the secret of my pain von abgemeldet (JoeyXSeto) ================================================================================ Kapitel 8: ... den Stress? -------------------------- Soooooooooooo... es geht los! Ich freu mich schon auf eure Kommis, die ich hoffentlich bekommen. *ganz Kommigeil geworden ist+ XP -.------------------ Als Seto nach einiger Zeit wieder erwachte spürte er sofort, dass etwas, oder bessergesagt jemand fehlte. Langsam streckte er sich um die Müdigkeit zu vertreiben, rollte sich dann aber doch gleich wieder zu einer kuscheligen Kugel zusammen. Eigentlich war er ja noch viel zu müde um aufzustehen und es war auch sehr gemütlich hier. Kraftlos fuhr sich der Drache über das Gesicht und stoppte an seiner Stirn. Fluchend verzog er das Gesicht, denn seine Stirn war im Vergleich zu seinen Wangen viel zu warm. Verhalten stöhnte Seto auf, als er sich aufsetzte und sein ganzer Körper schmerzte. Anscheinend war jeder einzelne Muskel in seinem Körper noch von gestern verkatert. Verschlafen blickte er an sich herunter und bemerkte, dass sein Schlafanzug an seiner Haut klebte. Es war also keine sehr entspannte Nacht gewesen. Nachdem der Brünette sich endlich aufgerafft hatte, schlurfte er grummelnd ins Badezimmer und beförderte fast den gesamten Inhalt des Medizinschranks auf den Boden, bevor er die Aspirin gefunden hatte und gleich zwei mit Wasser runterspülte. Minuten lang stützte er sich auf dem Waschbecken ab und wartete geduldig, bis der leichte Schwindel abgeklungen war. Die Stille in der Villa war fast schon unheimlich, denn schließlich war weder der chaotische Joey, noch sein kleiner, aber auch lauter Wirbelwind Mokuba da. Nach einiger Zeit spritzte sich der Brünette ein wenig Wasser ins Gesicht und ging wieder etwas klarer ins Schlafzimmer zurück. Vorsichtig, um sich nicht noch mehr wehzutun, zog er sich frische Klamotten an und legte sich auf sein Bett um den gestrigen Tag zu rekonstruieren. Er konnte sich noch daran erinnern, dass er sich ausruhen sollte und so ein Zeug. #Und was soll ich jetzt machen, wenn ich schon nicht arbeiten darf und mich ausruhen soll?# Traurig drehte er sich zur Seite und starrte aus dem Fenster. #Da fühl ich mich mal so schlecht und dann bin ich hier auch noch ganz alleine... ja super....# Seto lauschte der Stille, die fast schon erdrückend auf ihn wirkte und die Einsamkeit breitete sich in ihm aus. Gerade wollte er sein Gesicht deprimiert im Kissen vergraben, als sein Handy klingelte. Schnell griff er danach und klappte es auf. „Ja? Kaiba?“ meldete er sich froh über diese Abwechslung. „Hi Seto. Hier ist Alex.“ Meldete sich sein Stellverstreter und klang nicht besonders freudig. „Was gibt’s denn?“ „Du musst sofort in die Firma kommen!“ Kurz stutzte Seto und machte sich langsam Sorgen. „Du weißt, dass ich mich grundsätzlich nicht vor Arbeit drücke, aber der Arzt hat mir doch ausdrücklich verboten auch nur an Arbeit zu denken.“ Merkte Seto an und hielt sein Handy ans andere Ohr. „Ich würde dich wirklich nicht bitten, wenn es nicht äußerst wichtig wäre, oder?! Seto, hier ist, entschuldige, die totale Kacke am Dampfen.“ „Alex, also ich halte dich wirklich für kompetent genug um mit jedem Problem fertig zu werden...“ meinte der Brünette und schien von Alex Rede nur leicht beeindruckt. Auflachen am anderen Ende der Leitung. „Das dachte ich auch Seto. Aber das ist zu groß, da kannst nur du uns rausholen, ich krieg’s nicht hin.“ #Vielleicht lenkt mich die Arbeit ja ab, außerdem hab ich ja auch noch Aspirin... ich kann meine Firma wegen so ein bisschen Krankheit ja nicht einfach den Bach runtergehen lassen...# „Okay... ich zieh mich eben um und...“ „Nein!“ wurde er sofort von Alex unterbrochen. „Komm so wie du bist und wenn du noch im Bademantel bist, KOMM HER!“ „Okay.“ Meinte Seto nur, klappte sein Handy zu und lief in die Halle, nachdem er sich gerade noch Zeit genommen hatte seine Schuhe anzuziehen. Hastig schnappte er sich seine Schlüssel und ging zu seinem Auto. Der schwarze Ferrari glitt lautlos durch die Straßen und Seto konzentrierte sich mehr als sonst auf den Verkehr. Mit zwei Aspirin im Blut Autozufahren war wohl doch keine so gute Idee gewesen. Leicht verschwamm seine Umgebung und er trat hart auf die Bremse. #Die Ampel war doch rot, oder?“ Mit schreckgeweiteten Augen starrte er nach vorne, als der 20-Tonnen-LKW nur wenige Zentimeter vor der Motorhaube vorbeibretterte. Tief atmete der Brünette ein, schloss kurz die Augen und fuhr mit äußerster Vorsicht weiter. Als er in der Tiefgarage der Kaiba-Corp. auf seinem Stellplatz angekommen war, zog er sich noch schnell den Mantel über die Schulter, knallte die Autotüre zu, seufzte genervt und setzte schließlich eine undurchsichtige, kalte Maske auf. Mit abweisendem Blick betrat er den Eingangsbereich und bekam nur ein ‚Lancet- sama wartet oben auf sie.’ zugerufen, bevor er mit wehendem Mantel verschwand. Auf seinem Weg nach oben wurde er mit großen Augen begutachtet, wann kam es denn auch schon mal vor, dass Seto Kaiba in einer löchrigen, ausgewaschenen Jeans, einem schwarz- rot gestreiftem Pulli und schwarzen Chucks zur Arbeit kam. Der schwarze Mantel machte das Ganze nur noch eindrucksvoller und rundete seine Erscheinung auf eine ungewöhnliche Art und Weise ab. Als er in seinem Büro angekommen war, stockte ihm der Atem. Alex saß vor seinem PC, was ja auch nicht weiter ungewöhnlich war, wenn er nicht 10 Jahre älter ausgesehen hätte und ihm die Sorge nicht so ins Gesicht geschrieben gestanden hätte. Müde ließ sich der Brünette auf einen Schreibtischstuhl fallen und sah zu seinem Gegenüber, der ihn besorgt musterte. „Scheiße...“ murmelte Alex leise und fuhr sich übers Gesicht. „Jetzt bekomm ich auch noch Schuldgefühle...“ „Warum?“ fragte Seto verwirrt und lehnte sich zurück. „Du siehst krank aus und normalerweise würde ich dich jetzt nach Hause bringen lassen...“ sagte Alex leise und sah wirklich besorgt aus. „Wenn du sagst, dass das Problem so schwerwiegend ist, dann hättest du mich sogar vom Sterbebett wegholen dürfen... außerdem war mir sowieso schon langweilig.“ Meinte der Brünette nur leichtfertig und zuckte mit den Schulter. Dann strich er sich genervt die Haare aus dem Gesicht, nicht mal für Haare kämmen hatte er sich zeitgenommen, deswegen sah er jetzt, seiner Meinung nach, viel zu jugendlich aus auch wenn ihm dieser lockere Stil eigentlich besser gefiel als der ewig starre Geschäftmann. „So solltest du öfter rumlaufen.“ Bemerkte Alex beiläufig und entlockte Seto, der sich gerade einen Kaffee holte, ein flüchtiges Lächeln. „Also, wo liegt denn das Problem?“ fragte der Drache interessiert und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. „Ein Hacker.“ Kam es kurz angebunden und Seto seufzte an diesem Tag zum wiederholten Mal. „Ich erspare mir jetzt das Geschwafel über unsere Firewall, ja?“ begann er und trank einen Schluck Kaffee. „Dieser Hacker hat es also geschafft mein Sicherheitssystem zu knacken?“ fragte er und leichte Überraschung war zu hören. „Nein.“ Lachte der Ältere auf. „Dein System KANN man nicht überwinden... aber er hatte irgendwoher die Zugangscodes.“ Kam es schließlich resigniert. „Okay... wer hat die alles und kommt als Spion in Frage?“ wollte Seto wissen. Normalerweise hätte er das auch selber gewusst, aber heute wollte er wirklich so wenig wie irgendwie möglich nachdenken und sich anstrengen. „Wir haben die Codes und dann noch... acht weitere, fähige Mitarbeiter, alle in höheren Positionen, davon sind fünf schon seit Jahren bei uns... Du hast sie eingestellt, als du die Firma übernommen hast.“ Zählte Alex schnell auf und Seto nickte nur. Seine blauen Augen musterten seinen Gegenüber und man sah förmlich, wie sein Gehirn arbeitete. „Schön und gut... aber das hättest du auch alles selber managen können und in 24 Stunden haben wir neue Codes, also wo ist da der Haken? Wo ist das wirkliche Problem?