Mein ist die ewige Nacht von no_feelings ================================================================================ Kapitel 6: Das Wiedersehen -------------------------- Eine Stunde vor Mitternacht vernahm Damien, der noch angezogen auf der Fensterbank in seinem Zimmer saß und in die Nacht hinausstarrte, ein leises Klopfen. Mit lautlosen Schritten eilte er zur Tür und drehte sich kurz davor noch einmal um. Kai schlief zum Glück schon tief und fest. Nur ein monotones Schnarchen war unter der Decke zu hören. Damien öffnete die Tür zum Flur und huschte in die Dunkelheit hinaus. An der gegenüberliegenden Wand wartete bereits Ascott auf ihn. Er griff blitzschnell seinen Arm und zehrte ihn in Richtung der Aufenthaltsräume. Auf dem Balkon angekommen setzen sich beide auf den kalten Boden. Damien saß am nächsten zur Tür und würde somit schnell hören, ob sich Schritte eines Betreuers näherten. Dann hätten sie immer noch die Fluchtmöglichkeit über die Feuerleiter zum anderen Balkon. Ascott zündete sich gerade die zweite Zigarette an, als Damien zusammenfuhr und die Ohren spitzte. Sein Kumpel hatte seine Reaktion sofort bemerkt und sah in alarmiert an. Damien ließ aufmerksam den Blick durch den Aufenthaltsraum schweifen. Das Geräusch hatte sich wie ein Luftzug angehört, obwohl es jetzt gegen Mitternacht windstill war. Damien bekam eine Gänsehaut als er es sich noch einmal ins Gedächtnis rief und feststellte, dass es gar nicht von drinnen gekommen sein konnte. Das Geräusch erklang irgendwo dem Balkon gegenüber… dort, wo der Parkwald anfing. „Ist ein Betreuer unterwegs?“, fragte Ascott angespannt und bekam ein Kopfschütteln als Antwort, welches ihn wieder einen entspannten Zug an seiner Zigarette nehmen ließ. Damiens Sinne unterdessen arbeiteten immer noch auf Hochleistung. Er kniff die Augen zusammen und verfluchte in Gedanken die Kontaktlinsen. Sie schirmten zwar die Sonne am Tage ab, doch konnte er seine Augen nicht in der Nacht scharf stellen, wie er es sonst immer getan hatte. Nach einigen Minuten rappelte sich sein Kumpel neben ihn auf und streckte ihm die Hand entgegen. Dankend nahm Damien diese an und stand auf. Seine Beine fühlten sich taub an. „Lass uns reingehen Damien, es wird langsam noch kälter.“, Damien riss bei diesen Worten seines Gegenübers die Augen auf. „Was hast du eben gesagt?“ – „Es wird kälter. Was sonst?“, Ascott runzelte die Stirn und blieb vor der Balkontür zum Aufenthaltsraum stehen. Damien drehte sich um und starrte in die Nacht. Er schritt langsam zum Geländer und lehnte sich dagegen. „Es kann doch nicht einfach in wenigen Sekunden um so viele Grad kälter werden, es sei denn…“, Ascott trat unsicher zu seinem Kumpel an die Brüstung und fragte: „Es sei denn was?“ – „Es sei denn, es kommt ein Sturm auf.“, der Schwarzhaarige prustete los. „Damien erzähl keinen Quatsch. Es ist windstill!“ – „Das ist ja das Eigenartige daran. Wieso ist es dann jetzt auf einmal so kalt?“, Ascott stockte der Atem als die kleinen Wölkchen sah, die Damien mit seinem Ausatmen verursachte. Es konnten doch nicht mitten in der Spätsommerzeit solche geringen Temperaturen herrschen. „ER…“, Ascotts Augen weiteten sich, als er das leise geflüsterte Wort aus dem Munde seines Kumpel hörte. Damien hob seinen Kopf gen Himmel und starrte zu den Sternen. Seine durch die Kontaktlinsen verdunkelten Augen hatten einen sonderbaren hellen Glanz angenommen, denn seinen schwarzhaarigen Kumpel erschrocken zusammenfahren ließ. „W-Wa-Was…?