Eine verfluchte Woche von MarvinMcDuck (oder auch: Ein Unglück kommt selten allein... (SasuNaru)) ================================================================================ Tag 2 oder: Von heißem Ramen und zwei linken Füßen -------------------------------------------------- Hi Leute! Es tut mir wirklich, wirklich Leid, dass ich so elend lange brauche, um ein neues Kappi zu tippen... ~_~' Aber mein Hauptproblem - das der größte Teil von euch kennen dürfte^^° - fängt mit "Sch-" an und hört mit "-ule" wieder auf... -.-° Ich werd mir neben der ganzen Lernerei trotzdem auch weiterhin alle Mühe geben, die zukünftigen Kapitel schneller zu schreiben und hochzuladen! =/\____/\= Und jetzt viel Spaß mit dem neusten Kappi! n____n ~~~~~ Die Sonne stand im Zenit am strahlend blauen, wolkenlosen Himmel, die Vögel zwitscherten und nur eine leichte Brise sorgte dafür, dass es nicht zu heiß wurde. Die Stimmung in dem kleinen Ninjadorf war friedlich und unbeschwert, fast alle Bewohner hatten gute Laune. Die Betonung liegt auf fast. In einem hohen, turmähnlichen Gebäude, auch bekannt als Konoha-Gakures Haupthaus – oder, wie er bei den meisten Ninja einfach nur genannt wurde, der Hokage-Tower – befand sich das Büro des – oder in diesem Falle der – Stärksten im Dorf, des Oberhauptes, der Hokage. Betrat man das Büro (nachdem man angeklopft hatte, selbstverständlich!), so konnte man drei Personen darin ausmachen: Eine junge Frau, die in etwa Mitte Zwanzig zu sein schien und überall als Godaime Hokage bekannt war; sie stand im Moment vor einem Bücherregal und suchte offenbar nach einem ganz bestimmten Buch. Am Fenster lehnten zwei Männer, beide mit weißem Haar: Den Einen, schon etwas älter Wirkenden kannte das ganze Dorf als den Bergeremiten Jiraiya, Autor der legendären „Icha Icha“-Reihe; er blätterte momentan in einem dicken, höchstwahrscheinlich uralten Schinken und legte die Stirn in Falten. Der Andere war eindeutig jünger, auch wenn der größte Teil seines Gesichtes von einer Maske und einem Stirnband verdeckt war; Konohas Kopier-Ninja, Hatake Kakashi, las im Augenblick ebenfalls ein Buch – und schien genauso viel (oder eher wenig) Ahnung davon zu haben wie sein älterer Kollege... Außer dem Rascheln, wenn eine Buchseite umgeschlagen wurde und Godaime Hokages leisen Flüchen (weil sie das gesuchte Buch ganz offensichtlich nicht finden konnte) war in dem Büro nichts zu hören... oder? Wenn man die Ohren spitzte, glaubte man, ein leises Stöhnen aus der Richtung zu hören, in der Hokage-samas Schreibtisch stand... Und tatsächlich, wenn man sich das Möbelstück etwas genauer ansah und seinen Blick auf den Boden davor richtete, konnte man... ein Paar Schuhe unter dem Tisch hervorragen sehen! In diesen Schuhen steckten natürlich ein Paar Füße, die in zwei Beine übergingen, die ihrerseits in einer viel zu großen, grellorangenen Hose verschwanden. Und diese grellorangene Hose samt passendem Oberteil gehörten keinem Geringeren als Konohas Chaos-Ninja, Ramenfreak Nummer Eins, die Blitzbirne oder auch Uzumaki Naruto – je nachdem, welchen Namen man bevorzugte. Der eigentlich 16-jährige Blondschopf war inzwischen nur noch so groß wie ein Zehnjähriger – und befand sich im Augenblick in einer totalen Depriphase. Genauer gesagt hatte er in der letzten Stunde die vier typischen Gemütszustände einer unmöglichen Situation durchwandert: Erstens: Unglaube („Das kann alles gar nicht passieren. Das ist alles nur ein böser Traum.