Leben, Lüge, Schmerz von Diablo_666 (...und doch ist da etwas Gutes) ================================================================================ Kapitel 8: (Un)Angenehme Situationen ------------------------------------ Mit zum Zerspringen schmerzendem Schädel und stechendem Nacken erwachte Kabuto in seinem Zimmer. Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, als er versuchte seinen Kopf zur Seite zu drehen. Müde blinzelte der Silberhaarige ein paar Mal und blickte sich flüchtig um. Er befand sich in seinem Zimmer, in seinem Bett. Dann war das also bloß ein Traum gewesen. Die beiden Akatsuki, von denen der eine sein vor Jahren verlorene Adoptivbruder Itachi gewesen war und auch der Kampf, den er sich mit ihm geliefert hatte. Der Schmerz allerdings war unglaublich real gewesen. Sogar noch jetzt konnte er den Schmerz spüren, der von seiner Nase ausging. Langsam hob Kabuto seine rechte Hand und legte sie vorsichtig auf seine schmerzende Nase. Seine Augen schlossen sich und er begann sich zu konzentrieren. Ein seltsames Gefühl kroch durch sein Nasenbein, als hätte man einen kleinen Fluss heissen Wassers unter seine Haut injiziert. Nachdem dieses eigenartige Gefühl wieder abgeflaut war, öffnete der Ninja seine Augen wieder. Der Schmerz in seiner Nase war verschwunden. Zufrieden ließ er seine Hand wieder neben seinen Körper sinken. Dieser Traum war wirklich beängstigend real gewesen. Anscheinend so real, dass er sich den Schmerz, welcher von seiner Nase ausgegangen war, eingebildet hatte. Kabuto starrte an die weisse Decke des Zimmers. Er fragte sich, was seit damals aus Itachi geworden war. Das er lebte wusste er, dank Orochimaru. Doch wo mochte er nun sein? Was tat er wohl in diesem Moment? Dachte er vielleicht gerade an ihn, Kabuto, seinem einstigen Bruder? Oder hatte er ihn schon vor vielen Jahren vergessen? Ja, das wird wohl geschehen sein, dachte Kabuto betrübt. Leise seufzend wandte er seinen Kopf zur Seite und ließ seinen Blick schweifen. Alles schien wie immer. Das Fenster, dessen Vorhänge sacht in der sommerlichen Brise tanzten, das leise Ticken des Weckers auf dem Nachttischchen... Der Silberhaarige stuzte. Seit wann hatte er denn Vorhänge an seinem Fenster? Und an diesen Wecker konnte er sich auch nicht erinnern. Mit fragendem Blick sezte sich Kabuto auf und sah sich genauer um. Er schluckte schwer als er erschrocken feststellte, dass dies gar nicht sein Zimmer war. »Was zum-...wo bin ich denn hier? Das ist definitiv nicht mein Zimmer!«, sagte der Oto-Nin halblaut zu sich selbst. Sein Blick fiel auf einen Kleiderschrank aus glänzendem Ebenholz. Leicht zögernd erhob sich Kabuto von dem weichen Bett und schritt auf den Schrank zu. Entschlossen legten sich seine Hände um die beiden Türgriffe des Schrankes und öffneten diesen. Mit leichtem Schrecken wich der Silberhaarige zurück, den Blick fest auf den Inhalt des Kleiderschrankes gerichtet. In diesem Schrank hingen Kleider, die ganz bestimmt nicht die seinen waren, schließlich trug er keinen schwarzen Mantel mit dem Zeichen von Akatsuki. Schnell schlug er die Schranktüren wieder zu und taumelte ein paar Schritte rückwärts, wobei er gegen etwas hartes stieß. Als er sich umwandte, blickte er in einen großen Spiegel. Der Rahmen des Spiegels schien aus mit Blattgold verziertem Holz zu sein, allerdings handelte es sich um ein sehr schweres Holz, denn Kabuto hatte den Widerstand gespürt, als er gegen diesen Spiegel gestoßen war. Der Rahmen selbst hatte die Form von anmutigen Drachen, welche sich in einem Oval um den Spiegel schlangen. Interessiert blickte der Ninja etwas genauer hin und stellte fest, dass die Augen der Drachen aus Edelsteinen bestanden, aus Rubinen, so vermutete er. Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf die Lippen des Silberhaarigen. Dieser Spiegel war hundertprozentig nicht auf legalem Weg zu seinem jetzigem Besitzer gelangt. Schlagartig verschwand das Lächeln aus Kabutos Gesicht, als er sich selbst in dem Spiegel betrachtete. Erst jetzt viel ihm auf, dass er nicht seine eigene Kleidung trug, sondern ein schwarzes Hemd. Er war froh, dass er zumindest seine eigene Unterwäsche noch an hatte. Er wollte gar nicht daran denken was für einem Menschen er da nur in die Hände geraten war, während er so geschlafen hatte. Schnell wandte er sich von seinem Spiegelbild ab und blickte sich suchend in dem Zimmer um. Auf einer kleinen Couch lagen seine Sachen, ordentlich zusammengelegt. Eilig ging er auf das Möbelstück zu und nahm seine Kleidung an sich. Sogleich untersuchte er die kleine Tasche, welche für gewöhnlich an seinem Bein angebracht war. Der Inhalt war noch vollständig vorhanden und an seinem Platz. Erleichtert atmete Kabuto aus und sank auf der Couch nieder. Wo war er nur hier? Und wem gehörte das Zimmer? Und vor Allem: Wie um Himmels Willen war er hier her geraten? Welcher Akatsuki hatte denn einen Nutzen davon ihn hier gefangen zu halten? Vorrausgesetzt er war hier gefangen, schoss es Kabuto durch den Kopf. Sein Blick huschte zur Tür. Nach einer Sekunde des Überlegens stand er auf und ging auf diese zu. Zuerst legte er ein Ohr an die aus dunklem Holz gefertigte Tür, ob vor ihr Geräusche waren, doch als nichts zu hören war, drückte er langsam und vorsichtig die Klinke hinunter, um ja keinen Lärm zu machen. Zu seinem Erstaunen war die Tür nicht abgeschlossen. Mit hochgezogenen Augenbrauen ließ Kabuto von der Tür ab und eilte zu der Couch zurück. Hastig schlüpfte er in seine Kleider und befestigte das kleine Täschchen wieder an seinem Oberschenkel. Sein Stirnband allerdings steckte er ebenfalls in die Tasche. Falls man ihn irgendwo antraf, würde man ihn vielleicht nicht sofort als einen Ninja aus dem versteckten Dorf Oto Gakure identifizieren. Vielleicht würde ihm das helfen von diesem Ort weg zu kommen. Nachdem er sich fertig angezogen hatte, ging der Silberhaarige zur Tür zurück und öffnete sie leise. Vorsichtig spähte er auf den Gang hinaus, welcher sich vor der Tür erstreckte. Nichts und niemand war zu sehen. Nur von weitem drang ein ungewöhnlicher Geruch zu ihm her. Offenbar musste hier in der Nähe eine Küche oder etwas in der Art sein, dachte Kabuto, während er lautlos den Gang hinunter schlich. Je weiter er ging, umso intensiver wurde der Geruch und es drangen auch dumpfe Stimmen an sein Ohr. Schließlich stand er genau neben der offenen Tür jener Küche, wie er richtig vermutet hatte. Er wäre am liebsten einfach schnell vorbeigehuscht, doch bestimmt würden die Personen, die sich da gerade unterhielten, ihn dann sicher bemerken und ihn bald schon in einen Kampf verwickelt haben. Darauf war er nun wirklich nicht erpicht. Rasch zog der Oto-Nin sein Stirnband hervor und versuchte anhand der Spiegelung wenigstens zu erkennen, ob die Personen mit dem Rücken zur Tür standen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, das Glück schien ihm heute hold zu sein. Tatsächlich standen die beiden Menschen gerade mit dem Rücken zur Türe und schienen sich um etwas anderes zu kümmern. Diese Gelegenheit nutzte Kabuto sogleich und war mit einem Satz an der Küchentür vorbeigerauscht. Er lauschte noch einen kurzen Moment, ob