A Christmas Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 1: Ein Versprechen und dessen Folgen -------------------------------------------- A Christmas Story Author: Leiser_Tod Pairing: Gackt/Hyde Warnings: lemon, schlechter Humor Summary: Bei einer Einladung zur Weihnachtsfeier bei Hyde sagt man einfach nicht nein. Verrückte Verwandte, zickiger Hyde, grinsender Gackt und eine...einfühlsame Nacht. Es ist eine sidestory zu „A Highschool Story“. Ratsam wäre es jene vorher zu lesen. Ratsam, aber nicht überlebenswichtig, da die Geschichten eigentlich nicht viel gemeinsam haben. Außer den Charakteren. Und ihr Verhältnis zueinander. Allen, die die obige Geschichte schon hinter sich gebracht haben und sich trauen, diese ebenfalls in Angriff zu nehmen – viel Spaß. Vielen vielen Dank an -Ashitaka-für die Korrektur der gesamten Geschichte! Ein Versprechen und dessen Folgen Kapitel #1 Hyde war aufgeregt. Nein, der Gemütszustand des Langhaarigen bedurfte definitiv einer besseren Umschreibung. Er könnte die Wände hochlaufen, sich alle Fingernägel einzeln abkauen und sich ein gutes Stück seiner Haarpracht ausrupfen. Kurz: Hyde war aufgeregt. Ein vernünftiger Beobachter würde nach dem „warum?“ fragen. Und sich prompt eine Kopfnuss einhandeln. Der Langhaarige war zu keiner überlegten Aktion fähig. Nervös maß er schon zum 267sten Mal sein Zimmer mit den Schritten und stellte jedes Mal fest, dass es viel zu klein war. Viel zu voll gestopft (dabei hatte er schon all seine Kuscheltiere weg geräumt...). Es würde ihm nicht gefallen. Schwachsinn! NATÜRLICH würde es ihm nicht gefallen! Schließlich war dieser Snob ja das Beste vom Besten und noch besseres gewohnt! Für einen Moment machte die Aufregung der Entmutigung Platz. Hyde blieb stehen und bemitleidete sich selbst. Doch dann erreichte eine Beschwerde von den südlichsten Körperteilen Hydes zentrales Nervensystem – seine Füße starben vor Langeweile. Brav schritt der Langhaarige aus. Woher sollte er, Hyde, Einzelkind und Angehöriger des Mittelstandes auch eine Luxus-Suite für einen in Geld ertrinkenden Gackt hernehmen, hä?! (Gackt würde die Mühe garantiert nicht einmal zu schätzen wissen!) Und blau*! Wieso eigentlich ausgerechnet blau? Welches verdammte Zimmer des Mittelstandes war NICHT blau?! Hyde schaute aus Frust in den Spiegel. Auch kein besserer Anblick. Nun ja, Ga-chan wäre da sicherlich anderer Meinung. Aber wer glaubt schon Ga-chan? Von unten drangen ein Scheppern und ein unterdrückter Fluch herauf. Okay, seiner Mutter ging es demnach auch nicht viel besser. Jedes Jahr, pünktlich zu Weihnachten wurden mindestens fünf Teller zerbrochen. Er liebte seine Eltern. Jedoch bevor der Langhaarige sich wieder der innerlichen Beschimpfung seines Zimmers zuwenden konnte, vernahm er die Stimme seiner Mutter. „Haido-chaaan! Hast du schon das Gästezimmer für deinen Gast vorbereitet? Oder muss ich mich wieder um alles kümmern?!“ Oh, das klang nach Stress. Seine arme Mutter. Hyde war drauf und dran, seinen Beitrag zu den Vorbereitungen der Festlichkeiten zu leisten, indem er sich in sein kleines Sofa lümmelte, ein Buch vornahm und im Stillen seine arbeitende Mama bemitleidete. Nadeshiko Takarai schien diese selbstlosen Gedanken zu erraten: „Haido, komm sofort runter und hilf gefälligst mit!“ Ach, verdammt, wieder kein Glück dieses Jahr...Jedoch brav wie er war, setzte sich der Langhaarige in Bewegung. Und hielt sofort wieder inne, als ihm bewusst wurde, was genau seine Mutter ihm da aufgetragen hatte. ...Gästezimmer für seinen Gast...? GÄSTEzimmer?! Was für ein ausgemachter Unsinn! Als ob der Blonde es jemals schaffen würde, seelenruhig mit dem Gedanken einzuschlafen, dass der Kleinere nur eine Tür entfernt ist und auf ihn wartet! (Selbst wenn dieser Fall eintreten würde – Hyde verstand es perfekt, auf seine Person aufmerksam zu machen. Oder einfach kaltes Wasser in Gackts Gesicht schütten...) Demnach vollkommen sinnlos ein Zimmer zu putzen und ein Bett neu zu beziehen (nicht zu vergessen verzweifelte Wiederbelebungsmaßnahmen für die eingetrockneten Blumen...), wenn es doch nur fünf Minuten lang benutzt werden würde. Oder zehn, je nachdem wie lange Hydes Eltern brauchen würden, um sich schlafen zu legen. Damit ein gewisser Gast sich in das (kleine, hässliche, blaue...gut, lassen wir das) Zimmer des Langhaarigen schleichen konnte. Hyde erlaubte sich für ein paar Sekunden dreckig zu grinsen. Doch dann fiel ihm ein, weshalb er eigentlich so aufgeregt war. Es war nicht wegen Gackt. Es war auch nicht wegen des Zimmers, das von dem bereits erwähnten Gackt (auf Drängen des Besitzers so selten wie möglich) besucht wurde – was den Langhaarigen noch nie davon abgehalten hat, darüber zu schimpfen. Es war wegen eines dummen Versprechens, von dem Hyde tatsächlich gehofft hatte, Gackt würde es vergessen. Nix da. Der Langhaarige seufzte, wandte sich wieder zu dem Spiegel um. Dieser antwortete mit einem ratlosen Gesichtsausdruck, der dem Hydes zum Verwechseln ähnlich sah. Wo waren sprechende Spiegel, wenn man sie brauchte? Er seufzte erneut. Wieso zur Hölle musste er dem Blonden versprechen, an dem Weihnachtsabend seine Eltern über ihre – sehr enge – Beziehung aufzuklären?! Nun gut, das allein wäre nicht das Problem – der Langhaarige hatte seine Gefühle für Gackt weder zur Schau gestellt noch verheimlicht. Außerdem mussten Versprechen ja nicht immer eingehalten werden. Aber gleicht mit einmonatigem Sexentzug zu drohen?! Unverschämtheit! ...oder hätte Hyde dem Blonden wirklich nicht jedes Mal den Mund mit der Hand zudrücken sollen (egal, ob dieser ihn küssen wollte oder nicht), wenn er Schritte im Flur vernahm? Vielleicht hätte der Langhaarige es auch unterlassen sollen, sich aus Gackts Umarmung los zu reißen, sobald er eine Tür klappern hörte (egal, ob in seinem Zimmer oder in der Umkleidekabine eines Einkaufshauses)? Gut, was konnte Hyde denn dafür, seine Eltern etwas schonen zu wollen? Dennoch rechtfertigte es noch lange nicht diese hinterhältige Erpressung! In Ordnung, Hyde war möglicherweise tatsächlich etwas zurückhaltend, was eine eingehende Erläuterung seiner Beziehung im engsten Familienkreisen anging, aber gleich so schwere Geschütze aufzufahren! Und dass nur drei der 32 geladenen Gäste verwandtschaftlicherseits abgesagt haben, machte auch nicht gerade Mut. Wie sollte Hyde das überhaupt anstellen?! „...Mama...Papa...liebe Tante Makoto, Onkel Shuichi...in diesem Moment bin ich wahrscheinlich ein schlechtes Vorbild für eure Kinder...aber ich habe einen Freund. Also, nicht einen beliebigen Freund, sondern DEN Freund...und äh...ihr kennt ihn wahrscheinlich...er war schon öfters hier...und steht gerade neben mir...(und grinst sich garantiert einen ab...)“ /OH, GOOTT! Geht es noch dämlicher, bitte?!/ „Onkel Yamato, Tante Misato, Mam, Pap – ihr wundert euch, warum ich diese Holzplatte vor mir hertrage? Och, das ist ganz einfach. Damit ihr mich nicht treffen könnt, wenn ihr mit verfaulten Tomaten nach mir werft. Wieso? Na, weil euer Sohn schwul ist und sich einen Freund angeschafft hat. Bitte tötet mich nicht!“ /GRAAAAAAAAHH! Es ist doch wohl nicht zum aushalten!/ „Hyde. Darf ich fragen, was du da am Boden machst?“ Die Stimme seiner Mutter riss Hyde aus dem Bewusstsein seines nahenden Untergangs. Verstoßen! Auf der Straße! Vor Schreck stand der Langhaarige ruckartig auf und versäumte es nicht, sich dabei den Kopf an der Tischkante anzustoßen. (/Wo zur Hölle kommt der Tisch her?!/) Mit einem letzten vernichtenden Blick auf die Unterkunft (klein und blau, verdammt!), ging er an seiner – daran bereits gewöhnten – Mutter vorbei, „ich kümmere mich um das Gästezimmer“ murmelnd. Mit einem Eimer Wasser und einem Lappen bewaffnet ging der Langhaarige sich den Frust abputzen. Nach drei Stunden verspürte der vom Schicksal Gebeutelte immer noch keine nennenswerte Gemütsveränderung. Scheiß Gackt! (Wieso muss er Hyde auch dann küssen wollen, wenn dessen Eltern in der Nähe waren?) Scheiß Eltern! (Können sie denn nicht von alleine merken, dass ihr Sohn in einen Jungen verliebt ist?) Scheiß Zimmer! (...kein Kommentar...) Hyde versuchte, tief durchzuatmen. Also eigentlich war er ein erwachsener Mensch, der in der Lage sein sollte, derlei Schwierigkeiten mit männlich stolz erhobenem Kopf furchtlos ins Auge zu blicken (...ob ganz zufällig von seiner Mutter gefundenen Schwulenmagazine helfen würden?). Emanzipiert war er im Grunde ebenfalls (ein übergroßes Hemd – mit allerlei Wasser- und Schmutzflecken verziert – Wischmopp und Eimer in den Händen und ein mörderischer Gesichtsausdruck. Yepp, Emanzipationstest bestanden...). Was hielt ihn dann davon ab, seine Eltern aufzuklären? Hyde konnte es nicht. So etwas sagt man seinen Eltern nicht! So etwas...so etwas wird einfach zufällig herausgefunden! Verdammter, Sex besessener Gackt! Was kann er auch nicht seine Hände von Hyde lassen? Vielleicht sollte der Langhaarige selbst mal Entzug androhen! Dann wäre Gackt sicherlich bereit, die ganze Elternsache unter den Tisch fallen zu lassen. Oder auch nicht. Hyde seufzte. (Zum wievielten Male an diesem romantisch-verschneiten Weihnachtstag?) Die Situation war schlicht und einfach ausweglos. Er sah sich jetzt schon einer Masse von starren Verwandtschaftsgesichtern gegenüberstehen – hochrot und stammelnd beim Versuch zu erklären, wieso der blonde (unter Garantie unverschämt lachende) Widerling ihm die Hand in die Hosen geschoben hat! Hyde stöhnte. (Oha, mal was neues...) Es war nicht fair! Der Langhaarige hatte sich eigentlich ein kleines Tischchen mit zwei Kerzen irgendwo im Nirgendwo vorgestellt – eine verschneite Landschaft um sie herum...keine Menschen...nur ein Zelt ein paar Schritte entfernt...mit einem Schlafsack, in dem sie sich gegenseitig wärmen würden... „Hyde. Ich kann durchaus verstehen, dass der Anblick von schmutzigem Wasser dich mehr reizt, als die Aussicht mitzuhelfen – aber vielleicht wäre es langsam an der Zeit, dich umzuziehen? Die ersten Gäste kommen in einer halben Stunde.