Mein ist die ewige Nacht von no_feelings ================================================================================ Kapitel 8: Endlich Daheim ------------------------- „Pan, unser Master ist in wenigen Augenblicken wieder hier. Also steh auf und mach dich fertig!“, hellrote Augen blickten hinab zu dem Jungen, der mit den Beinen über eine Lehne des Sessels saß. Wie konnte sein Zwillingsbruder Pan nur so ruhig bleiben? In jeden Augenblick könnte ihr Master in der Eingangshalle erscheinen und er kam nicht aus dem Sessel hoch, der im angrenzenden Wohnzimmer stand! Der stehende Junge wurde nervös und zog nun an Pans Arm, damit er endlich aufstand. „Ja, ist ja gut, Allan. Ich steh schon auf. Mann! Musst du immer so aufgeregt durchs Haus rennen, wenn der Master von einer langen Reise wieder kommt? Scheint ja fast so, als wärst du in ihn verliebt?“, Pan grinste breit, als sein Zwillingsbruder mit rotem Kopf den Blick senkte. Doch Allan fasste sich schnell wieder und band seinem Bruder die mitgebrachte Krawatte um. Als er dann auch noch anfing, dessen Hemd zu richten, seufzte Pan entnervt und hielt ihn an seinen Handgelenken fest. Sein dunkelroter Blick bohrte sich in den hellroten seines Gegenübers, der abermals leicht an Wangenfarbe gewann. „Allan. Du weißt doch genau, dass ich dich damit jedes Mal ärgere. Wieso gehst du immer wieder auf diese Provokation ein?“ – „Ach lass mich doch in Ruhe, Pan. Du verstehst gar nichts!“, die hellroten Augen befreiten sich aus dem Bann des anderen und rissen sich los. Schnellen Schrittes stürmte Allan zur Eingangshalle, um dort mit gesenktem Haupt auf seinen Master zu warten. Pan kam langsam näher, da es auch seine Aufgabe war, seinen Master gebührend zu begrüßen. Kurz bevor Ankunftsgeräusche vor der großen Eingangstür erklangen, ruckte Allans Kopf hoch und er schnappte verwirrt nach Luft. Sein Zwillingsbruder sah ihn irritiert von der Seite an und fragte ihn, was los sei. „Unser Master Samuel kehrt nicht allein zurück. Hörst du nicht auch den aufgeregt pochenden Herzschlag eines Menschen?“, Pan stutze, als er es ebenfalls wahrnahm. „Master Samuel bringt doch aber eigentlich nie Menschen mit in sein Heim. Es sei denn…“ – „… Es sei denn, dieser Mensch ist äußerst wichtig und wird ihn so schnell nicht wieder verlassen.“, beendete Allan den Satz, den sein Zwillingsbruder angefangen hatte. Beide warteten sie nun gespannt auf das Eintreten ihres Masters. Die zwei großen Eingangstüren wurden geöffnet und herein traten nun zwei dunkelumhüllte Gestalten. Damien, der sich immer noch eng an dem reinen Vampir geschmiegt hatte, blieb nun mit jenem stehen und wurde von seinem schützenden Umhang befreit. Es war eine lange Reise ins Ungewisse bis hier her gewesen und trotz des Mantels war dem jungen Mann kalt. Samuel bemerkte das beginnende Zittern seines Begleiters und zog ihn wieder näher zu sich. Beide gingen sie nun vollends in die Eingangshalle. Die Türen hinter ihnen schlossen sich geräuschlos und das Licht verschiedener alter Lampen begann den riesigen Raum zu erleuchten. „Willkommen zu Hause, Master Samuel.“, kam es aus zwei Mündern mit demütig gesenkten Köpfen gleichzeitig, die neben der Treppe in der Mitte der Halle standen. Damiens Augen weiteten sich überrascht und er wollte sich von Samuels Umarmung lösen, als er die zwei Jungen sah. Die beiden schienen gerade einmal 16 oder 17 zu sein, doch ihre nun erhobenen Gesichter zeigten viel mehr Erfahrungen und Alter. Damien keuchte erschrocken, als er die verschieden rotfarbenen Augen erblickte, die ihn neugierig musterten. Vampire! Unreine Vampire! Beruhigend glitt eine Hand auf seine Schulter und ließ ihn in das entspannte und ruhige Gesicht seines bekannten Fremden sehen. „Hab keine Angst, Damien. Pan und Allan sind unreine Vampire und somit meine Diener. Sie tragen die Verantwortung über mein Haus, wenn ich auf Reisen bin. Beide werden sie dir nichts tun, denn sie wissen, was mit ihnen dann geschehen würde.