Le sceau von abgemeldet (Alucard und Integra) ================================================================================ Kapitel 3: Honeymoon-Suit III ----------------------------- An dieser Stelle möcht mich mich noch mal bei LadyHellsing bedanken, da waren einfach 3 Kapitel und 4 Kommentare, und drei davon waren von dir. Kaum hab ich was on hast du's auch schon gelesen, das freut einen natürlich ungemein. Da lohnt sichs auch nur für eine Person ne story zu schreiben - nochmal danke ^^ ________________________________________________ Sie starrte auf den leeren Stuhl auf dem vor wenigen Augenblicken noch Alucard gesessen hatte. Jetzt wusste sie was hier los war, und es wäre ihr lieber gewesen sie hätte es nicht gewusst, Unwissenheit konnte ein Segen sein, aber das war gerade für jemanden wie sie nichts Neues. Starr vor Überraschung, Entsetzen und anderen unangenehmen Gefühlen, für die sie keine Worte gefunden hätte, ließ sie die letzten Wochen immer und immer wieder Revue passieren. Alucard hatte Recht, sie hatte sich nicht wirklich viel dabei gedacht, wenn sie es getan hätte wäre es nie soweit gekommen. Andererseits war ihr auch nicht viel übrig geblieben, wie hätte sie einfach mal Urlaub machen können, wo doch bei der unbedeutensten Kleinigkeit schon die Queen und der gesamte nichtsnutzige Rat, der sie überwachte benachrichtigt wurde. Man hätte ihr wieder Unfähigkeit und Schwäche vorgeworfen, und das hätte sie nicht auf sich sitzen lassen können. Deshalb hatte sie weiter gemacht, wie sie es immer getan hatte auch wenn sie an manchen Tagen, in letzter Zeit immer öfters, kaum hatte einen klaren Gedanken fassen können, es eine Qual war nach drei oder vier Stunden wieder aus dem Bett zu kommen. Jetzt fühlte sie sich zwar schwach, aber es war nichts im Vergleich mit den letzten zwei Wochen, gegessen hatte sie fast gar nichts mehr da sie es einfach nicht hinunterbrachte, wenn sie aufstand hatte sie öfters das Gefühl gehabt gleich umzufallen, ihr ganzer Körper hatte geschmerzt, Magen und Kopfschmerzen waren gar nicht ohne Schmerzmittel zu ertragen gewesen, darum hatte sie einfach immer mehr davon genommen, ungeachtet der empfohlenen Tagesmenge, die sie zuletzt um das dreifache überschritten hatte. Sie war wirklich dumm gewesen, spätestens dort hätte sie sich einen Tag frei nehmen müssen um sich einfach einmal auszuschlafen, aber irgendwie war immer etwas noch wichtigeres auf ihren Schreibtisch gelandet, das keinen Aufschub geduldet hatte. Himmel, sie war 23 Jahre alt, und musste sich mit Schmerzmitteln voll pumpen um den Tag zu überstehen, was für ein Leben führte sie eigentlich. Seufzend schleppte sie sich zum Bett und setzte sich, wieder starrte sie in die Leere des Raumes. Wo war sie hier, nicht in England vermutete sie, den wenn sie aus dem Fenster blickte erstreckte sich vor ihr ein weites Tal, soweit heute Nachmittag hatte sehen können unbewohnt, nur Wiesen und Wälder, Berge und Täler so weit das Auge reichte. Ihre Gedanken schweiften zu dem jungen Mädchen, sie hatte einen Akzent, nur schwach, aber doch ließ er vermuten dass englisch nicht ihre Muttersprache war, vielleicht französisch, etwas anderes viel ihr nicht ein. Sie würde hier wohl nicht wegkommen, zwei Wochen, das war eine Ewigkeit, wer kümmerte sich um all die Dinge für die sie verantwortlich war, all die Missionen die geplant, durchgeführt und über die berichtet werden musste. Wie sie Alucard kannte hatte er dafür gesorgt das sie hier bleiben würde, sie würde hier kein Telefon oder andere Kommunikationsmittel finden mit denen sie mit der Aussenwelt hätte Kontakt aufnehmen können, sie konnte wahrscheinlich hier aus dem Haus spazieren, was ihr aber ebenso wahrscheinlich nichts brachte, da sich im Umkreis von Tagen nichts befand, nur Wald und Wiesen, Täler und Berge. Es war die richtige Strafe für jemanden der sich so eine Dummheit geleistet hatte, deshalb beugte sie innerlich das Haupt davor, denn wie sie wusste hatte auch Walter damit zu tun gehabt, es aber höchst wahrscheinlich nicht so gesehen, weniger