Konohas verlorene Kinder von trixi_82 (Es sollte mal ein Oneshot werden :P) ================================================================================ Kapitel 15: ------------ In den darauf folgenden Tagen ließen Naruto und Sasuke ihrer Freundin noch immer keinen Handschlag übernehmen und trieben die Frau wortwörtlich in den Wahnsinn. Doch jetzt waren sie nicht im Haus, sondern erledigten notwendige Einkäufe. Sakura nutze die Zeit, um aus Protest zu putzen, eine Tätigkeit, die ihr die beiden Männer verboten, aber selbst vernachlässigten. Nachdem die Küche wieder glänzte und das Wohnzimmer Staub frei war wanderte die junge Frau ins Schlafzimmer, um die Wäsche zu holen, die gewaschen werden musste. Kaum war die Dreckwäsche im mitgebrachten Korb, fiel ihr der Plastiksack auf, in dem noch immer ihre Kleidung aus dem Krankenhaus war. „Das hatte ich ja ganz vergessen.“ Sie öffnete den Sack und holte die Kleidung raus, dabei fiel das Kästchen heraus, das sie von Tsunade erhalten hatte. Es fiel zu Boden und sprang auf, so dass die darin erhaltene Schriftrolle unters Bett rollte. „Na großartig.“ Sich auf den Boden legend, fischte Sakura unterm Bett nach der Rolle. Sie erwischte sie, aber rollte sie beim hervorziehen versehntlich auf. Als sie die Schriftrolle wieder zusammenrollen wollte fiel ihr Blick auf einen bekannten Namen. „Was…“ Am späten Nachmittag kamen ihre Freunde schließlich zurück. "Wir sind wieder da!", riefen sie nuschelig, da viele Tüten auf ihren Armen so hoch gestapelt waren, das sie ihre Münder verdeckten. Eine deutliche Aussprache war so nicht möglich. Die Frau des Hauses, die ihm Wohnzimmer über die Schriftrolle gebeugt saß, schreckte hoch, versteckte die Schrift plus Kästchen und trat ihnen nervös lächelnd entgegen. „So früh schon? Und habt ihr den ganzen Laden leer gekauft?“ Sie wollte ihnen ein paar Tüten abnehmen. Aber natürlich wurde das nicht zugelassen. "Nicht den ganzen Laden... Nur die Hälfte!", lachte Naruto. "Außerdem viel gesundes Zeug, was du so liebst und was das Beste für dich ist!", ergänzte Sasuke. „Also, dass ihr freiwillig auf Waffeln und Ramen verzichtet, fängt wirklich an mir Angst zu machen!“ Ihr Blick huschte immer wieder zu Naruto, doch sie traute sich nicht ihn richtig anzusehen. "Dein Wohl geht uns über alles!" Sie packten die frischen Lebensmittel in den Kühlschrank. "Was hast du denn den ganzen Tag gemacht?" „Ach, nicht viel, bloß das Haus grundgereinigt.“ Unschuldig lächelnd drängte sie sich an ihnen vorbei und half beim aus- und einpacken. Doch sie wurde schon wieder auf einen Stuhl geschoben. "Du hast was? Bist du wahnsinnig???", beschwerte sich Sasuke mit wilden Gestiken. Unbeeindruckt trat sie ihm gegen das Schienbein. „Behandelt mich nicht, als wäre eine Invalide!“ Lachend küsste er sie und zauberte einen großen Teddybär aus einer Tüte. "Nein, du bist schwanger!" Mit ausdrucksloser Miene sah sie das Kuscheltier an. „Was soll das?“ "Den haben wir auch im Geschäft gefunden..." „Ist es nicht etwas… früh für so was?“ Seine Nase berührte ihre Nasenspitze. "Ob Baby oder nicht... Wir fanden ihn süß und wollten ihn dir schenken! Naruto mag Teddys wohl sehr, er hatte früher nie einen..." Das entlockte ihr nun doch ein Lächeln und sie nahm den Bären an. „Danke…“ Das breite Grinsen, welches typisch für ihn war, zeigte Naruto seiner Freundin. "Immer wieder gern!" Lächelnd stellte sie den Bären auf den Küchentisch, doch als sie Naruto ansah nagte es wieder an ihren Zweifeln. „Ihr scheint das hier ja im Griff zu haben, dann werde ich noch mal ein bisschen verschwinden.