“) Zweitens: Verzweiflung („Warum immer ich?“ Schnief „Wieso passiert sowas immer mir?“ Schluchz „Ich werde nie wieder unter normale Menschen gehen können!“) Drittens: Wut („RAAAAAHHHHHH! MUSS! TÖTEN! GOTTVERDAMMTER @*^Ü#!, DAS IST ALLES NUR DEINE SCHULD!“) Viertens: Gleichgültigkeit („Es hasst mich doch sowieso jeder. Es kümmert eh keinen, wie ich aussehe oder ob ich hops gehe. Was reg ich mich überhaupt so auf...“) Nachdem auch die letzte Phase erreicht war, verfiel Naruto – wie bereits erwähnt – in tiefe Depressionen; er hatte sogar seine Selbstmordversuche mit Godaime Hokage-samas ehrenwertem Tacker aufgegeben und schniefte nur noch schwach vor sich hin – und das seit gut eineinhalb Stunden! Ein lautes Geräusch über ihm ließ den verzweifelten Chaos-Ninja, der schon mit seinem Leben abgeschlossen hatte, aufschrecken: Tsunade hatte ihr Buch gefunden, darin herumgeblättert und es dann frustriert auf den Tisch geknallt. „Verdammt! Ich kann hier einfach nichts finden! Nirgendwo steht etwas über ein Jutsu, mit dem man eine tierähnliche Gestalt annehmen kann! Wozu sind diese bescheuerten Bücher eigentlich gut?!“ Die leidenschaftliche Spielerin stand offenbar kurz davor, das arme Buch in eine Ecke zu pfeffern oder es dem Nächstbesten, der durch die Tür kam, an den Kopf zu schleudern... Auch die beiden Männer, die angestrengt in den alten Schinken, die hier im Hokage-Büro herumstanden, blätterten, waren ihr keine Hilfe, denn sie verstanden so gut wie gar nichts von dem, was sie da lasen. Da die beiden Weißhaarigen nicht die geringsten Anstalten machten, Tsunade zu antworten, wetterte die Hokage kurzerhand weiter: „Natürlich könnte man sich mit einem Henge-No-Jutsu in eine derartige Gestalt verwandeln, aber ich habe noch nie davon gehört, dass sich diese Technik nicht mehr auflösen lässt! Es ist auch möglich, ein Tier in einen Menschen zu verwandeln, wie der Inuzuka-Clan es öfters mal tut... Aber andersherum? Einen Menschen in ein Tier? Oder eher in ein halbes? Argh, das macht mich noch wahnsinnig!“ „Weißt du“, meldete sich plötzlich eine quietschige, ziemlich hohe Stimme zu Wort, „du ermutigst mich nicht gerade...“ Tsunade zuckte zusammen; dann fiel ihr wieder ein, dass da ja Naruto unter ihrem Schreibtisch saß, und sie kniete sich zu ihm nieder. „Entschuldige, Naruto, ich hab dich ganz verge-“ „Jetzt bin ich schon so klein, dass ich vergessen werde?!“, erwiderte der Blondschopf schrill und legte dann stöhnend seinen Kopf auf die Knie. „Ich kann doch so nicht rumlaufen! Wenn ich irgendwann Hokage werde und mein Kopf neben Tsunade-baa-chan in den Fels gehauen wird, was sollen denn dann die Leute denken?! Ein Hokage mit Fuchsohren! So werden die mich nie nehmen!“ Bei diesen Worten zog er einmal kräftig an den orange-roten Felldreiecken, die aus seinem blonden Haar hervorragten und fuhr dann schniefend fort: „Und diese Größe! Vielleicht bleib ich jetzt mein Leben lang so klein und jeder wird mich für ein Kleinkind halten und Sakura-chan wird nie mit mir ausgehen... Oder ich schrumpfe noch weiter und bin irgendwann so klein, dass niemand mich mehr sieht und dann werd ich auf grausamste Weise zertreten! Oder irgendein verrückter Zirkusdirektor kommt nach Konoha und sieht mich mit diesen Ohren und dem Schwanz und dann entführt er mich und ich muss in der Manege auftreten und meinen Kopf in ein Löwenmaul stecken und ich werd als Sensation angepriesen und verbring den Rest meines Lebens im Zirkus und kann nie Hokage werden...! Neeeeeeeiiiiiiiinnn!!!