Darkness and Heaven von alana_chan (Totentanz der Welten) ================================================================================ Kapitel 6: Ein verrückter Bibliotheksbesuch ------------------------------------------- Hier ist das nächste kappi von d.a.h. und ich hoffe dass es euch gefällt. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meiner Betaleserin Kyo und bei Tengoku-joo und ihrer Sis. Ich wünsche euch viel Spaß und erhoffe mir ein paar kommis von euch. eure alana_chan Ein verrückter Bibliotheksbesuch Kaum war der Mönch verschwunden, löste sich Helarios aus seiner unbequemen Lage und sprang von dem Regal hinunter. Er landete etwas unsanft auf dem Boden und knickte mit dem rechten Fuß um. Fluchend erhob er sich und versuchte, so schnell es sein Knöchel zuließ, durch die Reihen voller alten, staubigen und zerrissenen Einbänden zu eilen. Viele dieser Bücher waren mehr als 100 Jahre alt. Ziellos humpelte er durch die Gänge und suchte nach einen Buch, das irgendwo im Titel das Wort Engel enthielt, doch jedes Buch war in Latein geschrieben und damit auch der Titel auf dem Einband. Er versuchte sich an den lateinischen Begriff für Engel zu erinnern, doch irgendwie konnte er es nicht und fing an zu verzweifeln. Latein war noch nie seine Stärke in der Schule gewesen. Er ließ sich an dem Regal, wo er stand, nieder und hielt sich die Hände vors Gesicht um nachzudenken. So verstrichen Minuten und ihm wurde langsam angst und bange, weil die Mönche bald zurück kommen mussten. Er griff in seine schwarze, ledernde Schultasche, die er immer noch auf dem Rücken trug. Seine Hand fand bald das, was er suchte und holte ein kleines Kästchen aus Holz hervor, was er öffnete. In dem Kästchen war die schwarze Feder, die er auf dem Boden gefunden hatte, als er die schwarzen Engel erblickt hatte. Die Feder faszinierte ihn und er berührte sie leicht am Kiel. Im gleichen Augenblick fing die Feder an zu pulsieren und durch seinen Körper ging ein qualvolles Beben. Es fühlte sich an, als ob er gleich sterben musste. Es zerriss ihn innerlich und sein Körper wurde heißer und heißer, bis es plötzlich aufhörte und die Feder wieder ruhig in ihrer Kiste lag. Helarios atmete tief durch und versuchte sich aufzusetzen, was aber nicht gelang, denn der Schmerz kam wieder zurück und ließ ihn keuchend auf dem Boden zusammenbrechen. Es bildeten sich Schweißperlen auf seiner Stirn und er spürte, wie die Hitze sich in seiner Brust sammelte und drohte ihn umzubringen. Der Schmerz hörte auf, aber das Brennen auf seiner Brust nicht. Erschöpft ließ er sich zurück gegen das Regal sinken und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war vollkommen fertig und schaffte es kaum sich zu bewegen. „Warum faszinierst du mich so, du kleine schwarze Feder“, flüsterte er halblaut in die Bibliothek. „Wenn du mir doch nur helfen könntest ein Buch über diese Wesen zu finden.“ Helarios hatte diesen Wunsch nur halblaut vor sich hin gebrabbelt ohne daran zu glauben, dass sie ihm helfen könnte und trotzdem hatte sich die Feder erhoben und stand nun aufrecht vor ihm. Er rieb sich die Augen da er dachte er würde träumen, doch er träumte nicht und die Feder fing an ein Symbol auf den Boden ihrer Kiste zu malen. Helarios hielt sich jetzt für komplett verrückt und kniff sich selbst in die Hand, ein unangenehmer Schmerz durchzuckte ihn. Fluchend rieb er sich die Stelle und sein Blick wanderte wieder zu der Feder, die