, was Temari glaubte, dass es war! Mädchen glaubten bei so was doch immer gleich an das eine- an die Liebe. Sensationsgeil wie sie waren lagen sie stetig auf der Lauer, um den männlichen Wesen dieser Erde ihr Leben gründlich zu versauen, ihnen Arbeit on Maß aufzudrängen und sie zu retten, nur ihm sie danach fertig machen zu können. Und Temari war eine dieser Mädchen welches in diese Kategorie gehörte. Wohingegen Ino und Sakura eher zu den Mädchen gehörten, die alle anderen Wesen morden wollten, die es wagten deren Schwarm zu nahe zu treten. Und wenn er es sich recht überlegte waren die Mädchen aus der letzten Kategorie wohl die schlimmsten, da man die erst genannten ja noch einigermaßen ignorieren konnte. Murrend schob er seine Unterlippe vor. Liebe, pah! Fakt blieb trotzdem, dass alle Mädchen nach solchen Situationen suchten, in die sie „Liebe“ hineininterpretieren konnten. Aber ganz im Gegensatz zu Temari war er Realist und wusste, dass nicht überall Liebe im Spiel war. Seufzend stand nun auch er selbst auf, ein letztes Mal zu der verschlossenen Türe sehend. Neji ging es nicht gut und er hoffte, dass es dem Hyuga bald wieder besser ging. Aber vorerst sah es wirklich danach aus, als könnte er nicht mehr für den Schwarzhaarigen tun- so leid ihm dies auch tat. Nochmals schwer ausatmend machte er sich auf den Weg nach Hause. ~*~ „Sensei Kakashi!! Sensei Kakaaaaaashiiii!“ „Psst, Sakura, ich bitte dich- sei hier nicht so laut. Das ist ein Krankenhaus!“ „Aber Sensei Kakashi, was machen sie denn in der Mülltonne?“ fragte die Rosahaarige und der Lehrer von Team sieben entstieg der großen Tonne, die schräg gegenüber von Nejis Zimmertüre stand. „Ähähähä… ich habe nach etwas gesucht… ist etwas, oder warum suchst du mich?“ wollte der Grauhaarige wissen und Sakura schob ihre Unterlippe vor. „Sie sagten, dass sie gleich wiederkommen! Naruto wartet schon auf sie und er hat Durst! Ich dachte, sie wollten ihm nur kurz einen Tee holen und noch nicht mal den haben sie gefunden!“ sagte sie beleidigt, weil er seine Schüler anscheinend mal wieder vollkommen vergessen hatte. Der Jo-nin vor ihr ließ sich so leicht von irgendwelchen Dingen ablenken, dass er egal zu welchen Treffen immer zu spät kam. Eigentlich hatte er ja wirklich schnell wieder zurückkommen wollen, nur hatte er der Unterhaltung Shikamarus mit Temari nicht wiederstehen können. Nur leider waren die beiden zu weit weg gewesen, um alles verstehen zu können. Also hatte er sich eben mal flink in der Mülltonne versteckt. Angewidert klaubte Sakura einen klebrigen Zettel von seiner Schulter und ließ diesen wieder in die Tonne fallen. Verlegen kratzte sich der große Mann vor ihr am Hinterkopf und trottete dann anschließend hinter ihr her. Kurz machten sie auf ihrem Weg zurück zu Naruto noch an der Getränkeausgabe halt um ihm seinen Tee zu bringen und kehrten dann in das Krankenzimmer des Blonden zurück. „Du musst vorsichtiger sein! Wie oft hab ich dir das schon gesagt?“ hörten sie eine sehr bekannte Stimme mit Naruto schimpfen. Während sie weg gewesen waren musste wohl Iruka ins Zimmer gekommen sein. Naruto saß aufrecht im Bett und starrte seinen Adoptivdaddy mit vorgeschobener Unterlippe böse an, während Iruka ihm durch die Haare wuschelte, den bösen Blick provokant erwidernd. „Es war nicht meine Schuld! Er hätte sich ja nur nicht so anzustellen brauchen!“ moserte der Fuchsjunge und Iruka schnaubte. „Du hast doch mitgekriegt, dass er nicht mitgehen will, warum hast du dann noch mit ihm gekämpft, hm?“ „Na weil er mein Freund ist und ich lass ihn nicht zu Orochimaru gehen! Weil, der ist kein son toller Freund, wie ich das bin!