Hinrichtung mit Hindernissen von S_ACD (Viel zu viel Chaos in einer viel zu kleinen Stadt...) ================================================================================ Kapitel 7: SONNTAGMITTAG ------------------------ So, bitte sehr – das große Finale. Ist ein bisschen länger geworden, aber das haben Höhepunkte nun mal so an sich. (Oha… ich hoffe, das hat sich jetzt nicht irgendwie pervers angehört. Oo) Also, ich weiß ja, dass ihr alle Ruffy sehr vermisst habt… und bitte – here he comes! Großer Auftritt… wobei der Auftritt am Anfang noch ziemlich glanzlos ist. Ja, ja, das Finale… ich bin selber ganz aufgeregt! *auf der Sesselkante hibbelt* Ich hab mir auf jeden Fall sehr große Mühe gegeben. (Was nicht heißt, dass Kritik nicht willkommen ist! Wenn ihr was zu bemängeln habt – auch Rechtschreibfehler oder so – immer her damit!) Okay, mir fällt grad auf… ich texte euch hier zu, dabei wollt ihr doch was ganz anderes lesen… Oo Öhm… sorry. Bin auch schon fertig! Let’s go! __________________________________________________________________ SONNTAGMITTAG Dong! Die große Rathausuhr schlug zum ersten Mal. Auf dem Marktplatz wurde es mucksmäuschenstill. Dong! Die Torflügel des Rathauses öffneten sich langsam. Dong! Niemand bemerkte den Schatten, der hoch oben am Rathausdach hervorhuschte. Dong! Die Menschenmassen teilten sich wie auf Befehl und zum Podest hin öffnete sich ein Durchgang. Dong! Hinter dem Tor kamen tausende von Marinesoldaten zum Vorschein. Dong! Alle starrten wie gebannt auf die kleine Prozession, die aus den Soldatenmassen hervortrat. Dong! Offizier Dimidatus marschierte, den Kopf stolz erhoben, mit festen Schritten voran. Dong! Dahinter kam eine Art Kapelle, der Soldat mit der Trommel trommelte den Gleichschritt mit. Dong! Und dann… sämtliche Leute hielten den Atem an… kam Monkey D. Ruffy, vollkommen zerschrammt, abgerissen, mit zerfetzten Klamotten und unzähligen kleinen Wunden. Dong! Den Kopf gesenkt, die Hände auf dem Rücken gefesselt, trottete er, flankiert von zwei kräftigen Marines, der Kapelle hinterher. Dong! Die Prozession erreicht das Podest, Dimidatus schritt würdevoll die Stufen hinauf, der Strohhut hatte dazu keine Kraft mehr und musste von den beiden Marines hinaufgeschleift werden. DONG!!! Sie standen auf dem Podest, hoch über allen Leuten, vor der Guillotine und der Trommler hörte zu spielen auf. ~*~*~*~*~*~*~ Es war so still, dass man selbst mitten unter den unzähligen Menschen eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle starrten unverwandt auf das Podest und da stand er – der berüchtigte Strohhutpirat, der sich innerhalb dieser kurzen Zeit solch einen Namen gemacht hatte. Den Kopf hielt er immer noch gesenkt, aber er stand sehr aufrecht und obwohl er niemanden ansah, wirkte er so selbstbewusst, dass man seinen Stolz noch bis in die letzten Reihen spüren konnte. Ein paar Sekunden geschah gar nichts, nicht einmal Dimidatus wagte zu atmen. Dann hob Monkey D. Ruffy langsam den Kopf. Hob den Kopf, ließ den Blick über die Menschenmassen schweifen, sah sich mit großen Augen um, fast wirkte er erstaunt, überhaupt jemanden zu sehen, blinzelte in die Sonne und dann, zum ersten Mal seit sieben Tagen, hörte Dimidatus seine Stimme: „Wow!!! Das sind ja sauviele Leute!!