Behind Brown Eyes von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Gewitterhitze und intensive Gespräche ------------------------------------------------- Hey hoooo~ ihr XDDD da ist es wieder... das neue Kapitel diese Woche XD und ich sag schonmal an.. nächste Woche gibt's keines ^^"" das Splashy ist nämlich bis zum 25. dann bei einer Freundin zu Besuch und kann nichts hochladen. Sorryyyy!!! 8>_____<8 Vielleicht schaff ich es noch Freitag früh ganz fix eines hochzuladen, bevor ich fahre XD" Damit ihr nicht so ganz ohne dasteht und dann wenigstens noch 2 habt.. ansonsten... danach wird's wieder eifrig weitergehen ^^ @TyKa: Ist immer wieder schön, wenn ihr euch so freuen könnt *~* *kicher* Hoffe dieses wird dich auch wieder so erfreuen und du wirst deinen Spaß damit haben XD Und vielen lieben Dank für deinen Kommi du bist uns wirklich imemr treu *wein, weil gerührt ist* T____T *Schoki hinstell* Schonmal für Ostern XD @Sweet-Akane: *löl* Tjaaa~ was die wohl so alles alleine in der Sauna machen werden *hrhr* Man wird es sehen XD Und shön, dass dir das letzte Kapi auch wieder so sehr gefallen hat =^^= Vielen lieben Dank auch an dich!!!! Und auch für dich schonmal Schoki zu Ostern!! XD und nun.... viel Spaß beim Lesen!!! Kapitel 17 - Gewitterhitze und intensive Gespräche Seto lächelte, zog den Jüngeren kurzerhand hinter sich her in den Keller. Hier bemerkte man ebenfalls schon viel weniger vom Gewitter, ab und zu hörte man mal einen besonders lauten Donner von oben grollen, aber sonst war es ruhig. Fröhlich tapste der Kleinere hinter dem Älteren her, ließ sich einfach mitziehen und folgte ihm so immer weiter hinunter in den Keller, die vielen Stufen hinunter, an den gekachelten Wänden vorbei, an einem Swiming-Pool vorbei. Und schon standen die beiden vor der Sauna, die eine angemessene Größe besaß und man es sich darin sicherlich gemütlich machen konnte, bis Katsuya etwas einfiel und Seto fragend anstupste. "Und die Badehosen?" "In der Sauna trägt man keine Badehose", erwiderte Seto ruhig und sah seinen Freund fragend an, während er ihm ein Handtuch reichte. "Achso", kam es daraufhin nur etwas kleinlaut und eine gewisse Röte legte sich auf sein Gesicht. Die Tatsache, dass sie ohne Badehose dort waren, ließ ihn, allein bei der Vorstellung, rot werden, dies geschah halt immer leicht bei ihm. Dennoch nahm er schließlich das Handtuch entgegen und lächelte leicht. Seto gab Katsuya einen kurzen Kuss auf die rote Nasenspitze, bevor er in einer der Umkleidekabinen verschwand. Durch den kleinen Kuss begann der Kleinere kurz zu kichern, fühlte sich schon wieder etwas lockerer und tat es schließlich dem Braunhaarigem gleich, begab sich in eine der Umkleiden und zog sich aus, nahm das Handtuch zur Hand und band sich dieses fest um die Taille. Er atmete noch einmal kurz durch, versuchte seine Röte im Gesicht so wieder etwas zu lindern und trat schließlich aus der Umkleide heraus, sah sich nach seinem Freund um. Seto stand an der gegenüberliegenden Seite, ebenfalls nur mit einem Handtuch um der Hüfte und wartete bereits auf seinen Freund. Er konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als er sah, wie rot dieser inzwischen war. Noch immer ziemlich verlegen und die ganze Zeit über das Handtuch fest umschlossen, damit dieses auch ja nicht herunterrutschen konnte, tapste er somit durch den Raum, ging mit seinen nackten Füßen über die kalten Fliesen, bis er Seto endlich entdeckte und diesem dann langsam entgegentrat, dabei nur immer rötlicher zu werden schien. Während Katsuya auf ihn zukam, konnte Seto seinen Blick gar nicht von dem wundervollen Körper des Kleineren wenden, betrachtete diesen still, aber mit einem leichten Lächeln. Schließlich hatte er den Blauäugigen erriecht, starrte dabei mehr auf seine eigenen Füße anstatt den Kopf in die Höhe zu nehmen. Sein Herz klopfte in seiner Brust. Nicht dass das etwas ungewöhnlich war - wäre es doch eher besorgniserregnder gewesen wenn nicht - aber wenn das Herz so weitermachte, befürchtete er, dass sein Brustkorb noch zerspringen würde. Noch nie war er so leicht bekleidet durch einen Raum gegangen und auch wenn er in Setos Nähe war, war es doch etwas Ungewohntes. "Hast du Angst?", fragte Seto leise. Ihm war Katsuyas Angespanntheit und Unruhe keineswegs entgangen und so hielt er auch erstmal ein wenig Abstand, um den Jüngeren nicht noch mehr zu beunruhigen. Ein Kopfschütteln war die einzige Reaktion darauf. Immerhin hatte er keine Angst. Angst war ein unangenehmes Gefühl. Doch dieses war anders. Sein Herz pochte und er konnte es nicht einfach aufhalten. Es pochte vor Aufregung. Ein leichtes Lächeln lag auf Setos Gesicht, als er den Kleineren an sich und in eine Umarmung zog. Er gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn und löste schließlich sanft die Hände Katsuyas, die noch immer das Handtuch fest umklammert hatten. Sein Herz schien dadurch nur noch schneller zu schlagen und wenn das Rot sich hätte steigern können, wäre dies wohl gerade geschehen. Unsicher umklamemrte er Setos Hände, die Seine hielten und hatte seine Augen geschlossen, befürchtete, dass das Handtuch vielleicht doch jeden Moment einen Abgang machen würde. "Na komm, wir wollten doch in die Sauna", langsam zog Seto den Anderen hinter sich her zu den Saunaräumen. Nickend folgte der Jüngere ihm, begab sich mit dem Braunhaarigen in die Sauna und setzte sich schließlich neben diesen auf eine der Holzstreben. Noch war es nicht sonderlich warm, aber dies wüde sicherlich nicht lange auf sich warten lassen. Dennoch fröstelte es ihn ein wenig und er schlang das Handtuch noch etwas mehr um sich. Seto hatte derweil einen Arm um die Schulter des Jüngeren gelegt, zog diesen dadurch an sich. Genießerisch lehnte der Blodnschopf sich leicht an, ließ seinen Kopf an dessen Schulter nieder und schloss die Augen. Dadurch vergaß er die Umgebung um sich herum, war nur noch auf Setos Nähe fixiert, lächelte glücklich. "Ich liebe dich", säuselte er leise, schmiegte sich noch mehr an den Jungen. "Ich liebe dich auch", sanft strichen des Firmenchefs Fingerspitzen über Schulter und Oberarm des Jüngeren. Er genoss dieses Zusammensein, von dem er sicher sein konnte, dass sein kleiner Bruder sie hier nicht stören würde, da dieser für Saunen nichts übrig hatte. Das Lächeln vertiefte sich durch diese drei Worte aus dem Mund des Älteren nur noch, ließen sie Katsuyas Herz doch stets höher schlagen. Sicher wusste er, dass der Junge ihn liebte, war dieser doch immer für ihn da, half ihm stets. Dennoch war es schön, wenn dieser es ihm auch sagte, ließ es doch nur noch mehr Glücksgefühle in ihm auslösen. So genoss er die sanften Berührungen auf seiner Haut, vernahm, wie es allmählich immer wärmer wurde in dem kleineren Raum. Doch noch war es angenehm warm und er kuschelte sich zufrieden an Seto. Auch Seto merkte immer mehr den Hitzeanstieg, war sich aber nicht sicher, ob es wirklich daran lag, dass die Temperatur in der kleinen Kabine stieg, oder ob es einfach Katsuya war. Trotz allem hielt es den Geschäftsmann nicht davon ab, in eine liegende Position zu rutschen und seinen Freund mit sich zu ziehen. Etwas erschrocken durch diese Aktion quiekte er auf, hatte immerhin nicht damit gerechnet, dass Seto