Behind Brown Eyes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 27: Kleiner Zwischenstopp --------------------------------- Tataaaa~ Tja, ich dacht mir mal.. ich lad 2 Kapitel in der Woche hoch XD So geht's ja auch nach und nach voran ^.^ Und ihr könnt schön weiterlesen |3~ @Sweet-Akane: Ein bisschen Spannung muss zwischen dem ganzen rosa zucker Kitsch und den dicken Tränen ja auch mal sein XD *lach* Hoffentlich ist dieses Kapitel auch wieder gut XD @TyKa: Hach... egal, was ihr schreibt.. wir lieben euch!!! XDDD *lach* Jedes mal, wenn ein Kommi erscheint kommt von Stranger eh ein 'Ich liebe usnere beiden Kommi-Schreiber' XDDDDDD Und solangs gefällt, immer wieder prima *~*V Also viel Spaß mit dem neuen Kapitel ^____^V Kapitel 27 - Kleiner Zwischenstopp Langsam ging die Sonne auf, hüllte das Land in ein oranges Licht und stimmte die sonstige Leere wieder etwas harmonischer. Die leichten Sonnenstrahlen ließen Katsuyas Haare nur noch etwas schöner leuchten, wobei auch die Augen des Jungen wieder glitzerten - er war schon seit einiger Zeit wieder wach, nachdem sie doch noch alle in der Nacht eingeschlafen waren - und den Sonnenaufgang vergnügt betrachteten. Allein durch diesen Anblick schien die Freude wieder in ihm zu steigen, auch wenn sein Gesundheitszustand der genaue Gegenteil seiner Gefühle darbot. Das Fieber ließ die Wangen glühen, hüllte den ganzen Körper in eine unangenehme Hitze und schwächte den Körper, Husten war in der Nacht hinzugekommen, seine Stimme schien nur noch vage aus seinem Hals zu kommen, glich eher einem Flüstern, verklebte Strähnen hingen ihm ins Gesicht und auch die angekündigten Kopfschmerzen quälten den Blondschopf nun schon seit geraumer Zeit. Die immer weiter fortschreitende Verschlechterung des Gesundheitszustandes seines Freundes war Seto natürlich nicht entgangen und seine Hand ruhte nun schon seit geraumer Zeit auf der Schulter des Blonden und strich mit den Fingern sanft über die heiße Wange, wollte dem Jungen so zeigen, dass Seto da war und ihm nicht egal war, wie es dem Jüngeren ging. "Sobald wir irgendwo unsere Ruhe haben, spritze ich dir wieder das Mittel", flüsterte er leise, als er merkte, dass der Jüngere wieder ganz wach war. Kurzerhand drehte sich der Kopf des Kleineren wieder von der Aussicht draußen weg, schenkte dem Fahrer ein ehrliches, aber leider schwaches Lächeln und nickte leicht, ehe sich das Lächeln wieder löste und ein wenig Bedrücktheit in dem Gesicht des Jungens zu lesen war. "Muss der Verband auch wieder gewechselt werden?" Die bis vor kurzem noch so fröhlichen Augen besaßen nun ein etwas ängstliches niedergeschlagenes Schimmern. Vor der Spritze hatte Katsuya mittlerweile keine Angst mehr, immerhin schaffte Seto es stets ihm diese zu verabreichen, ohne dass er noch große Furcht verspürte. Doch bei der Verletzung an seinem Rücken, die allerdings nicht mehr so viele Schmerzen verursachte wie zuvor, machten dem Blondschopf doch so einige Gedanken. "Eigentlich schon", entgegnete Seto, schenkte seinem Freund dann aber ein aufbauendes Lächeln. "Aber damit warten wir noch eine Weile, irgendwann werden wir sicher eine Unterkunft finden. Ich möchte das ungern hier in der freien Natur machen..." Die Sorge und Angst vor dem Verbandwechsel konnte der junge Unternehmer sehr gut verstehen und wollte dem Jüngeren diese Qual noch eine Weile ersparen. Dennoch folgte ein leises Seufzen und Katsuya lehnte sich nun wieder mehr in den Sitz, wand seinen Blick schließlich auf die Rückbank. Die drei Jungs darauf schliefen noch immer tief und fest und der Blonde musste bei diesem Bild unwillkürlich Lächeln. Mokuba wirkte allein durch den friedlichen Gesichtsausdruck schon irgendwie niedlich, wie er sich etwas mehr zusammengekauert hatte und nun ruhig schlief. Doch auch die anderen Beiden wirkten süß, waren es doch auch eher diese beiden, die dem Jungen das Lächeln auf das Gesicht zauberten. Yuugi war gänzlich an den Älteren gelehnt und schlief ruhig, während Yami seine Arme um ihn gelegt hatte und sie somit nun beide aneinander gekuschelt schliefen. Zufrieden setzte sich Katsuya wieder ordentlich hin, kicherte leise. "Schön!" "Wenn zwischen den Beiden nicht auch mehr ist, verschenk ich meine Firma", Seto war Katsuyas Blick gefolgt, musste auch ein wenig über den Anblick lächeln, setzte kurz die Warnblinkanlage, als Kim von hinten blinkte, dass sie auf dem nächsten Parkplatz halten wollten, der eine Toilette aufwies, zum Zeichen, dass er es gesehen hatte. "Also noch ist da sicher nichts, Seto-Schatzi. Und wer bekommt die Firma?", kam es nur grinsend und amüsiert von dem Blondschopf, der erneut kichern musste. Er war sich sicher, dass es bei den beiden ebenso schwierig war zusammen zu kommen wie bei ihm und Seto, nur eben auf eine andere Art. Während er und der Firmenchef sich eingeredet hatten, dass sie sich hassen, wäre es bei den beiden Seesterne wohl eher genau anders herum. Diese mochten sich so sehr, dass sie von alleine wahrscheinlich nicht sofort auf den Gedanken kamen, dass sie doch nicht nur Freunde bleiben wollten. Interessiert verfolgte Katsuya schließlich, wie sie anhielten, kuschelte sich weiter in die Decke und grinste weiter vor sich hin. "Du", erwiderte der ehemalige Firmenchef nur, als er auch schon sah, wie Anzu aus dem Auto sprang und zur Toilette rannte. "Ist ihr jetzt von Kims Fahrweise schlecht geworden oder was ist da passiert?" Seto konnte sich ein Grinsen schon wieder nicht verkneifen, als besagte Person auch schon lachend aus dem Auto rollte, ihre Freundin es ihr auf der anderen Seite gleichtat, was Seto wieder einmal bestätigte, dass die beiden Mädchen einfach nur durchgeknallt waren. "Wir wollten spazieren gehen." Ein Seufzen des Älteren, als dieser auch schon aus dem Auto stieg, damit einen kurzen Moment der Stille auslöste, als Kim und Sabrina zu ihm sahen und dann gleichzeitig wieder begannen lachend über den Parkplatz zu kugeln. Seto ging nur ungerührt zum Kofferraum, öffnete diesen und holte die kleine Medikamententasche heraus, bevor er den Kofferraum erneut zuklappte, die Tür des Beifahrers öffnete und seinen Freund mitsamt der Decke aus dem Auto hob und davontrug. Katsuyas Augenbraue war durch die knappe Antwort nur in die Höhe geschnellt, immerhin verschenkte man seine Firma nicht unbedingt an den nächstbesten. Gut, sie waren zusammen, aber sollte er wirklich einmal die Firma von Seto betreten - und nicht gleich wieder hinausgeworfen werde - und diese auch nur für einen Tag führen sollte, sah er diese jetzt schon im Ruin. Somit konnte man also von Glück reden, dass dies alles nur ein Spaß war. Jedoch konnte der Junge eh nicht mehr viel darauf erwidern, musste selbst grinsen und schließlich kichern, als er die Mädchen sah, ehe er sich auch schon an Seto kuschelte, als dieser ihn hochhob, die warmen Arme gerne um sich spürte und leicht lächelte. Seto trug Katsuya ein ganzes Stück vor den anderen weg, bevor er ihn auf eine Bank setzte, dann die kleine Tasche öffnete, um alles für die Injektion vorzubereiten. Der Kleinere kuschelte sich dabei nur weiter in die Decke ,spürte schon jetzt, dass ihn die Temperaturen außerhalb des Autos frieren ließen, und sank an die Bank, schloss kurz die Augen und genoss die Sonnenstrahlen. Das Wetter schien heute wieder gut zu werden und die Sonne ließ ihre warmen Strahlen auf die Erde nieder, hüllte sie in Wärme und Licht. Als sich die Bernsteine wieder öffneten sah er sich ein bisschen um, betrachtete die kleinen Blumen, die im leichten Wind wehten und lächelte zufrieden. "Wollen wir dann?", fragte Seto schließlich, strich leicht über die Wange, dann über die Schulter und zog so den Arm des Jüngeren zu sich, sah ihm wieder in die Augen. Ein Nicken folgte und