Die Hostess von setos_verlobte (OHSHC mal anders) ================================================================================ Kapitel 1: Hostess-Napping -------------------------- Am Donnerstagmittag trafen sich Haruhi und Akane zufälligerweise in der Mensa und aßen zusammen. Als sie fertig waren, war es für sie auch schon Zeit zum Club zu gehen, obwohl Akane nicht so sehr davon begeistert zu sein schien. „Irgendwie habe ich Angst... auch wenn ich mir das alles selbst zuzuschreiben habe.“ „Das wird schon. Am Anfang war es auch für mich schwer, aber wenn du dir vor Augen führst wieso du es machst, ist es gar nicht so problematisch. Aber, wieso machst du es eigentlich?“ Akane atmete tief durch und fragte sich selbst, was sie zu dieser ganzen Sache veranlasst hatte. „Hmm,... Senpai? Nein, ich glaube ich will nur nicht mehr so sehr in Kyoyas Schuld stehen und ein Teil meines Stipendiums abarbeiten. Aber im Endeffekt wurde ich auch nicht wirklich gefragt. Wir sind also schon wieder Leidengenossinnen.“ „Da hast du wohl Recht. Also, viel Glück an deinem ersten Tag als Hostess. Du wirst es brauchen.“ Kurze Zeit später, als Haruhi und Akane am Musikzimmer 3 ankamen, waren schon die ersten Kundinnen da, jedoch kein einziger männlicher Kunde in Sicht. Dann würde sie wohl vorerst arbeitslos bleiben, dachte sich Akane und setzte sich auf ein freies Sofa, um eine Tasse Tee zu trinken. Als allerdings nach einigen Minuten auch Honey in den Club kam und zu ihr lief, sagte er freudig: „Schau mal vor die Tür, Aka-chan!“ Verwundert folgte sie seinem Rat und sah fünf Jungen aus dem zweiten Jahrgang, die sich verschämt stritten. „Geh du zuerst!“ „Nein, du.“ „Spinnst du? Ich will mich doch nicht zum Deppen machen.“ „Kann ich euch behilflich sein?“, fragte Akane schüchtern und neigte den Kopf leicht zur Seite, was ihre Mitschüler noch mehr zu verwirren schien. „Nein,... wir... Also, doch...“ „Wir haben nur gehört, dass... nun, ja, du eben...“ „Ach, ihr wollt zu mir? Na, dann kommt mal mit ihr beiden, schließlich sollt ihr dafür belohnt werden, dass ihr so schön den Mund aufgemacht habt.“ Schon hatte sich Akane zwei der Jungen an die Hand genommen und führte sie ins Zimmer, während der Rest überrascht draußen stehen blieb. „Wollt ihr etwas Tee?“ Akane hatte ihre ersten Kunden, die auf ihre Frage hin nur den Kopf schüttelten, auf zwei sich gegenüberliegende Sofas gesetzt und setzte sich nun neben einen von ihnen. „Darf ich dann wenigstens erfahren wie ihr heißt? Ihr wisst ja, dass ich neu bin und mich...“ „Mizuhiko Yamamoto und das ist Kenji Harima. Beide aus der 2-B“, antwortete der junge Mann neben ihr und versteifte sich noch mehr. „Okay, Mizuhiko, beruhig dich. Ich bin aufgeregter als ihr und ich will nur reden. Außerdem muss es doch einen Grund gehabt haben, wieso ihr hierher gekommen seid, oder?“ „Nun, Akane... Es gab da solche Gerüchte über einen weiblichen Host und wir wollten nur wissen, ob sie stimmen. Wir hatten nicht mit dir gerechnet...“, erwiderte Kenji auf dem anderen Sofa, woraufhin Akane verwundert die Augenbrauen hochzog. „Mit mir? Was hatte ihr denn erwartet? Etwa ein Supermodel?“ „Nein, nein, so war das nicht gemeint. Wir hatten da eher an etwas viel Schlimmeres gedacht...“ „Ach, und wer wäre das?“ „Renge...