“ "Was hast du denn vor?", fragte sie Sasuke und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Ich… werde von Tsunade erwartet.“ Verwundert sah Naruto auf die Uhr. "Jetzt? Stimmt was nicht? Ist alles OK? Geht es dir gut?" Sakura lachte beschwichtigend. „Mir geht es wunderbar, wir wollten uns einfach nur mal treffen. Über Frauensachen quatschen und so was halt.“ Doch ihre Männer waren beunruhigt. "Kann sie dafür nicht herkommen?" Genervt stemmte die junge Frau ihre Hände gegen die Hüfte. „Ich bin sehr wohl in der Lage das kleine Stück zu gehen!“ "Können wir dich denn nicht zu ihr bringen?" Naruto setzte einen Dackelblick auf. Der Blick der ihm entgegen trat hätte jeden Dackel getötet. „Nein!“ Sie seufzten. "Wie willst du uns denn bescheid sagen, wenn etwas nicht stimmt?" „Das Dorf wimmelt grade vor Menschen, irgendjemand wird euch schon informieren, wenn ich mitten auf der Straße einen Herzinfarkt hatte, weil ich mich zu sehr über euch aufgeregt habe!!“ Keine Gegenargumente mehr zur Verfügung, seufzten die beiden männlichen Shinobi erneut. "Wir werden wach bleiben, bist du zurück bist!“ „Tut euch keinen Zwang an“, grollte sie, noch immer ungehalten, dann marschierte sie aus der Küche, nur um kurz im Wohnzimmer zu halten, um die Schriftrolle hinter einem Sofakissen hervor zu holen, dann verließ sie das Haus. Auf dem Weg zur Hokage gingen Sakura alle möglichen Dinge durch den Kopf, für die sie Antworten wollte. Tsunade war gerade dabei ein frisch gebackenes Geninteam zusammen zu stauchen, als sie die heiligen Hallen betrat. Lächelnd und mit nostalgischen Gefühlen hielt Sakura sich im Hintergrund, bis die Hokage fertig war. Mit hängenden Köpfen traten die jungen Ninja an ihr Vorbei und dann war es soweit. "Sakura...", freudig kam Tsunade auf sie zu. "Was gibt es mein Kind?" Mit einer Verbeugung grüßte sie ihre Hokage und Iruka, der neben ihr saß. „Ich würde gern unter vier Augen mit ihnen sprechen.“ Der Lehrer nickte. "Selbstverständlich, ich bin hier auch fertig. Ich wünsche noch einen angenehmen Tag!" Wie für einen Shinobi üblich verschwand er lautlos. Nun stand Sakura alleine vor Tsunade und fühlte sich fast so wie die jungen Genin, die grade noch hier gestanden hatte. Noch immer lächelnd, bot ihr die Hokage einen Stuhl an. "Was kann ich denn für dich tun? Hat es etwas mit deinem Kind zu tun?" Auch ein Glas Wasser wurde ihr angeboten. Dankend nahm sie beides an. „Nein, es hat mit etwas anderem zu tun.“ Sie holte das Kästchen mit der Schriftrolle hervor. Sorgsam das Kästchen wieder einsteckend nickte ihr Gegenüber. "Was kann ich dann für dich tun?" „Es war keine Absicht aber, ich konnte einen Blich auf die Rolle werfen…“ Unsicher und nervös senkte Sakura den Kopf. "Ach und das wolltest du mir sagen? Ich denke du bist dir darüber bewusst, was die Verschwiegenheit über den Inhalt solcher Rollen betrifft!" Ruhig verschränkte sie ihre Finger ineinander. „Das ist mir durch aus bewusst, das Problem ist… der Teil den ich las, betrifft Naruto…“ "Sonst würdest du mich vermutlich gar nicht erst aufsuchen?!" Ein knappes Lächeln erschien auf Sakuras Gesicht. „Möglich.“ "Sakura...", begann Tsunade. "Was möchtest du jetzt von mir wissen?" Die junge Frau atmete tief durch. „Mir ist klar, dass es ein Geheimnis ist, aber… Ich kann das vor Naruto nicht verbergen.“ "Das wirst du wohl müssen!", gab Tsunade ungerührt von sich. "Das ist eben der Job eines Shinobi!" „Naruto hat ein Recht darauf es zu erfahren!