“ darauf hatte Naruto auch schon bestanden, als Kakashi ihn gefragt hatte. „Yo!“ die Hand zum Gruße hebend grinste der Kopierninja und Iruka und Naruto blickten beide leicht erschrocken auf. „Sensei!!“ moserte Naruto gleich wieder. „Sie haben mir Tee versprochen und mich dann vergessen!“ warf er ihm vor und wie immer konnte Kakashi dazu nicht wirklich etwas sagen. Also reichte er seinem Schüler wortlos den Becher Tee und winkte nebenbei noch dem verwirrten Iruka zu. „Ich wusste nicht, dass du auch hier bist!“ meinte der Brünette ehe er seinem Freund zurück winkte. Seit er Naruto richtig adoptiert hatte, gab es nur Probleme mit dem kleinen Fuchsjungen. Er handelte gegen alle Regeln, die der Jo-nin aufstellte und gönnte ihm kaum eine Pause. Selbst Nachts kroch er zu Iruka ins Bett und spätestens nach zehn Minuten lag er ohne Decke da, weil Naruto sich damit vollkommen eingewickelt hatte. Andererseits war es trotzdem ein schönes Gefühl, den Jungen nun richtig als Sohn bezeichnen zu können. Und wenn er gerade einen Blick auf den Blonden warf, wusste er, dass es auch nicht leichter werden würde. Vor allem kam ihm das kalte Grausen, wenn er an die kommende Pubertät seines Sprösslings dachte. Tja, aber wer sich Vater schimpfen wollte, musste eben auch da durch. Und still vorüber gehen würde sie ganz bestimmt nicht. „Nun ja, ich bin schon seit gestern hier und passe ein wenig auf Naruto auf. Seit ich ihn hergebracht habe, versucht er immer wieder sich aus dem Krankenhaus zu schleichen!“ erklärte Kakashi und böse blickte Iruka wieder zu dem im Bett sitzenden. Unregelmäßig sah man eine Zornesader an seiner Stirn pochen. „Sag mal, Naruto, wo ist eigentlich deine Vernunft geblieben?“ fauchte er. „Welche Vernunft? Naruto hatte doch noch nie eine!“ bestimmte Sakura, die allerdings kurz darauf auch schon böse von Iruka angeblickt wurde und es dann doch vorzog den Mund zu halten und ihren ehemaligen Lehrer nicht weiter zu reizen. Erneut schob der Fuchsjunge seine Unterlippe vor, während er seine Arme vor der Brust verschränkte. „Tu nicht so! Ich hab eher einen Grund sauer auf dich zu sein, Freundchen!“ erneut strubbelte Iruka ihm durch die blonden Strähnen. Kurz erklang ein leises Knurren, ehe Naruto wieder zu Grinsen anfing. „Gehen wir jetzt nach Hause, Sensei Iruka?“ wollte er wissen und klammerte sich an den Älteren fest wie ein Affe. „Nein, du musst noch im Krankenhaus bleiben. Du bist noch nicht ganz gesund und Tsunade möchte dich noch eine Weile beobachten.“ Erklärte der Adoptivdaddy und Naruto machte wieder einen Schmollmund. „Diese olle Spannerin! Die ist manchmal genauso schlimm wie Ero-sennin!“ „Willst du Ärger?!“ fauchte Iruka und Naruto zog es vor zu schweigen, nippte stattdessen von seinem warmen Tee. „Wie sieht es aus? Habt ihr von ihm eine Spur gefunden?“ es war klar, wen Iruka damit meinte, aber Kakashi schüttelte nur bedauernd den Kopf. Er wünschte sich auch, er könnte seinem Freund mehr berichten. Aber leider hatten sie von Sasuke bisher nicht eine einzige Spur gefunden. Trotzdem hoffte er, dass es dem Jungen gut ging, immerhin war er ja auch erst 12. Langsam kam es ihm wirklich so vor, als wäre der Uchiha-Clan nicht ganz so weiß, wie es den Anschein gehabt hatte. Vorher hatte er sich damit nicht wirklich beschäftigt, aber nun musste er immer öfters darüber nachdenken. Über Sasuke, seinen Bruder und dessen Eltern. Gestern Abend hatte er mit Shizune darüber gesprochen. Sie war nicht nur ein ausgesprochen guter Heilninja, sondern kannte sich auch gut mit Psychologie aus und diese war hier in keinem Falle falsch. Ganz im Gegenteil. Er wünschte sich sogar, sie hätte ihm mehr darüber sagen können, aber dem war nicht der Fall gewesen. „Wollt ihr noch länger bleiben? Ich habe überlegt, ob ich nicht die Nacht hier bleiben sollte. So wie es aussieht lässt Naruto mich grad eh nicht mehr los.