“, antworteten beide leise und sahen sich dabei vorsichtig um, ob die Gemeinte nicht doch anwesend war. Akane lachte hingegen leise auf und besah sich ihre beiden gut aussehenden Kunden. „Danke. Das hat gut getan. Ich hatte auch mit viel schlimmeren Typen als euch gerechnet. Als ich früher noch auf der staatlichen Schule war, liefen mir einige komische Typen über den Weg. Aber hier habe ich bisher nur ziemlich hübsche, junge Männer getroffen, von denen ihr auch nicht die Schlechtesten seid.“ „Das Kompliment können wir nur zurückgeben“, meinte Mizuhiko, der durch ihr Lachen plötzlich aufgetaut war. „Können wir dich denn nicht gleich als unsere Privathostess beanspruchen?“ Vorsichtig rutschte er näher zu ihr, wodurch Akane hingegen zurückwich, bis sie schließlich fast auf dem Sofa lag. Sie wollte schon nach einem der Hosts rufen, als Kyoyas Hand sich auf Mizuhikos Schulter legte und ihn zurückzog. Akane glaubte schon fast eine böse Aura um ihn herum zu sehen, während er drohend flüsterte: „Lass lieber die Finger von ihr.“ „Kyoya... Das ist nicht das, wonach es aussieht...“ „Ach ja, wolltest du nähere Bekanntschaft mit Mori machen? Wenn nicht, solltest du dich lieber etwas zurückhalten.“ „Ja, Kyoya-senpai...“, antwortete Mizuhiko eingeschüchtert, bevor Kyoya sich Akane zuwandte und sie wieder hochzog. „Alles in Ordnung, Akane?“ „Ja, danke, Senpai.“ „Wir passen auf dich auf. Versprochen. Draußen warten außerdem noch ein paar andere Kunden auf dich. Vielleicht sollten wir die beiden hier auf einen anderen Tag vertrösten?“ Glücklich lächelte Akane ihren Retter an, antwortete jedoch: „Ein paar Minuten kriegen sie noch. Wer zuerst kommt, malt zuerst.“ „Interessante Ansicht...“ Mit diesen Worten verließ Kyoya Akane und ihre beiden Kunden, denen sie wirklich noch ein paar Minuten gönnte, was dazu führte, dass sie versprachen wiederzukommen. Nach einigen Wochen hatte Akane sich im Hostclub eingelebt und auch einen ansehnlichen Kundenkreis aufgebaut. Zwar wurde sie immer noch von einigen ihrer Mitschülerinnen schief angesehen, aber mittlerweile störte es sie nicht mehr. Sie wusste, dass sie zur Familie des Hostclubs gehörte und somit auch nicht von außen her angegriffen wurde. Aber was sie noch an diesem Tag von innen her zu erwarten hatte, war ihr, als sie morgens aufstand, noch nicht bewusst. Zwischen zwei Unterrichtsstunden trafen sich die jungen Männer des Hostclubs auf eine Anordnung von Tamaki hin am Springbrunnen vor dem Westflügel und tuschelten geheimnisvoll vor sich hin. Schließlich endete Tamakis Einweisung in dem er sagte: „Ihr wisst also alle, was ihr zu tun habt. Kyoya und ich warten am Haupttor. Und wehe ihr kommt ohne die beiden.“ So kam es, dass Haruhi und Akane wie gewöhnlich zusammen zu Mittag aßen und sich gesättigt auf den Weg in den Nordflur machten. Akane sah nur einen kurzen Moment nicht zu Haruhi, ging um eine Ecke im Flur und Haruhi war verschwunden. Sie hatte nicht einmal die Chance sich nach ihr umzusehen, da legte sich schon eine große Hand auf ihren Mund und sie wurde über eine Schulter geworfen. „Hmpf... Pah... Senpai, was soll das?!“, sagte sie aufgebracht und bekam wieder keine Antwort von Mori, der sie hoch gehievt hatte. „Ich find das nicht witzig! Und wo ist Haruhi?“ Mori drehte sich nur um und Akane sah, wie Haruhi von den Zwillingen weggeschleppt wurde. „Und wo wollt ihr mit uns hin?“ „Das ist ein ganz großes Geheimnis!“, quietschte Honey, der sich vorher im Hintergrund gehalten hatte. „Wir haben wohl keine andere Wahl als mitzukommen... Aber Tamaki muss wissen, dass wir es nicht freiwillig tun würden, sonst hätte er euch nicht auf uns angesetzt.