“ Die Stimme seiner Mutter platzte ungeniert in Hydes Tagträume (...jetzt wissen wir, woher Hyde seine sarkastische Ader hat...). Der Langhaarige brauchte ein paar Sekunden länger, um den Wortinhalt in sein etwas träge funktionierendes Denksystem durchzulassen. Doch auch bei Hydes fällt auch irgendwann einmal der Groschen. „...eine HALBE STUNDE?!“ Gott sei Dank hatte seine Mutter das Zimmer umsichtigerweise bereits verlassen gehabt. Ein lautes Scheppern, unterdrückte Flüche – darunter ein gemurmeltes „zum Jugendamt wegen Kindesmisshandlung...“ und klappernde Türen begleiteten Hydes übereilten Abgang ins Bad. TBC A/N: Tod schreibt. Tod schreibt ACS. Gott schütze uns. #sich bekreuzigt# Lesen auf eigene Gefahr. *blau: eine wunderschöne Farbe mit den unterschiedlichsten Bedeutungen. Je nach Volk. In Deutschland werden damit Betrunkene bezeichnet und in Russland sinds die Schwulen... Kapitel 2: Vom Kennenlernen auf verwandtschaftliche Weise --------------------------------------------------------- A Christmas Story Kapitel #2 Der Langhaarige wusste nicht WIE, aber irgendeine Kraft half ihm, das schnellste Bad seiner bisherigen Laufbahn zu absolvieren. Und danach auch noch passabel auszusehen. Die Wahl seiner Kleidung musste auch vor dem Zeitdruck kapitulieren - eine enge dunkle Hose und ein weiter heller Pullover* (damit die Frisur beim Anziehen nicht gänzlich ruiniert wurde) waren am schnellsten anzuziehen. Pünktlich zum ersten Klingeln stand er da, bat lächelnd die immer zahlreicher werdenden Gäste herein und versuchte sein Hirn davon zu überzeugen, dass es zuweilen besser wäre, seine Verwandtschaft mit Namen anzureden, anstatt des handelsüblichen „Äh...Tante?“. Unnötig zu erwähnen, dass bei dieser zaghaften Anrede mindestens 15 (mehr oder minder auffällig geschminkten) Augenpaare ihn anstarrten. Und Gackt kam immer noch nicht. Wo zur Hölle blieb er? Snoballüren, oder was? Das Datum vergessen? Schwer, wenn überall tanzende Weihnachtsbäume auf der Straße Elvis Presley zum Besten gaben...Hyde musste sich wirklich mit Gewalt davon abhalten, das ganze Haus mit Schritten abzumessen. (Selbst die lüsternen Blicke seines Cousins, die auffällig oft zu seiner Kehrseite wanderten, fielen ihm nicht auf.) Nervös wanderte sein Blick auf die Armbanduhr, dann auf die gleichgültig geschlossene Eingangstür, dann auf die Unmengen von Schuhen auf dem kleinen Teppich - danach abermals auf die Uhr. Und nichts hätte den Langhaarigen vor dem Schrecken der so ganz plötzlich aufschreienden Klingel bewahrt. Mit seinem Sprung hätte Hyde einem Olympiasieger im Stabhochspringen alle Ehre gemacht. Er schaffte es dennoch, sein Gleichgewicht zu behalten, unsicher (aber immerhin auf den Beinen und nicht wie üblich mit dem Gesicht voran) über das Schuh-Meer zu steigen und sogar die Haustür zu öffnen, ohne sich vorher den Schädel einzuschlagen (irgendetwas sagte ihm, dass sein ungewöhnlich großzügiges Glückspaket schon fast aufgebraucht war). Von der Helligkeit des verschneiten Gartens grinste ihm unverschämt ein rote Rosen haltender Gackt entgegen. Hyde nahm sich ein paar Sekunden Zeit, die Schönheit seines Geliebten zu bewundern (/Gott, dieses schwarze Hemd steht ihm wunderbar!/) und sich eine zufrieden stellende Tatsache vor die Augen zu führen (/MEINS! Hähä./), bevor er den Blonden sanft über seine Sorgen unterrichtete: „Gackt! Wo zum Henker noch mal bist du gewesen?! Nicht, dass ich überhaupt mit dir gerechnet hätte! Es ist keine Club-Party hier! Pünktlichkeit scheint ja nicht gerade eine deiner Stärken zu sein!“ Wenn es möglich war, dann grinste der Blonde noch breiter. Mit einem leisen „Dir auch einen fröhlichen Weihnachtstag, Haido“ trat er ins Haus ein. Der Langhaarige wollte gerade zu einer Schimpftirade über adäquates Benehmen im Takarai-Haushalt ansetzen, als die Stimme seiner Mutter abermals seine Pläne durchkreuzte. „Hideto! Vielleicht sollte ich erleichtert sein, dass du dein Temperament nicht an deinen Großeltern ausgelassen hast. Sie hätten uns auf der Stelle enterbt...!“ Hyde hatte den Anstand, den Kopf zu senken. „Hallo, Gackto-san!“, wandte sich die Herrin des Hauses an den Blonden, „fühl dich ganz wie zu Hause.“ Dieser lächelte und reichte ihr die Rosen entgegen, die mit einem leisen Ausruf entzückter Freude entgegen genommen wurden. „Aber nein, das macht doch nichts“, wurde mit einem Seitenblick auf den erstarrten Langhaarigen gelächelt, „Haido ist nur furchtbar aufgeregt heute, wissen Sie, Nadeshiko-san - nehmen Sie es ihm nicht übel.“ Hydes Mutter quittierte diese (in den Augen des Langhaarigen) Frechheit mit einem hellen Lachen. Nachdem Gackt den Umschuh-Prozess erfolgreich hinter sich gebracht hatte, ging er an dem Kleineren vorbei Richtung lärmendes Wohnzimmer, nicht unterlassend, dem Dampfenden einen verschmitzten Blick zuzuwerfen. Hyde hätte ihn am liebsten aufgefressen. /Na, warte, mein Hübscher! DAS wirst du noch bereuen!/ Nach einer langwierigen Vorstellungsphase, die den Langhaarigen in regelrechte Verzweiflung trieb- „Nein, Oma, das ist NICHT mein Bruder! Du hast nur einen Einzelenkel! Mich! ...Was soll das heißen, der Blonde sähe hübscher aus?!“ „Tante Noriko, das ist Gackuto, mein Klassenkamerad...Tante? Ich brauche doch gar keine Kondome...!“ „Was?! Ich, seine Frau?! Onkel, bitte, gib mir die Flasche...“ - drehte er sich zu dem grinsenden Blonden um. „Wie ich sehe, hast du dich gut eingelebt...Tetsu halten sie übrigens immer noch für meinen Nachhilfelehrer...“ Nach dieser Herz erweichenden Bekenntnis konnte Gackt nicht länger an sich halten und prustete los. „...Ga-chan?“ Ein verwirrter Blick in Richtung des Lachtränen weinenden und sich an den Seiten haltenden Gackt. Unsicherheit spiegelte sich in den Augen Hydes, als er verlegen murmelte: „Na ja, sie machen vielleicht nicht den stabilsten Eindruck (ein zweifelnder Blick zu der giggelnden bunten Masse folgte...), aber sie sind alle nett, wirklich.“ Der Blonde schüttelte darauf nur lächelnd den Kopf. „Ich mag es hier. Das ist so typisch...“, er hielt inne, nach den richtigen Worten suchend, „du. Es erinnert mich an dich. So...so losgelassen. Locker. Und warm.“ Hilflos lächelnd blickte Hyde in die strahlenden Augen des Blonden, fuhr sich verlegen an seine Hochsteckfrisur. Merkte rechtzeitig, dass unbedachte Bewegungen der fragilen Konstruktion immens schaden könnten und ließ die Hand wieder sinken. „Ich danke dir wirklich sehr für die Einladung...“ Den Fußboden studierend, um eine verdächtige Röte im Gesicht zu verbergen, konnte der Langhaarige nur ein gemurmeltes „Gerne...“ von sich geben. Und erstarrte, als er plötzlich warmen Atem an seinem Ohr spürte. „Und im Übrigen...siehst du heute einfach traumhaft aus, Haido...“ Mit einem frech-lüsternen Grinsen wandte sich der Blonde ab, um der Herrin des Hauses zur Hand zu gehen. /Och, duuu!/ Zurück blieb ein rauchender Hyde (ob vor Empörung oder Verlegenheit, vermochte nicht einmal ein aufmerksamer Betrachter zu unterscheiden), verzweifelt darum bemüht, wütend auf seinen Freund zu sein (und ihn nicht auf der Stelle in sein Zimmer zu zerren...). *** Hyde versuchte so verführerisch und gleichzeitig so unauffällig wie möglich an seinen Essstäbchen zu saugen. Der Erfolg ließ freilich auf sich warten. Der ihm gegenübersitzende Blonde zeigte sich nicht im Mindesten beeindruckt. Entweder verlor der Langhaarige seinen Touch oder...Gackt sah es nicht. Oder Gackt sah es und es kümmerte ihn nicht. Oh, Gott! Der Blonde liebte ihn nicht mehr! Aus diesen - mit unglaublicher Deduktion überraschenden - Gedanken riss den von der Erkenntnis Gebeutelten schließlich seine Mutter. „Hideto, sollte ich mich jetzt beleidigt fühlen, dass du die Stäbchen meinem Essen vorziehst? Oder hast du keinen Hunger?“ Sämtliche Paar Augen (vier oder fünf - der Rest lag unter dem Tisch...) richteten sich auf den erneut errötenden Hyde und der Angesprochene beeilte sich, das Esswerkzeug aus dem Mund zu nehmen. Mit großer Geschäftigkeit wurde sich Reis auf den Teller gehäuft. Ein Blick auf den Blonden brachte auch keine nennenswerten Verbesserungen. Im Gegenteil. Der Verräter war in ein, ach so charmantes, Gespräch mit Hydes, ach so charmanten, Cousine vertieft. Es war eine gegenseitige Abneigung zwischen ihnen, die sich wohl auf die ureigensten Schutzinstinkte des Menschen gründete. Hyde und Minako waren Fressfeinde. Er hätte ihr am liebsten einen Fußtritt verpasst. Und Gackt auch (der Blonde hatte gefälligst nicht so nett zu sein!). Leider verhinderte die typisch japanische Sitzhaltung (auch unter torturöser Zusammenfaltung der Beine, die dann als Kissen verwendet wurden, bekannt) dieses zweifellos heldenhafte Vorhaben. Na toll. Das klappte ja wirklich wunderbar. Um sich abzulenken ließ Hyde seinen Blick über die unterschiedliche Betrunkenheitsstadien aufweisende Tischgesellschaft schweifen. Sein Großvater versuchte seinem Sohn mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft die Luft aus den Lungen zu schlagen. (/Memo an mich selbst - verschlucke dich nie, wenn Opa in der Nähe ist. Sonst kannst du dich von deiner Wirbelsäule verabschieden.../). Neben ihm versuchte ein unbekannter Onkel eine unbekanntere Tante über die hohe Kunst des Schabeneinfangens aufzuklären. Die Dame quiekte vor Abscheu in ihren geräucherten Aal. Zwei Tanten ein paar Stühle weiter diskutierten aufgeregt über die Übernahme der Weltherrschaft durch Gucci. („Ach, Unsinn! Wer soll denn Nachfolger werden? Der Typ ist ja schwul!“ – „Also, du glaubst gar nicht, zu was diese Kerle fähig sind! Neulich habe ich gehört...