Novemberlied von Bienchen1709 ================================================================================ Kapitel 20: Verurteilung ------------------------ Die letzten Tage waren wie in einem Albtraum an ihr vorbei geflogen. Seitdem Kagomes Vater wieder zu Hause war, war es ihr nicht erlaubt, das Haus zu verlassen. Ihr Vater hatte ihr gesagt, dass sie bei Inu Yasha zu Hause den Shiko no Tama gefunden hatten. Das war die rosane Kugel, die er in seinen Händen gehalten hatte. Es war ein Erbstück ihrer Familie, seit vielen Generationen im Besitz des Schreins, und wenn sie den Erklärungen ihres Vaters Glauben schenken konnte, dann würde er einem jeden Wunsch erfüllen. Inu Yashas Wunsch sollte gewesen sein ein richtiger, vollwertiger Dämon zu werden und nur aus diesem Grund hätte er sich Kagome genähert. Kagomes Vater hatte sie vor ihm warnen wollen, aber er hatte nicht gewollt, dass sie so erfährt, was Inu Yashas wahren Beweggründe waren. Alleine das machte Kagome mehr als stutzig. Ihr Vater hatte sich noch nie um ihre Gefühle gekümmert, warum sollte das jetzt anders sein? Sie wusste, dass gleichgültig was man ihr Tag für Tag erzählte, irgendetwas stimmte an dieser Geschichte nicht. Ihr Vater schob ihre Zweifel darauf, dass sie sich von ihren Gefühlen blenden ließ, aber Kagome konnte und wollte nicht glauben, dass Inu Yasha zu so etwas fähig war. Sie konnte ihren Fall im Fernsehen verfolgen. Inu Yasha war schon am selben Abend verhaftet worden und steckte in Untersuchungshaft. Sie wusste, dass sie keinerlei Chance hatte, ihn dort aufzusuchen und deswegen beschloss sie die einzige Person zu besuchen, die wissen konnte, ob diese Geschichte wahr war. Als sie sicher war, dass alle im Haus schliefen, schlich sie sich hinaus und machte sich auf den Weg zu ihm. Es war eine Busreise von vierzig Minuten und dann stand sie vor seinem Wohnheim und klopfte vorsichtig an seiner Tür. Nur wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür und ein verdutzter Sesshomaru blickte ihr entgegen. „Was machst du denn hier?“ „Ich muss mit dir reden“, entgegnete sie schnell und schob sich an ihm vorbei durch die Tür ohne eine Antwort abzuwarten. „Sie wollen, dass ich nächsten Monat gegen Inu Yasha aussage. Sesshomaru, du musst mir helfen zu verstehen, was passiert ist“, sagte sie und Sesshomaru schloss rasch die Tür. „Setz dich“, ordnete er ihr an und deutete auf seinen Schreibtischstuhl. Sie tat wie ihr geheißen und Sesshomaru setzte sich ihr gegenüber auf seine Bettkante. „Ich kann dir auch nicht mehr sagen, als du schon weißt, Higurashi“, meinte er dann. „Aber du kennst deinen Bruder doch, du musst wissen, dass er zu etwas nicht fähig ist. Die ganze Geschichte passt doch überhaupt nicht zusammen. Warum sollte Inu Yasha so etwas tun? Warum jetzt? Und warum kommt genau in diesem Moment mein Vater zurück? Wenn er meinen Vater wirklich so sehr hassen würde, hätte er mich umbringen können und dann meinen Vater. Er ist doch viel stärker als wir, warum sollte er also weglaufen? Und warum sollte er plötzlich ein vollwertiger Dämon werden wollen? Ich hatte nie das Gefühl, dass er den Wunsch dazu verspürte.“ Kagome redete so schnell, dass sie vollkommen außer Atem war, als Sesshomura sie schließlich mit einer Handbewegung zur Ruhe bat. „Du hast ihn mit eigenen Augen gesehen. Sie haben den Shiko no Tama in seinem Zimmer gefunden und Kikyo hat bei der Polizei ausgesagt, dass sie von seinem Plan wusste.