Erinnerungsschmerz und Zukunftsträume von Flaire (Axel x Roxas) ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Disclaimer: Mir gehört natürlich nichts aus dem Kingdom Hearts Universum!!!!! Will keine Recht verletzten und verdien damit auch kein Geld! Erinnerungsschmerz und Zukunftsträume Sanft rauschten die Wellen ans Ufer und umspülten seine Füße mit einer leichten Kühle. Das leise Rauschen umfing ihn, lullte ihn ein, ließ ihn vergessen wo er war. Immer und immer wieder flutete das feuchte Nass die nackte Haut. Seine Gedanken waren weit fort. Nicht an dem sonnigen, hellen, warmen Strand. Im Gegenteil, in seinem Kopf breitete sich Dunkelheit aus. Wie ein Virus, der alles verschlang. Er konnte die Wärme der Sonne nicht fühlen, das blaue Meer nicht sehen, das Rauschen der Wellen nicht hören. Nichts. Niemand war bei ihm, niemand auf der Insel. Der Gedanken ließ ihn endlich aufsehen. Benommen rieb er sich über die Augen. Endlich realisierte er, wo er sich befand. >Was sind das nur immer für Gedanken? Ganz plötzlich überfallen sie mich. Machen mich traurig und mein Herz schwer. Ich wollte doch nur entspannen.< Langsam stand er auf. >So hatte ich mir meinen freien Tag nicht vorgestellt.< Energisch strich er durch sein braunes, wildes Haar. >Kairi ist mit den Mädels shoppen und Riku ist auf dem Geburtstag seines Vaters. Ich hab mich wohl geirrt, dass ich mich, ohne die beiden amüsieren kann. Kaum ist niemand bei mir, dann verfalle ich ihn trübe, dunkle Gedanken. Was ist nur los mit mir?< Eine Weile spazierte Sora auf ihrer Insel auf und ab. Ging zu ihren Lieblingsplätzen und doch schweiften seine Gedanken wieder in diese dunkle Welt ab. Alles um ihn herum verschwamm. Die Insel und das Licht verschwanden und ließen eine kalte Dunkelheit zurück. Energisch rannte er durch die dunklen Straßen. Selbst der Regen schien ihm nichts auszumachen. Er hatte sich ein Ziel gesetzt, er würde gehen. Sie alle hinter sich lassen. Ihn brauchte niemand, ihn vermisste niemand. Heute würde er seinen Plan in die Tat umsetzten. „Du wirst es also tun? Willst alle verraten?“ Unbeirrt ging er ein paar Schritte weiter, blieb aber dann doch stehen. „Ja und du tätest gut daran mich nicht aufzuhalten.“ „Ich werde es wohl müssen, allein um dich zu schützen.“ „Kümmere dich um deinen Kram, das geht dich nichts an. Es wird eh keinem auffallen das ich nicht mehr da bin und vermissen wird mich auch keiner.“ Er ging weiter und doch hörte er die leise gesprochenen Worte noch. „Du irrst dich, ich werde dich vermissen.“ Erschrocken keuchte er auf. >Bitte nicht schon wieder. Da sind nicht meine Erinnerungen, es sind...Roxas'. Er leidet. Ich kann seinen Schmerz deutlich fühlen und doch kann ich nichts tun um sie zu lindern. Seitdem er als Niemand geboren wurde und sich wieder mit mir vereinigen musste kann ich ihn spüren. Es ist meine Schuld, dass es ihn überhaupt gibt und er nun wieder in mir leben muss. Er ist ein Teil von mir und doch ein anderes Wesen. Oh, Roxas wie gern würde ich dir helfen.< Eine leichte Wärme umfing sein Herz. Es schien als wolle Roxas sagen, dass es nicht seine Schuld war. Als Sora seinen Blick wieder hob sah er den Eingang zu ihrem geheimen Versteck. Vorsichtig schob er die Blätter zur Seite und ging hindurch. Er wollte den anderen Dreien folgen und verließ ihren Treffpunkt und erstarrte plötzlich im Schritt, als er ihn vor sich sah. Ein leichtes Lächeln lag auf dessen Gesicht, seine strahlenden grüne Augen funkelten erfreut. „Kannst du dich also endlich erinnern?