“ Mit einem Blick zu Narutos Hand, die sich in Irukas Hose festgekrallt hatte, seufzte dieser laut, ehe er wieder zu dem Grauhaarigen aufblickte, ihn dabei fragend ansah. „Nun, lange wollten wir eh nicht mehr bleiben. Sakura muss weiter lernen und ich habe auch noch ein paar Dinge zu erledigen." Iruka nickte. „Wenn ihr morgen wieder kommen solltet, werde ich wohl nicht mehr da sein, ich habe noch ein paar Schüler um die ich mich kümmern muss!“ „Mich!“ drängte Naruto sofort und Iruka lachte leise aber lächelnd auf. „Nein, Naruto. Du bist schon zu groß! Dein Lehrer ist jetzt Kakashi. Also sei morgen dann brav, sobald ich weg bin, ja?“ Mit einem Kopfschütteln erklärte der Junge seinen Unwillen und sein Daddy seufzte ergeben. „Sieh es so, Iruka: sobald er aus der Pubertät raus ist, wird es einfacher!“ grinste Kakashi. „Wenn ich ihn in seiner Pubertät nicht jeden Tag bei dir verbringen lassen soll, dann hältst du jetzt besser die Klappe!“ knurrte der Brünette und mit ein paar Schweißtropfen auf der Stirn mehr, hielt auch der Kopierninja lieber den Mund. *********************************************************** So, wenn euch dieses Kapitel gefallen hat, dann lasst doch ein Kommi da, ich würd mich wieder freuen wie blöd und genau deswegen danke ich denjenigen, die mir bereits geschrieben haben! Vielen dank!! by Misk~ Kapitel 3: 3. Träne ------------------- Wer auf die ENS liste will, soll bescheid geben. 3. Träne „HA! Ich habe gewonnen! Ich wusste es! In Strategiespielen bin ich eben doch der beste! Und du hast verloren!“ endlich etwas, das Shikamarus Stimmung gewaltig anhob. „Und DU hast verloren!“ lachte er und Kiba verdrehte die Augen. „Toll… freu dich Shika! Du hast einen kleinen Hund im Shogi geschlagen- was für eine Leistung!“ murrte der Inuzuka und genervt starrte sein Freund zu ihm. „Hey, Akamaru ist im Shogi besser als du, also ist er gar nicht so schlecht!“ erklärte Shikamaru. „Warum gehst du nicht lieber deinen Vater aus der Kneipe abholen?“ „Keine Lust!“ erwiderte der Nara und Kiba seufzte. „Wie wäre es dann damit, dass du Sensei Azuma herausforderst? Der spielt doch auch oft Shogi mit dir.“ Schlug Kiba vor, während er sich aufsetzte und genüsslich gähnte. Akamaru währenddessen schob die Steinchen seines Gegenspielers übers Brett und ließ die Königin in seinem Maul verschwinden. „Pfui, Akamaru! Nicht auf Shikas Shogisteinen rumkauen! Wer weiß, wo er die schon überall gehabt hat!“ schnell hob er seinen kleinen Hund auf und setzte ihn auf seinen Schoß. Dann versuchte er vorsichtig den Shogistein wieder aus dem Maul des kleinen Tierchens zu fischen, was bei Akamaru gar nicht so leicht war. „Akamaru pfui! Komm, spuck es aus! Das ist nix für kleine Hunde! Ich hab Leckerli für dich da!“ versuchte er ihn zu locken, aber es brachte nichts, denn der Hund rollte sich einfach auf den Rücken und Kiba konnte nichts machen, weil er Angst hatte, Akamaru weh zu tun. „Wenn es nicht mein Shogistein wäre würde ich ja sagen: Alles was oben reinkommt, kommt unten wieder raus. Aber es IST mein Shogistein! Also will ich ihn lieber mit Hundesabber wieder haben als mit Hunde…“ „Sprich bloß nicht weiter, Shikamaru! Akamaru wird ihn schon nicht schlucken! Also denk erst gar nicht dran!