“ „Kikyo?“, erwiderte Kagome fassungslos und stand von ihrem Platz auf. Sesshomaru deutete wieder auf den Stuhl und Kagome setzte sich wieder hin, auch wenn sie nun so aufgekratzt war, dass sie kaum stillhalten konnte. „Du glaubst also wirklich, dass Inu Yasha mich umgebracht hätte, dass er nur hinter diesem dämlichen Juwel her war?“ Sie spürte, wie die ersten Tränen hinter ihren Augen brannten und sich ihre Atemwege zu schnürten bei dem Gedanken. „Das habe ich nicht gesagt.“ „Kannst du dich nicht ein wenig deutlicher ausdrücken?“, zischte sie ungeduldig und Sesshomaru schenkte ihr einen Blick, der ihr zu verstehen gab, dass er so ein Verhalten nicht duldete. „Ich habe nur gesagt, dass alle Indizien gegen ihn sprechen, nicht, dass ich glaube er würde so etwas tun.“ „Ich verstehe nicht...“ „Ich glaube nicht, dass Inu Yasha dir auch nur ein Haar krümmen würde. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er nicht gespielt hat, was er für dich empfunden hat. Man kann Inu Yasha vieles vorwerfen, aber durchtrieben ist er nicht.“ „Nicht wahr?“, rief Kagome erleichtert, „Ich habe mir das nicht eingebildet. Du hast selber gesagt, dass selbst seine dämonische Seite mich ausgewählt hat. Jeder hat versucht mir einzureden, dass er alles nur gespielt hat, aber so etwas kann man doch nicht spielen! Ich habe gesehen, wie sich seine Augen rot gefärbt haben. Das kann er mir doch nicht vorgespielt haben. Wenn er mich hätte umbringen wollen, was hätte ihn daran gehindert? Er hätte mich in nur weni-gen Sekunden in kleine Stücke zerreißen können. Ich bin nicht naiv, ich weiß, wie stark er ist.“ „Beruhig dich erst mal, Higurashi“, erwiderte Sesshomaru. Sie presste ihre Lippen fest zusammen, um ihren Redewall zu stoppen. Aber die Gefühle in ihr spielten Achterbahn und es fiel ihr schwer, sich zusammenzureißen. „Ich muss gegen ihn aussagen und alle werden es auf meine Liebe zu ihm schieben, wenn ich es nicht tue. Keiner wird mir glauben, dass es nicht Inu Yasha gewesen ist.“ „Du solltest darüber nachdenken, ob es nicht wirklich wegen deinen Gefühlen ist, dass du nicht glauben willst, dass er es war.“ „Aber du hast doch gesagt-“ „Ich habe gesagt, dass ich nicht glaube, dass er es getan hat. Aber ich bin sein Bruder und mein Wort sollte dich nicht in deinen eigenen Entscheidungen beeinflussen.“ „Ich verstehe überhaupt nicht, was du mir damit sagen willst“, keifte Kagome und ignorierte seinen scheltenden Blick diesmal. „Du glaubst nicht, dass er es war, aber du willst, dass ich glaube, dass er es war? Auf welchem Planeten macht das einen Sinn?“ „Ich glaube nicht, dass er es war, weil ich ihn nicht gesehen habe, als er es getan hat. Du dagegen hast mit eigenen Augen gesehen, dass er es war. Jedenfalls sagt das deine Familie. Oder stimmt das etwa nicht?“ Kagome antwortete ihm nicht. „Du hast ihn also gesehen?“ Kagome nickte. „Ja, es war Inu Yasha, aber dafür muss es eine Erklärung geben.“ „Und auf welchem Planeten denkst du macht das einen Sinn?“, sagte Sesshomaru, „Du hast ihn mit eigenen Augen gesehen. Er hat dir mit seiner Hand die Kehle zugeschnürt und du glaubst nicht, dass er es war?“ „Es war Inu Yasha, aber sein Gesichtsausdruck war so anders. Ich habe ihn niemals zuvor so gesehen. Und wie ich schon gesagt habe, wenn er wirklich vorgehabt hätte, mich zu töten, hätte er wahrscheinlich keine zwei Sekunden dafür gebraucht. Und warum sollte er vor meinem Vater davon laufen? Ich weiß, wie sehr er ihn hasst. Er hätte erst mich und dann ihn töten können.