diese beiden Kerle (so schloss er aus den Stimmen) ihn nicht doch bemerkt hatten. Als er sicher war, dass sie nichts mitbekommen hatten, setzte Kabuto seinen Weg fort. Allmählich fragte er sich wie lang dieser Gang denn noch sein mochte, als er am Absatz einer hinabführenden Treppe stand. Nach einem kurzen Blick über die Schulter schlich er die Stufen hinunter. Offenbar befand sich dieses Gebäude innerhalb eines kleinen Berges oder etwas ähnlichem, denn die Wände hier an dieser Treppe waren aus rohem Fels. Nach einigen Minuten, so schien es Kabuto, erreichte er das Ende der Treppe. Hier unten gab es zwei Türen. Die eine war aus massivem Stahl und schien in den Berg hineinzuführen. Inzwischen hatte sich der Gedanke, dass es sich hierbei um einen Berg handelte, in dem Kopf des Silberhaarigen festgesetzt. Die andere Tür, war eigentlich mehr ein Torbogen, welcher nur als durchgang zu diesem kleinen Zwischenraum diente, denn eine richitge Tür war nicht vorhanden. Helles Sonnenlicht strahlte in den dunklen Raum herein. Als Kabuto hinausspähte, blickte er in einen großen Garten. Hellgrünes frisches Gras bedeckte den Boden. Ein breitgewachsener Baum stand an der nahen Felswand und grünte in einer saftigen Farbe vor sich hin. Unter dem Schatten seines Blätterwerkes stand eine Holzbank und schien darauf zu warten besetzt zu werden. Kabuto war erstaunt wie idyllisch es hier doch wirkte. Dieses Bauwerk lag also in einer Art Krater, umgeben von maßiven Felswänden, geschützt vor unerwünschten Blicken und viel zu neugierigem Gesindel. Da es unwahrscheinlich schien über die Felswände entkommen zu können, wandte sich Kabuto zu der Stahltür um, die fest verschlossen zu sein schien. Einige Augenblicke lang blickte der Silberhaarige die Tür an. Sollte er versuchen sie zu öffnen? Womöglich war sie durch einen Sicherheitsmechanismus geschüzt, damit niemand unbefugt eindringen konnte. Oder entkommen, dachte Kabuto bitter. Er atmete noch einmal tief ein und schritt näher an die Tür heran. Er musste es einfach versuchen, wenn er hier weg wollte. Entschlossen legte er beide Hände an die Tür und lehnte sich dagegen. Nichts geschah. Die Tür gab nicht einen Millimeter nach. Der Silberhaarige versuchte es noch einige Male, bis er schließlich aufgab. Es hatte keinen Sinn, so würde er es nie schaffen. Ratlos kratzte sich der Eingeschlossene am Nacken und seufzte. So wie es aussah würde er wohl noch eine ganze Weile festsitzen. »Verdammt nochmal!!«, fluchte Kabuto und versetzte der schweren Tür einen wütenden Schlag. Zu seiner großen Überraschung öffnete sich die Tür. Gerade wollte sich der Silberhaarige freuen, als ihm jäh die Hoffnung zerstört wurde: Von der anderen Seite der Tür herein kamen zwei Akatsuki- Mitglieder. Noch ehe Kabuto reagieren konnte, standen die beiden vor ihm, er konnte nicht einmal davonlaufen. Schockiert starrte er die beiden Gestalten an und taumelte zurück. Das konnte nicht sein. Das war unmöglich! Oder vielleicht doch nicht? Vor ihm standen Itachi und dessen Partner Kisame. Der Uchiha blickte Kabuto eine Spur überrascht an. Kisame hingegen rümpfte nur missgelaunt die Nase über dem Silberhaarigen vor sich. »Kabuto?! Ich hatte eigentlich gehofft du würdest wenigstens noch so lange schlafen bis ich zurück bin. Aber du hast dich wohl schneller erholt als ich dachte...wo wolltest du denn eigentlich hin?