Reigen zweier Seelen von A_J_Nightingale (SSxRL) ================================================================================ Kapitel 1: Reigen zweier Seelen ------------------------------- Reigen zweier Seelen ~ Für meine liebste Chaos_Katze ~ Es klopfte – nein: hämmerte – an der Tür. Severus, ohne Zweifel. Niemand sonst vermochte es, Remus so schnell, und so unsanft, aus seiner Lektüre zu reißen. Dabei war es, wie der Zauberer mit dem so früh ergrauten Haar mit einem Blick zum sonnendurchfluteten Fenster feststellte, eigentlich noch zu früh für den Wolfsbann. Während ein zweiter und ein dritter Schwall von Schlägen auf die Tür niederprasselte, beeilte sich Remus, seine Lesebrille abzusetzen, sich vom Bett herunter zu rollen und sich seinen verwaschenen, kratzenden Morgenmantel über den nackten Körper zu streifen. Dann verließ er schnellen Schrittes das kleine Schlafzimmer, um seine Wohnungstür vor dem Untergang zu retten. Diese mit einem Ruck öffnend, setzte er an: „Merlin, was hat dir denn meine Tür-“ Doch angesichts des Mannes, der vor ihm stand und nun seine Hand sinken ließ, brach er den Satz abrupt ab. Es war tatsächlich Severus, den er vor sich hatte – allerdings ein Severus, wie er ihn lange nicht – vielleicht nie – gesehen hatte: Das gewöhnlich blasse Gesicht war aschfahl und eingefallen; die Haare waren nicht nur fettig, sondern standen in einem Durcheinander zu beiden Seiten des Kopfes ab und tiefe Schatten hatten sich unter die Augen gelegt und eine fast ebenso schwarze Farbe angenommen. Das Erschreckendste allerdings waren die Augen selbst: Sie starrten Remus reglos aus ihren Höhlen an – dunkle, ausdruckslose, scheinbar völlig sinnentleerte Tunnel, die ihn nicht an die unergründlichen Mysterien zu erinnern vermochten, welche er so oft in ihnen erblickt hatte. Mit unkontrolliert zitternden Händen umklammerte Severus einen schlichten Kelch, aus dem es dampfte. Reglos wie seine Augen stand er da. Starrte. Starrte so lange, bis Remus endlich die Fassung wiedererlangte, dem anderen Zauberer den Wolfsbann aus den Händen nahm und ihn stumm ins Wohnzimmer geleitete, wo dieser in den alten Ohrensessel rutschte und beinahe darin zu versinken schien. „Was um Merlins Willen ist passiert?“ wollte Remus, plötzlich heiser, wissen. Severus schüttelte nur stumm den Kopf. Remus hatte nichts anderes erwartet. „Ich mache Tee, während du dich sammelst“, brachte er ein sanftes Lächeln zustande, nach dem ihm im Moment keineswegs zumute war. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Remus mit zwei randvoll gefüllten Teetassen aus der Küche zurückkehrte und den anderen Mann genauso vorfand, wie er ihn verlassen hatte. Er stellte die Tassen vorerst auf dem Tisch ab und setzte sich auf eine der Armlehnen des Ohrensessels. Als Severus nicht reagierte, hob er langsam und für den anderen Zauberer gut sichtbar eine Hand, um damit die wirren Haarsträhnen etwas zu glätten. Wie aus Versehen berührte er dabei mit dem Handballen die bleichen, schmalen Wangen und strich dann, da Severus nichts dagegen einwandte, etwas freimütiger mit den Fingerkuppen darüber, bis der noch immer schweigende Mann ihn darin unterbrach, indem er sich im Sessel vorbeugte und nach einer der beiden Teetassen griff. Remus ließ ihn daran nippen, wusste, dass ihm der Chai, welchen er inzwischen eigens für Severus aufbewahrte, gut tun würde, und betrachtete ihn still. Nach einer Weile begann er leise: „Du willst darüber reden.“ Es klang um ein Vielfaches zuversichtlicher, als er sich dabei fühlte. Und es erzeugte eine Reaktion: Über seine Tasse gebeugt fragte Severus ebenso leise zurück: „Und du glaubst das, weil...?“ Die dunkle Stimme war brüchig, aber Remus vernahm beruhigt den samtenen Unterton, der ihm sagte, dass Severus Herr seiner selbst war. Er lächelte gewinnend; und dieses Lächeln legte sich in seine Stimme, als er antwortete: „Weil du sonst entweder bereits gegangen wärst oder mir längst unmissverständlich erklärt hättest, dass du nicht darüber reden willst.“ Der andere Zauberer nickte langsam; und gerade, als Remus dies bereits als Bestätigung deutete, erklärte die tiefe Stimme: „Du irrst dich.“ Verwirrt blickte Remus ihn an. „Wie?“ „Ich sitze hier und trinke Tee.“ Wie zur Bekräftigung hob Severus die Tasse erneut an seine Lippen. Remus wusste nichts darauf zu erwidern. Unter anderen Umständen hätte er geglaubt, Severus versuchte, ihn aufzuziehen, aber in dieser Situation- „Sieh mich an“, forderte er den schwarzhaarigen Mann mit sanfter Nachdrücklichkeit auf und vermied es, der Forderung mit einem Finger an Severus' Kinn zusätzlichen Ausdruck zu verleihen. Severus hasste es, sich gezwungen zu fühlen, und so wartete Remus mit der ihm eigenen Geduld darauf, dass der andere Zauberer selbst entschied, ob er der Forderung nachkam. Und es zahlte sich aus. Als die schwarzen Augen seinem Blick begegneten, fühlte er sich wieder in ihren Bann gezogen, fühlte wieder den Nervenkitzel, den die Nähe dieses Mannes für ihn