sich so mit einem mal bewegte. Dennoch war der Schrecken schnell überwunden und er schmiegte sich erneut an seinen Freund, genoss dessen Nähe und Wärme, lauschte dem Geräusch des pochenden Herzen. Es war angenehm dieses hören zu können, war es doch stets ein beruhigendes Geräusch, schon Babys wurden dadurch von ihrer Mutter beruhigt, wussten stets, dass jemand an ihrer Seite war. Und so blieb dieses Verhalten auch weiterhin im Menschen, ließ Katsyua durch den angenehm beruhigenden Laut wieder entspannen. Die schlanken Finger Setos wanderten erkundend über den Rücken, strichen über die Wirbelsäule und die Schulterblätter. Mit der freien Hand hatte Seto die Hand Katsuyas ergriffen und hielt diese sanft umschlungen. Leise seufzte der Junge durch die angenehmen und zärtlichen Berührungen, konnte sie in jeder Faser seines Köprers genießen, verschafften sie ihm doch eine angenehme Gänsehaut. Die Berührungen Setos waren stets wunderschön und hinterließen ein Kribbeln, ließen den Blonden nur noch mehr lächeln, lehnte sich den Berührungen leicht entgegen. Setos Hand, die seine eigene umschloss, drückte er leicht, fühlte sich im Moment einfach nur wohl. Seto wanderte mit seinen Fingern weiterhin über die warme Haut seines Freundes und genoss es ebenso. Sie waren ganz alleine und niemand konnte sie hier stören. So bewegten sich die Finger immer weiter, bis sie schließlich stoppten, da er bemerkte, dass das Handtuch, welches Katsuya bis vor Kurzem noch bedeckt hatte, sich der Schwerkraft hingegeben hatte und nun den kalten Boden zierte. Es dauerte eine Weile bis auch der Blondschopf dies bemerkte, wodurch dieser mit seinem Tun schlagartig stoppte und seine Atmung etwas unregelmäßiger wurde. Gut. Das einzige, was er angehabt hatte, war dieses Handtuch, da man ja nicht mit Badehose in diese Sauna ging. Dieser Tatsache zufolge hatte er auch nur dieses Handtuch gehabt. Und dieses hatte sich so eben verabschiedet gehabt. Womit wir dann bei Null wären. Denn ein Handtuch minus das eine Handtuch, war nun einmal nichts. Nichts außer nackte Tatsachen. Und das im Sinne des Wortes. Unverzüglich wanderte das Blut aus seinem Körper in das Gesicht, färbten dieses in eine etwas übernatürliche Röte und ließ sein Herz unausgiebig in seinem Brustkorb hämmern. Warum eigentlich immer er?! Seto bemerkte natürlich sofort die Unbehaglichkeit des Jüngeren, sah aber nicht zu dieser nun freigewordenen Stelle, sondern in die braunen Augen seines Freundes. Schließlich wollte er ihm nicht noch mehr Unbehagen bereiten. Auch seine Finger waren für weitere Zeit zum Stillstand gekommen, entfernten sich nun aber vom Rücken des Kleineren. "Keine Angst", flüsterte er. Der Angesprochene nickte nur leicht, sah dabei in die Saphire seines Freundes und konnte das bedrückende Gefühl wieder vergessen, träumte sich geradezu in diese blauen Weiten hinein. Es dauerte zwar eine Weile, doch bald war der Hauch von Angst und Bedrängnis wieder verschwunden und der Körper des Jüngeren entkrampfte sich etwas, verlor dennoch nicht seine Röte im Gesicht. Noch eine gane Weile sah er hinauf zu Seto, ehe er sich dann etwas aufrichtete. "Augen zu!!! Und nicht schmulen!!!!", kam es schließlich noch immer peinlich berührt vom Jüngeren, wartete darauf, dass sein Freund der Aufforderung nachkam, damit er aufstehen und sich das Handtuch wieder holen konnte. Doch Seto dachte gar nicht daran, dieser Aufforderung nachzukommen, denn seine Finger hatten längst das Handtuch gefunden und legten dieses nun vorsichtig wieder um die Hüfte des Jüngeren, wobei Seto die ganze Zeit in Katsuyas Gesicht blickte. Noch immer recht verlegen starrte Katsuya in die Augen des Braunhaarigen, wobei er nur spüren konnte, wie Seto ihm das warme Handtuch erneut um seine Taille legte. Verlegen richtete sich sein Blick dann allerdings doch wieder nach unten und er lehnte seinen Kopf erneut an Setos Brust, atmete inzwischen wieder etwas ruhiger, wenn auch schneller als normal, doch das wurde eher durch die Wärme verursacht, die einem das Gefühl gab, dass der Sauerstoff immer mehr verbraucht wurde. "Danke", kam es leise murmelnd aus dem Mund des Blondschopfes und er konnte die Zweisamkeit wieder etwas mehr genießen. Sicherlich machte es ihm keine Angst, wenn ihn jemand nackt sah. Es war ihm nur unangenehm, hatte er inzwischen doch schon genügend miterlebt, wie dies Blicke auf sich zog und auch wenn er wusste, was meist nach solchen Blicken folgte, so war es trotz allem nicht die Angst, die ihn in solchen Momenten ergriff, sondern die Unruhe und die Peinlichkeit, wenn ihn jemand ausgiebig musterte. Seto lächelte leicht, gab dem Jüngeren einen Kuss auf die Stirn. Er verstand Katsuya ja und wie er sich in einem solchen Moment fühlen musste, aber er wollte dem Jungen auch zeigen, dass alle Gefühle, die er sonst mit einer solchen Begebenheit verbunden hatte, nicht auf die Gegenwart von Seto zu trafen. Doch bis Katsuya all seine Ängste und Scham abgelegt hatte, würde sicherlich noch einige Zeit vergehen, musste das alles erst einmal ordnetlich verarbeiten. Aber dazu hatte er ja Seto, dieser half ihm immerhin stets und so war er sich sicher, dass er bald nicht mehr so ängstlich sein würde. Und Seto war bereit, ihm mit all seiner Liebe zu unterstützen und Katsuya alle Zeit der Welt, die dieser brauchte, zu geben. Vielleicht würde er ihn manchmal dazu zwingen müssen, über Sachen zu reden, die der Kleinere wahrscheinlich nie ausgesprochen hätte, aber all dies würde nur dazu führen, dass Katsuya seine Vergangenheit eines Tages ganz abwerfen konnte. Jounochi genoss derweil die Ruhe und die Wärme um sie herum, wobei man das allmählich nicht mehr Wärme sondern eher Hitze nennen konnte. War es normal, dass es in einer Sauna so heiß war? Anscheinend schon. So ließ Katsuya die Hitze Hitze sein und schmiegte sich weiterhin an seinen Freund. Auch Seto bemerkte den Temperaturanstieg, der ihn aber nicht davon abhielt, weiterhin seinem Freund so ungestört nahe sein zu können und dessen erhitzten Körper an seinem zu spüren. Auch Katsuya genoss all die Zeit über die Wärme, bis es ihm allmählich doch etwas zu viel wurde und sich ein wenig aufrichtete, Seto fragend und gleichzeitig lieb ansah. "Sag mal... wird das hier noch wärmer?" "Ein wenig schon", erwiderte Seto mit einem leichten Grinsen. "Wird es dir etwa zu heiß?" "Hm.. vielleicht... ein wenig", gab der Jüngere bescheiden zurück. Allmählich wurde es wirklich heiß, aber um jetzt aufzustehen, war er dann widerum auch zu faul. "Dann sollten wir hier raus", entgegnete Seto und war schon im Begriff, sich aufzusetzen, als ihm wieder einfiel, dass ein gewisses Handtuch momentan zwar Katsuyas Körper bedeckte, aber nur auf dessen Hüfte lag und sicher wieder von dort verabschieden würde, wenn sie sich bewegen würden. Katsuya seufzte leise. Rausgehen bedeutete aufstehen. Aufstehen bedeutete sich bewegen und nicht mehr Setos angenehme Wärme zu genießen. Allerdings hieß dies auch, dass sie wieder an die frische Luft kamen und das würde ihm sicherlich auch ganz gut tun. Also richtete er sich langsam auf, hielt nun das Handtuch fest und wickelte es sich beim Aufstehen wieder um, hatte er das Herunterfallen des Tuches immerhin nicht so einfach vergessen. So im Stehen