“ da fiel dem Hundebesitzer ein, dass er noch gar nicht gefragt hatte, wie es im Krankenhaus gelaufen war und es wäre eine perfekte Möglichkeit seinen Freund davon abzuhalten perverse Dinge über seinen kleinen Hund abzulassen. „Warst du gestern bei Neji?“ fragte er darum und bemühte sich nebenbei mit einem Finger den Shogistein aus dem Hundemäulchen zu fischen. Aber Shikamaru hob ihm nur einen weiteren Shogistein entgegen. „Hier, will Akamaru noch was zum Fressen?“ Kiba knurrte und blickte seinen Freund vielsagend an. „NEIN! Will er nicht! Er soll keine Steine verschlucken! Und das hat er auch nur gemacht, weil du ihn so runter gemacht hast. Akamaru hat eine zarte Hundeseele und ihm macht verlieren auch keinen Spaß! Zudem lenkst du schon wieder ab. Wir waren bei Neji!“ Es war unglaublich- als konnte man nicht mit dem Nara reden. Ob sein Vater wohl genauso war? Dann fragte er sich allerdings ernsthaft, wie der eine Frau hatte abkriegen können? Hinter Shikamaru lief kein einziges Mädchen her und Kiba wusste auch ganz genau warum: Shikamaru war ihnen einfach zu faul und zu intelligent. Aber am meisten wohl zu faul. „Was willst du denn hören? Dass ich kurz bei ihm war und mich mit ihm unterhalten habe?“ moserte Shikamaru und Kiba nickte sofort. Klar wollte er genau das hören. Was auch sonst? Sie hatten ja sicher noch keine wilde Knutscherei oder dergleichen angefangen. Dazu stellte er sich Neji einfach zu prüde vor. „Und worüber?“ „Worüber… worüber… über das Wetter!“ erklärte sein Freund und die Ohren spitzend blickte Akamaru auf: „Wuuuuf!!“ Kiba war schnell genug um bei dem leisen Bellen seines Hundes flink den Shogistein aus dessen Mäulchen zu klauen. Dieses drückte er Shikamaru in die Hand, der nicht gerade begeistert auf das angesabberte Shogisteinchen blickte. „Na super! Hundesabber!“ beschwerte er sich. „Sei doch froh! Besser Hundesabber als das andere!“ grinste Kiba und seinem Gegenüber war jetzt gar nicht mehr zum Lachen zumute. „Ja ja… ich hab ja verstanden, was du mir sagen willst! Ich hab mit ihm darüber geredet, warum ich ihn besucht habe. Er war sehr verwirrt, warum ich ihn auf einmal besuchen komme.“ Rückte er dann doch noch mit der Sprache heraus. „Aha! Und? Wie hat sichs angefühlt?“ „Angefühlt? Gefühlt? Sag mal, Kiba, bist du ein verkapptes Mädchen, oder was? Gibt es da etwas, das ich über dich noch nicht weiß?“ wollte Shikamaru wissen und musterte seinen Freund genau, dieser dafür grinste nur und wiegte Akamaru in seinen Armen. „Du weißt noch ne Menge nicht über mich, Shikamaru! Und ich werd dir auch nicht alles sagen! Nur weil du dir für das Gefühlsleben der Menschen zu fein bist, heißt das nicht, dass das bei allen so ist! Hunde können Gefühle sogar riechen!“ klärte er sein Gegenüber auf, welcher gar nicht begeistert drein blickte. Bevor sie ihre Diskussion allerdings weiterführen konnten wurden sie von einem großen schlanken Mann unterbrochen- ganz klar ein Bote des Hokage. Tsunade wollte allen Anschein nach etwas von ihnen. „Der Hokage will sie beide sehen. Sofort. Es ist dringlich!“ berichtete er und Shikamaru nickte, mit einem eindeutigen Blick zu Kiba, an dessen Jacke er gerade seine Hand mit Hundesabber abwischte. „Shikamaru, du bist echt ne Sau! Noch nie was von Hände waschen gehört?“ die Hände seines Freundes wegschlagend stand er zusammen mit Akamaru auf und trat dem Boten entgegen. Einerseits war er erleichtert, dass er endlich mal wieder etwas zu tun bekam, andererseits machte er sich Sorgen, ob Akamaru wieder fit genug für eine Mission war. Auf seinen kleinen treuen Begleiter hinabsehend hoffte er, dass die Mission nicht all zu schwierig ausfallen würde. ~*~ „WAAAAS?? ICH??