Strafe als viel mehr verdiente Erholung, aber mit Alucard, vielleicht würden die nächsten zwei Wochen schlimmer werden als die letzten zwei. Am nächsten Morgen erwachte sie mit dem Sonnenaufgang, und fühlte sich zum ersten Mal seit Monaten wirklich ausgeschlafen und erholt. Ihr kam der Gedanke das doch mehr von ihr abgefallen war als sie gedacht hatte, sie fühlte sich leicht und beschwingt, geradezu glücklich, was sie irgendwie beunruhigte, andererseits, warum sollte sie nicht genießen was sie zwangsweise sowieso ertragen musste. Vorsichtig verließ sie das Bett, überrascht das ihre Füße sie leichter trugen als sie erwartet hätte und öffnete die riesigen verglasten Türen am anderen Ende des Zimmers, durch die Augenblicklich frische, klare Bergluft in das Zimmer strömte. Sie duftete nach Bäumen, deren Blätter der Jahreszeit entsprechend langsam alle möglichen Farben annahmen, nach Gras und Blumen, die wenige Meter weiter sich sanft in der warmen Brise bewegten. All das rang ihr ein Lächeln ab, sie hatte so viele Jahre nicht einmal die Zeit gehabt irgendwelche Blumen zu bewundern oder daran zu denken wie schön doch ein Morgen sein konnte. Sie drehte sich wieder um und blickte in ihr Zimmer, anscheinend war dies hier ein altes Haus, mit hohen Räumen aus dunklem Holz, klassisch eingerichtet, geradezu geschmackvoll, ganz anders als ihr eigenes Schlafzimmer oder ihr eher düsteres Büro, schien der Raum hier trotz der dunklen Möbel hell und freundlich. Der Raum hatte zwei Türen die aus ihm hinausführten, die eine, so vermutete sie würde sie in die restlichen Räume des Hauses führen, und die andere, so wusste sie, da sie gestern schon gebrauch davon gemacht hatte, führte in ein nicht all zu großes Badezimmer das jedoch im Gegensatz zu diesem Zimmer hoch modern war. Sie hatte darin alles gefunden was man brauchte, und verschwand nun darin. Als sie sich gerade Wasser ins Gesicht spritzte hörte sie wie die andere Türe geöffnet wurde und leise Schritte auf sie zukamen. Vorsichtig spähte sie hinaus in den großen Raum, mit klopfendem Herzen, bereit jeden Angreifer niederzustrecken, aber sie sah nur das junge Mädchen wie es mit frischer Bettwäsche und einem Lächeln zu ihr herüberblickte. „Entschuldigen sie, ich hatte angenommen sie würden noch schlafen, ich werde ihnen gleich ihr Frühstück bringen“ Ohne auf eine Antwort zu warten war sie auch schon wieder verschwunden und tauchte wenig später mit einem üppigen Frühstückstablett wieder auf. Integra setzte sich an einen kleinen Tisch, nahe der großen geöffneten Glastüre, der durch ein hohes Regal, optisch vom Rest des Raumes getrennt war, ließ sich Tee einschenken und blickte das Mädchen das sich daran machte das Bett neu zu beziehen neugierig an. Schließlich rief sie hinüber: „Ich weiß, sie sollen nicht mit mir sprechen, aber sagen sie mir wenigstens ob hier noch andere Leute wohnen.“ Die Angesprochene blickte nicht auf, voll auf ihre Arbeit konzentriert, und Integra erwartete schon gar keine Antwort mehr: „Nein, nur sie und ich, und natürlich Meister Alucard.“ ‚Meister Alucard’, das störte Integra aufs empfindlichste, wie konnte sie diesen Verrückten nur als Meister akzeptieren, denn das tat sie anscheinend, obwohl sie kein Vampir zu sein schien, aber wer wusste schon was diese Bestie mit dem armen Mädchen gemacht hatte, sie wollte auch nicht darüber nachdenken, viel wichtiger war im Moment vielleicht noch einige Informationen aus ihr herauszubekommen. „Wissen sie eigentlich wer ich bin?“ Das Mädchen blickte nun doch von ihrer vollendeten Arbeit auf und lächelte sie wieder an „Nein, ich weiß nur das Meister Alucard wünscht das ich mich um sie kümmere, ich glaube ihm liegt viel an ihnen...“ Sie machte eine kleine Pause in der sie die benutze Bettwäsche vom Boden aufhob; „Ich bringe ihnen gleich etwas Frisches zum Anziehen, dann können sie hinaus und einen kleinen Spaziergang machen, wenn sie das möchten.