“, brachte jener nur noch stotternd heraus, als seine Beine nachgaben und er an der geschlossenen Balkontür hinab glitt. Erneut war ein Luftzug zu hören, der nun eindeutig vom Waldesrand zu Damien hinaufzog. Der junge Mann lehnte sich gegen die Brüstung und streckte seine Arme der Dunkelheit entgegen. In diesem Moment löste sich ein Schatten aus den Baumwipfeln und raste mit enormer Schnelligkeit auf sein Ziel zu. Damien lächelte, als er IHN erkannte und öffnete seine Lippen. „Samuel.“, hauchte er. Der Schatten machte vor ihm halt und verwandelte sich in seine menschliche Form. Damien gegenüber stand nun die wohl bekannte Person aus seinen Erinnerungen. Der Vampir. Ascott japste paralysiert nach Luft, als er den reinen Vampir sah und fiel durch eine Handbewegung dessen in einen Schlaf. Währenddessen sah ihn Damien – seine Umgebung vergessend – unverwandt an. Der Vampir streckte die Hand aus und berührte damit die Wange des jungen Mannes. Ein undefinierbarer Schauer durchströmte Damien, als er die eiskalten Finger seine Wange streicheln spürte. Langsam zog ihn der Vampir zu sich über die Brüstung und hob sein Kinn an. (1) Sanfte Lippen berührten die seinen und verweilten für einen Augenblick in dieser Position. Der Vampir schien auf etwas zu warten. Damien öffnete zögerlich seine Lippen und ließ sich in eine feste Umarmung ziehen. „Samuel.“, hauchte der junge Mann erneut, dann verschlossen sich die Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss. Damien wusste nicht wieso, aber plötzlich kannte er den Namen seines Gegenübers, als hätte er ihn schon früher einmal kennen gelernt. Er schlang seine Arme um dessen Nacken und gewehrte dem Vampir schüchtern Einlass, indem er seinem Mund öffnete. Sogleich stieß eine kalte Zunge in die Mundhöhle des jungen Mannes und umspielte dessen eigene mit einer Zärtlichkeit, die ihn zu einem leisen Aufkeuchen in den Kuss zwang. Nach einem kleinen Zungenduell lösten sich die Lippen schwer atmend voneinander. Schwarze Augen sahen den Jüngeren wissend an und ein kleines Lächeln umspielte den Mund Samuels. Damiens Lippen öffneten sich zitternd: „Ich…ich kenne Sie. Aber woher?“ Das Lächeln seines Gegenübers wurde breiter und die dunklen Augen begannen einen hellen Schimmer zu bekommen. „Ja du kennst mich Damien. Deine Erinnerungen werden bald zurückkehren, das verspreche ich dir.“, der Vampir löste seine Umarmung fast, doch Damien krallte sich in seinen Umhang. Auf ihm nicht erklärbare Weise hatte er in diesem Moment unsagbare Angst, von Samuel verlassen zu werden. Er durfte ihn nicht verlassen! Nicht jetzt, wo er seinen Erinnerungen so nahe war! Damien sah flehend zu dem Größeren hinauf. „Geh nicht.“, brachten die grauen Augen leise flüsternd heraus. Samuels Lächeln verschwand für einige Sekunden und stattdessen machte sich Verwirrung in seinem Gesicht breit, als Damien ihn am Kragen zu sich hinunterzog. Unsagbar weiche und warme Lippen legten sich auf die seinen. Ein zögerlicher Kuss dieser unschuldigen Person. Das allein reichte dem reinen Vampir, um einen neuen Entschluss zu fassen. Er unterbrach den Kuss und zog jungen Mann wieder näher zu sich. Ein leises Wispern erklang an Damiens Ohr, das ihn einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. „Dann komm mit mir, Damien. Werde ganz und gar mein.“ – „DAS WIRD ER NICHT!!!“, schrie Sergej und stürmte auf beide zu. (2) Damien fuhr erschrocken zusammen, als er die wohl bekannte Stimme hörte, und sah über seine Schulter, da er mit dem Rücken zum Balkon in Samuels Armen gehalten wurde. Der unreine Vampir ließ ein tiefes und wütendes Knurren hören. Seine schwarzen Augen richteten sich verachtend auf den Betreuer, der nun vor der Balkonbrüstung stehen geblieben war und nach Damien griff. Damien stieß ein ängstliches Keuchen aus und klammerte sich verzweifelt an Samuels schwarzes Seidenhemd, als Sergej ihn aus der Umarmung des Vampirs ziehen wollte. „Lassen Sie mich, Sergej. Nein!