“ „Axel?“ Das Lächeln wurde größer. „Du erinnerst dich? Aber ich muss dich dennoch testen. Wie heißt unserer Auftragsgeber?“ Wie gern würde er doch antworten können, doch er konnte nicht. Seine blauen Augen sahen verzweifelt zu dem Größeren hinüber. „Es tut mir Leid, aber wenn das so ist.“ Er hob seine zwei Feuerräder an und ging in Angriffsstellung. >Oh bitte nicht, ich will nicht gegen dich kämpfen, bitte nicht!< Sein Wunsch wurde erhört und alles wurde regungslos, die Zeit durchschritt ihre Grenzen und hielt an. Erneut keuchend stützte sich Sora an einer Wand ab und bettete seinen Kopf auf seinen Arm. >Warum leidest du heute so?< Sein Herz wurde wieder von einer sanften Wärme erfüllt. „Ist schon in Ordnung, ich würde dir nur gerne helfen“, entgegnete er dieser Entschuldigung. Als er sich erholt hatte, sah er sich in der kleinen Höhle um. Ihre kindlichen Bilder zierten noch immer die Wände und die geheimnisvolle Tür ließ die Umgebung unwirklich aussehen. Ein Tür hatte nun mal nichts in einer Höhle zu suchen und mit ihr hatte das Unheil erst angefangen. Ohne diese würde es keinen Roxas geben, der nun trauerte. Der Blonde schien wirklich sehr zu leiden. Als sie auf diese Insel zurückgekommen waren, hatte er nichts gespürt. Wahrscheinlich gab ihm Namine in Kairi genug Halt. Er hatte in ihr eine Leidensgenossin gefunden. Allerdings begannen nach ein paar Wochen die ersten Anzeichen. Ein kurzes Ziehen in der Brust, ein trüber Gedanken und das Aufflackern von Gesichtern in seinen Erinnerungen. Es wurde zunehmend mehr, doch so schlimm, wie heute hatte er es noch nie verspürt. Wahrscheinlich weil er alleine war und niemand da war. Niemand. Das Wort spuckte ihm andauernd durch den Kopf. Es war ganz schön paradox. Es war niemand hier und doch war ein Niemand bei ihm. Ansems Forschungen hatten viel Unheil angerichtet. Viele dieser Geschöpfe waren geboren wurden und hatten versucht sich ein 'Sein' aufzubauen. Dadurch war es doch nur zu diesem zweiten Kampf gegen die Dunkelheit gekommen. Ein Kampf der viele, sehr, sehr viele Opfer gebracht hatte. „Nicht innehalten, sonst übermannt euch die Dunkelheit!“ Kämpfe, es gab so viele davon. Schlachten in denen die eigenen Leute gegeneinander kämpften. „Mir war es lieber, als sie noch auf meiner Seite waren.“ „Und bereust du es etwa bereits?“ „Unsinn. Ich komm mit denen schon klar. Wirst schon sehen.“ Eine Schlacht gewonnen und doch verloren. „Axel“ Sein Herz krampfte sich plötzlich zusammen. „Es tut...mir Leid,...Roxas...Meine...Erinnerung.“ Sein Körper wurde von zittrigen Schüben übermannt. Keuchend kniete er sich hin und umfing seinen Oberkörper mit seinen Armen. Sein Atem ging stockend. Tränen flossen seine Wangen hinunter. Schmerz. Es schmerzte einfach zu sehr. Nicht nur Roxas war traurig, er selber auch. Axel hatte sich für ihn geopfert, hatte ihm geholfen. Es war seine Schuld! Die Krämpfe ließen abrupt nach und zum wiederholten Male wurde sein Innerstes von einer beruhigenden Wärme umfangen. Doch seine Träne rannen auch weiterhin die Wangen hinab. Seine Stirn presste er fest auf den steinigen Untergrund. „Roxas...Axel... Es tut mir Leid“, schluchzte er, „es ist alles meine Schuld. Euer Leid hab ich verursacht.