“). Schnell drehte Hyde seinen Kopf weg, um den Schaden an seinem empfindlichen Nervensystem so gering wie möglich zu halten. Es kam ihm in den Sinn, was der Blonde heute von ihm erwartete. Es war nicht machbar. Diese Leute waren seine Verwandtschaft, das stimmte. Jedoch wie viele von ihnen sah er öfter als zwei, drei Mal pro Jahr? Er konnte sich nicht einmal ihre Namen merken. Es schauderte den Langhaarigen bei dem Gedanken, ihnen sein innerstes Geheimnis anzuvertrauen. Gackuto. Nein, das war unmöglich. Aber konnte er seine Eltern einfach im Dunkeln lassen, ihnen mit kleinen Notlügen entwischen? Sich ständig vor ihnen verstecken zu müssen...Doch dann hatte Hyde plötzlich eine Idee. Beseelt von der Aussicht, diesen Abend lebend zu überstehen, platzierte der Langhaarige ein Stück Fisch auf seiner Zunge und ließ es delikat in seinem Mund verschwinden. Sich genüsslich über die Lippen leckend langte er nach dem nächsten Stück. Die ihn unverhohlen lüstern anstarrenden blauen Augen eines gewissen Blonden bemerkte Hyde allerdings nicht. TBC A/N: Ihr habt doch wohl nicht etwa eine sinnige Geschichte von mir erwartet? Die Hoffnungsvollsten unter euch muss ich enttäuschen – es wird auch in den kommenden Kapiteln nicht besser. Kommentaren zu diesem...dieser FF stehe ich skeptisch gegenüber, aber ich denke, nach zwei Kapiteln ist der Schaden noch nicht allzu groß. Sprich: Ihr könnt alles beim Onkel Tod loswerden, was euch bedrückt. Kapitel 3: Cousins und sonstige Traumata ---------------------------------------- A Christmas Story Kapitel #3 „Haido...Haaaiiiido...“ Die Stimme am Ohr des Langhaarigen versuchte sexy zu klingen. Der Effekt erreichte jedoch nicht unbedingt die Erwartungen des Sprechers. Anstatt des genussvollen Aufseufzens – der von unmittelbarer Paarungsbereitschaft kunden sollte – seitens des Angehauchten, verschluckte sich dieser vor Schreck durch diesen frechen Angriff auf sein Gehör. Nicht, dass das trotzdem nicht als Paarungsbereitschaft (und Beweis einer unsterblichen Liebe) interpretiert wurde... „...Masashi...wie bist du bloß herein gekommen...“ Der endlich zu Atem Gekommene begrüßte mit einem Ausdruck von Resignation seinen Cousin. Auch bekannt als die größte Nervensäge seit der Erfindung der Zahnbürste. Seit Masashi – den Mutter Natur zum Ausgleich für fehlende Intelligenz mit einer Doppelpackung Arroganz ausgestattet hatte – das Haus der Takarais betrat, wurde Hyde zu seinem Lieblingsopfer auserkoren. Seitdem wies der Langhaarige leichten Hang zur Paranoia auf. Kein Wunder, wenn mitten in der Nacht schlaksige Typen mit einem Strauß verwelkter Gänseblümchen (zweifellos selbst gepflückt) in deinem Zimmer stehen und verlangen, dass du sie auf der Stelle heiratest. Nach diesem höchst traumatisierenden Vorfall hatte Hyde eine zwanghafte Angewohnheit, sein Zimmer jeden Abend abzuschließen. Die Tatsache jedoch, dass auch Masashi nicht ungeschoren davon gekommen war – Hyde hatte ihm vor Schreck seine Tischlampe an den Kopf geworfen – hielt den Langhaarigen davon ab, seinem Cousin nicht SOFORT an die Gurgel zu gehen. Ungeachtet der mangelnden Erwiderungen des Auserkorenen auf seine Liebeserklärungen („Haido! Meine einzige, meine ewige Liebe! Du Sauerstoff meines Herzens! Du Wärme meiner Zellen in kalten Nächten! Bitte! (Kniefall) Bitte! Nimm diese Rose als Zeichen meiner unsterblichen Liebe zu dir! Und geh endlich mit mir aus! BITTE!“ „...Masashi? Tust du mir einen Gefallen?“ „JA! Alles, was du willst! Dein Wunsch ist mir Befehl, Haido! Sag, zögere nicht länger! Ich werde alles in meiner Macht stehende tun!“ „Geh bitte vom Fernseher weg, ich sehe nichts.“ „...“) weigerte sich Masashi aufzugeben. Sein Cousin wies eine beeindruckende Ausdauer auf, was seine Bemühungen Hydes Herz zu erobern, anging. Sehr zum Leidwesen des Langhaarigen. „Wie...wie ich rein gekommen bin? Durch die Tür natürlich! Du selbst hast sie mir aufgemacht...und dabei so verliebt-charmant gelächelt...Ich wusste doch, dass du meine Gefühle erwiderst! Warum kannst du es nicht zugeben? Wir sind füreinander geschaffen, wir – “ Der Langhaarige gähnte. Streckte sich. Kratzte sich am Hals. Goss sich etwas zu trinken ein. Aß noch ein Stück Fisch. „...und genau deshalb sollten wir sobald wie möglich heiraten“, schloss Masashi mit einem triumphinierenden Grinsen seinen zehnminütigen Vortrag. „Oh“, reagierte Hyde nach einer geraumen Zeit, von einer Welle erwartungsfreudiger Blicke überschwemmt. „Du bist endlich fertig? Wow. Ich glaube, du machst Fortschritte. Voriges Jahr hatte ich Zeit, mich zu duschen und umzuziehen...“ Diese mehr oder minder positive Erkenntnis seitens des Langhaarigen wurde auf eine – nicht wirklich überraschende, aber dafür umso faszinierende – Art und Weise interpretiert. Mit einem lauten Aufschrei sprang Masashi hoch und rief: „JAAAHHH! Hyde heiratet mich! Er hat „Ja“ gesagt! Er liebt mich!“ BONK. Der Langhaarige hatte seine Stirn gegen die Tischplatte geschlagen. Er fühlte sich von seinem Schicksal verraten. Welchen Gott hatte er denn angepisst, dass sein Nervensystem solch eine schändliche Behandlung erfahren musste?! (...Irgendwo fing ein piepsiges Stimmchen im Inneren des Schülers „Ich bin ein Hyde, holt mich hier raus!“ zu grölen...Oha. Die Nebenwirkungen zeigen sich also schon...) Das hüpfende Wunder mit der Geisteshöhe einer knienden Waldameise schien das Dilemma des Langhaarigen nicht wirklich zu stören. Lauthals wurden die entzückten Verwandten über die Einzelheiten der bevorstehenden Hochzeit und ihrer beider Beziehung aufgeklärt. Ein paar schafften sogar Glückwünsche herauszuslurren. Als wäre überhaupt nichts geschehen (es war ein verzweifelter Versuch, diese Realität zu ignorieren), hob Hyde den Kopf und suchte den Tisch nach Essbarem ab – vielleicht gelang es ihm seinen Magen zu überzeugen, dass seine Wiederaufnahme der Nahrungsassimilation eine willkommene Abwechslung darstellen würde. (Der Magen schien da allerdings anderer Meinung zu sein.) Erst als er über Gackts Blick stolperte – Verwirrung und Unmut kämpften um Dominanz – konnte Hyde seine Scheinheiligkeit nicht länger aufrechterhalten. Vielleicht war auch die Vorstellung einer möglichen Reaktion des Blonden auf die vermeintliche Hochzeit („Sehr geehrte Damen und Herren, wir haben uns heute hier zusammen gefunden, um diese beiden jungen Leute vor und der Welt zu vereinen. Masashi, willst du Hyde zu deinem Mann nehmen, ihn ehren und lieben, bis der Tod euch scheidet?“ – Eine dunkle Stimme hinter Masashi ertönt: „Sag „nein“ oder stirb. Die Pistole ist geladen.“) höchst erheiternd. Hyde lachte so sehr, dass er umfiel. Von weiteren gelallten Glückwünschen (ein paar der Verwandten waren aufgewacht) bekam der mittlerweile Heulende nicht sonderlich viel mit. Die sanft rügend hochgezogene Augenbraue seiner Mutter dagegen schon. Immer noch kichernd erhob sich der Langhaarige. Begrüßt wurde er von einem wütend-verwirrten Blick Gackts (nun ja, so wütend wie ein verliebter Gackt eben sein kann...), was ihm spontan ein weiteres Giggeln entlockte. Hyde verbuchte innerlich triumphierend einen Punkt für sich – es kam sehr selten vor, dass der Blonde sich ärgern ließ. Selbst die traurige Bilanz der Siege dieser Kämpfe – Hyde 12, Gackt 238 – zeigte keinerlei des sonstigen verzweiflungsbedingten Einflusses auf ihn. Ein verstimmter Gackt war ein Risiko wert – blitzende Eissplitter, raubtierhaft gespannte Haltung, bereit, sich auf das Opfer zu stürzen – wunderschön in seiner animalischen Urgewalt – und jetzt nur noch dem Ruf des Schlafzimmers folgen...Wie viel hatte er eigentlich heute getrunken gehabt? Ein Glas. Oder mehr? Wurde man von einem Glas betrunken oder lag es einfach daran, dass Langhaarige und Hydes keinen Alkohol vertrugen? Ein dünner Arm, der sich ohne Vorwarnung um die Taille des Langhaarigen schloss, riss diesen effektiv aus seinen tiefsinnigen Überlegungen. Hyde konnte einen erschrockenen Ausruf nicht verkneifen, als ihm endlich bewusst wurde, dass die knochige Brust, an die er – bei dem Versuch, romantisch zu erscheinen – mit aller Macht gedrückt wurde, NICHT dem Blonden gehörte. (Ein paar Sekunden später erreichte Hyde die verzögerte Nachricht, dass der besagte Blonde ihm ja gegenüber saß...) Und dieser hatte allem Anschein nach entschieden genug. Mit einem Ruck stand Gackt auf, ging um den Tisch herum und riss Hyde aus der unwillkommenen Umarmung. Bevor dieser sich für die Rettung in letzter Sekunde bedanken konnte, wurde er auch schon zu dem (auf einmal recht nüchternen) Publikum herumgedreht. Uhoh. Schlimmes war zu befürchten. Hyde schluckte. Und der Blonde bestätigte seine dunkle Vorahnung. „Nadeshiko-san, Satoshi-san, verehrte Gäste. Hyde will euch allen etwas sehr wichtiges mitteilen.“ Was für eine Frechheit! Wie konnte Gackt es wagen? Zuerst Erpressung und dann...so etwas! Diese Wut hielt jedoch nicht lange – Hyde fand sich zunehmend der Schwierigkeit gegenüber, überhaupt erst auf den Blonden wütend zu sein. Irgendwie verunsichernd, das Ganze. Ach, die guten alten Zeiten, wo Krakeleien zwischen ihnen beiden an der Tagesordnung standen! Hyde vermisste sie ab und an. Schweigende Verwandtengesichter begleiteten den inneren heroischen Kampf Hydes. Dieser drehte sich um und verließ das Wohnzimmer. „...Haido?