“, mit diesem letzten Satz wandte sich der reine Vampir zu den Zwillingsbrüdern, die beide mit geweiteten Augen zu ihn sahen, dann aber schnell gesenktem Blick nickten. Sie hatten es verstanden. Ihr Master hatte ihnen eben ausdrücklich befohlen, sich um den jungen Mann namens Damien zu kümmern, falls er einen Wunsch hatte, ihn aber keinesfalls auf irgendeine Art nahe zu kommen. Es musste eine wirklich äußerst wichtige Person an seiner Seite sein, dass Master Samuel ihn auf so eine feindselige Weise begegnete, ihnen sogar mit dem möglichen Tod bei Fehlvergehen drohte. Nachdem sich Damien wieder etwas von seinem Schrecken beruhigt hatte, gewann seine Neugier immer mehr die Oberhand und er näherte sich den beiden Bediensteten. Ihre zierliche, jedoch elegante Gestalt war für ihn neu, sodass er nun ohne Scheu auf beide zuging und ihnen die Hand hinhielt. „Freud mich, euch kenne zu lernen. Mein Name ist Damien.“, der junge Mann lächelte freundlich und wartete darauf, dass seine Hand angenommen wurde. Pan hob als erster wieder seinen Blick und schlug zögerlich in die warme Hand ein. Er hatte nicht gedacht, dass dieser Mensch so viel Mut besaß, sich ihnen so zu nähern. Doch genau das schien ihn langsam aber sicher für den unreinen Vampir mit den dunkelroten Augen interessant zu machen. Nun auch blickte Allan auf und schüttelte nach seinem Zwillingsbruder Damien die Hand. Höflich stellten sich beide Diener vor und traten dann zurück, um auf den Befehl ihres Masters zu warten. „Pan, richte bitte das Essen her und decke die Tafel. Heute ist ein Tag, der einem Festessen gebührt, da ich ihn endlich gefunden habe, nach dem ich jahrelang so lange gesucht hatte. Und du Allan, zeig Damien sein Gemach und gebe ihm warme Kleidung, er kennt die hier gewohnte Kälte noch nicht und muss sich erst daran gewöhnen.“, mit einem kurzen Nicken taten beide, wonach ihnen befohlen wurde und so warteten die hellroten Augen auf Damien am Fuße der Treppe. „Folgt mir bitte, Sir.“, sprach der unreine Vampir demütig und ging dann voraus die Stufen hinauf. Der Angesprochene wandte sich noch einmal an Samuel. Jener lächelte warm und nickte ihm zu, dass er seinem Diener folgen sollte. Kurz bevor Damien den ersten Schritt auf die unterste Treppenstufe tat, wurde er noch einmal von einer kräftigen Hand am Arm gepackt und in eine enge Umarmung gezogen. „Sei beruhigt, Damien. Dir wird nichts geschehen. Wir sehen uns in einer Stunde wieder. Und nun folge Allan und ruh dich etwas von der langen Reise aus.“, weiche kalte Lippen berührten sacht die des jungen Mannes und verstärkten ihr Tun, als ein leises Keuchen seitens Damien erklang. Zärtlich fuhr die Zunge über den leicht geöffneten Mund des Menschen, welcher sich sehnlichst mehr zu wünschen begann. Doch dann trennte sich Samuel warm lächelnd von seinem Begleiter und schob ihn in die Richtung der Treppe. Damien verstand die Aufforderung und ging immer noch mit etwas geröteten Wangen die Stufen hinauf. Schade, dass Samuels Kuss so kurz war. Er selbst verlangte noch immer nach mehr von der Zärtlichkeit des reinen Vampirs. Er sehnte sich schon jetzt nach der vertrauten Nähe und vermisste die enge Umarmung. Leise seufzte Damien und kam neben Allan, der am obersten Treppenabsatz auf ihn gewartet hatte, an. Jener musterte ihn neugierig, senkte dann aber den Kopf, als er den warnenden Blick des reinen Vampirs unten an der Treppe bemerkte und führte ihn nach links an wunderschönen Gemälden und dunklen geschnitzten Türen vorbei. Währenddessen dachte der unreine Vampir über das