“ Als Akane endlich am Haupteingang abgesetzt wurde, fuhr gerade eine tiefschwarze Stretch-Limousine vor, deren hinteres Fenster langsam herunterfuhr. Durch dieses blickte Tamaki, um dessen Hals eine Blumenkette hing. „Habt ihr die beiden?“ „Ja, natürlich, denkst du etwa wir wären Stümper?“, fragten die Zwillinge frech wie immer. „Ja, und jetzt rein mit den beiden in die Limousine!“, antwortete Kyoya aus dem Inneren und ließ Tamaki die Tür öffnen, damit der Rest einsteigen konnte. Haruhi war es schon von früheren Nacht-und-Nebel-Aktionen des Clubs gewöhnt, dass es nichts brachte sich aufzuregen oder nach einem „Warum“ zu fragen, weil Tamaki letztendlich immer seinen Willen durchsetzte, aber Akane hatte diese Erfahrung noch nicht machen dürfen, sodass sie entsetzt fragte: „Was soll das eigentlich alles? Zuerst lasst ihr uns von unseren eigenen Leuten entführen, dann werden wir durch die ganze Schule geschleppt und jetzt fahren wir in einer Limousine mit getönten Scheiben an einen geheimnisvollen Ort! Ich will eine Erklärung!“ „Nicht so sauer, Akane... Wir wollen doch nur einen Ausflug mit unserem neuen Spielzeug machen“, erwiderten die Zwillinge, die gegenüber von Akane saßen, keck und lehnten sich mit ihrem geübten Blick zu ihr. Sie sah die beiden nur unbeeindruckt an und meinte: „Punkt 1: Ich bin nicht euer Spielzeug. Punkt 2: Ich bin sauer, wenn ich sauer sein will. Und Punkt 3: Dieser Blick zieht bei mir nicht. Ich stehe nicht auf Schwule und schon gar nicht auf schwule Zwillinge, die nur so tun, als ob sie schwul wären.“ Scheinbar hatten Akanes Worte die beiden tief verletzt, da Kaoru sich an die Brust seines Bruders warf und losheulte. Doch sie wusste was dahinter steckte. „Ihr könnt die Augentropfen weglassen. Das zieht bei mir auch nicht. Ich will nur die Wahrheit wissen.“ „Vielleicht kann ich dir da besser weiterhelfen, meine Kleine...“, säuselte Kyoya, der neben Akane saß, ihr ins Ohr, sodass ihr ein wohliger Schauer den Rücken hinunterlief. „Senpai... Ich will nur... wissen...“ doch mehr brachte sie nicht heraus, da er ihr auch noch den Arm um die Schulter legte und sie zu sich zog. „Gedulde dich noch kurz. Dann wirst du es verstehen. Ich verspreche es dir.“ Sie bekam nur noch ein kurzes Nicken zusammen, während Tamaki allein beim Zusehen der Szene zwischen dem seiner Meinung nach schönsten Pärchen der Welt zu zerfließen drohte. „Da wären wir auch schon“, sagte Kyoya, als die Limousine anhielt, und, kaum dass er sich wieder von Akane abgewandt hatte, beherrscht wieder seine kühle Seite sein Handeln. „Okay, wie schaffen wir es lebendig hier raus?“, fragte Akane Haruhi, die mittlerweile beide in einer großen Umkleide voller Bikinis und Badeanzüge standen. Die Jungs hatten sie vorher aus der Limo gezehrt, in einen Aufzug geschleppt und schließlich zusammen mit den Hausmädchen der Hitachiin Brüder, die zu allem Überfluss auch noch Furcht einflössend ähnliche Zwillinge waren, in diese Umkleide gesteckt. „Fujioka-sama, probier das hier an!“, bat einer der beiden Zwillinge und hielt ihr einen Bikini entgegen, der nur aus Schnüren bestand. „Was? Geh mir weg mit dem Ding!“, antwortete Haruhi, doch Akane ging währenddessen ein Licht auf. „Doch, Haruhi, du probierst ihn jetzt an. Ich helfe dir. Komm!