“ Ein verletztes Flüstern in der Stille. Ratloses Murmeln unter den Gästen – das jedoch noch ratloser wurde, als Hyde wieder in das Zimmer zurückkehrte. Und ein erleichtertes Lächeln seitens des Blonden. Der Langhaarige grinste schelmisch. Er zog seinen Stuhl in die Mitte des Raumes, setzte sich, stimmte in aller Seelenruhe seine mitgebrachte Gitarre. Es war unglaublich. Stundenlang hatte er sich mit allen möglichen Ausgängen dieses Gesprächs (die meisten endeten mit einer Flucht in die Wildnis, wo sich Gackt und Hyde - sich mit Maden um rechtmäßiges Territorium streitend – tapfer durchschlugen) gequält. Und jetzt, wo dieser Augenblick endlich gekommen war – von Aufregung keine Spur. War das die Gewissheit, das Richtige zu tun und dennoch sein Innerstes geheimzuhalten? Oder waren es die Hände, die sich unauffällig, wohlige Wärme verbreitend, auf seinen Rücken legten? Hyde wusste es nicht und es war eigentlich nicht so wichtig. TBC A/N: Je öfter ich es mir durchlese desto mehr verspüre ich das Bedauern, die Geschichte nicht bei dem belassen zu haben, was es war – ein unschuldiger Geistesblitz. Und was, um Gottes Willen, hat ein Masashi in meiner FF verloren? Kapitel 4: Liebeserklärungen auf musikalische Art ------------------------------------------------- A Christmas Story Kapitel #4 „Ga-chan hat Recht. Allerdings werde ich das, was ich zu sagen habe, mit einem Lied ausdrücken. Ich habe es selbst geschrieben. Für meine Liebe.“ (Masashi nutzte den Moment, um völlig unpassend aufzuspringen und „Jah!“ zu rufen – bevor ihn seine Eltern mit ärgerlichem Zischen zurück auf den Boden beförderten. Keine leichte Sache – er versuchte, immer wieder hochzukommen...) Hyde weigerte sich, auch nur in die Richtung des bemitleidenswerten Idioten zu sehen – sonst würde dieser den Langhaarigen noch küssen wollen. Schaurige Vorstellung. Er schüttelte unwillig den Kopf, um die lästigen Gedanken zu verscheuchen. Musik – sanfte, leiste Töne – erfüllte den Raum. Wie lange hatte er an diesen Noten gesessen, die so verschwenderisch schnell das Ohr erreichten, eine mühelose Folge bildend, Einfachheit vortäuschend? Das Lied war noch nicht fertig. Hyde hoffte jedoch, dass seine Eltern den Sinn trotzdem verstehen werden. ~ Here in my heart memories linger ~ Der Langhaarige drehte seinen Kopf zur Seite, in dem Versuch, den hinter ihm stehenden Gackt anzublicken. Dieser lächelte. Hyde konnte es nicht sehen, aber er wusste, dass es so war. ~ I hold them secret save from all others ~ Ein Blick zu seinen Eltern. Seine Mutter rollte lächelnd die Augen. Erzählte Hyde da möglicherweise nichts neues? Hatten seine Eltern also doch etwas bemerkt? Oder fand seine Mutter nur das Lied kitschig? Die letztere Vermutung entfiel, als sein Vater den Blonden mit seinem Blick in dessen Einzelteile zerlegte – prüfend, abmessend, um anschließend seinem Sohn zuzuzwinkern. Wäre der Langhaare nicht so in seine Musik vertieft, hätte er seine Gitarre nach diesen beiden unmöglichen Leuten geworfen. Er lächelte. Seine Verwandten brauchten eine Weile, um zu realisieren, dass die Vorstellung zu Ende war. Ein paar klatschten höflich, ein paar seufzten selig im Schlaf. Hydes Eltern lächelten und nickten ihrem Sohn anerkennend zu. (Bildete er sich das nur ein oder wischte seine sonst so stoische Mutter eine Träne aus dem Augewinkel?) Die nur vom mäßigen Erfolg begleitete Darbietung Hydes schillerte plötzlich in den Farben des Stolzes und der Freude. Eine warme Stimme hauchte in sein Ohr: „Vielen Dank, Haido. Dein Gesang war atemberaubend.“ Der Langhaarige errötete standesgemäß, konnte aber seine sarkastische Ader nicht im Zaum halten: „Aha. Jetzt brauchst du wohl keine Ohrschützer mehr?“ (A/N: bezieht sich auf Kapitel 2 von A Highschool Story.) „Hey, ich habe mich doch entschuldigt gehabt! Wie lange willst du es mir eigentlich noch nachtragen?“ Gespielte Empörung. „Jaah, entschuldigt hast du dich, allerdings...“ Freches Grinsen. „Sag bloß, es hat dir nicht gefallen?“ Unechtes Erstaunen, vermischt mit Anzüglichkeit. „Nein, übermäßiges Selbstbewusstsein besitzen wir aber nicht!“ Eine perfekt geschwungene Augenbraue klettert in die Höhe. „Oh, nein. Eigentlich bin ich ganz schüchtern...“ Versuch an Unschuld. „Ja, natürlich. Und selbstverständlich nur dann, wenn ich nicht in der Nähe bin, wie?“ Spöttisches Aufblitzen. Normalerweise wäre dies die Stelle, an der die Lippen Gackts sich Besitz ergreifend auf die des Langhaarigen legen würden, gefolgt von einem zufriedenen Aufseufzen und einer engen Umarmung... Aber – wie Hyde es bereits mehrmals bewiesen worden war – an diesem Tag lief absolut gar nichts, wie der Langhaarige es sich eigentlich vorgestellt hatte. Statt eines Kusses begrüßte ihn die siedendheiße Erkenntnis, dass seine Verwandten sich nicht höflicherweise während ihres Mini-Flirts einfach in die Luft aufgelöst hatten. (Zu dumm aber auch – warum eigentlich nicht?! – wurde sich tief im Inneren Hydes empört.) Ganz im Gegenteil – die Aufmerksamkeit zeigte sich in starren Gesichtern in allen Verständlichkeitsstadien. Angefangen von einem belanglosen „Hä? Die Jugend heutzutage...WO IST MEINE FLASCHE?!“ über leicht verwirrten „Das Kind meiner Schwester IST doch ein Junge, oder?“ bis zum schadenfroh-feixenden „HA! Wusst ich’s doch! Der Pullover steht ihm absolut nicht!“ Hyde entschloss sich zu einem würdevollen Abgang, um die Wogen zu glätten (oder mehr Zeit zum Suchen von Alkohol zu geben – die wahren Motive werden uns leider verborgen bleiben). Mit einem Ruck sprang er auf, ein hastiges „Ich bringe nur schnell meine Gitarre weg!“ murmelnd und mähte regelrecht aus dem Erkenntnis schwangeren Wohnzimmer. Gackt hob wortlos seine Augenbraue beim Anblick des schändlich mit Nichtbeachtung gestraften Musikinstruments. Hyde derweil spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, ob der völlig irrigen Annahme, dass das prominente Rot endlich seiner normalen Gesichtsfarbe wich (obwohl – so oft wie er errötete, musste Hyde diese Hoffnung fast schon aufgeben...). Und daran war einzig und allein Gackt Schuld! Seit wann ist es denn üblich, dass ein Freund seinen Geliebten unbedingt vor dessen Eltern küssen muss?! (Reicht es denn nicht, dass Gackt ihn mitten auf der Straße vor einem überfüllten Kaufhaus abknutschte? Nun gut, Hydes Rache – eine vor Schreck etwas heftige Gegenwehr, die von einem Passanten etwas falsch verstanden wurde und dieser prompt die Polizei rief...- brachte den Blonden effektiv von diesen Neigungen ab.) Der Langhaarige war gerade dabei, seinen Unmut seinem – immer noch roten – Spiegelbild mitzuteilen, als plötzlich ein lauter Schrei – dicht gefolgt von einem Schluchzen – ertönte. Aha. Masashi hatte endlich den Sinn des Liedes verstanden. Oder jemand hat sich seiner erbarmt und ihn aufgeklärt. Solch eine lange Leitung wünschte Hyde nicht einmal seinem ärgsten Feind. Obwohl – das würde manche Dinge viel einfacher in seinem Leben machen...Die interpretations- und erörterungswürdige Frage, was Ayumi wohl getan hätte, um sie auseinander zu bringen, verschob der Langhaarige wohlweislich in eine der hinteren Ecken seines Bewusstseins. Zeit, sich dem Unvermeidlichen (sprich: Masashi) zu stellen. Damit eilte Hyde die Treppe zu der Weihnachtsgesellschaft hinunter. Kochender Masashi (/Armer Irrer.../) funkelte wütend seine Eltern an. Ein schadenfroh grinsender Gackt (/...wunderschön. Diese perfektionierte Kaltblütigkeit, diese abgebrühte Eisigkeit! Hach.../), während der Rest der Verwandtschaft immer noch schweigend in die Runde dreinschaute (/...es lebe die Welt der Veränderungen.../). „HYDE!“ Oho, man hatte sein Eintreten also bemerkt... „Hyde!“ Wie konnte Masashi nach zwei schnellen Schritten so aussehen, als wäre er den halben Tag hinter dem Eiswagen hergejagt? „Hyde, du...!“ Interessante Feststellung. „Du...dein Lied!“ Eindrucksvoll, wie sind Sie bloß darauf gekommen, Sherlock? „Es war doch für mich, oder? Natürlich war’s für mich. Verzeih die dumme Frage...“ „Hast du irgendwo deinen Namen gehört? Aber nein, die Frage ist gar nicht so blöd. Klüger, als du es jemals sein wirst – und das aus deinem Munde!“ Der Langhaarige schaute sein Gegenüber mit weiten unschuldigen Augen an, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, lächelte. Masashi lächelte auch. /Idiot!/ Es machte keinen Spaß jemanden zu beleidigen, wenn er zu blöd war, diese Beleidigung als solche anzusehen. Hoffnungsloser Fall. Hyde seufzte. Vielleicht würde die direkte Ansprache ja endlich in die gewundenen Gehirnverzweigungen seines (immer noch dämlich grinsenden) Gegenübers durchsickern. „Das Lied war nicht für dich.“ „Yeah! Ich wusste doch, dass du mich liebst!“ (A/N: man stelle sich Hyde umgekippt mit einem zuckenden Fuß vor...) „Tatsächlich?“ Dem Langhaarigen wurde solche Dämlichkeit allmählich zu bunt. Oder sollte es möglicherweise ein dummer Scherz sein? Etwas Hyde-Veräppeln am ersten Weihnachtstag? Da half es auch nicht, dass Masashi bekräftigend mit dem Kopf nickte. „Wann werden wir endlich heiraten?!“ Ein hibbelnder, sabbernder Masashi hüpfte von einem Fuß auf den anderen – anscheinend keine andere Antwort als ein enthusiastisches „Sofort!“ erwartend. Hyde knurrte. „Ich frage mich, ob du das mit Absicht machst. So viel Dummheit macht misstrauisch...“ Er schüttelte den Kopf. Ein trauriges Geschöpf – vielleicht sollte er Masashi ein wenig bemitleiden. Oder auch nicht – ein Blick auf den euphorischen Cousin (/Und so etwas sollte mit mir verwandt sein?/) machte alle Hoffnungen auf die Erhaltung seiner zerrütteten Nerven zunichte. Der Langhaarige fragte sich immer noch, welcher Gott mit seiner – Hydes – Frisur unzufrieden war, dass er ihn dermaßen strafen musste. „Also, ich vertraue dir!“ Hyde runzelte die Stirn. Er dachte angestrengt darüber nach, wie er seinem missratenen Verwandten beibringen sollte – und am besten so, dass dessen Eltern nichts davon merkten – dass Masashi der letzte Volltrottel ist. Diplomatisch anspruchsvoll. Ein riesiger Banner mit der blutroten Aufschrift: „Psychotherapeuten vereinigt euch! Masashi kommt!“ schied schon mal aus... TBC A/N: Nur noch zwei Kapitel, dann habt ihr es geschafft! Oh, sogar weniger, wenn ihr nicht als volljährig authentifiziert worden seid. Ich danke dir, animexx. (Und nein, das war nicht ironisch gemeint.) Kapitel 5: Nächtliche Übergriffe -------------------------------- A Christmas Story Kapitel #5 Hyde ging in den Korridor, winkte seinen Cousin zu sich. Wunderte sich kurzzeitig, warum dieser sich den Mund mit Mentholspray flutete. Ließ den Gedanken jedoch gleich sein. Gefährlich. „Gut, wenn du mir vertraust, dann lass dir folgendes sagen.