gab dem Braunhaarigen somit die Antwort, schenkte ihm noch ein kleines Lächeln. Auch Katsuyas Augen waren dadurch nun auf den Größeren gerichtet, konzentrierten sich nur auf diesen und leuchteten glücklich. Im Moment konnte ihn wohl erst einmal nichts aus der Ruhe bringen. Und so war die Spritze auch schnell verabreicht und die Nadel wieder unter der Haut hervorgezogen. Wieder einmal hatte der Kranke nichts gespürt und sein Lächeln vertiefte sich nur, offenbarte die fröhliche Stimmung des Jungen, denn auch wenn er krank war konnte er gute Laune haben, fühlte sich in der Nähe seines Freundes sowieso immer wohl. So verfolgte er nun genau, wie Seto die Spritze wieder einpackte, ehe er den Firmenchef einfach zu sich zog, ihn verschmitzt angrinste und leicht kicherte, als er das überraschte Gesicht sah. Dies lag aber eher daran, dass der Ältere nicht damit gerechnet hatte und nun genau auf den Kleineren fiel, wobei beide das Gleichgewicht verloren und Seto seinen Freund gerade noch festhalten konnte, bevor dieser ganz auf der Bank aufschlug und sich so seine Kopfschmerzen vielleicht noch verdoppelt hätten. Dies schien den Jüngeren jedoch nicht wirklich zu stören, kicherte nur weiter, lag dabei schließlich ganz auf der Bank und ließ die Sonnenstrahlen auf sich wandern. Die blonden Strähnen glänzten in dem noch frühen Licht, hüllten den Blondschopf in ein angenehmes Leuchten und schienen seine gute Laune nur noch zu untermalen. Doch Seto hob ihn wieder von der Bank hoch, war diese durch die kalten Nachttemperaturen doch recht kühl, und trug ihn wieder zum Auto. Vielleicht machte Katsuya nicht den Eindruck, aber Seto hatte doch das Gefühl, dass die Krankheit von Tag zu Tag eher schlimmer als besser wurde. So ließ der Blondschopf sich zurücktragen, schenkte dem Älteren noch ein Lächeln und zog ihn kurzerhand zu sich. Katsuya hauchte dem Firmenchef nun einen kleinen Kuss auf die Lippen, hauchte ein leises und schwaches "Ich liebe dich" und ließ ihn dann wieder los, lächelte weiterhin. Eigentlich hatte sich der Blonde vorgenommen Seto manchmal doch nicht mehr so nahe zu kommen, immerhin war er krank und konnte ihn genauso gut anstecken. Doch ab und zu waren diese kleinen Liebesfloskeln einfach notwenig, auch wenn sie beide selbst genug wussten, wie sehr sie sich liebten. "Ich liebe dich auch", zusammen mit dem Braunäugigen setzte sich nun der Ältere auf den Beifahrersitz, konnte seinen Freund so weiterhin im Arm halten und einige ungestörte Minuten verbringen, da ihre drei Mitfahrer inzwischen verschwunden waren. Yuugi und Yami waren wahrscheinlich spazieren und Mokuba würde sicher mit Kim und Sabrina irgendwo rumtollen oder zumindest würden die Zwei ein Auge auf den kleinen Bruder des reichsten Jungen Japans haben - wenn sie nicht an ihrem Lachflash gestorben waren. So kuschelte sich der Kranke nun an seinen Freund, konnte diesem gar nicht nah genug sein und war einfach froh, dass er ihn hatte. Und auch wenn die Grippe von Tag zu Tag schlimmer zu werden schien, so wusste Katsuya, dass dies irgendwann vorüber ging und er es zusammen mit seinem Freund schon überstehen würde. Zudem hatte er selbst schon Schlimmeres erlebt, da würde er sich sicher nicht so einfach von einer Erkältung unterkriegen lassen. Deshalb zierte auch noch weiterhin ein fröhliches Lächeln das Gesicht des Jüngeren, während die Hände aus der wärmenden Decke wanderten, Setos Kühlere umschlossen und vergnügt mit diesen spielten. Der Ältere lächelte leicht, war er doch froh, dass die Krankheit seinen Freund nicht ganz in die Knie zwang und er trotzdem noch glücklich sein konnte, eine Sache, die den Firmenchef selbst glücklich stimmte. Die Anderen saßen derweil beim Frühstück, ließen dem jungen Paar ihre Zweisamkeit, konnten diese doch auch später noch essen, wobei zwei gewisse weibliche Personen noch immer am Kichern waren, wenn sie zu Anzu blickten. Diese schien dies allerdings gar nicht lustig zu finden, schickte nur immer wieder böse Blicke zu den anderen und grummelte in sich hinein. Der Grund, weshalb das Mädchen vorhin so stürmisch auf das Klo gerannt war, war nun einmal nur den beiden Mädchen bekannt und die konnten dies sehr gut nachempfinden, immerhin war es ein "Problem" mit dem sich nur die weiblichen Personen auf dieser Welt auseinander zu setzen hatten. "Gibst du mir mal bitte die rote Marmelade, Yami?", meinte Sabrina schließlich, betonte das "rote" noch extra, ehe sie auch schon wieder in einen Lachanfall verfiel. Das Bild, das sich den Mädchen am heutigen Morgen geboten hatte, war aber auch zu lustig gewesen und schien sie die ganze Zeit noch zu verfolgen und die Blonde konnte sowieso noch ewig über ältere Dinge lachen. "Ist noch was von dem Käse mit dem roten Rand da?", erkundigte sich wenige Sekunden später die Fahrerin jenes Unglückswagens, was die beiden von dieser Plage nicht befallenden Mädchen schon wieder unter den Tisch beförderte. Anzu jedoch hatte nun eine gewisse Röte in ihrem Gesicht, grummelte weiter vor sich hin und aß angesäuert an ihrem Brötchen, verkniff sich dieses mal allerdings einen ihrer bissigen Kommentare. Die Jungs am Tisch schienen die Mädchen allerdings nicht wirklich zu verstehen, zuckten nur mit den Achseln und aßen schließlich weiter. Nachdem sie fertig waren, kicherte Yuugi kurz, rückte etwas näher an Yami heran und streckte seine Hand nach dessen Gesicht aus, strich mit einem "Du hast da noch was" leicht über dessen Lippen und wischte den Rest an Marmelade ab, schenkte dem Größeren ein unschuldiges und liebes Lächeln. Sabrina und Kim hatten sich gerade wieder vom Boden aufgesammelt, als sie auch schon diesem Blick ausgesetzt wurden und sich erneut - diesmal allerdings, weil sie durch diese süße Szene weggeschmolzen waren - unter dem Tisch befanden. Atemu schenkte dem Allen nur wenig Beachtung, fand die Anfälle seiner Besitzerin eher positiv, konnte er doch so ein paar Happen von deren Brot ergattern, was ihm eigentlich verboten war. [Wir hatten Atemu so lange nicht mehr ^-^"] Yuugi musterte den Größeren schließlich noch eine Weile, fühlte wie sein Herz immer schneller in seiner Brust schlug und ein wenig Röte in sein Gesicht trieb. So richtete der Kleine den Blick wieder auf seinen Teller, versuchte sich nichts anmerken zu lassen und spielte etwas nervös, was er sich selbst nicht wirklich erklären konnte, mit seinem Messer. Auch Yami sah mit roten Ohren zur Seite, wusste nicht recht, was er daraufhin tun oder sagen sollte, murmelte schließlich ein leises "Danke" und starrte auf einen Flecken Gras am Boden. Währenddessen schafften es Kim und Sabrina auch mal wieder sich an den Tisch zu setzen, ohne gleich wieder den Boden zu küssen und aßen auch auf, kicherten noch immer leise, doch ob es nun wegen Anzu oder doch eher vor Niedlichkeit wegen der beiden Seesterne war, wussten wahrscheinlich nicht einmal sie selbst. Anzu hatte die Situation zwischen den beiden Jungs zum Glück gar nicht realisiert, wäre dies doch nur wieder in einem Getöse gelandet und wer wollte sich schon am frühen Morgen streiten?! "Ob wir bald an der Tankstelle ankommen?", fragte Honda nach einer Weile des Schweigens, das nur von dem Kichern der beiden Mädchen unterbrochen worden war. "Bstmt! Un wnn nsch dann sorgn wr dafr", kam es nur grinsend von der Blonden, bei der man nicht ein einziges Wort verstehen konnte, da sie versuchte zu antworten und gleichzeitig ihr Brötchen gerade in den Mund stopfte. "Wat'n Ding?", kam es nur fragend von ihrer Freundin, die zwar jedes Wort verstanden hatte, dafür ihre Freundin aber auch sofort in die Seite knuffte. "Und wenn nicht, dann sorgen wir dafür" war ja wohl eine Aussage, die zu Fragen führen würde und sie konnten sich nicht einfach verraten. So schluckte