“ „Vielleicht suchst du aber auch nur nach Lücken in der Geschichte, damit du dich nicht der Tatsache stellen musst, dass es wirklich er war.“ „Du willst, dass ich gegen ihn aussage, warum?“, fragte Kagome verdächtig. „Higurashi, verstehst du wirklich nicht, was hier vor sich geht?“ „Nein“, erwiderte Kagome gereizt, „aber du scheinst es mir auch nicht erklären zu wollen.“ „Wenn du nicht gegen Inu Yasha aussagen solltest und für den unwahrscheinlichen Fall, dass er freikommen sollte, was denkst du würde dann passieren?“ Kagome zuckte mit den Schultern, so weit hatte sie noch nicht gedacht. „Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir irren uns beide und Inu Yasha wollte dich doch umbringen, was bedeuten würde, dass ihn nichts mehr davon abhalten wird es auch zu tun.“ Kagome fühlte, wie das Blut in ihren Adern gefror. „Oder Inu Yasha ist wirklich unschuldig. Dann würde er wahrscheinlich keine drei Tage überleben, denn dein Vater kann es sich nicht erlauben, dass die Sache auffliegt.“ „Du glaubst also mein Vater steckt dahinter.“ „Ich halte es für eine Möglichkeit“, sagte er ruhig. „Aber du hast auch Zweifel, nicht wahr?“, sagte sie dann, und auch wenn er ihr nicht antwortete, konnte sie in seinem Blick erkennen, dass sie einen Nerv getroffen hatte, „Du bist dir gar nicht so sicher, dass er es nicht war.“ „Wenn er es war, dann habe ich ihn sein ganzes Leben lang unterschätzt.“ Kagome erschauderte bei dem Gedanken. Und sie wusste, dass es stimmte. Sie hatte sich von ihren Gefühlen blenden lassen. Sie hatte ihn mit eigenen Augen gesehen und sie vertraute ihn immer noch so sehr, dass sie dieses Detail einfach übersehen wollte. Dabei war es wohl das Wichtigste in der ganzen Geschichte. „Inu Yasha wird auf schuldig plädieren. Sein Anwalt hat ihm gesagt, dass es die einzige Chance für ihn ist, dass die Haftstrafe sich auf unter fünf Jahren beläuft.“ „Er wird gestehen?“, fragte Kagome mit zitternder Stimme. „Vater und ich waren gestern bei ihm. Er wollte uns nicht sagen, was in der Nacht passiert ist, aber er hat gesagt, dass er gestehen wird und seine Strafe absitzen will.“ „Außerdem...“, setzte er dann an, aber unterbrach sich selbst. Er war mit sich am Hadern. Sie hatte Sesshomaru noch nie so gesehen. „Er will, dass ich dir ausrichte, dass du zuerst nur an dich denken sollst. Er will, dass du gegen ihn aussagst.“ „Gott...“, entkam es Kagome und sie schlug sich ihre bebenden Hände über den Mund. „Wie könnte ich gegen ihn aussagen? Das kann ich ihm nicht antun“, wisperte sie mehr zu sich selbst als zu Sesshomaru. „Wie könntest du es nicht?“, erwiderte er, „Es gibt eine Menge schlimmere Sachen, die Inu Yasha zustoßen könnten, als eine Gefängnisstrafe. Wenn du dich weigerst gegen ihn auszusagen ist niemandem geholfen. Dir erst recht nicht. Dein Vater wird die Sache nicht auf sich beruhen lassen. So oder so wird einer von euch beiden leiden.“ „Aber...“, wollte Kagome einwenden. „Du willst Inu Yasha helfen? Dann wende dich an deinen Vater. Lass ihm glauben, du würdest Inu Yasha ebenfalls verdächtigen, schleim dich bei ihm ein, tue alles um sein Vertrauen zu gewinnen. Nur so kannst du herausfinden, was in jener Nacht wirklich geschehen ist.“ Kagomes Herz verkrampfte sich in ihrem Brustkorb als sie realisierte, dass Sesshomaru recht hatte. „Es gibt keinen anderen Weg?