“ plärrte Kiba ungläubig, die Hokage verblüfft musternd. „Wieso ausgerechnet ich? Er ist doch die Intelligenzbestie!“ er deutete auf Shikamaru, der genervt neben ihm stand und sich mit seinem kleinen Finger im Ohr rumpulte. „Äh.. Schrei hier nicht so rum, Kiba.“ Entgegnete er und kratzte sich ein wenig verlegen am Kopf. Mit dieser Entscheidung hatte er allerdings auch nicht gerechnet. „Ruhe jetzt! Ich schicke euch beide nicht umsonst auf diesen Auftrag!“ erklärte Tsunade und warf nebenbei Kiba einen bösen Blick zu, weil dieser noch immer entsetzt zu Shikamaru sah. Dann allerdings änderte sich sein Blick komplett und er begann zu grinsen. „Ich bin jetzt also der Missionsleiter, ja?“ lächelte er und sein Freund neben ihm grummelte nur genervt. „Mach nur keinen Aufstand draus, Kiba.“ Knurrte der Schattenuser. Und das, obwohl er im Rang eindeutig über Kiba stand. Eigentlich ganz schön unfair von der Hokage. „Wieso bin ich nicht Leiter?“ wollte er wissen, nicht dass es ihn sonderlich störte, dann musste er wenigstens nicht viel machen und konnte das meiste Kiba überlassen, aber wissen wollte er es doch. „Weil ich es sage! Zweifelst du an meinen Entscheidungen, Shikamaru?“ fragte die Blonde und Shikamaru schwieg besser, bevor sie noch auf die Idee kam, ihn mitsamt ihres Stuhles aus dem Fenster zu pfeffern. Sie schob den beiden eine Schriftrolle hinüber, die Kiba auch sogleich an sich nahm. „Na los. Je schneller ihr seid, um so schneller seid ihr wieder hier!“ drängte Tsunade und Shikamaru beendete gedanklich den Satz für sie: >…damit ich euch neue Aufträge geben kann.< Tsunade war so durchschaubar. „Na komm schon, Kiba. Lass uns gehen, ich wills so schnell wie möglich hinter mir haben!“ den Hundebesitzer aus dem Zimmer der Hokage ziehend, überlegte er sich gleich schon, wie sie die ganze Mission möglichst schnell hinter sich bringen konnten. Sie mussten einen entführten Mann retten- wie Tsunade erklärt hatte, handelte es sich um einen angehörigen aus dem Hyuuga-Clan. „Jemand, der also die Hauptfamilie verlassen und ausgewandert ist also. Hm… Ob Neji alle Verwandten von sich kennt?“ überlegte der Inuzuka laut. „Wuuuf!“ „Du meinst nicht? Aber so wahnsinnig groß ist deren Clan doch auch nicht!“ unterhielt sich Kiba mit seinem kleinen Hund und Shikamaru seufzte. „Wozu brauchst DU eigentlich Freunde, wenn du sie doch eh die meiste Zeit ignorierst, um mit deinem Hund zu sprechen, hm?“ knurrte er. Okay, trotz seiner Faulheit war es trotzdem ein Stich ins Herz gewesen, dass er trotz seines höheren Ranges nicht Leiter geworden war. „Weil Akamaru nun mal mein bester Freund ist! Nicht wahr, Akamaru?“ grinste Kiba zu dem weißen Hund hinab, der sogleich aufgeregt zu bellen begann. „Wuuuf wuuuf!“ „Wie sind eben die besten Freunde!“ lachte das Herrchen und Shikamaru wünschte sich zurück in sein Bett- so gern er Kiba auch hatte. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln sagte er deswegen: „Wie lange brauchst du um dich vorzubereiten? Ich werd vor Beginn noch mal die Waffen checken, damit wir dahingehend auch gesichert sind!“ moserte der Pferdeschwanzträger, der sogleich nicht erfreut von seinem Freund angesehen wurde. „Schon vergessen? Ich bin der Leiter!“ erklärte Kiba unter aufgeregtem Bellen Akamarus, der sich anscheinend ehrlich für sein Herrchen freute. „Also, ich nehme an, ne halbe Stunde dürfte für dich reichen, dich vorzubereiten, oder?“ An Shikamarus Stirn pochte nur ganz kurz ein Äderchen auf, als er nickte. „Klar, ich denke, da kann ich Ma die Wäsche machen, mit Azuma ne Runde Shogi spielen und noch schnell mein Zimmer aufräumen und mich fertig machen. Doch ich denke, ne halbe Stunde wird reichen.