“ Ein Windstoß erfüllte die kleine Höhle. Das Echo klang fauchend, wie eine Katze. Umfing ihn gierig und hielt ihn gefangen. Sora zuckte zusammen, als etwas glattes seine Wangen umfing und sein Kopf langsam anhob. Als er seine, vom Weinen brennende und geröteten Augen öffnete sah er in wunderschöne, tiefe, grüne Augen. Das rote Haar umfing das Gesicht seines Gegenüber, wie ein loderndes Feuer. Sanft streichelte eine der großen, in Lederhandschuhen gehüllte, Hände über sein Gesicht. >Axel...wie...das ist nicht....du bist...lebst nicht....mehr...wie...?< Seine Gedanken waren durcheinander, verwirrt ungeordnet. „Axel, aber du...“ „Pssst. Hör auf zu weinen, es ist alles in Ordnung. Ich bin kein Mensch, weißt du? Ich wurde nicht wie einer geboren, ich werde nicht wie einer sterben. Ohne ihn noch mal gesehen zu haben wollte ich noch nicht sterben.“ „Wie?...Du hast dich doch für uns geopfert...“ „Für euch, für dich, für ihn. Auch du warst in der Dunkelheit gefangen und auch du bist wieder heimgekehrt. Mein Körper hat sich aufgelöst und doch nicht. Ich habe einen Körper und dann auch wieder nicht. Ich bin ein Niemand, Sora. Genau wie er. Wir sind seltsame Wesen, es gibt zwar eine Erklärung für unsere Existenz, aber nicht woraus wir wirklich bestehen. Wir sollen leere Hüllen sein und doch haben wir Empfindungen. Also versuch nicht Dinge zu verstehen, für die es keine Erklärung gibt. Du hast mich hierher geführt.“ „Wie?“ Leicht nickte Axel zu der Tür, die hinter ihm war. „Die Tür zur Dunkelheit?“, fragte der Braun haarige verwundert nach. Der Grünäugige schüttelte den Kopf. „Die Tür zum Licht. Es kommt darauf an, von welcher Seite du sie betrittst. Wer in der Dunkelheit ist, kann nicht in die Dunkelheit treten. Andersherum genau so. Bitte Sora, ich bin hier um ihn zu sehen.“ Sein Blick grub sich in den des Jüngeren. „Ihr habt beide diese wunderschönen, tiefen, blauen Augen. Sie sagen so viel über eure Gefühle aus. Sehe ich in deine, sehe ich in seine.“ Erfreut schlug sein Herz schneller. Wärme und eine Welle der Erleichterung pulsierte durch jede Faser von Soras Körper. >Du lebst, du bist hier, hier bei mir. Ich möchte dich berühren, Axel< Was war denn nun los? Er konnte plötzlich Roxas' Gedanken hören? „Sag mir Sora, hat er mich vermisst?“ >Vermisst und wie. Du bist doch die längste Zeit mein bester Freund. Nichts und niemand kann dich ersetzen. Ich habe jeden Tag gelitten, gelitten unter deinem Verlust.< „Was denkt er? Bitte sag es mir, Sora.“ Der Mund des Jüngeren war trocken. Das war einfach zu viel. Er spürte Roxas' Gegenwart immer deutlicher, seine Gedanken dominierten und ließen keine eigenen mehr zu. Sein Körper reagiert auf Gefühle, aber es waren nicht die seinen. „Ja... er hat dich sehr vermisst und hat wahnsinnig unter deinem Verlust gelitten“, kam es endlich leise aus ihm heraus. Sanft zog der Rothaarige Sora näher an sich heran. Behutsam glitten seine Hände durch die weichen Haare. „Ich habe dich auch vermisst, Roxas. So lange bin ich hinter dir hergejagt. Als ich dich dann endlich fand konntest du dich nicht mehr an mich erinnern. Deine Erinnerungen kehrten zurück, doch leider zu spät. Erneut wurde ich von dir getrennt und als ich dich wieder sah warst du in Soras Körper. Selbst das konnte mich nicht davon abbringen dich zu beschützen.