Verhalten seines Masters nach. Er hatte diesen jungen Menschen vor seinen Augen zärtlich geküsst! Das war das erste Mal gewesen, dass er seinen Master so sanft gesehen hatte. Noch nie war er mit einer Person so umgegangen, egal ob Vampir oder Mensch. Ob Damien… Allan beendete seine Gedanken abrupt, als er an der vorletzten Tür des Ganges stehen blieb und wartete, dass Damien neben ihn trat. „Hier ist euer Gemach, Sir. Die letzte Tür am Ende des Flures gehört zu Master Samuels Schlafgemach. Die restlichen Zimmer werden sie später noch kennen lernen, aber gewiss noch ohne die Erlaubnis des Masters nicht betreten dürfen.“, Allan öffnete die Tür zu Damiens zukünftigen Zimmer und trat mit jenem ein. Ein leises Keuchen des jungen Menschen ließ den unreinen Vampir grinsen. Ja, Damien hatte ein gutes Recht, überrascht zu sein, denn dieses Zimmer war eines der schönsten, größten und gemütlichsten dieses Hauses. „Ich lasse ihnen das Badewasser ein und lege ihnen ihre frischen Sachen hier aufs Bett. Wenn sie noch etwas brauchen, Sir, lassen sie mich es wissen, indem sie einfach meinen Namen rufen. Unreine Vampire haben wie reine Vampire ein sehr gutes Gehör, wobei ich mich nicht auf Master Samuels Höhe stellen will, verstehen sie mich nicht falsch…“, stotterte Allan und zuckte erschrocken zusammen, als sich eine warme Hand auf seine Schulter legte. „Ist schon okay, Allan. Aber bitte hör auf, mich mit Sir anzureden. Nenn mich einfach Damien.“, der junge Mann grinste und begab sich dann ins großräumige Bad. Während er sich langsam aus seinen Klamotten schälte, hatte Allan schon schnell das Badewasser eingelassen und beim Verlassen hinter sich die Tür geschlossen. Nun war der junge Dunkelhaarige allein und ließ sich in das warme Nass gleiten. Sofort begann sich dein Körper zu entspannen und schon nach wenigen Augenblicken wäre er eingeschlafen, hätte ihn nicht der kurze Gedanken an Samuels Kuss und seine feste, besitzergreifende Umarmung so erregt, dass er vor Scharm untergetaucht wäre. Wieso musste er nur die ganze Zeit daran denken? Und wieso erregte es ihn so? Weil er vielleicht den Wunsch nach mehr hatte? Aber er kannte diesen Mann, diesen Vampir doch gar nicht! Oder? Röte stieg erneut in sein Gesicht. Er hatte dieses unheimliche Gefühl schon wieder, Samuel so gut zu kennen. Aaaargh! Es war zu verrückt werden! Wieso konnte Samuel ihm nicht einfach helfen, dass er sich wieder an alles erinnerte? Wütend über den reinen Vampir und sich selbst stieg Damien aus der Badewanne und griff sich ein Handtuch zum abtrocknen. Nachdem er wieder trocken war, ging er mit dem Tuch um die Schultern in sein Schlafzimmer. Dort blieb er etwas verwirrt vor dem Bett stehen. Das sollte er anziehen? Seine Augenbraue wanderte in die Höhe. Er, der eigentlich so gut wie nichts anders außer dunklen Farbtönen trug, sollte doch nicht allen ernstes ein elfenbeinfarbenes Hemd mit – zum Glück – dunkler Stoffhose tragen, oder? Zögernd hob er das Oberteil hoch und betrachtete es näher. Es war ein äußerst weicher und wärmender Stoff, den er nicht so genau kannte. Und beim näheren Hinsehen erkannte er sogar ein wunderschönes Stickmuster, welches leichte Schattierungen im Hemd hervorrief. Der Dunkelhaarige ließ einen kleinen resignierenden Seufzer durch seine leicht geöffneten Lippen und legte sein Handtuch auf einen Stuhl. Seine Haare waren noch etwas feucht, aber das war ihm egal, als er das Hemd anzog und zuknöpfte. Damien sah leicht verblüfft auf den Stoff. Seltsam, aber dies war genau seine Größe. Das Hemd passte sich seinem schmalen Oberkörper perfekt an und lag elegant und locker auf der Haut. Dann eine enge Boxershorts in Schwarz. Bei der Stoffhose war es nicht anders angenehm. Sie saß perfekt, sodass sein Po und seine langen Beine zur Geltung kamen. Der Dunkelhaarige betrachtete sich gerade noch einmal im Spiegel, um seine kurzen halbnassen Haare zu richten, als es leise an der Tür zum Flur klopfte. Wenige Sekunden später, öffnete sich jene zu einem Spalt und Allan kam herein. „Sie sind fertig. Nun kommen sie bitte mit hinunter zum Essen, Sir… entschuldigen sie, …Damien.