“ fragte er leise und konzentriert. „Er kann jederzeit hier reinkommen, unser ganzes internes System schrotten und wichtige Dokumente klauen. Er hat die Einstellungen der Codes geändert, ich konnte ihn nicht aufhalten, ich hab programmiert und programmiert, aber es hat nichts funktioniert...“ Alex machte eine kurze Pause und ließ die neuen Informationen erst mal bei Seto sacken, bevor er weitersprach. „Das heißt, dass wir die Codes erst in drei Tagen wieder ändern können, vorher nicht an die Einstellungen rankommen und er in der Zwischenzeit auf unserer System zugreifen kann.“ „Verstehe.“ Unterbrach ihn der junge Firmenchef und faltete die Hände nachdenklich zusammen. „Ich muss ihn also erwischen, ihn aufhalten.... am besten noch ausschalten und den Standort, also die ID seines Rechners ausfindig machen.“ Überlegte er laut und verkreuzte die Arme. „Genau... unsere gesamte Programmierabteilung hat es schon versucht, aber es hat alles nichts genützt, wir sind ihm letzte Nacht und heute morgen einfach nicht beigekommen. Wenn du ihn jetzt auch nicht aufhalten kannst, was ich erstens nicht hoffe und zweitens auch nicht glaube, dann kann der Geschäftsspionage im ganz großen Stil betreiben und uns um Jahre zurückwerfen.“ Stellte Alex die ungemütliche Horrorversion vor. „Unsere Firewall erkennt es noch, wenn er sich wieder Zugang verschafft und dann liegt das alles nur in deiner Hand. Ohne Netz und doppelten Boden. Ein Fehler und wir sind vielleicht weg vom Fenster.“ Sagte der Amerikaner und lehnte sich zurück. „Na dann mal an die Arbeit.“ Entgegnete Seto scheinbar völlig ungerührt und schaltete seinen PC ein. „Ich kümmere mich um den Hacker.“ Flüsterte er leise, wandte seinen Blick aber nicht vom Bildschirm ab. „... und du findest mir den Spion. Ich will keinen Maulwurf in meiner Firma haben, der auch noch ungeschoren davonkommt.“ Zischte er bedrohlich und sah auf. Alex nickte nur und ging um den Schreibtisch zu Seto, anstatt das Büro zu verlassen. Langsam legte er seine Hand flach auf Setos Stirn und runzelte seine eigene besorgt. Tief seufzte er auf und sah Seto abschätzend und besorgt an. „Schau mir mal in die Augen.“ Bat er und Seto hob seinen Blick. „Du hast total glasige Augen... Mann... eigentlich gehörst du unter ne dicke Decke in ein Bett und nicht an den Schreibtisch...“ seufzte Alex und schüttelte den Kopf. „Wir können da dran auch nichts ändern. Das bisschen Fieber haut mich schon nicht um.“ Meinte der Angesprochene bloß und schien sich nicht sehr um seine Gesundheit zu sorgen. „Du solltest das nicht so auf die leichte Schulter nehmen.“ Warnte ihn der Amerikaner. „Ich schicke lieber mal jemanden los, der dir ein fiebersenkendes Mittel holt.“ Murmelte er leise und verschwand aus dem Büro. Vor Kälte zitternd hüllte sich der Brünette tief in seinen Mantel und machte sich daran, die Weiten des Kaiba-Corp. Netzes nach Spuren zu durchsuchen. Jeder hatte eine bestimmte Art zu programmieren und es war sicher nicht schlecht, wenn sich der Brünette schon mal ein bisschen schlau machte und ein paar Fangnetze für den Hacker spannte. Nach einiger Zeit betrat Alex den Raum, eine warme Decke und ein Glas in der Hand. Steif schälte Seto sich aus dem Mantel und hüllte sich schnell in die Decke, die seinem frierenden Körper dann doch mehr Wärme spendete. „Hier.“ Murmelte Alex und drückte seinem jungen Chef ein Glas mit einer leicht milchigen Flüssigkeit in die Hand. Langsam trank der Brünette und wandte sich, als Alex gegangen war, wieder dem Bildschirm zu. Sie hatten da wirklich ein Problem der größeren Sorte, der Hacker schien doch ein Profi zu sein, aber für Seto gab es grundsätzlich kein Problem, was nicht auch irgendeine Lösung hatte. #Er hat bestimmt irgendwo einen Fehler gemacht... oder irgendeine Spur hinterlassen, die mich weiterbringt...# dachte er konzentriert, rieb sich kurz über die Augen um wieder wacher zu werden und suchte weiter. Stunde um Stunde verging und die Sonne war auf der anderen Seite der Fensterfläche angekommen, als sein Handy klingelte. „Kaiba?“ meldete er sich nach einigen Sekunden leise und strich sich die Strähnen aus dem Gesicht. „Hi! Ich bin’s, Joey!“ meldete sich das Hündchen hellwach und anscheinend bei bester Laune. „Hi.“ Flüstere Seto geschafft, mit einem seltenen Lächeln auf den Lippen. „Wie geht's dir denn?“ fragte der Blonde leicht besorgt und machte eine kleine Pause, bevor er weitersprach. „Ich hab bei dir zuhause angerufen, aber da ist niemand ans Telefon gegangen. Hast du geschlafen? Ich hab dich doch jetzt nicht geweckt, oder?“ fragte der Blonde glucksend, da er ja noch fest davon ausging, dass sein Drache mit Sicherheit zu Hause war, brav im Bett lag und sich ausruhte. „Nein... Alex hat mich heute Mittag angerufen und mich in die Firma bestellt.“ Grummelte Seto müde und hielt sich das Telefon ein Stück vom Ohr weg, als er einen lauten Aufschrei am anderen Ende hörte. „WAAAAS?! Moment.... hat der Arzt gestern nicht so was gesagt, wie... DU SOLLST DICH GEFÄLLIGST AUSRUHEN UND NICHT ARBEITEN??!! HAST DU SCHON MAL WAS DAVON GEHÖRT? ICH GLAUBE BEI DIR HACKTS WOHL!!!!“ schrie Joey wutentbrannt und fluchte dann leise über soviel Unvernunft. „Ja... ich weiß...“ versuchte Seto den Anderen zu beruhigen. „Aber es ist ein echter Notfall...“ „DAS IST MIR SO EGAL! DU HAST SIE DOCH NICHT ALLE; WILLST DU DICH DENN UMBRINGEN?!“ „Hier ist einiges im Argen und... sei bitte nicht sauer, aber ich werd wohl die nächsten paar Tage nicht wieder nach Hause kommen. Ich muss wirklich hier bleiben, bis sich das geregelt hat, dass ist spätestens in drei Tagen...“ Seto machte eine Pause und seufzte müde. „Ruf Alex gleich an... der wird dir die ganze Sache erklären... dazu bin ich jetzt doch zu müde, ja?“ fragte er lieb und trank noch einen Schluck Kaffee. „Mach ich...“ Der Blonde machte eine kurze Pause und sammelte sich anscheinend wieder, doch so ganz wollte ihm das dann doch nicht gelingen. „Du wirst dich noch zu Grunde richten.“ Lachte das Hündchen verzweifelt und echte Besorgnis sprach aus seiner Stimme. Nachdem er einmal tief ein und aus geatmet hatte, richtete er eine Frage an Seto. Doch es war weniger eine Frage, sondern eher eine Ankündigung, die keinen Widerspruch duldete. „Morgen hab ich den ganzen Tag Zeit, also schau ich gleich morgens in der Firma vorbei, hast du das verstanden?!“ #Und wehe du sagst, dass du zu beschäftigt bist.# schoss es dem Blonden unwillkürlich durch den Kopf und er zog angesäuert die Augenbrauen zusammen. Setos Antwort überraschte ihn dann doch, aber sie veranlasste ihn nur dazu, sich noch mehr Sorgen um seinen Drachen zu machen, denn eigentlich war es Seto nur Recht, dass er in die Firma kam, wenn es ihm wirklich schlecht ging. „Das wäre echt nett.“ Seufzte der Brünette fertig. „Stress ist ja schön und gut, aber jetzt ist es grad wirklich ein bisschen viel, also kann du mich gern vom Arbeiten abhalten, mein Hündchen.“ Meinte Seto erschöpft, da er die Absichten des Blonden doch so langsam erahnen konnte. „Wehe ich komme morgen in die Kaiba-Corp. und finde dich wieder halb tot und mit riesigen Augenringen vor... dann kannst du dir aber ne saftige Strafe abholen!“ drohte Joey und Seto warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. #Also die Augenringe hab ich jetzt schon...# dachte er resigniert und wandte sich frustriert ab. „Und was ist das für eine Strafe?“ fragte er leise und lehnte sich weiter in einem Stuhl zurück, während er entspannend die Augen schloss. „Ich werde den ganzen Tag bei dir bleiben, mich um dich kümmern und dir Vorträge halten, wie dämlich du eigentlich bist!“ raunte Joey leise und Seto lächelte wieder. „Wir sehen uns morgen...“ meinte das Hündchen dann wieder versöhnlicher. „Und Seto? Versprich mir bitte, dass du nicht die ganze Nacht wach bleibst... schlaf ein bisschen und morgen kümmere ich mich dann um dich... ja?