die Blonde erst einmal herunter, damit sie auch wieder reden konnte und grinste breit. "Ich habe gesagt, dass die schon kommen wird. Und wenn nicht, sorgen wir dafür. Wozu haben wir denn hier den reichsten Mann Japans, soll er die Tankstelle halt herkutschieren lassen!", erklärte das Mädchen nun kichernd, wobei ja wohl klar war, dass sie diese Art von Durchführung nicht gemeint hatte. "Ob er das kann, bezweifle ich", kam es kalt von Anzu, was einen tödlichen Blickaustausch von beiden Seiten des Tisches zur Folge hatte. Doch dies schien das Mädchen gar nicht zu interessieren, bekam allmählich wohl Gefallen an den ganzen Auseinandersetzungen und versuchte, wie immer, ihre Meinung durchzusetzen. "Nicht einmal er ist so mächtig. Wobei er ja sowieso nicht gerade mächtig ist. Was kann Seto denn schon?! Im Büro sitzen und seine Angestellten arbeiten lassen..." Grinsend lehnte sich das Mädchen nun zurück in den Stuhl, hatte an diesem Tag wohl doch noch ein bisschen Glück, denn wäre der Jungunternehmer anwesend gewesen, hätte sie ihr Testament schon jetzt einmal schreiben können, wobei die entsetzen und wütenden Blicke der schon anwesend auch nicht zu unterschätzen waren. "Onii-chan lässt nicht nur seine Angestellten arbeiten!!! Er ist oftmals bis 5 Uhr morgens noch in der Firma und arbeitet und muss dann wieder zur Schule und sieht mich kaum! Also hat er eine Menge zu tun!", kam es nun aufgebracht von dem Kleinsten am Tisch, den diese Aussage einerseits aufregte, aber auch verletzte, die nächste Aussage jedoch sein kleines Herz zum Bröckeln brachte. "Dann scheint ihm ja nicht sehr viel an dir zu liegen, wenn er dich kaum sieht." Und so kam es wie es kommen musste. Sich die Wange haltend funkelte Anzu die Rothaarige an, wollte anscheinend nicht verstehen können oder hatte einfach einen schlechten Tag, manchmal waren Mädchen halt gereizt, wenn sie ihre Regel hatten. "Was fällt dir eigentlich ein?!", kam es nur wutentbrannt und die Braunhaarige stand auch schon. Währenddessen war der kleine Schwarzhaarige aufgesprungen und ließ sich nicht einmal von Sabrina aufhalten, lief schluchzend zu einem der Autos, legte sich auf die Rückbank und fing an zu schluchzen. Er war, auch wenn er sich manchmal nicht so benahm, nun einmal noch ein Kind, dessen Gefühle schnell verletzt und angegriffen werde konnte und das sich nicht so einfach dagegen wehren konnte. Auch die Rothaarige war auf den Beinen, sah mindestens genauso wütend und gereizt zu dem anderen Mädchen und sie brauchte dazu nicht mal ihre Tage, um wirklich wütend zu sein, alleine Anzus Anwesenheit reichte schon dafür aus, dass sie mit dieser gerne einen Streit einging. "Und was fällt dir eigentlich ein?", kam nur die Gegenfrage. "Nur, weil du dich bescheiden fühlst, weil du deine Tage hast, musst du deine schlechte Laune nicht an Mokuba auslassen, der wahrlich nichts dafür kann, außerdem ist er noch ein Kind, der sich alles zu Herzen nimmt, was andere sagen!" Seto hatte derweil seinen kleinen Bruder zum Auto rennen sehen, hatte gemerkt, dass mit diesem irgendetwas nicht stimmte, hörte ja auch das Gefauche vom Frühstückstisch und stand schließlich auf. "Ich werde mal sehen, was mit Mokuba ist", mit einem kurzen Kuss auf die Stirn verabschiedete sich Seto von seinem Freund und ging zum anderen Wagen, fand dort seinen weinenden Bruder. "Mokuba, was ist los?", der Größere kniete sich vor das Auto, streckte den Arm nach seinem Bruder aus und streichelte sanft dessen Rücken, machte sich doch große Sorgen, was den Kleinen so getroffen hatte, dass er nun so schrecklich weinte. Mokuba schluchzte nur weiter vor sich hin, vergrub sein Gesicht in seinen Armen, wodurch die Tränen immer weiter auf seine Haut perlten und sich in dem Stoff seines T-Shirts sogen. "Nichts", kam es nur leise und zittrig als Antwort, konnte seinem Bruder einfach nicht sagen, was ihn so sehr verletzt hatte. Zum einen wusste der kleine Junge nicht, ob er den Worten Glauben schenken konnte, denn so sehr auch er dagegen anging, sich sicher wahr, dass dies nicht sein konnte, nagte doch ein wenig der Zweifel an ihm, schien ihn nur weiter Schmerzen in seinem kleinen Herzen zufügen zu wollen. Zum anderen wollte er seinen Bruder auch nicht verärgern, weshalb er lieber darüber schweigen und die Sache vergessen wollte. "Nach Nichts sieht mir das aber nicht aus", flüsterte Seto sanft, hatte seinen Bruder inzwischen auf seinen Schoß gezogen und hielt ihn im Arm. Anzus Kopf hatte sich derweil in eine leichte Röte verfärbt, war einerseits wütend über die Rothaarige, aber auch peinlich berührt, da nun alle wussten, weshalb sie so hektisch auf die Kloanlagen gerannt war. "Ich lasse meine Launen nicht an anderen aus, aber ich sage trotzdem immer, was ich denke!", korrigierte die allmählich Allgemein-Gehasste [XD"], verschränkte ihre Arme und wies keinerlei Einsicht auf. Doch auch den anderen wurde dies mit der Zeit etwas zu mies. Auch wenn sie ihre Freunde waren, einen anderen Freund zu verletzen war etwas, was nicht einmal Yuugi dulden konnte, weshalb er die Freundin nun relativ böse - so etwas ging bei dem Kleinen nun einmal nicht wirklich gut, dazu war er doch irgendwie zu gutherzig - betrachtete, nicht verstehen konnte, wie sie so etwas überhaupt hatte sagen können. "Dann besitzt du anscheinend kein Taktgefühl", kam es daraufhin nur als Antwort und die Rothaarige rechnete sich dies als Punkt im Kampf Kim gegen Anzu an, dessen Ausgang sie eigentlich mit einem klaren Sieg anstrebte. "Du kannst denken, was du willst, die Gedanken sind frei, aber du musst nicht jeden Mist, den dein Spatzenhirn von sich gibt, auch in Worte fassen!" Vielleicht ging das auch unter die Gürtellinie, aber inzwischen war sie sich sicher, dass alle Freunde hinter ihr standen. Nun lief die Braunhaarige nur noch mehr an, sah in die unverständlichen Blicke der Freunde, die ihr deutlich machten, dass sie das Mädchen nicht verstehen konnten. So gab sie nur ein wütendes und beleidigtes "Hmpf" von sich, ehe sie auch schon davon stapfte, immerhin wollten sie ja noch nicht weiterfahren, da konnte sie auch noch ein bisschen umhergehen. Und um sich weiter mit Kim anzulegen, hatte sie auch keine Lust. Sabrina seufze leise, sank in den Stuhl und schüttete den Kopf. Währendessen hatte sich Mokuba fest an seinen Bruder geklammert, schien diesen gar nicht mehr loslassen zu wollen und schniefte vor sich hin, konnte die Tränen, die unweigerlich seine kleinen Wangen hinab kullerten und somit nun auf Seto landeten, nicht mehr aufhalten. "Anzu.... Anzu hat gesagt", waren die leisen und zitternden Worte, die nun aus dem kleinen Nervenbündel unter den vielen Schluchzern hervorkamen, zu nicht mehr viel weiteren imstande waren. "Was hat sie gesagt?", fragte Seto leise, streichelte seinem Bruder durch die Haare und über den Rücken, zog ihn noch ein Stück näher an sich, wobei er sich in Gedanken schon mal die besten, schmerzhaftesten Bestrafungen für Mazaki zurechtlegte. Es dauerte eine Weile, bis Mokuba sich soweit wieder beruhigt hatte, dass er überhaupt reden konnte, nicht ständig von seinen Tränen und dem somit verbundenem Schluchzen davon abgehalten wurde. Zwar rannen noch immer Unmengen an salzigen Perlen über die dadurch schon leicht geröteten Wangen, doch der Mut hatte zugenommen und das Zittern abgenommen. Die beruhigenden Gesten seines Bruders halfen dem kleinen Jungen, ließen ihn wirklich wieder etwas mehr Ruhe fassen und schließlich auch reden können. "Sie hat gesagt, dass du gar nicht viel kannst und alle Angestellten für dich arbeiten. Und dann hab ich ihr aber gesagt, dass das gar nicht stimmst, weil du immer ganz viel arbeitest und auch lange und manchmal nur ein paar Stunden zu Hause bist, bevor wir wieder in