Verdammt ich Lieb' dich von abgemeldet (HiroxKai) ================================================================================ Kapitel 2: „Alles was ich sage ist zu viel.“ -------------------------------------------- Der junge Russe blieb doch immer ein Rätsel für ihn. Was meinte er denn damit? Was war gespielt? Seine Sorge? Nein, ganz sicher nicht, die war schmerzlich echt. Wenn er doch wenigstens wüsste wer sich Kais Meinung nach um ihn gekümmert hat, dann wäre er schon weiter. Aber wie sollte er das den raus finden? Wer hatte sich um Kai gekümmert? Seine Eltern. Hatte er denn noch welche? In seiner Akte stand nur, dass er bei seinem Großvater aufgewachsen war und in der Abtei. Also wo Antworten finden? Frustriert raufte Hiro sich die Haare. Dann eben auf ein Neues er würde von Kai schon Antworten kriegen. „Hiro geh mir nicht auf die Nerven!“, zischte Kai, als er ausnahmsweise Mal keine Abendschule hatte und stattdessen über einem Buch brütete. „Wieso gehen dir eigentlich alle Leute auf die Nerven nur weil sie dich Mal was Persönliches fragen? Hast du Angst Mal was von dir Preis zu geben?“ Jetzt hatte er es geschafft. Die Rubine blitzten herausgefordert und Kai sah ihn durch dringlich an, doch Hiro hielt dem Glare stand, was sonst keiner von sich behaupten konnte. Kai schmunzelte verwegen, es war eher ein Lächeln, das als Waffe fungierte. „Ja genau so ist es.“, wisperte Kai Tonlos. „Alles was ich sage ist zu viel.“ „Wieso?“, fragte Hiro fast verzweifelt. „Was hat man dir angetan, dass du so verschlossen bist?“ „Angetan? Wenn die Scheidung der Eltern dazu zählt ist das doch schon Mal ein Anfang.“, meinte Kai kalt und hob die Schultern dabei. „Das tut mir Leid.“ Kai lachte bitter auf. „Leid? Nein bestimmt nicht. Das sagst du nur der Höfflichkeit wegen.“ Hiro schluckte. Der Russe wusste es also. Woher? Woran konnte Kai erkennen, wie es wirklich in Hiro aussah? Dabei war er selbst so verschlossen. „Deine Haltung hat dich verraten.“, erklärte Kai, als hätte er Hiros Gedanken gelesen. „Wenn es jemandem wirklich Leid tut, dann senkt er den Blick oder die Schultern sacken zusammen. Mindestens die Stimme wird leiser und belegt, aber bei dir war nichts davon und das nehme ich dir nicht übel. Wieso sollte dir so was auch leid tun?“, fragte Kai locker. „Es betrifft dich nicht, es ist lange her, dich trifft keine Schuld es hat mit heute nichts zu tun.“ Hiro wurde aus dem Jungen nicht schlau. „Aber wenn es nicht die Trennung deiner Eltern war, oder nicht nur, was war es dann?“, bohrte Hiro weiter. Einen Moment sah Kai ihn noch an, doch dann wandte er den Blick zum Fernseher, seufzte und schloss einen Moment lang die Augen, bevor er anfing zu berichten. „Meine Mutter hat mir sehr sehr viel bedeutet. Sie war immer da, hat sich, egal wie schlimm ich mich aufgeführt habe, immer um mich gekümmert und zu mir gehalten, selbst wenn wir beide wussten, dass mein Verhalten nicht richtig war. Niemals hätte sie zugelassen, dass mir was passiert und als die beiden sich getrennt haben, hat sie mich bei meinem Vater gelassen, weil sie nichts hatte um es mir zu geben.“ Hiro sah ihn mitleidig an, doch der traurige Blick von Kai wurde Steinhart. „Sie hat mich bei ihm gelassen, weil sie dachte es wäre richtig, aber es war falsch. Irgendwann zwischen der Scheidung und seiner Besessenheit zu einem nicht Mal 3 Cent- Wert Balde ist er abgehauen und hat mich allein gelassen. Nicht Mal verabschiedet hat er sich.“ Kai schnaubte abfällig. „Ich kam in die Abtei, habe gelitten, doch bevor ich alt genug war um von Boris vergewaltigt zu werden, hat mein Großvater von der Tragödie erfahren und mich da raus geholt. Wie dumm nur, dass er mit Black Dranzer in Kontakt kam, und nach und nach von einem fürsorglichem Mann zu einem Monster mutierte.“ Hiro schluckte hart. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht, dass es Kai so früh getroffen hatte und so hart. „Willst du noch mehr wissen?“, fragte er kalt und sah Hiro wütend an. Der Japaner brachte nicht mehr als ein Nicken zu Stande. „Mein Großvater war ein netter Mann gewesen und er ist es jetzt wieder, aber dazwischen hat er mich sehr leiden gelassen. Ich hatte nicht viel. Den ganzen Tag Training, Schule und wieder Training. Die besten Noten waren gerade gut genug. Ich hatte alles gehabt was mich glücklich machte und man hat es mir weggenommen. Wie kannst du erwarten, dass ich da noch fröhlich und offen durch die Gegend laufe und jeden an mich ran lasse, wenn man mich zu oft enttäuscht hat, zu oft verletzt?“ Die Rubine sahen ihn vorwurfsvoll an, doch dann wurde er von Hiro gepackt und in die Arme geschlossen. „Na los! Stoß mich ruhig weg, aber das ist nicht stark. Stark ist es, wenn man sich eingesteht, dass man Wärme und Zuneigung braucht. Egal was dir passiert ist, du brauchst das auch, auch wenn du es nicht glauben willst.