Say the Truth von Anfang (Sasuke/Naruto) ================================================================================ Kapitel 8: Weird ---------------- Your dangerous Mind It's in Your Eyes What's on Your Mind I fear Your Presence I'm frozen inside I just have to know While I still have Time Do I have to run? Or hide away from You? ~*~ Beruhigende Still hüllte sie ein. Die Umgebung, das Haus, die Menschen. Nur stille Zeugen einer vergangenen Nacht. Stimmen, geflüsterte Worte, vereinzeltes Lachen, lautloses Fluchen und die jugendliche Unruhe, der Drang nach Wissen, die durchlebte Nacht und die befreienden Gespräche waren nur noch ein verschwindender Nachhall, vertrieben von dem Licht des jungen Tages, das sich mit seichten Pastelltönen durch die hellen Vorhänge schlich, Licht verteilend auf unschuldig erweichten Gesichtern zweier Jungen. Mitgenommen von Wind waren die leisen Stimmen, mal fröhlich, mal bedrückt, die die Nacht untermalt hatten und die zuckenden Schatten an den Wänden waren schon vergangen, existierten nur noch in beider Erinnerung. Bis in die frühen Morgenstunden zeichneten die Schatten ihre Geschichte an die Wände, bis nur noch die Stille ihre Geschichte verkündete. Als wolle er sie mit vorsichtigen Fingern wecken strich der Wind durch das allzeit geöffnete Fenster, umtrieb die weißen Vorhänge die sich mit dem gelben Licht malerisch bauschten, die Briesen ins Zimmer wehen ließen. Die Klänge des Lebens draußen umwehten die beiden Körper, die sich in ruhigen Einverständnis aneinander lehnten. Das Licht vertrieb die Schatten auf ihren Gesichtern und sie entspannten sich, wussten von der Nähe des Anderen. Auch der weit, weit entfernte Klang der Menschen, die irgendwo in einem anderen Teil des Dorfes schon auf den Beinen waren, der Geschäftigkeit nachgingen war nicht von Belang, störte das Einvernehmen nicht. Laue Gerüche von Gras, von Blumen, von harzigen Bäumen, von dem vorangehenden Leben, seicht und fast nicht ausmachbar wie die Wärme die von den Beiden ausging, füllten den lichten Raum. Schwarzes Haar trieb wie von Wellen genommen hin und her, verdeckte zeitweilig noch die geschlossenen Augen und die entspannten Gesichtsmuskeln. An der Wand gelehnt war Sasuke irgendwann eingeschlafen, konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern, was das Letzte war, dass er mit heiser kratziger Stimme über die trockenen Lippen gebracht hatte ‚Gute Nacht Naruto’ Oder doch eher ‚Halt endlich den Mund und sei still Naruto’. Ebenso wusste er nicht, wann Naruto das letzte Mal ins Dunkel hineingelächelt hatte. Die Schatten würden es ihm nicht mehr verraten können. Er behielt die Beine angewinkelt und seine schlaffen Arme hingen ohne bestimmtes Ziel entspannt herab. Seine geöffnete Hand trieb irgendwo auf der Matratze, ohne das er es bemerkte in der Nähe der braun gebrannten Finger eines anderen, der vor einnehmender Müdigkeit seinen schweren Kopf auf den Schultern Sasukes gebettet hatte. Auch Sasukes Haupt war irgendwann hinab gesunken, gelegt in herb duftendes, blondes Haar, das jetzt seine Wange kitzelte. Unruhig rümpfte er die Nase, schlief jedoch weiter. Erst, als ihm ein besonders starker, fast aggressiver Windstoß geradezu über das Gesicht fuhr, öffnete er vermehrt blinzelnd die Augen und war vorerst etwas verwirrt über seine Umgebung. Als sehe er das Zimmer in dem er sich befand das erste Mal, blickte er sich um, entdeckte dann das Gewicht auf seiner Schulter und hob skeptisch eine Augenbraue, als er erkannte, wessen Haar seine Nase kitzelte, seine Sinne mit ihrem würzigen Duft berührte. Noch nie hatte dem Raum eine solche Lebendigkeit beigewohnt, als in den Momenten, in denen