die Schule müssen. Und dann.... dann hat sie gesagt, dass.... dass.... dass du mich dann vielleicht gar nicht...... nicht...... magst." Diese Worte fielen Mokuba von Mal zu Mal schwerer, ließen seine Hände sich nur noch mehr in das Hemd seines Bruders krallen und erneut aufschluchzen. Noch immer konnte er nicht verstehen, wie das Mädchen so etwas zu ihm hatte sagen, ihn so sehr verletzen können. Es tat dem Kleinen unheimlich weh und ein weiteres Mal häuften sich die vielen kleinen Tränen, kullerten über die Wangen. "Natürlich mag ich dich. Ich hab dich ganz doll lieb, Mokuba, wir sind doch eine Familie", widerlegte Seto sofort Mazakis Worte, schloss seinen Bruder ganz fest in die Arme und versuchte ihm dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit, das er dem Kleinen in den letzten Wochen vielleicht nicht viel hatte spüren lassen, zu vermitteln. "Und es tut mir Leid, dass ich so viel arbeite und kaum zu Hause bin, aber die Arbeit muss leider gemacht werden, damit wir es gut haben. Aber nur, weil ich nicht da bin, heißt das noch lange nicht, dass ich dich nicht mag und deswegen weg bin." Seto tat es wirklich Leid, dass er so wenig Zeit für seinen Bruder hatte, die jetzt auch noch weniger geworden war, seit Katsuya wirklich in sein Leben getreten war, aber er liebte Mokuba trotzdem über alles, war dieser doch alles, was er von seiner Familie noch hatte und in all der Zeit waren die beiden Brüder wirklich zu einer kleinen Familie geworden, die nichts von außen erschüttern konnte. "Ich weiß, Onii-chan", kam es nur leise und nickend von dem Jüngeren, der sich nur noch mehr an seinen Bruder drückte, gerne in dessen Armen gehalten wurde. Doch auch wenn er dies wirklich gewusst hatte, so tat es dennoch gut zu hören, dass sein Bruder ihn wirklich noch in seinem Herzen trug. Dieser war schon seit langem der Einzige in Mokubas Leben gewesen, der sich um ihn kümmerte und immer für ihn da war. Deshalb konnte er ihm auch nicht böse sein, auch wenn er ihn doch manchmal vermisste, wenn er so lange arbeiten musste. Doch der Kleine wusste, dass der Ältere der Kaibas immer viel zu tun hatte, ja nicht einmal Zeit gehabt hatte, um an seinem eigenen Turnier teilzunehmen, als sie das Kaiba Land erbaut hatten. So hätte Mokuba ihm auch nie Vorwürfe gemacht, war einfach froh, wenn Seto mal Zeit für sie beide fand und etwas mit ihm unternahm. "Ich hab dich auch lieb, Onii-chan", meinte der Kleine schließlich noch leise, vergrub sein Gesicht weiter in dem Oberteil seines Bruders, fühlte sich schon wieder etwas besser. Seto streichelte dem Jüngeren weiterhin über den Rücken und zeigte ihm so, dass sie immer füreinander da waren. Sie brauchten keine großen Worte, es reichte schon, wenn sie einfach mal ein paar Minuten so nahe beieinander waren, um sich zu zeigen, dass der Anderen ihnen nicht egal war und so nahm der Ältere sich im Stillen vor, seinen Bruder mindestens einmal am Tag so im Arm zu halten. Langsam versiegten die Tränen, ließen auch das Beben des kleinen Körpers wieder unterbinden und die Ruhe in Mokuba einkehren. Ein kleines Lächeln bildete sich auf den Lippen des kleinen Bruders und er kuschelte sich nur noch mehr an Seto, war froh, dass sie immer füreinander da waren und zu einander hielten, auch wenn andere Personen dies vielleicht nicht sehen und verstehen konnten. Ihm reichte es dies alles zu wissen und in seinem kleinen Herzen aufzubewahren. In diesem stillen Moment konnte sie auch keiner stören, selbst ein rosafarbener Elefant, der auf einer Staubmaus ritt und dabei die Nationalhymne von Togo sang, hätte sie nicht beeindrucken oder ablenken können, konzentrierte sich Seto doch ganz auf seinen kleinen Bruder, wollte diesem zeigen, dass sie füreinander da waren und er ihn lieb hatte. So konnte sie all die Minuten lang wirklich nichts stören. Nichts, außer ein Aufgehen der Tür und schließlich mit einem lauten Zufallen wieder das Schließen dieser und letztendlich noch ein überraschtes "Oh" von einer weiblichen Stimme, die beiden Jungs doch sehr geläufig war und sicher keiner von beiden nun hatte sehen wollen, weshalb der Kleinste sich auch wieder mit an seinen Bruder drückte, jetzt nicht noch mehr hören wollte, hatten ihm die verletzenden Worte zuvor doch schon gereicht. Seto bemerkte den traurigen Stimmungsumschwung seines Bruders, hielt ihn ein wenig fester umarmt und blieb mit ihm im Auto sitzen, obwohl er liebend gerne ein paar Worte mit Mazaki gewechselt hätte, was dieser denn einfiel, seinem Bruder solche Flausen in den Kopf zu setzen. Doch Anzu schien es ganz und gar nicht darauf abgesehen zu haben jetzt zu schweigen, ließ sich nur weiter in den Sitz sinken und betrachtete die beiden Brüder kurz. "Was hat denn der Kleine?", erkundigte sie sich schließlich, ganz so, als wüsste sie nicht, dass es ihre Schuld war, dass Mokuba so fertig war, immerhin hatten alle sehen können, wie der Kleine mit Tränen in den Augen weggelaufen war. "Das solltest du dir wohl am Besten erklären können", knurrte Seto nach einer Weile kalt, drückte seinen Bruder noch näher an sich. Der Kleine fing nun doch wieder an zu zittern, wusste ebenso gut, wie alle anderen, dass Anzu kein bisschen an Taktgefühl besaß und sich wahrscheinlich mal wieder den Mund fusselig reden würde. Und ganz so als hätten es beide nicht sowieso schon geahnt, redete das Mädchen auch weiter: "Ach ja? Und woher soll ich das bitte wissen? Bin ich hier das Mädchen für alles, oder wie? Tut mir leid, aber ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht brauchte er einfach mal ein bisschen Aufmerksamkeit?!" "Du bist doch hier diejenige, die Aufmerksamkeit haben will", entgegnete der Ältere sofort, drückte seinen Bruder, der bei Anzus Worten leicht aufgeschluchzt hatte, fest an sich. "Und dir sollte es Leid tun, weil du mit deinen Sprüchen alle Leute verletzt." "Tut es mir aber nicht!", kam nur die barsche Antwort der Kleineren, die sich nun wieder umgedreht hatte, und somit nicht mehr nach hinten blickte, nur manchmal durch den Rückspiegel die beiden Jungs sehen konnte. Mokuba hatte derweil doch wieder angefangen zu zittern, wollte einfach nichts mehr von dem Mädchen hören und schniefte leise. "Weißt du was, Mazaki, du tust mir Leid", Seto wollte dem Mädchen nicht das letzte Wort überlassen und musste noch etwas sagen, bevor er seinem Bruder alles Weitere ersparen würde. "Du tust mir leid, weil du keine Ahnung von Liebe und Freundschaft hast, obwohl du früher so oft darüber gesprochen hast. Du hast keine Ahnung davon, wie schön es ist, wenn man einfach mal von einem Freund oder einer geliebten Person umarmt wird, wie es ist, Liebe gezeigt zu bekommen und Liebe zu zeigen, für jemanden da zu sein, egal, in welcher Situation und zu wissen, dass man nicht alleine ist und jemand da ist, der auf einen wartet, wenn man die ganze Nacht gearbeitet hat, dass man jemanden hat, der einen so nimmt, wie man ist, mit seinen Fehlern und Ängsten, denn die haben wir alle. Es sind manchmal die kleinen Fehler, die uns formen und uns für den Anderen zu etwas Besonderes machen, während größere Fehler sogar übersehen werden können, wenn man sich liebt. Du hast keine Ahnung, wie schön es ist, wenn man einfach sehen kann, dass eine Person, die einem am Herzen liegt, glücklich ist und sich freut. Das kannst du nämlich nicht sehen, du willst glücklich sein, was mit den Anderen ist, ist dir doch scheißegal. Und trägst keine Liebe für deine Freunde in dich und deswegen bist du so, einsam und verbittert. Du bist neidisch auf alle, die es können. Selbst ich weiß nicht, wie es ist, alleine zu sein, denn Mokuba war immer bei mir und ich hatte einen Rückhalt, einen kleinen Sonnenstrahl, der da war, wenn die finsterste Nacht um mich herum herrschte