weiterhin an dem Zeichen malte. Er träumte also nicht. Dann war er also komplett durchgedreht, stellte er fest. Urplötzlich hielt die Feder inne und schwebte auf ihn zu, damit er sich das Zeichen in der Kiste besser ansehen konnte. Auf dem hellen Innenraum der kleinen Kiste war mit blutroter, feuchter Tinte ein Symbol gemalt, das aussah wie eine einzelne Feder mit einem hellen Kristall, der in der Mitte eingebettet war. Die schwarze Feder, die diese Zeichnung angefertigte hatte, stieß Helarios nun an und schwebte in Richtung der offenen Mitte der Bücherei und sank auf den Boden nieder. Helarios stand auf und begab sich auch zum offenen Teil der Bücherei, sah die Feder aber nicht mehr und schritt daraufhin tiefer in die Mitte, bis es knackte. Er blieb stehen und betete, dass es nicht die Feder gewesen war, auf die er getreten war. Er blickte an sich hinab und sah die Feder zwischen seinen Schuhen liegen und atmete erleichtert auf. Was hatte dann geknackt, wunderte er sich und nahm den Fuß von der vermeintlichen Stelle weg und setzte ihn ein Stück weiter nach hinten, doch auch da knackte es wieder. Jetzt erst bemerkte er die eisige Kälte in der Bücherei, die ihm wohl vorher nicht aufgefallen war. Es fröstelte ihn und langsam gefror auch sein Atem zu kleinen, knackenden, in der luft hängenden Kristallen. Langsam wurde er panisch. Über dem Boden befand sich eine kleine Schicht Eis, die wohl unter seinem Gewicht geknackt hatte. Zu allem Überfluss zogen auch noch Nebelbänke durch die Bibliothek, die sich zu einer Gestalt formten, die sich ihm mit schwebenden Schritten näherte. „Guten Tag Sterblicher“, ergriff die Nebelperson das Wort und ihre weibliche Stimme hallte durch den gesamten Raum. „Das werden die Mönche gehört haben“, erkannte er in seinen Gedanken. „Nein, dass haben die Mönche nicht gehört, du bist nicht mehr in deiner Welt“, diesmal erklang eine andere Stimme, die viel dunkler war und ihm eine Gänsehaut über den kalten Körper fahren ließ. Aus dem Schatten der ersten Nebelperson erschien eine Weitere, die weitaus dunkleren Nebel benutzte und so aussah, als wäre sie ein lebender Schatten. „Wo bin ich dann“, fragte er in Gedanken da er seinen Mund schon nicht mehr benutzen konnte vor Kälte. „Du befindest dich in dem „Nichts“ zwischen sein und nicht sein. Ihr Menschen würdet dass vielleicht als Astralwelt bezeichnen, wo die Geister wohnen, deswegen ist dir auch so kalt.“, beantwortete ihm der hellere Schatten. Der dunklere Schatten fügte noch ergänzend hinzu: “Diese Welt ist lebensfeindlich für die lebenden Menschen“. „Dann auch für mich“, schrie er ihnen in Gedanken entgegen. Der dunklere Schatten lachte laut auf und wandte sich wieder an ihn: „Wie töricht von dir zu glauben dass du sterben kannst in dieser Welt aus Nichts. Jeder andere außer dir und dein Begleiter durch die Zeit würden hier erfrieren. Du und dein Begleiter seit anders. Eure Macht stammt aus dieser Welt und aus den anderen Welten, die hier im Nichts schweben. Sie sind gestützt auf die sogenannte Menschenwelt“ „Du fragst dich sicher was dass alles mit dir zu tun hat oder?“, erhob nun der helle Schatten seine Stimme. Helarios versuchte ein Nicken anzudeuten, doch sein Körper war nun vollkommen erstarrt. Die Schatten verstanden trotzdem. „Ohne dich würde das Rad des Schicksals für alle Ewigkeit stehen bleiben und damit dem Bösen, das hier im „Nichts“ lauert die Chance geben, alle Welten zu unterjochen und sie wie einst fast zu zerstören. Du und dein Begleiter seit die Gewichte auf der Waage des Untergangs. Ohne das Rad des Schicksals würde kein Held mehr auserkoren werden, die Welt zu retten und damit hätte das Böse am Ende immer gewonnen auch in deiner selbst gewählten Heimatwelt.