Sasuke beobachtete, wie Naruto auf seiner Schulter schlief. Er war schon fast dabei, ihn zu wecken, seine Hand zu heben und ihn zu rütteln, doch hielt er inne und betrachtete den sich hebenden Brustkorb. In gleichmäßigen Zügen atmend sandte Naruto mit dem warmen Atem, der über seine halb geöffneten Lippen floss eine Gänsehaut über Sasukes ausgestreckten Arm. Er wusste nicht, woher die Skrupel kamen. Vielleicht ging es ihm nur um den kurzen Moment der Ruhe, den er hier mit Naruto verbrachte. War er doch sonst nicht zur Stille zu bewegen. Und vielleicht war dies nur eine unschuldige Ausflucht die die Wahrheit, mit der Tatsache, dass er von der merkwürdigen ruhigen und doch so lebendigen Aura angetan war, vertrieb. Narutos blondes Haar glänzte, die Haut war warm und weich und Narutos Wagen schmiegten sich zart an Sasukes Schulter. Eine Weile beobachtete er Naruto dabei, wie dieser seelenruhig schlief, wurde jedoch aufmerksam, als Narutos Hand neben seiner unruhig zu zucken begann, fast meinte er, sie suche Halt und wolle nach seiner greifen, folglich riss er sie wie aus Reflex fort. Es war ihm, als würde sich der Raum unmerklich verdüstern, die Schatten wieder erscheinen und sich auf Narutos Gesicht legen, dass nun unweigerlich tiefe Falten und Kerben aufwies. Als habe er Schmerzen zogen sich seine Augenbrauen zusammen, als habe er Angst strömte der Atem nun erschreckend schnell über seine Lippen, flutete seinen Arm wieder mit einer kalten Gänsehaut und dementsprechend hastig hob sich auch seine Brust. Jegliche Ruhe war vergangen, als seine Pupillen unter den zuckenden Lidern zu rollen begannen und Sasuke fühlte sich auf einmal merkwürdig hilflos und gefangen in der Situation. „Naruto?“ Er rüttelte ihn, packte ihn an der Schulter und es war ihm schleierhaft woher die Sorge kam die in ihm und in seinen Worten die Wut darüber, dass er hier in seinem Bett, auf seiner Schulter geschlafen hatte, vertrieb. Naruto begann langsam, sich zu wälzen, das Einzige was an ihm still blieb war die Wange, die immer noch beharrlich auf Sasukes Schulter ruhte. „Naruto? Hör auf damit!” Verzweifelt klammerte er sich an den Glauben, es sei nur ein Scherz, alles nicht ernst, so, wie es für Naruto üblich war. Und er wusste, dass er sich selbst belog. Er begriff in diesem Moment nicht, was ihn so mitnahm, dass er sich tatsächlich eingesperrt in dieser Situation fühlte, dass er sich tatsächlich Sorgen machte und dass er sich tatsächlich nicht nur hilflos fühlte, sondern hilflos war. „Naruto? Wach auf!“ Er jappste erschreckt auf, als Narutos schmale Hand sich so fest in seinen Haarschopf krallte, dass er zurück fiel und Narutos Körper schwer und ungewandt auf ihm landete. Es überspülte ihn eiskalt. Die abgrundtiefe, schier fressende und verschlingende Verzweiflung, die er zu spüren glaubte, als Naruto sich auf ihm wand. Wie Wasser in trockenen Boden sickerte es in ihn hinein und umso verbissener, umso krampfhafter versuchte er Naruto zu wecken. Was auch immer er träumte, was auch immer er sah, Sasuke fühlte es, fühlte es durch sich hindurchströmen und wollte sich selbst aus diesem Gefühlsstrom befreien, wollte Naruto hinaus ziehen, ihn wecken. Es gehörte weder in seine Traumwelt, noch gehörte es in die Realität. „Naruto“, schrie er schon fast, krallte seine Hände in Narutos schmale Schultern und rüttelte ihn. Unglaubliche Erleichterung, frisch, warm, gleichzeitig kalt und erweckend überkam ihn, wie ein kalter Sommerregen, als ihm blaue Augen verwirrt und mehr als verschlafen ins Gesicht sahen. Das blonde Haar stand Naruto wirr vom Kopf ab, fiel ihm wegen dem fehlenden Stirnband sogar in die Augen und er pustete sie fort, zauberte