und ich nicht mehr weiterkonnte. Er hat mir das Licht und den Mut gezeigt, damit ich weitermachen konnte, er hat mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann, solange wir beide uns noch haben, ohne ihn hätte ich vieles nicht durchgestanden, aber Zusammenhalt ist das Wichtigste im Leben, denn zusammen kann man alles schaffen. Das habe ich von meinem kleinen Bruder gelernt und versuche diese Erfahrung jetzt auch an Katsuya weiterzugeben. Ohne Mokuba wäre ich nicht das, was ich heute bin, ich habe ihm alles zu verdanken und er ist zusammen mit Katsuya die wichtigste Person in meinem Leben und ich liebe ihn mehr als ich denken kann. Vielleicht habe ich für die Menschen, die ich liebe, nicht genug Zeit, aber ich arbeite nicht, weil reich und mächtig werden will. Ich arbeite, damit es Mokuba und Katsuya gut gehen kann und sie alles haben, was sie brauchen und glücklich sein können, denn auch wenn Geld nicht alles ist, so gibt es doch Situationen, wo Geld einfach das Mittel ist, um etwas durchzusetzen oder jemandem zu helfen. Wir würden sicher auch unter einer Brücke glücklich sein, solange wir uns haben, aber so ist es doch ein wenig schöner und Mokuba wird die Welt offen stehen, sobald er die Schule beendet hat, weil er eine gute Schulausbildung bekommt. Und danach kann er immer noch entscheiden, was er machen möchte. Wenn er in meiner Firma anfangen möchte, ist das kein Problem, wenn er eine eigene Firma haben möchte, ist das auch kein Problem. Ich würde alles dafür tun, dass er glücklich ist, egal, wie viel es kostet, aber Geld ist nicht alles und du kannst mir glauben, dass ich ihm alles gebe und dazu gehört auch, dass ich ihm zeige, dass ich ihn liebe. Und selbst, wenn wir uns nicht sehen, weiß er, dass ich ihn liebe und mir sehr viel an ihm liegt, er mir also nicht egal ist. Dir sind deine Freunde doch egal, du würdest nie die ganze Nacht an Hondas Bett sitzen, wenn er krank ist und dir Sorgen machen oder extra deinen Hausarzt vom anderen Ende der Welt einfliegen lassen, damit es ihm wieder besser geht. Der Einzige ist vielleicht Yami, aber auch dort bist du oberflächlich, glaubst du wirklich, dass du ihn kennst? Du bist doch viel zu oberflächlich dazu, du siehst doch nur, dass er größer ist als du - im Vergleich zu Yuugi - und wohl gut aussieht, weiß ich ja nicht, hab ihn mir nie näher angesehen, da es für mich eh nur Katsuya gibt in dieser Beziehung. Aber kennst du ihn? Weißt du, was in ihm vorgeht? Weißt du, was er gerne mag? Was ihm unangenehm ist? Ich maße mir nicht an, ihn kennen zu wollen, denn ich kenne ihn nicht. Was du gut kannst, ist hassen. Du hasst Kim und Sabrina doch vom Grunde deines einsamen Herzens aus. Weil sie den Platz in unserer Gruppe einnehmen, den du gerne hättest. Ich gebe es zu, ich mochte sie am Anfang auch nicht und fand sie komisch, wobei das bis heute anhält, aber ich weiß, dass sie harmlos sind und sich gut um Mokuba kümmern und deswegen vertraue ich ihnen und ich bin nicht der Einzige in der Gruppe, alle vertrauen den Beiden inzwischen. Auch, wenn sie seltsam [Danke, Seto, wir wissen langsam, dass wir nicht mehr normal sind Oo] sind, so sind sie doch ehrlich und nicht so falsch wie du und man kann sich auf sie verlassen. Ich habe kein Problem damit, Mokuba in ihre Obhut zu geben, denn er ist dort gut aufgehoben und besonders Sabrina beschäftigt sich viel mit ihm, sogar leider mehr als ich die Zeit dazu habe, aber es ist schön, wenn Mokuba auch einfach mal spielen kann - in meiner Gegenwart sprechen wir ja leider eher über erwachsenere Themen - denn Mokuba ist noch ein Kind, was ich leider viel zu oft vergesse, und er braucht es, wenn er spielen und lachen und einfach Kind sein kann, denn sein Leben hat ihn bisher das Gegenteil gelehrt und Mokuba soll eine Kindheit haben, soll Kind sein dürfen, soll lachen oder auch weinen oder sich fürchten. Ich möchte einfach, dass er glücklich ist und das ist er in Gegenwart von Kim und Sabrina. Sie scheinen auf alle irgendwie positiv abzustrahlen und ich bin froh, dass wir sie getroffen haben. Egal, wie irre sie auch sind, ich mag sie und sie tun Mokuba auch gut. Und auch, wenn ich meinen kleinen Bruder sehr liebe, so gab es doch Situationen mit Katsuya, die Mokuba nicht hätte erleben sollen und so war es gut, dass er bei ihnen sein konnte. Und wo wir gerade bei Katsuya sind. Dieser scheint dir ja auch egal zu sein, denn immerhin hattest du kein Problem damit, ihn so zu verletzen. Denn deine negative Einstellung zu unserer Beziehung war weder zu übersehen noch zu überhören. Vielleicht ist es nicht normal, wenn sich zwei Männer lieben, aber was ist heute schon normal? Normal ist nur, was die Gesellschaft für richtig hält. Aber ich bin nicht die Gesellschaft, ich bin Seto Kaiba und ich halte es für richtig, dass ich Katsuya liebe, denn das ist es, was mein Herz mir sagt. Vielleicht gefällt dir Homosexualität nicht, aber Katsuya und ich leben unsere Liebe ja wirklich kaum in der Öffentlichkeit aus. Außerdem solltest dich doch eher für deinen Kumpel freuen, wenn er glücklich ist, was ja zutrifft, wenn er in meiner Nähe ist. Denn wünscht man sich nicht eigentlich, dass es den Freunden gut geht und sie glücklich sind? Aber dir scheint Katsuya nichts zu bedeuten, denn du freust dich nicht für ihn. Aber man kennt seine Freunde normalerweise auch sehr gut. Was weißt du schon über Katsuya Jounochi außer seinem Namen? Vielleicht, dass er ein Versager in der Schule ist? Dass er im Unterricht nicht aufpasst und auch mal einschläft? Heißt das für dich automatisch, dass der Junge dumm ist? Er ist nicht dumm, er weiß sehr viel, vielleicht nicht immer das, was die Lehrer wissen wollen, aber er hat Talent, er kann was. Und er ist auch nicht zukunftslos. Was weißt du noch über ihn? Dass er sich prügelt? Du hast keine Ahnung, woher die Verletzungen wirklich stammen. Du hast keine Ahnung, was Katsuya für Probleme hat.[Seto, das solltest du vielleicht nicht alles aus dir rausreden Oo] Du hast keine Ahnung, wie verzweifelt er eigentlich war, wie er sein wahres Wesen vor euch versteckt hat, weil er nicht wollte, dass ihr euch Sorgen um ihn macht. Er hat immer nur gelacht, um seine Tränen zu verstecken. Und du hast auch keine Ahnung, wie gut ihm meine Liebe tut, weil er jetzt endlich weinen kann, weil er jetzt seine Angst nicht mehr zu verstecken braucht, weil er jemandem hat, der ihm zu hört. Jemand, der ihn beschützt und selbst dann für ihn da ist, wenn er nachts aufwacht, weil er schlecht geträumt hat. Hättest du das für ihn getan? Nein, hättest du nicht, denn Katsuya ist dir eigentlich egal. Du hättest weitergeschlafen, selbst, wenn Katsuya sich schreiend neben dir in den Kissen gewälzt hätte. Du wärst nicht zu ihm gegangen und hättest ihn in den Arm genommen, wenn er weinend in einer Ecke gesessen hätte. Du hättest ihn nicht immer wieder langsam und sanft gestreichelt, damit er die Angst vor den Berührungen verliert und es wieder genießen kann, berührt zu werden und auch keine schlechte Erinnerungen in ihn aufsteigen, wenn ihn jemand anfasst. Du hättest nicht die Geduld gehabt, ihm weiterhin Zeit zu geben, wenn er auch nach mehreren Versuchen, immer noch zusammenzuckt, wenn du ihn an einer ganz bestimmten Stelle berührst, die für ihn mit solchen schrecklichen Erinnerungen verbunden ist. Und du würdest dich nicht über jede kleine Besserung freuen oder darüber, wenn du einfach mal ein ehrliches Lachen hörst und das Glück in seinen Augen, wenn er dich ansieht. Du würdest dich nicht freuen, wenn er langsam beginnt, sich zu trauen, dich zu berühren, deinen Körper zu erkunden, wenn du bisher diejenige warst, die ihn berührt hat und er sich lediglich auf Nacken und Haare beschränkt hat. Du hast keine