“ „Es gibt immer einen anderen Weg“, entgegnete Sesshomaru, „aber ich denke nicht, dass es einen schmerzloseren Weg gibt. Inu Yasha hat einen sehr guten Anwalt, er ist noch jung genug um unter dem Jugendstrafrecht verurteilt zu werden. Vater und ich werden nicht zulassen, dass er eine lange Gefängnisstrafe bekommt. Es ist nicht deine Aufgabe dich darum zu sorgen. Stattdessen solltest du herausfinden was wirklich dahinter steckt. Inu Yasha hat mir erzählt, dass dein Vater komische Geschäfte mit diesem Naraku am laufen hat. Finde etwas, das wir gegen deinen Vater verwenden können. Beweise Inu Yashas Unschuld.“ „Du hast recht“, sagte sie dann schließlich, „Ich werde mich für Inu Yasha rächen. Ich werde gegen ihn aussagen, aber komme was wolle, ich werde diese Sache nicht ruhen lassen.“ „Ich habe nichts anderes erwartet.“ „Kann ich mich auf deine Unterstützung verlassen?“ Sesshomaru sah sie ernst an. „Selbstverständlich.“ „Und was ist dann passiert?“, wurde sie vom Staatsanwalt gefragt. Sie hatte jede ihrer Antworten mit dem Anwalt und ihrem Vater auswendig lernen müssen, deswegen fiel es ihr nicht schwer die richtigen Worte zu finden. Doch sie konnte seinen Blick auf sich spüren und er brannte- nein verbrannte sie und sie spürte wie ihre Beine wie verrückt unter dem Tisch im Zeugenstand zitterten. „Er hat mich angesprungen und zu Boden gerissen. Dann hat er mich gewürgt und ich habe mich gewehrt. Das nächste woran ich mich erinnern kann, ist das mein Vater geschrien hat und er mich schließlich losgelassen hat.“ „Denkst du er hätte dich umgebracht, wenn dein Vater nicht dazu gestoßen wäre?“ „Ich weiß nicht“, erwiderte sie. Es war die falsche Antwort. Ihre studierte Antwort hätte ein knappes aber überzeugendes „Ja“ sein sollen. Der Staatsanwalt räusperte sich, ging aber trotzdem zur nächsten Frage über. „Und ist die Person, die dich angegriffen hat, heute in diesem Saal?“ „Ja.“, erwiderte Kagome. Dies war wieder die richtige Antwort. „Kannst du bitte mit deinem Finger auf die Person zeigen, die dir diesen furchtbaren Dinge angetan hat?“ Kagome nickte und atmete einmal tief ein. Das erste Mal seit sie den Gerichtssaal betreten hatte, sah sie ihn direkt an. Der Ausdruck in seinem Gesicht war leer, resigniert und Kagomes Herz verkrampfte sich in ihrer Brust. Er erwiderte ihren Blick als sie ihren Arm hob und auf ihn deu-tete. Es war das furchtbarste, das sie in ihrem ganzen Leben getan hatte. Der Staatsanwalt folgte ihrem Deut und nickte. „Keine weiteren Fragen mehr.“ Kagome ließ ihre Hand wieder sinken, aber sie konnte den Blick nicht von Inu Yasha nehmen. Die Art wie er sie ansah, mit so einem starren, nichts sagenden Blick. Da war keine Trauer, kein Hass, keine Liebe. Da war rein nichts und es zeriss ihr beinahe das Herz. „Komm endlich da raus, Kagome!“, rief ihr Vater zum wiederholten Male, aber Kagome hörte nicht auf ihn. Nach dem Tag im Gericht, hatte sie sich den ganzen Nachmittag übergeben müssen. Sie hatte sich im Badezimmer eingeschlossen und zwischen ihren Heulkrämpfen und dem ständi-gen Übergeben, hatte ihr Vater immer wieder versucht sie aus dem Bad zu kriegen. Aber sie wollte ihn nicht sehen, wollte von ihm nicht hören, wie sie wieder einmal versagt hatte, weil sie nicht ausgesagt hatte, dass Inu Yasha sie hatte umbringen wollen. Sie wollte nur in Ruhe gelassen werden. „Das Urteil wurde verkündet. Du willst doch wissen wie lange er im Gefängnis bleiben muss, oder nicht?