mit dem Licht einen goldenen Glanz auf sie. Wieder konnte Sasuke die dunklen Sprenkel in Narutos wasserblauen, klaren Augen sehen, sie zählen, wie in Trance. Wieder erkannte er die Lippen, über die der Atem wieder floss wie klares, kühles Wasser eines Gletscherflusses durch sein Tal. Seine Haut wirkte so zart. Sein Haar so weich. Seine Augen so naiv und freundlich und sein Duft benebelnd, einnehmend ... Seine Haare waren weich, seine Haut war unglaublich zart, als Sasukes die Hand hob, und ihm eine besonders widerspenstige Strähne von der errötenden Wange strich. Er nahm das erschreckte, das fragende Blitzen und Narutos Augen nur zum Teil wahr und es war egal, eine Erklärung, die ihm sowieso nicht eingefallen wäre, weniger als nicht angebracht. Sekunden, vielleicht schon Minuten war sein Hirn wie leer gefegt, wie ausgestorben zog die Umgebung, die Realität an ihm vorbei wie ein Strom aus Farben. Einem Strom aus Farben, die er nicht zu erkennen vermochte. Er hob wie von selbst seine Hand, legte sie zaghaft in Narutos Nacken, spürte dort die zarte Haut, den Ansatz seiner Haare, der ihm zwischen den Fingern entlang glitt. Narutos Duft hatte ihn gefangen genommen, ihn eingehüllt, hielt ihn fest umklammert, würde es auch tun, wenn Sasuke sich zu wehren versuchte. Sein Herz sprang vor glückseligem Unglaube erfreut auf, als er das zaghafte Muskelspiel unter seinen Fingerspitzen fühlen konnte, als er wahrnahm, wie Narutos warmer Atem über seine erhitzten Wangen hinwegstrich, wie er immer näher kam ... Seine Finger griffen wie durch äußeres Einverständnis in die blonden Haare, verschlangen sich hoffnungslos mit einzelnen Strähnen. Sein Inneres schrie. Brüllte, mit der Hilfe des aufgelebten Verstandes an, ließ Naruto auf einmal erschreckend nah erscheinen, nah, zu nah, viel zu nah, als das es in Ordnung, normal sein konnte ... „Geh von mir runter, Uzumaki!“ Mit einem erstickten Aufkeuchen Narutos, stieß er die Fingernägel in dessen schmale Schultern, wollte sich selbst noch befehlen, es nicht zu schmerzhaft zu tun, den dünnen Körper nicht zu zerbrechen. Schlagartig lief die still gestandene Zeit wieder, drehte sich die angehaltene Welt in ihren eigentlichen Bahnen. Mit einem Donnern und einem mehr als weiblich klingenden Schrei purzelte Naruto vom Bett, sah den fassungslosen Sasuke mehr als erstaunt an, wirkte sogar, als müsse er gegen den Zorn ankämpfen, der sich in ihn hineinfressen wollte. Ob des unterbrochenen Moments wegen, oder dem pochenden Schmerz, der sich in seinen Kopf schlich, man hätte es nicht sagen können. Sasuke war derweil mehr als nur außer Atem, fehlte ihm einen Moment wirklich jegliche Reaktionsfähigkeit. Sein Puls ging schnell, sein Herz schlug hart, tat fast weh in seiner Brust, sprengte schon fast die Gefäße durch die es das kochenden Blut pumpte ... ‚Uzumaki’ lange war es her, dass er es aus Sasukes Mund gehört hatte. Lange Zeit, in der er schon vergessen hatte, wie es aus seinem Mund klang, bis zu diesem Moment hin, in dem ihn der kalte Ton beinahe mit seiner schmerzenden Schärfe zerschnitt. „Komm. Gehen wir frühstücken.“ Sasuke wartete nicht, ging davon und ließ Naruto zurück, wusste er würde folgen ... Was ein kleiner Moment doch alles zerstören konnte. Obwohl es nichts war ... fast nichts ... sein Nacken hatte sich gebeugt ... Mit einem Kopfschütteln folgte Naruto Sasuke, eher der glänzenden Spur aus Eis, die er meinte zu sehen und die dahin ging, wohin Sasuke auch gegangen war. Ob er wohl ausrutschen, einbrechen würde, würde er sich auf das knirschende Eis wagen, welches ihn direkt mit Sasuke verband? ~*~ Würzig und warm, angenehm und appetitlich stieg Naruto der Geruch etwas bekanntem in die Nase. Etwas sehr bekannten. Etwas geliebten. „Ramen?!