“ Der helle Schatten kam nun noch ein Stück näher, um zu verdeutlichen, wie wichtig es ihm war. „Helarios, du kannst es auch so ausdrücken. Du bist ein Bauer auf einem großen Schachfeld und wenn du es am Ende richtig machst, wirst du die Dame schachmatt setzen und gewinnen und damit alle retten die dir lieb sind“, ergänzte der dunkleren Schatten und verschwand. „Ich gebe dir noch einen Tipp Helarios: Dass, was du suchst, liegt unter deinen Füßen. Du musst genauer hinsehen.“ Mit diesen Worten verschwand auch der anderen Schatten und der Nebel und die Erstarrung vor Kälte löste sich von ihm. Er war wirklich wieder in der Bibliothek, war er überhaupt fort gewesen? So wie ihm geheißen schaute er ein weiteres Mal auf den Boden und erkannte jetzt, auf dem vorher weißen schimmernden Steinboden der Bücherei, das Symbol aus der kleinen Kiste. Die schwarze Feder lag direkt auf dem weißen Kristall und schien zu warten. Was konnte den schon schief gehen, wenn er den Kristall berührte? Noch verrückter konnte dieser Tag nicht mehr werden. Er entschloss sich, mit seiner Hand den Kristall zu berühren und hockte sich hin. Sein Finger berührte die Oberfläche des Kristalls und die silberne Flüssigkeit zog immer größer werdende Kreise. Sein Arm sank immer tiefer in die silberne Masse. Der Arm gehorchte ihm nicht mehr. Obwohl er versuchte ihn dort rauszuziehen, versank er immer tiefer. Helarios lag bereits fast auf dem Boden, als seine Hand etwas umfasste und sich aus der Masse zurückzog. Er sank auf den Steinboden der Bücherei zurück und hielt sich den Kopf. „Das glaubt mir kein Mensch, was ich heute alles erlebe.“ Helarios tippte erneut den Kristall an, aber diesmal blieb er fest. Nun wandte er sich dem Gegenstand in seiner linken Hand zu. Es war ein bläulicher Kristall, der in einem Schlüsselkopf eingefasst worden war. Die kleine schwarze Feder schoss nun wieder, nachdem sie den Schlüssel begutachtet hatte, in die Höhe und auf das eine Regal an der Ostwand zu. „Schlimmer kann es nicht mehr werden“, flüsterte er ganz leise und ging auf das Regal zu. Ein bläuliches Licht umhüllte das Regal. Dieses Licht wurde immer stärker, umso näher der Schlüssel dem Regal kam. „Wo ist nun das Schlüsselloch? Ich habe nicht ewig Zeit.“ Diesmal sprach er lauter und die Feder schwebte auf den Kerzenleuchter neben dem Regal zu. Sie setzte sich kurz zwischen die drei Äste des Kerzenleuchters. Helarios tastete diese Stelle ab und stellte sich auf die Zehenspitzen damit er in die Vertiefung, die sich dort befand den Schlüssel stecken konnte. Die Regalwand schwang auf und gab den Blick auf eine, aus Stein gehauene, Treppe frei. Diese Treppe führte tief in die Dunkelheit hinab. Helarios zögerte, doch die Feder schwebte über die Treppe und fing an lilablau zu leuchten, sodass Helarios die Treppenstufen sehen konnte. Auch wenn er von komischen Ereignisse an diesem Tag genug hatte, war seine Neugier auf diese Wesen mit den schwarzen Flügeln größer. Er eilte die Treppenstufen hinunter, damit er nicht noch mehr Zeit verlor. Er wollte nicht von den Mönchen gefunden werden. Denn er hatte schon genug Ärger. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)