“, sagte er schließlich und Kagome rappelte sich langsam wieder auf. Sie wusch sich ein paar Mal das Gesicht, aber man konnte ihr immer noch deutlich ansehen, dass sie stundenlang geweint hatte. Als sie hinunter ins Wohnzimmer ging, sah sie, dass sich einige Familienmitglieder von ihrem Vater dort versammelt hatten. Ihr Onkel und ihre Cousine unterhielten sich über irgendetwas mit ihrem Vater, aber als sie Kagome erblickten, verstummten sie plötzlich. Ihr Großvater saß auf dem kleinen Sofa, ihre Mutter auf dem größeren. Sota hatte sich dicht an sie gedrängt und sie sahen beide so angeschlagen aus, wie sie sich fühlte. „Das Urteil wurde verkündet?“, fragte Kagome ohne die letzten Stufen hinunter zu gehen. „Es sind nur vier Jahre geworden“, erwiderte ihr Vater und das Wort nur hallte immer wieder in ihrem Kopf. „Er wurde nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Außerdem muss sein Vater irgendeinen Deal mit dem Staatsanwalt gemacht haben. Die Forderung zur Mindeststrafe war viel geringer als wir abgesprochen hatten. Diese verdammten korrupten Säcke.“ Kagome nickte und wollte schon wieder auf dem Absatz kehrt machen, als ihr Großvater sagte: „Komm runter, Kagome. Wir wollen uns mit dir unterhalten.“ Für einen kurzen Moment dachte sie darüber nach die Flucht zu ergreifen und sich wieder im Badezimmer einzuschließen. Aber sie wusste, dass sie ihr Spiel mitspielen musste, wenn sie jemals erfahren wollte, was wirklich geschehen war. Sie setzte sich schließlich zu ihrer Mutter auf das Sofa, die sofort ihre Hand ergriff und sie fest drückte. „Wir wissen, dass du in den letzten Wochen viel durchmachen musstest“, sagte ihr Vater, „und ich bin davon überzeugt, dass du sehr bald einsehen wirst, dass die Entscheidung, die ich für dich getroffen habe, die richtige ist.“ „Entscheidung?“, fragte Kagome unsicher. „Ich werde nächsten Monat zurück in die USA fliegen. Sobald du deinen Abschluss gemacht hast, wirst du nach kommen. Ich habe schon einige Universitäten in New York und Umgebung für dich herausgesucht, an denen du dich bewerben kannst.“ „Du willst, dass ich in den USA studiere?“ „Ein Tapetenwechsel wird dir gut tun“, mischte Harumi sich ein. „Du solltest mir dankbar sein, dass ich dir so eine großartige Möglichkeit biete.“, sagte ihr Vater bevor sie auch nur irgendetwas einwenden konnte, „Nicht viele Menschen haben die Chance auf so einen Neuanfang.“ Kagome wusste nicht was sie erwidern sollte. Ihre Chancen herauszufinden, ob Inu Yasha unschuldig war oder nicht würden wohl enorm schrumpfen, wenn sie Japan verlassen sollte. Auf der anderen Seite war es die einzige Möglichkeit für sie, ihrem Vater so nahe zu kommen, dass sie seine wahren Beweggründe herausfinden konnte. Sie wusste, dass wenn es eine Person auf der Welt gab, die das Motiv und die Mittel dafür hatte Inu Yasha etwas anzuhängen, dann war es ihr Vater. Sie erinnerte sich an das Versprechen, das sie Sesshomaru gegeben hatte. Sie würde sich für Inu Yasha rächen. Sie würde herausfinden, was sein Vater im Schilde führte und sie würde ihm das Handwerk legen. Und wie könnte sie ihren Vater besser bespitzeln, als wenn sie mit ihm leben würde? „Du hast recht“, sagte sie schließlich und ihr Vater sah überrascht aus, „Es ist wahrscheinlich wirklich das Beste, wenn ich Japan für eine Weile verlasse.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)