“ Tsunade, Jiraiya und Kakashi (die inzwischen ihre Bücher zur Seite gelegt hatten) starrten fassungslos auf den kleinen Blondschopf mit den seltsamen Ohren, der auf dem Boden vor ihnen hyperventilierte. Konohas Kopier-Ninja war der Erste, der die Sprache wiederfand und sich zu den beiden Sannin umdrehte. „Ich habe das dumpfe Gefühl, dass er den Kopf ein paar Mal zu oft gegen den Schreibtisch gerammt hat...“ „Oder er hat zu viele Tackernadeln verschluckt“, antwortete der Autor der Icha Icha-Reihe. „Und was machen wir jetzt?“ „Das ist ein Notfall“, entgegnete Godaime Hokage besorgt, „und es gibt nur einen, der Naruto jetzt noch helfen kann... Kakashi-“ und sie wandte sich mit ernstem Blick an den maskierten Weißhaarigen, „hol Umino Iruka her!“ Ein sogar unter dem blauen Stoff sichtbares (und, nebenbei bemerkt, ziemlich dreckiges) Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Jounin aus, als er sich kurz verbeugte, ein „Hai, Tsunade-sama“ erwiderte und in einer Rauchwolke verschwand. Währenddessen schweiften die Gedanken eines gewissen Chaos-Ninja unter einem gewissen Schreibtisch in einem gewissen Büro zum zweiten Mal an diesem Tag zurück zum Anfang dieser Chaos-Woche, diesmal allerdings zum Dienstag – der den Montag an Gemeinheiten sogar noch übertroffen hatte... ~Tag 2/Dienstag~ Der Tag, an dem noch mehr Unheil geschah und Narutos Weltansicht ins Schwanken geriet Dunkelheit. Dunkelheit umgab ihn. Wo war er? Wieso war es so dunkel? Und wieso tat sein ganzer Körper so furchtbar weh? Als ob etwas furchtbar Schweres eine ganze Nacht lang auf ihm draufgelegen hätte... So etwas wie vollgepackte Kartons... Wie kam er denn jetzt auf Kartons? Und wieso eine ganze Nacht lang? Es hätte doch auch ‚ein ganzer Tag lang’ sein können! Oder eine Nacht und ein Tag! Wieso eine Nacht? Jetzt zerbrach er sich schon den Kopf über vollkommen unwichtige Sachen! Was war denn nur mit ihm los?! Erst einmal musste er herausfinden, wo er eigentlich war und wie er hier wieder rauskam! Denn er hatte das unerklärliche Gefühl, dass er zwischen irgendetwas eingeklemmt war... Doch im nächsten Moment wurde seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gezogen: Waren da nicht Stimmen? Doch, er war sich sicher, dass er Stimmen gehört hatte! Und sie kamen immer näher! Er konzentrierte sich nur noch auf die Geräusche, versuchte, das unerträgliche Brummen in seinem Kopf zu ignorieren und lauschte: „...sollen wir jetzt tun, Kakashi-sensei? Er kam nicht zum Training, er war nicht oben in seiner Wohnung... Wo kann er nur sein? Es ist doch sonst nicht seine Art, einfach so zu verschwinden!“ Diese Stimme kam ihm bekannt vor...! Er durchstöberte sein Gehirn, suchte verzweifelt nach einer Erinerung, die ihm sagte, wer da gesprochen hatte, bis plötzlich das Bild einer hübschen Sechzehnjährigen mit rosanen Haaren vor seinem geistigen Auge aufblitzte. Natürlich, Sakura-chan! Und offenbar war Kakashi-sensei auch bei ihr, denn er konnte jetzt eine tiefere Stimme hören, die ohne jeden Zweifel seinem Sensei gehörte. „...keine Sorgen, Sakura, wir finden ihn schon“, konnte er Kakashi antworten hören. Wieso waren er und Sakura-chan hier? Wo war eigentlich ‚hier’? Und wen wollten sie finden? Ach ja, wahrscheinlich Sasuke; obwohl es ja eigentlich gar nicht zu dem Teme passte, einfach so zu verschwinden... Er würde dem ach so großen Uchiha nachher auf jeden Fall eine reinhauen müssen, weil der Bastard Sakura-chan Sorgen gemacht hatte! Apropos Sakura-chan... Sie fing wieder an zu reden, und diesmal hatte er keine Probleme, sie zu verstehen, da sie mehr rief als sprach: „Sasuke-kun, wo willst du denn hin? Der Ausgang ist hier, wir sollten nachsehen, ob Naruto inzwischen vielleicht doch am Trainingsplatz auf uns wartet! Wieso gehst du denn in den Keller?