“ Erneut erhöhte sich der Herzschlag des Brünetten. Seine Hände wurden feucht, genau wie seine Augen. Der Blauäugige fühlte sich in seiner momentanen Lage gar nicht wohl. Axel berührte ihn zwar, sah aber nicht ihn sondern nur Roxas. Diesem galten die sanften Berührungen, nicht ihm. Er redete sogar mit ihm, als würde es ihn, Sora, gar nicht geben. Es verletzte ihn. Roxas hingegen schien es nicht zu kümmern und sendete noch immer seine Gedanken durch seinen Kopf. >Wie konnte ich nur so dumm sein, dich verlassen zu wollen, Axel? Du bist mir hinterhergejagt egal welches Hindernis dir von die Füße kam, dein einziges Streben war der Wunsch mir zu helfen. Ich hab dich gar nicht als Freund verdient.< Immer weiter drängte sich Roxas in Soras Bewusstsein. Stieß den Braunhaarigen immer weiter zurück. Er konnte jetzt nicht mehr auf die Gefühle und Gedanken des Kleineren Rücksicht nehmen. Axel, sein bester Freund, war zurückgekehrt. Er lebte und wollte ihn, Roxas, sehen und er wollte Axel berühren. „Es tut mir Leid Axel... Wegen mir hast du so viel Ärger auf dich genommen... Hast ebenfalls die Organisation 13 verlassen, ...nur wegen... mir.“ „Roxas? Bist du es wirklich?“ Die grünen Augen strahlten freudig. Überaus zärtlich strich er über die Wangen des Kleineren, dieser nickte leicht. „Ja, ich bin es. Ich musste einfach mit dir reden.“ Vorsichtig legte er die Hände auf die breiten Schultern des Größeren. „Ich wollte dich berühren, will fühlen, dass du es wirklich bist.“ Energisch zog Axel ihn in eine feste Umarmung. Eine Hand legte sich an den Hinterkopf des Kleineren. „Ich bin wirklich!“ Fest drückte er den Brünetten an sich. Dieser lehnte den Kopf an die warme Brust und lauschte dessen Atmung. „Axel?“ „Ja was ist?“ „Warum bist du mir eigentlich gefolgt?“ „Du Dummkopf. Warum wohl? Wir sind Freunde und mehr als das. Du warst der Einzige, den ich mochte. Als du gingst nahmst du mir den Grund noch weiter bei der Organisation zu bleiben. Ich wollte nicht mit ansehen, wie mein einziger Freund zerbricht. Und doch...“ Die Umarmung wurde noch fester. „Und doch kam ich zu spät. Ansem und Riku fanden dich, nahmen dir die Erinnerung und sperrten dich in eine Scheinwelt. Sie haben dich benutzt, du warst ihr Werkzeug damit Sora wieder zu dem werden konnte, was er war.“ Ein stechender Schmerz durch zog die Brust des Kleineren. Sora erkämpfte sich das Bewusstsein zurück. Er hatte Angst. Seine Körper zitterte. Sein Herz raste. Energisch drückte er Axel etwas von sich weg, doch dieser war stärker und hielt ihn an den Armen fest. Erneut glitzerte eine neue Tränenspur auf den geröteten Wangen. Erstaunt sah der Rothaarige ihn an. „Es war nicht richtig, was sie Roxas angetan haben und es tut mir auch Leid, da ich eine gewisse Mitschuld habe, aber tut nicht so, als wäre ich nicht da. Es ist mein Körper! Auch mir wäre es lieber, wenn Roxas sich nicht mit mir hätte wiedervereinen müssen, aber so ist es jetzt nun mal. Also behandelt mich nicht, als gäbe es mich nicht“, erklärte Sora verletzt. Der erstaunte Gesichtsausdruck von Axel wurde weicher. „Sora...“ „Ja richtig, Sora! Ich war es, der mit dem schwarzen Schlüsselschwert sein Herz geöffnet hat um Kairis Herz zu befreien und dadurch selbst zum Herzlosen wurde. Ja in diesem Moment hab ich Roxas erschaffen, aber trotzdem ist das mein Körper!“ Die Stimme des Jüngeren bebte. Beschwichtigend strich der Ältere ihm durch die dunklen Haare. „Es tut mir Leid. Ich war so berauscht davon, dass ich mit Roxas reden konnte und habe dich dadurch vergessen.