«, wollte Itachi leicht verwundert wissen und blickte seinem Gegenüber in die Augen. Kabuto schwieg, er brachte kein Wort heraus. Das war also Wirklichkeit, schoss es ihm durch den Kopf. Aber warum? Was sollte er hier? Wenn der Traum, den er gehabt hatte, gar kein Traum gewesen war, dann war er unfreiwillig an diesen Ort gebracht worden. Itachi hatte ihn einfach entführt! Diese Erkenntnis war für ihn so unvorstellbar, dass er noch die nächsten Sekunden nicht im Stande war etwas zu sagen. »Kabuto? Hey, was hast du? Antworte mir doch endlich!«, redete Itachi mit vor der Brust verschränkten Armen auf ihn ein. »...Itachi?!«, kam es schließlich leise von Kabuto, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. Der Angsprochene blickte ihn aufmerksam an. »Ja?« »...sag mal...BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN?!«, rief der Silberhaarige mit einem Mal und seine Stimme hallte in dem kleinen Raum wider. Itachi starrte den kleineren überrascht an. »Wie konntest du nur so einer verdammten Organisation wie Akatsuki beitreten?! Ich hatte echt gehofft, dass das alles nur ein schlechter Traum war, aber ganz offentsichtlich hab ich mich da getäuscht...«, regte sich Kabuto weiter auf und blickte seinen Gegenüber wütend an. »Kabuto, beruhige dich doch erstmal, es ist doch alles in Ordnung! Lass-« »Es ist nichts in Ordnung, Itachi!! Du bist bei Aktsuki, verdammt nochmal!! Was soll daran in Ordnung sein?« »Schrei hier gefälligst nicht so rum, kapiert!? Sonst reiss ich dir deine Zunge raus!«, meldete sich nun Kisame mit gereiztem Ton zu Wort und funkelte Kabuto finster an. Von Itachi kam ein Laut, welcher ein kurzes Lachen gewesen sein könnte. »Unsinn, hier wird niemandem die Zunge rausgerissen, außer natürlich die arme Seele hat Dinge erfahren, welche er lieber niemals hätte herausfinden sollen!«, entgegnete Itachi ruhig. Dann wandte er sich wieder Kabuto zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Lass uns erstmal hoch gehen, dann reden wir in Ruhe.«. Widerwillig ließ sich Kabuto wieder die Treppe hinaufschieben und er fragte sich missmutig wofür er sich nun die Mühe gegeben hatte und sich den ganzen Weg hinabgeschlichen hatte. Als er, Itachi und Kisame am oberen Treppenabsatz angekommen waren, drang ihm erneut der Geruch aus der Küche entgegen, diesmal jedoch noch intensiver. »Oh nein...sag bloß nicht dass Deidara und Tobi heute das Essen machen müssen!?«, knurrte Kisame leise als sie sich der Küche näherten. Itachi antwortete nicht, er schob Kabuto weiter voran. Schnell waren sie an der offenen Küche vorbeigehuscht. Doch kaum eine halbe Sekunde später steckte ein junger Mann seinen blonden Kopf aus der Tür und blickte dem Gespann hinterher. »Hey, Kisame! Kannst du mal diese kleine Pestbeule hier entfernen!?«, rief er dem Haifischmenschen hinterher. Der Angesprochene blieb stehen und wandte sich zu dem Blonden um. »Sag mal, Deidara, bist du etwa so schwach, dass du das nicht alleine schaffst?!«, erwiderte Kisame mürrisch. Deidara hob eine Augenbraue hoch und funkelte Kisame dunkel an. »Nein, das nicht, aber ich bin hier grad beschäftigt und dieser Dummbatz ist mir absolut keine Hilf-« Im nächsten Augenblick zerriss ein lautes Scheppern die Stille des Ganges, woraufhin Kisame fluchend Kehrt machte und auf Deidara zuschritt. Itachi allerdings ließ sich von dem Treiben nicht aufhalten. Wortlos drängte er Kabuto in sein Zimmer hinein und schloss hinter sich die Tür. »Daran wirst du dich sicher bald gewöhnt haben. Das geht hier fast jeden Tag so.«, erklärte der Uchiha ruhig und ging einen Schritt von der Tür weg, wobei er an seinem Mantel herumfummelte. Kabuto ließ sich auf der kleinen Couch nieder und beobachtete den Größeren. »Warum sollte ich mich daran gewöhnen? Erwartest du etwa, dass ich hier bleibe, oder was!?