“ flüsterte er und machte sich ziemliche Sorgen um die Gesundheit seines Drachens. „Okay... versprochen.... ich freu mich schon auf dich...“ hauchte der Brünette und legte den Kopf müde zur Seite. „Ich liebe dich... gute Nacht...“ wisperte der Blonde und beendete das Gespräch, nachdem er die liebevolle Erwiderung des Drachens gehört hatte. Kurz sah Seto auf das Telefon und legte es schließlich zur Seite, er hatte ja noch einiges zu tun... Kurz sah er auf die Uhr und machte sich dann wieder an die nicht enden wollende Arbeit. Seine Konzentration ließ zwar schon sehr zu wünschen übrig, aber er hatte trotzdem ein paar Programmierstrukturen gefunden, die ihm wirklich weiterhalfen und ihn nicht mehr vor eine schier unlösbare Aufgabe stellten. #Wenn nur diese dämlichen Kopfschmerzen nicht wären...# dachte er frustriert und versuchte das anhaltende Pochen, was ihn seit geraumer Zeit nervte, zu ignorieren.# Er ließ einige Momente verstreichen, drehte sich dann mit dem Stuhl um und sah mit halb geöffneten Augen nach draußen über Domino und seine beeindruckende Skyline. Es war schon später Abend und die letzten Sonnenstrahlen fielen durch die großen Scheiben in sein Büro. Fröstelnd zog der Brünette die heruntergerutschte Decke wieder näher um sich und betrachtete den roten Streifen am Horizont. #Fünf Minuten Pause kann ich mir nach dem Tag ruhig mal gönnen...# dachte er erschöpft und versuchte dieses neuaufkommende fiebrige Gefühl von sich abzuschütteln. Gerade als er sich wieder seiner Arbeit zuwenden wollte, wurde die Tür geöffnet und prompt wurde Setos Laune um einiges schlechter. #Und ich hatte echt gehofft, dass ich heute meine Ruhe vor dem Typen habe...# grummelte der Brünette in Gedanken. Dieter Krick stand in der Tür und sah schleimig lächeln in das Büro, während er seine Hornbrille zurechtrückte. „Was ist denn?“ fragte der Firmenchef sogar einigermaßen neutral, da er zu sehr damit beschäftigt war seine Konzentration nicht völlig zu verlieren, als dass er seinen Angestellten anzicken konnte. Sofort wurde dessen Grinsen breiter und er trat in das geräumige Büro. „Lancet- sama schick mich...“ meinte er und wollte wohl wichtig erscheinen, da er sich bei diesen Worten sehr aufplusterte. „Er meinte ich sollte sie fragen, ob ich ihnen was bringen kann...“ sagte er freundlich und sah Seto erwartungsvoll an. #Na vielen Dank auch, Alex.... musstest du ausgerechnet den schicken?# #Ich kann auch noch ganz andere Sachen für dich machen.... Das wirst du schon noch merken....# Kurz überlegte Seto, ob er ihn nicht einfach rauswerfen sollte, verwarf diese Idee aber und sah in sich gekehrt auf seine Tastatur. „Sie könnten mir ein Aspirin, irgendetwas zu trinken und was zu essen besorgen, ich hab wahnsinnigen Hunger und Durst.“ Wies Setos seinen Angestellten desinteressiert an und wandte sich wieder dem flimmernden Bildschirm zu. #So, jetzt no-# Gerade als er weiterarbeiten wollte wurde er von dem inkompetenten Mitarbeiter in seinen Gedankengängen unterbrochen. „Soll es irgendetwas bestimmtes sein?“ fragte er schleimig und mit einem Dauergrinsen, was den Brünetten wahrscheinlich sogar im entspannten Zustand den letzten Nerv geraubt hätte. „Nein...“ entgegnete er also betont freundlich und versuchte sich endlich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Dieter schien durch diese Missachtung seiner Person wohl nicht sehr erfreut, denn er knallte auf dem Weg nach draußen die Tür so laut zu, dass Seto zusammenzuckte und sich verzweifelt seufzend den pochenden Schädel hielt, bevor er seine Schläfen rieb. #Wie mich dieser Typ doch nervt... warum muss der immer hier irgendwo rumhängen, ich begegne meinen Angestellten doch sonst nicht so häufig... der Typ ist echt schlimmer als ne Klette.# dachte er gereizt und legte eine Hand auf den vor Hunger grummelnden Magen. #Wann hab ich eigentlich das letzte Mal was gegessen?# fragte er sich in Gedanken und ihm fiel auf, dass das schon erschreckend weit zurücklag. Er konnte sich die letzten Tage jedenfalls nicht daran erinnern. Auch wenn Dieter sonst eher nicht besonders zuverlässig war, wenigstens diesmal machte er seinen Job gut und kam nach ungefähr zehn Minuten wieder in Setos Büro geschlichen. #Endlich... ich bin am Verdursten...# schoss es dem Brünetten unwillkürlich durch den Kopf, als ein Glas Wasser mit einer Tablette, ein Tee und ein Brötchen vorsichtig auf seinem Schreibtisch abgestellt wurden. Ein Seufzer entwich ihm und er trank schnell einen Schluck. „Vielen Dank.“ Sagte der Firmenchef völlig untypisch und sorgte so unbewusst für ein noch breiteres Grinsen auf dem Gesicht des Anderen. #Er hat sich bei mir bedankt!# frohlockte Dieter in Gedanken und musterte seinen attraktiven Chef eindringlich. „Kann ich sonst noch was für sie tun?“ fragte er mit einem Unterton in der Stimme, der Seto nicht weiter auffiel, andere Menschen aber sicher in höchste Alarmbereitschaft versetzt hätte. Der Drache überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein, aber sie können jetzt auch Feierabend machen.“ Entgegnete Seto um ihm klar zu machen, dass er seine Ruhe haben wollte. #Schade... ich hätte noch ganz andere Dinge für dich getan.# dachte Dieter mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht, während er das Büro verließ. #Warum läuft es mir eigentlich immer kalt den Rücken runter wenn dieser Typ grinsend in meinem Büro steht?# fragte sich der Brünette in diesem Moment plötzlich, schob diesen Gedanken aber als Spinnerei zur Seite und entschied sich, jetzt mal eine richtige Pause zu machen. Das Glas Wasser mit der Kopfschmerztablette trank er in einem Zug leer, nahm die Teetasse in die Hand und wärmte sich die vor Kälte schon steifen Finger, während er erfreut feststellte, dass das hämmernde Gefühl in seinem Kopf nachließ und er wieder einen einigermaßen klaren Gedanken fassen konnte. Vorsichtig trank er den ersten Schluck der heißen Flüssigkeit und war dankbar für die wohltuende Wärme, die sich jetzt in ihm ausbreitete. Gerade als er den letzten Bissen seines Brötchens gegessen hatte und sein Magen nicht mehr ganz so laut grummelte, wurde die Tür geöffnet und ein etwas zuversichtlicher Alex betrat den Raum. Leicht lächelnd ließ er sich in einen Stuhl fallen und besah sich Seto von oben bis unten mit musterndem Blick. „Du siehst nicht gesund aus...“ stellte er fest und lehnte sich weiter zurück. „So fühle ich mich auch...“ grummelte der Brünette müde und sah seinen Stellvertreter erwartungsvoll an. „Kommst du gut voran?“ fragte dieser ausweichend und Seto nickte leicht. „Es wird... wenn der Hacker morgen früh herkommen sollte, dann kann er sich auf einiges gefasst machen. Mit dem werd ich schon fertig.“ Meinte der Brünette selbstsicher und rieb sich über die Augen. „Ich bin auch schon ziemlich weit gekommen...“fing Alex an und steckte sich. „.. aber ich hab wahrscheinlich erst morgen Gewissheit ob meine Vermutung stimmt, schließlich arbeiten diese dummen Behörden und die Firmen, mit denen ich reden muss nachts nicht und scheinen es nicht für nötig zu halten mit uns zu kooperieren.“ Brachte er Seto leicht angesäuert auf den neusten Stand, anscheinend hatte er heute schon einige unerfreuliche Gespräche geführt. „Dann mach doch jetzt Feierabend.“ Schlug Seto vor. „Ich muss ja sowieso hier bleiben, falls der Hacker auftaucht, aber das heißt ja nicht, dass du auch hier rumhängen musst.“ Meinte der junge Firmenleiter, erntete aber nur einen sehr skeptischen Blick seitens Alex. „In deinem Zustand... meinst du wirklich, dass es da eine gute Idee ist, dich hier alleine zu lassen? Mit einer handvoll Angestellter?“ Genervt seufzte Seto auf. „Die werden mich schon nicht in Stücke reißen... ich bin schon ein großer Junge und kann auf mich aufpassen... also gute Nacht Alex...“ Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern und verließ also einige Minuten später das Büro. Schließlich sollte seine Familie auch mal wieder was von ihm haben, er war schließlich genauso selten zu Hause wie Seto. Eine Stunde später herrschte Totenstille in der Kaiba-Corp., nur im obersten Stockwerk brannte noch gedimmtes Licht. Seto saß immer noch vor seinem PC und hackte schnell auf die Tasten ein. Endlich wusste er, worauf der Hacker scharf war. Seine ganzen Attacken waren nur darauf gerichtet gewesen, den Hauptrechner zu knacken und sein neues Programm und die Neuerungen der Kaiba-Corp. zu stehlen. Leise seufzte der geschaffte Brünette auf und wischte sich den leichten Schweißfilm von der Stirn. Dieses Fieber nervte ihn noch zu Tode. Kurz unterbrach er seine Arbeit und sah auf die Uhr. #Schon 12 Uhr?# stellte er überrascht fest, denn er hatte über der ganzen Arbeit gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit doch vergangen war. #naja, die Nacht ist ja noch lang.# dachte er sich erschöpft, als ihm die ganzen Sachen in den Sinn kamen, die er noch dringend erledigen musste. Und so arbeitete er weiter und stellte seine Boxen lauter, damit er auch die Warnung seines Sicherheitssystems nicht überhören konnte, falls der Hacker auftauchen sollte. Immer wieder fielen ihm die Augen zu und Hitzewellen schüttelten ihn, gefolgt von Kälteschauern. Zu allem Überfluss waren auch noch die Kopfschmerzen zurückgekommen und leichter Schwindel plagte ihn, wenn er sich zu schnell bewegte. Nach einiger Zeit, in der es ihm fast nicht mehr möglich gewesen war die Augen aufzuhalten, geschweige denn zu Arbeiten, schaltete er den Bildschirm aus und drehte die Boxen noch lauter, damit er einen etwaigen Alarm auch im Schlaf nicht verpassen würde. Mit müde gesenkten Lidern sah er wieder auf die Uhr und löschte das Licht. #3 Uhr... ich glaub, jetzt kann ich mir bis morgen früh echt mal ne Pause gönnen...# Vorsichtig und mit zitternden Knien schlurfte er zum Sofa und legte sich ächzend hin. Eigentlich hätte er zum bequemen Schlafen die Lehnen abmachen müssen, da er doch etwas zu groß war und sich ein Kissen holen müssen, doch das war ihm jetzt viel zu anstrengend. Der Raum drehte sich leicht und das Fieber schlug wieder kräftiger zu, als der Brünette in einen unruhigen, von Albträumen durchzogenen Schlaf fiel. ~+~ Nach einer für Seto fiel zu kurzen Zeit rüttelte jemand unsanft an seiner Schulter und holte ihn langsam aus seinen sowieso nicht allzu schönen Träumen. Mühsam und noch schwerfälliger als sonst hob er die Lider und erkannte nach kurzem Geblinzel zwei Gesichter, die ihn besorgt ansahen. „Morgen Seto...“ wurde ihm entgegengehaucht und Joey strich den Schlafsand aus den Augen des Morgenmuffels. „Was denkst du dir eigentlich immer, du Masochist?!“ fragte der Blonde mit tadelndem Unterton und musterte seinen Drachen von oben bis unten. „Joey... bitte versteh doch, es ist wirklich wich-.“ Begann der Brünette, unterbrach sich aber, als er seine raue Stimme bemerkte und räusperte sich leicht. „Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, Lancet- san hat mir das Problem schon erklärt. WAS ABER NICHT HEIßT; DASS ICH DAS GUT FINDEN WÜRDE, WAS DU HIER WIEDER MACHST! Du gehörst zu deinem Arzt, nach Hause und in dein Bett.“ zischte Joey böse und schickte Seto einen wütenden Blick, während er ihm eine Hand prüfend auf die Stirn legte. „Du glühst ja.“ Wisperte er besorgt und jegliche Wut schien mit einem Mal verraucht, als er die schweißnassen, brauen Haare zur Seite strich und noch mal nachfühlte. „Schön liegen bleiben.“ Wies er seinen Drachen an und hastete in das kleine Badezimmer, das an das Büro angeschlossen war. Kurz hörte man Rascheln und Wasserrauschen, dann kam Joey mit einem Waschlappen und einer mit Wasser gefüllten Schüssel wieder. Alex hatte die ganze Zeit nur stumm daneben gestanden und verließ das Zimmer, da er den angeschlagenen Seto ja in guten Händen wusste. Das Hündchen kniete sich wieder neben das Sofa, befeuchtete den Lappen und fuhr Seto über die Stirn um den Schweiß zu entfernen und ihn etwas zu kühlen. „Wie viel Uhr ist es?“ gähnte der Brünette müde und schloss die Augen wieder. „Fast sieben Uhr.“ Entgegnete der Blonde nach einem Blick auf die Uhr. „YOU’VE GOT A MESSAGE!“ dröhnte es ohrenbetäubend aus den Boxen und Seto sprang laut fluchend auf. „Diese beschissenen Boxen, so ein verdammter...“ schimpfte er, stoppte und stützte sich auf die Tischplatte auf, bevor er sich langsam und mit geschlossenen Augen auf den Stuhl sinken ließ. „Was ist?“ fragte Joey, bekam jedoch nur einen tiefen Seufzer als Antwort. Besorgt richtete er sich auf und stellte sich hinter den Stuhl, sodass er Seto ohne Probleme umarmen konnte. Vorsichtig und beruhigend fuhr er durch die seidigen, braunen Haare und wartete einige Augenblicke, bevor er erneut fragte: „Was ist denn los, mein Drache?“ „Mir ist auf einmal total schwindelig geworden und alles hat sich gedreht... ich wusste grad nicht mal mehr, wo oben und unten ist.“ Flüsterte Seto leise und atmete tief ein. Der Blonde fuhr mit seinen Händen durch die Haare und strich langsam den Hals entlang, bevor er Setos Ohr ganz nahe kam. „Spürst du das hier?“ wisperte das Hündchen ganz fürsorglich und Seto bejahte diese Frage ebenso leise, wie sie gestellt worden war. „Hier ist oben...“ flüsterte Joey leise glucksend und erntete nur ein gequältes Seufzen von Seto. „Danke auch...“ sagte er und zog die Luft noch ein paar Mal tief in die Lungen, bevor er die Augen wieder zaghaft öffnete. „Entschuldige... Geht’s wieder?“ fragte Joey diesmal ernst und liebevoll, während er Seto die Decke holte und sich dieser darin einwickelte. Nur ein Arm ragte aus dieser Deckenkonstruktion hervor, der nach der Maus griff und den Ton leiser stellte, schließlich wollte er nicht, dass ihnen bei jeder E-Mail die Ohren abfielen, er war ja jetzt einigermaßen wach. „Ganz toll... jetzt ist mir auch noch schlecht.“ Nörgelte Seto und öffnete die Mail genervt. „Interessant?“ fragte der Blonde wenig erpicht, doch der Brünette schüttelte den Kopf. „Nein, die ist mal wieder völlig unwichtig...“ grummelte er und zog sich die Decke übers Kinn. Leise seufzte er auf und rieb sich den verspannten Nacken. Es war wohl doch keine gute Idee gewesen so ganz ohne Kopfkissen auf dem harten Sofa zu schlafen und sich so stark zusammenzurollen. „Also...“ fing Joey sinnierend an, setzte sich auf die Schreibtischplatte und machte einen Schmollmund. „So wie ich das verstanden habe und ich geh mal davon aus, dass Lancet- san mir das richtig erklärt hat... musst du doch eigentlich nur abwarten bis der Hacker kommt....“ „Genau... worauf willst du hinaus?“ unterbrach Seto seine lauten Überlegungen genervt und schnitt ihm das Wort ab. „Du musst nur hier in der nähe des PCs bleiben und warten...“ redete der Blonde weiter. „Ja und?“ zickte Seto schlecht gelaunt und schloss die Augen wieder. „Dann legst du dich jetzt hier hin, ruhst dich aus und lässt dich von mir umsorgen.“ Grinste das Hündchen, ohne auf Setos Genörgel zu achten und zog ihn vom Stuhl auf die Füße. „Das hört sich gar nicht so schlecht an.“ Murmelte der Brünette wieder etwas versöhnlicher gestimmt und ließ sich langsam aufs Sofa sinken. Gut gelaunt stellte Joey die Lehnen waagerecht damit sich Seto richtig hinlegen konnte und sich nicht völlig verdreht zusammenquetschen musste, bevor er summend zu den Schränken hüpfte. „Hast du hier irgendwo ein Kissen?“ flötete er energiegeladen und riss wahllos einen Schrank auf in dem sich aber nur Akten befanden, die ihm dank seines Schwungs auch gleich alle entgegenkamen und auf dem Boden landeten. „Sag mir BITTE, dass das NICHT die Akten waren...“ stöhnte Seto genervt auf und vergrub das Gesicht im Sofa. „Doch... ich befürchte schon...“ Fiebste Joey und lächelte nervös, während er versuchte das Chaos ein wenig zu kaschieren. „Die sortierst du gleich wieder schön nach Alphabet, klar?!“ grummelte der Drache fiebrig, während er die Decke näher um sich zog. Er fühlte sich heute noch schlechter als gestern und wollte eigentlich nur hier liegen bleiben und sich ja nicht bewegen. „Klar, klar. Mach ich mein Schatz.