“ „Ich spüre dort unten jemand“, hörte er eine bekannte, emotionslose Stimme antworten. Der Bastard? Suchte Sakura-chan nicht nach ihm? Nein, sie hatte etwas von einem Naruto erwähnt... Dann war das der Mistkerl, der ihr Sorgen bereitete?! Der konnte was erleben! ... Woher kannte er diesen Namen nochmal? Verdammt, wieso war sein Gehirn so lahm?! Naruto, Naruto... So hießen doch die kleinen Fischstückchen im Ramen! Ein kurzes Kichern entfuhr ihm. Welcher Idiot hatte denn bitte so einen bekloppten Namen? Dann machte es Klick. Naruto, das war ja er selbst! Aber wieso sorgte sich Sakura-chan um ihn? Vollkommen in seinen Gedanken versunken hatte er gar nicht bemerkt, wie jemand den Keller betreten hatte. Erst als dieser Jemand – aka Sasuke, wie man unschwer an der Stimme erkennen konnte – erschrocken nach dem Rest seines Teams rief, wurde der Blondschopf in die Wirklichkeit zurückgeholt. Gleichdarauf spürte er, wie jemand seine Füße packte – die sich übrigens gar nicht so anfühlten, als habe ein Haufen Kartons eine Nacht lang auf ihnen gelegen – und kräftig daran zog. Mit einem Ruck wurde Naruto unter dem Stapel eingestürzter Kisten herausgezogen; doch dadurch wurden die Kartons natürlich wieder ins Schwanken gebracht und der Chaos-Ninja sah sich schon erneut unter einem Haufen Pappe mit scheinbar tonnenschwerem Inhalt begraben, als sich zwei kräftige Arme um seine Hüfte schlangen und ihn mit einem Satz aus dem Keller heraus ins Treppenhaus zogen. Mühsam öffnete er die Augen, die er die ganze Zeit über fest zugekniffen hatte, und sah sich suchend nach seinem Retter um. Doch die plötzliche Helligkeit blendete ihn und alles, was er erkennen konnte, war ein schwarzblauer Fleck – zu dem sich gleichdarauf ein rosaner und ein silber-weißer dazu gesellten. Stöhnend blinzelte er ein paar Mal, bis er sich an das helle Licht gewöhnt hatte und rieb sich den dröhnenden Schädel. „Naruto...“ Das war Sasuke. Und er hörte sich besorgt an. Jetzt war Naruto sich sicher, er hatte sich den Kopf irgendwo ziemlich hart angestoßen... Er hatte nämlich einen Moment lang gedacht, es wäre Sasuke gewesen, der ihn vor den Kartons gerettet hatte... „Naruto, geht’s dir gut?“ Diesmal war es Sakura-chan – die sich im Übrigen nicht weniger besorgt anhörte als der Uchiha-Erbe. Der Blondschopf öffnete den Mund und versuchte zu antworten, doch alles, was er herausbrachte, war ein „Hrrrglbrmmn“; und aufgrund dieses nicht sehr zufriedenstellenden Ergebnisses klappte er den Mund wieder zu und gab das Sprechen auf. Stattdessen richtete er sich mühsam auf – und spürte zu seiner Überraschung, wie ihn jemand stützte. Ein unsicherer Blick zur Seite verriet ihm, dass es – oh Wunder – ein gewisser schwarzhaariger Uchiha war, aus dessen Blick die Sorge noch immer nicht verschwunden war... „Hast du etwa die ganze Nacht im Keller verbracht?