“ Der Langhaarige hob den Kopf. Den Mund nah an Masashis Ohr. „Psst...Masashi...(dieser fing an zu zittern)...du...bist der größte Vollidiot, der mir jemals begegnet ist...“, wurde verheißungsvoll geflüstert, „ich würde mir eher alle Haare einzeln ausrupfen, als dich zu heiraten...kapiert?!“ Der Langhaarige schaute erwartungsvoll sein erstarrtes Gegenüber an. Ein Hysterieanfall wäre jetzt eigentlich recht unterhaltsam. Wäre. Wie war das noch mit Weihnachten und nichts klappen? Absolut zutreffend. Masashi zog eine Schnute. „Heißt das, du wirst mich nicht bei unserer Hochzeit küssen...?“ Hyde sah ihn ein paar Sekunden lang an, drehte sich wortlos um und schlug – genauso wortlos, aber dafür umso rhythmischer – seinen Kopf gegen die Wand. Das. Konnte. Doch. Nicht. Wahr. Sein. Eine sanfte Hand an Hydes Stirn unterbrach weitere Interaktionen mit der Blumentapete. Ein lächelndes: „Weißt du, Haido, ich denke, so geht es viel einfacher – und eindeutiger...“, und warme weiche Lippen auf den seinen. Und schon schmolz der Langhaarige dahin. Des Anstandes halber wurden natürlich schwache Versuche des Protestes unternommen. „Gackuto...man wird uns sehen...“ „Sollen sie doch. Und lernen auch noch etwas dabei...dein Cousin scheint mir auf jeden Fall sehr interessiert...“ Warm. „Nicht...“ Hände vergruben sich in den blonden Haaren. „Ach, was...“ Unverschämtes Grinsen in den kurzen Atempausen. „...verdammter Egoist...“ Heiseres Flüstern. „...ich liebe dich auch.“ Schnurren. Ein entsetzter Aufschrei seitens Masashi war die Belohnung. Hyde und Gackt brachten etwas Abstand zwischen sich, als die Vorhut des Untersuchungskomitees – von dem Lärm angelockt – sich lallend nach den versteckten Sake-Flaschen erkundigte. Schweigend wies Hyde Richtung Bad. Mit einem mürrisch-zufriedenen „Ha...dascht...dachst isch’s mir dosh...“ wurde vorbei geschlurft. Masashi zeigte mit weit aufgerissenen Augen auf den Blonden. „Wer ist DAS denn?! HYDE! Wie kannst du mir das nur antun! Und das, wo unsere Beziehung auf dem Höhepunkt ihrer Glücksseligkeit verweilte! Und dann auch noch BLOND?! Hast du überhaupt -“ Der Langhaarige gähnte. Ging zurück ins Wohnzimmer, sagte seinen Eltern Bescheid, dass er müde sei und sich nun zu Bett begeben werde – das anzügliche Lächeln, ein sarkastisches „Jaja...!“ und ein Augenzwinkern in seine Adresse stoisch ignorierend. Verabschiedete sich von den wenigen Verwandten, die noch ansprechbar waren. Überließ es seinen Eltern die peinlichsten Fotos des Jahres von seinen herumtorkelnden Onkeln zu schießen. Ging nach oben. Der Blonde folgte ihm. Um nicht zu sehr aufzufallen, ging jeder in sein Zimmer. *** Es war kurz nach Mitternacht. Der Langhaarige lag in seinem Bett – geduscht, in seiner Nachtbekleidung – und schaffte es sogar, ein Buch zu lesen. Irgendwann hatten seine Eltern wohl genug und der Lärm von Schuhumziehen, unterdrückten Flüchen über Saufgeier und sonstigen liebevollen Verabschiedungen von den Verwandten drang zu ihm herauf. Der lauteste unter ihnen war Masashi. Hyde vermutete, dass sie ihn gefesselt und geknebelt in den Wagen getragen hatten. Seiner Ansicht nach wäre dies die beste Lösung, um den von Verrat, Nachteilen der Bigamie und schlechten Einfluss von blonden Haaren Schwadronierenden zum Schweigen zu bringen. Oder sie haben ihm schlicht und einfach eins übergebraten. Nach und nach wurde es still. Wahrscheinlich würde Gackto heute nicht mehr zu ihm kommen...Hyde versuchte, die Enttäuschung zu unterdrücken. Es war ein anstrengender Tag gewesen...Der Langhaarige drehte sich auf den Rücken, das offene Buch auf das Gesicht gelegt, die Arme unter dem Kopf. Er ließ all die Ereignisse wie einen bunten Wirbelsturm an seinem inneren Auge vorbeisausen. Merkte, wie er langsam müde wurde. Seltsam dünne, knochige Hände tasteten sich ihren Weg unter Hydes Nachthemd. Stück für Stück wurde sich vorgearbeitet, von hechelnden Seufzern begleitet. Aus dem Schlummer gerissen konnte Hyde nicht gleich die sich aufdrängende Frage beantworten, wann der Blonde in sein Zimmer hereingekommen war. Und dann auch noch so leise, dass der Langhaarige nichts gehört hatte. Sich mit einem Mal nicht so wohl bei den Berührungen fühlend, hob Hyde das Buch vom Gesicht und kreischte – sehr unmännlich, aber dafür laut genug, um die Nachbarschaft im Umkreis von 150 Kilometern aufzuwecken – auf. Vor ihm, halb von Schatten verdeckt, aber trotzdem zu gut erkennbar, stand Masashi. Ein feuriger Blick, verwuschelte Haare – und zur sicheren Abschreckung ein traumatisierender Anblick seiner nackten, weißen und dürren Brust. Der Langhaarige gab sich nicht die Zeit, sich zu wundern, wie sein Cousin in das Zimmer hereinkommen konnte – oder in das Haus überhaupt. Die Schnelligkeit, mit der Hyde aus seinem Bett schoss, hätte jede Pistolenkugel neidisch gemacht. Zitternd vor Schreck hielt sich Hyde die Hand ans Herz gedrückt – in der sicheren Vorahnung, dass dieses ihm bald den Dienst versagen würde. Sein Gegenüber grinste – wie er hoffte – verführerisch und fuhr sich über die Brust. Leckte sich die Lippen und zwinkerte dem panischen Hyde zu. Dieser wich einen Schritt zurück. Sanftes Rauschen von Buchseiten erinnerte den Langhaarigen daran, dass auch er nicht ganz hilflos war. In diesem Moment entschloss sich der Eindringling zu dem entscheidenden Vorstoß... Ein zweites Kreischen hallte durch das Takarai-Anwesen. Und falls die Nachbarn noch nicht gänzlich wach waren, so war diese Tatsache jetzt eindeutig gewährleistet. Die Geräuschkulisse schwoll an. Türen klapperten, Schritte waren zu vernehmen. Als erster traf der Blonde auf dem Unfallort an. Falls ihn die Szenerie im Entferntesten verunsicherte – ein am Boden liegender, sich die blutende Nase haltender Masashi und ein mörderisch aussehender, jedoch verräterisch zitternder Hyde – so ließ er sich nicht anmerken. „Haido? Was ist denn - ?“ Der Satz blieb unvollendet, als der Langhaarige sich in Gackts Arme warf. „Hey...shhh...ist alles in Ordnung...ich bin ja da...“ Fest wurde die bebende Form Hydes umschlossen, beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr geflüstert. Die erhoffte Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Der Kleinere atmete tief durch. „Ich...ich hab keine Ahnung, wie er hier rein gekommen ist...Ich hab nur Hände auf mir gespürt (hier wurde verschämt zu Boden geschaut) und als ich ihn gesehen habe...(das Nuscheln erfuhr eine Verständnis erschwerende Zunahme)...ein Buch nach ihm geworfen...“ Der Blonde war hin und her gerissen zwischen Stolz (/Haido macht sie alle fertig!/), kurzzeitiger Konsequenz (/...mich leider auch.../) und der Mordwut (/Wie konnte dieser Bastard es nur wagen, MEINEN Hyde anzufassen?!/) Letzteres gewann zusehends an Kraft. Mit ein paar schnellen Schritten erreichte ein sehr unzufrieden drein blickender Gackt den immer noch am Boden liegenden und auf Mitleid, Entschuldigungen und erste Hilfe wartenden Masashi. Unnötig zu erwähnen, dass seine Nase noch mehr in Mitleidenschaft geriet... Hydes Eltern konnten gerade noch ein Blutbad verhindern. Ein wenig später erfuhr der Langhaarige, dass seinem Cousin – der vorgab, sich bei Hyde für sein asoziales Verhalten entschuldigen zu wollen – ein Schlafplatz gewährt wurde. Der Eindringling wurde des Missbrauchs von Gastfreundschaft Schuldig gesprochen und als ein heulendes, zitterndes Häuflein Elend dessen beklagenswerten Eltern übergeben. Endlich kehrte Ruhe ein. Der Langhaarige setzte sich auf die Bettkante und fragte sich, warum eigentlich ER immer das arme Schwein sein musste, das von besessenen Cousins und sonstigem Geviech verfolgt wurde. Er seufzte resigniert. Gackt nutzte diesen schamlosen Übergriff, um als offizieller Beschützer des Takarai-Sprosses die Erlaubnis (oder den Segen) für die Mitbenutzung von Hydes Zimmer zu erhalten. Er strich dem Ausgelaugten sanft die Locken aus dem Gesicht und wandte sich zum Gehen. „Gackuto...?“, wurde sich sogleich erkundigt. Der Blonde lächelte. „Bin gleich wieder da. Meine Hand ist voller Blut...“ Hyde machte Anstalten, den in Mitleidenschaft geratenen Körperteil einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Gackt winkte ab. „...ist ja nicht meins...“ Das munterte den Langhaarigen etwas auf. Er bereute nur, kein dickeres Buch zur Hand gehabt zu haben. Das Ergebnis hätte sich sicherlich noch besser sehen lassen. Aber scheinbar half bei solcher liebestollen Hartnäckigkeit auch eine ordentliche Tracht Prügel nicht. Für ein paar Sekunden erging sich Hydes Gedankenwelt in malerischer Vorstellung einer sicheren und masashi-freien Nacht. Granatenwerfer und Biowaffen mit eingeschlossen. Oder einfach Gackt in sein Zimmer einziehen lassen. Obwohl seine Eltern sicherlich etwas gegen den Lärm hätten, die...gewisse Tätigkeiten nachtsüber zweifellos nach sich zogen. Der Langhaarige erlaubte sich ein dreckiges Grinsen. „Eine Katze, die gerade einen Vogel zum Nachtisch verspeist hat, könnte nicht zufriedener aussehen. Du hast doch nicht etwa gerade an mich gedacht?“ Eine gehobene Augenbraue und ein spöttisches Lächeln zierten die Züge des eingetretenen Blonden. Falls Hyde etwas aus den Schuhen hauend cleveres sagen wollte, so entfiel es ihm verräterischerweise, als ihm seine Sehwerkzeuge die nächtliche Aufmachung seines Geliebten meldeten. Eine Jacke drüber und man hätte ihn problemlos in alle Luxus-Clubs Tokyos herein gelassen. „Nettes Pyjama...neu?“, brachte der Langhaarige etwas heiser heraus. Bemerkte nur am Rande seines Bewusstseins, dass die Tür zu seinem Zimmer fürsorglich verriegelt wurde. „Nein. Schon zwei Wochen alt.“ Der Blonde meinte es völlig ernst. „Snob“, konstatierte Hyde die unumstößliche Tatsache. Gackt lachte nur. „Aus deinem Mund ist es ein Kompliment.