Hinrichtung mit Hindernissen von S_ACD (Viel zu viel Chaos in einer viel zu kleinen Stadt...) ================================================================================ Kapitel 5: Samstagnacht ----------------------- „Scheiße, wisst ihr was?“ Lysop kam herein und ließ sich neben der frisch geduschten Nami auf einen der zerschlissenen Polstersessel fallen. „Ne, aber du sagst es uns sicher gleich“, rief Sanji aus der Küche. „Auf dem Marktplatz bauen sie grade die Guillotine auf“, sagte Zorro, der Lysop gefolgt war. Stirnrunzelnd stellte er fest, dass die Polstermöbel alle belegt waren und setzte sich auf die Tischkante. „Die was?“, kam es aus der Küche, „Ich hab dich nicht verstanden!“ „Die G-U-I-L-L-O-T-I-N-E!!!“, brüllte Zorro lauter, als nötig gewesen wäre. Franky ballte die Fäuste. „Na prima“, sagte er leise. Nami begann, an irgendeinem Faden, der aus der Polsterung ragte, herumzuzupfen. „Oh, nein…“ murmelte Chopper. Eine Weile herrschte drückendes Schweigen, Sanji tauchte im Türrahmen auf und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen. „Jetzt macht doch nicht alle so ein Gesicht“, durchbrach Robin schließlich die Stille, „Er wird doch nicht wirklich geköpft.“ „Schon klar“, brummte Lysop, „Aber trotzdem…“ Er zuckte mit den Schultern. „Ja, irgendwie…“, setzte Nami an, aber auch sie brach wieder ab. „Verdammte Scheiße noch mal“, sagte Zorro wütend, „Verdammt, verdammt, verdammt!“ „Leute, ich weiß nicht…“, sagte Sanji leise, „Müssen wir das wirklich durchziehen?“ Franky sah ihn ernst an: „Du weißt, es war Ruffys Idee. Er hat sich freiwillig gemeldet.“ „Ich würde ihn am Liebsten jetzt schon rausholen“, sagte Chopper und starrte auf den Fußboden, „Ich weiß, das ist feig, aber können wir das nicht machen? Ihn da einfach rausholen und abhauen?“ „Ich weiß, was du meinst“, murmelte Zorro, „Aber es geht nicht.“ „Er wäre wahnsinnig sauer auf uns“, sagte Nami und lächelte leise, „So was von stocksauer.“ „Da hast du Recht“, sagte Sanji völlig ernst und ohne seine typische Nami-Robin Stimme. Wieder schwiegen sie eine Weile, dann stand Lysop auf: „Es ist zu spät“, stellte er nüchtern fest, „Wir können ihn da jetzt nicht mehr rausholen. Nicht bei der Bewachung.“ Zorro funkelte ihn angriffslustig an. „Sicher? Ich würde es auf jeden Fall mal versuchen!“ „Das bestreitet auch niemand“, sagte Robin ruhig, „Aber wenn wir ihn jetzt befreien, war alles für die Katz. Denkt doch mal nach! Wenn alles glatt geht, hauen wir morgen mit Ruffy ab und sind 500 Millionen Berry reicher!“ „Und wenn was schief geht?“, sagte Chopper düster. „Dann hauen wir nur mit Ruffy ab. Ist doch ganz einfach!“, Nami sprang auf, „So, und hiermit ist diese Diskussion beendet. Ihr vergesst alle total, dass die ganze Sache einzig und alleine aus Ruffys Mist gewachsen ist. Und der weiß, was er tut.“ Sanji nickte zögernd und auch etwas widerwillig. „Okay. Übrigens, Leute, das Essen ist fertig.“ Alle standen auf und gingen in die Küche. Sanji wartete, bis sie vorausgegangen waren. Zorro war der Letzte. Im Türrahmen blieb er noch einmal stehen: „Wehe, du versaust es morgen. Wenn Ruffy wegen deiner Unfähigkeit was passiert, bring ich dich um.