“ Akane zog Haruhi mit dem Bikini hinter eine Trennwand und flüsterte ihr zu: „Ich weiß jetzt wie wir hier raus kommen. Hilf mir mal die Nähte aufzureißen...“ Einige Minuten später hatten die beiden aus dem Bikini eine lange Schnur gemacht mit der sie schließlich ihre geliehenen Hausmädchen zusammenbanden und mit einem Badeanzug knebelten. „So, das hätten wir. Jetzt lass und was Schönes aussuchen.“ „Eigentlich will ich gar nicht schwimmen gehen...“, antwortete Haruhi und sah sich skeptisch die Auswahl an Badekleidung an. „Komm schon! Baden müssen wir ja nicht, aber wir tun den Jungs einen Gefallen.“ „Wenn’s sein muss... Wenigstens können wir jetzt selber entscheiden.“ Haruhi hatte sich den erstbesten Badeanzug angezogen, doch Akane hatte gewisse Probleme und zog sich gut fünf Mal um, sodass Haruhi schon vor die Umkleide ging, vor der komischerweise Tamaki stand, der ihr einen Parka entgegenstreckte. „Senpai?“ „Zieh den an. Mädchen sollten erst Haut zeigen, wenn sie verheiratet sind.“ Dabei lief Tamaki knallrot an und merkte dabei kaum, dass Haruhi ihm den Parka aus der Hand nahm und zurück in die Umkleide ging. „Was ist denn jetzt los?“, fragte daraufhin Akane Haruhi, die sich wieder umzog. „Ich tu den Jungs einen Gefallen.“ Etwas später lag Akane auf einer Liege zwischen Palmen und hörte zu wie die Vögel vor sich hin zwitscherten. Ihr blauer Monokini mit angenähtem Rock schimmerte im Sonnenlicht und brachte noch mehr Farbe in das Paradies aus Wasser, Sand und tropischen Pflanzen. Auch Haruhi genoss die traumhafte Landschaft, aber trotzdem war sie etwas verwundert. „Japan liegt doch eigentlich nicht in den Tropen, aber ausgereist sein können wir auch nicht, schließlich habe ich keinen Reisepass... Also, wo sind wir?“ „Wir sind im unterirdischen Poolressort meines Vaters. Tamaki wollte unbedingt mal einen Tag ausspannen...“, antwortete Kyoya, der in einem Stuhl neben Akanes Liege saß und einen Cocktail trank. „Apropos Tamaki, wieso solltest du eigentlich diesen Parka anziehen und Akane nicht?“ „Denkst du dasselbe wie ich Hikaru?“ „Du meinst, dass er nicht will, dass außer ihm jemand Haruhi im Badeanzug sieht, Kaoru?“ „Dieser Lustmolch...“, tuschelten die Zwillinge und regten damit Tamaki auf, der sich mal wieder mit ihnen zoffte. „Eigentlich wollte ich auch gar nicht schwimmen... Ich interessiere mich nicht so für Wasser. Mir reicht mein Planschbecken...“ „Planschbecken? Was ist denn das?“, fragte Kaoru verwundert und Tamaki ließ sogar wieder von den Zwillingen ab. „Das ist etwa so groß und wird aufgeblasen...“, beschrieb Haruhi ihr Planschbecken und machte dazu die passenden Armbewegungen. „Nein, das ist ein Schlauboot.“ „Nein, das ist ein Planschbecken!“, verteidigte sich Haruhi, doch Tamaki unterstützte sie indirekt, indem er Hikaru und Kaoru wegzog und ihnen zuflüsterte: „Idioten! Wenn Haruhi denkt, dass es ein Planschbecken ist, dann ist es ein Planschbecken, verstanden!“ „Aber ein Boot ist ein Boot...“ „Ich fühle mich hier unverstanden...“ Während Haruhi sich weiterhin mit Tamaki und den Zwillingen auseinandersetzte, überkam auch Akane ein komisches Gefühl. „Otori-kun, wieso sind wir hier eigentlich ganz alleine? Auch wenn das Bad deinem Vater gehört, müsste es schwer sein es aus einer Laune heraus für den Club zu mieten...“ „Eigentlich wollten wir ja, dass du und Haruhi euch mal keine Gedanken machen müsst, aber das können wir wohl nicht verhindern...