“ Sagte Joey nur frohgemut und fand schlussendlich das gesuchte Kissen und als Zugabe noch einen schön dicken Kaschmirpulli für Seto, da dessen Sachen nach dieser Nacht doch etwas mitgenommen waren. „hier, zieh den an.“ Wies er den Brünetten an und drückte ihm den Pulli in die Hand, die gerade so unter der Decker hervorlugte. „Ich hol dir jetzt ein fiebersenkendes Mittel. Du ziehst dich in der Zeit bitte um und legst dich schön da hin.“ Flüsterte das Hündchen, während er die nassen Strähnen von der heißen Stirn strich. Zustimmendes Grummeln seitens Setos war zu vernehmen und so verließ Joey mit schnellen Schritten das Büro, damit er bald wieder bei Seto war. Nach wenigen Minuten hatte er die gesuchten Sachen gefunden und kam wieder in den Raum. Dort fand er Seto seltsam auf den Bauch gedreht vor, wie er schweratmend döste und das Kissen neben sich gar nicht registrierte. Seinen Pulli hatte er einfach auf den Fußboden gepfeffert und sich tief in den Kaschmirpulli eingehüllt, der jetzt sein halbes Gesicht verdeckte. Sanft wurde der Kranke von dem Blonden angestupst und mit einem mehr als besorgten Blick bedacht, als er sich schwerfällig und tollpatschig aufrichtete. #Unter normalen Umständen würde ich dich jetzt nach Hause schleifen und zu deinem Arzte befördern... und dir das Aufstehen strengstens verbieten... und jetzt?... Jetzt kann ich nur Schadensbegrenzung betreiben und dabei zusehen, wie du dich zu Grunde richtest.# dachte der Blonde seufzend, während Seto das Glas mit dem fiebersenkenden Mittel artig austrank. „Leg dich wieder hin...“bat Joey leise, woraufhin sich der Drache wieder auf das Sofa fallen ließ und heftig gähnte. „Auf den Rücken, Seto...“ meinte das Hündchen nur besserwisserisch, da sich der Brünette wieder auf den Bauch gelegt hatte, was in seiner Verfassung nicht gerade gut war. Ohne zu antworten leistete der Kranke dem sanften Befehl folge und drehte sich ohne Gegenwehr um. Fürsorglich hob Joey Setos Kopf an und platzierte das kuschelige rote Kissen darunter, das bis jetzt noch nicht beachtet worden war. „Das hätt ich auch noch selber gekonnt...“ murmelte Seto leise und zog die Decke weg, bevor er leicht aufstöhnte und den Kopf zur anderen Seite kippen ließ. Joey wollte ihn gerade wieder zudecken, als Seto ihn unterbrach und sich den neuen Schweiß von der Stirn wischte. „Nicht... mir ist so warm...“ wimmerte Seto halb dösend und Joey legte ihm mit einer besorgten Miene einen kalten Waschlappen auf die Stirn. „Besser?“ fragte der Blonde und Seto bejahte leise, ohne zu bemerken, dass das Hündchen die Decke wieder über seine Brust gezogen hatte. #Dich hat’s echt ganz schön erwischt....# dachte er ernsthaft besorgt und strich seinem Freund durch die schweißnassen Haare. Seto hatte die Augen geschlossen und atmete schwer. „Durst...“ hauchte er zwischen zwei tiefen Atemzügen und öffnete die Augen einen Spalt weit. „Könntest du mir vielleicht... was zu trinken holen?...“ fragte er lieb und Joey machte sich sofort auf die Suche, schließlich war er ja gekommen um seinen Schatz zu umsorgen. Nach circa fünf Minuten kam er wieder vor Setos Bürotür an, mit einer vollen Wasserflasche in der Hand und jeder Menge sorgenvoller Gedanken im Kopf. Doch die wischte er schnell weg, als er einen Schemen durch die milchige Scheibe ausmachen konnte und die Tür genervt öffnete. #Er sollte doch liegen bleiben, was macht er de..# dacht er, stoppte aber, als er sah, dass er gar nicht Seto war, der da im Büro herumlief und so viel Lärm machte. Die Gestalt drehte sich zu dem Blonden und schon sah er in Dieters glubschende Augen, die ihn ungläubig ansahen. Der Angestellte stand verloren in dem Büro seines Chefs und klammerte sich an die Akten, die er unterm Arm trug. Die wässrigen Augen sahen geringschätzend in die Schokobraunen und wandten sich dann zu Seto, den er schon die ganze Zeit beobachtet hatte und mit begehrenden Blicken bedachte. #Der schon wieder...# schoss es Joey grimmig durch den Kopf und ging zu Seto, der die beiden Menschen in seinem Büro noch gar nicht bemerkt hatte. „Hier, dein Trinken.“ Meinte er nur und stupste Seto leicht an. Kurz wurden die blauen Augen geöffnet und Seto setzte sich mühsam auf, nachdem er sich müde über die Augen gefahren war. Dankbar nahm er die Flasche entgegen und leerte sie mit zwei kräftigen Zügen vollständig. #Du warst ja kurz vorm Verdursten.# stellte Joey überrascht fest und drehte sich wieder zu Dieter, der sich verhalten geräuspert hatte um auch wieder ein bisschen Aufmerksamkeit von Seto zu bekommen. „Wo soll ich die Akten hinlegen, Kaiba- sama?“ fragte er betont freundlich und ignorierte Joey völlig. „Legen Sie die... einfach auf meinen Schreibtisch...“ murrte Seto müde und lahm, während er den angewärmten Waschlappen von seiner Stirn strich, den Joey auch sofort an sich nahm und in die Schüssel mit kaltem Wasser legte. Dieter schlurfte gehorsam zu dem großen Schreibtisch und streckte schon den Arm aus um die Akten abzulegen, doch da stolperte er über eine winzige Teppichfalte und versuchte sich an der Tischplatte festzukrallen, was ihm aber mit den Akten in der Hand nicht gelang. Also knallte er mit den Armen auf der Glasplatte auf und beförderte während seines Fluges alles mit lautem Gepolter auf den Boden. Mit schreckgeweiteten Augen verfolgte Seto, wie seine Unterlagen, sein Laptop, seine Maus und sein Handy auf den Boden krachten. Sogar den Bildschirm hatte Dieter mitgerissen und er knallte laut auf dem Teppich auf. Dann war es unheilvoll still, nur vereinzelte Blätter, die es hochgewirbelt hatte, schwebten nach unten. „Das... das tut mir leid...“ stotterte der tollpatschige Angestellte, als er sich wieder aufgerichtet und das Chaos bemerkt hatte. Wütende, eisblaue Augen erdolchten Dieter förmlich und der Brünette richtete sich bedächtig auf. „Raus...“ forderte er ruhig, zu ruhig.... „Aber ich..“ fing Dieter an und deutete hastig auf das Chaos, doch Seto ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Raus oder ich vergesse mich!“ zischte er auf einmal so bösartig, dass der eingeschüchterte Angestellte rückwärts aus dem Büro stolperte. Tief atmete Seto ein und lehnte sich wieder an der Sofalehne an. Dann ließ er den Kopf langsam und erschöpft nach hinten kippen und seufzte leise. „Ich räum das gleich auf, ja?“ flüsterte Joey sanft und dirigierte Seto mit sanfter Gewalt in eine waagerechte Position. Liebevoll platzierte er den kalten Waschlappen wieder auf Setos Stirn und strich seinem Drachen eine Weile fürsorglich durch die Haare. Nach einiger Zeit stand er auf und baute Setos Schreibtisch wieder einigermaßen auf, bevor er sich daran machte die ganzen Verträge zu sortieren und die Akten zu ordnen. Nach etwa zehn Minuten des Aufräumens warf der Blonde wieder einen Blick zu Seto und musste feststellen, dass dieser die Decke schon wieder von seiner Brust zur Seite gezogen hatte und mit leicht geöffnetem Mund schweratmend döste. Kopfschüttelnd schritt das Hündchen zum Sofa und zog die wärmende Decke über den fiebernden Körper, bevor er den Waschlappen wieder ins Wasser tunkte und Seto den hauchdünnen Schweißfilm vom Gesicht wischte. Dank dieser Berührung wurde Seto wieder etwas wacher und öffnete die Augen einen Spalt weit. „Joey.. danke... dass du hier bist...“ murmelte Seto fiebrig und sah den Blonden mit verklärtem Blick an. „Kein Problem..:“ flüsterte Joey und bedachte Seto mit einem sorgenvollen Blicken. #Zum Glück sind Ferien... dann kann ich die ganze Zeit bei dir bleiben und ein bisschen auf dich aufpassen...# dachte er sich, während Seto die Decke bis zum Haaransatz zog, sodass nur noch ein Büschel brauner Haare und ein nasser Lappen von ihm zu sehen waren. „Krieg ich deine Hand?