“ Irgendwo in der Menge hustete jemand, ansonsten blieb es weiterhin still. Alle Menschen starrten bloß den schmalen Jungen mit Strohhut an, der gerade grinste wie ein kleines Kind an Weihnachten und der einer der gefürchtesten Piraten auf der Grand Line sein sollte und konnten es einfach nicht fassen. Dimidatus konnte es selber kaum glauben. Bis jetzt hatte der Junge total apathisch gewirkt, niedergeschlagen, so, als sei sein Wille vollkommen gebrochen und als wäre ihm egal, was mit ihm passierte, aber von einer Sekunde auf die andere wirkte er so vergnügt, als hätte er noch ein ganzes Leben in Freiheit vor sich. Seine Augen strahlten regelrecht und er grinste so breit, dass es beinahe schon ansteckend war. Dimidatus riss sich von den freudestrahlenden Augen des Jungen los und räusperte sich. Beinahe hätte er zurückgegrinst, so fröhlich wirkte das Lachen. Mit einem Mal schnürte es ihm die Kehle zu, bei dem Gedanken daran, dass diese geballte Lebensfreude in wenigen Minuten erlöschen würde wie das Licht einer Kerze. Er trat vor: „Monkey D. Ruffy!“ Der Strohhut sah ihn mit großen Augen an. „Ja?“ Das brachte Dimidatus etwas aus dem Konzept. „Du brauchst nicht zu antworten“, zischte er leise. „Ach so“, flüsterte der Junge ebenso leise zurück, „Sorry, das wusste ich nicht.“ Der Marine, der links hinter dem Strohhut stand, unterdrückte rasch ein Lachen. Dimidatus sah ihn strafend an. „Monkey D. Ruffy!“, wiederholte er laut, „Du wurdest verurteilt zum Tod durch Enthauptung! Die Verbrechen, denen du dich schuldig gemacht hast, sind folgende…“ Er rezitierte kurz die Anklageschrift, dann sah er dem Jungen wieder in die Augen. „Hast du noch einen letzten Wunsch?“ Alle Menschen auf dem Platz spitzten gebannt die Ohren. Die letzten Worte eines Piraten wurden mitunter genauso berühmt wie ihre Urheber selber und bestimmt würde sie jetzt wieder etwas Einmaliges zu hören bekommen. „Ähm…“, der Junge schien zu überlegen, „…Nö, eigentlich nicht.“ Ein Murmeln ging durch die Menge. Dimidatus glaubte, sich verhört zu haben. „Wie bitte?“ „Nö, eigentlich nicht“, sagte der Junge wieder, „Ich hab keinen.“ „K-keinen letzten Wunsch?“ Jetzt hatte es dieser Bengel tatsächlich geschafft, ihn aus der Fassung zu bringen. Der Junge schüttelte vergnügt den Kopf. „Ne.“ „Und… und was ist… mit irgendwelchen letzten Worten?“ „Äh… lassen Sie mich mal nachdenken…“ Die Menge hielt den Atem an, um nur ja nichts von dem zu verpassen, was da auf dem Podest gesprochen wurde. So still war es in der Stadt Vino seit mindestens dreihundert Jahren nicht mehr gewesen. „Hmm…“, der Junge zuckte mit den Schultern, „Ne, auch nicht.“ Der Marine links hinter ihm kicherte schon wieder. Dimidatus warf ihm den drohendsten Blick zu, den er auf Lager hatte. „Also schön, Monkey D. Ruffy“, er räusperte sich wieder, „Wenn du dem nichts mehr hinzuzufügen hast, würde ich vorschlagen… ähm… dann bringen wir es zu Ende.“ „Würde ich auch sagen“, grinste der Junge, „Ich hätte echt nicht gedacht, dass das hier so lange dauert!“ Ein erneutes Raunen ging durch die Menge. Dimidatus spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Da machte ihn dieses Bürschchen doch tatsächlich noch zum Affen! Grob packte er ihn am Genick und zerrte ihn hinter die Guillotine. Eigentlich wäre das ja Aufgabe der beiden Marines gewesen, aber im Moment hätte er den Jungen am liebsten eigenhändig umgebracht. Er stieß ihn hart in den Rücken und der Bengel fiel auf die Knie. „Ich nehm das dann mal, Sir“, murmelte der Marine, der die ganze Zeit über gelacht hatte, hastig und zog dem Jungen den alten, ramponierten, fleckigen Strohhut vom Kopf. Seltsamerweise protestierte der Bengel nicht, dabei war in den vergangenen Tagen das einzige gewesen, was Emotionen in ihm auslöste, wenn jemand seinen Strohhut angefasst hatte. ~*~*~*~*~*~*~ „Wartet!