“ „Nein, Nudelsuppe.“ Bemerkte Sasuke sarkastisch kopfschüttelnd, stellte zwei dampfende Schüsseln auf den Tisch, ehe er auf Narutos eingeschnapptes Gesicht mit einem Seufzer reagierte. „Natürlich Ramen, Baka. Als ob man was anderes in deinen übergroßen Magen reinbekommen würde ...“ Sasuke murrte nur noch leise, würde abgewürgt von einem glücklich strahlenden Naruto, der versuchte Sasuke in den Schwitzkasten zu nehmen und durch die sowieso schon hoffnungslos wirren Haare zu fahren. „Wow. In dir steckt ja doch noch ein Mensch.“ Doch Sasuke antwortete weder mit Mine noch mit Worten, entfernte Narutos Arm nur penibel bedacht darauf es aussehen zu lassen, als wäre es ihm unangenehm von seinem Hals und bugsierte ihn zu seinem Platz. Während Sasuke schon vor sich hin schlürfte, einen Ellenbogen auf dem Tisch und den Kopf darauf stützend betrachtete Naruto seine Suppe immer noch glücklich, blähte die Nasenflügel und sog den Geruch gierig ein, brach dann die Stäbchen auseinander und sein warnender Kampfschrei ‚Itadaikimasu’ gellte durch das Haus, ehe sein Gesicht in der Schüssel verschwand, zwischendurch zum Luft holen auftauchend, alles beobachtet von Sasukes skeptischem Blick. Er tauchte mit vor Dampf geröteten Wangen wieder aus der Schüssel auf, als er sie geleert hatte und sah Sasukes noch fast volle Schüssel sehnsüchtig an. Sasuke bemerkte den Blick zu spät, als das er sein Frühstück noch hätte retten können. „Isst du das noch? Nein? Dann kann ich es doch haben oder? DANKE!“ Und im nächsten Moment sah Sasuke sich schon mit den Stäbchen den Tisch pieksen. Er beobachtete Naruto dabei, wie er auch seine Schüssel herunter schlang, wie er dabei selig lächelte wie ein kleines naives Kind. Eben doch ein Baka, wie er im Buche stand, oder ehe vor ihm saß, sich freuend über eine solche Kleinigkeit. Ein abgrundtiefer Seufzer bildete sich in Sasukes Kehle. Ohne, dass er jemals ausgestoßen wurde. Fast konnte man Naruto um diese Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Sorgenlosigkeit mit der er durch das Leben schritt schon beineiden ... Naruto verschluckte sich, wurde unter Sasukes Blick dabei beobachtet wie er fast an einer quergelegten Nudel erstickte ... aber eben doch nur eigentlich ... „Schaschuke? Esch hat geklopscht.“ Er ruckte hoch, tauchte aus seinem Gedanken auf, als sei er aus eiskaltem Wasser gebrochen und sah Naruto einen Moment unverwandt an „Hä? Was?“ Er sah Narutos Kehlkopf hüpfen, als dieser hart eine viel zu große Portion schluckte. „Es hat geklopft.“ Vor der Tür fand er nur einen Zettel, wollte ihn grade auffalten, als er Naruto hinter sich näher kommen hörte und wartete, bis er ihm über die Schulter sehen konnte. Gemeinsam huschten ihre Augen über den kurzen Text. Sasuke Ich erwarte dich in meinem Büro. Du sollst heute den ersten Teil deiner Strafe erhalten. Ich wünsche ebenso um Narutos Anwesenheit. Mit dem Siegel der 5. Hokage. Tsunade. ~*~ It's in Your Eyes What's on Your Mind I see the Truth That You've buried inside It's in Your Eyes What's on Your mind There is no Mercy Just anger I find ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Artist: Within Temptation Song: Dangerous Mind Das ich es auch immer wieder im letzten Moment umspringen lassen muss... Es muss euch nerven... ich bin eben doch eine Sadistin. Nicht nur Naruto gegenüber. Also dann, im nächsten Kapitel speise ich euch nicht einfach so ab versprochen 1. Ja, der Ramen-Teil hat eine Bedeutung und ich fand ihn auch ganz gut gelungen. 2. Ja, das nächste Kapitel wird länger. MiharuEndoh Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)