“ fragte der Kranke gedämpft und schon wieder stark schläfrig. Joey antwortete gar nicht, sondern schob seine Hand einfach unter die Decke. Nach einigem Geraschel wurde seine Hand ganz schwach von eiskalten Fingern umschlossen und Joey schob seine andere Hand auch unter die Decke um sanft über Setos Seite zu streichen. Ein leichtes Schaudern hatte den Deckenberg schon vor einigen Minuten erfasst, doch erst jetzt konnte das Hündchen spüren, wie sehr Seto eigentlich zitterte. „Mir ist kalt... mach doch die Kühlung aus...“ murmelte der kranke Drache im Fieber. #Weißt du eigentlich wie brütend heiß dein Körper ist und dass du starkes Fieber hast... und da ist dir kalt?!# fragte Joey in Gedanken und hielt weiter seine Hand, während er den rasselnden Atemzügen lauschte. #Die ganze Arbeit macht dich kaputt.... # dachte der Blonde weiter und hob seinen Blick, als die Tür geöffnet wurde und Alex den Raum betrat. „Wie geht's ihm?“ fragte Setos Stellvertreter besorgt, als er auf das Häufchen Elend auf dem Sofa blickte. „Gar nicht gut...“ seufzte Joey sorgenvoll. #Du solltest eigentlich im Krankenhaus sein, bei dem was du alles hattest... damit ist schließlich gar nicht zu scherzen. Nur weil du so bekannt bist und im Krankenhaus keine Ruhe hättest, heißt das doch gar nichts... schließlich hast du einen der besten Ärzte... du solltest zu Hause sein und dich von dem umsorgen lassen... und nicht hier auf irgendeinen hirnverbrannten Hacker warten, der dir das Geschäft vermiesen will.# grummelte Joey besorgt und strich weiter über Setos Handrücken. „Warum musste dieser verdammte Hacker auch ausgerechnet jetzt auftauchen, wo Seto eigentlich absolute Ruhe braucht...“ fluchte Alex ungehalten und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Wenigstens haben wir jetzt ein Problem weniger.“ Seufzte er dann erleichtert und streckte sich steif. „Haben sie den Spion gefunden, Lancet-san?“ fragte Joey interessiert und zog eine Hand unter der Decke hervor, mit der er jetzt den warmen Waschlappen nahm und abermals kühlte, bevor er ihn wieder auf Setos überhitzter Stirn platzierte. Dankbar seufzte der Brünette auf und das Hündchen strich ihm sanft durch die feuchten Haare. „Nenn mich doch Alex, Joey, schließlich werden wir uns ja noch öfter sehen, wo du doch jetzt mit Seto zusammen bist.“ Sagte der Amerikaner und sah sorgenvoll auf seinen jungen Chef. „Okay, danke Alex... aber hast du denn jetzt was gefunden?“ hakte Joey noch einmal nach. „Ja... ich hab den Maulwurf gefunden... es war ein etwas älterer Herr in unserer Führungsebene, der vor drei Monaten verstorben ist. Ich bin auch eher durch Zufall darauf gekommen, weil ich einen Standardcheck bei den Ämtern gemacht habe... die waren aber nicht sehr kooperativ.“ Verwirrt sah Joey ihn an und zog die Augenbrauen nach oben. „Wie soll das denn gehen? Ich bin vielleicht nicht ganz so intelligent wie Seto, aber dumm bin ich nicht und dass Tote noch arbeiten können ist mir neu..“ bemerkte er sehr skeptisch und schickte dem anderen einen fragenden Blick. Alex schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und erklärte die Sache näher. „Er hatte einen Zwillingsbruder, der sich schon vor einigen Jahren der Kriminalität zugewandt hat. Dieser hat seinen Platz eingenommen und wollte so das große Geld machen. Hat sich wohl für besonders schlau gehalten, aber daraus ist ja nichts geworden. Der einzige Haken an der Sache ist, das er keine Ahnung hat, wer der Hacker ist. Sie waren angeblich immer anonym“ „Das hilft Seto also gar nichts...“ seufzte Joey und Alex nickte mit einem Blick auf seinen unruhig schlafenden Chef. „Ich kümmere mich dann mal um die restliche Arbeit, nicht, dass das alles liegen bleibt.“ Verabschiedete sich der Amerikaner und schlich leise aus dem Zimmer. Vorsichtig zog Joey auch die andere Hand unter der Decke hervor, stand auf und kippte die Fenster ein Stück, um wieder etwas frische Luft in den stickigen Raum zu lassen. Melancholisch ließ er seinen Blick über die Dächer der Stadt schweifen, drehte sich aber um, als Seto leise nach ihm rief. Mit sanftem Blick kam er zurück, kniete sich vor das Kopfende des Sofas und zog die Decke von Setos Gesicht weg. „Joey...“ murmelte der Drache weggetreten und schien zwischen Schlaf und Wachsein zu wandern. „Ich bin doch da...“ hauchte er beruhigend in Setos Ohr, während er den Lappen wieder wechselte und ihm sanft über das Gesicht strich. Jetzt schob er die Decke weiter nach unten und eine Hitzewelle schlug ihm entgegen. #Dein ganzer Körper glüht ja...# stellte Joey geschockt fest und zog auch den schon durchnässten Pulli ein wenig vom muskulösen Körper seines Freundes. Zärtlich strich er mit einem nassen Tuch den Schweiß von der unnormal warmen Haut und deckte den Brünetten wieder zu. #Ich glaube was Fiebersenkendes würde dir ganz gut tun...# überlegte er und holte schnell ein Glas Wasser und eine Tablette, die sich zischend und blubbernd auflöste. „Seto?“ fragte er leise, bekam aber keine groß erkennbare Reaktion. Leicht stupste er ihn an und jetzt öffneten sich die Augen einen Spalt breit, die ihn dämmernd mit blauen, fieberverschleiernden Iriden ansah. „Trink das.“ Wies das Hündchen ihn an, aber Seto grummelte nur unverständliches und vergrub sich im Kissen. „Wenn du es nicht freiwillig machst, dann muss ich wohl grob werden“ drohte Joey und stupste Seto noch einmal an. Wieder ohne Reaktion... nur ein leises genervtes Grummeln. „Du bist dir also sicher, dass du das nicht trinken willst?“ fragte Joey noch einmal eindringlich und hielt dem Brünetten das Glas unter die Nase. Seto nickte und bemerkte nicht, wie sich ein süffisantes Grinsen auf die Lippen des Blonden legte. „Dann muss ich dich wohl dazu zwingen.“ Stellte er fest und platzierte das Glas auf dem Beistelltisch. Plötzlich drehte er Seto auf den Rücken und kniete sich so über ihn, dass sich der perplexe Brünette nicht mehr wehren konnte. „Was?!“ fragte dieser verwirrt und sah Joey ziemlich zickig an, als dieser das Glas in die eine Hand nahm und mit der anderen seine Handgelenke festhielt. „Ich trinke es trotzdem nicht.“ Brummelte Seto widerspenstig und sah das Hündchen böse an. #Warum kann er mich nicht einfach schlafen lassen?# „Du kannst mich nicht zum trinken zwingen!“ moserte er weiter und presste die Lippen störrisch aufeinander. #Das werden wir ja sehen...# dachte Joey innerlich grinsend und drehte das Glas so, dass man gut daraus trinken konnte. Dann nahm er selbst einen Schluck in den Mund und schlagartig änderte sich Setos sturer Blick in einen verwirrten. „Was wird das denn jetzt? Trinkst du das Gesöff selb- Mhhhmmmm.“ Joeys Lippen pressten sich mitten im Satz auf Setos, der verschreckt zusammenzuckte, als die Flüssigkeit in seinen Mund floss. Seine Lippen waren durch die des Blonden versiegelt und so blieb ihm nichts anderes übrig, als schließlich doch alles von dem übel schmeckenden Zeug zu schlucken. Erst nachdem auch alles verschwunden war löste sich Joey von ihm und nahm diesmal etwas mehr von der Flüssigkeit in den Mund. Hustend lag Seto unter ihm und begann gerade mit einer Schimpftirade, als er wieder mundtot gemacht wurde. Jegliche Gegenwehr war vergebens, erstens, weil er unter Joey lag und ziemlich mies festgehalten wurde, außerdem hatte er sowieso nicht mehr die Kraft sich gegen irgendetwas zu wehren. Er wollte nur seine Ruhe wiederhaben, um sich vor dem Rest der Welt in den Kissen verstecken zu können. Abermals spürte er die Flüssigkeit in seinem Mund und wieder endete das ganze in einer, diesmal weniger heftigen Hustenattacke. Beim dritten Mal stellte der Blonde verwundert fest, dass sein Gegenüber aufgehört hatte sich zu wehren und ausnahmsweise ganz ergeben der Dinge harrte die da kommen mussten, ohne sich noch groß dagegen aufzubäumen. Also kippte Joey den Rest in seinen Mund und ging diesmal etwas sanfter zu Werke. Lieb leckte er über die Lippen und bat um Einlass, bis sich die anderen Lippen teilten und er ohne Hinderung die Flüssigkeit in Setos Mund laufen lassen konnte. Er wartete artig, bis er bei dem Drachen ein Schlucken gespürt hatte, bevor er ihn noch einmal, diesmal ein wenig entschuldigend küsste. Jetzt entließ er ihn auch aus dem für Seto sicher unangenehmen Klammergriff und beobachtete, wie sich der Brünette sofort zusammenrollte und sein Gesicht unter dem Kissen versteckte, während er sich unter der Decke vergrub. „Siehst du? Es hätte auch einfacher gehen können.