“, fuhr Sakura plötzlich auf. „Das verlangt doch jede Regel der Moral!“ Doch die blonde Frau blieb weiterhin ruhig auf ihrem Platz sitzen. "Sakura, wir müssen wenn es verlangt wird auch töten. Wir können uns nicht immer an die Moral halten!" Die junge Frau versuchte sich zu beruhigen. „Sein Leben lang war er so einsam, er hat nie verstanden, warum ihn niemand wollte. Wie könnte ich ihn anlügen? Wenn es doch sein Geburtsrecht ist das zu wissen?“ "Du brauchst ihn nicht anlügen, wenn er dich nicht fragt und wenn er nicht weiß, das du etwas weißt, braucht er dich nicht fragen. So einfach ist das!" „Einfach?“, fragte sie ungläubig. „Ich hab es vorhin ja nicht mal fertig gebracht ihn anzusehen!“ Die Hokage lächelte und griff nach ihren Händen. "Er hat doch jetzt dich... dich und Sasuke. Denk an eure Zukunft und nicht an die Vergangenheit." „Aber gerade jetzt sind Zukunft und Vergangenheit einander sehr nah.“ Ihr Blick wanderte zu ihrem Bauch. "Und was glaubst du, wie er darauf reagieren würde? Es ist fast 20 Jahre her..." „Das ist lange genug, meiner Meinung nach. Naruto sollte wissen woher er kommt.“ Tsunade seufzte. "Aber was wird ihm das bringen?" „Er wird seinem Kind eines Tages sagen können, wer sein Großvater war.“ Sakuras Blick war ernst und entschlossen, als er auf Tsunade ruhte. Sie wusste noch nicht, ob sie sich für dieses Kind entscheiden würde, aber es war ihr klar, dass sie und die beiden Männer sicher mal Kinder haben würden. "Sakura..." Die Hokage konnte sie in allem verstehen. "Wenn du es ihm sagst, pass auf!" Ein Stein fiel der jungen Frau vom Herzen und sie atmete erleichtert aus. „Das werde ich, versprochen!“ Ihr Gegenüber lächelte. "Ich verlass mich auf dich!" „Vielen, vielen Dank!“ "Hey, ich bin kein Mädchen, du brauchst mich nicht schonen!", lachte Naruto. Er war mit Sasuke in einem der Trainingsräume des Anwesens und sie gaben in einem Zweikampf ihr bestes. „So wie du gestern umgekippt bist, wäre ich mir da gar nicht so sicher.“ Sasuke wollte grade angreifen, da hörten sie die Eingangstür zufallen. Naruto wollte gerade etwas erwidern, doch Sakuras erscheinen ließ alle anderen Gedanken verblassen. "Du bist wieder da!!" Mit schnellen Schritten waren sie im Flur und somit bei ihrer Freundin, die bei so viel Enthusiasmus nur lachen konnte. „So lange war ich doch gar nicht weg.“ Nachdem ihr jeder einen zarten Kuss gegeben hatte, schüttelten sie den Kopf. "Und trotzdem viel zu lange! Was hat Großmütterchen denn alles mit dir bequatscht?" Und so waren sie gleich bei dem Thema, das Sakura gerne noch etwas aufgeschoben hätte. „Nun, um genau zu sein… über dich.“ Der blonde Siegelträger seufzte. "Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?" Zärtlich nahm sie seine Hand. „Gar nichts, aber ich müsste mit dir reden.“ Sasuke bekam einen traurigen Gesichtsausdruck. "Es gab einen Weg, heraus zu finden, wer von uns der Vater ist?" Liebevoll strich Sakura ihm nun über die Wange. „Nein, Sasuke. Es geht nicht um das Baby, aber…“, sie sah Naruto an, „um Väter.“ "Dann lasse ich euch mal allein!" Immer noch niedergeschlagen, ging der Uchiha Erbe davon. Gerne hätte Sakura ihn zurück gerufen, aber sie wusste, dass es Narutos Entscheidung war, wem er davon erzählte. „Wollen wir uns lieber hinsetzten?“ Spürend, dass es etwas ernster war, schüttelte der Gefragte den Kopf. "Nein! Bitte sag, was Großmütterchen will und dann lass uns zu Sasuke gehen. Ich mag ihn nicht so gehen lassen!" Sakura seufzte und ergriff nun seine beiden Hände. „Erinnerst du dich an die Schriftrolle, die ich Orochimaru gab?