“ Sora strich mit seinem Handrücken die Tränen vom Gesicht. „Ich versteh ja, dass ihr euch beide vermisst und ich würde alles tun um Roxas aus meinen Körper zu lassen, aber ich kann es nicht...“ „Ich weiß... Dennoch würde ich dich gern um etwas bitten, Sora.“ „Was denn?“ „Darf ich noch einmal mit ihm sprechen? Es gibt da noch etwas, was ich ihm erklären möchte. Es würde mir sehr viel bedeuten, aber ich möchte es nicht gegen deinen Willen. Du hast Recht, es ist dein Körper und du sollst über ihn bestimmen dürfen.“ Der Kleinere senkte den Kopf und sah hinab zu seinen Füßen. Sein Körper hatte sich wieder beruhigt und auch Roxas' Bewusstsein bedrängte ihn nicht mehr. Auch dieser schien auf seine Entscheidung zu warten. Das beruhigte ihn zusätzlich. „Selbst wenn ich es zulassen würde und du mit Roxas sprichst, ich werde dennoch da sein. Demnach werde auch ich es mitbekommen, was auch immer du ihm sagen wirst. Das ist dir bewusst, oder?“ Zärtlich wurde sein Kinn angehoben und ein sanfter Blick grub sich in seine blauen Augen. „Es ist mir egal. Ich zahle es gern als Preis, um mit ihm reden zu dürfen. Ich danke dir, Sora.“ Der Jüngere lächelte leicht und schloss seine Augen. Langsam zog er sich in sein Innerstes zurück und überließ Roxas seinen Körper. >Danke Sora< Er blinzelte leicht, als er die Augen wieder öffnete. „Was... was wolltest du mir denn sagen?“ Leicht strich der Ältere über die noch feuchte Wange. „Meine Erklärung wollte ich zu Ende bringen und dir damit deine Frage beantworten, warum ich das alles auf mich genommen habe.“ „War nicht die Antwort, weil ich dein Freund bin?“, wollte Roxas wissen. Axel lachte leise. „Das auch. Allerdings hab ich auf meiner Suche nach dir bemerkt, dass da noch etwas anderes ist. Etwas was tiefer geht, als Freundschaft.“ Erstaunt wurde er angesehen.. „Tiefer als Freundschaft? Axel, wir sind Niemande, selbst Freundschaft zu verspürten ist ungewöhnlich, wie kann es da noch etwas tieferes geben?“, fragte der Kleinere verwirrt. „Suchst du nun auch nach Erklärungen die es nicht gibt? Genau wie Sora? Auch wir Niemande sind zur starken Emotionen fähig. Du brauchst dir doch nur mal Xemnas anzusehen. Er war gefüllt von Hass! Hass auf alles und jeden. Ein sehr starkes Gefühl. Egal, wer auch immer gesagt hat, dass Niemande keine Gefühle haben, hat sich geirrt.“ Sanft wurde der Jüngere wieder in eine Umarmung gezogen. „Der Grund warum ich dir nach gejagt bin war nicht nur, weil ich dich wiedersehen wollte. Ich wollte dich sehen und dir etwas wichtiges sagen.“ >Was um Himmels Willen, willst du mir denn sagen?< Er spürte wie sein Herz wieder schneller begann zu schlagen. Eine starke Hand legte sich erneut an seinen Hinterkopf und zog ihn zu seinem Gegenüber. Dessen Atem strich warm über sein Gesicht. Mit dem anderen Arm wurde Roxas noch immer eng umschlungen gehalten. Schlagartig wurde er rot, als er Hitze aus seinen Wangen spürte. Ebenfalls empfand er Soras Unruhe. Sein Mund war trocken, als er fragte: „Was...was....willst... du mir denn... sagen?“ „Du bist für mich mehr, als nur ein Freund...“ Plötzlich riss er die blauen Augen auf, als Lippen seine streiften. „Ich hab mich in dich verliebt, Roxas“, wisperte Axel. Heftig schlug das Herz gegen die Brust des Kleineren. Sein Atem ging abgehackt. >Du hast was? Aber wie, du kannst nicht, ich bin nur...< „A...Axel... ?