schien die Hitze auf gewisse Art und Weise noch unangenehmer und er tapste langsam zur Tür, um dann doch endlich wieder an die frische Luft zu kommen, trat einen Schritt hinaus und kam somit auch sofort in die Kälte. Dies war jedoch ein heftiger Temperaturumschwung und vielleicht hätte er bei seinem ersten Mal in der Sauna sitzen doch lieber etwas weniger in der brütenden Hitze bleiben sollen, denn durch den Temperaturwechsel geriet sein Kreislauf völlig aus den Bahnen, ließ ihn kurzerhand schwarz vor Augen werden und ehe er sich versah, wusste er auch nicht mehr wie ihm geschah und ließ sich nicht mehr von seinen Beinen tragen. Seto bemerkte gerade noch rechtzeitig, dass Katsuya das Bewusstsein verloren hatte und fing ihn auf, bevor dieser auf dem Boden aufschlagen konnte. Vorsichtig trug er ihn zu einer Bank und legte ihn auf diese, tätschelte leicht seine Wange. "Hey Katsuya, wach auf..." Es dauerte einige Zeit, bis der Junge wieder zu sich kam, sich etwas aufrichtete und kurz in die Helligkeit blinzelte. Noch immer drehte sich alles und seine Wangen glühten. Das alles war zu viel für seinen Kreislauf gewesen. "Seto?", murmelte er nur noch immer etwas neben sich stehend, musste sich erst einmal orientieren. "Bleib liegen", vorsichtshalber legte Seto eine Hand auf die Brust des Jüngeren, um ihn an einem solchen Vorhaben zu hindern, schließlich wollte er nicht, dass dieser erneut zusammenklappte. "Hmm....", grummelte er nur leise vor sich hin, fühlte sich noch immer so, als wäre eine Herde Elefanten über ihn galoppiert. "Ich hasse Karusselfahrten", nörgelte er schließlich vor sich hin, meckerte so mehr über seinen eigenen Körper, dieser hatte den Temperaturschwankungen immerhin nicht standgehalten und ihm somit nun ein Drehen verpasst. Der Ältere lächelte leicht, achtete aber immer noch darauf, dass sein Freund sich nicht zu schnell wieder aufrichtete, als sein Blick plötzlich auf etwas Weißes am Boden fiel. Katsuyas Handtuch... Dieses kleine Übel fiel dem kleineren Jungen allerdings nicht wirklich auf, drehte sich doch noch immer alles vor seinen Augen. Und so legte er sich nur wieder zurück und schloss die Augen, seufzte leise. "Memo an mich sebst. Nicht vergessen, dass der eigene Kreislauf sehr empfindlich reagiert..." Der Firmenchef blieb bei Katsuya sitzen, strich ihm leicht über die Wange und musste bei den Worten des Blonden leicht grinsen. Ganz so, als hätte der Blonde das Grinsen bemerk, öffnete er nun doch wieder seine Augen, blickte in das grinsende Gesicht seines Freundes und zog daraufhin sofort eine Schippe. "Das ist nicht komisch.... das ist eklig.. wenn das Karussel nicht gleich endet siehst du mein Frühstück wieder", gab der Junge schließlich nur von sich, musste sich ein Grinsen schwer verkneifen, denn ganz so schlimm, war es dann auch wieder nicht. "Glaubst du, es würde mir auch nur im Geringsten etwas ausmachen, wenn du dich vor meiner Nase übergeben würdest?", erwiderte Seto ungerührt. "Ich habe einen kleinen Bruder, der auch dazu neigt, krank zu werden und sich zu übergeben..." Nun weiteten sich die Augen des Blondschopfes doch, sahen den Größeren irritiert und noch immer etwas kränklich an. "Na wenn du meinst.... ich kann trotzdem drauf verzichten..." "Was ich auch ganz gut finde...", gab der Blauäugige zu. Er war sicher nicht scharf darauf, dass sein Freund sich übergab. "Fühlst du dich wieder besser?" Katsuya nickte leicht, richtete sich zum wiederholten Male etwas auf und dieses Mal fiel es ihm auch wirklich leichter. "Ja, ich denke schon... das war nur, weil es in der Sauna noch so warm war und hier so kalt...", gab er noch immer etwas leise und geschwächt von sich, zitterte durch die inzwischen aufkommende Kälte leicht. Der Ältere stützte den Jungen, setzte sich schließlich hinter ihn und schlang die Arme um ihn, um ihm zu wärmen. Genüsslich schloss der Blonde wieder seine Augen, lehnte sich an Seto und genoss dessen Wärme. Durch ihn fühlte er sich stets besser und auch jetzt war es angenehm einfach so in seinen Armen zu liegen, was auch noch immer das nicht Bemerken des nicht vorhandenen Handtuchs um seine Hüfte erklärte. Zärtlich strich Seto mit dem Daumen über den flachen Bauch, genoss das erneute so nahe Beisammensein mit seinem Geliebten. Auch Jounochi genoss die Berührungen, schmiegte sich weiter an den Älteren und kuschelte sich in dessen Arme, wurde ihm doch allmählich, so ohen nichts, doch kalt, zitterte ein wenig. Dies war jedoch nicht nur der Kälte sondern auch dem vorigem Zusammenbruch zu verdanken, hatte dieser immerhin seinen ganzen Kreislauf lahm gelegt. "Ich glaub, es ist besser, wenn ich dich ins Bett bring", vorsichtig hob Seto den Jüngeren hoch. "Wieso denn?", murrte der Jüngere, schmiegte sich dennoch an den Jungen, hatte seine Augen weiterhin geschlossen udn atmete ruhig ein und aus. "Weil du dich ausruhen solltest. Du bist gerade zusammengebrochen!", kam es ernst von dem Braunhaarigen, während er auch schon die Treppen hinaufstieg. "Hmmmm", kam es nur nuschelnd vom Blonden und er sank immer weiter in Setos Arme, genoss die Wärme und Geborgenheit, nahm immer weniger von seiner Umgebung wahr."Mir gehts aber... gut..." "Das seh ich, wie gut es dir geht", ironisch blickte Seto auf seinen geschwächten Freund nieder, war inzwischen in ihrem Stockwerk angekommen und musste Katsuya kurz absetzen, um die Tür öffnen zu können. Damit ihm dieser nicht erneut wegkippte, hielt er ihn um die Hüfte fest. Katsuya befand sich wirklich nicht gerade in guter Verfassung. Der Sturz hatte ihn wohl doch mehr Kraft gekostet, als er gedacht hatte. So merkte er kaum, wie Seto ihn absetzte, lehnte sich schon automatisch an diesen, murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Wenn er noch richtig bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er sich sonst sicherlich auch nicht einfach so durch die Gegend tragen lassen, fehlte doch noch immer das gewisse Stück Stoff um seine Hüften, hatte sich ja keiner dazu erbarmt es aufzuheben. So fiel es dem Jungen nur weiterhin schwer seine Augen offen zu halten, fing doch wieder alles an sich um ihn herum zu drehen. "Ich will nicht mehr Karussel", kam es daher leise und geschwächt von dem Jungen und das noch bis vor kurzem da gewesene Rot in seinem Gesicht war der Blässe gewichen. Seto hatte die Tür endlich offen und hob den Jungen, der eindeutig erneut dabei war, das Bewusstsein zu verlieren, ins Zimmer und legte ihn ins Bett, wo er ihn zudeckte und sich dann auf die Bettkante setzte und ihm durch die Haare streichelte. Als der Kleinere in dem Bett lag, kuschelte er sich sofort in die Decke, nahm die von ihr ausgehende Wärme in sich auf. Es tat gut nun wieder zu liegen, war sein Kreislauf doch durch das Stehen nur erneut wieder zu viel gefordert worden. Heute war wohl doch nicht so sein Tag. Sich der Hand Setos entgegenlehnend hielt der Junge seine Augen geschlossen, musste sich erst einmal richtig von dem Zusammenbruch erholen, damit er später wieder aufstehen konnte. Der Firmenchef blieb am Bett sitzen, strich dem Jüngeren über die blassen Wangen und durch die Haare. Ihre Kleidung würde er auch später noch holen können. Zwar war sein Handy in seiner Hosentasche und er erwartete eigentlich noch einen