“ Als der Blonde jedoch die wachsende Empörung auf Hydes Gesicht bemerkte, fügte er noch schnell hinzu: „Wenn du willst, kaufe ich dir auch solch ein Paar zum Geburtstag...“ Doch dann wurde entschieden den Kopf geschüttelt. „Nein...ohne Pyjama gefällst du mir sowieso am besten...“ Die letzten Worte verheißungsvoll flüsternd wurde raubtierhaft schleichend die Distanz zwischen Gackt und dem auf dem Bett sitzenden (aus einem unerklärlichen Grund errötenden) und auf einmal etwas schneller atmenden Hyde verringert. „Ach, tatsächlich?“ Der Langhaarige fühlte sich nun doch etwas unsicher, versuchte, auf seinem Bett weiter nach hinten zu rutschen – die Wand bereitete diesen laienhaften Fluchtversuchen ein jähes Ende. Den Blonden schien dies nicht zu stören. Ein Schritt, schon kletterte er auf die ächzende Matratze. Hyde wagte einen letzten Versuch. „Bist du gar nicht müde? Es war schließlich ein anstrengender Tag...“, begleitet von einem angstvollen Lächeln – das eigentlich das Gegenteil sein sollte. „Ich hatte ganze fünf Nächte ohne dich, um mich auszuruhen...“ Der Blonde war auf allen Vieren stehen geblieben, bedachte Hyde mit einem durchdringenden Blick. „Weißt du, wie viele davon ich geschlafen habe?“ Der Hunger dröhnte in jeder Schwingung der dunklen Stimme. Der Langhaarige erschauerte. Versuchte dennoch etwas Zeit zu gewinnen. „Uhm...vier?“ Eindeutig die falsche Antwort. Die blauen Augen verengten sich gefährlich. „Gar keine.“ Mit diesen Worten wurde Hyde von der Wand – an die er sich sorgfältig gepresst hatte, in der Hoffnung, sie möge ein paar Meter wegrücken – weggerissen und seine Lippen auf den hungrigen Mund des Blonden gedrückt. Fordernd. Rücksichtslos. „Hmmpff...!“ Hyde wehrte sich. Er versuchte, sein Gesicht außerhalb der Reichweite des Blonden zu bringen. Im gleichen Moment jedoch ließ der Druck auf seinem Mund nach, die Berührung wurde sanfter. Hyde riss sich los und schaffte es, sich umzudrehen, bevor die Bewegung durch zwei starke Arme, die sich um seine Mitte schlängelten, gestoppt wurde. Er wurde an die sich schnell hebende und senkende Brust gedrückt. Der Langhaarige spürte ein flatterndes Herz im Rücken. Nicht ungleich dem seinen. „Bitte...nicht so schnell...“, flüsterte Hyde. „Ein wenig Zeit nur, bitte...“ Die Arme schlossen sich etwas fester um seine Form. „Verzeih...“ Heißer Hauch an Hydes Ohr, dieser erschauerte. „Schon allein der Gedanke, jemand anderes als ich hätte dich angefasst...ich hätte den Bastard in der Luft zerrissen...“ Das glaubte der Langhaarige ihm aufs Wort. Der Vorfall begann immer mehr an Ekelhaftigkeit zu gewinnen. Übertrieben? Vielleicht. Er wusste es nicht genau. Doch er wusste, dass er keine anderen Hände auf sich dulden würde. Fremd, kalt, nass geschwitzt. Unerfahren, aber dafür umso aufdringlicher. Übertrieben? Wahrscheinlich. Hyde schüttelte sich. Drückte sich gegen den Blonden, legte den Kopf auf dessen Schulter. Die Umarmung Gackts wurde noch fester. „Ich wusste nicht, wann du kommen würdest...oder ob überhaupt.“ Trockene Lippen konnten nur flüstern. „Ich habe...ein Buch gelesen, muss wohl eingenickt sein...habe seine Hände...ekelhaft. Ich habe dann sein Gesicht gesehen...er hatte so einen debilen Ausdruck...widerwärtig.“ Übertrieben? Sicherlich. Lippen strichen über Hydes willig dargebotenen Hals. Vorsichtig wurde die zarte Haut von Zähnen auf ihre Echtheit geprüft, um gleich daraufhin wieder losgelassen zu werden. Eine vorwitzige Zunge kostete das Ergebnis. Der Langhaarige biss sich in die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken, als sich weiter vorgearbeitet wurde – immer höher, einer feuchte Spur hinterlassend. „Hnnnnnn...“ Hyde konnte nicht länger an sich halten, als die Zähne des Blonden an seinem Ohrläppchen knabberten. Gackt kannte all die wunden- „Haaaahhh...“ -Punkte des Langhaarigen nur zu guuut... Hyde presste seine Hand auf die des Blonden, versenkte die andere im seidigen blonden Haar. Ein leichter Druck. Gehorsam setzte der talentierte Mund seine Wanderschaft auf Hydes Gesicht fort. Kleine Küsse auf die Stirn, die Wangen, die Augen. Um sich dann genüsslich dem Preis in Form von wartend-geöffneten Lippen des Langhaarigen zu widmen. TBC A/N: #verstört hin und her wipp# Ichhabsbaldgeschafft, ichhabsbaldgeschafft, ichhabsbaldgeschafft... Kapitel 6: Betreten verboten ---------------------------- A Christmas Story Kapitel #6 Hände schoben Hydes Pyjama-Oberteil langsam hoch, schlüpften darunter. Strichen leicht über dessen Bauch, hinauf zu der Brust, berührten flüchtig die Brustknospen, die sich sogleich in erregter Erwartung aufrichteten. Hah...Eine Zunge lenkte ab. Feuchte Küsse an seinem Nacken schickten angenehme Schauer über Hydes Körper. „Haido...“ Aaah, so dunkel, so weich...Sag das nochmal...! Der Langhaarige spürte mehr Gackts Lachen, als er es hörte. Ein Knopf. Der zweite. Und so quälend langsam! Er wollte mithelfen...seine Hände wurden von Gackt abgefangen. „Schhh...lass mich das...“ Des Blonden Aufmerksamkeit wurde auf Hydes entblößte Schulter gelenkt. Sanfte Küsse, leichte Bisse. Der Langhaarige stöhnte auf, seinen Kopf gegen Gackts Schulter legend – noch näher... Und noch ein Knopf... „Um Gottes Willen, Gackuto...!“, presste Hyde heraus. Er wusste nicht, wohin mit seinen Händen...er streichelte die gefügigen blonden Haare. „Willst du, dass ich aufhöre...?“ Eine rhetorische Frage. Aber so...haaaah...verdammt sexy...! Diese Stimme, wie schwarzer Samt... „Willst du, dass ich zum Mörder werde...?“ Ein Lächeln auf der Haut des Langhaarigen war die Antwort. Ein kalter Luftzug an seinem entkleideten Oberkörper – wann hatte der Blonde es geschafft, ihn auszuziehen? – ließ Hyde sich noch näher an die Hitze hinter ihm drängen. Eine enge Umarmung übertrug sie auf ihn, ließ ihn von einem Gefühl in das andere stolpern, hilflos dem Blonden ausgeliefert. „Aaaah...Gackuto!“ Fingerkuppen umkreisten langsam die dunkle Haut auf Hydes Brust, kratzten die empfindlichen Stellen sachte, ließen die kleinen Warzen fest werden. Wieder ein kalter Regenschauer, der sich über den Rücken des Langhaarigen ergoss. Hydes Hände fuhren nach hinten, krallten sich an der Hüfte des Blonden fest, versuchten Haut freizumachen...Und wurden durch sanftes Entfernen abermals daran gehindert. Haaa, unfair...der Langhaarige wollte sich umdrehen, er wollte auch – wieso war Gackt der einzige, der...? „Hah, da bleiben, Haido...“ Die Zunge des Blonden fuhr Hydes Kinnlinie entlang. Dessen Hände strichen ohne Eile südwärts, über die feinen Bauchmuskeln, machten den Langhaarigen auf den wachsenden Druck in seinen Lenden aufmerksam. Hyde schob sein Becken hervor, um mehr Interesse der scheinbar gleichgültigen Finger, die leicht über seine Oberschenkel glitten, auf die Problemzone zu lenken. „Gaackutoo...“, wurde dem noch Ausdruck verliehen. Hyde wurde warm, die Vorfreude lag in einem festen Knoten mit Angst vermischt in seinem Magen, ließ sein Herz schneller schlagen. Die Hände des Blonden erbarmten sich seiner, ließen jedoch nicht davon ab, den Langhaarigen mit der Flüchtigkeit der Berührung zu quälen. Hnnn...Sadist... Salzige Feuchte überzog Hydes Haut. Das Oberteil, das Gackt frecherweise immer noch anbehielt, klebte an seinem Rücken. „...ausziehen...“, murmelte der Langhaarige heiser, zur Bestätigung am Ärmel des Blonden ziehend. Als Antwort versenkte dieser seine Zunge in Hydes Ohr. Hiiii! Eine Gänsehaut ließ alle Härchen am Körper des Langhaarigen sich aufrichten, er drehte seinen Kopf weg. Auch eine Art zu zeigen, wer hier die Befehle erteilte...Dennoch landete das als offensichtlicher Affront aufgefasste Kleidungsstück auf dem Boden. Der Langhaarige unterließ während dieser kurzen Zeit der Unaufmerksamkeit nicht den Versuch, sich umzudrehen und sein immer größer werdendes Verlangen gegen den Blonden zu pressen...fest... „Ahah, wohin des Wegs, Haido...?“, wurde der Langhaarige an seinen Versuchen gehindert. „Gaackutoo!“ Hyde konnte sich ein enttäuschtes Stöhnen nicht verkneifen. Aber er sollte den Blonden lieber nicht zu sehr...oh. Ooohh...verärgern... „So ein unartiger Junge...“ Ein belehrendes Murmeln, als Gackt seine erregte Männlichkeit gegen Hydes Hinterteil stieß – auch an ihm waren die Berührungen nicht spurlos vorbei gegangen... Die Freude wurde immer größer, ebenso die Angst – ein berauschendes und zugleich scheußliches Gefühl. Der Körper des Langhaarigen erzitterte mit beidem, als Gackt langsam und so nervtötend ruhig den Bund der Pyjamahosen Hydes herunterschob. „...Haido...“ Ein raues Flüstern, mit seichtem Stöhnen vermischt. „Haido...ich brauche dich...“ Wieso atmete er schneller? Warum wurde ihm auf einmal so unerträglich heiß? Der Langhaarige war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, den Blonden von sich zu stoßen und dem quälenden Verlangen, sich so nah wie möglich an ihn zu pressen... Die Lippen Gackts, die sich auf den wehrlosen Mund des Langhaarigen drückten, enthoben diesen einer möglichen (für den Blonden) unangenehmen Entscheidung. Die glühenden Finger, die sanft Hydes Po massierten, trugen einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei... Aaah...Es war eine Bitte um Erlaubnis und eine Vorwarnung zugleich...Hydes Zittern wurde stärker. Ebenso seine Erregung. Ein Daumen strich sanft an seinem Kinn entlang...oh...nein...kein Gleitmittel...während der Langhaarige noch mit diesem beunruhigenden Gedanken beschäftigt war, drängten sich Zeige- und Mittelfinger durch dessen bebende Lippen. Mmmpf! Hyde versuchte, die Störenfriede mit der Zunge zu vertreiben...drehte zum Protest seinen Kopf zur Seite. Doch bevor er ernsthaft darüber nachdachte, zu beißen, zog der Blonde sie wieder heraus. Ein feuchter Faden blieb am Mundwinkel Hydes kleben, von dem Blonden sogleich aufgeleckt...im selben Augenblick zuckte der Langhaarige zusammen, als nasse Finger in ihn geschoben wurden. „Iie...Gackuto...nicht...haaaah...hör auf...