“ Sanji zog eine Augenbraue hoch. „Du spuck mal keine großen Töne. Sieh lieber zu, dass du deinen Teil selber hinkriegst. Und dass du…“, er grinste, „…dich auf dem Weg zur Guillotine nicht verläufst.“ „Ha, ha…“, Zorro grinste auch, „Wie witzig. Was gibt’s zu essen?“ ~*~*~*~*~*~*~ Dimidatus stand wieder am Fenster seines Büro-Schlafzimmers und starrte hinunter auf den Marktplatz. Erhellt von unzähligen Fackeln spielte sich auf dem Marktplatz unter ihm ein unheimliches Spektakel ab. Seine Leute hatten die unzähligen Menschen, die selbst nach Sonnenuntergang den Platz bevölkerten, vertrieben und begannen jetzt, umringt von nur mühsam zurückgehaltenen Zuschauern, die Guillotine aufzubauen. Die nötigen Teile, das Holz für das Podest, alles hatte schon im Rathausarchiv gelagert, aber bis jetzt war es wegen der vielen Menschen unmöglich gewesen, das Ganze aufzustellen. Schließlich konnten sie den Marktplatz nicht taglang sperren und außerdem, wenn die Guillotine mehrere Tage da draußen herumstand, bestand die Gefahr, dass es irgendjemandem gelang, etwas daran zu drehen, kaputtzumachen oder zu zerstören. Er fühlte sich hundemüde, in den vergangenen Nächten hatte er nie mehr als fünfzig Minuten durchgehend geschlafen. Und auch diese Nacht würde ihm die stündliche Meldung nicht erspart bleiben. Aber er wollte um nichts in der Welt darauf verzichten. Meine Güte, er würde erleichtert sein, wenn das Drama morgen problemlos über die Bühne gegangen war und er endlich wieder einen Nacht durchschlafen konnte. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit überkam ihn, als er die vielen Marines sah, die geschäftig auf dem Platz untern herumrannten. Er hatte extra noch einmal tausend Mann beordert, damit morgen auch nur ja nichts schief gehen konnte. Am liebsten hätte er doppelt so viele angefordert, aber noch mehr Soldaten hätten in dieser Ministadt schlicht und einfach keinen Platz gehabt. Wenn er die Menschenmassen sah, wurde ihm schon jetzt bewusst, dass ein Großteil seiner Leute morgen in der Rathausaula würde warten müssen, weil der Marktplatz vor lauter Zusehern schlicht übergehen würde. Er konnte es selber kaum fassen, wie viele Leute gekommen waren. Der Strohhut, der innerhalb von kürzester Zeit zum berüchtigten Piraten aufgestiegen war… alle wollte ihn sterben sehen. Oder zumindest sehen, was morgen passierte. Denn es war glasklar, dass sich unter den ganzen Menschen auch unzählige Piraten und anderes zwielichtiges Pack befand. Möglicherweise erwarteten sie sich für morgen ein riesiges Spektakel der etwas anderen Art. Dass der Strohhut alles kurz und klein schlagen würde, vielleicht. Oder dass, wieder Erwarten, doch noch irgendwelche Kumpels von ihm auftauchen würden, um ihm aus der Patsche zu helfen. Alles Blödsinn, da war sich Dimidatus sicher. Der arme Tropf im Rathauskeller hatte auf der ganzen Welt keine Freunde mehr. Und so, wie er dreinschaute, schien er das auch ganz gut zu wissen. Wenn man den berühmten Strohhut aus der Nähe sieht, dachte Dimidatus, während er weiter zusah, wie das hölzerne Podest in die Höhe wuchs, sieht er aus wie ein ganz normaler Junge. Er kann einem wirklich Leid tun. ~*~*~*~*~*~*~ Zahllose Menschen drängten sich in den Gassen, einige stellten sich auf die Zehenspitzen, um sehen zu können, wie die Guillotine aufgebaut wurde, andere hüpften in regelmäßigen Abständen in die Höhe. „Leute, geht ein Stück zurück! Wir brauchen Platz!