wichtigen Anruf, aber das konnte auch warten. Erstmal war Katsuya wichtiger, der seine Ruhe brauchte. Es dauerte nicht lange, bis der Junge eingeschlafen war, noch immer an Setos Hand gelehnt. Allein diese kleine Berührung ließ ihn ruhig schlafen udn er konnte sich von dem ebigen Sturz erholen. Seto hatte zwar bemerkt, dass der Jüngere eingeschlafen war und hätte nun eigentlich ihre Kleidung holen können, aber er wollte nicht von hier weg und seinen Geliebten alleine lassen. Lieber wollte er über dessen Schlaf wachen. All die Zeit über lächelte Katsuya im Schlaf, genoss die Wärme und spürte Setos Nähe, konnte dadurch wunderbar schlafen. Der Ältere blieb weiterhin bei Katsuya, streichelte ihn noch immer und betrachtete schweigend den Schlafenden. Es dauerte schier eine Unendlichkeit, jedenfalls kam es dem Blonden selbst so vor, bis er endlich wieder aufwachte, kurz blinzelte und sich dann mit einem Lächeln etwas mehr zu Seto rollte. Lächelnd griff er nach dessen Hand und hauchte einen Kuss auf diese, schmiegte sich dann zufrieden und glücklich an die warme Hand. "Hmmmmm", brummte er noch etwas verschlafen vor sich hin. "Wie lange hab ich geschlafen?" Der Angesprochene blickte auf seine Uhr. "Fast zwei Stunden", erwiderte er lächelnd, beugte sich zu dem Liegenden herab und gab ihm einen sanften Kuss. Gerade wollte Katsuya schockiert etwas dazu sagen, immerhin waren zwei Stunden doch eine Menge, doch dazu kam er erst gar nicht, wurde durch die Lippen, die sich auf seinen befanden daran gehindert. Doch eigentlich war das gar keine so schlechte Methode um wieder richtig wach zu werden. So richtete sich der Blondschopf nur weiter auf, legte seine Arme um Seto und kam ihm dadurch immer näher. Vorsichtshalber schlangen sich Setos Arme um den schlanken Körper des Jungen, damit dieser nicht vielleicht doch plötzlich wieder zurück aufs Bett fiel. Sehr lang zog Seto den Kuss auch nicht fort, sondern löste ihn relativ schnell wieder. "Fühlst du dich besser?", fragte der Firmenchef, dem eine leichte Besorgung doch ins Gesicht geschrieben stand. Doch Katsuya schenkte ihm nur eines seiner bekannten und ehrlichen Lächeln und stupste mit dem Zeigefinger an Setos Nase, kicherte dann vergnügt vor sich hin. "Jaa~... mir geht's wieder prima.. wie gesagt.. meine Kreislauf macht so manche Dinge halt nicht einfach mit... aber jetzt hab ich mich ausgeruht und fühl mich wieder top fit!! Also mach dir keine Sorgen!!!" Während der Blondschopf wieder wie immer drauf los plapperte, streckte er sich kurz und wollte gerade wieder aufstehen, zog die Decke beiseite, nur im sie im nächsten Moment ruckartig zurückzuschlagen und in einem tiefen Rot anzulaufen. Nun, während des Schlafens hatte ihn halt auch niemand mehr angezogen. Ein leichts Grinsen erschien bei dem Anblick Katsuyas auf Setos Gesicht, jedoch wurde der Blauäugige schlagartig wieder ernst, blickte ein wenig nervös umher, bevor er aufstand und Katsuya kurzerhand aus dem Bett hob und wieder auf die Füße stellte, um zu sehen, ob diesen ihn wieder trugen. Und dies taten die Füße des Blonden hervorragend. Sein Körper hatte sich erholt und es ging ihm wieder gut. Sein Kreislauf schien wieder hergestellt und auch die Farbe in seinem Gesicht war wieder normal, verfärbte sich allerdings immer mehr in die Farbe einer Tomate. Katsuya hatte durch das pötzliche Manöver geradeeben noch einen Zipfel der Decke erreicht gehabt und sie ein bisschen mit sich gezogen gehabt, dennoch fühlte er sich in seiner Haut in diesem Moment nicht gerade wohl. So stand er nun also mit der Decke fest umklammert vor Seto, mit hochrotem Kopf, der Stoff bedeckte geradeeben das Nötigste und in dem Kopf des Jüngeren schwirrten lauter Gedanken umher. Denn irgendwie musste er ja auch in das Bett gekommen sein. Und allein hatte er das sicher nicht mehr vollbracht. Allerdings waren die Kleidung und das Handtuch von vorhin auch nirgends zu sehen. Somit war Katsuya von einem Moment auf den nächsten zu einer Tomate mutiert und starrte auf den Fußboden - dieser Laminatboden war schon immer sehr faszinierend gewesen, sollte man gesehen haben. Bei Setos Aktion war aber auch diesem das Handtuch von den Hüften gerutscht und er stand nun ohne Schutz vor Katsuya, womit er jedoch um einiges weniger Probleme hatte als der Jüngere. Eine Hand war zu der Decke gewandert und ließ diese nun aus Katsuyas Fingern gleiten, so dass das Paar voreinander stand wie die Natur sie geschaffen hatte. Die andere Hand hatte sich unter das Kinn des Kleineren gelegt und drückte dessen Kopf nun sanft nach oben, damit Katsuya ihm in die Augen sehen konnte. Katsuya hatte seine Augen geschlossen, war noch immer puterrot im Gesicht. Erst als Seto sein Gesicht anhob, öffnete er sie ein wenig, blickte etwas bedrückt und peinlich berührt zu seinem Feund hinauf. Vielleicht war dies etwas dumm, immerhin war es normal, dass man sich so sah, wenn man zusammen war, doch er konnte nichts gegen Gefühle solcher Art unternehmen. Zärtlich streichelte der ältere Junge ihm über die Wange, bevor er sich nach unten beugte, um Katsuya sanft zu küssen. Er wusste, dass er den Jüngeren gerade ein wenig quälte, indem er ihn zwang, so vor ihm zu stehen, aber eine Art Intuition verriet ihm, dass es Katsuya im Nachhinein gut tun würde. Katsuya erwiderte den Kuss leicht, aber trotzdem nicht so konzentriert wie sonst. Die Situation ließ ihn nicht los und er konnte all diese Gedanken nicht von sich losreißen. Er wusste, dass das alles lächerlich war, aber er konnte es nicht ändern, konnte sich und seine Vergangeheit und Gegenwart nicht ändern. So erwiderte er den Kuss nur halb, verspannte sich immer mehr. Dies merkte auch Seto, der noch immer die Decke festgehalten hatte und diese nun vorsichtig um Katsuya legte und so auch den Grund für dessen Angst bedeckte, dann erst den Kuss löste und Katsuya sanft zurück aufs Bett zurückdrückte, damit er die Decke nicht länger festhalten musste. Katsuyas Blick senkte sich erneut zum Boden und ein leises Schniefen war zu hören. Es tat ihm selbst weh, dass er so wenig Vertrauen gegenüber Seto aufbringen konnte, doch der Schmerz und die Pein sowie die Angst saßen tief in ihm drinne und das konnte er nicht verhindern. So war er auf sich selbst wütend, schluchzte leise. Seto hatte eigentlich vorgehabt, zu seinem Koffer zu gehen und etwas zum Anziehen herauszuholen, hielt aber sofort in der Bewegung inne, als er das leise Schniefen hörte und kniete sich vor seinen Freund, um ihn im nächsten Moment sanft in die Arme zu schließen. "Tut mir Leid", entschuldigte er sich leise. Der Angesprochene schüttelte allerdings nur den Kopf, schniefte erneut. "Nein... es ist nicht deine Schuld... es.. es liegt doch an mir." "Es liegt nciht an dir", widersprach Seto sofort. "Du kannst nichts dafür, was man dir angetan hat." Noch immer schluchzte der Junge leise, rieb sich schließlich mit seinem Handrücken über die brennden Auge, bevor sich die Tränen aus ihnen lösen konnten. "Aber ich.... ich... ich vertaue dir doch.. und trotzdem...", kam es nur weiterhin leise und schniefend aus Katsuya heraus, der sich immer mehr in seiner Sichtweise verhedderte und keine andere mehr offen hielt - geheiligt sei das Stur sein. "Solange du deine Vergangenheit