“ "Klar, das Ding was du mich nicht lesen lassen wolltest!" Er sah ziemlich skeptisch drein. "Aber warum sollte da was über mich stehen? Der Mistkerl wollte immer was von Sasuke!" Er dachte nicht an Orochimarus Andeutungen. „Weil darauf die Geheimnisse Konohas stehen, heute Morgen beim Aufräumen ist sie mir runter gefallen und beim aufheben sah ich deinen Namen darauf stehen…“ Nervös sah Sakura auf ihre verbundenen Hände. "Na und?" Naruto zuckte mit den Schultern. Er verstand nicht. "Ich trage das Siegel und damit Kyuubi in mir. Das wissen nicht viele und so soll es bleiben!" „Das dachte ich auch, bis ich es las… ich war vor hin bei Tsunade, um mir die Erlaubnis zu holen es dir zu sagen…“, druckste sie herum. Sie fühlte wie ihr Gesicht zärtlich in zwei Hände genommen wurde. "Was willst du mir sagen? Spuck schon aus, es kann ja so schlimm nicht sein!" „Auf der Rolle stand das Geheimnis um… deinen Vater…“ Naruto blinzelte. "Mein... Aber die... meine Eltern sind doch damals in dem Kampf gestorben, alle beide!" „Ja, aber du weißt nicht wer er war, oder?“ Mitfühlend sah sie ihn an und ein wenig ängstlich, da sie nicht wusste, wie er reagieren würde. "Nein." Ihr Griff um seine Hände wurde fester. „Naruto… dein Vater… war der vierte Hokage.“ Doch sie verlor den Halt seiner Finger schnell wieder und Naruto starrte sie an. Der Mensch, dieser Held des Dorfes, der ihn auch noch mit diesem Fluch, dem Siegel des Dämons zurückgelassen hatte, sollte sein Vater sein. "Nein, Yondaim ist nicht mein Vater!" Der Schmerz in Narutos Augen raubte Sakura beinahe den Atem und sie trat zu ihm. „Naruto…“ Er schüttelte den Kopf. "Ich finde deinen Scherz nicht lustig!" „Würde ich über so etwas scherzen?“ Ernst, aber liebevoll sah sie ihn an. „Das würde ich dir nicht antun.“ Der Siegelträger schüttelte weiterhin seinen Kopf und trat noch einige Schritte zurück. "Bitte geh!" Sie rührte sich nicht. „Aber… Naruto.“ Statt dessen drehte sich der Blonde um und lief davon. "Ich will allein sein!" „Naruto!!!“ ~Naruto!!!~ Mit Tränen in den Augen sackte Sakura auf die Knie. „Das wollte ich nicht.“ Den gedanklichen Schrei hörend, traute sich Sasuke langsam zurück. Er beeilte sich, als er Sakura auf dem Boden sah und zog sie in seine Arme. "Sakura..." Schluchzend klammerte sie sich an ihn. „Das wollte ich nicht, jetzt ist er wütend auf mich.“ Zart und beruhigend strichen große Hände über ihren Rücken. "Schhh... Was ist denn passiert?" „Ich… auf dieser Schriftrolle… und dann hab ich gesehen… ich musste es ihm sagen… und jetzt hasst er mich!“ Immer wieder unterbrach ein Schluchzer ihre Erklärung. Sasuke wusste nicht, was auf der Rolle stand, aber er hatte verstanden, dass seine Freundin etwas gelesen hatte, was mit Naruto zu tun hatte und es ihm sagen musste. Ebenso vermutete er, dass der Blonde deshalb abgehauen war. "Nein, Sakura! Er hasst dich nicht, wirklich!" Ein neuer Schwall Tränen verließ sie und sie vergrub ihr Gesicht an Sasukes starker Brust. „Was mach ich nur?“ Er streichelte sie weiter und trug sie ins Wohnzimmer auf das Sofa, damit sie nicht auf dem kalten Boden sitzen musste. "Was auch immer du Naruto gesagt hast, lass ihn sich beruhigen. Dann kommt er wieder, versprochen!" „Und… und was wenn er was Dummes macht?