“, brüllte ein junger, halb verzweifelter Marine mit einer Fackel in der Hand, „Zurück, verdammt noch mal, jetzt geht doch mal zur Seite!!“ Niemand hörte ihm zu. In einer winzigen Seitengasse, die komplett leer war, weil man von ihr aus nicht auf den Marktplatz sehen konnte, standen schweigend zwei Männer in Umhängen. Besser gesagt, der Größere lehnte an der Wand, dem verrückten Treiben der am Ende der Gasse vorbeihastenden Menschen den Rücken zugekehrt, der andere saß, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, im Schneidersitz auf einer Mülltonne und sah den Vorbeirennenden aufmerksam zu. Sie schienen auf etwas zu warten, auch wenn man sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was das in dieser abgelegenen Gasse sein mochte. Minuten um Minuten vergingen, in denen nichts passierte. „Hübsche Aufmachung.“ Der Größere richtete sich etwas auf, der Kleiner blieb sitzen, wo er war. Aber obwohl man sein Gesicht nicht sehen konnte, war man sich irgendwie sicher, dass er grinste, als er antwortete: „Danke vielmals. Wir haben uns auch echt Mühe gegeben.“ „Sieht man“, sagte die Stimme spöttisch, dann trat ein Mann aus dem Schatten, der zuvor hundertprozentig noch nicht dort gewesen war. Das Beeindruckendste an ihm war ohne Zweifel das riesige Schwert, dass er quer über den Rücke trug. Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem verächtlichen Lächeln auf den Lippen kam er näher und blieb vor dem Kleineren stehen. Der schaute unbeeindruckt zu ihm auf. „Hätte nicht erwartet, dich hier zu sehen, Mihawk.“ Abfälliges Schulterzucken. „Hatte sonst nichts Besseres zu tun.“ „Klar doch“, der Mann, der auf der Mülltonne saß, zog sich grinsend die Kapuze vom Kopf. Zum Vorschein kamen rote Haare und eine Narbe über dem linken Auge, die wie die Kratzer einer Katze aussahen. „Dass du hier bist, überrascht mich nicht im geringsten, Shanks.“ Mihawk verschränkte gelassen die Arme vor der Brust. „Ach ja?“, Shanks grinste breit, „Nun… mich auch nicht.“ „Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen.“ „Wieso? Die Hinrichtung ist doch erst morgen.“ „Natürlich. Glaubst du, der Pöbel da…“, er machte eine angewiderte Handbewegung Richtung Menschenmasse, „…würde sich sonst so aufführen?“ Shanks verzog amüsiert das Gesicht. „Na bitte, wir sind total pünktlich.“ „Wie man’s nimmt.“ „Was soll das heißen?“ „Ich bin schon ne Weile hier“, Mihawk übersah Shanks Grinsen geflissentlich, „Weil ich nichts Besseres zu tun hatte.“ „Natürlich…“ „Jedenfalls“, fuhr er ärgerlich fort, „Seid ihr zu spät.“ Jetzt verging Shanks für einen Moment das Lachen. „Zum Teufel, warum?“ „Weil ihr ihn da jetzt nicht mehr lebend rausbekommt. Zu spät, ganz einfach. Ich hab mich umgehört. Die Marines, die den Kleinen bewachen, haben strengste Anweisungen, den Gefangenen bei einem eventuellen Fluchtversuch unverzüglich zu töten.“ „Wie bitte?“, mischte sich der größere Mann ein, der bis jetzt nur still daneben gestanden hatte. Mit einer raschen Handbewegung zog auch er sich die Kapuze vom Kopf und zum Vorschein kam Ben Beckman. „Was soll denn der Scheiß? Seit wann sind die Marines so blutrünstig?