“, sagte er wie zu sich selbst und setzte sich ans Fußende ihrer Liege. „Der Park ist eigentlich noch nicht geöffnet, aber wir haben einen vorzeitigen Einlass für den Hostclub durchsetzen können. Ihr solltet euch freuen und dieses Traumparadies genießen.“ Mit einem geübten Lächeln verlieh er seinen Worten Nachdruck, doch Akane kannte sich mittlerweile mit den Tricks eines Hosts aus. „Ich bin mir nicht sicher was, aber irgendetwas anderes steckt auch dahinter... Ich bekomme schon noch raus was.“ „Ich sagte doch, du sollst dir keine Gedanken machen...“ Das Lächeln wich langsam aus seinem Gesicht und hinterließ ein Paar bedrohlicher Augen. In ihr sträubte sich alles, doch trotzdem konnte sie ein keckes Grinsen hervorbringen. „Ja, Senpai.“ „Aka-chan!“, wurde die geladene Stimmung aufgelöst, als Honey in einem pinken Schwimmring mit Häschen angelaufen kam und sich neben die Liege stellte. „Aka-chan, willst du nicht mit Takashi und mir schwimmen gehen?“ „Nein, danke, Honey, Wasser ist nicht mein Element. Aber wozu ist der Schwimmring? Kannst du nicht schwimmen?“ „Doch, aber ist das nicht viel niedlicher?“, meinte Honey und drehte sich einmal breit lächelnd um sich selbst. Eigentlich hatte er mit Begeisterung von den Anderen gerechnet, doch diese fragten nur erstaunt: „Ist das Berechnung?!“ Nur von einer bekam Honey Lob, nämlich von Renge, die wieder unerwartet irgendwo aus dem Boden gefahren wurde. „Gut, Haninozuka-kun, du hast dich gebessert. Ich bin stolz auf dich!“ Zufrieden klopfte sie Honey auf die Schulter, bis sie schließlich erschrocken an ihm vorbei sah und ihr Akane und Kyoya ins Auge fielen. „Kyoya-kun! Ich finde es wunderbar, dass ich diesen Tag mit dir verbringen kann.“ Schon hatte sie sich zwischen Akane und Kyoya gedrängt, indem sie ihm um den Hals fiel. „Wie bist du hier hergekommen?“, fragte Kyoya hingegen und musterte sie. „Und wo kommt auf einmal das Tattoo her?“ „Als ich den Sicherheitsbeamten erzählte, dass ich deine Verlobte bin, haben sie mich gleich hier her gebracht. Und das Tattoo hier am Bauch ist...“ „...Cosplay“, unterbrach sie Akane. „Das ist Lala.“ „Genau...“, staunte Renge. „Das ist ja schön und gut, aber eigentlich bist du nicht eingeladen...“ „Du willst mich doch nur wieder loswerden!“, rief sie aufgebracht und rannte in Richtung des Ausgangs. „Ist eure Beziehung schon immer so angespannt oder liegt es doch nur an mir?“, fragte daraufhin Akane, die sich schuldig für Renges Anfälle fühlte. „Schon okay. Du hast ja wenigstens versucht auf ihre dumme Idee einzugehen, aber ich bin nun mal nicht der, für den sie mich hält. Die Situation wird durch dich nur leicht aufgeschaukelt. Ich bin schon froh, dass zwischen euch kein Zickenkrieg ausbricht.“ „Gut... Apropos aufgeschaukelt, wo ist Honey hin?“ Verwundert sah sich Akane um und entdeckte wie Honey mit seinem Schwimmring im Strömungsbecken vor sich hin paddelte. „Schau mal, Aka-chan! Ich schwimme und komme trotzdem nicht vorwärts!“ „Okay... Aber, wollte Morinozuka-senpai nicht mit Honey schwimmen...“ Doch bevor sie enden konnte tippte Mori ihr auf die Schulter, um ihre Frage zu beantworten. Währenddessen war im Hintergrund eine verhängnisvolle Wasserpistolenschlacht zwischen Tamaki und Hikaru und Kaoru ausgebrochen, die wie fast immer Haruhi als Gewinn vorsah. Dummerweise prallte Tamaki gegen einen Totemfahl, der als Steuerung für die Gegenstromanlage diente und eine riesige Welle erzeugte, die Honey auf einen Schlag wegspülte. „Mitsukuni!