“, fragte sie verzweifelt. Noch nie hatte Sasuke gehört, dass sie so etwas sagte und er wurde besorgt. "Was hast du ihm denn gesagt? Was stand in der Schriftrolle, Sakura?" Zögernd biss sie sich auf die Unterlippe, aber Naruto würde das Sasuke sicher nicht verheimlichen. „Dort stand wer sein Vater ist… war.“ Ein unheilverkündender Blick glitt aus dem Fenster. "Warum war?" „Er ist damals gestorben… Sasuke, es war Yondaim, der vierte Hokage. Sein eigener Vater hat Naruto das angetan!“ Sie fühlte wie sie noch fester in warme Arme gezogen wurde. "Beruhige dich erst einmal!" „Ich hätte es ihm nicht sagen sollen!“ "Es war richtig, das du es ihm gesagt hast! Naruto hatte das Recht es zu erfahren!" Er streichelte sie weiter. „Ja?“, fragte sie kleinlaut und sah Sasuke verunsichert an. "Ja! Jeder hat das Recht auf seine Herkunft!" Ein schwaches Lächeln zierte nun ihr Gesicht. „Ich hätte es ihm wohl schonender erklären müssen.“ "Wie auch immer. Mach dir keine Gedanken, du hast richtig gehandelt!" Er küsste sie zart. "Bitte mach dir keine Vorwürfe!" „Ok.“ Seine Nähe suchend legte sie ihren Kopf auf Sasukes Schulter. Doch auch am nächsten Morgen war Naruto noch immer nicht zurück gekehrt. Sasuke hatte Sakura abends ins Bett gebracht, als sie in seinen Armen eingeschlafen war, blieb aber selbst die ganze Nacht an ihrer Seite über wach. Er machte sich wirklich ernsthaft Sorgen. Der junge Uchiha wusste, wie er sich damals gefühlt hatte, als sein eigener Bruder seinen gesamten Clan ausgelöscht hatte und er ahnte, dass es Naruto ähnlich ging. Seine Freundin wollte er aber auch nicht ganz alleine lassen. Also was sollte er tun? Murrend drehte sich die junge Frau in dem großen Bett. „Naruto…?“ Sie spürte einen sanften Kuss. "Schlaf noch etwas, Herzchen!" Doch sie schlug langsam die Augen auf und erkannte nun, dass es nicht Naruto neben ihr war. „Sasuke? … Er ist noch immer nicht da?“ Zärtlich küsste er sie erneut. "Keine Sorge, er kommt wieder!" Sie setzte sich auf und sah Sasuke an. „Aber… er war die ganze Nacht weg!“ Traurig sah Sasuke zum Fenster und nickte. "Ich würde ihn gern suchen gehen!" Eine sanfte Hand berührte seine Wange. „Dann geh und bring ihn mir wieder.“ Erleichtert, dass sie nicht mitgehen wollte, lehnte er sein Gesicht in ihre Hand. "Das verspreche ich dir!" „Ich warte mit dem Frühstück auf euch.“ Schnell war ihr Freund aus dem Bett gesprungen und angezogen. Dann ging er noch mal zurück und küsste sie sanft. "Ich beeil mich!" „Finde ihn!“, nuschelte sie noch einmal, als Sasuke bereits aus der Tür war. Unsanft rieb sie sich über die Augen und stand auf. Sie hüllte sich in einen Morgenmantel und ging in die Küche, Naruto würde sicher Hunger haben, wenn er zurückkam. Zuerst suchte Sasuke in Konoha selbst alles ab. Doch weder in der alten Wohnung des Blonden, noch in seinem Lieblingsrestaurant oder in der Akademie war er zu finden. Er seufzte und sah aus dem Dorf hinaus. "Du kannst überall sein!" „Wer kann wo sein?“, ertönte es kühl hinter ihm. Der Schwarzhaarige zuckte zusammen und drehte sich der Stimme entgegen. "Neiji..." Jener nickte ihm zur Begrüßung zu. „Was bzw. wen suchst du?“ "Naruto..." Noch immer suchten Sasukes Augen beunruhigt alles ab. „Er ist verschwunden?“, fragte Neiji, nun auch etwas irritiert über die Abwesenheit des Blonden. "Schlimmer... Er ist abgehauen! Ich muss ihn finden, Sakura und ich ahnen das Schlimmste!" Neijis Augen weiteten sich. „Abgehauen? Wieso dass?“ Er sah ein Kopfschütteln. "Er ist weg! Ich habe hier in Konoha schon alles abgesucht, aber er ist nirgends. Außerhalb könnte er überall sein... Bitte Neiji, hilf mir!" Den stolzen Uchiha um Hilfe bitten zu sehen, war eine absolute Neuheit und so nickte er ohne darüber nachzudenken. „Natürlich.