«, fragte er mit leicht gehobener Augenbraue. Itachi, der seinen Mantel inzwischen geöffnet hatte und ihn sich nun vom Körper streifte, blickte den Silberhaarigen mit einem milden Lächeln an, als wolle er sagen, dass es selbstverständlich war, dass er bliebe. Mit einer einfachen Handbewegung hatte der Schwarzhaarige seinen Mantel auf das Bett geworfen und warf einen kurzen Blick in den reichverziehrten Spiegel. Auch Kabuto konnte es nicht vermeiden einen Blick auf den Körper des anderen zu werfen. Dieses blaue Shirt mit der für Ninja typischen Netzoptik an der Brust und an den Armen, stand dem Uchiha sehr gut, musste der jüngere zugeben. Überhaupt hatte er sich sehr gut entwickelt. Er hatte schon von seinen Leistungen in Konoha Gakure gehört; Mit dreizehn Jahren hatte er schon eine ganze Anbu-Einheit angeführt, eine beachtliche Leistung. Als Kabuto aus seinem kurzen Tagtraum erwachte, wurde ihm unangenehm bewusst, dass er die ganze Zeit auf Itachis gut gebauten Arme gestarrt hatte. Rasch wandte er seinen Blick ab. »Also, um darauf nochmal zurück zu kommen...es ist klar, dass du hier bleiben wirst, Kabuto. Etwas anderes kommt gar nicht in Frage! Ich werde dich nicht nocheinmal verlieren...«, erklärte der Schwarzhaarige bestimmt und ließ sich gegenüber von Kabuto auf dem Bett nieder. Kabuto blickte seinen Gegenüber eine Spur erzürnt an. »Du kannst nicht von mir verlangen hier zu bleiben! Ich habe meine Pflichten, Itachi und die muss ich erfüllen! Selbst wenn es mir widerstrebt, aber es muss sein, das weisst du genau. Es war ein Fehler von dir mich einfach zu entführen!«, entgegnete er kühl. Itachi lachte auf, als er dies hörte. »'Entführt' ?! Was soll das denn wieder heißen? Ich hab dich doch nicht entführt! Sagen wir, ich habe deinem Glück ein wenig nachgeholfen...und meinem natürlich auch.«, warf er grinsend ein. »Schließ nicht von dir auf andere! Woher weisst du, dass ich das alles genauso sehe wie du? Wir haben andere Auffassungsweisen, Itachi.« Das Grinsen wich aus Itachis Gesicht. Er blickte Kabuto ernst an und schwieg ein paar Sekunden. »...weil es immer so war. Früher waren wir immer einer Meinung, haben immer den selben Unsinn gutgeheißen...warum sollte das nun nicht mehr so sein?« »Menschen ändern sich. Dieses Ereignis damals...hat alles verändert. Wir sind getrennt voneinander groß geworden und haben die Dinge anders beigebracht bekommen...während du deine Familie hattest, hatte ich niemanden...niemanden der mich liebte. Du hattest deinen Vater, deine Mutter, Sasuke...naja...bevor du plötzlich der Meinung warst, dass du diese Liebe nicht nötig hast und sie auch alle als überflüssig empfunden hast, natürlich!«. Kabuto wandte mit verständnisloser Mine das Gesicht von Itachi ab. »...du hast davon gehört?«, fragte Itachi leise. Der Angesprochene schnaubte eine Spur verächtlich. »Jah. Ja, natürlich hab davon gehört, in ganz Konoha bist du dafür berüchtigt! Du hast den gesamten Uchiha-Clan ausgelöscht, mit milder Ausnahme von Sasuke. Als ich davon erfuhr konnte ich es nicht glauben...um ehrlich zu sein hat sich mir der Magen umgedreht! Ich hatte mich gefragt wie du nur so tief sinken konntest und habe mir irgendwann gedacht, dass du von deinem Erfolg, deiner Stärke so fasziniert warst, dass es dir zu Kopf gestiegen-« »Nein, das stimmt nicht!!«, rief Itachi dazwischen. Kabuto verstummte jäh und blickte den Uchiha an. Dieser erwiderte den Blick und Kabuto fühlte sich unter dem kalten Blick von Sekunde zu Sekunde unwohler. »Kabuto, so war es nicht! Ich hatte meine Gründe...