nicht verarbeitet hast, wird dich die Angst immer wieder einholen, egal, wie sehr du mir vertraust", der Firmenchef zeigte für dieses ja eigentliche Misstrauen seines Freundes durchaus Verständnis. Die braunen Augen öffneten sich kurz, schimmerten durch die aufgekommenen salzigen Perlen im wenigen Licht, musterten den Braunhaarigen genau, schienen jedes noch so kleine Detail des Gesichtes in sich aufzunehmen, wobei das Nass in den Bernsteinen allmählich wieder versiegte. Jounochi fühlte sich noch immer schuldig, doch vielleicht hatte sein Freund Recht. Ja, wahrscheinlich sogar. Immerhin war nicht er selbst es, der dem Jungen in dieser Hindsicht so sehr misstraute, sondern sein Unterbewusstsein, was zwar auch zu ihm gehörte, manchmal aber ein Eigenleben zu entwickeln schien. Mit einem liebevollen Lächeln wischte Seto die letzten Tränen von Katsuyas Wangen. "Wir sollten erstmal beim Reden bleiben und dann mit der Praxis anfangen", kam es leise über seine Lippen. Ein leichtes Nicken war die Antwort und auch Jounochis Herzschlag hatte sich mit der Zeit wieder etwas beruhigt. So schlang er schließlich einfach seine Arme um Seto und lehnte sich an diesen, konnte nie genug von dessen Nähe bekommen. Und dies genoss er auch eine Zeit lang, bis er sich wieder von ihm löste und mit tellergroßen Hundeaugen zu ihm aufblickte. "Und die Klamotten?!", kam es zuckersüß aus seinem Mund - wenn man das mal nicht eine Aufforderung nennen konnte! "Die sind noch unten in der Sauna", seufzte Seto leise, hatte wieder einmal begonnen, den Nacken des Jüngeren zu kraulen. "Hmmm..... dann muss sie wohl jemand holen", gab der Junge schnurrend von sich, lehnte seinen Kopf dann doch wieder an Setos Schulter, genoss die Streicheinheiten. Dass er sich selbst mit 'jemanden' nicht meinte, war ja wohl klar. Doch wozu hatte man schon seinen Freund. Bewegung tat doch so gut, jedenfalls behaupteten das immer viele. Erneut seufzte Seto, stand schließlich auf und warf einen kurzen Blick auf die Uhr auf dem Nachtschrank. "Du kannst im Grunde im Bett liegen bleiben, groß aufstehen lohnt gar nicht mehr", rief er noch, bevor er den Raum verließ und Richtung Sauna ging. Doch der Blondschopf grinste nur vergnügt vor sich hin, sah Seto noch hinterher und kicherte leise. Hatte doch so seine Vorteile, wenn jemand für einen da war. Durch Setos Aussage war er allerdings selbst neugierig geworden und blickte interessiert auf die kleine Uhr, die ihm mitteilte, dass es inzwischen acht Uhr abends war. So spät war das nun auch noch nicht, außerdem hatte er den ganzen Tag im Bett gelegen, da war er doch jetzt noch nicht müde! Und sicherlich würde ihm auch noch irgendwas spaßiges einfallen, was er mit Seto unternehemn konnte, immerhin hatten sie gerade sozusagen Urlaub, weiterreisen konnten sie die nächsten paar Tage schließlich vergessen, ohne seinen geliebten Koffer ging er nicht weiter. Auch wenn er mit Setos Kleidung gut leben konnte. Schon nach wenigen Augenblicken war Seto wieder im Zimmer, beladen mit seinen Klamotten und einem Tablett mit ihrem Abendessen. Als der Zurückgeblieben das Tablett sah, strahlten seine Augen erneut auf, musterten das Essen fasziniert und begeistert. "Du denkst aber auch immer drei Schritte voraus, was?", grinste der Blonde nur fröhlich vor sich hin, fing leise an zu kichern. "Das muss man in meinem Beruf halt", erwiderte der Braunhaarige grinsend. "Außerdem weiß ich, dass du immer essen kannst... und ich wollte nachher nicht noch mal aufstehen müssen." "Was heißt hier ich kann immer essen? Das klingt ja geradeso als wäre ich ein Vielfraß!!" Sofort stämmte Katsuya die Hände in die Hüften, musterte Seto ein wenig böse. Sicher, er konnte eigentlich wirklich immer essen, außer er war krank, aber er nahm dabei ja auch nichts zu. Wer's eben konnte! Wozu dann Diät halten? Schon gar nicht, wenn manches doch so lecker war! Und Zuahuse bekam man auch nicht immer etwas. Das musste man hier somit genießen. "Bist du doch auch", entgegnete Seto frech und stellte das beladene Tablett vor seinem Freund ab. "Heyyyyy...." War das zu fassen? Seto Kaiba, der, der sich wahrscheinlich Tonnen an Essen leisten konnte, nannte ihn 'Vielfraß'. Ungeheuerlich, wenn es da nach Katsuyas Meinung ging, und das tat es ja, immerhin war es immer noch er, der so bezeichent wurde. Doch eigentlich hatte er sich ja schon Schlimmeres anhören müssen, was 'Vielfraß' schnell in den Schatten stellte, und so war er doch wieder froh, dass sie sich inzwischen nicht mehr so sehr auf dem Kieker hatten wie früher, wobei er es trotzdem immer noch lustig fand den Firmenchef ab und zu mal zu necken und er wusste, dass dieser das ebenso gerne tat. Manche Angewohnheiten wurde man halt nicht los. "Ich kann es mir ja auch leisten!", kam es also nur grinsend zurück und das Strahlen in den schockobraunen Augen war zurückgekehrt. "Na dann, hau rein", grinste Seto noch immer vor sich hin. "Gern!", kam es dann auch schon prompt und Katsuya rustchte etwas weiter auf dem Bett zum Tablett, wobei seine Decke nun erneut am Rutschen war und Katsuya wieder einfiel, dass er ja noch immer nichts trug. Manchmal konnte man sein Gedächtnis wohl als Sieb bezeichnen. So hielt er den Stoff fest, stand auf und nahm sich seine Sachen, um dann im nächsten Moment auch schon hinter der Badezimmertür zu verschwinden, nicht ohne noch einmal mit dem Kopf herauszulugen und Seto gespielt tadelnd ansah. "Und nicht einfach ohne mich anfangen!" Und so war der Blondschopf auch schon wieder hinter der Tür verschwunden und machte sich daran die Kleidung an seinen Körper zu streifen. Seto wartete geduldig auf seinen Freund, hatte eh keinen großen Hunger und beschäftigte sich erneut mit seinem Laptop, um zu arbeiten. Fröhlich trällernd kam der Blondschopf nach einer Weile wieder aus dem Bad, schloss die Tür hinter sich und setzte sich zu Seto auf das Bett. Ein Brot mit Käse von dem Tablett nehmend setzte er sich schließlich genau neben Seto, so dass er so wie vorhin auf den Bildschirm des Laptops blicken konnte, musterte interessiert, was der Firmenchef gerade tat. Auch wenn er nicht viel verstand, so faszinierte ihn trotzdem, was der junge Firmenchef so alles konnte und vollbrachte, schließlich war er gerade mal ein Jahr älter und trotz allem schon viel erwachsener. So wollte er den Blauäugigen auch nicht stören, konnte er sich doch denken, dass es schwer war sich auf all das zu konzentrieren, vor allem, wenn man noch immer diesen Geldschaden im Hinterkopf besaß. Kaum war Katsuya jedoch wieder neben ihm, klappte der Firmenchef auch schon den Laptop zu und blickte in die braunen Bernsteine des Anderen. Dieser, noch immer mit dem Brot im Mund, musterte den Jungen vor sich verwirrt, zog eine Augenbraue nach oben, um seine Ratlosigkeit so zu demonstrieren. "Wso has u dn schu gmacht?" [übersetzung: Wieso hast du den zu gemacht?], kam es nur unverständlich aus seinem Mund, denn bekanntlich sprach es sich nicht gut, wenn man gerade ein Brot im Mund hatte und dieses drohte herunter zu fallen, hätte man den Mund auch nur ein bisschen zu sehr geöffnet. Und mit geschlossenem Mund war es nicht gerade einfach verständliche Sätze von sich zu geben. Seto sah Katsuya nur fragend an, hatte nicht wirklich verstanden, was