“ Ohne noch weitere Worte zu verlieren spurtete Sasuke los. Raus aus Konoha und rein in den Wald. "Ich hoffe es ist nicht zu spät!" Neiji war dicht bei ihm, den Wald immer im Blick. "Kannst du ihn mit deinem Byakugan nicht ausfindig machen?" Der Schwarzhaarige wurde immer schneller. „Einen Versuch ist es wert.“ Die Adern um Neijis Augen pulsierten hervor. Sein Blick durchstreifte den Wald auf der Suche nach bekanntem Chakra. „Da lang!“ Er deutet nach rechts. Aufmerksam folgte ihm sein Freund. "Hast du ihn?" „Das sieht von weiten zumindest nach ihm aus.“ Sie drangen immer weiter in den Wald vor und Sasukes Vorahnung nahm ihm fast die Luft zum Atmen. Schlussendlich erreichten sie die kleine Lichtung, die mit ihrem glatten, runden Stein in der Mitte, den genauen Mittelpunkt des Waldes zeigte und der Uchiha Erbe raste fast in den Langhaarigen. Doch der hielt ihn auf und deutete auf einen Baum. Ein bekanntes, wenn auch verdrecktes und erschöpftes Gesicht ragte auf dem ebenfalls mitgenommenem Körper Narutos. Sasuke seufzte etwas erleichtert und ging langsam auf ihn zu. "Naruto?" Der Angesprochene schaute nicht mal auf, sondern starrte weiterhin ins Leere. "Geh weg!" Neiji legte ihm eine Hand auf die Schulter und flüsterte: „Ich lass euch allein.“ Er wurde kaum gehört, denn Sasuke konnte seinen Blick nicht von Naruto nehmen. "Bitte komm runter. Lass deinen Zorn raus, dann geht es dir besser!" Der Weißäugige verließ sie und Naruto wischte sich über das schmutzige Gesicht. „Ich hab gesagt, geh weg!“ "Naruto, ich weiß wie du dich fühlst!" Der Blonde hielt sich die Ohren zu. „Ich will das nicht hören!!“ Doch schon kurz darauf fühlte er wie warme Hände sich auf die seinen legten. Wütend sah der Blonde auf und schüttelte Sasukes Hände ab. Keinen Wimpernschlag später befand er sich in einer 'anderen Welt'. Sie waren am Meer und die Wellen verströmten beruhigende Geräusche. Der Kurushimi Mond konnte nicht nur schlechtes, wie den Tod vollbringen. Irritiert sah Naruto sich um. „Was soll die Scheiße??“ "Sakura macht sich große Sorgen, ich will sie nicht zu lange warten lassen!", antwortete der Ältere ehrlich. „Dass gibt dir noch lange kein Recht diese Nummer abzuziehen!“ Leuchtend rote Augen lächelten und im nächsten Augenblick schlug Naruto zu. "Verdammt, bring mich zurück und lass mich allein!!!" Sasuke wich nicht aus, sondern ließ sich eine runter hauen, allerdings teilte er genauso aus. "Er hat mich zu einem Leben der Einsamkeit verdammt!!!" Immer wieder teilte der Siegelträger aus und heiße Tränen rannen dabei über seine Wangen. "Und er hat es mit dem Wissen getan, das er dabei draufgeht!" Das ganze artete in eine richtige Schlägerei aus, doch Sasuke steckte so stumm ein, wie er austeilte. Nach einer ganzen Weile fiel Naruto in den weichen Sandstrand und kugelte sich zusammen. "Und ich Idiot wollte auch noch sein Erbe antreten..." Sasuke krabbelte neben ihn und wischte sich das Blut von der Lippe. „Er war dein Vater, ich glaube kaum, dass er dir wehtun wollte.“ Er hörte ein paar wimmernde Laute. "Er hat mich allein gelassen!" „Ja, aber wie schwer muss ihm das gefallen sein?“ Seine Hand legte sich auf Narutos Schulter. „Die Geburt des eigenen Kindes sollte der schönste Tag im Leben eines Vaters werden und doch hat er an dem Tag alles verloren, ich glaube kaum, dass er dich alleine lassen wollte.