“ Shanks hielt, die Hand am Schwertgriff, inne. „Was denn?“, knurrte er ungeduldig, die Augen starr nach unten gerichtet. Ace’ Blick wanderte unruhig von dem Podest unter ihnen, wo der Marine gerade den Holzbalken über Ruffys Kopf schloss, und Shanks hin und her. „Was ist denn noch?“ „Wartet noch kurz.“ Mihawk klang ungeduldig. „Ich werde jetzt sicher NICHT warten“, erklärte Shanks bestimmt und machte einen Schritt auf die Dachkante zu. Mihawks Hand schoss vor und packte den Rothaarigen am Oberarm. „Warte!“, zischte er eindringlich. „Hey!“, schaltete sich Beckman ein und hatte blitzschnell das Gewehr im Anschlag. Mihawk würdigte ihn keines Blickes. „Zum Teufel, Shanks, warte!“ Unten setzten die Trommeln wieder ein. „Warum sollte ich, verdammt noch mal?“ „Macht von mir aus, was ihr wollt“, fauchte Ace heftig, „Aber wenn mir nicht sofort jemand einen guten Grund sagt, gehe ich jetzt runter und rette meinem Bruder das Leben.“ „Nein!“, rief Mihawk gereizt, „Wartet noch!“ „Du kannst mich!!“, brüllte Shanks und riss sich von ihm los, „Ich hab jetzt keine Zeit für so was!“ „Zu spät“, sagte Beckman neben ihnen plötzlich tonlos. Sie fuhren alle drei herum. Dimidatus hatte den Hebel betätig. ~*~*~*~*~*~*~ Das Messer der Guillotine sauste herunter, lautlos und pfeilschnell. Einen Herzschlag lang blitze die Klinge im strahlenden Sonnenschein auf und im derselben Sekunde blitze noch etwas anderes, rasiermesserscharfes. Es gab ein helles, klirrendes Geräusch und im nächsten Moment prasselten glitzernde Splitter in alle vier Himmelsrichtungen und rieselten auf die Menschenmenge nieder. Das Ganze war so schnell gegangen, dass niemand wirklich mitbekommen hatte, was passiert war. Dimidatus brauchte selber ein paar Augenblicke, bevor er realisierte, was seine Augen sahen. Der Marine, der dauernd gelacht hatte, stand, ein Schwert in der Hand, neben der Guillotine und hatte, so unvorstellbar es auch war, offensichtlich gerade das Messer in tausend Stücke gehauen. „Was…“, stotterte der Offizier, „Was zur… was zur Hölle…?“ Weiter kam er nicht, denn mit einer weiteren, fließenden Bewegung holte der Mann aus und hieb das Schwert durch die Holzbalken, die Monkey D. Ruffys Kopf fixierten. Die Klinge glitt durch als wäre es Butter. Und dann, viel zu spät, ging Dimidatus auf, was hier los war. „Nein…“, stammelte er, „Nein, das kann nicht…“ WUMM!!! Er zuckte zusammen und synchron mit ihm alle Menschen auf dem Platz. Die umliegenden Gebäude erbeten für einen Moment unter der Explosion. Im obersten Stockwerk der Bank barsten sämtliche Fenster und Glassplitter regneten auf den Platz. In seinen Ohren klingelte es, aber sein Kopf war mit einem Schlag wieder vollkommen klar. Das war ein Fluchtversuch! Eine Befreiungsaktion! Und noch dazu ein exzellent geplanter! „Ergreift sie!“, schrie er mit überschnappender Stimme, „Ergreift sie alle beide! Das ist ein Fluchtversuch!“ Der zweite Marine, der neben ihm auf dem Podest stand, sah ihn verwirrt an. „Ergreifen?“, rief er, „Wen denn, Sir?“ „Den da!“, brüllte Dimidatus und fuchtelte mit einer Hand in die Richtung des Mannes, der soeben ohne Schwierigkeiten die kiloschweren Holzbalken, die er durchschlagen hatte, vom Hals des Strohhuts herunterwuchtete. „Ja aber, Sir!