“, fragte Sasuke und starrte mit hochgezogenen Augenbrauen auf die staubigen Kleider des Blondschopfes. Naruto nickte nur und hielt sich stöhnend den Kopf. „Begraben unter einem Haufen Kartons?“ Sakuras Frage wurde von dem Chaos-Ninja mit einem erneuten Nicken beantwortet. „Naruto“, meldete sich schließlich auch Kakashi zu Wort, „könntest du mir mal verraten, wie du es immer wieder schaffst, dich in die unmöglichsten Situationen zu bringen?!“ Der Hauch eines Lächelns erschien auf dem Gesicht des Blonden, dann ließ er sich erschöpft nach hinten fallen. Ein kräftiger Arm – der zweifellos seinem größten Rivalen gehörte – bewahrte ihn davor, wieder mit dem Kopf auf den Boden zu knallen. „Hey, du kannst jetzt nicht einfach zusammenklappen, Usuratonkachi! Wir haben Training, du faule Socke!“ „Halt den Rand, Teme...!“, knurrte Naruto. „Ich hab im Keller gepennt, auf hartem Steinboden! Mit ’nem Haufen Müll, sauber verpackt in Pappkisten, auf mir drauf! Nix is mit Training!“ „Du solltest dich auf jeden Fall erst einmal umziehen“, bemerkte Sakura und warf einen eindeutigen Blick auf die verdreckten Klamotten des Chaos-Nins. „Dann kommst du zum Trainingsplatz und wir sehen weiter.“ „Wenn ich dann noch lebe“, grummelte der Blondschopf. „Ich krieg langsam das Gefühl, dass mich irgendjemand da oben hasst... Immerhin wär ich eben beinahe erschlagen worden!“ „Ja, ja“, seufzte die Rosahaarige, „beeil dich mit dem Umziehen! Ich hab heute schon lange genug gewartet!“ Mit einigen Schwierigkeiten erhob sich Naruto und stieg mit seinem Team die Kellertreppe hoch. Kakashi und Sakura waren schon auf dem Weg zum Ausgang, doch Sasuke zögerte noch und ließ seinen Blick über den erschöpften Ramenfreak gleiten. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er schließlich. Naruto sah ihn überrascht an, dann schüttelte er rasch den Kopf. „Nein, ich... ich komm schon klar... Bis nachher dann“, und mit diesen Worten drehte er sich um und kletterte hastig, wenn auch noch etwas unbeholfen, die nächste Treppe hoch. Bis zu seinem Apartement war es noch ein langer Weg... Und wieso war er auf einmal so aus der Fassung? War Sasuke daran schuld? Verwirrt und mit steifem Körper nahm Konohas Chaos-Ninja die unzähligen Stufen bis zu seiner Wohnung in Angriff. Die Sonne ging gerade unter und ein kühler Wind wehte, als sich Naruto erschöpft nach Hause schleppte. Das Training war verdammt anstrengend gewesen, er war verschwitzt und jeder einzelne Knochen tat ihm von seiner unfreiwilligen Nacht im Keller weh. Das einzige, was ihn jetzt noch aufheitern würde, war eine Schüssel dampfend heiße Ramen... aber leider lief bei ihm zu Hause ja seit gestern kein Wasser mehr! Ade, Instant-Ramen. Dann würde wohl der Rest seines Geldes, dass er nach seiner letzten Mission erhalten hatte, dran glauben müssen... Also, auf zu Ichiraku’s. Vor dem Ramenrestaurant angekommen kramte Naruto in seiner rechten Hosentasche nach seinem Geldbeutel – aber zu seiner Verwunderung konnte er ihn nicht finden... Erstaunt steckte er die Hand in die linke Tasche, doch auch da war „Gama-chan“ – wie er seinen froschförmigen Geldbeutel so liebevoll getauft hatte – nicht. Das konnte doch nicht wahr sein! Er war sich hundertprozentig sicher, den Geldbeutel eingepackt zu haben, nachdem er sich heute Mittag für das Training umgezogen hatte! Fluchend durchsuchte der Blondschopf den Rest seiner Taschen, doch Gama-chan blieb unauffindbar. Langsam war Naruto am Durchdrehen. Wieso passierte das ihm?! Erst diese Peinlichkeit mit Sasuke gestern, dann die Nacht im Keller und jetzt der fehlende Geldbeutel?! Wen hatte er so verärgert, dass ihm das alles passieren musste? Der Chaos-Nin seufzte. Darüber nachzudenken, wie unfair die Welt doch war, brachte ihn jetzt auch nicht weiter. Vermutlich hatte er Gama-chan irgendwann beim Training verloren... Also ab zurück zum Trainingsplatz. „Usuratonkachi?