“ Meinte Joey nur und legte Seto wieder das Tuch auf die Stirn, nachdem er das Kissen unter Seto Gemurre ein Stück entfernt hatte. Zustimmendes Grummeln war zu vernehmen und der Brünette rollte sich so stark ein, dass nicht mehr zu erkennen war, wie er eigentlich lag, da nur noch Decke zu sehen war, die sich leicht hob und senkte. Joey saß einfach nur daneben, ließ Seto Kraft tanken und registrierte nach einiger Zeit erleichtert, dass das Fieber ein wenig zurückgegangen war. Fürsorglich strich er Seto über den Rücken und hielt seine Hand, doch sonst ließ er ihn in Ruhe und sorgte dafür, dass er die nächsten Stunden ungestört Schlafen konnte. Aber am Abend war es dann endgültig vorbei mit der Erholung und der Ruhe... Seto war gerade wachgeworden und trank mal wieder eine ganze Flasche mit einem Zug, als ein unüberhörbares, nerviges Piepen den Raum erfüllte und die angenehme Stille zerteilte. Sofort war für Seto jedes Fieber oder Erschöpfung vergessen und er setzte sich hochkonzentriert auf seinen Schreibtischstuhl um in Windeseile eine Vielzahl an Fenstern zu öffnen. „Ist das der Hacker?“ fragte das Hündchen nichtsahnend und hüpfte durch Zimmer auf den Brünetten zu, als Alex die Tür öffnete und eintrat. „Er ist endlich da.“ Sagte der Amerikaner ohne Begrüßung. „Und was machst du jetzt Seto?“ fragte Joey unwissend, wurde aber leise von Alex unterbrochen. „Sprich ihn bitte nicht an, sonst ist seine Konzentration im Eimer und die braucht er dringend.“ Flüsterte Setos Stellvertreter und schob den Blonden nach draußen auf den Flur damit der Brünette seine Ruhe hatte. „Und was sollen wir jetzt machen?“ richtete Joey eine Frage an Alex, der nur die Hände in die Hosentaschen schob und grinste. „Abwarten und Teetrinken würde ich sagen.“ Meinte er nur trocken und gab der Sekretärin Anweisung, dass Seto auf keinen Fall gestört wurde und alles, was keinen Aufschub duldete, an ihn weitergeleitet wurde. „Wir können uns eigentlich nur vor meinen PC setzen und dabei zusehen, wie entweder unser System geschrottet wird und Seto ein paar Jahre umsonst gearbeitet hat oder er den Hacker zu Kleinholz verarbeitet und mir seine ID schickt, damit ich das nachverfolgen lassen kann.“ Erklärte Alex und holte ihnen zwei Tassen Kaffee. Danach schlenderte er mit dem Blonden in sein Büro und warteten gespannt, dass Seto sich meldete. Der hatte auch erst mal keine Probleme, denn er schaffte es mehrmals den Hacker fast in die Enge zu treiben. Aber irgendwie schaffte es dieser doch immer wieder sich aus seiner programmierten Falle zu befreien. Nach etwa drei Stunden bemerkte der Drache, wie er seine körperliche Erschöpftheit nicht mehr ganz unterdrücken konnte, denn seine Hände begannen leicht zu zittern und eine Hitzewelle nach der anderen durch seinen Körper jagte. Kurz war er unkonzentriert, was sich der andere auch gleich zu nutze machte und Seto in seiner Programmierung um einiges zurückwarf. Leise fluchte der Brünette und versuchte krampfhaft das starke, fiebrige Gefühl und die Kopfschmerzen zu ignorieren. Zu allem Überfluss war da noch dieses Stimmchen in seinem Kopf, was ihm die ganze Zeit erzählte, wie schön es doch sein könnte jetzt in seinem Bett zu liegen und sich umsorgen zu lassen. Wieder verging einige Zeit des eifrigen Arbeitens in der sich die Beiden ein hitziges Gefecht in den Weiten des Kaiba-Corp.- Netzes lieferten. Urplötzlich rollte eine Welle des Schwindels über Seto und sein Blick verschwamm. Kein anderer Mensch würde sich solch einer Belastung aussetzen, aber Seto würde sicher nicht schlappmachen, nicht jetzt... Die Kopfschmerzen flammten erneut auf und ein schmerzvolles, gepeinigtes Aufkeuchen entrann seiner Kehle. „Scheiße...“ fluchte er und schlug mit der Hand auf die Tischplatte. Kurz ballte er die Faust so fest, dass seine Knöcheln weiß hervortraten und stierte fiebrig, aber entschlossen auf seinen Bildschirm. Und wieder meldete sich das Stimmchen, das ihn netterweise darüber aufklärte, dass sein Körper diese Behandlung wohl nicht mehr lange mitmachen würde und er dann froh sein könnte, wenn er nicht auf die Intensivstation musste oder bessergesagt, dass die Intensivstation nicht zu ihm kam. Hitze und Kälteschauer wechselten sich weiterhin ab und stürzten den Drachen von einem Extrem ins andere. Fast die ganze Nacht verging und Setos Atem wurde immer schwerer und rasselnder. #Lass ihn doch bitte endlich einen kleinen Fehler machen...# flehte er in Gedanken und strich sich verzweifelt die schweißnassen Haare aus dem Blickfeld. Kurz kniff er die Augen zusammen, als sein Blickfeld begann zu flimmern und sein Atem wurde immer gequälter, als er weiterprogrammierte. Als die Sonne schließlich wieder am Horizont erschien glänzten Setos Augen fiebrig und sein Körper wurde immer öfter vom Schüttelfrost erfasst. #Es ist so heiß...# schoss es ihm durch den Kopf, doch er konnte der Hitze, die seinen ganzen Körper zu umgeben schien, nicht entfliehen. Schweiß lief über den ganzen Körper des Brünetten und er sah mit halb geöffneten Augen und flimmerndem Blick auf den Screen. Seine Finger stoppten plötzlich und seine ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf ein kleines Fenster, was sich gerade auf dem Bildschirm geöffnet hatte. Seine Brust hob und senkte sich in kurzen Abständen und sein Pulli klebte schon völlig durchnässt an seiner Haut, als ein kleines, siegessicheres Lächeln über sein Gesicht huschte und Seto wie besessen weiterprogrammierte, jedoch ohne darauf zu achten was der Hacker eigentlich so machte. #Das ist es... die Idee ist zwar gewagt... aber das ist die letzte Chance... lange halt ich das nicht mehr durch...# Endlich wollte er die Entertaste drücken um die Sache zum Laufen zu bringen, als sich sein Körper unter Fröstelschauern zusammenkrampfte und ein gepeinigtes Aufkeuchen zu hören war, während er seine Arme um den stark zitternden Körper schlang. Mit zusammengekniffenen Augen presste der Brünette seine heiße Stirn auf die schockierend kalte Tischplatte und wartete darauf, dass sich sein Körper wieder beruhigte. Doch die leise, bohrende Stimme in seinem Inneren flüsterte, dass das jetzt wohl die Quittung war und es nicht mehr besser werden würde. Seto hatte es eindeutig übertrieben, schließlich war mit einem Burn-Out-Syndrom nicht zu spaßen, aber nein, er musste sich ja weiter quälen... #Na komm schon, du wirst doch jetzt so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben... sonst kannst du deine Firma in die Tonne kloppen.# spornte er sich in Gedanken an, bis er schließlich genügend Energie zusammen hatte um die Entertaste zu drücken. Die Sekunden verstrichen und Seto stierte mit weit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm. #Jetzt mach schon... das Programm hatte keine Fehler. Das weiß ich!# flehte er und anscheinend hatte jemand ein Erbarmen mit ihm, denn eine Zahlenreihe erschien. #Fast geschafft....# dachte der Drache und kämpfte mit letzter Kraft gegen die aufkommende Schwärze an, die ihm und vor allem der Stimme in ihm sehr verlockend erschien. Seine Konzentration, und mit ihr auch gleich sein Verstand verabschiedeten sich langsam und eine neue Attacke des Fiebers ließ ihn aufstöhnen, als er die Zahlenreihe, die ID des Hackers, kopierte und an Alex schickte, damit der den Rest veranlassen konnte. #Geschafft, der ist weg...