“, der Soldat schien unsicher, „Das ist doch…“ Weiter kam er nicht, denn der falsche Marine wirbelte herum, packte ihn kurzerhand am Kragen und schleuderte ihn mit einer weit ausholenden Bewegung in die Menschenmenge. Dimidatus griff nach seinem eigenen Schwert, aber urplötzlich spürte er eine eiskalte Klinge an seinem Hals. „Würd ich an ihrer Stelle lieber lassen, Sir…“ Der falsche Marine grinste ihn spöttisch an. Rundherum wurde es wieder Stecknadel-fallen-lassen-still. Alle Leute starrten wie gebannt auf das Podest, wo einer der Marinesoldaten soeben Offizier Dimidatus mit einem Samuraischwert bedrohte, während sich Strohhut-Ruffy langsam aufrichtete und schmerzhaft das Gesicht verzog. „Aua…“, machte er und obwohl er nicht laut sprach, verstand man ihn sogar noch in der letzten Reihe, so still war es. „Aua, tut mir mein Nacken weh… Kann einem der Nacken einschlafen, Zorro?“ „Keine Ahnung“, der falsche Marine zuckte mit den Schultern, „Schon möglich.“ „Sie…“, brachte Dimidatus heiser hervor, „Sie wissen ja nicht, was sie da tun!“ „Oh doch, ich denke schon.“ Der Mann zog sich die blaue Marine-Schirmmütze vom Kopf und warf sie angewidert von sich. Darunter kam kurzes, türkisfarbenes Haar und ein erstaunlich junges Gesicht zum Vorschein. Dimidatus schätze ihn auf höchsten zwanzig. Höchstens. „Das denke ich nicht“, sagte er so ruhig wie möglich, obwohl ihm das Herz bis zum Hals klopfte. „Ich hindere sie daran, meinen Kumpel zu enthaupten“, erwiderte der junge Mann, den der Strohhut soeben mit Zorro angesprochen hatte, seelenruhig, „So gesehen, doch, ich weiß ziemlich genau, was ich tue.“ Zorro, Zorro… Dimidatus überlegte. Dann ging ihm ein Licht auf. Meine Güte, langsam wurde er wohl alt! Lorenor Zorro – auf den war das zweithöchste Kopfgeld in der Mannschaft des Strohhuts ausgesetzt, gleich nach dem Captain selber. „Sie kommen hier niemals lebend weg“, sagte Dimidatus entschlossen. Er würde sich hier doch von zwei Teenagern nicht einschüchtern lassen! „Da drin“, er deutete mit der ausholendendsten Handbewegung, die er sich mit einer Klinge am Hals zutraute, auf das Rathaustor. „Da drin warten über tausend Mann nur auf meinen Befehl!“ „Tja“, Lorenor Zorro grinste noch breiter, „Dann lass sie doch rauskommen, du Sack. Los, ich warte!“ „Zorro…“, sagte da eine quengelige Stimme neben ihnen, „Meine Hände werden langsam taub.“ „Oh… sorry, Alter“, Lorenor hatte urplötzlich ein zweites Schwert in der anderen Hand, die Klinge blitzte einmal kurz auf und Monkey D. Ruffy rieb sich zufrieden grinsend die Handgelenke. „Danke.“ Der Schwertkämpfer achtete für einen Moment nicht mehr auf ihn und das nutzte Dimidatus aus. „SCHARFSCHÜTZEN!!!“, brüllte er und ging dann selbst in Deckung. Augenblicklich hagelte es Kugeln von allen Seiten. Das Holz splitterte nur so unter den Einschlägen. Gut eine halbe Minute war die Luft erfüllt von fliegenden Bleigeschossen, dann trat wieder Stille ein. Dimidatus öffnete die Augen… und in der nächsten Sekunde weiteten sie sich erschrocken. Der Strohhut stand da, als wäre überhaupt nichts gewesen und schaute sich nur neugierig nach den Schützen um, Lorenor Zorro, die zwei Schwerter in der Hand, war etwas außer Atem, aber ansonsten hatte er nicht den kleinsten Kratzer. „Du Arsch!“, brüllte der Strohhut plötzlich und ehe sich Dimidatus versah, erhielt er einen Tritt in den Magen, der ihn gegen den Balken der Guillotine knallte, ihm sämtliche Luft aus den Lungen presste und etliche Organe quetschte. „Du Blödmann! Zorro ist nicht kugelfest!!“ „Hey, schon gut“, schaltete sich Lorenor ein und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, „Ich lebe ja noch.“ Er entledigte sich der Marine-Jacke, die er trug und pfefferte sie auf den Boden, als wäre sie giftig. „Ich denke, es ist Zeit zu verschwinden.