Ahnung davon, wie schön und traurig es zugleich ist, wenn er sich traut, ohne T-Shirt vor dir zu stehen und du seinen wunderschönen Oberkörper sehen kannst, der so viele Narben und Verletzungen trägt. Oder wenn ihr im Bett liegt und du ihn streichelst. Katsuya hat wunderschöne weiche Haut, aber man berührt auch so oft eine dieser Narben. Du weißt nicht, wie das ist, diese Mischung aus Glück und Trauer. Und du weißt nicht, wie viel Leid ich schon aus seinem Leben berichtete bekommen hab von ihm. Aber das macht auch unsere Beziehung aus, wir können uns bedingungslos in die Arme des Anderen fallen lassen, wir sind immer füreinander da. Und Katsuya weiß das. Er kann jederzeit zu mir kommen, egal, wann und wo, ich werde ein offenes Ohr und offene Arme für ihn haben und bereit sein, ihn zu trösten und alles anzuhören, was er sich von der Seele reden möchte. Ich würde alles für ihn tun, wenn es ihm hilft. Ich will nicht mehr, dass er leidet und all diese Erinnerungen und Furcht mit sich herumtragen muss. Und egal, was ich tun muss, um ihm dabei zu helfen, ich werde es tun. Aber das verstehst du sicher nicht, weil du noch nie so geliebt hast. Du hast keine Ahnung, was Liebe wirklich bedeutet und wärst auch nicht bereit, persönliche Opfer zu bringen, wenn es einer anderen Person hilft. Ich würde jederzeit alles für Mokuba und Katsuya tun, weil ich sie liebe. Aber du verstehst es nicht, weil du nicht weißt, wie das ist. Und das macht dich so erbärmlich, Mazaki. Du hast von den wichtigen und wundervollen Dingen im Leben keine Ahnung und das verbittert dich. Du verstehst nicht, warum mir Katsuya und Mokuba so wichtig sind. Du weißt nicht, warum Kim und Sabrina so gut befreundet sind. Du kapierst nicht, was Yami und Yuugi so verbindet. Wir sind alle über ein Band miteinander verknüpft. Sei es das Band der Liebe, der Freundschaft, des Vertrauens, der Seelenverbundenheit oder was weiß ich. Kommen dir diese Worte vielleicht bekannt vor? Diese Sachen hast du selbst einmal gepredigt, aber du bist, wie ein gedächtnisloser Pfarrer, der aber trotzdem auf der Kanzel steht und den Gläubigern erzählt, wie toll Gott doch ist, obwohl er überhaupt keine Ahnung hat, wer Gott überhaupt ist, es aber trotzdem den Leuten vermitteln will. Dieser Pfarrer will den Menschen etwas glauben machen, was sie selbst wissen, viel besser wissen als er. Du bist der Pfarrer, die Menschen sind deine sogenannten Freunde, denen du so gerne in den Allerwertesten trittst und ihre Gefühle verletzt. Sie wissen viel besser als du, was es bedeutet, befreundet zu sein, dass dazu auch zählt, jederzeit aufzustehen und zum Anderen zu eilen, den Freund zu trösten und in der größten Not für ihn da zu sein, ihn zu verteidigen oder zu beschützen. Vielleicht verlangst du das von deinen Freunden, aber Freundschaft und Liebe sind Dinge, die auf Gegenseitigkeit beruhen. Du kannst nicht nur fordern, du musst auch geben. Es ist ein Geben und Nehmen. Katsuya und ich geben uns gegenseitig Liebe, er nimmt sich die Geborgenheit, die er in meinen Armen erfährt und ich nehme sein ehrliches Lachen, wenn er wieder einmal einfach nur glücklich ist und verwahre es in meinem Herzen. So läuft nämlich der Hase, wenn es einseitig ist, kann da nichts Gutes bei rauskommen. Man kann nicht nur geben oder nur nehmen. Es muss gerecht sein. Du kannst keinen Kuchen mit 8 Stücken haben und zwei kriegen zwei deiner Freunde und du kriegst die anderen vier oder du kriegst alles und sie nichts. Das ist nicht fair. Vielleicht ist das Leben nie fair, es gibt immer jemanden, der leidet, immer jemanden, der einfach nur glücklich ist. Aber wenn diese beiden Menschen zusammen finden, kann der Glückliche dem Leidenden etwas von seinem Leid abnehmen und diesem etwas von seinem Glück abgeben. Ein unfairer Handel? Nein, denn dadurch, dass der Leidende wieder etwas mehr Mut fassen kann und glücklich ist, wird auch der Glückliche glücklich sein können, wenn er sieht, dass der Leidende es nicht mehr ganz so schwer hat und beide sind glücklich. Also ist es doch ein fairer Handel gewesen, von dem beide profitiert haben. So ist die Welt aufgebaut. Ein einziges Geben und Nehmen. Der Löwe frisst die Antilope, stirbt der Löwe, wird sein Körper im Endeffekt zu Gras, das die Antilope frisst [wie wir ja alle spätestens seit König der Löwen wissen XD]. Ist der Löwe aber zu gierig und frisst alle Antilopen in seiner Umgebung, wird auch er sterben, weil er nichts mehr zu fressen hat. Hier siehst du doch erst recht, dass es nur so funktionieren kann. Du kannst nicht nur etwas von deinen Freunden fordern, du musst ihnen auch etwas zurückgeben. Solltest du jetzt sagen wollen, dass Katsuya bei mir ja wohl nur am Nehmen ist, weil er meine Hilfe in Anspruch nimmt, mich alles bezahlen lässt, so kann ich dir sofort sagen, dass er mir eine Menge zurückgibt. Vielleicht ist es nicht Materielles, aber seine Liebe und sein Vertrauen. Und diese Gabe ist mir wertvoller als tausend neue Flugzeuge oder Autos, denn ich finde es viel schöner zu sehen, wie ein Junge, der sich vor 1,5 Wochen noch gar nicht berühren ließ, inzwischen leise seufzt, wenn er meine Finger spürt und sich diesen noch entgegenlehnt. Und auch Katsuya hat mir schon geholfen, gegen eine Angst anzukämpfen und diese zu überwinden. Wir sind beide füreinander da und helfen uns. Aber warum erzähl ich dir das überhaupt alles? Du verstehst das doch eh nicht... Weil du nur nimmst und nichts gibst. Wenn du lernst zu geben, wirst du vielleicht auch erfahren, wie schön das sein kann. Weil, sobald du es weißt, jede Tat bedingungslos ist und man irgendwann auch nichts mehr möchte. Vielleicht stört Katsuya es auch ein wenig, dass ich ihm alles bezahle und er mir nichts zurückzahlen kann, aber mir reicht es, wenn er sich freut und glücklich ist und Spaß haben kann und sich auf seine Weise bedankt. Ich will keine teuren Geschenke von ihm, weil ich weiß, dass er kein Geld hat, für mich zählen die kleinen Gesten, eine einfache Umarmung, ein kleines selbstgemachtes Geschenk, mehr will ich nicht, nur, dass er glücklich ist. Und auch, wenn man es nicht sieht, erfüllt es mich inzwischen doch auch mit Glück, wenn die Anderen gut drauf sind. Ich habe zwar nicht gelacht, aber als die Anderen nach dem Beinaheunfall ihren Lachflash hatten, fand ich es doch auch schön, dass sie wieder frei lachen konnten, denn ich wage zu behaupten, dass auch Yuugi und die Anderen inzwischen meine Freunde sind, denn sie haben mir Freundschaft entgegengebracht und ich bin nun in der Lage es zu erwidern und wenn man befreundet ist, freut man sich über so kleine Dinge. Aber du hast kein Verständnis, du konntest nicht verstehen, dass Kim nicht weiter fahren wollte, nach allem, was passiert war, vielleicht hast du es nicht mitbekommen, weil du geschlafen hast, aber die Situation war heftig und ich kann verstehen, dass Kim, die ich persönlich eigentlich als nicht so schnell umzuhauen einstufe, so reagiert. Kim hat uns allen mit ihrer Idee das Leben gerettet, wer weiß, was sonst passiert wäre und ich bin ihr dankbar, dass sie darauf gekommen war. Die Hupe zu betätigen, wäre mir als Letztes eingefallen. Aber du hast kaum etwas davon mitbekommen, wusstest nicht, was für Schwierigkeiten Kim hatte und verlangst, dass sie weiterfährt. Selbst, wenn man nicht weiß, was eigentlich passiert ist, sollte man in so einer Situation für seine Freunde da sein, so wie Sabrina, die ja auch geschlafen hatte und nicht wusste, was geschehen war. Kim in dieser Verfassung weiterfahren zu lassen, wäre unverantwortlich gewesen, ich hoffe, du bist dir dessen bewusst. Sie zum Fahren zu zwingen, hätte nicht nur ihr Leben gefährdet, sondern auch aller Mitfahrenden. Und es wäre nicht Kims Schuld gewesen, wenn