“ Er kam nicht weiter, da Genannter einen Finger auf seine Lippen legte. „Ich wollte dich nicht überrumpeln, doch ich musste es dir sagen. Wer weiß, wann ich noch mal die Chance dazu bekomme. Ich würde am liebsten für immer bei dir bleiben. Du weißt ich würde dir überall hin folgen.“ Der Kleinere sah ihn gerührt an und erneut liefen Tränen über das Gesicht. „Axel“ , schluchzte er, „ich will auch für immer bei dir bleiben. Du... du warst von Anfang an mein Freund und ich möchte dich niemals mehr verlieren.“ Er schluckte schwer. „Aber ich kann nicht bei dir sein. Sora und ich, wir können nicht...“ Zärtlich wischte der Rothaarige ihm die Tränen vom Gesicht. „Ich weiß, aber zumindest möchte ich dich einmal...“ Axel beugte sich zu denn Lippen des anderen herunter. „Axel, es ist Soras Körper, wir können nicht einfach...“ „Bitte Sora, nur dieses eine mal.“ >Sora?< Eine wohlige und ruhige Wärme füllte Roxas' Bewusstsein. „Ich... ich glaube er ist einverstanden“, flüsterte Roxas. Sanft zog der Größere den Jüngeren näher an sich. Langsam schloss der Braunhaarige die Augen und spürte kurze Zeit später die weichen Lippen auf seinen. Freudig umarmte er endlich seinerseits den Größeren und drückte sich enger an diesen. Zärtlich strich dessen Zunge über seine Lippen. Breitwillig hieß er den Älteren willkommen und öffnete seinen Mund. Überaus behutsam tastete Axels Zunge die Mundhöhle ab. Roxas seufzte leise und klammerte sich noch fester an den anderen. Davon angestachelt wurde der Kleinere in einen zärtlichen Zungenkuss verwickelt. Sie versanken immer tiefer und tiefer in ihrem ersten Kuss und doch spürte Roxas, dass die Wärme in ihm immer größer wurde und sie beide, wie eine sanfte Umarmung, einhüllte. Ein mildes Licht umfing die beiden sanft. Ich denke stets an dich, wo du auch bist. Wir beten, dass all die Sorgen schwinden und hoffen, dass unsere Herzen verschmelzen. Nun schreite ich voran, um diesen einen Traum zu verwirklichen. Aber wer weiß? Vielleicht ist es nicht so schwer, eine neue Reise anzutreten oder hat sie gar schon begonnen? Es gibt so viele Welten, doch sind sie alle verbunden unter dem selben Firmament mit dem selben Schicksal. Es schien Ewigkeiten zu vergehen, in denen sie so eng umschlungen dastanden. Langsam zog sich Axel von ihm zurück. Ihrer beider Atem ging heftig und sie brauchten etwas um sich davon zu erholen. Endlich öffnete Roxas seine Augen und sah seinen Freund leicht lächelnd an. Dieser allerdings hatte geweitete Augen und einen leicht geöffneten Mund. „Axel, was ist?“, fragte er leicht verängstigt. „Roxas...du!“ „Was ist denn, hab ich was falsch gemacht?“ >Was ist denn mit dir Axel? Du machst mir Angst.< Aufgeregt atmete er ein und aus. Seine Hände wurden feucht. Der Blick seines Freundes schien irgendwie abgedriftet zu sein. Irritiert sah er Axel zu, wie sich dieser seine Handschuhe auszog. Das leise Knirschen des Leders hallte seltsam laut durch die Höhle. „Axel, was...“ Dieser fuhr sanft durch das Haar, des Kleineren und nahm eine der weichen Strähnen in die Hand. Allerdings verschwand die Hand schnell aus seinen Haaren und strich ihm über die Wange. „Axel!“, drängte der Kleinere. Der Blick des Älteren klärte sich blitzartig wieder und grüne Augen blickten in blaue. „Du... du bist... wirklich“, brachte der Rothaarige abgehackt heraus. „Was meinst du denn damit?“, er klang leicht verzweifelt. „Sieh... sieh dich doch mal an!