dieser ihn gefragt hatte oder von ihm wollte. So nahm der Blonde das Brot nun doch in die Hand, kaute das Stück, welches sich noch in seinem Mund befand, zu Ende und wiederholte seine Frage einfach, nur dass es dieses mal verständlicher war, immerhin befand sich nun auch kein Brot zwischen Mund und Ausgang. "Ich hab' gefragt, warum du den jetzt zugemacht hast. Musst du nicht arbeiten? Ich möchte dich nicht von der Arbeit abhalten. Es stört mich nicht, wenn du arbeiten musst.. also... nicht wirklich, weißt du.. also wenn du bis 3 Uhr nachts oder so arbeitest würde ich mir doch allmählich Sorgen machen, aber so kann ich es ja verstehen, so eine riesige Firma leitet sich bestimmt nicht von selbst.. außer du hast gute Angestellte... wo war ich?.. achja.. jedenfalls musst du nicht wegen mir aufhören oder so, ich guck auch gerne zu." Wie bei einem Wasserfall, sprudelten die Wörter geradezu aus Katsuyas Mund, hatte dieser seine Stimme anscheinend wiedergefunden und plapperte wie immer fröhlich und meist schneller, als er denken konnte vor sich hin, schenkte seinem Freund ein Lächeln, ehe er seinen Kopf etwas schief legte und den Braunhaarigen mit fragenden Blicken musterte. Der Firmenchef musste bei diesem Wortschwall leicht grinsen, legte den Laptop aber trotzdem zur Seite. "Ich krieg das mit der Arbeit schon hin und außerdem wollten wir ja erstmal essen." "Hai~", grinste der Jüngere nun nur noch fröhlicher und hielt dem Älteren das Käsebrot vor die Nase. "Auch einen Haps?", kam auch schnell die Frage und sahen lieb zu Seto hinauf. Im Moment fühlte er sich einfach nur gut, hatte gut geschlafen, hatte einen schönen Tag mit Seto verbracht, auch wenn sein Kreislauf danach eingegangen war, und nun konnten sie zusammen etwas essen. Man konnte sagen, in diesem Momet gab es nichts womit man den Blonden hätte glücklicher stimmen können. Und so futterte Seto einen Haps von Katsuyas Brot, obwohl ihm immer noch irgendwie der Appetit fehlte, nach allem, was er heute geschäftstechnisch erfahren hatte. Schließlich sollte der Blonde nicht unter der schlechten Situation seines Freundes zu leiden haben. Ein liebesvolles Lächeln setzte sich durch das Bild, das dem Blonden geliefert wurde, auf seine Gesichtszüge, ließen das Brot dann wieder in seinen Mund wandern und grinste weiterhin vergnügt vor sich hin. Seto erwiderte das Lächeln, schluckte das Stückchen Brot schließlich runter und lehnte sich an seinen Freund. Zufrieden kaute Katsuya weiterhin an seinem Brot herum, genoss es Seto so nahe zu sein und ließ diesen gerne an sich lehnen, begann bald mit dessen Strähnen zu spielen, faszinierte ihn dieses Spiel doch immer wieder aufs Neue. "Weißt du, warum ich vorhin so wütend war?", fragte Seto nach einer Weile. "Es ging mir im Grunde gar nicht um die Firma an sich... sie ist so wichtig nun wieder auch nicht für die Kaiba Corporation..." Etwas überrascht blickte der Angesprochene zu dem Braunhaarigen, ließ die Strähne, die er vor kurzem auf seinen Zeigefinger aufgerollt hatte, wieder fallen und blinzelt kurz etwas verwirrt, lehnte seinen Kopf schließlich an Setos. "Und warum war es dir dann so wichtig? Es klang so, als würde wirklich die Existenz deiner Firma davon abhängen...", gab der Blondschopf fragend und etwas überrascht zu bedenken, immerhin klang Seto vorhin wirklich ziemlich genervt und erschüttert und hatte ja selbst ihn nicht gerade freundlich behandelt gehabt, da hatte er schon gedacht, dass es ein sehr wichtiges Geschäft gewesen sein musste. "Das nicht.... aber diese Tochterfirma liegt nah am Hauptsitz der Kaiba Corporation, wo ich ja arbeite", leise seufzte Seto. "Ich wollte sie eigentlich Mokuba schenken, wenn er mit der Schule fertig ist, damit er auch etwas Eigenes hat und sich nicht von mir abhängig fühlt." Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen des Jüngeren und er strich sachte durch die braunen Haare seines Freundes, setzte einen kleinen Kuss auf dessen Kopf. "Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wenn das Geschäft geplatzt ist... Vielleicht ist es so was wie ein Zeichen... Schicksal oder so. Hast du den Kleinen denn schon gefragt, was er nach der Schule werden will? Ich meine, so eine Firma ist sicher was Feines, aber vielleicht würde er ja lieber etwas anderes machen.... oder so.... na ja.. egal... ach vergiss es...", meinte Jounochi nur dazu und nahm seine Hand wieder aus den Haaren Setos. Wahrscheinlich war es eine komische Überlegung, immerhin war es eine Familienfirma, da würde es wohl doch logisch sein, wenn der Kleine sie später weiterführte. "Vielleicht hast du Recht", erwiderte Seto. "Aber es wäre doch nur logisch, wenn er etwas machen würde, was er kann und wo er weiterhin mit mir zusammen sein kann. Er ist ja jetzt schon so etwas wie meine rechte Hand und kennt sich gut mit allem aus, was wir in der Firma so machen." "Hmm.... es wird sich sicherlich noch eine andere Möglichkeit finden den Kleinen später etwas eigenes in deiner Nähe tun lassen zu können, bis er mit der Schule fertig ist, dauert es doch sowieso noch... nicht einmal wir haben es abgeschlossen... selbst wir brauchen noch ein Jahr." "Vielleicht....", erneut seufzte Seto. "aber in diesem Geschäft muss man seine Überlegungen schon auf 10 bis 20 Jahre auslegen, wenn man erfolgreich sein will." Gerade hatte Katsuya ein Glas an seinen Mund gesetzt gehabt, hätte den Inhalt sicherlich wieder ausgeprustet, wenn er schon getrunken gehabt hätte, blickte schließlich überrascht zu dem Braunhaarigen hinunter. "Z...zehn bis zwanzig Jahre?", kam es nur ungläubig von dem Blonden. "Du weißt also schon, was du in 10 oder 20 Jahren machen wirst?" "Naja... so ungefähr ist es schon geplant, was wir machen werden", antwortete der Firmenchef. "Man muss ja auch sein Geld planen... es sei denn irgendein Idiot schmeißt es mal eben so zum Fenster raus!" Wütend schlug Seto mit einer Hand auf die Bettdecke, was Katsuya kurz zusammenzucken ließ und daraufhin anfing wieder leicht durch Setos Haare zu streichen, um ihn ein wenig zu beruhigen. "Da planst du aber weit voraus... ich plane ja gerade eben mal meinen nächsten Tag... na gut... vielleicht nicht ganz.. aber halt so in der Art.. etwas Spontanität kann nicht schaden. Ich meine.... du kannst ja auch noch nicht vor 20 Jahren gewusst haben, dass du das Battle City Turnier veranstaltest um Yami herauszufordern und ihm den Titel abzunehmen.... was ja eh nicht geklappt hatte... ähm.. jedenfalls also.. ich meinte nur... ist das nicht etwas zu viel planen?!", versuchte Katsuya sich am Ende seines Satzes noch zu retten – ja, es war manchmal schon etwas riskant schneller zu reden, als zu überlegen. "Spontanität gibt es in diesem Beruf nicht. Ich manage eine Firma, keine Band, die, wenn sie auf einmal Erfolg hat, von einem Auftritt zum nächsten fährt und vielleicht noch ein Fotoshooting abhalten muss", erklärte Seto mit unterdrückter Wut. Auf seine Niederlagen ließ er sich halt nicht gerne erinnern. "Die Leute mochten schon immer irgendwelche Kartenspiele. Früher war es Poker, heute Duel Monsters, und in 20 Jahren vielleicht ein ganz anderes Kartenspiel. Irgendwelche Karten werden wir schon zu drucken wissen und die Technik dazu braucht ja auch Geld... die Entwicklung