“, flüsterte Hiro und hielt Kai fest, doch dieser wehrte sich nicht wie erwartet sondern ließ es zu. Wieso? Wieso stieß er Hiro nicht von sich? „Du…Du empfindest was für mich.“, stammelte Kai verwirrt und wieder fragte Hiro sich woher Kai das wusste. „Woher willst du das wissen?“, fragte Hiro, löste die Umarmung und sah Kai ernst an. Wieder wurde er gemustert. „Na, weil du es mich spüren lässt.“ Jetzt weiteten sich Hiros Augen überrascht. Kai analysierte nicht nur seine Haltung und seine Stimme er konnte auch fühlen was Hiro in eine Umarmung mit einbrachte. Wohl kaum brun out sondern Größenwahn. „Hey! Ich weiß was du denkst und es ist echt so. Pass auf gib mir deine Hände und konzentrier dich Mal darauf was du zu fühlen bekommst.“ Hiro überlegte kurz, legte dann aber seine Hände auf die von Kai und konzentrierte sich. Es durchzuckte ihn wie einen Blitz, daher zog er seine Hände weg. „Was….?“ Er war wie erstarrt. Noch nie hatte er solch einen Schmerz gefühlt. „Menschen mit Bits sind anfälliger dafür. Je nach Verbindung mit deinem Bit oder wie gut du auf es hörst, desto mehr überträgt sich das auch auf andere Leute. In der Abtei hat man uns nur diese Verbindung gelassen, sonst nichts.“ Hiro konnte noch nicht ganz glauben was er da hörte. Weil er jemanden berührte konnte er fühlen was der andere fühlte? Das war ja irre. „Verstehst du jetzt warum ich es nicht mag angefasst zu werden? Ich habe echt keine Lust all eure Herzproblemchen zu spüren.“, meinte Kai abfällig. Hiro saß noch immer auf dem Sofa, auch als Kai schon gegangen war. Sein letzter Satz halte in seinem Kopf wieder. „Du solltest mich nicht lieben, dass tut dir nur weh.“ Das hatte Kai gesagt und mit einer unheimlichen Kälte, die Hiro jetzt noch schüttelte. Jetzt wollte er ihm erst Recht beweisen, dass er es konnte. Entschlossen stand Hiro auf und ging in den Garten, wo Kai seine ruhigen Abende verbrachte, wenn er den welche hatte. Der Russe spürte bereits, dass sich ihm jemand näherte, seufzte und drehte sich gelangweilt zu Hiro um. „Was willst du den noch? Ich sagte dir doch bereits….“ Weiter kam Kai nicht, denn Hiro hatte ihn wieder fest im Arm. Dem Jüngeren stockte der Atem. „Fühlt sich das schlecht an? Tut es dir weh?“, fragte Hiro schroff. Es dauerte ein paar Sekunden, doch dann schüttelte Kai den Kopf. „Warum darf ich dir das dann nicht geben?“, fragte der Ältere vorwurfsvoll. „Weil ich es nicht erwidern kann.“ „Dann lass es. Es reicht mir voll und ganz, wenn ich dich im Arm halten darf.“ Kai stieß Hiro kraftvoll von sich. „Das ist eine Lüge! Du weißt genau, dass dir das nicht reicht. Liebe tut weh.“ Hiro seufzte und sah Kai traurig an. „Woher willst du das wissen, wenn du doch zu vie Angst davor hast dich auf sie einzulassen?“ „Was hast du da gesagt?“, zischte Kai wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich sagte, dass du Angst davor hast dich auf Gefühle einzulassen.“, wiederholte Hiro matt. Jedoch blieb die erwartete Reaktion aus und anstatt auf Hiro los zu gehen, blieb Kai still stehen und sah ihn herausfordernd an. „Glaubst du etwa mir so was wie ein Gefühl abringen zu können?“ „So wie du das sagst klingen Gefühle abwertend.“ „Stell dir Mal vor: Das soll es auch.“, fauchte Kai. „Wieso bist du so voller Hass auf mich?“, fragte Hiro traurig und Kais Blick wurde wieder freundlicher. „Du weißt doch gar nicht was hass eigentlich ist. Hass habe ich für dich nicht übrig, aber auch sonst nicht mehr als Sympathie.“ „Auf wen lenkt sich dann dieser Hass, wenn nicht auf mich? Ich rede doch gerade mit dir und du hast ihn mir entgegen geworfen.“ „Ich hasse meinen Vater, aber nicht dich.“ „Ich würde dich aber nicht alleine lassen.“, versprach ihm der Ältere. „Ach ja? Wenn es so wäre, dann hättest du Tyson auch nie verlassen.“, fand Kai mit einem abwertendem Schnauben und verschränkte die Arme vor der Brust. Hiro seufzte. „Das verstehst du nicht.“ „Dann erklär es mir!“, verlangte Kai. Der Ältere nickte und lächelte ihn dann an, was Kai etwas verwirrte. „Du hast zum ersten Mal etwas nachgefragt. Das tust du sonst nie.“ „Na und?“, schnappte Kai. Hiro trat wieder auf ihn zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Können wir das auch in meinem Zimmer besprechen? Hier ist es kalt und es fängt an zu Regnen.“ Kai nickte und ließ sich von Hiro führen. Jeden anderen hätte er brutal von sich gestoßen, aber Hiro liebte ihn, er würde ihm nichts tun und er tat Hiro schon genug weh, indem er ihm nicht gab was der Ältere gerne hätte. Hosted by Animexx e.V. 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