bedeutete, spürte das Verlangen, die schier endlose Tiefe dieser Augen ergründen zu können. Erleichterung breitete sich in ihm aus. Was immer es war, das Severus so aus der Bahn geworfen hatte – er hatte es unter Kontrolle gebracht. Von der Woge dieser Erleichterung gepackt, ließ Remus sich tatsächlich dazu hinreißen, zu ergründen – nicht allerdings die Augen des anderen Zauberers, sondern die schmalen, festen Lippen, die er mit den seinen berührte, vorsichtig tastend, abwartend, bis diese Lippen sich erweichten und die vertraute Berührung erwiderten. Remus drehte sich ein wenig auf der Armlehne, die in dem neuen, Severus mehr zugewandten, Winkel, weniger unter seinem Po schmerzte und ihm so außerdem einen besseren Zugang zu Severus' Mund erlaubte. Bis dieser aufzischte. Verwirrt öffnete er die Augen, die automatisch über Severus' linken Unterarm huschten. Dieser war verdeckt durch die Robe, die der andere Zauberer trug; doch Remus stellte fest, dass der Grund für das Zischen nicht das Dunkle Mal gewesen war, sondern- „Du Idiot hast mir den Tee über die Hand gekippt!“ Severus' Augen funkelten bedrohlich, doch Remus wusste damit umzugehen. Er nahm ihm die Tasse aus der Hand und stellte sie zurück auf den Tisch. „Lass es mich wieder gut machen.“ Er küsste die sich rötende Stelle auf Severus' Handrücken, warf einen kurzen, prüfenden Blick aus dem Fenster, durch das noch immer die Sonne warm herein schien, und wandte sich dann wieder dem anderen Zauberer zu – einen Blick in den Augen, der längst nicht mehr so sanft war wie noch zwei Minuten zuvor. Severus sah ihn für einen Moment still an. Remus meinte, einen Schatten über sein Gesicht huschen zu sehen; doch er war verschwunden, bevor er sich sicher sein konnte, dass er sich nicht geirrt hatte. Dann erblickte er die herausfordernd erhobene Augenbraue. „Wiedergutmachung? Das kannst du nicht.“ Einer deutlicheren Einladung bedurfte Remus nicht – er grinste bedrohlich, fixierte sein Opfer mit stechenden Augen und senkte seinen Mund erneut auf Severus' hinab, fordernder diesmal, härter. Es war eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen Remus die Augen nicht sofort schloss und die ihn einst zu der Entdeckung geführt hatten, dass Severus die Augen beim Küssen nicht schloss. Welch ein Glück für mich, dachte er amüsiert und erregt zugleich, als die schwarzen Augen sich plötzlich überrascht weiteten – Remus war, ohne den drängenden Kuss zu lösen, von der Lehne herunter gerutscht und hatte es geschafft, sich dabei den fürchterlichen Morgenmantel abzustreifen. In völliger Nacktheit begrub er nun den anderen Zauberer unter sich, presste ihn in den Sessel und seine Zunge in Severus' Mund. Als dieser aufstöhnte, schloss Remus genießerisch die Augen. Blind suchte er mit seinen Händen nach denen des anderen Mannes und fand sie zwischen ihrer beider Brustkörbe eingeklemmt. Mit starkem Griff der rechten Hand pinnte er sie beide über Severus' Kopf gegen die Sessellehne, während seine Zähne nicht allzu sanft auf die schmale Unterlippe bissen, die er in seinen Mund bekommen hatte. Severus stöhnte, sein Unterleib zuckte scharf gegen Remus, dessen eigener Unterleib die Bewegung nur allzu willkommen hieß. Mit der freien linken Hand begann Remus an den kleinen Knöpfen an Severus' Robe zu nesteln, die sich über die ganze Vorderfront nach unten zogen. Seiner gewohnten Geduld entraubt, ließ er von dem mühseligen Vorhaben ab und riss stattdessen an dem schwarzen Stoff. Die Knöpfe gaben sofort nach. Unter Remus wand sich ein empörter Severus, doch so kurz, bevor sich der Mondzyklus schloss, war der Werwolf in Remus nicht zu bezwingen. Zufrieden knurrte er auf, als er endlich blasse, nackte Haut freigelegt hatte und seine eigene Brust darauf hinabsenken konnte, während er auch seine Zähne hinabsenkte – auf Severus' Hals. Er biss nicht fest zu, doch er wurde mit einem Zischen nahe an seinem Ohr belohnt, das um Einiges genießerischer klang als das erste. „Noch einmal!“ bestätigte dies Severus' gekeuchte Forderung; Remus war nur allzu bereit, dem nachzukommen. Er fühlte, wie sich der gesamte Körper unter ihm – bis hin zu den Armen, die er noch immer gegen die Rückenlehne des Sessels presste – anspannte, als er erneut in das weiche Fleisch an Severus' Hals biss, fester diesmal. Kein Aufstöhnen, sondern lediglich ein erneutes Zischen, war die Antwort – doch nicht die einzige: Unter ihm bäumte sich der andere Mann erneut auf und presste seinen nun selbst durch die Hose deutlich erregten Unterleib gegen Remus' eigene Männlichkeit. Dessen linke Hand, die noch immer auf Severus' Brust gelegen hatte, glitt hinab und öffnete, mit fahrigen, ungeduldigen Bewegungen die zu eng gewordene Hose. Der Schwarzhaarige begann zu keuchen. Ebenfalls ungeduldig, presste er seinen Schritt gegen Remus' Hand. Dieser gab ein erregtes, kehliges Lachen von sich und zögerte keinen Moment, sein Versprechen nach Wiedergutmachung einzulösen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)