“, rief Mori entsetzt aus und lief hinter ihm her, trat allerdings auf eine zufällig herumliegende Bananenschale und rutschte auf ihr aus. (Ja, ich liebe Bananenschalen genauso wie Bisco-sensei) Somit starteten sie mit der Suche nach Honey und fanden sich kurz darauf mitten in einem künstlichen Regenwald wieder. „Ähm... Otori-senpai... Bist du sicher, dass dieser Weg hier wenigstens sicher ist?“, fragte Akane etwas später und rückte näher an den Angesprochenen heran. „Ja, das vorhin mit den Krokodilen war ein versehen und wie die Piranhas aus ihrem Becken in den kleinen Fluss gekommen sind ist mir auch ein Rätsel... Danke, dass ihr für mich diese Daten gesammelt habt.“ „Ach, wir waren die ganze Zeit nur Versuchskaninchen!“, sagten alle Hosts außer Mori, der, seit Honey verschwunden war, einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck hatte. „Was wohl in ihm vorgeht?“, fragte sich Haruhi und musterte Mori genau. „Er ist immer so verschlossen.“ Plötzlich wurde der künstliche Himmel dunkel und es fing an in Strömen zu regnen. „Ach, der tägliche Monsunregen. Auf die Minute genau. Da hinten ist eine Hütte in der wir uns unterstellen können.“ Einige Meter weiter war eine kleine Hütte mit Strohdach, in der der Hostclub durchnässt ankam und sich trocknete. „Jungs, kennen sich die beiden schon lange?“, fragte Haruhi, nachdem sie ihren Parker ausgewrungen hatte. „Mori und Honey? Sie sind Cousins.“ „Die Morinozukas waren über Generationen Bedienstete der Haninozukas. Vor zwei Generationen haben sich die Familien durch eine Heirat verbunden und sind jetzt eigentlich ebenbürtig. Doch Mori behandelt Honey immer noch wie seinen Herren...“, fügte Kyoya zu der Antwort der Zwillinge hinzu. „Das ist wohl genetisch... In Moris Adern fließt wohl immer noch das alte Dienerblut“, meinte Tamaki, der durch die Geschichte gerührt in seine Illusionen davon schwebte. Haruhi hingegen verstand das ganze Getue um Blut und Vererbung nicht, aber sie wusste, dass Honeys Verschwinden Mori große Sorgen machte. Deshalb ging sie zu Mori, der sich am Rand der Hütte auf eine hölzerne Fensterbank aufstützte. „Senpai, wir finden ihn. Mach dir keine Sorgen.“ Langsam drehte sich Angesprochener zu Haruhi um und tätschelte ihr den Kopf. Bei diesem Anblick brachte Tamaki nur die Frage heraus, ob Mori seinen Platz als Vater einnehmen wollte, woraufhin die Zwillinge mit ihren ewigen Sticheleien gegen ihn anfingen. Akane seufzte währenddessen und legte unbewusst ihren Kopf auf Kyoyas Schulter. „Das ist ja so romantisch...“ „Wenn man davon absieht, dass unsere Streithähne sich hinter uns zu Tode kabbeln und Honey gut und gerne von einigen wilden Tieren gefressen werden könnte, dann könnte man es als romantisch bezeichnen, ja.“ „Senpai, bitte. Könntest du nicht einmal als echter Host fungieren? Nur kurz, für mich, um diesen Augenblick in mein Gedächtnis einzubrennen?“ „Akane, wir haben heute unseren freien Tag und außerdem habe ich dir meine Künste als Host doch vorhin zur Genüge vorgeführt.“ Nur ungern erinnerte sie sich an seine Nähe und die Unsicherheit, die er in ihr ausgelöst hatte. „Okay, aber vielleicht sollte ich dir mal meine Künste als Hostess vorführen...“ „Wann anders, Kleine. Mein Handy klingelt.