etwas passiert wäre, sondern deine, weil du sie dazu gezwungen hättest, und zielt man in einer Freundschaft nicht eigentlich darauf ab, dass es dem Anderen gut geht? Hatte ich so etwas nicht schon gesagt und ist das nicht auch die allgemein gültige Formel? So definiert sich Freundschaft doch, oder? Für den anderen da sein und sein Bestes wollen, mit ihm lachen und weinen können. Hast du je wirklich mit deinen Freunden wirklich gelacht? Oder hast du vor ihnen wirklich geweint? Ich habe schon vor Katsuya geweint und ich schäme mich nicht dafür. Katsuya und ich zeigen uns unsere Gefühle, denn das gehört einfach dazu. Katsuya kann jederzeit in meinen Armen weinen oder einfach nur schreien, wenn er das alles aus sich heraushaben möchte, ich werde für ihn da sein und jedes Gefühl verstehen. Selbst, als wir uns gestern Nacht gestritten hatten, war es doch eher reinigend für uns und hat uns im Endeffekt nur noch näher zusammen gebracht, denn die Versöhnung war einfach nur schön. Man muss sich auch mal die Meinung sagen können, ohne das der Andere es zu persönlich nimmt, solange man sachlich bleibt und nicht darauf aus ist, zu verletzen, so wie du es vorhin und eben bei Mokuba getan hast. Das war eine gewollte Verletzung und du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht wolltest. Glaubst du wirklich, dass du dadurch vielleicht einen Graben zwischen uns ziehen kannst. Oh nein, Mazaki, das haben schon viele versucht, aber es ist ihnen nicht gelungen, denn es gibt nichts, was uns auseinander bringen kann, unsere Bande ist viel zu dick und stark und würde jeder Sturmflut standhalten. Und das Gleiche gilt für Katsuya, egal, was passieren wird, ich werde ihn nie fallen lassen und immer für ihn da sein. Uns wird nichts auseinander bringen, denn wir können uns das geben, was wir beide so lange gesucht haben, Liebe, Nähe und Geborgenheit. Natürlich habe ich diese Dinge auch von Mokuba bekommen, aber Mokuba ist mein kleiner Bruder und meine Familie, seine Nähe ist mir genauso wichtig, wie die, die Katsuya mir gibt und die ich ihm gebe. Vielleicht bist du auch auf der Suche, woher soll ich das wissen? Aber wenn du so weitermachst, wirst du nie Erfolg haben. Sei ehrlicher und versuch auch zu geben und erwarte nicht, dass man dir alles entgegenbringt. Gehe zwei Schritte vor und vielleicht wird man dir einen entgegenkommen. Vergiss nicht, dass es ein Nehmen und Geben in der Welt ist. Spiel nach den Regeln der Welt und die Welt steht dir offen, versuche die Regeln zu ignorieren und du bist alleine. Denk drüber nach, Anzu... oder auch nicht. Mir ist es eigentlich egal. Ich habe meine Zeit viel zu lange mit dir verschwendet. Mein Freund ist krank und ich bin eh nur hier, um mich um Mokuba zu kümmern und dann kamst du mir in die Quere. Komm, Mokuba, lass uns gucken, wie es Katsuya geht." Bei den letzten Sätzen war wieder die alte Kälte in die Stimme und den Blick des Redenden gekommen und er stieg nun endgültig aus dem Auto aus, hatte schon viel zu lange in diesem gesessen und wollte seinen Bruder eigentlich schon viel länger von Anzu wegbekommen, hatte sich dann aber zum Reden hinreißen lassen und hatte viel mehr gesagt, als er vorgehabt hatte, war auf einmal abgeschweift und hatte viel mehr preisgegeben, als er es vorgehabt hatte, hatte zu viel von sich und Katsuya preisgegeben, aber auch sehr viel über Anzu in diesem Zusammenhang ans Tageslicht bringen können. Ein wenig tat Seto dieses Mädchen ja schon leid und vielleicht hatte er ihr durch seine Ratschläge ja doch helfen können, so dass sie sich für die Gruppe und für sich selbst zum Positiven hin verändern würde, wenn sie sich Setos gut gemeinte im Redewahn entstandene Worte zu Herzen nahm und sich daran auch hielt. Doch Setos logischer, langsam wieder normal arbeitender Verstand, der für die Zeit, in der Seto geredet hatte, eindeutig ausgesetzt haben musste, sagte ihm sofort, dass es immer noch Mazaki - in diesem Moment fiel dem jungen Unternehmer auch auf, dass er seit seiner Rede von dem Mädchen als Anzu und nicht mehr als Mazaki dachte - war und diese eigentlich für die Dummheit selbst verantwortlich war, aber vielleicht wusste sie es nur nicht besser und hatte einen gewaltigen Tritt in den Allerwertesten in die richtige Richtung gebraucht, damit sie wusste, wie sie wieder daraus kam und vielleicht hatte Seto ihr diesen ja geben können. Der Braunhaarige war auf jeden Fall gespannt, wie und ob das Mädchen seine Worte umsetzen würde, wobei es trotz allem schwer werden würde, in der Gruppe wirklich wieder Fuß zu fassen, war diese doch wahrscheinlich nach ihren Worten sehr wütend auf das braunhaarige Mädchen. Aber wenn sie es wirklich versuchen würde, würde Seto ihr wohl keine Steine in den Weg legen, schließlich bedeutete Anzu Katsuya anscheinend doch etwas, obwohl diese ihn so schlecht behandelt hatte, und sein Freund war ihr ja immer noch gut gesonnen, also wollte Seto ihm - wie in allen Situationen - helfen, selbst, wenn das bedeutete, einem Mädchen, dass seinen Freund, ihn, ihre Beziehung und seinen kleinen Bruder schon sehr verletzt hatte, behilflich zu sein. Und vielleicht würde Anzu sich ja wirklich zum Guten entwickeln und sich so gut wieder in die Gruppe integrieren, wie es Sabrina und Kim nach doch recht kurzer Zeit geschafft hatten. Und ihnen waren von Anzu wahrlich Felsbrocken in den Weg gelegt worden und Setos Abneigung hatten sie ja auch nicht zu wenig zu spüren bekommen, trotzdem hatten die Mädchen ja schließlich ihren Platz in der Gruppe und in den Herzen der Gruppenmitglieder eingenommen und selbst Seto konnte sich die Reise ohne die beiden Mädchen längst nicht mehr vorstellen. Schließlich sorgten sie doch auch für eine gute Stimmung innerhalb der Reisenden und Seto war sich sicher, dass sie in Indien, als er diesen so negativen Anruf bekommen und Katsuya so schlecht behandelt hatte, beide wieder beruhigt und wieder aufeinander zu geführt hatten. Die beiden Mädchen waren seltsam, daran konnte man nichts rütteln, aber nett und man sollte doch kleinere Fehler eines Menschen übersehen können. Mokuba hatte sich all die Zeit über nur noch mehr an seinen Bruder gedrückt, sich immer mehr beruhigt und schließlich auch mit dem Zittern wieder aufhören können. Noch nie zuvor hatte er gehört, wie sein Bruder so offen über sein Leben und seine Gefühle geredet hat, war ihm diese Offenheit der Gefühle doch schon länger abhanden gekommen. Zwar war ihm immer die andere Seite seines Bruders geläufig, die, die freundlich und nicht so eiskalt war. Doch auch ihm gegenüber hatte sich der Firmenchef schon oftmals verschlossen gezeigt, konnte einfach nicht über jede Gefühle mit ihm reden. So munterte diese Eigenschaft den kleinen Jungen nur noch mehr auf, ließ sein Herz einen kleinen Hüpfer vollziehen. Es war schön, dass Seto immer mehr aus sich herausgehen konnte und dies auch vor der Gruppe schaffte, immerhin hatte der Stiefvater den Jungen in all den Jahren auf das abweisende Verhalten trainiert gehabt und dieses auch relativ erfolgreich durchgezogen gehabt. So ließen die beiden Jungs nun eine recht verwirrte und niedergeschlagene Brünette zurück, die den beiden nur wortlos hinterher blicken konnte, einfach keine Worte mehr auf all diese Vorwürfe finden konnte, sie sich vielleicht sogar wirklich zu Herzen nahm und anfing darüber nachzudenken, zu prüfen, ob sie nicht doch einiges falsch angegangen war. Mokuba kicherte nun wieder etwas fröhlicher, schmiegte sich an seinen Bruder und freute sich von mal zu mal mehr, strampelte vergnügt mit seinen Beinen, bis sie das blaue Auto ereichten, in dem noch immer ein gewisser kranker Blondschopf saß. Dieser befand sich allerdings nur noch halb darin, ließ seine Beine nach draußen