# war das letzte, was sein schon umnebeltes Gehirn noch registrierte, bevor es ihn am ganzen Körper schüttelte und Schwindel und Übelkeit ihn wie einen Schlag trafen. Schnell presste Seto eine Hand auf den Mund, einerseits um den Schrei zu vermeiden, der sich aus seiner Kehle stehlen wollte, andererseits um die Übelkeit niederzukämpfen. Rasselnd zog er den Atem ein und ließ sich tiefer in den Stuhl sinken. Er stemmte sich mit letzter Kraft gegen den Schwindel, doch die Dunkelheit legte sich unaufhaltsam über ihn und das Stimmchen rief sie immer näher. #Wäre es denn nicht wirklich schön sich jetzt von der Realität zurückzuziehen?# Fragte sie und Seto kam nicht umhin ihr Recht zu geben.... seine Umgebung war auf einmal so unerträglich... Laut und hell.... und kalt.... Gepeinigt stöhnte er auf und saugte die Luft kraftlos in seine Lungen, bevor ihn seine letzte Energie verließ und er halb besinnungslos vom Schreibtischstuhl auf den Boden sank. Ein paar Sekunden lag er zitternd, kraftlos und fiebernd dort, bis die Tür schwungvoll geöffnet wurde und ein nichtsahnender Dieter, entgegen aller Anweisungen, das Büro betrat. Er stand da eine gute halbe Minute und glubschte ungläubig auf seinen Chef. Nach zehn weiteren Sekunden kniete er sich neben das zitternde Häufchen Elend und fragte nervös: „Kaiba-sama?“ Nur ein Aufkeuchen kam als Antwort und Seto lag weiterhin kraftlos zitternd auf dem Boden. #Er ist mir völlig ausgeliefert....# schoss es dem Angestellten durch den Kopf und er streckte die Hand nach dem Brünetten aus. Doch als seine Finger an Setos Haut angekommen waren, stoppte er in der Bewegung und sah mit einem undeutbaren Blick auf die flimmernden Augenlider des Drachen. #Ich warte lieber, ich will ja schließlich, dass er es auch bemerkt....# mit diesem Gedanken zog er die Hand zurück und blickte zur Türe, nicht dass ihn jemand gesehen hatte. #Ich muss Hilfe holen, sonst habe ich vielleicht gar nichts mehr von ihm.# dachte er, als Seto aufkeuchte und stark zuckte. Panisch rannte der Angestellte aus dem Büro um schnellstmöglich jemanden zu benachrichtigen. Er sprintete gerade durch die Gänge, als er Joey und Alex in die Arme lief. „Gut dass ich Sie treffe!“ schnaufte er völlig von der Rolle, nachdem er sich nur knapp vor einem Sturz bewahrt hatte. „Wir haben jetzt keine Zeit!“ zischte Joey und wollte sich schon an ihm vorbeidrängeln, als Dieter ihn am Arm festhielt. „Es ist aber wichtig!“ piepste er und holte tief Luft. Genervt blickte der Blonde den anderen an und riss sich aus dessen Griff los. #Ich will zu Seto verdammt. Warum hat er sich nicht gemeldet, als es vorbei war, warum hat er nur die ID geschickt.... da stimmt doch was nicht!# „Also, machen sie schnell, was ist denn?“ fragte Alex nicht minder genervt und Dieter sah panisch mit seinem Rattenblick von einem zum anderen, während sich Alex Augen wütend verdunkelten und er seinen Pferdeschwanz über die Schulter warf. „Es... es geht um Kaiba-sama.... er ist in seinem Büro und...“ fing er an, wurde aber von Joey unterbrochen. „Ja und?“ zischte der Blonde frostig und tippelte mit seinen Fingern auf seinem Unterarm. „.... und er ist bewusstlos glaube ich......“ „WAS?!“ schrie der Blonde panisch und gleichzeitig wütend auf. „Warum sagen sie das denn nicht gleich?“ fragte Alex nicht minder wütend und hetzte hinter Joey her, der zu Setos Büro rannte. Schnell riss er die Tür auf und hastete mit ängstlich geweiteten Augen zu Seto. Die zitternden Hände vor den Mund gepresst schritt er zu seinem Drachen und hob dessen Kopf leicht an. Schwer wog er in seinen Händen und Joey sah, wie sich die dunkel untermalten Augen einen Spalt öffneten. „Seto.“ Schluchzte das Hündchen leise, während er den zitternden Körper zu sich zog und Seto wie eine Puppe in seine Arme legte. „Willst du dich denn umbringen....? Ist dir dein Leben denn so wenig wert?“ hauchte der Blonde, als die beiden anderen Männer den Raum betraten. Dieter beugte sich sofort nach unten und glubschte Seto an, während Alex eine Decke über diesem aufbreitete und zum Telefon griff. Der Brünette verschwand fast unter der Decke und seine Lippen bebten, als er röchelnd nach Atem rang. „Er sieht gar nicht gut aus.“ Bemerkte Dieter besonders geistreich, als Seto die Augen leicht öffnete und wieder etwas klarer wurde, da Joey ihn mit einem kalten Tuch im Gesicht verwöhnte. Doch kaum war sein vernebelter Blick natürlich als erstes auf Dieter gefallen, zuckte er erschrocken zusammen und drängte sich intuitiv nach hinten, direkt in Joeys Arme. Augenblicklich wurde der orientierungslose Drache fest in die Arme geschlossen, was Dieter mit einem Blick bedachte, dass man denken konnte, er hätte in eine unreife Zitrone gebissen. „Du solltest ihn loslassen, er kriegt bestimmt fast keine Luft mehr.“ Sprach der Angestellte monoton, doch Seto krallte sich hilfesuchend an den anderen Körper vor sich. „Shhh..... ganz ruhig....“ redete Joey ängstlich auf seinen vor Erschöpfung zitternden Freund ein und drückte den müde weggeknickten Kopf an seine Schulter, wo er auch gleich die wahnsinnige Hitze spürte, die von Seto ausging. „Joey“ wisperte der Brünette völlig am Ende und leises Schluchzen verließ seine Lippen. #Was machst du bloß für Sachen... Du bist ja vollkommen am Ende! Lass mich jetzt bloß nicht hängen, mein Seto# flehte das Hündchen, bevor er Seto stärker umarmte. „Ja?“ fragte er leise und beugte sich näher zu Seto, da dessen Worte fast unverständlich leise waren. „Ich verbrenne... es ist so heiß..... lass es doch aufhören.... bitte“ flehte der Drache flüsternd und spürte nur am Rande, dass sich etwas kaltes auf seine Stirn legte. Er lag fest in Joeys Armen, dass war das Wichtigste, selbst wenn er jetzt starb, denn genauso fühlte es sich zurzeit an. Immer mehr schwand seine letzte Kraft und er registrierte träge die Dunkelheit, die schleichend auf ihn zugekrochen kam. Sein Stimmchen lockte sie immer näher und auch ihm war klar, dass sein Körper nichts mehr leisten konnte... wahrscheinlich nicht einmal mehr in Joeys Armen zu liegen... Alex Stimme drang in seinen Verstand und meinte irgendetwas von ‚Arzt’ und ‚wach bleiben’, doch diesen Dingen maß Seto keine Bedeutung mehr bei. Seine Lider lasteten tonnenschwer auf seinen Augen und er musste sich anstrengen um die Stimmen um sich noch zuzuordnen. Die Hitze fraß sich förmlich durch ihn, raubte ihm den letzten Funken Energie und irgendwann hatte er dem Schüttelfrost, dem Fieber und dem Schwindel nichts mehr entgegenzusetzen. Ohne dass er sich dagegen auflehnen konnte, krampfte sich sein Körper zusammen und immer heftigeres Zittern kam noch dazu. Diesmal war es Joeys Stimme, die zu ihm hindurchdrang, etwas von wach bleiben erzählte und für Setos Geschmack viel zu laut war. Doch warum sollte er sich der Dunkelheit nicht hingeben? Er sehnte sich doch nur nach ein bisschen Ruhe und Entspannung.... er konnte einfach nicht mehr, außerdem hatte ihn die Bewusstlosigkeit schon fast zu sich gezogen und sein gepeinigter Körper sehnte sich die vergessende Dunkelheit herbei. Warum sollte er sich dann nicht ergeben? Immer weiter schloss sich die Schwärze um ihn und dem Brünetten entfuhr ein erlöstes Seufzen. Ohne Gegenwehr ließ er zu, dass ihn die Schwärze langsam aus Joeys Armen, die ihn noch an diese Welt hielten, holte, ihn einhüllte und ihn endgültig sanft mit ihren Schwingen umarmte, bevor sie ihn in ihr dunkles Reich trug, damit er die Last der Realität hinter sich lassen konnte..... -.--------------------------- FERTIG!!!!!!!!!! JUHU!!!!! Und schon wieder ein Kapi fertig, ich bin echt stolz auf mich. Ich hoffe es hat diesmal nicht so lange gedauert und ich muss mich an dieser Stelle mal für die ganzen Unannehmlichkeiten beim letzten Kapi entschuldigen. XD Es ist ja ein wenig drunter und drüber gegangen, dank dem lieben Mexxe.... naja, was soll’s, vielen Dank an meine ganzen lieben Kommischreiber, für euer Lob und eure Kritik beim letzten Kapi, ich werds mir zu Herzen nehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)