Bis das Blut in meinen Adern gefriert von PanicAndSoul (Die Geschichte zweier, die einfach zusammengehören wolle.) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Langsam gehe ich die Treppe runter. Ich konnte heute an nichts anderes denken. An nichts außer an sie. Mir wurde erst vor kurzem klar, was ich für sie empfand. Alles fing vor ca. 2 Wochen an. Wir gingen schon zusammen zur Grundschule und waren schon immer eng befreundet! Doch ich habe nie gemerkt, wie sehr sie litt. Ich habe ihren Schmerz nicht gefühlt. Ihre Eltern waren geschieden. Ihre Mutter war den ganzen tag besoffen und ihr Vater, bei dem sie lebte, war nur am arbeiten. Ich muss ihr wohl viel bedeuten. Ich war der einzige, mit dem sie reden konnte. Und dann, vor 2 Wochen, habe ich dann gemerkt, wie sehr ich sie liebe. Gesagt, habe ich ihr das nicht. Dazu bin ich viel zu feige! Ich bereue es. Langsam öffne ich den Briefkasten. Nur ein Brief. Ich öffne ihn: Lieber Dave, Wenn du das hier liest, werde ich wahrscheinlich schon tot sein. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten. Immer diesen Streit meiner Eltern, die ständigen Peinigungen durch Missi, immer diese schiefen Blicke, weil ich anders aussah, immer diese Verachtung. Die Demut und dann noch etwas… ich muss es dir sagen. Es war auch ein Grund für meinen Entschluss, mir das Leben zu nehmen. Ich habe diese Ungewissheit nicht mehr ertragen. Kurz um: Ich liebe dich! Verdammt ja. Ich liebe dich. Aber du kannst ja nie das Gleiche gefühlt haben, sonst hättest du es mir doch gesagt oder? Das hättest du… Naja, eigentlich wollte ich mich nur verabschieden und bei dir bedanken! Dass du immer für mich da warst, mich beschützt hast, mir einfach mein Lebensinhalt warst. Vielleicht wünschte ich, nachdem ich den Schnitt gesetzt hatte, dass ich dich noch einmal sehen könnte. Nur einmal noch. Aber dies bleibt wohl für immer nur ein Wunschdenken. Danke Dave! In liebe, Mina Mir viel vor Schreck der Brief aus der Hand. Wie durch eine Tarantel gestochen lief ich los. Ich achtete nicht auf die Straßen, Ampeln oder die Fußgänger. Ich lief zu Minas Haus. Mir schoss nur ein Gedanke durch den Kopf: Leben oder Tot? Bitte Mina, tu das nicht. Mir liefen Tränen über die Wangen. Waren es Tränen aus Trauer? Aus Wut? Aus Angst? Ich glaube aus allem. Als ich an ihrem Haus ankam, wollte ich gegen die Tür schlagen, doch sie war zu meinem Erstauen geöffnet. Ich Lief nach oben, in Minas Zimmer. Dort lag sie, hilflos mit aufgeschnittenen Pulsadern. Das Messer neben ihr, blutverschmiert. In ihren Augen war Leere, so verdammt tiefe Leer. Sie weinte. Ich stürmte auf sie zu. „Mina, Mina ich bin da! Bi… bitte mach die Augen auf. Das ist doch nur ein Scherz. Ja ein Scherz, du stirbst nicht so schnell. Hey, ich liebe dich doch auch. Wach doch bitte auf.“ Ich drückte ihre Hand. Ganz sanft, doch spürbar. Ich weinte. Sanft legte ich ein Tuch über ihre Handgelenke. Ich stoppte die Blutung. „Bitte…“ Ich legte sie vorsichtig auf meinen Schoss. Ich weinte. Als ich mich über ihre Adern beugte, viel eine meiner unzähligen Tränen auf diese. Ich sah ihre Augen an. Ein leichtes Zucken. Sie lebte noch. Ich schnürte ihr weiter die Wunde ab, bis sie aufhörte zu bluten. Dann rief ich den Notarzt an. Eigentlich, hätte ich das schon viel früher tun müssen, doch ich war zu geschockt. Langsam öffnete sie die Augen. Sie machte den Mund auf. Mühsam sagte sie: „Ach verdammt! Ich bin ja immer noch nicht tot.“ „Der Krankenwagen kommt gleich.“ Ich hielt ihre Hand. Über meine Wangen kullerten viele Tränen. „Hör auf zu weinen. Du bist doch ein Dummkopf.“ Sie lächelte sanft. „Ich und ein Dummkopf? Nein du bist hier dumm! Wie konntest du nur denken, dass ich dich nicht lieben würde und dich versuchen umzubringen? Ich liebe dich!“ Ich gab ihr einen Kuss. „Ich dich auch. Danke.“ Sie schloss die Augen. Kurze Zeit später kam der Krankenwagen. Sie konnte noch gerettet werden. Unsere Liebe hat sie gerettet. Sie hat das Blut in ihren Adern gefrieren lassen. Ein paar Monate später: Von ihrem Vater haben wir die Erlaubnis bekommen, dass Mina bei mir wohnen darf. Unsere Liebe hält immer noch an. Und sie weiß jetzt, dass sie nicht allein ist und keine Angst zu haben braucht. Und das ist, was zählt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)