“, stotterte der unreine Vampir mit einer leichten Röte im Gesicht. Der junge Mann ihm gegenüber sah wirklich wie verändert aus: ausgeruht, entspannter und viel lockerer, als der verängstigte und unsichere Mensch vor einer Stunde. Damien lächelte freundlich und folgte jenem zur Tür. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinunter und wandten sich von dort aus nach links (entgegengesetzt dem Wohnzimmer also). Dieser Raum, in den sie nun kamen, war mit gedämpftem Licht ausgestattet und hatte ebenfalls viele schöne Gemälde mit Landschaften und Fantasiegestalten an den Wänden. In der Mitte des riesigen Raumes stand der festlich gedeckte Tisch, auf dem gerade von Pan das letzte Gericht aufgetragen wurde. „Setz dich Damien. Ich hoffe, es wird dir schmecken.“, erklang Samuels sanfte Stimme am Ende der Tafel. Der reine Vampir hatte ihm zuprostend ein Glas mit blutroter Flüssigkeit erhoben und lächelte ihn warm an. Damien wurde der Stuhl Samuel gegenüber zurückgeschoben, auf den er sich setzte. Dann begann er still zu essen, wobei er alle möglichen Gerichte kostete. Es schien ihm, als würde das nächste besser schmecken, als das vorherige. Trotz allem aß der Schwarzhaarige nicht besonders viel, denn sein Magen hatte sich an die wenige Kost, die er in der Klinik zu sich genommen hatte, gewöhnt. Zuletzt trank Damien nur noch ein Schluck Wasser und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Samuel nippte derzeit an seinem halbleeren Glas und warf einen Blick auf seinen jungen Gast. Er hatte dessen Verhalten gemerkt und es sorgte ihn etwas. Damien war ohnehin schon sehr dünn. Er würde ihn schon daran gewöhnen, dass er wieder mehr ist, dachte sich der reine Vampir und rief Allan und Pan zu sich, damit jene langsam die Tafel abdeckten. Die Bediensteten hatten währenddessen in der Küche ihre tägliche Tierblutportion getrunken. Ihnen war es nicht erlaubt, das ohnehin schon selten gewordene Menschenblut zu trinken. Damien, der die beiden unreinen Vampire nicht bemerkt hatte, stand auf und nahm einige Teller, die er in die Küche tragen wollte. Samuel schien ihn abratend etwas zu sagen, doch eine schnelle Bewegung in seiner Nähe bekam seine Aufmerksamkeit und ließ den Schwarzhaarigen zusammenfahren. Pan stapelte neben ihm gerade ein zwei Schüsseln auf seinen rechten Arm. Sein Hemdsärmel stach Damien ins Auge und er ließ die Teller erschrocken fallen. Das waren Blutflecken auf dem weißen Stoff! Hatte dieser unreine Vampir etwa gerade einen Menschen getötet? Pan sah ihn irritiert an, und allein diese Reaktion ließ Damien erneut zurückweichen. Die Augen des unreinen Vampirs hatten einen intensiveren Farbton angenommen und starrten ihn nun durchdringend an. Um sich seine Panik nicht anmerken zu lassen, nickte er Pan beruhigend zu und kniete sich zu den Scherbenhaufen, um einige Stücke weg zu tragen. Der unreine Vampir hatte sich umgedreht und war gerade dabei in die Küche zu gehen, als ihn plötzlich ein süßlicher und verlockender Geruch in die Nase stieg. >>>>sooooo das kap is jetze fertig. hoffe es hat euch gefallen und es blieb wenigstens etwas spannend. was Pan da wohl gerade riecht? *gg* nur so ein kleiner vorgeschmack, das nächste kap wird chaotisch und ist nebenbei bemerkt auch schon fast fertig und hochstellbar *fiesgrins-muahahahahaha* kommiiiiiisss??? bitte! *knuddl-chu@all*<<<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)