“ „Jope“, Monkey D. Ruffy bückte sich, hob seinen alten Strohhut auf, der, wie Dimidatus erst jetzt bemerkte, in Sicherheit neben der Guillotine gelegen hatte und setzte ihn sich auf den Kopf, „Bin reisefertig.“ „Okay.“ Lorenor hob den Kopf, „SANJI, DU PENNER!! SEID IHR FERTIG DA DRIN ODER NICHT?!!“ Aus dem obersten Stockwerk der Bank kam tatsächlich eine Antwort. „DU KANNST MICH MAL, ZORRO!!“, tönte aus einem der zerbrochen Fenster, „WIR HABEN ES FAST!!!“ „WAS GENAU BEDEUTET FAST?!!“ „DASS WIR GLEICH FERTIG SIND!!!“, schrie eine weibliche Stimme, „UND JETZT NERV HIER NICHT RUM!!!“ „HI, NAMI!!!“, brüllte der Strohhut, „WIE LÄUFT’S?“ „RUFFY!!!“, kam es zurück, „IST ALLES OKAY BEI DIR?!! GEHT’S DIR GUT?!!“ „BESTENS!!!“ Dann herrschte wieder Schweigen. Die Menschen auf dem Platz starrten mit großen Augen. Dimidatus wälzte sich vor Schmerzen am Boden und hatte das Gefühl, dass sein schlimmster Albtraum gerade Wirklichkeit wurde. Was hat das verdammte Piratenpack in der Bank verloren, dachte er verzweifelt, obwohl er die Antwort längst wusste. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Verdammt, warum war dieser vermaledeite Marktplatz nur so winzig, dass seine Leute keinen Platz mehr gehabt hatten? Und warum zur Hölle kam niemand? Was trieben die da drin im Rathaus? Spielten sie Tic Tac Toe? Die Soldaten mussten doch mitkriegen, was hier draußen lief! „Verdammt“, ächzte er und robbte zum Rand des Podestes, wo er sich Auge in Auge mit einem Marine der Kapelle wieder fand, „Wo bleibt denn die Verstärkung? Warum brauchen die so lange?“ Der Mann sah ihn verzweifelt an, „Verzeihen Sie bitte vielmals, Sir, aber es scheint… nun ja…“ „Was?“, fauchte Dimidatus, „Das hier ist die reinste Katastrophe! Meine Leute sollen ihren Arsch hier raus bewegen und diesen verdammten Piraten ordentlich einheizen!“ „Aber, Sir…“, flüsterte der Soldat verzagt, „Sie können nicht!“ „Was soll das heißen, sie können nicht?“ „Sie können nicht weil… anscheinend… jemand das Rathaustor… na ja… zugeklebt hat.“ „ZUGEKLEBT?!!!“, explodierte Dimidatus, „Sagen Sie mal, wollen Sie mich verarschen?“ Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass der gesamte Marktplatz, einschließlich der beiden Piraten hinter ihm, ihrer Unterhaltung andächtig lauschte. Die zwei auf dem Podest grinsten wie die Honigkuchenpferde. Dimidatus wurde schlecht. „Nein, keineswegs, Sir“, sagte der Soldat, der beinahe in Tränen aufgelöst schien, „Das Tor geht nicht auf. Und an den Flügeln sickert eine durchsichtige Substanz durch, die… ganz so aussieht wie Klebstoff…“ Er vergrub das Gesicht in den Händen. Dimidatus gab sich geschlagen. Er schloss die Augen und wollte nichts und niemanden mehr sehen. Wie durch einen Schleier drang die Stimme des Strohhutjungen an sein Ohr. „Wer hat die Tür zugeklebt? War das Lysop?“ „Jope. An dem Zeug hat er die ganze Woche lang rumgemixt. Und ich konnte als Versuchskaninchen herhalten.“ Der Junge kicherte. „Hätte ich zu gern gesehen.“ Lorenor knurrte irgendwas. „Wo habt ihr die Uniform her?“ „Geklaut.“ „Nami?“ „Jope.“ Eine Weile herrschte Schweigen und Dimidatus spitzte, genau wie die übrigen Menschen auf dem Platz, die Ohren, um kein Wort zu verpassen. „Und?“, fragte Lorenor schließlich, „Wie war’s so bei den Marines?“ „Das Essen war mies.“ „Kann ich mir vorstellen. SANJI, JETZT MACHT DOCH MAL WEITER!!!“ „JA, VERDAMMT!!! WIR SIND FERTIG!!!“ Dimidatus öffnete die Augen wieder. Der Strohhut grinste breit und auch Lorenor Zorro machte ein zufriedenes Gesicht. „Na bitte, geht doch.“, sagte er, „Also dann…“ „Zeit zu gehen“, murmelte Monkey D. Ruffy und es klang fast ein wenig resigniert, „Gut, dann Wiedersehen euch allen!