“ Einen Moment blickte Roxas ihn noch verwirrt an, sah aber dann an sich herunter. Er trug keine Handschuhe mehr, sondern einen schwarzweiß karierten Armreif am linken Handgelenk. Auch die schwarze Kaputzenjacke war verschwunden, stattdessen schmiegte sich eine weiße Jacke an seinen Oberkörper. Schnell griff er sich selbst in die Haare und zog eine Strähne von seiner Stirn weiter hinunter. Blond, sie war blond und nicht braun! Jetzt erst bemerkte er dieses andere Gefühl in sich. Das Gefühl zu Hause zu sein, ein Gefühl, dass man nun in seinem eigenen Körper hatte. Er war Roxas in seinem Körper und nicht Roxas in Soras Körper. Sein Blick ging suchend durch die kleine Höhle. Ein Stück hinter ihm lag Sora. „Sora!“ Schnell hockte er sich zum dem am Bodenliegenden. Vorsichtig umfasste er diesen an den Schultern und schüttelte ihn leicht. „Sora, was ist mit dir? Mach die Augen auf!“ Besorgt drehte er sich zu Axel um. „Er reagiert nicht!“ Der Rothaarige hockte sich neben ihn und überprüfte die Atmung des Ohnmächtigen. Anschließend fühlte er den Puls und lauschte dem stetigen Herzschlages. Lächelnd setzte er sich auf. „Keine Sorge, er ist nur ohnmächtig.“ „Aber wie...? Wie konnte das passieren? Ich meine er hat einen Körper und ich auch.“ „Ist es nicht egal? Dein Bewusstsein ist aus seinem Körper gerissen worden und hat, wodurch auch immer, den eigenen Körper zurück bekommen. Ich schätze wir haben uns alle drei das selbe sehnlichst gewünscht und zwar, dass du einen eigenen Körper hast. Lass uns nicht nach Erklärungen suchen, die es nicht gibt!“ Roxas lachte leise. „Das sagst du sehr oft, weißt du das?“ Axel sah gespielt böse an und verpasste ihm eine leichte Kopfnuss. „So tu ich das?“ Einen Moment sahen sie sich schweigen an, bevor sie auflachen mussten. Anschließend sah Roxas wieder zu Sora hinunter. „Was machen wir, denn nun mit ihm?“ „Wir lassen ihn hier liegen, er wird bald wieder aufwachen.“ „Aber wir können ihn doch nicht einfach so hier liegen lassen, wir haben ihm einiges zu verdanken. Wo willst du denn jetzt auf einmal so eilig hin?“ „Ich will die Welten da draußen sehen. Deine Heimatstadt, ich möchte mit dir was unternehmen! Wer weiß, wenn er wieder aufwacht und dich vermisst nimmt er dich dann wieder in sich auf.“ Er grinste breit beim letzten Satz. „Oh nein lieber nicht. Ich will Sora nicht immer benutzten, um dir die Ohren lang zu ziehen.“ „Kaum einen eigenen Körper und schon aufsässig“, tadelte Axel. „Muss an den Leuten liegen, mit denen ich mich abgebe“, sprach Roxas unschuldig und rannte aus der Höhle. „Na warte du!“ Schnell rannte er seinem blonden Freund hinterher. >Danke Sora< „Sora, Sora. Was ist mit dir?“ Eine kühle Hand lag auf seiner Stirn, als er wieder zu sich kam. Mühselig versuchte er die Augen zu öffnen. Doch er blinzelte immer und schloss sie anschließend wieder. Erst beim zweiten Versuch schaffte er sie zu öffnen. Er blickte geradewegs in ein sorgenvolles Gesicht mit zwei wunderschöne türkisen Seen. „Sora.“ „Riku?“ Verwundert blickte er seinen silberhaarigen Freund an. „Was machst du denn hier?“ Riku grinste leicht. „Die Frage sollte ich DIR stellen. Sag mir nicht, das du hier ein Nickerchen gemacht hast, das machst du doch üblicherweise am Strand. Also was ist passiert?“ Langsam setzte sich Sora auf und blickte suchend durch die Höhle. Axel war verschwunden und mit ihm... Er fühlte ihn nicht mehr! Roxas war weg! Nicht einfach in sein Unterbewusstsein gedrängt, sondern komplett fort. Wie so oft an diesem Tag steigen ihm wieder Tränen in die Augen. „Sora, was ist los?