“ Die Schulter zuckte unwillig und wollte die Hand loswerden. "Ich will allein sein!" „Dummkopf“, meinte Sasuke sanft. „Du wusstest doch, wenn du dich auf uns einlässt, wirst du nie wieder alleine sein.“ „Warum hat er mir nichts da gelassen? Irgendetwas, das mir sagt, warum er das getan hat?" Der Blonde wimmerte noch immer und sah aus wie eine orange Kugel im Sand. „Vielleicht hatte er keine Zeit, oder… es gibt viele Gründe, aber ich glaube nicht dass es daran lag, dass er dich nicht geliebt hat.“ Bestimmt stand Naruto auf und ging bis zur Hüfte ins Meer. Dann schrie er einfach nur, so laut er konnte. Sein Chakra wurde dabei wieder sichtbar, hier in Sasukes Jutsu und in der realen Welt. Kyuubis und sein eigenes mischten sich förmlich und das Siegel auf seinem Bauch bekam einen Bruch. Sasuke watete durchs Wasser auf seinen Freund zu. „Naruto.“ Endlich bereit sich in dessen Arme fallen zu lassen, klammerte sich der blonde Shinobi an ihm fest. "Ich versteh das nicht!!!" Die Wellen peitschten um sie, doch Sasuke hielt ihn eisern fest. „Ist ok, lass es raus!“ Es dauerte eine ganze Weile, bis Sasuke spürte, das Naruto ruhiger wurde und nicht mehr von heftigem Schluchzen geschüttelt wurde. "Ich könnte das nicht... niemals! Vielleicht sollte ich den Job an den Nagel hängen!" „Red keinen Müll!!“ Sasuke schob ihn ein Stück weg, um ihn fest an zu sehen. „Das ist dein Traum!! Das kannst du doch nicht so einfach aufgeben!“ "Ja, ich wollte immer Hokage werden..." Er konnte seinem Blick nicht standhalten. "...und ich könnte mich dafür opfern. Aber solche Opfer könnte ich nicht bringen. Ich könnte noch nicht einmal dich oder Sakura auf eine Mission schicken, bei der, der Ausgang ungewiss ist... Deshalb ist es besser, wenn ich es nicht weiter versuche! Hokage zu sein bedeutet mehr als Ansehen. Man stellt sein Leben dem Dorf zur Verfügung und muss alles dafür tun, damit das Dorf in Sicherheit ist. Das kann ich nicht!" „Vielleicht.“ Er umfasste Narutos Gesicht mit seinen Händen. „Irgendwann wirst du deine Träume erfüllen, ob der Posten des Hokage noch dazu gehört oder auch nicht. Aber jetzt einfach aufzugeben, würde dir nicht helfen.“ Dann überspülte sie eine gewaltige Welle, die von Narutos freigesetztem Chakra ausgelöst wurde und sie wurden an Land geschwemmt. Naruto hustete das Wasser aus seinen Lungen. "War das Absicht?" Er dachte daran, das sie hier in Sasukes Jutsu seien. Der Ältere wischte sich dir nassen Haare aus dem Gesicht und sah Naruto skeptisch an. „Das war dein Werk.“ Naruto schüttelte traurig den Kopf und sah aufs Meer hinaus. Er wünschte sich fast, das er hier bleiben könnte. Er konnte Sasukes Hand spüren, die über seine Wange und durch sein Haar strich. "Du solltest nach Hause gehen, Sakura wartet!", monoton wendete der Blonde wieder seinen Blick zu ihm. „Falsch. WIR sollten nach Hause gehen.“ Der Uchiha Erbe sah ein, wenn auch unwilliges Nicken. Zärtlich nahm er Naruto in den Arm. „Es wird alles wieder gut.“ Und der Strand löste sich in Luft auf. Wieder in seinem realen Körper wischte Naruto sich das Blut von der Schlägerei aus dem Gesicht und rieb sich über den Bauch. Irgendwas stimmte hier nicht, doch er konnte nicht ausmachen, was es war. Dann lehnte er sich noch mal an Sasuke und suchte Halt in den starken Armen. Und der hielt ihn nur zu gerne fest. "Lass uns gehn..." War das letzte, was aus Narutos Mund zu hören war. Sasuke nickte. „Ja, Sakura wartet mit dem Frühstück auf uns.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)