“ Hyde bog seinen Rücken durch, um Abstand zwischen sie zu bringen...wozu das hier? Es würde doch sowieso weh tun, es war eine Farce – es würde nichts helfen und sie waren viel zu...haaah...kurz... Der Blonde brauchte nur wenig Zeit, um sich seiner Hosen zu entledigen und eine geeignete Position zu finden. Mit einem Ruck wurde Hydes Inneres gewaltsam ausgefüllt. Dieser der Langhaarige biss sich ins Handgelenk, um einen Schmerzensschrei zu unterdrücken, was ihm jedoch nur zum Teil gelang. „Aaah! Nein...! Gackuto, bitte...nicht!“ Flehen im Takt des harten Rhythmus des Blonden. Und im nächsten Moment sah der Langhaarige schwarze Punkte vor seinen Augen tanzen. Haaaahh! Gackt hatte den Punkt...hnnnnn...getroffen, oh Gott! Der Schweißfilm auf Hydes Haut verdichtete sich, lief in feinen Tröpfchen seine Brust hinab. Das Blut rauschte in seinen Ohren, so laut...es konnte jedoch nicht das leise Keuchen des Blonden übertönen... „Gaaackutooo!“ Die eine Hand schloß sich fest um seine Erregung. Nein, der Schmerz war immer noch da...und der Langhaarige brauchte ihn, um sich von dem wachsenden Druck abzulenken...um Gottes Willen, schneller...! Hyde drückte seine Hände auf die Hüften des Blonden, kein Freiraum zwischen ihnen, die Körper eine heiße, pulsierende Masse... Aaaah! So heiß! Hyde konnte nicht mehr... „Gackuto!“ Und die lang ersehnte Erlösung...Gab es einen ruhigen Strudel? Eine aufregende Entspannung? Hyde wusste es nicht, aber es fühlte sich so an... Nur am Rand nahm er einen ähnlichen Schrei des Blonden wahr und schwere Lava, die sich in seinem Inneren ergoss, bevor Gackt über ihm zusammenbrach. Keine stützende Umarmung mehr, der Langhaarige fiel mit dem Oberkörper auf die wohltuend kühlen Laken. Sie waren wieder getrennt... Hyde kroch von der Hitze des Blonden weg. Die Bewegung ließ zähflüssige Wärme an seinen Schenkeln herunterlaufen...er wollte in die Dusche...sein ganzes Becken tat ihm weh...er hatte nicht einmal die Kraft, um seinen kleinen Finger zu heben...und irgendwann würde er Gackt dafür umbringen. Aber vorerst war er rundum zufrieden... Langsam tauchte Hyde aus seinem Dämmerzustand auf. Gackts Hand, die seine verschwitzten Locken vom Rücken strich, um dann vorsichtig seine Wirbelsäule entlang zu fahren. Ouh, jaah...wenigstens ein bisschen Wiedergutmachung für seinen geschundenen Körper (Haido neigt zu Übertreibungen...). Der Langhaarige schnurrte wohlig. Auf einmal hörte die Berührung auf. Hyde spürte einen kühlen Durchzug, als die Körperwärme des Blonden der wintergeschwängerten Luft des Zimmers Platz machte. Ein paar Augenblicke des Suchens auf dem Boden, dann wurde (sehr zu Bedauern Hydes – auch wenn er in der Dunkelheit sowieso nichts erkennen konnte...) die Pyjamahose angezogen. /Frechheit./ Bevor der Blonde das Zimmer verlassen konnte, richtete Hyde sich auf, schlängelte seine Arme um Gackts Mitte, zog ihn zu sich. Dieser stolperte gehorsam rückwärts, drehte sich jedoch nicht zu dem auf dem Bett Knienden um. Die Hände des Langhaarigen strichen über die sehnigen Bauchmuskeln; er konnte die Gänsehaut spüren. „Hmm? Wo wollen wir denn hin?“ Hydes Tonfall machte deutlich, wie begeistert dieser von dem Einfall war. „Och, nichts besonderes. Nur dein Geschenk holen.“ Der Langhaarige fragte sich, ob er wohl sehr gierig wirken würde, sollte er Gackt zu der Zimmertür schleifen wollen...Doch im Grunde beschäftige Hyde etwas anderes. Unschlüssig drückte er einen Kuss auf den Rücken des Blonden. Dieser ließ ein wohliges Seufzen ertönen, was ihn jedoch in keinster Weise davon abbrachte, so höflich wie möglich zu sein. „Du kannst ja die Zeit nutzen, um mein Geschenk zu verpacken...“ Hyde konnte das spöttische Halbgrinsen förmlich riechen. Er schnaubte. „Hmpf. Ich soll mich also anziehen? Überleg dir, was du wünschst – es könnte in Erfüllung gehen...“ Der Langhaarige konnte spüren, wie Gacks Bauchmuskeln unter einem leisen Lachen erbebten. Dieser drehte sich in der Umarmung um. „Weißt du, was ich mir wünschen würde, Haido...?“ Blaue Augen glitzerten, während Gackts Hände sich in den dunklen Locken Hydes versenkten. Ein Ruck, schon lag der Langhaarige auf dem Bett, Gackt machte es sich auf dessen Hüfte bequem. Die Arme Hydes wurden in die weiche Matratze gedrückt. „Weißt du, was ich mir wünsche?“ Das Gesicht des Blonden kam immer näher, die dunkle Stimme jagte Hyde einen Schauer über den Rücken. „Ich wünschte, ich könnte dich wegsperren. Ich wünschte, du würdest nur mir gehören – niemand sollte das Recht haben, dich auch nur anzuschauen! Mein!“, wurde geflüstert, „du bist mein. Ich lasse dich nie wieder gehen! Hörst du? Nie wieder.“ Dem Langhaarigen verschlug es die Sprache. Er wagte nicht zu atmen, aus Angst, diesen Moment zu zerstören. Dieser totale Besitzanspruch macht ihm Angst. Und schmeichelte ihm gleichzeitig. Niemand hatte Hyde jemals so etwas gesagt, niemandem hat er jemals so viel bedeutet. „So sehr...so sehr liebst du mich?“ Der Langhaarige vermied es, seine Stimme zu heben. „Ja...und noch viel mehr.“ Zur Bestätigung nahm der Blonde die Lippen Hydes gefangen. Nicht aufhören...Hydes Sinne waren von dem süßen Geschmack geflutet, er presste Gackt noch näher zu sich, sein Stöhnen von dem gierigen Mund des anderen verschluckt. Luftmangel hieß sie abbrechen, schwer atmend legte der Blonde seinen Kopf auf die Brust Hydes. „So, genug herumgesülzt.“ Entschieden wurden die blonden Locken geschüttelt. „Ich hatte ja noch etwas vor...“ Damit machte Gackt Anstalten, sich von der Matratze namens Hyde zu erheben. Der Langhaarige verhinderte diesen todesmutigen Plan durch eine Umarmung. „Na, wenn du Androhung lebenslänglicher Freiheitsberaubung und Langeweile „herumsülzen“ nennst...Außerdem, so sehr ich auch im Gedankenlesen bewandert bin, auch ich will ab und zu mal wissen, ob du überhaupt noch etwas für mich empfindest...“ „Hn. Ich will ja nicht, dass du rot wirst und anfängst zu heulen...“ „Idiot!“ Damit wurde der Blonde rigoros aus dem Bett geworfen. Ein dumpfer Aufprall, von frechem Lachen begleitet. Erbost warf der Langhaarige ein Kissen hinterher. „Lass dich hier nie wieder blicken!“ Der besagte Idiot rappelte sich (immer noch lachend, der Mistkerl!) auf, drückte dem Eingeschnappten einen Kuss auf die Stirn und trollte sich. Der Langhaarige starrte wütend an die Decke (es bestand eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, dass diese aus Angst und Scham einstürzte) und verfluchte gewisse Gackts. Von „das hätte er wirklich etwas netter sagen können!“ über „ich pfeife auf sein dämliches Geschenk!“ bis „irgendwann bring ich dich wirklich um!“ war alles an Beschimpfungsrepertoire vertreten. Doch er wusste selbst, dass es alles Selbsttäuschungen waren – ein kläglicher Versuch mit der (sich leider immer verringernden, verdammt) Wut auf den Blonden die zunehmenden Gewissensbisse zu ersticken. Er hatte kein Geschenk für Gackt! (die Ich-versuche-mich-mal-ganz-sexy-zu-geben-vielleicht-lenkt-ihn-das-ja-ab-und-er-vergisst-den-dummen-Geschenkebrauch-Aktion ist leider fehlgeschlagen.) Überhaupt schien die ganze Unternehmung in diese Richtung unter dem extrem aggressiven Einfluss von Mars im 13. Haus zu stehen. Eigentlich hatte der Langhaarige (nach tagelangem Kopfzerbrechen à la „was schenke ich einem Snob, der in Geld ersäuft und sich wahrscheinlich halb Tokyo kaufen kann?“) es gefunden – das perfekte Geschenk. Die beiden filigranen Verlobungsringe waren aus Weißgold gefertigt, ein blauer Streifen zierte die Mitte. Aber was für ein Blau! Hyde erinnerten sie sofort an die eisklaren Seen des Blonden – zusammengekniffen in Wut oder Erwartung? Er hatte praktisch an der Fensterscheibe geklebt, „ich muss sie haben, ich muss sie haben, ich muss...“ wie ein Mantra vor sich hermurmelnd. Ein Blick auf den Preis (SO teuer?! Und das für einen Streifen Lapislazuli? Die spinnen doch!) ließ den Langhaarigen entmutigt an der Scheibe herunterrutschen. Die Welt war so ungerecht. Und Hyde stand ganz oben auf der „haha, ausgelacht, du Zwerg!“ – Liste. Erst als der Verkaufsassistent genervt die Rollos herunterließ (Blöde Kuh.), riss Hyde sich von dem Anblick los und trottete frustriert nach Hause. Noch frustrierter wurde der Langhaarige, als er die Bilanz seiner finanziellen Situation zog. Dummerweise hatten seine Eltern seinen Antrag auf einen Taschengeldvorschuss für 4679 Jahre einstimmig abgelehnt... Nach einer schlaflosen Nacht kam Hyde schließlich zu dem Ergebnis, dass seine Eltern spätestens dann mit dem Grünzeug herausrücken würden, wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür stand. Mit neu erwachten Lebensgeistern zog er los, um die Ringe von neuem in Augenschein zu nehmen (vielleicht sahen sie mittags ja gar nicht so schön aus...), doch leider durchkreuzte seine Pläne ein Unbekannter (dem Hyde bis heute noch den Hals umdrehen wollte) – die Ringe waren bereits verkauft worden...(Haha, ausgelacht, du Zwerg!) Och, Mann. Der Langhaarige drehte sich auf den Bauch, vergrub sein Gesicht in das Kopfkissen. Sein entmutigter Seufzer wurde durch die Daunen erstickt. Ein kühler Luftzug erinnerte an das durch den Wind geöffnete Fenster, doch Hyde verspürte keinerlei Bedürfnis, diesen Sieg der Natur über den Menschen mit einem kräftigen Zuschlagen zu vermiesen. Die Bettdecke bot da einen viel schnelleren Zugriff auf die Wärme – und vor allem mit minimalem Kraftaufwand (irgendwie hatte Hyde das Gefühl, seine Energie aufsparen zu müssen...aus einem unerklärlichen Grund...) Die bereits erwähnte Decke jedoch stellte sich als ein äußerst starrköpfiges und hyde-unfreundliches Exemplar heraus. Sie ließ sich nicht einen Zentimeter bewegen. Grummelnd drehte sich der Langhaarige in die Richtung der Bewegungsverweigerung und wurde mit einem belustigt-spöttischem Lächeln eines Blonden begrüßt, der sich bequem auf der anderen Seite des Bettes niedergelassen hatte (auf diese Weise den befriedigenden und ökonomischen Deckenverkehr unterbindend). Der Langhaarige richtete sich auf, senkte sogleich reumütig den Kopf. „Gacku, ich...