hängen und schien noch schlapper als zuvor, schnappte nach frischer Luft, während er sich in die Decke kuschelte. Nachdem Seto gegangen war, hatte er genau verfolgt, wie dieser sich in dem anderen Auto um Mokuba gekümmert hatte, musste jedoch auch mit ansehen, wie die Freundin dazu kam und sich die drei somit eine geschlagene halbe Stunde darin aufgehalten hatten. Zwar wirkte Mokuba nun wieder recht fröhlich, doch es hatte dem Jungen einige Sorgen bereitet. Auch wenn Anzu eigentlich eine gute Freundin war, hatte sie ihn in den letzten Tagen zu oft enttäuscht, als dass er dieser noch vertrauen konnte, und er wusste, dass sie besonders auf den Jungunternehmer und ihn ein scharfes Auge gelegt hatte. So waren die Sorgen von ganz alleine in ihm aufgekeimt, wollten ihn schon zu dem anderen Wagen gehen lassen. Doch in dieser Hinsicht hatte ihm dann die Krankheit einen Strich durch die Rechnung gemacht, hatte ihn nicht einmal weiter als bis zur zweiten Autotür kommen lassen und bereitete ihm nun nur noch mehr Probleme, schwächte den Kranken immer weiter. Beunruhigt blickten die Bernsteine hinauf zu den beiden Brüdern, musterten sie fragend und besorgt zugleich. "Und? Alles in Ordnung?", wurde somit auch sofort in Kenntnis gesetzt und ein wenig Erleichterung schwankte in dem Blondschopf, als Mokuba fröhlich kichernd nickte, ihn nun allerdings auch besorgt betrachtete, seine kleine Hand nur noch etwas fester in dem Oberteil seines Bruders vergrub. Immerhin war selbst für ihn der schlechte Zustand Katsuyas nicht zu übersehen. "Ja, inzwischen wieder", kam es etwas ausweichend von Seto, der sich vor seinen Freund gekniet hatte, sein Bruder so auf seinen Beinen saß, und strich dem Blonden besorgt über die Wange. "Und bei dir?" "Schön. Ja, es geht schon. Mir geht's prima, macht euch mal keine Sorgen, ja?!" Ein kleines Lächeln erschien, das allerdings nicht gerade überzeugend herüber kam und das schelle Atmen des Jungen weckte nur noch weitere Zweifel und Sorgen in den anderen beiden. Mokuba rutschte etwas weiter nach vorne auf den Beinen seines Bruder, legte seine kleinen Hände auf die Wangen Katsuyas und musterte ihn besorgt. "Du bist ganz heiß", war die Feststellung des Kleinsten, der zwar wusste, dass der Blondschopf an Fieber litt, aver nicht geahnt hatte, dass es so hoch steigen konnte, immerhin konnte man sprichwörtlich ein Ei auf diesen Wangen braten, was selbst die Röte der Wangen noch verdeutlichte. "Wenn prima seit neustem total schlecht ist, glaub ich dir", entgegnete Seto, legte eine Hand prüfend auf die glühende Stirn, die vorhin eindeutig noch nicht so heiß gewesen war. "Aber das Mittel wird sicher bald wirken und wir sollten auch langsam weiterfahren, wenn wir nicht noch länger hier versauern wollen. Mokuba, sagst du den anderen Bescheid?" Noch immer blickten die dunkelblauen Augen, die einen leichten Schwung ins Violette einnahmen, besorgt in die Bernsteine, und auch er konnte die Sorge seines Bruders spüren. So setzte der kleine Junge einfach ein Küssen auf Katsuyas Nase und murmelte ein "Werd schön wieder gesund", ehe er sich auch schon von Setos Beinen begab und zu den anderen lief. Es war wohl wirklich besser, wenn sie nun endlich weiter kamen, denn wenn es Katsuya doch noch schlechter ergehen sollte, waren sie in dieser Einöde völlig aufgeschmissen. Währenddessen musste der Blondschopf leicht schmunzeln, lehnte seinen heißen Kopf gegen Setos kühle Hand und seufzte leise und erschöpft. Ihm erschien jede Bewegung als anstrengend, und so war es wenigstens angenehm die Kälte auf sich wahrnehmen zu können, verhalf diese doch ein bisschen zu einem besseren Gefühl und half dem Kampf gegen die Hitze. "Du hast einen wirklich lieben Bruder", murmelte Katsuya leise, schloss seine Augen und seufzte erneut leise. Seto lächelte nur leicht, half seinem Freund dann, wieder richtig im Sitz zu liegen, stellte den Sitz noch ein Stück nach unten ein, so dass sein Freund wirklich liegen konnte, bevor er aufstand, kurz etwas im Kofferraum suchte und wenige Momente später ein mit kaltem Wasser getränktes Tuch auf die Stirn des Blonden gelegt wurde. Derweil war Mokuba bei den anderen, die noch immer am Tisch gesessen und sich unterhalten hatten, bemerkt worden und wurde kurze Zeit später von Kim hochgehoben und durch die Luft gewirbelt, hatten doch alle gesehen, dass der kleine Junge wieder fröhlich war und die Tränen getrocknet schienen. Während Katsuya somit nun eine recht angenehme Lage besaß und sich mehr in die Decke kuscheln konnte, half ihm das kalte Tuch nur noch mehr, ließ ihn leicht lächeln. Er war Seto für das alles sehr dankbar, immerhin gab es nicht viele Menschen, die sich so gut um ihn kümmerten und es tat gut sich so geschützt und behütet zu wissen. Und er hoffte, dass auch Seto wusste, dass er genau das Gleiche für diesen tun würde, immerhin hatte sich der Blondschopf schon um den kranken Seto gekümmert, als sie noch nicht einmal zusammen waren. So murmelte er nun ein leises und kraftloses "Danke", ließ sich weiter in den Sitz sinken und schloss die Augen, hatte nicht mehr die Energie sich noch lange wach zu halten, denn auch das schwere Atem machte dem Jungen ziemlich zu schaffen. Unterdessen lachte Mokuba fröhlich auf, als er so durch die Luft gewedelt wurde, ließ dies gerne mit sich machen und freute sich riesig, war schon wieder bester Laune. Als er schließlich wieder abgesetzt wurde, kicherte er noch immer, brauchte erst einmal eine Weile, bis er sich wieder ganz beruhigt hatte und den Freunden Bescheid geben konnte. "Wir wollen weiter fahren. Immerhin bringt es nicht sehr viel, wenn wir hier noch länger verharren", gab der kleine Junge schließlich bekannt, wurde dann auch schon wieder dem festen Boden unter seinen Füßen entzogen, nur dieses Mal von dem blonden Mädchen und kicherte nur noch mehr, freute sich wieder riesig. "Kim und ich fahren auch wieder bei euch mit", wurde ihm im nächsten Moment auch schon von Sabrina mitgeteilt. "Dann können wir wieder Mau Mau spielen." "Und ich muss Anzu nicht sehen", kam es leise grummelnd von Kim, als sie auch schon bei den Autos ankamen, wo Seto noch immer neben seinem Freund hockte, diesen besorgt musterte und ihm über die glühenden Wangen streichelte. Wie selbstverständlich setzte sich die Rothaarige hinter das Steuer, konnte Seto sich doch so um den Blonden kümmern und auch ein wenig Zeit mit seinem Bruder verbringen. Fröhlich hüpfte der kleine Kaiba somit nun mit Sabrina auf die Rückbank, schnallte sich an und war bereit zum Weiterfahren. Auch die anderen hatten sich in dem Auto angefunden, in dem Honda nun wieder fuhr, immerhin hatte er genügend Schlaf nachgeholt und war somit wieder top fit. Anzu sagte gar nichts mehr, starrte mehr oder minder aus ihrem Fenster und die Freunde beließen es erst einmal dabei, schienen sie nicht weiter reizen zu wollen. Schnell waren die Karten aus Sabrina Rucksack hervorgekramt und präsentierend vor Mokubas Gesicht gehalten, der ebenso freudig strahlte. "Ich werd gegen dich gewinnen!", kam es auch schon sofort und beide mussten anfangen zu lachen. Somit war die gute Laune bei allen wieder hergestellt und auch Katsuya, der seine Augen zwar geschlossen hielt, allerdings nicht schlief, sondern nur ein wenig döste, daher auch alles mitbekam, musste leicht schmunzeln über Mokubas Aussage und irgendwo in seinem Hinterkopf wirbelte ein kleiner Gedanke mit der Information "Genau wie sein großer Bruder" herum, der das Schmunzeln nur noch vertiefte, den Jungen noch etwas vergnügter wirken ließ. Und so setzten sich die Autos schließlich in Bewegung, fuhren die Straße weiter hinterher, die sich bis zum Horizont erstreckte. ~ Ende Kapitel 27 ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)