“ Eine ihm äußerst bekannte Stimme, die ein ihm äußerst bekanntes Wort benutzte, hielt Naruto jedoch von seinem Vorhaben ab. Missgelaunt drehte sich der Blondschopf um und starrte seinen Gegenüber finster an. „Was willst du, Teme?!“ „Ich wollte eigentlich nur wissen, wieso du seit zehn Minuten vor Ichiraku’s stehst und panisch in deinen Taschen rumkramst. Wieso bist du so unfreundlich?“ „Weil du der Letzte bist, den ich jetzt gebrauchen kann! Also verschwinde! Und was ich hier mache geht dich gar nichts an!“ Naruto funkelte den Schwarzhaarigen so böse an, wie er nur konnte, doch Sasuke ließ sich davon leider nicht beeindrucken; er hob nur eine Augenbraue und sah seinen Rivalen fragend an. „Was ist los? Wieso bist du auf einmal so schlecht drauf?“ „Ohh, lass mich nachdenken“, entgegnete Naruto wütend. „Ich habe kein Wasser mehr, Sakura-chan hält mich für schwul, ich musste eine Nacht lang unter Kartons begraben auf einem verdammt harten Steinboden verbringen und jetzt ist mein Geldbeutel verschwunden! Ja, wieso könnte ich nur schlecht gelaunt sein?!“ „Und du bist sauer, weil du beim Training eins aufs Dach bekommen hast“, konnte sich Uchiha-Erbe nicht verkneifen. Doch bevor der Blondschopf auf diese Bemerkung hin komplett ausrasten konnte, schnitt ihm Sasuke rasch das Wort ab und fuhr fort: „Du wolltest doch Ramen essen gehen, kannst aber nicht, weil du kein Geld hast, oder?“ „Fein erkannt“, knurrte Naruto, „aber-“ Wieder ließ ihn der Schwarzhaarige nicht ausreden. „Ich lad dich ein.“ „... Hä?!“ „Ich lad dich ein.“ „Aber... aber...“ „Bist du taub? Oder hast du plötzlich keinen Hunger mehr?“ „Du... du... Teme! Du wirfst mit einem kleinen Satz meine gesamte Weltansicht über den Haufen!“ „Ähm, was bitte?! Na ja, egal... Willst du jetzt Ramen oder nicht?“ „Das fragst du noch?! Natürlich!“ Und mit diesen Worten wurde Sasuke am Handgelenk gepackt und an die Theke des Ramenrestaurants gezogen. Zwanzig Minuten später sah Sasuke mit hochgezogenen Brauen dabei zu, wie ein glücklicher Chaos-Ninja seine dritte Schüssel Ramen in sich hineinstopfte. Naruto war so zufrieden, dass ihn nicht mal die Anwesenheit des Schwarzhaarigen störte... Hinterher dachte er sich, er hätte es wissen müssen: Diese verfluchte Woche brachte ihm nur Unglück! Doch im Moment war er einfach nur rundum glücklich und bestellte sich seine vierte Portion – während Sasuke neben ihm seinen Geldbeutel aus der Tasche zog und sicherheitshalber nachprüfte, ob er genügend Geld dabeihatte. Wer konnte denn auch ahnen, dass der Magen von Konohas Chaos-Ninja ein riesiges schwarzes Loch war?! Besagter Chaot schnappte sich in diesem Augenblick seine Ramenschüssel und vergaß dabei völlig, dass sie dank der heißen Suppe innendrin noch ziemlich heiß war... Erschrocken ließ er seine im wahrsten Sinne des Wortes heißgeliebten Nudeln fallen; die Schüssel knallte gefährlich nah am Rand auf die Theke, ein großer Teil des Inhaltes schwappte heraus und ergoss sich – geradewegs in den Schoss eines gewissen