«, begann Itachi, »Aber das ist im Moment egal! Ich will jetzt nicht darüber reden...viel wichtiger ist das Jetzt! Wir sind wieder zusammen und es sollte unsere größere Sorge sein, dass wir uns nicht wieder verlieren, oder!?«. Kabuto schwieg. Er wusste nicht was er noch antworten sollte. Es hatte ihn wirklich schockiert als er hörte, dass Itachi ihrer beider Familie getötet hatte. Selbst wenn sie nicht offiziel seine Eltern waren, hatte er sie doch geliebt. Ob Itachi ihn auch getötet hätte, wenn er nicht in den Abgrund gestürzt wäre? Und was wäre dann geschehen? Wenn er ihn von seiner Tat nicht hätte abbringen können und mit ansehen hätte müssen wie er den Clan auslöschte, was wäre dann wohl aus ihnen geworden? Wären sie zusammen aus Konoha geflohen und wären beide zu Akatsuki gegangen? Wäre er, Kabuto, dann niemals zu Orochimaru gebracht worden? Wäre er dann frei gewesen? Er hätte auf jeden Fall niemals die medizinischen Kenntnisse erlangt, die er nun besaß. »Kabuto?«. Itachis Stimme riss den Silberhaarigen aus den Gedanken. »Was?«, kam es als Antwort. »Alles in Ordnung mit dir? Du sahst eben so abwesend aus...«, meinte Itachi und blickte seinen Gegenüber leicht besorgt an. Kabuto schüttelte schwach den Kopf und setzte ein lächeln auf. »Nein, alles in Ordnung, ich hab nur nachgedacht! Alles okay...«, entgegnete er unentwegt lächelnd. Einige Augenblicke lang musterte Itachi Kabuto noch, dann erhob er sich vom Bett. Er wusste, dass dieses Lächeln nicht die wahren Gefühle des Kleineren ausdrückten. Schweigend hob der Uchiha den schwarzen Mantel mit dem Zeichen von Akatsuki vom Bett auf und betrachtete diesen. Schließlich wandte er sich mit einem verschmitzten Lächeln zu Kabuto um. »Zieh den mal an!«. Kabuto sah auf und blickte Itachi fragend an. Dieser warf ihm seinen Mantel zu und sah ihn abwartend an. Ungläubig erwiderte der Silberhaarige das Lächeln. »Ernsthaft?«, fragte er und stand auf. »Klar! Würd dich gern mal darin sehen!«, antwortete Itachi nickend. Einen Augenblick lang musterte Kabuto den Mantel noch, ehe er ihn sich schließlich überwarf. Sogleich kam von Itachi ein unterdrücktes Lachen. Der Silberhaarige hielt Inne und blickte den anderen vorwurfsvoll an. »Warum lachst du denn jetzt schon?«, wollte er wissen. »Mit deinen Klamotten geht das ja nun wirklich nicht! Du hast echt einen seltsamen Geschmack was Kleidung angeht...warte mal.«, meinte der Uchiha kopfschüttelnd und schritt auf seinen Schrank zu. Kurzerhand öffnete er diesen und zog ein schwarzes Shirt hervor, ähnlich dem seinen, jedoch mit weniger undurchsichtigem Stoff. Nickend warf er es Kabuto zu. Er glaubte nicht, dass der Silberhaarige mit seinem momentanen Aussehen sonderlich viel Ehrfurcht bei anderen Leuten erweckte. »Zieh das an, das wird sicher gut aussehen. Besser als dein Zeug sicher...«, meinte er. Zögernd nahm Kabuto das Shirt an sich und kam sich recht albern vor. Von Itachi ganz zu schweigen. Seit wann legte er Wert darauf wie andere Leute sich anzogen? Leise seufzend zog er sein eigenes Shirt aus und das von Itachi an. Er war überrascht, dass es ihm passte und er musste zugeben, dass es eigentlich sehr bequem war. »...das sieht doch...klasse aus! Jetzt noch der Mantel...«, kommentierte Itachi und musterte Kabuto zufrieden. Sogleich war er auf ihn zugetreten und hatte ihm den Mantel übergestreift. Der Silberhaarige fühlte sich ein wenig seltsam. Dass Itachi so nah bei ihm war irritierte ihn ein wenig, doch es hatte auch etwas angenehmes an sich. Ganz plötzlich musste sich der Silberhaarige an ihre Umarmung im Wald erinnern. An das vertraute, warme Gefühl. Es war jenes Gefühl gewesen, dass er so lange vermisst hatte. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken ihn jetzt einfach nocheinmal zu umarmen, doch dann riss ihn sein Verstand wieder von diesem Gedanken los. Nein, das konnte er nicht machen. Das es dieses eine Mal geschehen war, bedeutete noch lange nicht, dass es sich auch wiederholen würde. Sicher würde Itachi das nicht zulassen. »So! Passt sogar perfekt! Siehst du, so würdest du aussehen, wenn du bei Akatsuki wärst!«, erklärte Itachi ihm stolz und führte ihn zum Spiegel hin. Als Kabuto in den Spiegel blickte, war er schon für eine Sekunde leicht erschrocken. Er sah tatsächlich aus wie ein Akatsuki. Und er musste zugeben, dass ihm dieses Aussehen gefiel. Doch etwas fehlte und erst jetzt bemerkte er was es war. »Wo hast du eigentlich meine Brille hingetan?«, fragte er Itachi und blickte ihn über die Schulter hinweg an. Der Angesprochene legte ohne zu antworten seine Arme um Kabutos Körper und zog ihn an sich. Fast augenblicklich schreckte dieser von dem Schwarzhaarigen weg und starrte ihn an. »Was-...was machst du denn da?«, rief er überrascht aus und konnte seinen Herzschlag deutlich hören. Sein Herz raste, er wusste nicht warum. Itachi hingegen schien ganz ruhig. »Ich wollte nur an die Innentasche ran.«, war seine Antwort. Als Kabuto das hörte, kam er sich einfach dumm vor. Warum hatte er nicht gleich daran gedacht? »...achso, natürlich, entschuldige!«, lachte er verlegen und ließ Itachi gewähren. Dieser schob seine Hand unter den Mantel und zog aus der Innentasche Kabutos Brille hervor. »Ich hab sie dir vorhin reparieren lassen...immerhin hab ich sie ja auch kaputt gemacht.«, erklärte er und gab die Brille Kabuto zurück. Kurz darauf hatte dieser sie auch schon aufgesetzt und warf einen erneuten Blick in den Spiegel. Gleichzeitig schallte er sich gedanklich selbst. Warum war er vor Itachi zurückgewichen? Es war doch genau das gewesen, was er sich kaum eine Minute zuvor noch gewünscht hatte. Was hatte ihn denn nur daran so erschrocken? »Du siehst wirklich gut aus.«, bemerkte Itachi noch einmal, als er wieder dicht hinter den Silberhaarigen trat und ebenfalls in den Spiegel blickte. Seine Gedankengänge die er Stunden zuvor gehabt hatte, hatten sich bestätigt. Kabutos Körper wies tatsächlich leicht hervorgehobene Bauchmuskeln auf. Was er für einen kurzen Augenblick zu Gesicht bekommen hatte, als der Jüngere sich umgezogen hatte, hatte ihm sehr gefallen. Er konnte sich zwar nicht erklären warum, doch er machte sich nichts weiter daraus. Dennoch musste er zugeben, dass er seine Arme eigentlich aus einem anderen Grund um den schmalen Körper des Silberhaarigen gelegt hatte. Er konnte nicht leugnen, dass ihm ihre kleine Umarmung im Wald sehr gefallen hatte. Ja, es hatte sich gut angefühlt ihn im Arm zu halten und seine Wärme zu spüren. Gedankenverloren seufzte Itachi, während er so auf das Spiegelbild des etwas Kleineren blickte. Plötzlich schwang die Zimmertür auf, Kabuto und Itachi zuckten zusammen und Deidara stand im Raum. Verwundert blickte er von Itachi zu Kabuto. Dieser rechnete bereits damit, dass es jeden Augenblick übel für ihn werden würde. Dem Gesichtsausdruck des Blonden nach waren die anderen Akatsuki nicht über seine Anwesenheit informiert und das würde sicher Ärger mit sich bringen. Man würde ihn sicher für einen Spitzel halten, der Informationen über diese Organisation sammeln sollte. Er schluckte schwer, als Deidara mit finsterem Blick auf sie zuschritt. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)