“ Damit stampfte er weg, Richtung seines Zuhauses. Es war unglaublich! Tsunade musste Tomaten auf den Augen haben. Gut, in diesem Fall hätte wohl keiner dem „faulen“ Shikamaru geglaubt, dass er Missionsleiter sein wollte: aber er wollte! Kiba hatte von Planung null Ahnung und Akamaru wohl noch weniger. Diese Mission würde das reinste Desaster werden, das sah er jetzt schon kommen, wenn er ganze dreißig Minuten Zeit hatte, sich vorzubereiten, wo sie doch nur zu zweit waren. Nachdem Shikamaru verärgert das Weite gesucht hatte, war Kiba erneut zu Tsunade gegangen. Sie anlächelnd winkte er ihr zu und sie nickte. „Es hat also geklappt?“ wollte sie wissen. „So schnell schon?“ „Ja, hat es! Und wenn es so weitergeht, werden sie es schaffen, Tsunade-sama!“ erwiderte der Junge und sie lächelte boshaft, ehe sie ihn wieder hinausschickte. „Halten sie das wirklich für eine gute Idee, Tsunade-sama?“ fragte Shizune, welche Ton Ton eben etwas zu Fressen ins Schälchen gab. „Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht und es klappt doch bereits! Du hast zu wenig Vertrauen in solchen Strategien, Shizune! Das wirkt bei Männern immer, schon Jiraiya hat sich dem nicht entziehen können. Packt man sie bei ihrem Stolz zappeln sie in der Luft, wie kleine Würmer!“ ein lautes Auflachen der Hokage ließ Shizune zusammenfahren. Das war so typisch Tsunade, dachte sie Kopfschüttelnd. Als Kiba zum Eingang des Dorfes eilte, sah er dort drei sehr bekannte Menschen stehen und von einem kamen eine Menge Herzchen herübergeweht. „Wow!!! Ich will so was auch können! Bitte, Yamato-Sensei, bringen sie es mir bei!“ flehte Naruto und der Angebettelte kratzte sich verlegen am Hinterkopf, dabei zu Kakashi sehend, der anscheinend mal wieder sehr konzentriert in sein Buch vertieft war. Von diesem hatte der Anbu also keine Hilfe zu erwarten. „Weißt du, Naruto. Das ist noch ein bisschen zu schwer. Um diese Technik zu lernen musst du zuerst die Grundtechnik verstehen lernen und sie auch einsetzen können!“ versuchte er den Blonden wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen, was allerdings nicht so recht zu funktionieren schien. „Kage Bunshin no Jutsu!“ rief er und kurz darauf standen nicht nur eine Menge Narutos vor dem überforderten Anbu, sondern leider auch noch lauter weibliche, kaum bekleidete Narutos. „Aber Yamato-Sensei…“ lächelten die blonden Mädchen und klammerten sich an den armen Mann. Kakashi sah nur kurz auf, um zu sehen, wie Yamato verlegen lächelte und nur leicht rot um die Nase geworden war. Mehr jedoch erlaubte sich der Anbu entweder nicht, oder er schien vor solchen Angriffen einfach gefeit zu sein. Grinsend vertiefte er sich wieder in seinem Buch und Yamato versuchte die Mädchenhorde von sich fern zu halten. „Weißt du, Naruto, selbst wenn du jetzt eine menge… ähm… nackter Mädchen bist, kann ich dir die Technik trotzdem nicht ohne den Grundbaustein beibringen!“ versuchte er zu erklären, aber Naruto ließ nicht locker, blinzelte ein paar Mal mit Tränchen in den großen Kulleraugen und Yamato seufzte. Kiba sah sich das Ganze eine Weile an und kicherte leise, ehe er weiterging. Typisch Naruto. Aber es war schon sehr interessant, dass ausgerechnet Yamato, der Anbu ihn trainierte. Kiba hatte von ihm gehört. Der Mann sollte verdammt stark sein. Ein wenig neidisch blickte er zu dem Blonden zurück, der gerade Kakashi belagerte, weil Yamato anscheinend sehr geschickt auf den Kopierninja gelenkt hatte. „Willst du hier einschlafen, Kiba?