blonden Wirbelwindes. Narutos Augen sprangen fast aus den Höhlen, als er mit schmerzverzerrtem Gesicht hochfuhr, seine Hände an die verbrannte Stelle hielt und dann begann, auf der Stelle zu hüpfen und alle Schimpfwörter lautstark vor sich hinzufluchen, die er kannte. Die anderen Gäste und sogar die Leute auf der Straße sahen den Chaos-Shinobi schockiert und entrüstet an, während Teuchi, der Wirt des Ichiraku, nur den Kopf schüttelte und seufzend die verschüttete Suppe aufwischte; seine Tochter Ayame versuchte sich gleichzeitig die Augen und die Ohren zuzuhalten. Sasuke wurde es währenddessen zu bunt und er stand auf und packte Naruto am Handgelenk. „Hey, beruhige dich mal, die Leute gucken schon alle!“ „Na und, sollen sie doch gaffen, bis sie schwarz werden! Hast du eine Ahnung, wie weh das tut?! Ich wünschte, das würde dir auch passie- ahhhh!“ Langsam war sich Naruto sicher, dass er zwei linke Füße hatte; er war beim Hüpfen über seine eigenen Beine gestolpert und nach vorne getaumelt – direkt gegen einen schwarzhaarigen Uchiha, der vor ihm stand. Sasuke fühlte sich unangenehm an den Vortag erinnert, als das unerwartete Gewicht eines ramenverrückten Blondschopfes plötzlich auf ihm landete und ihn nach hinten riss; reflexartig streckte er einen Arm nach hinten, um sich abzufangen, und den anderen nach vorne, um den Chaos-Ninja festzuhalten. Etwas unsanft landete er auf dem Boden neben der Theke und atmete schon erleichtert auf – als er auf einmal weiche Lippen auf seinen eigenen spürte. Naruto riss erschrocken die Augen auf, die er vorher panisch zugekniffen hatte, und starrte in das Gesicht seines größten Rivalen. Er brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, wieso er hier (zum zweiten Mal in zwei Tagen!) auf seinem erklärten Erzfeind lag und ihn – Naruto wurde bei dem Gedanken fast übel – küsste! Er war gestolpert und auf Sasuke gefallen, den die Wucht des zusätzlichen Gewichtes nach hinten gerissen hatte. Er, Naruto, hatte versucht, seinen Sturz mit den Händen abzufangen, doch durch den abrupten Halt war sein Kopf nach vorne geschleudert worden – und sein Mund hatte Sasukes getroffen. Die umstehenden Leute, Teuchi und Ayame eingeschlossen, starrten die beiden Shinobi mit großen Augen und heruntergeklappten Kiefern sprachlos an; nur eine, die das Restaurant neugierig wegen dem Lärm betreten hatte, hatte ihre Sprache nicht verloren und ließ ihre Knöchel unheilvoll knacken. Auf ihrer Stirn, direkt unter den rosanen Haaren, erschien eine Ader und ihre grünen Augen waren mörderisch, als sie mit betont ruhiger Stimme fragte: „Würdet ihr mir freundlicherweise erklären, was ihr da macht?“ Allein die Art, wie sie das ‚freundlicherweise’ aussprach, bescherte Naruto eine Gänsehaut; und noch immer kam er nicht auf die Idee, den Kuss zu lösen... Erst als Sakura ihre Knöchel erneut laut knacken ließ, wurde ihm die Situation bewusst, in der er sich befand und er zuckte schockiert zurück, riss seine Lippen von denen des Schwarzhaarigen und wandte sich knallrot im Gesicht ab. „Narutoooo...!“ Die Stimme der Medic-Nin war getränkt von Mordlust, die dem Chaos-Nin das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Blondschopf sah panisch zu seiner Teamkameradin, die erneut zum Sprechen ansetzte: „Kannst. Du. Mir. Erklären. Was. Hier. Los. Ist?!?!