“ Damit war sie auch schon wieder durch die Türe verschwunden, und Integra blickte verblüfft an sich hinunter, ihr war Kleidung noch nie wichtig gewesen aber nun war sie doch froh etwas Frisches zum anziehen zu bekommen, denn ihr Schlafanzug, eine einfache Stoffhose und ein Shirt hatte sie nun doch schon drei Tage lang angehabt. Wenig später, sie trank gerade den letzten Schluck aus ihrer zweiten Tasse Tee, betrat das Mädchen wieder unaufgefordert ihr Quartier, einige zusammengelegte, weiße Kleidungsstücke in den Händen: „Hier sind ein paar Unterkleider für die nächsten Tage.“ Legte sie vorsichtig auf einer massiven Kommode ab und öffnete nur ein paar Schritte weiter einen großen massiven Schrank: „Hier können sie sich aussuchen was sie möchten, es müsste alles ihre Größe sein…“ Integra die inzwischen aufgestanden war, starrte sie verblüfft an: „Kleider? Ich trage niemals Kleider…“ Das Mädchen lächelte unbeirrt weiter: „Oh, etwas anderes kann ich ihnen leider nicht anbieten, soll ich ihnen beim Ankleiden helfen?“ Integra schüttelte nur sprachlos den Kopf, womit das freundliche, mit nichts aus der Ruhe zu bringende Mädchen den Tisch abräumte und sie darauf hinwies, sie müsse nur an der gegenüberliegenden Türe klopfen wenn sie etwas brauche, das Zimmer verließ. Kleider, sie ging zu dem Schrank und zog einen Kleiderbügel heraus, das hatte sich Alucard ja fein ausgedacht, wohl um sie zu demütigen, denn das war es, sie konnte jetzt entweder nackt herumlaufen oder etwas anziehen was er für sie ausgesucht hatte und das war mehr als demütigend, es war entwürdigend und erniedrigend, ganz das was ihm gefiel, ein weiteres seiner kleinen Machtspiele. Sie atmete einmal tief durch, erst einmal würde sie unter die Dusche springen. Als es schließlich darum ging sich anzuziehen, hätte sie gewünscht sie hätte das Mädchen nicht zu voreilig weggeschickt, andererseits war es ihr peinlich sie extra für so etwas Banales zu holen. Natürlich wusste sie wie so ein Kleid anzuziehen war, aber das alles gestaltete sich dann doch etwas schwieriger als sie gedacht hatte. Erst einmal bereitete ihr das Unterkleid Schwierigkeiten, das weder Reisverschluss noch Knöpfe hatte und nur zu schnüren war, nachdem sie das geschafft hatte suchte sie sich das einfachste Kleid heraus das sie fand, ein blassblaues, das sich nicht wirklich in Schnitt und Model von den anderen Unterschied, aber doch nicht so schwer und altertümlich wirkte. Alucards Geschmack war offensichtlich nicht wirklich mit der Mode gegangen, obwohl man eine Dame in solchen Kleidern auch noch heute auf einem Ball oder ähnlichem als elegant bezeichnet hätte. Nachdem sie das alles hinter sich gebracht hatte, schlüpfte sie in das bequemste Paar Schuhe das sie in der Kommode fand und begab sich nach draußen. Sie verbrachte den gesamten Vormittag damit über Wiesen und durch Wälder zu laufen und sich immer wieder einzureden, das sie bei Sonnenuntergang nicht die Beherrschung über so viel Anmaßung verlieren würde. Zum Mittagessen kehrte sie zum Haus zurück, das tatsächlich kleiner war als sie es zuerst gedacht hatte. Sie hatte einen riesigen Hunger, fühlte sich jedoch schon nach wenigen Bissen satt, und verbrachte dann den ganzen Nachmittag wieder draußen, wobei sie sich so entspannt wie lange schon nicht mehr fühlte. Nicht einmal Alucards Unverschämtheiten machten ihr etwas aus. Als die Sonne schon die ersten Bergspitzen zu streifen drohte macht sie sich auf den Weg zurück, wobei sie doch länger brauchte als sie gedacht hatte, so trat sie erst kurz nach Sonnenuntergang durch die geöffnete Zimmertür in die inzwischen gewohnte Umgebung. Auf dem kleinen Tischchen brannte eine einzige Kerze und verbreitete schummriges Licht in dem sonst immer düster werdenden Raum. Sie setzte sich etwas misstrauisch und blickte auf die Bäume hinaus, die im schwindenden Licht zu unheimlichen Riesen wurden, eigentlich hätte sie erwartet das es kälter werden würde so bald es dunkel wurde, aber wie auch morgens war es ungewöhnlich warm, besser gesagt angenehm, nicht so wie in London, wo um diese Jahreszeit Abends eine beißende Kälte unter den Türen in die Räume schlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)