“ wurde er gefragt und schnell drehte er sich um, sah auf einem Stein vor sich seinen neuen Teamkameraden sitzen und ihn muckelig anstarrend. „Was hast du denn, Shikamaru? Du guckst so genervt!“ stellte der Hundebesitzer fest und der Gefragte seufzte schwer. Er konnte Kiba so etwas auf keinen Fall sagen. Konnte nicht sagen, dass es ihn störte, dass Tsunade IHN zum Leiter gemacht hatte. „Meine Mutter hat genervt.“ Gut, hatte sie wirklich, aber deswegen war er nicht angepisst. Was hatte sein Vater damals gesagt? Dass auch sie ihre Momente hatte, in denen sie lächeln konnte? Wann sollten die sein? Vor seiner Geburt und nach seinem Auszug von Zuhause? Und eigentlich hatte er sowieso keine Lust auf eine Mission. Eigentlich wollte er viel lieber ins Krankenhaus und Choji und Neji besuchen. „Warum ist Naruto eigentlich schon wieder aus dem Krankenhaus draußen?“ wollte er wissen, nun auch zu dem Haufen aus nackten blonden Narutomädchen sehend, die einen bekannten Silberhaarigen unter sich begruben hatten. Yamato stand daneben und versuchte Kakashi aus den ganzen Mädels herauszuziehen. „Na ja, Tsunade meinte, dass er zu hibbelig sei um länger als ein paar Stunden im Bett liegen zu bleiben. Naruto steht ja auch meistens sehr früh auf, da wundert es mich auch nicht, ehrlich gesagt.“ Er zuckte die Schultern und holte dann Akamaru aus seinem Ausschnitt hervor. „Wir wissen nicht, wo sie sich befinden, deswegen schick ich Akamaru als Aufklärung los. Er soll uns nur mitteilen, wo sie sich gerade befinden, mehr nicht.“ Fügte er erklärend hinzu und Shikamaru nickte. Wenigstens das konnte Kiba sehr gut: Aufklärung. Das war doch schon mal sehr positiv. Kurz darauf sahen sie Akamaru im Wald verschwinden. Innerlich machte Kiba sich schon Sorgen um den Kleinen. Er musste immer daran denken, dass Akamaru eigentlich noch verletzt war. Immerhin waren seine Bänder in den Hinterläufen gerissen gewesen. Er hatte Glück gehabt, dass ein Medic-nin das wieder hinbekommen hatte. Wobei den meisten Teil wohl seine Schwester erledigt hatte. Unter keinen Umständen wollte er Akamaru verlieren. „Hey, er hat verdammt gute Instinkte und macht schon nichts gefährliches, also guck nicht so besorgt, Kiba!“ Shikamaru legte einen Arm um den Freund und grinste. Hatte er doch ganz genau gemerkt, dass sich der Junge neben ihm große Sorgen machte. Kiba nickte. „Du hast Recht. Lass uns aufbrechen!“ nickend rannten die beiden los. Akamaru würde Kiba überall finden. ~*~ „Gaara, was ist los?“ Kankuro kam zu dem Kleineren hinüber, welcher am Fenster ihres Hotels stand und nach draußen blickte. Aber der Rothaarige reagierte nicht, was den älteren Bruder nun doch etwas besorgt dreinblicken ließ. Also trat der Marionettenspieler zu ihm ans Fenster, dem Blick des Kleineren folgend. Dort unten stand nur Naruto, der sich erfreut eine Technik von Yamato beibringen ließ. Anscheinend hatte er den Kampf gegen Anbu und Sensei doch noch gewonnen. Kankuro wusste zuerst nicht richtig, was er davon halten sollte. Gut, Naruto hatte ihnen ihren kleinen Bruder wieder gegeben, aber seither schienen sich die beiden so nah, wie nie zuvor. Es war sehr merkwürdig. Als teilen sie das gleiche Schicksal. Naruto, der Gaara immer nachlief und sich um ihn bemühte und Gaara, der sich das gefallen ließ und dem Blonden fast schon aufmerksam zuhörte. Es war, als hätte Gaara eine 180 Grad Drehung gemacht, seit dem Kampf mit Naruto. Und es war auch noch gar nicht solange her, da hatte Gaara ihm mitgeteilt, dass er Kazekage werden wollte, um sein Dorf zu beschützen. „Du magst ihn, was?