“ Doch alles, was Naruto angesichts Sakuras erhobener Faust herausbrachte, war ein schwächliches „Iieek“; und dann sprang er auf und rannte, als ob die komplette Akatsuki-Organisation hinter ihm her wäre, dicht gefolgt von seinem rosahaarigen Schwarm, deren blutrünstige Aura schon fast greifbar zu sein schien. Eine wilde Jagd durch Konoha begann, in der es dem Ramenfreak glücklicherweise gelang, seine Verfolgerin abzuschütteln und sich sicher in seine Wohnung zu retten. Zurück blieb ein schwarzhaariger Shinobi auf dem Boden eines Ramenrestaurants, der langsam aufstand und sich nachdenklich über die Lippen fuhr. Außer Atem kam Konohas Chaos-Ninja in seinem Apartement an und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Es war verdammt knapp gewesen, doch er war Sakura-chan gerade noch rechtzeitig entkommen. Dieser blöde Teme! Das war alles ganz allein seine Schuld! Aber wieso verspürte er seit Neustem dieses seltsame Kribbeln in seiner Magengegend, wenn Sasuke in der Nähe war? Bei dem Wort ‚Magengegend’ wurden Naruto plötzlich die Schmerzen unterhalb seiner Gürtellinie wieder bewusst; verdammt, Ramen konnten eine ziemlich gefährliche Waffe sein... Der Blondschopf machte sich auf den Weg in die Küche um sich etwas Eis zum Kühlen aus dem Gefrierfach zu holen – als er wie erstarrt im Türrahmen stehenblieb. Der Kühlschrank. Der Keller. Der Sicherungskasten. Der Stromausfall. In einem Anflug von Panik stürzte Naruto zu dem großen, weißen Kasten, in dem sich ein Großteil seiner Lebensmittel befanden, und riss die Tür auf. Ein unangenehmer Geruch stieg ihm in die Nase und prompt knallte er die Tür wieder zu, stampfte fluchend zurück zur Eingangstür und machte sich – genau wie am Abend zuvor – auf den Weg in den Keller. Diesmal achtete er allerdings darauf, nicht von einem Stapel Pappkisten erschlagen zu werden und kämpfte sich stattdessen ohne Rücksicht auf Verluste bis zum Sicherungskasten vor, wo er endlich den Strom in seiner Wohnung wieder anstellen konnte. Missgelaunt marschierte er zurück nach oben, räumte dort die verdorbenen Sachen aus seinem Kühlschrank und brachte den Müll nach unten. Fluchend stapfte er zum vierten Mal an diesem Tag die Treppen bis in den fünften Stock hinauf, knallte zum vierten Mal die Wohnungstür hinter sich zu und gab eine Reihe von Schimpfwörtern von sich, die einem Großteil von Konoha die Haare zu Berge hätten stehen lassen. Aber er hatte doch auch allen Grund dazu: Er konnte nicht duschen gehen, sein Kühlschrank war fast komplett leer und er hatte kaum Geld im Haus, um neue Lebensmittel zu kaufen... Und dann war da natürlich noch diese Sache mit Sasuke, mit der er irgendwie einfach nicht klar kam! Diese Woche war jetzt schon der absolute Horror! Ohne sich die Mühe zu machen, sich umzuziehen, ließ sich der Blondschopf erschöpft und frustriert auf sein Bett fallen. Kein Wasser, kein Geld, von seinem Schwarm gehasst und verfolgt, und sich vor dem großen Uchiha Sasuke ganze zwei Mal innerhalb von zwei Tagen blamiert. Konnte es noch schlimmer kommen? Im Nachhinein wurde ihm klar, dass er sich diese Frage nie hätte stellen sollen. ~~~~~ Dadadamm! *Gruselmusik spiel* Muahahaha! Was wird wohl als Nächstes geschehen? Welche Grausamkeiten hat Naruto noch zu erwarten? Wird Sasuke ihn aus diesem Strudel der unheilvollen Ereignisse retten können? Das alles und noch mehr demnächst auf ihrem Animexx! Lg~ dat Mao (und danke für 30 Kommis! *sich wie irre freut* =^.^=) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)