“ Seine Erklärungs- und Entschuldigungsversuche wurden durch helles Licht seiner Nachttischlampe unterbrochen. Hyde kniff seine schmerzenden Augen zusammen, bis sich diese protestierend an die veränderten Verhältnisse angepasst hatten. „Hier“, wurde aufgeregt geflüstert. Hydes Herz krampfte sich zusammen. Die Situation war auch zu blöd! Wie konnte er nur– ! In diesem Moment wurde ein weiches Schachtelchen in Hydes Hände gedrückt. Wieso war er auf einmal so aufgeregt? Weil das nach teurem Schmuck aussah? Oder weil es von Gackt kam (der ihn gerade anstrahlte, als wäre er selbst der Beschenkte)? Langsam klappte der Langhaarige die Schachtel auf. Und erstarrte. Zwei Ringe. Mit einem blauen Streifen. Unschuldig glänzend. „Aber...Gackuto...“ Hyde war verstört. „Woher...?“ „Gefallen sie dir?“ Der Langhaarige konnte nur beklommen nicken. „Gackuto...genau diese wollte ich dir schenken...“ „Was, wirklich?“ Nun war es an dem Blonden zu starren. „Du...wolltest sie...für mich?“ Ein weiteres Nicken. „Vielleicht magst du sie ja trotzdem anprobieren?“ Wieso sah Gackts Lächeln so gequält aus? „Was heißt hier „trotzdem“? Glaubst du etwa, ich würde dir etwas schenken wollen, was mir selbst nicht gefällt, oder was?!“ Bevor Hyde wütend werden konnte, zog der Blonde ein Schmuckstück aus der Schachtel. Oh. Es waren gar keine Verlobungsringe...Plötzlich kam ihm eine wundervolle Idee. Der Langhaarige lächelte. „Kannst du ihn mir anstecken, Gackuto?“, sein linkes Ohr zu dem Angesprochenen drehend. Sanfte Fingerspitzen strichen gehorsam über die Ohrmuschel, die Kühle des Metalls als der Verschluss einraste. „Komm her“, flüsterte Hyde. „Haido...“, wurde angefangen zu protestieren, doch der Langhaarige fiel ihm mit einem steinerweichenden Blick ins Wort. „Bitte, mache mir die Freude, Ga-chan!“ Dem hatte der Blonde nichts entgegenzusetzen, beugte ergeben seinen Kopf. Sogleich wurde sein rechtes Ohr mit dem Ring verziert. „Vielen Dank, Gackuto...“ Der Rest ging in einem hungrigen Kuss unter. „Hab ich dich“, keuchte der Langhaarige leicht, als er sachte an Gackts Ohrring zog. „Du gehörst mir...“ Schalkhaftes Aufblitzen von braunen Augen. „Ich liebe dich...“ Der Blonde streckte sich auf dem Bett aus, zog Hyde auf seine Brust. Ein sanfter Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich so sehr...“ Der Langhaarige kuschelte sich noch näher an die Wärmequelle, driftete langsam in den Schlaf mit einem glücksseligen Lächeln auf den Lippen. *** Mint-sanfte Küsse an seinem Hals. Zähne, die schamlos an seinem Ohrschmuck knabberten – langsam zogen sie den widerwilligen Langhaarigen an die Oberfläche des Bewusstseins. Grummelnd drehte sich dieser weg, erhaschte einen Blick auf seinen Nachttisch. Der Wecker tickte ein unbarmherziges halb sieben. Mit gestöhnten Protesten versuchte Hyde, den hartnäckigen Körper von sich wegzuschieben. „Och, verschwinde, Gackt...ich will schlafen.“ Der Langhaarige zählte nicht zu den Morgenfreunden – und zu dieser horrend-frühen Stunde war von ihm gar nicht erst Nachsicht zu erwarten. Selbstverständlich stieß dieses Argument bei Blonden auf taube Ohren. Unbeirrt strichen seine Hände über Hydes Oberkörper. Dieser antwortete mit einer Gänsehaut und gemütlichem Aufseufzen, weigerte sich jedoch aufzuwachen. „Hmm...komm schon Haido, du hast mehr als genug geschlafen, du willst doch nicht, dass ich mich langweile, oder?“ „Ach...geh doch auf der Autobahn ein bisschen spielen...“ Hyde zeigte sich gänzlich unkooperativ. Der Vorschlag schien dennoch zu helfen. Beleidigt (Autobahn, ja. Aber spielen?!) zogen sich die Hände zurück, der Blonde stand auf und verließ das Zimmer. „Vergiss nicht, die Blumen zu gießen, okay?“, murmelte ihm der Langhaarige etwas geistesabwesend hinterher. Keine drei Minuten später wurde ein halber Liter eiskaltes Wasser erbarmungslos auf Hydes Gesicht gekippt. „GRAAAH!“ Dieser schreckte prustend hoch, bereit sich auf den Mistkerl zu stürzen, der ihm seinen wohlverdienten Schlaf raubte. Begrüßt wurde er von einem halblächelnden Gackt: „Wach auf, Blume. Habe ich mich nicht rührend um dich gekümmert?“ Der Langhaarige knurrte nur. „Ich glaube, du bist der erste, der verschlafen und mörderisch zugleich dreinschauen kann...“ „Ach, wie toll!“ Hyde fand endlich seine Sprache wieder. „Kein Grund, so stolz aus der Wäsche zu glotzen!“ (Der Blonde warf unauffällig einen Blick auf seinen entblößten Oberkörper...) Aus einem gänzlich unerklärlichen Grund verspürte Hyde große Lust, seinen Wecker nach Gackt zu schmeißen. Anscheinend konnte man ihm sein Vorhaben aus dem Gesicht ablesen, denn der Blonde verlor keine Zeit – schnappte sich ein vernachlässigt auf dem Boden kampierendes Kleidungsstück und band damit dem rauchenden Langhaarigen die Hände hinter dem Rücken zusammen. Sogleich wurde ein ruckender Befreiungsversuch – von einer Beschimpfungswelle begleitet – gestartet; zu großer Erleichterung des Blonden hielten die Fesseln. Ein kleiner Schubs, alsbald lag Hyde auf dem Rücken (die Arme unter sich begraben), was ihn ganz und gar nicht gnädig stimmte. „Gackt! Mach mich sofort – SOFORT los!!!“ Wütendes Zerren an dem Stoff. Ohne Eile legte sich Gackt auf den Fauchenden, sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergrabend. „Schön, dass du jetzt auch wach bist, mein Hübscher...“ Hyde hätte ihm am liebsten ein Ohr abgebissen. Zärtliche Küsse des Langhaarigen Schlüsselbein entlang. Dessen Lippen näherte sich der Blonde jedoch nicht. Aus gutem Grund – Hyde leckte sich herausfordernd über die Zähne. Feuchte Wanderung südwärts, Gackt biss leicht in die verräterischen Brustwarzen, die sich ob dieser ungewohnten Aufmerksamkeit sogleich aufrichteten. Versöhnend wurde über die malträtierten Stellen geleckt. Hyde weigerte sich. Er weigerte sich, diesem Feuer nachzugeben, das sich allmählich in seinem ganzen Körper ausbreitete, ihn von innen versengte. Er unterdrückte verbissen ein Stöhnen, als der Blonde seine Zunge in seinem Bauchnabel versenkte. Er war wütend, klar?! Gackt hatte ihn um halb sieben geweckt, kapisch?! Er hatte ihm...ooohh...kaltes Waaaasseeer...hnnn...verdammt. Lippen fuhren über die sensitive Haut seiner Innenschenkel. Hydes Blut wurde unbarmherzig in seine niederen Regionen gepumpt, ließ sein Verlangen schmerzhaft anschwellen. Hnnn...Verräter... „Ich...hasse...dich...“, wurde keuchend bekanntgegeben. Eine Hand schloss sich um seine nach Aufmerksamkeit verlangende Männlichkeit. Der Langhaarige schrie leise auf. „Ich...hasse...dich...immer...noch...“ Ein quälend langsames Auf und Ab. Und Hyde konnte ihn nicht zu einem schnelleren Rhythmus zwingen. Dieser verdammte...Mit aller Kraft riss der Langhaarige an seinen Fesseln. Gackt erbarmte sich seiner. Stück für Stück wurden Finger durch feuchten Mund ersetzt. Diesmal konnte der Langhaarige sich sein Stöhnen nicht verbeißen. Er vergaß die Welt um sich herum, seine Sinne von der Wärme an seinem empfindlichsten Punkt überschwemmt. Hyde wollte sich noch tiefer in diese verführerische Höhle versenken, noch mehr nasse Umkreisung...Seine Hüfte wurde jedoch von dem eisernen Griff des Blonden auf dem Bett gehalten. Hmmmm...unfair. Hilflos warf der Langhaarige seinen Kopf herum. „Gackutoo...mach mich los, bitte...“ Der Blonde stellte taub. Arschloch. Abermals zerrte Hyde am unglücksseligen Stoff und diesmal erlag dieser dem Angriff. Ein befriedigendes Reißgeräusch; sofort vergruben sich zitternde Finger in blondem Haar. „So stark?“, murmelte Gackt in das drahtige dunkle Haar. „Ich...dreh...dir gleich...den Hals...um“, bekundete Hyde seinen Unmut über die Unterbrechung. „Und so aggressiv...“, hörte der Blonde nicht auf zu piesacken. „Mit vollem Mund spricht man nicht!“, platzte Hyde der Kragen. Gackt ließ sich dazu herab, den Schaft in ganzer Länge abzulecken, bevor er sich erhob. Der Langhaarige sah ihn mit dem verzweifelt-panischen Blick eines in die Ecke gedrängten Raubtieres an. „Was...wieso hörst du auf?“, wurde schließlich gekrächzt. Der Blonde lächelte jovial. „Ach, ich wollte dir nur vor die Augen führen, was dich erwartet hätte, wärst du nicht auf meine Bitte eingegangen und hättest dein Versprechen nicht erfüllt...“ (/Bitte?! Erpressung ist wohl eher das richtige Wort!/) Der zitternde Hyde gab eine formidable Imitation eines Fisches auf dem Trockenen ab. „DAS nennst du Sexentzug?! Zuerst geil machen und dann mittendrin aufhören?“ Der mit kaltem Wasser torturös aufgeweckte und zudem noch unbefriedigte Langhaarige verschluckte sich an seiner Wut. „So in etwas kann man das formulieren, ja.“ Der Blonde war die Unschuld in Person. Diesmal schmiss der Langhaarige seinen Wecker wirklich... Zu weiterem Verlauf sei gesagt, dass ein halbe Stunde später ein wunderbar gelaunter Hyde und ein ziemlich angeschlagen aussehender, mit einem großen Pflaster auf der Stirn verzierter – aber nicht minder wunderbar gelaunter – Gackt dem sehr müde und demnach recht unmutig wirkenden Takarai-Ehepaar ihre Weihnachtsglückwünsche überbrachten... ENDE A/N: PUH. Endlich habe ich diese FF zu ihrem Ende gebracht! So, jetzt muss ich sie nie wieder anschauen, meine armen Nerven. Hach, Glücksseligkeit. Aber wow, ganze 1,5 lemon enthält das Ding, ich bin ein echtes Schreibergenie. (Achtung, Ironie.) Ah, nun. Zu den Kommentaren kein Kommentar. Yami no Hikari hat mich dazu überredet, diese FF zu posten. Alle Beschwerden hinsichtlich eingeschränkter Hirnfunktionsfähigkeit und Denkverschleiß bitte zu ihr. >D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)