“ fragte er leise, wusste er doch, dass Gaara Naruto zumindestens als Vorbild sah. Aber ein Nicken des Rothaarigen bestätigte seine Vermutung. Bei Gaara konnte man Gefühle nur schwer einschätzen, denn er hatte so etwas nie gelernt und war auf diesem Gebiet wie ein unerfahrenes Kind. „Was steht ihr hier so am Fenster rum? Ich habe mit Baki geredet und er fragte, wann wir heim kommen!“ unterbrach Temari die Gedankengänge des Mittleren. Sie hatte soeben das Zimmer betreten und musterte die beiden aufmerksam. Kankuro drehte sich mit einem Grinsen zu ihr. „Warum bleiben wir nicht noch ein bisschen! Davon brennt unser Sand schon nicht ab!“ grinste er und Temari starrte ihn nur böse an. „Fang du nicht auch noch damit an! Manche Jungs sind so dumm!“ sie verdrehte die Augen und ließ ihren Bruder im Unklaren stehen. „Ah!“ Kankuro drehte sich zu Gaara um, welcher diesen fast schon erschrockenen Laut von sich gegeben hatte. Als auch er wieder aus dem Fenster sah, bemerkte er gerade noch, wie Naruto die Straße entlang eilte und ihn einem Laden verschwand. „Na ja, hast du gedacht, er bleibt den ganzen Tag heute da draußen vor unsere, Fenster um zu trainieren?“ wollte der große Bruder wissen, aber einen Blick in die blauen Augen des Jüngeren sagte ihm, dass dieser genau das gedacht hatte. Der Brünette seufzte und tätschelte Gaara, welcher immer noch aus dem Fenster blickte mitfühlend. „Mach dir nichts draus, Gaara. Du wirst ihn sicher noch öfters sehen. Selbst wenn wir nach Suna zurückgehen ist er ja nicht aus der Welt!“ erklärte er und Gaara musterte ihn, nickte aber dann. „Gaara! Besuch für dich!“ rief Temari und Kankuro runzelte die Stirn. Besuch? Wer wollte denn nun etwas von ihnen? Oder wohl eher von Gaara. Der Jüngste der drei Sandgeschwister verließ langsam das Zimmer, aber Kankuro folgte ihm. Gaaras Miene hellte sich auf, als er Naruto vor der Türe stehen sah. Kankuros Miene dagegen wurde skeptisch und er musterte den Blonden missgelaunt. Hinter seinem Rücken zog Naruto etwas hervor, was eine entfernte Ähnlichkeit mit Blumen aufwies, aber klar zu definieren war dieses Unkraut nicht wirklich. „Hier. Die sind für dich, Gaara… ich hab sie gepflückt, draußen vorm Tor.“ Grinste der Fuchsjunge nervös und scharrte mit einem Fuß auf dem Boden, was Kankuro die Augen verdrehen ließ. Temari, die ebenfalls dabei stand, besah sich dies eher amüsiert und kicherte leise in sich hinein. Sollte das nun heißen, ihr kleinster Bruder hatte einen Verehrer? Gaara die Blumen in die Hand drückend kratzte sich der Blonde kurz am Hinterkopf und sauste dann auch schon wieder davon. Gaara starrte zuerst auf die Blumen und dann hilfesuchend zu Kankuro, wusste damit anscheinend nichts anzufangen. Dieser seufzte und wollte dem Rothaarigen das Unkraut schon abnehmen, aber Gaara drückte sie nur an sich und ging dann wieder ins Zimmer zurück. „Ich mag ihn nicht!“ murrte der Geschminkte und Temari schüttelte den Kopf. „Du magst ihn nur nicht, weil er sich um Gaara bemüht!“ erklärte sie ihrem Bruder, der knurrend die Arme vor der Brust verschränkte. „Ja und? Ist ja nichts dabei! Gaara ist erst zwölf! Der geht mir noch nicht aus!“ murrte er und die Blonde lachte. „Du bist auch nur zwei Jahre älter! Wenn das hier einer sagt, dann müsste ich das sein!“ sie tätschelte den Beleidigten und machte sich auf den Weg zu Gaara, um bei diesem ein wenig Aufklärung zu betreiben. „Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst!“ rief Kankuro ihr nach, erhielt allerdings nur ein belustigtes Lachen zur Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)