“ „Sie dürfen ihn nicht entkommen lassen“, murmelte Shanks leise und mehr zu sich selbst als an die anderen gerichtet, „Hätte nicht gedacht, dass sei einen Erfolg so bitter nötig haben. Scheiße, verdammte!“ „Tja, das kannst du laut sagen“, Mihawk verschränkte die Arme vor der Brust, „Du bist doch hier, um dem Kleinen aus der Klemme zu helfen, oder?“ Shanks sah ihn gereizt an. „Nein, ich hatte grade ein paar Tage zur Verfügung und dachte mir, hey! Vino ist so ne schöne Stadt – machen wir doch Urlaub dort!“ „Alles klar“, ein leises Lächeln erschien auf Mihawks Gesicht, „Fest steht zumindest, dass du ihn, wenn überhaupt, nur morgen bei der Vollstreckung des Urteils da rauskriegst. Und das wird kaum gehen, ohne Riesenaufsehen zu erregen.“ „Das ist mir im Moment scheißegal!“, die Augen des Rothaarigen blitzten, „Ich lass den Kleinen hier nicht verrecken, Aufsehen hin oder her! Sollen sich die in der Regierung doch denken, was sie wollen!“ „Warum überrascht mich das nicht? Schön, mach, was du willst. Ich bin dabei.“ Shanks und Beckman starrten ihn beide überrascht an. „Äh… was?“ „Ich bin dabei“, wiederholte Mihawk ungeduldig, „Ich mach mit.“ „O-kay“, sagte Shanks gedehnt, „Versteh mich jetzt nicht falsch, ich bin dir dankbar, aber… wieso?“ Mihawk schenkte ihm einen finsteren Blick. „Ich hab grade nichts zu tun. Mir ist stinklangweilig. Und wenn du hier schon Mist bauen willst, dann nicht ohne mich.“ Auf Shanks’ Gesicht erschien wieder ein breites Grinsen. „Na schön, wenn du drauf bestehst… danke, Alter.“ „MANN, ICH FASS ES NICHT!!!“ Die drei Männer in der Gasse hoben verdutzt die Köpfe. Auf dem Hausdach über ihnen löste sich eine schlanke Silhouette aus der Dunkelheit. „Scheiße“, kicherte sie, „Da komm ich nur her, um mir die Gegend für morgen mal anzusehen und dann platzte ich mitten rein ins Piratenkaffeekränzchen! Das nenn ich aber mal perfektes Timing!“ Shanks legte den Kopf in den Nacken: „Hi, Ace. Wie geht’s?“ „Bestens, danke!“ Der Typ schwang sich mit einer eleganten Bewegung über die Dachkante und landete unbeschadet drei Stockwerke weiter unten in der Gasse. „Hallo, allerseits!“ „Hallo“, sagte Mihawk desinteressiert. Ben sagte gar nichts, aber er lächelte leise. „Lange nicht gesehen, Ace“, Shanks streckte ihm die Hand hin und Ace schlug grinsend ein. „Kann man wohl sagen. Also…“, sein Grinsen wurde noch breiter und er breitete die Arme aus, „…jetzt bin ich aber mal neugierig. Was führt euch hierher?“ ~*~*~*~*~*~*~ ___________________________________________________ Öhm... ja, das war jetzt aber mal ein sehr aufschlussreiches Kapitel. uu" Ich hoffe, euch ist schon klar, dass Ace' Frage jetzt, ganz zum Schluss, rein rethorisch war? ^^ So doof ist er dann wieder doch nicht, dass er nicht kapiert, was Shanks und Co. hier machen... Okay, eines noch, damit ihr euch mein Gelaber nicht zu lange antun müsst... ich finde, die Unterhaltung der Strohhüte, von wegen Ruffy und so, etwas lahm geworden ist. Aber es ist eben so schwierig, sieben Personen gleichzeitig reden zu lassen... öhm... nicht gleichzeitig (^^), schon klar, aber alle in das Gespräch mit einzubauen... Wie gesagt, in diesem Kapi war nicht besonders viel los (tut mir leid), aber ab dem nächsten geht's dann rund. Muahaha... versprochen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)