der Duel Disk hat Millionen verschlungen, bevor wir sie so auf den Markt bringen konnte, wie sie uns gefallen hat." Den Informationsschwall auf sich niederprasselnd lauschte Katsuya den Worten Setos, seufzte dann leise. So viel Planen war doch irgendwie langweilig. Ja, langweilig war genau das Wort das Katsuya gerade dafür einfiel, allerdings würde er das dem Jungen dann doch nicht an den Kopf werfen, denn, so sehr dieser ihn auch liebte und er ihn, er hing an seinem Leben. "Hmmm.... du hast aber bitte noch nicht geplant, wie unsere Zukunft in 20 Jahren aussieht... oder?" Etwas fragend musterte der Blonde seinen Freund, hatte dabei eine seiner Augenbrauen hinaufgezogen. Sowas konnte man einfach nicht herausplanen. Sowas taten nur Planer. Langweiler. Also nicht sein Seto. Außerdem wollte er sowieso noch nicht wissen, was alles auf sie zukam und wie ihre Zukunft aussah, war es doch viel interessanter zu sehen, was noch alles so geschehen konnte. "Wir sind verheiratet", kam es sofort und ernst als Antwort von Seto, wenn dieser im gleichen Moment zwinkerte. "Du bist mein Freund, nicht meine Firma. Und was das Privatleben angeht, da muss man halt spontan sein..." Auf Setos erste Aussage hin hatte sich der Jüngere beinahe an seiner eigenen Spucke verschluckt gehabt, musterte den Blauäugigen schockiert. Nicht dass es sicher eine schöne Aussicht war mal mit demjenigen verheiratet zu sein, den man liebte. Aber man musste ja nicht hetzen, oder?! Erleichtert hörte er dem Älteren bei den nächsten Worten zu, lächelte leicht, setzte einen Kuss auf dessen Kopf, war das doch irgendwie eine gute Antwort gewesen, denn Recht hatte er, ein bisschen spontan musste man einfach sein. "Ich liebe dich!" "Ich liebe dich auch", erwiderte Seto lächelnd, stellte schließlich das Tablett, das sein Freund inzwischen leer geräumt hatte, neben sich auf den Fußboden und schloss Katsuya fest in seine Arme. Die Umarmung erwidernd schmiegte sich Jounochi an seinen Freund, genoss dessen Nähe und lächelte zufrieden in sich hinein. Man konnte wirklich sagen, dass er noch nie zuvor in seinem Leben so glücklich gewesen war wie mit Seto. Und so seufzte er nur genüsslich, schloss seine Augen und schnurrte leise vor sich hin. Der Blauäugige ließ seinen Freund einen Weile so gewähren, gönnte ihm diese Ruhe, bevor er leise seufzte: "Wärst du bereit, erneut über deine Vergangenheit zu reden?" Erneut beherrschte die Stille den Raum , ehe Katsuya nach seinen Überlegungen kurz nickte. "Von mir aus..." Er war bereit sich seinen Ängsten zu stellen, immerhin konnte ihm dies ja nur weiterhelfen und er wollte diese endlich vernichten, sie in ihrem Keim ersticken. Immerhin schaffte dieses Gefühl es oft genug ihn zu beherrschen, drängte manchmal selbst das Vertrauen zu Seto in die Ecke und das wollte er einfach nicht mehr. Seto seufzte leise, zog seinen Freund noch näher an sich. "Du meintest gestern, dass du siehst, wie dein Vater auf dich zu kommt und das hat ja schon gereicht, damit du so reagierst, aber was passiert, wenn dein Vater bei dir ist? Was tut er dann?", führte Seto ihr Gespräch der vergangenen Nacht fort. Es dauerte eine Weile bis der Jüngere zu sprechen begann, kostete es ihn doch eine Menge Überwindung über all das zu reden, vor allem, wenn er es sich vorstellte. "Früher habe ich immer noch so getan, als würde ich schlafen... aber da selbst das nichts gebracht hatte, habe ich irgendwann nur noch versucht irgendwie von ihm loszukommen. Aber er hat sich nie.... nie davon abhalten lassen und mich immer.... immer.... festgehalten..." "Wo hat er dich festgehalten?", hakte Seto leise nach, hatte, während sein Freund berichtete, wieder einmal angefangen, diesen beruhigend zu kraulen. Und allein diese kleine Beruhigung schien dem Jüngeren schon zu helfen, konnte er sich so doch etwas besser fallen lassen und seine Gefühle frei herausreden, wusste er ja, dass diese bei Seto gut aufgehoben waren. "An den Handgelenken", brachte er schließlich leise heraus, klammerte sich etwas mehr an den Älteren. Zärtlich löste dieser nun eine Hand aus seinem Hemd und führte sie an seinen Mund, küsste dann sanft das Handgelenk. "Das ist nun vorbei, es wird dich nie wieder jemand so festhalten", flüsterte er zwischen den Küssen, sah Katsuya dabei die ganze Zeit in die Augen, um seine Worte noch zu bestätigen. Der Kleinere beruhigte sich durch die Worte Setos wieder mehr, kuschelte sich nur noch mehr an diesen, konnte er bei ihm doch stets den benötigten Halt finden. "Danke", murmelte er leise. "Erzähl weiter", forderte Seto ihn nach einer Weile auf, nachdem er dem Jüngeren erneut Zeit gelassen hatte, um sich zu sammeln. "Er hält dich fest, was tut er dann? Drückt er dich aufs Bett?" "Meistens schon, ja... und wenn ich mich versucht habe dagegen zu wehren, hat er mich... mich... geschlagen.... also hab ich irgendwann... aufgehört... es hat sowieso nichts gebracht.. es war sinnlos.... ich hab dann nur noch versucht aus dem Haus zu kommen, bevor er da war und bin einfach die ganze Zeit draußen geblieben und nur manchmal noch mitten in der Nacht nach Hause gegangen....", erzählte Katsuya Stück für Stück aus seinem Leben, das ihn all die Jahre über verfolgte, ihn nicht los ließ und er dennoch immer wieder auf Besserung hoffte. Mit einer schnellen, aber dennoch sanften Bewegung drückte der Größere Katsuya aufs Bett zurück, so dass er, Seto, nun über ihm war, sah ihm aber auch sofort in die Augen und legte eine Hand beruhigend an die Wange des Jüngeren. Erschrocken hatte der Junge die Augen zugekniffen sich sofort verkrampft, war nicht auf diese schnelle Bewegung vorbereitet, war sowieso schon immer weiter in seine Erinnerungen, in sein altes Leben, gerutscht. Als er dann die Hand auf seiner Wange fühlte riss er die braunen Weiten ruckartig wieder auf, blickte zunächst erschrocken und verängstigt in die Leere, brauchte eine Weile, bis sein Atem sich wieder beruhigte und er denjenigen, der sich über ihm befand auch wirklich realisierte. "Es ist vorbei, Katsuya, es wird nie wieder so sein", beruhigend aber auch bestimmt sprach Seto auf seinen Freund ein, streichelte leicht über die weiche Haut. "Das gehört alles der Vergangenheit an. Niemand wird dir wieder weh tun." "Ich.... ich.... ich weiß doch.... aber jedes Mal, wenn ich daran denke... dann... falle ich immer mehr in diese Erinnerungen", kam es nur leise und schon fast schluchzend aus dem Jungen heraus, der noch immer in die Saphire über sich blickte. Auch wenn er Seto vertraute, wenn er sich an seinen Vater erinnerte, und das tat er nun einmal, wenn er von diesem erzählen musste, war dies ja immerhin eine natürliche Sache, so verfiel er diesen Erinnerungen und Ängsten immer mehr und von Mal zu Mal wurde es schwieriger aus ihnen herauszukommen, fast so, als würden diese ihn nicht mehr loslassen, sich zu ihn holen und in eine tiefe unüberwindbare Dunkelheit zerren. "Und ich werde dich auffangen, wenn du fällst", erwiderte Seto ruhig, setzte sich nun auf, damit sein Freund sich nicht mehr so bedrängt fühlte, und zog diesen gleich mit und in seine Arme. "Aber je mehr du über diese Erinnerungen sprichst, desto einfacher wird es sein, sie zu verarbeiten und sie vergessen zu können." Er konnte verstehen, dass