“ Er winkte in die Menge, „Ihr wart n’tolles Publikum!“ Im nächsten Moment hatte er Lorenor am Kragen gepackt, sprang wie ein Gummiball in die Höhe und sauste mit Karacho durch eines der zerbrochenen Bankfenster. ~*~*~*~*~*~*~ Hoch oben, am Dach eines fünfstöckigen Hauses standen vier Männer. Die vergangenen zehn Minuten hatten sie, genau wie dir restlichen Menschen auf dem Marktplatz, dagestanden wie die Ölgötzen und vollkommen verblüfft hinuntergestarrt. „Also…“, meldete sich Beckman jetzt zu Wort und lächelte leise, „…Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich doch glatt sagen, wir haben den Kleinen und seine Leute unterschätzt…“ Mihawk Falkenauge schenkte ihm einen missbilligenden Blick und setzte gerade zu einer Antwort an, als Shanks Schultern plötzlich zu zucken begannen. Im nächsten Moment prustete er auch schon los und schien sich vor lauter Lachen gar nicht mehr einzukriegen. Ace, der immer noch im Schneidersitz dasaß, stützte sein Kinn auf die rechte Hand und sein Grinsen wurde so breit, dass es fast nicht mehr auf sein Gesicht zu passen schien. „Da hast du nicht Unrecht, Alter.“ Er pfiff anerkennend durch die Lippen, „Die Aktion war echt nicht übel. Respekt.“ Mihawk verschränkte erneut die Arme vor der Brust und verdrehte sichtbar genervt die Augen. „Freut mich, dass ihr euch hier alle so gut amüsiert“, er sah besonders Shanks finster an, der immer noch lachte, „Meine Güte, jetzt krieg dich doch mal wieder ein.“ Der Rothaarige atmete tief durch, versuchte ein ernstes Gesicht zu machen und kicherte keine zwei Sekunden später wieder los. „Ich wüsste… haha, ich wüsste echt zu gern… woher… hahaha, woher zum Teufel du das gewusste hast, Mihawk!“ Der beste Schwertkämpfer der Welt hob eine Augenbraue, aber seine Mundwinkel verzogen sich zu einem schmalen Lächeln. „Tja… der eine Marine da unten kam mir gleich bekannt vor. Außerdem…“, er zuckte mit den Schultern, „…hat der Kleine keine Probleme gemacht, als er ihm seinen Strohhut weggenommen hat. Man sollte doch meinen…“, er blickte Shanks eine Spur spöttisch an, „…dass dir so was eigentlich auffallen würde…?“ Für einen Augenblick wurde Shanks wieder ernst. „Du hast Recht…“, murmelte er. Dann hellte sich sein Blick sofort wieder auf. „Ach, was soll’s“, das ewige Grinsen kehrte in sein Gesicht zurück, „Hauptsache, dem Kleinen ist nichts passiert. War doch ganz witzig.“ „Aber echt“, Ace verschränkte die Arme hinter dem Kopf, „Die Marine wird begeistert sein von der Show, die sie hier grade abgezogen haben.“ „Jope.“ Shanks drehte sich um, steuerte auf die Dachkante zu, sprang und landete elegant auf dem Nachbardach. „Hey!“, rief ihm Beckman nach, „Wo willst du bitte hin?“ „Mich von Ruffy verabschieden natürlich! Wenn ich schon mal hier bin!“ Und weg war er. Ace sprang auf die Beine. „Das ist ein Wort!“, sagte er und rannte, quer über alle Dächer, Shanks hinterher. Beckman seufzte genervt. „Meine Fresse“, sagte er, mehr zu sich selbst als zu Mihawk, „Die ganze Zeit ist der Captain die Ruhe in Person, aber wenn er’s mal eilig hat, dann richtig.“ Mihawk schüttelte den Kopf, aber er schien amüsiert. „Na dann…“, er drehte sich um und warf Shanks’ Vize einen auffordernden Blick zu, „Hinterher!“ ~*~*~*~*~*~*~ Ähm... mir fällt grade auf... in dem Kapitel wird ja vielleicht was herumgebrüllt! Dauernd müssen sie schreien. (Die Armen!) Werden die nicht irgendwann mal heiser? ^^" Okay, vergesst es. Blöder Gedanke meinerseits... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)