“, Rikus Stimme klang besorgt. Sanft zog er den Kleineren an seine Brust und streichelte ihm durch die wilden Haare. „Riku, er... er ist weg...“ „Wer ist weg?“ „Roxas.“ „Roxas? Sag mir endlich was hier passiert ist.“ „Roxas, er war den ganzen Tag schon traurig, er hat gelitten. Dann ist plötzlich Axel aufgetaucht...“ „Axel?“ „Ja. Irgendwie hat er doch überlebt. Er wollte mit Roxas reden und...“ Sora brach schaudernd ab. Ihm wurde leicht übel, als er daran dachte wie einfach Roxas ihn zurückgedrängt und seinen Körper übernommen hatte. „Und? Was ist dann passiert?“ Er drückte den Kleidern weiter an sich und versuchte ihn durch zarte Berührungen zu beruhigen. „Roxas hat meinen Körper übernommen, ich konnte nicht dagegen machen. Er und Axel unterhielten sich und ich bekam Angst. Irgendwie hab ich Roxas dann wieder in mein Unterbewusstsein zurückweisen können.“ Sora kuschelte sich an seinen Freund. Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Die beiden haben sich entschuldigt und Axel bat mich noch einmal mit Roxas sprechen zu dürfen.“ „Du hast ihn gelassen, nicht wahr?“ Der Braunhaarige nickte. „Ja, Axel wollte Roxas noch etwas wichtiges sagen.“ Plötzlich fühlte er eine aufkeimende Röte auf seinen Wangen. Sanft wurde er von Riku geknufft. „Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, was war es?“, lachte er leise. „Axel... er hat Roxas gesagt, dass... er in ihn... ver...liebt ist“, Sora war im leiser geworden, dafür wurde die Färbung auf seinen Wangen intensiver. Als er nach einer Weile der Stille den Silberhaarigen ansah bemerkte er, dass sich auf dessen Gesicht ebenfalls eine feine Röte ausgebreitet hatte. Allerdings räusperte sich dieser und bekam sich schnell wieder in den Griff. „Und dann bist du ohnmächtig geworden?“, neckte ihn Riku nun. Schmollend zog Sora die Lippen übereinander. Er löste sich von seinem Freund und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, erst als sie sich geküsst haben!“ Jetzt entgleisten die Gesichtszüge des anderen völlig, woraufhin der Jüngere grinsen musste. „Dann wurde ich wach und merkte das Roxas nicht mehr da ist. Ende der Geschichte“, schloss er. Rikus Gesicht wurde wieder ernst. „Aber wie konnte er denn plötzlich aus dir verschwinden?“ „Versuch nicht Dinge zu verstehen für die es keine Erklärungen gibt.“ Fragend blickte Riku ihn an. Sora zwinkerte. „Axels Lieblingsspruch.“ Der Silberhaarigen lächelte wieder. Sanft wuschelte er dem Jüngeren durch die Haare. „Demnach hattest du einen aufregenden Tag.“ Er stand auf und reichte Sora eine Hand. „Lass und nach Hause gehen, es ist schon spät.“ Freudig nickte der Brünette und ließ sich von seinem Freund hochziehen. Zusammen verließen sie nun die Höhle und gingen runter zum Wasser. Nach einem Moment brach Sora die Stille wieder zwischen ihnen. „Du Riku?" "Mhm?" "Jetzt gibt es noch was, was ich dir voraus habe!“ „Ach ja und was soll das sein?“ „Ich hab jetzt meinen ersten Kuss hinter mir.“ Perplex blieb der Größere stehen und sah seinem Freund hinterher. Nachdem er den Überraschungsmoment überwunden hatte, lief er ihm grinsend hinterher. Ende Ich hoffe es hat ein wenig die Kurzweile befriedigt und dem ein oder anderem gefallen. Liebe Grüße Taja-chan PS:Von Taja-chan umgenannt auf FlameVIII. Freue mich auch bei älteren FFs immer über Rückmeldungen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)