es schwierig und schmerzlich war daran zu denken und es dann auch noch aussprechen zu müssen, musste noch schlimmer sein, aber es war ja nur zu Gunsten Katsuyas, der schließlich nicht ewig mit dieser Angst leben sollte. Der Kleinere nickte leicht, verweilte noch eine ganze Zeit lang in Setos Armen ruhig, schmiegte sich an diesen und sammelte neuen Mut. Seto hatte ja Recht. Er konnte nicht ewig mit diesen Ängsten herumlaufen, war es doch stets nur hinderlich für ihn, konnte nie das Vertrauen aufweisen, welches er gerne getan hätte, würde auch weiterhin keine Nähe sonderlich lange aushalten und würde wahrscheinlich immer mehr in seinen Ängsten eingehen. Er atmete noch einmal tief durch, ehe er versuchte weiter zu erzählen, wenn auch inzwischen mit etwas zittrigerer Stimme. "Ich konnte aber nicht immer vor ihm weglaufen. Manchmal wenn ich es versucht habe, hat er mich halt mit Gewalt zurückgehalten. Einmal hat er mir sogar eine seiner leeren Flaschen an den Kopf geschlagen. An das schöne Veilchen danach wirst selbst du dich noch erinnern können. Frau Kamigan hätte mich ja am liebsten zur Krankenstation geschickt gehabt und deinen Kommentar dazu... hm.... war halt einer der vielen." Ein leicht melancholisches Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, als er sich an all diese Szenen erinnerte, in denen er und Seto sich an manchen Tagen noch heruntergeputzt hatten so gut sie konnten. Und auch wenn er dies immer recht amüsant empfunden hatte, so war es doch an Tagen wie diesen eher verletzend gewesen, weshalb er auch nie etwas dazu erwidert hatte, in solchen Situationen sein Temperament verloren hatte und Seto schon von vornherein den Wortaustausch hat gewinnen lassen. Seto seufzte. Ja, er konnte sich noch daran erinnern. Sanft küsste er auch diese damals so geschundene Stelle und strich Katsuya zärtlich durch die Haare. "Sprich weiter", forderte er den Jungen nach einer Weile auf. "Aber hör auf, bevor du zu tief fällst." Ein erneutes tiefes Ein- und Ausatmen seitens Katsuya und der neue Mut war gefasst, um noch ein wenig mehr von seinem Leben zu erzählen, war es auf gewisse Weise doch wirklich befreiend dies alles zu berichten und es sich von der Seele zu reden, zu wissen, dass es jemanden gab, der es verstand und ihm half es verarbeiten zu können. "Und wenn ich mich dann irgendwann nicht mehr gewehrt habe, hatte er ja eigentlich nur umso leichteres Spiel.... aber ich... konnte nicht mehr... und je mehr... er mich mit seinen Händen berührt hat... und anfing mich.... mich... auszuziehen.... desto mehr hab ich mich... mich... in meine eigene Welt gerettet..... mich immer mehr in mir selbst.... in der Dunkelheit... vergraben.... und auch wenn es dort so einsam und finster war.... so konnte ich wenigstens nichts mehr fühlen.... rein gar nichts...." Immer mehr hatten sich Katsuyas Hände in das Oberteil des Blauäugigen gekrallt und je weiter er erzählte, desto leiser und zitternder wurde die sowieso schon unruhige Stimme des Blonden. "So wie damals auf dem Schiff", flüsterte der Firmenchef leise, als ihm nun klar wurde, warum Katsuya nicht ansprechbar gewesen war, als er ihn aus der Kabine des Kapitäns gerettet hatte, und er drückte den Jungen nur noch fester an sich, versuchte ihn über das Kraulen beruhigen zu können. Es wurde auch langsam genug für einen Abend. Das merkte er Katsuya an. "Bevor du diese... Welt hattest... musstest du das alles miterleben... auch, wie dein Vater dich ausgezogen hat. Hat er es immer gleich gemacht... also immer ein bestimmtes Kleidungsstück zuerst oder je nachdem, wie schnell er Befriedigung brauchte... und hat er dabei auch ein wenig darauf geachtet, ob der Stoff kaputt gehen könnte?", stellte Seto seine letzte Frage für den Abend. Der Blondschopf klammerte sich unbewusst nur noch mehr an Seto, steigerte er sich doch immer weiter in all das Geschehene hinein. "Das... das war immer.... immer... unterschiedlich.... ich... ich weiß nicht... ich denke nicht, dass es immer gleich war.... ich.. es... es.. war glaub ich immer ein anderes Kleidungsstück..... aber das... vielleicht... vielleicht erinnere ich mich auch nicht mehr richtig daran.... es.. dazu... das... hab ich mir nicht behalten... dazu hatte ich... viel... viel zu viel.... Angst.... und wenn er mich ausgezogen hatte und.... und... und..... er.... in.... er... anfing.... er...." "Schon gut, hör auf", sanft legte Seto einen Finger auf die bebenden Lippen seines Freundes. "Das reicht. Das ist jetzt erst mal vorbei. Beruhig dich erstmal..." Erneut schloss der Firmenchef seinen Freund in die Arme, strich ihm beruhigend über Rücken und Haare, bis seine Hand im Nacken hängen blieb. Der Blondschopf konnte darauf nichts erwidern, konnte einfach nichts mehr hervorbringen. Er klammerte sich immer mehr an den Braunhaarigen, schien geradezu zu versuchen sich in diesen zu verkriechen, fing leise an zu schluchzen. Im Moment halfen nicht einmal Setos beruhigende Berührungen und es dauerte eine ganze Weile bis der bebende Körper mit dem Zittern wieder stoppte, der Junge wieder ruhig atmen konnte. "Es ist vorbei. Ich bin hier, du brauchst keine Angst mehr haben", redete Seto leise die ganze Zeit über auf ihn ein. Doch es brauchte seine Zeit, bis Katsuya sich wieder beruhigt hatte, Setos Stimme wieder ganz wahrnehmen konnte. Es schmerzte noch immer an die vergangenen Nächte zu Hause zu denken und die Angst wühlte noch immer alles in ihm auf. Seinen Kopf an Setos Brust gelehnt, klammerte er sich geradezu an diesen, wie jemand der gerade vor dem Ertrinken gerettet wurde. "Seto..... danke", murmelte er nur leise, konnte all seinen Gefühlen zur Zeit keinen Ausdruck verleihen. Auch wenn es hart für ihn war das alles über sich und seinen Vater preiszugeben, half es ihm doch ein wenig es hinter sich zu lassen und er war Seto dankbar, dass dieser an seiner Seite war, ihm stets Kraft und Mut spendete. "Schon gut, beruhig dich erst mal", vielleicht hatte Seto ein wenig zu viel verlangt für diesen Abend, vielleicht auch mehr als ein wenig, aber er merkte stets, dass Katsuya am nächsten Tag immer wieder gut drauf war und sein Leben und ihre Beziehung ein Stück mehr genießen konnte. Es vergingen noch einige Minuten ehe der Blonde wieder ganz zur Ruhe gekommen war, auch der Körper sich wieder ganz beruhigt hatte und Katsuya nun still in Setos Armen gekuschelt saß, die Nähe und die Wärme, die dieser spendete, in sich aufnahm und sie auch brauchte. So dauerte es, nachdem er sich endlich beruhigt hatte, nicht lange und seine Augen begannen sich zu schließen, konnte den immer schwerer werdenden Lidern nicht mehr stand halten, war durch die Ängste und das Gespräch viel zu sehr erschöpft, lehnte sich daher nur weiterhin an seinen Freund und atmete immer gleichmäßiger, wanderte ins Land der Träume. Nachdem Seto gemerkt hatte, dass Katsuya – wie auch nach ihrem Gespräch gestern - eingeschlafen war, legte er ihn vorsichtig in die weichen Kissen und löste dessen noch immer in sein Hemd gekrallten Hände aus eben diesem, bevor er sich neben seinen Freund legte, noch einen kurzen Kuss auf den Handrücken des Anderen hauchte und sie dann Hand in Hand schliefen. ~ Ende Kapitel 17 ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)