“, schrie Damien nun voller Angst. „Damien komm zu dir! Das ist ein reiner Vampir, an den du dich klammerst!“, Sergejs Stimme schien verzweifelt, als er die Hände erneut in die Schultern des jungen Mannes vergrub und an ihnen zog. „Ich weiß Sergej. Aber ich kenne ihn irgendwoher und will mich endlich wieder daran erinnern! Lassen Sie mich los! Aaah..!“, Sergej hatte es geschafft, Damien aus den gelockerten Armen des Vampirs zu befreien. Ein kurzer Gedanke ließ den Betreuer für eine Sekunde verwirrt innehalten: Wieso hatte der Vampir die Umarmung gelockert? Der reine Vampir sah ihn nur unverwandt in die Augen und schien auf etwas zu warten. „Nein! Nein!...“, Damien versuchte sich mit aller Kraft zu befreien und wand sich in den Armen des Betreuers. Jener hatte es sehr schwer, ihn weiterhin zu halten, doch er würde seinen Lieblingspatienten auf keinen Fall in die Klauen des Vampirs zurückgeben, dessen war sich jener sicher. Langsam rannen Tränen über Damiens Wangen. Ihn verließen schnell seine Kräfte. Leise wimmernd sah er zu Samuel empor, der – wie ihm schien – etwas weiter weg hinter der Balkonbrüstung schwebte und ihn mit einem undefinierbaren Blick anstarrte. „Warum…?“, Damien schluchzte und stemmte sich ein letztes Mal mit aller Kraft gegen den Betreuer. „Samuel…“, eine einzige Träne ran über das Gesicht des jungen Mannes. „Damien, hör endlich auf. Dieser reine Vampir hat es nur auf dein Blut abgesehen! Zum Glück ist die Klinik mit einem Schutz gesichert, dass ihm nicht erlaubt, näher zu kommen! Wach auf aus deiner Trance, Damien!“, Sergej zog den jungen Patienten in Richtung der Balkontür. „Samuel… bitte hilf mir!“, flüsterte Damien erneut und sah dabei starr in die schönen Augen des Vampirs. Ich kann dir nicht helfen. Dein Betreuer hat Recht… ich würde sterben, würde ich versuchen den Schutz der Klinik zu durchbrechen. „Nehein!“, Damien streckte verzweifelt eine Hand in die Richtung des ihm so wohl vertrauten Vampirs aus. Angst überkam ihn. Angst, Samuel nie wieder sehen zu können. „Aber ich will bei dir sein, Samuel!“, schrie Damien verzweifelt und merkte wie in diesem Moment Sergej in seiner Bewegung innehielt und entsetzt aufkeuchte. „Damien. Das darfst du nicht sagen! Verliere deine Seele nicht an diesen Blutsauger!“, Sergej verstärkte seinen Griff um den Körper des Jüngeren und versuchte ihn durch die Balkontür zu ziehen. Doch mit aller Kraft, er bewegte sich keinen Zentimeter. Erschrocken starrte er zu Damien. Dessen Augen strahlten hell. Damien starrte Samuel unverwandt an und spürte in ihm plötzlich neue Kräfte. Gleichzeitig schien sein Rücken in Flammen zu stehen! (3) In dem Augenblick, als ihm der reine Vampir leicht lächelnd die weiße Hand entgegenstreckte, riss sich Damien von Sergej los und stieß sich von dem Balkonboden ab. Der Betreuer riss erschrocken die Augen auf und stolperte. „Nein! Damien!“, schrie Sergej und sah gerade noch, wie jener sich wieder in die Umarmung des Vampirs ziehen ließ und im nächsten Moment in der Dunkelheit der Nacht verschwand. (1) dadurch, dass samuel damien festhält, können sich beide in der Luft bewegen, d.h. sie stehen in der luft (schweben) (2) sergej hatte nachtschicht in der station und sah die offene tür zum balkon im aufenthaltsraum (3) siehe daten von damien >>>soooo jetzt möcht ich aba auch kommis! xD schon allein, weil ich in einer woche zwei kaps hochgestellt habe *ggg* da seht ihr, ich kann schreiben, wenn ich eine kreative phase und zeit dazu habe *hihi*, hoffe es gefiel. und nein, meine kapis in diesem ff werden nie länger als max. 2000wörter sein, *bäh* xD<<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)