“ Kyoya nahm sein Handy aus der rechten Tasche seiner Shorts und auf dem Display blinkte ihm die Nummer des Sicherheitsdienstes entgegen. „Ja, was ist?... Nein, als Probleme würde ich es nicht bezeichnen... Gewisse Unannehmlichkeiten beschreiben es besser... Die verschwundene Person ist ein kleinwüchsiger Junge... Wir suchen weiter nach ihm... Auf Wiederhören.“ Fragend sah Akane ihn an, als er auflegte und das Handy zurück in die Tasche steckte. „Sie suchen nach ihm und rufen mich an, falls sie ihn finden. Damit müssen wir uns nicht mehr so viele Sorgen machen.“ „Nun, ja, eigentlich schon, aber Haruhi und Mori sind jetzt auch weg...“ Mori und Haruhi hatten sich also auch aus dem Staub gemacht und schlugen sich durch den Dschungel, während Tamaki, die Twins, Kyoya und Akane darauf vertrauten, dass das Suchteam des Sicherheitsdienstes die drei verlorenen Hosts finden würde. Die beiden nach Honey Suchenden schlugen sich durch hohes Gras und kletterten über umgefallene Baumstämme, bis sie schließlich ein Rascheln hinter sich hörten und plötzlich von der Spezialeinheit der Otori Group umzingelt wurden. „Lass den kleinwüchsigen Jungen los, du Tier!“, rief einer der Sicherheitsleute und ein anderer fügte hinzu: „Komm, Kleiner, du bist in Sicherheit.“ Die beiden Hosts sahen sich verwirrt um, als sie einen Schrei hörten: „Lasst Takashi und Haru-chan in Ruhe!“ Mit Hilfe einer Liane hangelte sich Honey von einem großen Baum herunter und setzte auf dem Weg nach unten noch zwei Securityleute mit einem gekonnten Kick außer Kraft. Bevor Haruhi fragen konnte, wo Honey herkam und wie er das gemacht hatte, geschah etwas, was sie noch mehr verwunderte: Alle Männer der Spezialeinheit kauerten vom einen auf den anderen Moment auf dem Boden und sagten im Chor: „Es tut und Leid Haninozuka-san! Wir wollten Sie und Ihre Freunde nicht belästigen!“ „Aber... Was?!“, brachte Haruhi schließlich heraus und bekam aus dem Dickicht heraus eine Antwort: „Honey ist ein Kampfsportmeister. Er war in der Mittelschule Landesmeister in Karate und Judo.“ Zusammen mit den anderen erschien Kyoya, der mit ansehen musste wie Haruhi zusammenbrach. Auch Akane fühlte sich etwas überrumpelt und klammerte sich schwach an Tamaki. „Was haben die denn alle?“, fragten die Zwillinge und halfen Haruhi wieder hoch. „Honey kann kein...“ „...Kampfsportmeister sein...“ stotterten die Mädchen vor sich hin, bis sie sich wieder gefangen hatten. „Er ist viel zu süß dafür.“ Während Akane und Haruhi von Kyoya und Tamaki beruhigt wurden, erzählte Honey seine abenteuerliche Geschichte und fragte am Schluss: „Warst du einsam ohne mich, Takashi? War es schlimm?“ Mit einem dezenten Lächeln hob Mori sich Honey auf die Schulter und antwortete: „Nein.“ „Dann lass uns gehen. Ich will nach Hause. Trägst du mich zu Ausgang?“ Ohne eine Antwort lief Mori zusammen mit Honey in Richtung Ausgang und hinterließen die restlichen Hosts. „Lasst uns nächstes Wochenende ans Meer fahren!“, schlugen die Zwillinge vor, die vorher von Tamaki von Haruhi weggescheucht wurden waren. „Ihr Idioten! Haruhi sagte doch, dass sie nichts vom Wasser hält!“ „Doch... Meer wäre ganz in Ordnung...“ „Und was sagst du, Akane?“ „Ich schätze zwar, dass Haruhi und ich uns das nicht wirklich leisten können, aber wenn ich mal ein Wochenende aus der leeren Schule raus wäre, würde ich mich freuen. Und was die Finanzen betrifft hast du bestimmt auch schon eine Lösung, oder?“ „Da wird sich etwas machen lassen. Also: Nächstes Wochenende ans Meer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)